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Richter 8

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Introduction

Auch dieses Kapitel dreht sich um Kampf. Der Kampf im vorherigen Kapitel richtet sich gegen einen Feind von außen, der im verheißenen Land Fuß gefasst hat. Die Hauptmacht ist geschlagen. Der Sieg ist errungen, kann aber noch nicht gefeiert werden. Es kommen noch andere Arten von Kampf an die Reihe. Sie sind die Folge von Eifersucht (Ri 8,1-3), von der Verweigerung der Mitwirkung (Ri 8,4-17) und von Schmeichelei (Ri 8,18-31). Die Weise, wie Gideon hiermit umgeht, liefert wieder wichtiges Anschauungsmaterial für unseren geistlichen Kampf. Das Kapitel endet mit Gideons Tod.

Introduction

Auch dieses Kapitel dreht sich um Kampf. Der Kampf im vorherigen Kapitel richtet sich gegen einen Feind von außen, der im verheißenen Land Fuß gefasst hat. Die Hauptmacht ist geschlagen. Der Sieg ist errungen, kann aber noch nicht gefeiert werden. Es kommen noch andere Arten von Kampf an die Reihe. Sie sind die Folge von Eifersucht (Ri 8,1-3), von der Verweigerung der Mitwirkung (Ri 8,4-17) und von Schmeichelei (Ri 8,18-31). Die Weise, wie Gideon hiermit umgeht, liefert wieder wichtiges Anschauungsmaterial für unseren geistlichen Kampf. Das Kapitel endet mit Gideons Tod.

Vers 1

Eifersucht


Ephraim ist ein eifersüchtiger Stamm. In Jesaja 11 wird Eifersucht als ein spezielles Kennzeichen dieses Stammes angegeben (Jes 11,13). Ihr eigenes „Ich” ist aufgestachelt, weil sie nicht zum Kampf gerufen sind. Ihr Eigendünkel ist angetastet worden. In Josua 17 sehen wir bereits, wie es um Ephraim schlecht steht. Sie sind nicht mit dem ihnen zugewiesenen Land zufrieden (Jos 17,14). Sie sind ja ein großer Stamm und haben daher Anrecht auf ein größeres Stück, meinen sie. Sie empfinden sich als den wichtigsten Stamm.

Wenn Gott daran arbeitet, die Gläubigen beieinander zu halten, wird es immer jemanden geben, der neue Schwierigkeiten verursacht. Für Eifersucht ist es unerträglich, dass Gott andere gebraucht, aber uns nicht. Wenn jemand etwas tut, das der Herr segnet, wird anstatt eines „Preis dem Herrn” ziemlich schnell eine Frage im Sinne von „warum hast du mich nicht gerufen” kommen. Diese Frage läuft auf folgende Ansicht hinaus: „Es kann nicht gut sein, denn es ist ohne mich geschehen.” Die Ephraimiter sind noch immer nicht ausgestorben.

Den Geist der Eifersucht, der die Ephraimiter kennzeichnet, finden wir sicher nicht bei Paulus. Er erfreut sich daran, dass Christus gepredigt wird, auch wenn das auf Kosten seiner Person geht (Phil 1,15-18).

Vers 1

Eifersucht


Ephraim ist ein eifersüchtiger Stamm. In Jesaja 11 wird Eifersucht als ein spezielles Kennzeichen dieses Stammes angegeben (Jes 11,13). Ihr eigenes „Ich” ist aufgestachelt, weil sie nicht zum Kampf gerufen sind. Ihr Eigendünkel ist angetastet worden. In Josua 17 sehen wir bereits, wie es um Ephraim schlecht steht. Sie sind nicht mit dem ihnen zugewiesenen Land zufrieden (Jos 17,14). Sie sind ja ein großer Stamm und haben daher Anrecht auf ein größeres Stück, meinen sie. Sie empfinden sich als den wichtigsten Stamm.

Wenn Gott daran arbeitet, die Gläubigen beieinander zu halten, wird es immer jemanden geben, der neue Schwierigkeiten verursacht. Für Eifersucht ist es unerträglich, dass Gott andere gebraucht, aber uns nicht. Wenn jemand etwas tut, das der Herr segnet, wird anstatt eines „Preis dem Herrn” ziemlich schnell eine Frage im Sinne von „warum hast du mich nicht gerufen” kommen. Diese Frage läuft auf folgende Ansicht hinaus: „Es kann nicht gut sein, denn es ist ohne mich geschehen.” Die Ephraimiter sind noch immer nicht ausgestorben.

Den Geist der Eifersucht, der die Ephraimiter kennzeichnet, finden wir sicher nicht bei Paulus. Er erfreut sich daran, dass Christus gepredigt wird, auch wenn das auf Kosten seiner Person geht (Phil 1,15-18).

Verse 2-3

Die milde Antwort Gideons


Die Gesinnung der Ephraimiter wird gerade durch den Sieg Gideons offenbar. Durch die Reaktion der Ephraimiter wird auch die Gesinnung Gideons offenbar. Es besteht eine Wechselwirkung. Wenn wir einen Sieg für und durch den Herrn errungen haben, werden andere auf die Probe gestellt, doch ebenso gut auch wir. Sind wir durch diesen Sieg wichtig geworden? Gideon tut, was in Philipper 2 steht: „Nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm [tuend], sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst“ (Phil 2,3). Das ist das Mittel zur Verhinderung von Zwietracht und zur Bewahrung der Einheit unter dem Volk.

Er besänftigt ihren Zorn, indem er sie preist: „Eine milde Antwort wendet den Grimm ab“ (Spr 15,1a). Obwohl die Ephraimiter nicht in das eigentliche Gefecht einbezogen waren, achtet Gideon sie höher als sich selbst. Sie haben mehr Feinde getötet als er; das hebt er hervor. Es werden mehr Feinde getötet, wenn sich der Feind auf der Flucht befindet, als zu der Zeit, wo der Kampf in aller Heftigkeit wütet. Gideon macht ihren Anteil groß und wichtig und verkleinert seinen eigenen Anteil.

Mit dieser Haltung und Gesinnung gewinnt er seine enttäuschten Brüder und beweist damit, dass er stärker ist als eine befestigte Stadt. „Ein Bruder, an dem man treulos gehandelt hat, widersteht mehr als eine feste Stadt“ (Spr 18,19). Wir äußern uns wohl noch gelegentlich geringschätzig über den Dienst eines anderen. Jephta geht an eine derartige Sache ganz anders heran, und die Folge ist ein Bürgerkrieg. Wir werden diese Geschichte noch in Richter 12 betrachten.

Die Ephraimiter gingen mit der Vorstellung weg, dass der Krieg durch ihren Einsatz gewonnen worden sei. Es kann ein Mittel zur Bewahrung des Friedens in der örtlichen Gemeinde darstellen, dem „lästigsten” Bruder die Vorstellung zu vermitteln, dass er der beste sei, indem man die guten Dinge, die er hat, stark betont, ohne in Schmeichelei zu verfallen.

Das verlangt von uns die Gesinnung der Niedrigkeit, die in vollkommenem Maß im Herrn Jesus war. Er ist unser Vorbild (Phil 2,1-9). Seine Erniedrigung war freiwillig und umfassend. Er suchte allezeit das Wohl der anderen. Sein Vorbild ist das am weitesten gehende dessen, was jemand jemals für einen anderen getan hat. Er kam vom Himmel auf die Erde, wurde Mensch, wurde ein Sklave und starb den Tod am Kreuz. Eine größere Erniedrigung ist nicht denkbar. Und wir haben oft die größte Mühe, den geringsten Kniefall vor einem anderen zu machen. Es geht hier nicht um das Gutheißen einer Sünde. Es geht um unsere Gesinnung jemandem gegenüber, der lästig ist und an dem unsere Gesinnung darauf getestet wird, ob wir denken, dass wir selbst wichtig wären.

Verse 2-3

Die milde Antwort Gideons


Die Gesinnung der Ephraimiter wird gerade durch den Sieg Gideons offenbar. Durch die Reaktion der Ephraimiter wird auch die Gesinnung Gideons offenbar. Es besteht eine Wechselwirkung. Wenn wir einen Sieg für und durch den Herrn errungen haben, werden andere auf die Probe gestellt, doch ebenso gut auch wir. Sind wir durch diesen Sieg wichtig geworden? Gideon tut, was in Philipper 2 steht: „Nichts aus Streitsucht oder eitlem Ruhm [tuend], sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst“ (Phil 2,3). Das ist das Mittel zur Verhinderung von Zwietracht und zur Bewahrung der Einheit unter dem Volk.

Er besänftigt ihren Zorn, indem er sie preist: „Eine milde Antwort wendet den Grimm ab“ (Spr 15,1a). Obwohl die Ephraimiter nicht in das eigentliche Gefecht einbezogen waren, achtet Gideon sie höher als sich selbst. Sie haben mehr Feinde getötet als er; das hebt er hervor. Es werden mehr Feinde getötet, wenn sich der Feind auf der Flucht befindet, als zu der Zeit, wo der Kampf in aller Heftigkeit wütet. Gideon macht ihren Anteil groß und wichtig und verkleinert seinen eigenen Anteil.

Mit dieser Haltung und Gesinnung gewinnt er seine enttäuschten Brüder und beweist damit, dass er stärker ist als eine befestigte Stadt. „Ein Bruder, an dem man treulos gehandelt hat, widersteht mehr als eine feste Stadt“ (Spr 18,19). Wir äußern uns wohl noch gelegentlich geringschätzig über den Dienst eines anderen. Jephta geht an eine derartige Sache ganz anders heran, und die Folge ist ein Bürgerkrieg. Wir werden diese Geschichte noch in Richter 12 betrachten.

Die Ephraimiter gingen mit der Vorstellung weg, dass der Krieg durch ihren Einsatz gewonnen worden sei. Es kann ein Mittel zur Bewahrung des Friedens in der örtlichen Gemeinde darstellen, dem „lästigsten” Bruder die Vorstellung zu vermitteln, dass er der beste sei, indem man die guten Dinge, die er hat, stark betont, ohne in Schmeichelei zu verfallen.

Das verlangt von uns die Gesinnung der Niedrigkeit, die in vollkommenem Maß im Herrn Jesus war. Er ist unser Vorbild (Phil 2,1-9). Seine Erniedrigung war freiwillig und umfassend. Er suchte allezeit das Wohl der anderen. Sein Vorbild ist das am weitesten gehende dessen, was jemand jemals für einen anderen getan hat. Er kam vom Himmel auf die Erde, wurde Mensch, wurde ein Sklave und starb den Tod am Kreuz. Eine größere Erniedrigung ist nicht denkbar. Und wir haben oft die größte Mühe, den geringsten Kniefall vor einem anderen zu machen. Es geht hier nicht um das Gutheißen einer Sünde. Es geht um unsere Gesinnung jemandem gegenüber, der lästig ist und an dem unsere Gesinnung darauf getestet wird, ob wir denken, dass wir selbst wichtig wären.

Vers 4

Erschöpft, und doch weitermachen


Die 300 Mann, die sich kaum die Zeit gönnten, um Wasser zu trinken (Ri 7,6; 7), begreifen, dass die Zeit zum Ausruhen noch nicht gekommen ist. Die Hingabe an die Sache des HERRN beseelt sie weiterhin. Sie erfahren das Wort aus Jesaja 40: „Er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle“ (Jes 40,29). Oft erringt der Feind doch noch einen teilweisen Sieg, weil wir durch Ermüdung den Kampf vorzeitig aufgeben. Natürlich sind unsere Kräfte begrenzt. Aber es kommt darauf an, dass wir einen Blick für das Endziel eines bestimmten Kampfes haben. Wir dürfen nicht eher ruhen, bis jenes Ziel erreicht ist.

In 2. Korinther 11 lesen wir, was Paulus in seinem Dienst für den Herrn alles durchgemacht hat (2Kor 11,16-33). Und in Philipper 2 wird ein Mann erwähnt, von dem Paulus sagt: „Denn um des Werkes willen ist er [dem] Tod nahe gekommen, indem er sein Leben wagte, damit er den Mangel in eurem Dienst für mich ausfüllte“ (Phil 2,30). Solche Menschen „haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod!“ (Off 12,11). Menschen mit einer solchen Einstellung machen weiter, trotz ihrer Erschöpfung. Leider sind sie selten.

Vers 4

Erschöpft, und doch weitermachen


Die 300 Mann, die sich kaum die Zeit gönnten, um Wasser zu trinken (Ri 7,6; 7), begreifen, dass die Zeit zum Ausruhen noch nicht gekommen ist. Die Hingabe an die Sache des HERRN beseelt sie weiterhin. Sie erfahren das Wort aus Jesaja 40: „Er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle“ (Jes 40,29). Oft erringt der Feind doch noch einen teilweisen Sieg, weil wir durch Ermüdung den Kampf vorzeitig aufgeben. Natürlich sind unsere Kräfte begrenzt. Aber es kommt darauf an, dass wir einen Blick für das Endziel eines bestimmten Kampfes haben. Wir dürfen nicht eher ruhen, bis jenes Ziel erreicht ist.

In 2. Korinther 11 lesen wir, was Paulus in seinem Dienst für den Herrn alles durchgemacht hat (2Kor 11,16-33). Und in Philipper 2 wird ein Mann erwähnt, von dem Paulus sagt: „Denn um des Werkes willen ist er [dem] Tod nahe gekommen, indem er sein Leben wagte, damit er den Mangel in eurem Dienst für mich ausfüllte“ (Phil 2,30). Solche Menschen „haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod!“ (Off 12,11). Menschen mit einer solchen Einstellung machen weiter, trotz ihrer Erschöpfung. Leider sind sie selten.

Verse 5-9

Verweigerung der Mitarbeit


Nachdem der Konflikt mit Ephraim durch das sanftmütige Auftreten Gideons beigelegt ist, bekommt er es mit einem neuen Konflikt zu tun. Der Konflikt mit Ephraim drehte sich noch um den Anteil an dem Kampf. Der Konflikt, der jetzt entsteht, betrifft solche, die nicht an dem Kampf teilnehmen wollen. Es geht noch nicht einmal um eine aktive Teilnahme, sondern lediglich um die Unterstützung derer, die an der Befreiung des Volkes aktiv beteiligt sind. Gideon hatte ein Recht auf ihre Sympathie und Unterstützung.

Die Obersten von Sukkot, das auf dem Gebiet des Stammes Gad liegt, rechnen aus, dass 300 erschöpfte Männer niemals gegen 15.000 erfahrene Kämpfer gewinnen können. Diese würden sich nach dem ersten Überraschungsangriff Israels natürlich umgruppieren. Gideon soll erst einmal beweisen, dass er wirklich die Könige des Feindes erwischen kann. Diese unbestimmte, zögernde und schließlich abweisende Haltung nehmen sie ein. Sie wollen erst einmal die Ergebnisse sehen.

Was sie übersehen, ist das einzige, worauf es ankommt: Ist der HERR mit den 300 erschöpften Männern oder nicht? Sie stellen die Menschen vor, die zuerst sehen wollen und dann erst glauben. Sie wollen zuerst ein greifbares Ergebnis sehen und beabsichtigen erst dann teilzunehmen. Es geht ihnen um die Dinge, die man sieht. Dies ist der Geist der Welt und des Unglaubens. Hier ist eine Stadt, die jegliche Gemeinschaft mit den Kämpfern für Gott verweigert. So etwas kann eine sehr entmutigende Auswirkung auf jeden haben, der sich für den Herrn einsetzen will. Diese Menschen denken noch zu groß von der Macht des Feindes und legen denen, die sich der Sache Gottes weihen, allerlei Hindernisse in den Weg.

Paulus hat ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass alle ihn verließen, doch er reagierte anders als Gideon. Er sagt: „Es werde ihnen nicht zugerechnet“ (2Tim 4,16). Das heißt nicht, dass Gideon verkehrt reagieren würde. Brot zu haben und es nicht zu geben, während es um des Fortgangs des Zeugnisses willen nötig ist, verlangt nach Vergeltung. Diejenigen, die sich dem Werk des Herrn widersetzen, werden ihrer gerechten Strafe nicht entgehen, auch wenn die Zeit dafür jetzt noch nicht gekommen ist, weil der Kampf alle Aufmerksamkeit erfordert.

Pnuel verhält sich genauso wie Sukkot und wird daher dasselbe Los teilen. Pnuel bedeutet „Angesicht Gottes”. Diese Stadt erinnert an das Ringen Jakobs mit Gott, das dort etwa 500 Jahre zuvor stattgefunden hatte (1Mo 32,22-33). Dort wird Jakob an der Hüfte geschlagen, wodurch er sich beständig dessen bewusst ist, dass seine Schwachheit Gott die Gelegenheit gibt, seine Kraft zu erweisen. Diese Lektion haben die Einwohner vergessen. Ebenso wie Sukkot sehen sie auf das, was vor Augen ist und rechnen mit menschlichen Faktoren. Die Strafen, die Gideon ankündigt, besehen wir weiter bei den Ri 8,16; 17.

Verse 5-9

Verweigerung der Mitarbeit


Nachdem der Konflikt mit Ephraim durch das sanftmütige Auftreten Gideons beigelegt ist, bekommt er es mit einem neuen Konflikt zu tun. Der Konflikt mit Ephraim drehte sich noch um den Anteil an dem Kampf. Der Konflikt, der jetzt entsteht, betrifft solche, die nicht an dem Kampf teilnehmen wollen. Es geht noch nicht einmal um eine aktive Teilnahme, sondern lediglich um die Unterstützung derer, die an der Befreiung des Volkes aktiv beteiligt sind. Gideon hatte ein Recht auf ihre Sympathie und Unterstützung.

Die Obersten von Sukkot, das auf dem Gebiet des Stammes Gad liegt, rechnen aus, dass 300 erschöpfte Männer niemals gegen 15.000 erfahrene Kämpfer gewinnen können. Diese würden sich nach dem ersten Überraschungsangriff Israels natürlich umgruppieren. Gideon soll erst einmal beweisen, dass er wirklich die Könige des Feindes erwischen kann. Diese unbestimmte, zögernde und schließlich abweisende Haltung nehmen sie ein. Sie wollen erst einmal die Ergebnisse sehen.

Was sie übersehen, ist das einzige, worauf es ankommt: Ist der HERR mit den 300 erschöpften Männern oder nicht? Sie stellen die Menschen vor, die zuerst sehen wollen und dann erst glauben. Sie wollen zuerst ein greifbares Ergebnis sehen und beabsichtigen erst dann teilzunehmen. Es geht ihnen um die Dinge, die man sieht. Dies ist der Geist der Welt und des Unglaubens. Hier ist eine Stadt, die jegliche Gemeinschaft mit den Kämpfern für Gott verweigert. So etwas kann eine sehr entmutigende Auswirkung auf jeden haben, der sich für den Herrn einsetzen will. Diese Menschen denken noch zu groß von der Macht des Feindes und legen denen, die sich der Sache Gottes weihen, allerlei Hindernisse in den Weg.

Paulus hat ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass alle ihn verließen, doch er reagierte anders als Gideon. Er sagt: „Es werde ihnen nicht zugerechnet“ (2Tim 4,16). Das heißt nicht, dass Gideon verkehrt reagieren würde. Brot zu haben und es nicht zu geben, während es um des Fortgangs des Zeugnisses willen nötig ist, verlangt nach Vergeltung. Diejenigen, die sich dem Werk des Herrn widersetzen, werden ihrer gerechten Strafe nicht entgehen, auch wenn die Zeit dafür jetzt noch nicht gekommen ist, weil der Kampf alle Aufmerksamkeit erfordert.

Pnuel verhält sich genauso wie Sukkot und wird daher dasselbe Los teilen. Pnuel bedeutet „Angesicht Gottes”. Diese Stadt erinnert an das Ringen Jakobs mit Gott, das dort etwa 500 Jahre zuvor stattgefunden hatte (1Mo 32,22-33). Dort wird Jakob an der Hüfte geschlagen, wodurch er sich beständig dessen bewusst ist, dass seine Schwachheit Gott die Gelegenheit gibt, seine Kraft zu erweisen. Diese Lektion haben die Einwohner vergessen. Ebenso wie Sukkot sehen sie auf das, was vor Augen ist und rechnen mit menschlichen Faktoren. Die Strafen, die Gideon ankündigt, besehen wir weiter bei den Ri 8,16; 17.

Verse 10-12

Der Rest geschlagen


Das Hauptziel, das Gideon durch die Verfolgung des Restes der Midianiter erreichen will, ist die Gefangennahme und das Ausschalten der beiden Könige. Ohne die Befehlsgewalt und die Strategie dieser Könige war das Heer der Midianiter steuerlos. Sie mischten sich nicht selbst in den Kampf, sondern befanden sich im Hintergrund. Von dieser Position aus gaben sie ihre Befehle den Kämpfern weiter. Diese Könige stellen böse Mächte in den himmlischen Örtern vor, die im Hintergrund operieren und ihre Befehle an die sichtbare Welt weitergeben und ihren Einfluss darauf ausüben. Die Fürsten, denen wir in Richter 7 begegnet sind (Ri 7,25), stellen Personen vor, durch welche die bösen Mächte ihre Befehlsgewalt ausüben.

In der Bedeutung der Namen dieser Könige kommt ihr Charakter deutlich zum Ausdruck. Sebach bedeutet „ein gottesdienstliches Opfer” oder „ein Schlachtopfer zum Opfern”. Zalmunna bedeutet „ein verbotener Schatten” oder „ein geistlicher Todesschatten”. Die Tatsache, dass es sich um zwei Könige handelt, weist auf die Verschiedenheit der Bosheit innerhalb des Befehlsbereiches Satans, des „Fürsten der Gewalt der Luft“ (Eph 2,2), hin. Sebach stellt nicht ein Opfer für Gott vor, sondern die Schlachtung, die der Satan erbarmungslos unter Gottes Volk anrichten will. Zalmunna bezeichnet die Umgebung, in der dies stattfindet.

Wenn wir wirklich frei sein wollen, also ungebunden, dürfen wir diesen Feinden nicht erlauben, in unserem Leben Einfluss zu nehmen. Zank, wir wissen ja noch gut, dass dies die Bedeutung des Namens Midian ist, ist ein Feind, der auch heute zahllose Opfer unter dem Volk Gottes fordert. Das Gebiet, worauf, und die Umgebung, worin sich Zank abspielt, ist der Bereich des Todesschattens. Zank bringt kein Leben, sondern sät Tod und Verderben. Diese beiden Könige befanden sich nicht umsonst in der Stadt Karkor, was so viel bedeutet wie „Stadt der Verwüstung”. Ist das nicht ein passender Name.

Es gibt noch einen Aspekt an diesem Sieg. Der Sieg über Midian ist nämlich ein Vorbild auf den endgültigen Sieg, den Israel in der Zukunft über seine Feinde erringen wird (Ps 83,6-13; Jes 9,3; 4).

Verse 10-12

Der Rest geschlagen


Das Hauptziel, das Gideon durch die Verfolgung des Restes der Midianiter erreichen will, ist die Gefangennahme und das Ausschalten der beiden Könige. Ohne die Befehlsgewalt und die Strategie dieser Könige war das Heer der Midianiter steuerlos. Sie mischten sich nicht selbst in den Kampf, sondern befanden sich im Hintergrund. Von dieser Position aus gaben sie ihre Befehle den Kämpfern weiter. Diese Könige stellen böse Mächte in den himmlischen Örtern vor, die im Hintergrund operieren und ihre Befehle an die sichtbare Welt weitergeben und ihren Einfluss darauf ausüben. Die Fürsten, denen wir in Richter 7 begegnet sind (Ri 7,25), stellen Personen vor, durch welche die bösen Mächte ihre Befehlsgewalt ausüben.

In der Bedeutung der Namen dieser Könige kommt ihr Charakter deutlich zum Ausdruck. Sebach bedeutet „ein gottesdienstliches Opfer” oder „ein Schlachtopfer zum Opfern”. Zalmunna bedeutet „ein verbotener Schatten” oder „ein geistlicher Todesschatten”. Die Tatsache, dass es sich um zwei Könige handelt, weist auf die Verschiedenheit der Bosheit innerhalb des Befehlsbereiches Satans, des „Fürsten der Gewalt der Luft“ (Eph 2,2), hin. Sebach stellt nicht ein Opfer für Gott vor, sondern die Schlachtung, die der Satan erbarmungslos unter Gottes Volk anrichten will. Zalmunna bezeichnet die Umgebung, in der dies stattfindet.

Wenn wir wirklich frei sein wollen, also ungebunden, dürfen wir diesen Feinden nicht erlauben, in unserem Leben Einfluss zu nehmen. Zank, wir wissen ja noch gut, dass dies die Bedeutung des Namens Midian ist, ist ein Feind, der auch heute zahllose Opfer unter dem Volk Gottes fordert. Das Gebiet, worauf, und die Umgebung, worin sich Zank abspielt, ist der Bereich des Todesschattens. Zank bringt kein Leben, sondern sät Tod und Verderben. Diese beiden Könige befanden sich nicht umsonst in der Stadt Karkor, was so viel bedeutet wie „Stadt der Verwüstung”. Ist das nicht ein passender Name.

Es gibt noch einen Aspekt an diesem Sieg. Der Sieg über Midian ist nämlich ein Vorbild auf den endgültigen Sieg, den Israel in der Zukunft über seine Feinde erringen wird (Ps 83,6-13; Jes 9,3; 4).

Verse 13-17

Die Vergeltung


Bevor er mit den gefangen genommenen Königen abrechnet, löst Gideon zuerst seine Versprechen im Blick auf Sukkot und Pnuel ein. Diese beiden Städte haben sich nicht nur neutral im Kampf verhalten, sie haben sich auch geweigert, sich mit den Kämpfern für Gott eins zu machen und haben ihnen die notwendige Unterstützung vorenthalten. Das bedeutet, dass sie praktischerweise die Seite des Feindes gewählt haben. Wer Gottes Volk die Mittel vorenthält, wodurch es Kraft für den Kampf empfängt, während es diese Mittel durchaus gibt, ist damit dem Feind gerade recht. Dieser hat es dann mit einem geschwächten Widersacher zu tun.

Gideons Empörung ist denn auch gerechtfertigt. Um ihr auf eine angemessene Weise Ausdruck verleihen zu können, gebraucht er einen Jungen aus Sukkot, den er in die Hände bekommen hat. Er lässt ihn die Namen der Menschen aufschreiben, die er für die Haltung der Stadt für verantwortlich hält. Als er in der Stadt ankommt, erinnert er sie an ihre Haltung und ihre höhnischen Bemerkungen. Sie werden beschämt dagestanden haben. Nun müssen sie sich vor der angekündigten Zucht beugen.

Gideon züchtigt sie, weil sie sich dem Feind gegenüber freundlich verhalten haben, und zwar in einem Augenblick, wo die Knechte Gottes erschöpft waren und doch die Verfolgung standhaft fortsetzten. Dornen und Disteln werden ihre scharfen Stacheln fühlen lassen und sie noch lange daran erinnern, wie unentschlossen sie sich an dem Tag der Entscheidung verhalten haben. Es war eine empfindliche Lektion. Die Dornen und Disteln als Zuchtmittel stellen Drangsale, Enttäuschungen und Leiden vor, die nötig sind, um solche, die in ihrem Bekenntnis zum Herrn Jesus unentschlossen gewesen sind, zur Einkehr zu bringen und einsehen zu lassen, dass sie im Zusammenhang mit der Sache Gottes geirrt haben.

In Pnuel, der Stadt mit dem Turm, der ihr wahrscheinlich ein bedeutsames Ansehen gab, reißt er den Turm nieder und tötet die Männer. Auch hier wird das Gericht an denen vollzogen, die sich in den Kampf gegen den Feind hätten begeben können, indem sie zumindest die Männer Gideons bei ihrer Verfolgungsjagd ermutigt hätten. Ihr Verhalten ist die Folge purer menschlicher Berechnung. Solche Gedanken sind Festungen, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erheben und die niedergerissen werden müssen.

Der Turm von Pnuel scheint ein Symbol des menschlichen Denkens, Beurteilens und Selbstvertrauens zu sein, und dafür ist kein Platz (2Kor 10,4; 5). Der erste Turm, von dem in der Bibel die Rede ist, wird in 1. Mose 11 erwähnt. Die Geschichte ist als der Turmbau von Babel bekannt. Warum dieser Turm gebaut wird, steht dabei: „Und machen wir uns einen Namen“ (1Mo 11,4). Der Turm dient zur Verherrlichung des Menschen. Wer einen solchen Turm besitzt und in Ehren hält, wird sich vom Kampf abseits halten, in den der Glaube verwickelt ist. Aber wer für den Glauben kämpft (Jud 1,3), reißt diesen Turm nieder.

Verse 13-17

Die Vergeltung


Bevor er mit den gefangen genommenen Königen abrechnet, löst Gideon zuerst seine Versprechen im Blick auf Sukkot und Pnuel ein. Diese beiden Städte haben sich nicht nur neutral im Kampf verhalten, sie haben sich auch geweigert, sich mit den Kämpfern für Gott eins zu machen und haben ihnen die notwendige Unterstützung vorenthalten. Das bedeutet, dass sie praktischerweise die Seite des Feindes gewählt haben. Wer Gottes Volk die Mittel vorenthält, wodurch es Kraft für den Kampf empfängt, während es diese Mittel durchaus gibt, ist damit dem Feind gerade recht. Dieser hat es dann mit einem geschwächten Widersacher zu tun.

Gideons Empörung ist denn auch gerechtfertigt. Um ihr auf eine angemessene Weise Ausdruck verleihen zu können, gebraucht er einen Jungen aus Sukkot, den er in die Hände bekommen hat. Er lässt ihn die Namen der Menschen aufschreiben, die er für die Haltung der Stadt für verantwortlich hält. Als er in der Stadt ankommt, erinnert er sie an ihre Haltung und ihre höhnischen Bemerkungen. Sie werden beschämt dagestanden haben. Nun müssen sie sich vor der angekündigten Zucht beugen.

Gideon züchtigt sie, weil sie sich dem Feind gegenüber freundlich verhalten haben, und zwar in einem Augenblick, wo die Knechte Gottes erschöpft waren und doch die Verfolgung standhaft fortsetzten. Dornen und Disteln werden ihre scharfen Stacheln fühlen lassen und sie noch lange daran erinnern, wie unentschlossen sie sich an dem Tag der Entscheidung verhalten haben. Es war eine empfindliche Lektion. Die Dornen und Disteln als Zuchtmittel stellen Drangsale, Enttäuschungen und Leiden vor, die nötig sind, um solche, die in ihrem Bekenntnis zum Herrn Jesus unentschlossen gewesen sind, zur Einkehr zu bringen und einsehen zu lassen, dass sie im Zusammenhang mit der Sache Gottes geirrt haben.

In Pnuel, der Stadt mit dem Turm, der ihr wahrscheinlich ein bedeutsames Ansehen gab, reißt er den Turm nieder und tötet die Männer. Auch hier wird das Gericht an denen vollzogen, die sich in den Kampf gegen den Feind hätten begeben können, indem sie zumindest die Männer Gideons bei ihrer Verfolgungsjagd ermutigt hätten. Ihr Verhalten ist die Folge purer menschlicher Berechnung. Solche Gedanken sind Festungen, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erheben und die niedergerissen werden müssen.

Der Turm von Pnuel scheint ein Symbol des menschlichen Denkens, Beurteilens und Selbstvertrauens zu sein, und dafür ist kein Platz (2Kor 10,4; 5). Der erste Turm, von dem in der Bibel die Rede ist, wird in 1. Mose 11 erwähnt. Die Geschichte ist als der Turmbau von Babel bekannt. Warum dieser Turm gebaut wird, steht dabei: „Und machen wir uns einen Namen“ (1Mo 11,4). Der Turm dient zur Verherrlichung des Menschen. Wer einen solchen Turm besitzt und in Ehren hält, wird sich vom Kampf abseits halten, in den der Glaube verwickelt ist. Aber wer für den Glauben kämpft (Jud 1,3), reißt diesen Turm nieder.

Verse 18-21

Sebach und Zalmunna getötet


Der Sieg ist errungen, doch er muss noch abgerundet werden. Die Gefahren sind noch nicht definitiv verschwunden. Nach dem Sieg treten einige subtile Gefahren ans Licht, und zwar in Form von schmeichelnden Worten. Das erste Mal kommen diese aus dem Mund des Feindes. Nach dem Schwert des Feindes bekommt Gideon es nun mit seinem Mund zu tun. Möglicherweise hat der Sieg Gideon doch ein wenig selbstsicher gemacht; er scheint jedenfalls seine Abhängigkeit von dem HERRN einigermaßen zu verlieren.

Warum beginnt er, mit seinen Feinden zu sprechen? Es ist doch deutlich, dass sie umgebracht werden müssen? Er will sie zur Verantwortung für den Mord an seinen Brüdern ziehen. Aber indem er mit ihnen ins Gespräch kommt, öffnet er sich für ihren Einfluss. Es ist genauso wie bei Eva, die auch mit der Schlange, dem Teufel, ins Gespräch kommt und dadurch unter seinen Einfluss gelangt (1Mo 3,1-7). Es hatte für sie und für das ganze Menschengeschlecht fatale Auswirkungen.

Jetzt, wo ihre Macht gebrochen ist, versuchen die beiden Könige Gideon mit ihren schmeichelnden Worten zu betören. Und obwohl er nicht unter dem Eindruck ihrer Schmeichelei steht, scheint er sich doch nicht ganz ihrem Einfluss entziehen zu können. Er verliert das wahre Verständnis der Macht des Feindes und sagt zu seinem Sohn, dass er sie töten solle. Das ist anders, als wir es in Josua 10 lesen, wo Josua fünf Könige gefangen genommen hat (Jos 10,22-27). Den Auftrag, diese Könige zu töten, erteilt Josua nicht jungen Männern, sondern „den Anführern der Kriegsleute, die mit ihm gezogen waren“ (Jos 10,24).

Es ist nicht wahrscheinlich, dass der Junge zu den 300 Mann gehörte. Der Junge ist ängstlich, und alle, die Angst gezeigt haben, sind schon weggegangen, bevor der Kampf beginnt. Gideon überschätzt die Kraft seines Sohnes. Das ist eine Lektion für alle Eltern, und Führer, die mit einer gewissen Genugtuung bemerken, dass ihre natürlichen oder geistlichen Kinder am geistlichen Kampf mitwirken. Sie dürfen sich nicht dazu verführen lassen, von ihnen Dinge zu verlangen, die ihre geistliche Kraft übersteigen. Oft sind dies die Situationen, in denen die Macht des Feindes unterschätzt wird.

Nach dieser „Niederlage” Gideons lässt der Feind wiederum schmeichelnde Worte hören, diesmal mit herausfordernden Worten. Ihre Äußerung hat mit der Ehre zu tun, an die sie sich selbst halten wollen: Sie wollen lieber durch die Hand des Anführers als durch die Hand eines Jungen sterben. Gideon nimmt diesmal die volle Verantwortung auf sich und tötet die beiden Könige.

Er nimmt jedoch etwas von ihnen als eine Art Kriegsbeute mit, eine Trophäe, ein Gedenkzeichen des Sieges. Es ist möglich, dass die Halbmonde, die er von den Kamelen der Könige holt, darauf hinweisen, dass die Midianiter Anbeter des Mondgottes waren. Es ist ein Symptom, das andeutet, dass Gideon nicht Gott alle Ehre gibt und selbst auch eine Erinnerung an den Sieg, den er errungen hat, aufbewahren will.

Von keinem der anderen von Gott gegebenen Richter lesen wir, dass sie etwas Derartiges getan hätten. Allein Simson geht noch einen Schritt weiter. Bei ihm sehen wir nicht, dass er etwas von dem Feind nimmt, sondern jemand. Diese sorgt dafür, dass er in seinem Dienst versagt und endgültig zu Fall kommt. Bei Gideon geht es nicht so weit. Aber es scheint so, als ob der Keim für sein kommendes Versagen hier gelegt ist.

Verse 18-21

Sebach und Zalmunna getötet


Der Sieg ist errungen, doch er muss noch abgerundet werden. Die Gefahren sind noch nicht definitiv verschwunden. Nach dem Sieg treten einige subtile Gefahren ans Licht, und zwar in Form von schmeichelnden Worten. Das erste Mal kommen diese aus dem Mund des Feindes. Nach dem Schwert des Feindes bekommt Gideon es nun mit seinem Mund zu tun. Möglicherweise hat der Sieg Gideon doch ein wenig selbstsicher gemacht; er scheint jedenfalls seine Abhängigkeit von dem HERRN einigermaßen zu verlieren.

Warum beginnt er, mit seinen Feinden zu sprechen? Es ist doch deutlich, dass sie umgebracht werden müssen? Er will sie zur Verantwortung für den Mord an seinen Brüdern ziehen. Aber indem er mit ihnen ins Gespräch kommt, öffnet er sich für ihren Einfluss. Es ist genauso wie bei Eva, die auch mit der Schlange, dem Teufel, ins Gespräch kommt und dadurch unter seinen Einfluss gelangt (1Mo 3,1-7). Es hatte für sie und für das ganze Menschengeschlecht fatale Auswirkungen.

Jetzt, wo ihre Macht gebrochen ist, versuchen die beiden Könige Gideon mit ihren schmeichelnden Worten zu betören. Und obwohl er nicht unter dem Eindruck ihrer Schmeichelei steht, scheint er sich doch nicht ganz ihrem Einfluss entziehen zu können. Er verliert das wahre Verständnis der Macht des Feindes und sagt zu seinem Sohn, dass er sie töten solle. Das ist anders, als wir es in Josua 10 lesen, wo Josua fünf Könige gefangen genommen hat (Jos 10,22-27). Den Auftrag, diese Könige zu töten, erteilt Josua nicht jungen Männern, sondern „den Anführern der Kriegsleute, die mit ihm gezogen waren“ (Jos 10,24).

Es ist nicht wahrscheinlich, dass der Junge zu den 300 Mann gehörte. Der Junge ist ängstlich, und alle, die Angst gezeigt haben, sind schon weggegangen, bevor der Kampf beginnt. Gideon überschätzt die Kraft seines Sohnes. Das ist eine Lektion für alle Eltern, und Führer, die mit einer gewissen Genugtuung bemerken, dass ihre natürlichen oder geistlichen Kinder am geistlichen Kampf mitwirken. Sie dürfen sich nicht dazu verführen lassen, von ihnen Dinge zu verlangen, die ihre geistliche Kraft übersteigen. Oft sind dies die Situationen, in denen die Macht des Feindes unterschätzt wird.

Nach dieser „Niederlage” Gideons lässt der Feind wiederum schmeichelnde Worte hören, diesmal mit herausfordernden Worten. Ihre Äußerung hat mit der Ehre zu tun, an die sie sich selbst halten wollen: Sie wollen lieber durch die Hand des Anführers als durch die Hand eines Jungen sterben. Gideon nimmt diesmal die volle Verantwortung auf sich und tötet die beiden Könige.

Er nimmt jedoch etwas von ihnen als eine Art Kriegsbeute mit, eine Trophäe, ein Gedenkzeichen des Sieges. Es ist möglich, dass die Halbmonde, die er von den Kamelen der Könige holt, darauf hinweisen, dass die Midianiter Anbeter des Mondgottes waren. Es ist ein Symptom, das andeutet, dass Gideon nicht Gott alle Ehre gibt und selbst auch eine Erinnerung an den Sieg, den er errungen hat, aufbewahren will.

Von keinem der anderen von Gott gegebenen Richter lesen wir, dass sie etwas Derartiges getan hätten. Allein Simson geht noch einen Schritt weiter. Bei ihm sehen wir nicht, dass er etwas von dem Feind nimmt, sondern jemand. Diese sorgt dafür, dass er in seinem Dienst versagt und endgültig zu Fall kommt. Bei Gideon geht es nicht so weit. Aber es scheint so, als ob der Keim für sein kommendes Versagen hier gelegt ist.

Verse 22-23

Einem Fallstrick entgangen


Die nächste Schmeichelei, mit der Gideon es zu tun bekommt, kommt nicht von der Seite der Welt, sondern von der Seite des Volkes Gottes. Sie wollen einen sichtbaren Führer, ebenso wie die Nationen. Wovor Gott in Richter 7 gewarnt hat (Ri 7,2), geschieht hier. Sie schreiben den Sieg einem Menschen zu. Sie geben Gideon die Ehre, die allein Gott zukommt. Sie wollen auch durch Nachfolge die Monarchie sicherstellen. Man weiß ja schließlich nie, wie ein folgender Richter sein wird. Das Erbkönigtum bietet ein Stück Sicherheit. Es erscheint alles so annehmbar, aber es deutet darauf hin, dass das Volk seine wahre Abhängigkeit von Gott loslässt.

Es wird in der Christenheit viel über Führerschaft gesprochen. Ihre Bedeutung wird immer mehr betont. Ohne deutliche Führerschaft werde es dem Volk Gottes nicht gut ergehen. Doch vieles von solchem Gerede deutet in Wirklichkeit darauf hin, dass man keinen Weg mit der Führerschaft des Herrn Jesus kennt, die Er durch den Heiligen Geist ausübt. Das heißt nicht, dass es keine Brüder mit der Gabe der Regierung oder solche, die als Leiter oder Aufseher oder Älteste fungierten, gäbe. Doch es ist bei Gottes Volk oft nicht mehr der geistliche Zustand dafür vorhanden, solche Menschen zu erkennen und auch anhand der geistlichen Kennzeichen, die in der Schrift angegeben werden, anzuerkennen. Was dann geschieht, ist, dass solche Menschen ernannt oder öffentlich gekennzeichnet werden, oder wie man es auch nennen will. In jedem Fall will man deutlich hören und sehen können, wer die Führer sind.

Damit ist der Keim für den Unterschied zwischen Geistlichen und Laien gelegt. Was Israel verlangt, ist mit der Einführung eines Klerus, einer Geistlichkeit, zu vergleichen. Der Diener wird groß gemacht, und Gott wird vergessen. Später wird Israel diese Frage wiederholen (1Sam 8,1-6). Dann bekommt es allerdings einen König in Saul (1Sam 10,17-24). Danach kommt Gott mit dem Mann nach seinem Herzen, David (1Sam 16,1-13).

Glücklicherweise durchschaut Gideon die Gefahr der Bitte und er verweigert es, König zu werden. Er weist sie auf Gott als ihren König hin. Das muss auch uns als Antwort dienen, wenn Bemerkungen kommen, jemand oder einige in der Führerposition zu bestätigen. Ein Führer nach Gottes Gedanken wird jede Bestätigung durch Menschen von der Hand weisen.

Paulus gibt eine gute Beschreibung seiner Apostelschaft. Als Apostel war er ein Führer ersten Ranges, doch seine ganze Apostelschaft ist losgelöst von dem Menschen, so dass er sagen kann, dass er Apostel ist „nicht von Menschen noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, [den] Vater, der ihn aus [den] Toten auferweckt hat“ (Gal 1,1). Das heißt, dass der Ursprung, die Quelle seiner Apostelschaft, nicht durch einen Menschen gelegt ist und dass er auch nicht durch einen Menschen in dieser Apostelschaft bestätigt worden ist.

Verse 22-23

Einem Fallstrick entgangen


Die nächste Schmeichelei, mit der Gideon es zu tun bekommt, kommt nicht von der Seite der Welt, sondern von der Seite des Volkes Gottes. Sie wollen einen sichtbaren Führer, ebenso wie die Nationen. Wovor Gott in Richter 7 gewarnt hat (Ri 7,2), geschieht hier. Sie schreiben den Sieg einem Menschen zu. Sie geben Gideon die Ehre, die allein Gott zukommt. Sie wollen auch durch Nachfolge die Monarchie sicherstellen. Man weiß ja schließlich nie, wie ein folgender Richter sein wird. Das Erbkönigtum bietet ein Stück Sicherheit. Es erscheint alles so annehmbar, aber es deutet darauf hin, dass das Volk seine wahre Abhängigkeit von Gott loslässt.

Es wird in der Christenheit viel über Führerschaft gesprochen. Ihre Bedeutung wird immer mehr betont. Ohne deutliche Führerschaft werde es dem Volk Gottes nicht gut ergehen. Doch vieles von solchem Gerede deutet in Wirklichkeit darauf hin, dass man keinen Weg mit der Führerschaft des Herrn Jesus kennt, die Er durch den Heiligen Geist ausübt. Das heißt nicht, dass es keine Brüder mit der Gabe der Regierung oder solche, die als Leiter oder Aufseher oder Älteste fungierten, gäbe. Doch es ist bei Gottes Volk oft nicht mehr der geistliche Zustand dafür vorhanden, solche Menschen zu erkennen und auch anhand der geistlichen Kennzeichen, die in der Schrift angegeben werden, anzuerkennen. Was dann geschieht, ist, dass solche Menschen ernannt oder öffentlich gekennzeichnet werden, oder wie man es auch nennen will. In jedem Fall will man deutlich hören und sehen können, wer die Führer sind.

Damit ist der Keim für den Unterschied zwischen Geistlichen und Laien gelegt. Was Israel verlangt, ist mit der Einführung eines Klerus, einer Geistlichkeit, zu vergleichen. Der Diener wird groß gemacht, und Gott wird vergessen. Später wird Israel diese Frage wiederholen (1Sam 8,1-6). Dann bekommt es allerdings einen König in Saul (1Sam 10,17-24). Danach kommt Gott mit dem Mann nach seinem Herzen, David (1Sam 16,1-13).

Glücklicherweise durchschaut Gideon die Gefahr der Bitte und er verweigert es, König zu werden. Er weist sie auf Gott als ihren König hin. Das muss auch uns als Antwort dienen, wenn Bemerkungen kommen, jemand oder einige in der Führerposition zu bestätigen. Ein Führer nach Gottes Gedanken wird jede Bestätigung durch Menschen von der Hand weisen.

Paulus gibt eine gute Beschreibung seiner Apostelschaft. Als Apostel war er ein Führer ersten Ranges, doch seine ganze Apostelschaft ist losgelöst von dem Menschen, so dass er sagen kann, dass er Apostel ist „nicht von Menschen noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, [den] Vater, der ihn aus [den] Toten auferweckt hat“ (Gal 1,1). Das heißt, dass der Ursprung, die Quelle seiner Apostelschaft, nicht durch einen Menschen gelegt ist und dass er auch nicht durch einen Menschen in dieser Apostelschaft bestätigt worden ist.

Verse 24-27

Das Ephod


Worum Gideon jetzt bittet, kommt nicht von anderen, sondern diese Begierde entspringt in seinem eigenen Herzen. Die Worte, mit denen er das Königtum abweist, sind kaum ausgesprochen, da streckt er seine Hand nach dem Priestertum aus. Er bittet das ganze Volk um einen Beitrag für die Anfertigung eines Ephods. Das Ephod ist ein Kleidungsstück, das allein von dem Hohenpriester oder von Priestern getragen wurde. Daher stand es Gideon nicht zu, dieses Ephod zu machen.

Er hätte seine Bitte mit dem Hinweis auf das Opfer, das er gebracht hatte und auf den Altar, den er in Ophra aufgerichtet hatte (Ri 6,19; 24), verteidigen können. Dort hatte er doch so etwas wie einen priesterlichen Dienst verrichtet? Doch der Altar, den er dort gebaut hatte, hatte keinen vermittelnden Charakter. Er diente nicht dazu, im Namen des Volkes sich Gott zu nahen.

Das Ephod, das er machen will, soll ein Gedenkzeichen des errungenen Sieges werden. Daher bittet er das ganze Volk, etwas dafür zu geben. Tun wir das nicht auch alles einmal: ein Andenken des Sieges, den der Herr uns gegeben hat, machen oder aufhängen? Wir erzählen gern von unseren Siegen, dem Segen, den der Herr durch unseren Dienst geben wollte; natürlich alles unter dem Deckmantel, dass es zur Ehre des Herrn sei. Aber ist es nicht so, dass wir eigentlich Trophäen für uns selbst „aufhängen”? Waren wir nicht die gefeierten Werkzeuge? So etwas wird uns zu einem Fallstrick.

Das Volk ist direkt bereit, diesen Beitrag zu liefern. Wenn ein Mensch etwas dazu beitragen darf, ein Gedenkzeichen für einen bestimmten Sieg zu machen, wirkt er gern daran mit. So wird an den Ort, wo zuerst ein Bild für Baal gestanden hat, das von Gideon niedergerissen worden ist, jetzt von Gideon ein Bild für Gott gestellt. Doch die Auswirkung ist dieselbe: Götzendienst. Das Ephod wird als ein Mittel betrachtet, durch das man Gott nahen könne. Doch weil das Ephod nicht mit dem Hohenpriester in Verbindung steht, der es tragen muss, und es somit lediglich eine Form ist, wird es hier zu einem Mittel zum Götzendienst.

Alles, was in der Christenheit von Christus losgemacht wird, wird zu einem Mittel zum Götzendienst. Die Form kommt an die Stelle des Inhalts. So wird gesagt, dass jemand durch die Taufe neues Leben empfange. Dasselbe sagt man vom Abendmahl. Auch kniet man vor einem Kruzifix. Derartige Ergebnisse sind im Gottesdienst zu erwarten, wenn man sich von religiösen Gefühlen leiten lässt, ohne sich von dem, was Gott in seinem Wort über seinen Dienst und die Anbetung seiner Person „durch [den] Geist Gottes“ (Phil 3,3) beschreibt, führen lässt.

Es wird nicht allein Gideon zu einem Fallstrick; er zieht sein ganzes Haus mit in diesen Götzendienst. Das zeigt den Ernst der folgenden Worte, die ich einmal hörte: Den Weg von Gott weg geht man nie allein.

Verse 24-27

Das Ephod


Worum Gideon jetzt bittet, kommt nicht von anderen, sondern diese Begierde entspringt in seinem eigenen Herzen. Die Worte, mit denen er das Königtum abweist, sind kaum ausgesprochen, da streckt er seine Hand nach dem Priestertum aus. Er bittet das ganze Volk um einen Beitrag für die Anfertigung eines Ephods. Das Ephod ist ein Kleidungsstück, das allein von dem Hohenpriester oder von Priestern getragen wurde. Daher stand es Gideon nicht zu, dieses Ephod zu machen.

Er hätte seine Bitte mit dem Hinweis auf das Opfer, das er gebracht hatte und auf den Altar, den er in Ophra aufgerichtet hatte (Ri 6,19; 24), verteidigen können. Dort hatte er doch so etwas wie einen priesterlichen Dienst verrichtet? Doch der Altar, den er dort gebaut hatte, hatte keinen vermittelnden Charakter. Er diente nicht dazu, im Namen des Volkes sich Gott zu nahen.

Das Ephod, das er machen will, soll ein Gedenkzeichen des errungenen Sieges werden. Daher bittet er das ganze Volk, etwas dafür zu geben. Tun wir das nicht auch alles einmal: ein Andenken des Sieges, den der Herr uns gegeben hat, machen oder aufhängen? Wir erzählen gern von unseren Siegen, dem Segen, den der Herr durch unseren Dienst geben wollte; natürlich alles unter dem Deckmantel, dass es zur Ehre des Herrn sei. Aber ist es nicht so, dass wir eigentlich Trophäen für uns selbst „aufhängen”? Waren wir nicht die gefeierten Werkzeuge? So etwas wird uns zu einem Fallstrick.

Das Volk ist direkt bereit, diesen Beitrag zu liefern. Wenn ein Mensch etwas dazu beitragen darf, ein Gedenkzeichen für einen bestimmten Sieg zu machen, wirkt er gern daran mit. So wird an den Ort, wo zuerst ein Bild für Baal gestanden hat, das von Gideon niedergerissen worden ist, jetzt von Gideon ein Bild für Gott gestellt. Doch die Auswirkung ist dieselbe: Götzendienst. Das Ephod wird als ein Mittel betrachtet, durch das man Gott nahen könne. Doch weil das Ephod nicht mit dem Hohenpriester in Verbindung steht, der es tragen muss, und es somit lediglich eine Form ist, wird es hier zu einem Mittel zum Götzendienst.

Alles, was in der Christenheit von Christus losgemacht wird, wird zu einem Mittel zum Götzendienst. Die Form kommt an die Stelle des Inhalts. So wird gesagt, dass jemand durch die Taufe neues Leben empfange. Dasselbe sagt man vom Abendmahl. Auch kniet man vor einem Kruzifix. Derartige Ergebnisse sind im Gottesdienst zu erwarten, wenn man sich von religiösen Gefühlen leiten lässt, ohne sich von dem, was Gott in seinem Wort über seinen Dienst und die Anbetung seiner Person „durch [den] Geist Gottes“ (Phil 3,3) beschreibt, führen lässt.

Es wird nicht allein Gideon zu einem Fallstrick; er zieht sein ganzes Haus mit in diesen Götzendienst. Das zeigt den Ernst der folgenden Worte, die ich einmal hörte: Den Weg von Gott weg geht man nie allein.

Verse 28-31

Gideons weiteres Leben


Nachdem wir alles über den Kampf und über die Ereignisse, die direkt daraus hervorgingen, gehört haben, kommt in Ri 8,28 die Schlussfolgerung. Midian ist geschlagen, und das Volk hat unter der Führung Gideons vierzig Jahre Ruhe. Doch damit ist die Geschichte Gideons nicht zu Ende. Es scheint so, als ob Gideon, als die Tage seines Kampfes für Gott vorbei sind, es sich gemütlich gemacht und den Lüsten des Fleisches nachgegeben hat. Nicht umsonst steht in Epheser 6 für den Christen die Warnung, dass er sich nach einem errungenen Sieg nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen soll. Er soll die ganze Waffenrüstung Gottes aufnehmen, nicht allein während des Tages des Kampfes, sondern auch, um, „nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen vermögt“ (Eph 6,13).

Gideons weiteres Leben ist leider ein sprechendes Vorbild davon, dass er hierauf keine Rücksicht genommen hat. Er zieht sich in aller Ruhe in sein Haus zurück, nimmt sich viele Frauen und bekommt dadurch eine große Nachkommenschaft. Einerseits ist dies ein Beweis des Erfolges. In dem Maß, wie jemandes Wohlfahrt und Einfluss zunahm, in demselben Maß nahm auch jemandes Harem zu. König Ahab hatte 70 Söhne (2Kön 10,1), und manche der Nachfolger Gideons hatten ebenfalls viele Söhne (Ri 10,4; Ri 12,9; 14). Andererseits sind der Hass und Mord, die in Gideons Familie hineinkommen, geradezu charakteristisch für diese alttestamentlichen Fälle der Polygamie. Mehr als eine Frau zu haben, verstößt gegen Gottes Schöpfungsordnung und verursacht viel Elend.

In dieser Zeit bekommt Gideon auch einen Sohn von seiner Nebenfrau aus Sichem, dem er den Namen Abimelech gibt. Dieser ist der einzige Sohn Gideons, dessen Name erwähnt wird. Das geschieht nicht umsonst. Das nächste Kapitel, ein langes Kapitel, wird deutlich machen, welchen Charakter dieser Mann hat und was für eine Quelle des Elends er ist. Wir werden in seiner Geschichte sehen, dass die Bequemlichkeit und Genusssucht im Leben Gideons eine Quelle ist, aus der das Böse hervorkommt.

Es ist schon aufschlussreich, dass die Mutter Abimelechs nicht in Ophra wohnte, sondern irgendwo anders. Gideon wollte die Lüste, aber nicht die Lasten. Noch aufschlussreicher ist die Bedeutung des Namens, den er diesem Kind gibt. Abimelech bedeutet nämlich „mein Vater ist König”. Dies ist ein Name, den auch Könige der Philister tragen (1Mo 20,2; 1Mo 21,22; 1Mo 26,1). Dass Gideon seinem Sohn diesen Namen gibt, lässt etwas von dem erkennen, was möglicherweise in seinem Herzen mitgespielt hat. Es ist nicht undenkbar, dass die Schmeichelei der Ri 8,18; 22 doch Einfluss gehabt hat.

Wer etwas von seinem eigenen Herzen kennt, weiß, wie leicht bestimmte Schmeichelei in seinem Denken Fuß fassen kann. Sie kann uns im Gedächtnis bleiben, und „im Untergrund” kann der Gedanke, dass wir jemand von Bedeutung seien, jemand, zu dem andere aufsehen könnten, doch weiterhin eine Rolle spielen. Bei bestimmten Gelegenheiten kann dieser Gedanke dann nicht mehr unterdrückt werden und tritt in den Vordergrund. Dann wird die eigene Wichtigkeit sich Geltung verschaffen und der Herr ist nicht mehr Nummer eins.

Allein dann, wenn man solche Gedanken radikal verurteilt und sie „im Tod” hält, ist es möglich, davor bewahrt zu bleiben, dass sie wieder eine aktive Rolle zu spielen beginnen. Wer solche Gedanken radikal verurteilt, setzt in die Tat um, wozu Kolosser 3 aufruft: „Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht, die Götzendienst ist“ (Kol 3,5). Ist die Begierde nach eigener Wichtigkeit keine böse Begierde? Ist sie keine Form der Habsucht, eine Stellung einnehmen zu wollen, die allein Gott zukommt? Sie ist nichts anderes als Götzendienst. Daher muss mit solchen Dingen abgerechnet werden. An Stelle dieser Begierden kann dann treten: „Herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut“ (Kol 3,12).

Der Gedanke an eigene Wichtigkeit soll nicht nur verurteilt werden, sondern im Tod gehalten werden. Das bedeutet, dass wir tun, was in Römer 6 steht: „So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebend in Christus Jesus“ (Röm 6,11). Hier haben wir den Schlüssel dafür in Händen, hochmütigen Gedanken, denn das sind sie eigentlich, den Nacken umzudrehen und nicht zuzulassen, dass sie wieder aufkommen.

Die Grundlage für eine solche Haltung dem Hochmut gegenüber liegt in dem, was der Herr Jesus am Kreuz tat. Darum geht es in den Versen, die Römer 6,11 vorausgehen (Röm 6,1-10). Daher ist es so wichtig, vor allem den Brief an die Römer gründlich zu studieren. Wir erhalten dann Einsicht darin, wer wir selbst von Natur aus sind, was Gott in Christus mit uns getan hat und wie wir uns als Folge dessen Gott gegenüber sehen dürfen. Das gibt uns die richtigen Waffen in die Hände, um der Sünde jeden Anspruch auf uns und jede Autorität über unser Leben wegzunehmen.

Verse 28-31

Gideons weiteres Leben


Nachdem wir alles über den Kampf und über die Ereignisse, die direkt daraus hervorgingen, gehört haben, kommt in Ri 8,28 die Schlussfolgerung. Midian ist geschlagen, und das Volk hat unter der Führung Gideons vierzig Jahre Ruhe. Doch damit ist die Geschichte Gideons nicht zu Ende. Es scheint so, als ob Gideon, als die Tage seines Kampfes für Gott vorbei sind, es sich gemütlich gemacht und den Lüsten des Fleisches nachgegeben hat. Nicht umsonst steht in Epheser 6 für den Christen die Warnung, dass er sich nach einem errungenen Sieg nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen soll. Er soll die ganze Waffenrüstung Gottes aufnehmen, nicht allein während des Tages des Kampfes, sondern auch, um, „nachdem ihr alles ausgerichtet habt, zu stehen vermögt“ (Eph 6,13).

Gideons weiteres Leben ist leider ein sprechendes Vorbild davon, dass er hierauf keine Rücksicht genommen hat. Er zieht sich in aller Ruhe in sein Haus zurück, nimmt sich viele Frauen und bekommt dadurch eine große Nachkommenschaft. Einerseits ist dies ein Beweis des Erfolges. In dem Maß, wie jemandes Wohlfahrt und Einfluss zunahm, in demselben Maß nahm auch jemandes Harem zu. König Ahab hatte 70 Söhne (2Kön 10,1), und manche der Nachfolger Gideons hatten ebenfalls viele Söhne (Ri 10,4; Ri 12,9; 14). Andererseits sind der Hass und Mord, die in Gideons Familie hineinkommen, geradezu charakteristisch für diese alttestamentlichen Fälle der Polygamie. Mehr als eine Frau zu haben, verstößt gegen Gottes Schöpfungsordnung und verursacht viel Elend.

In dieser Zeit bekommt Gideon auch einen Sohn von seiner Nebenfrau aus Sichem, dem er den Namen Abimelech gibt. Dieser ist der einzige Sohn Gideons, dessen Name erwähnt wird. Das geschieht nicht umsonst. Das nächste Kapitel, ein langes Kapitel, wird deutlich machen, welchen Charakter dieser Mann hat und was für eine Quelle des Elends er ist. Wir werden in seiner Geschichte sehen, dass die Bequemlichkeit und Genusssucht im Leben Gideons eine Quelle ist, aus der das Böse hervorkommt.

Es ist schon aufschlussreich, dass die Mutter Abimelechs nicht in Ophra wohnte, sondern irgendwo anders. Gideon wollte die Lüste, aber nicht die Lasten. Noch aufschlussreicher ist die Bedeutung des Namens, den er diesem Kind gibt. Abimelech bedeutet nämlich „mein Vater ist König”. Dies ist ein Name, den auch Könige der Philister tragen (1Mo 20,2; 1Mo 21,22; 1Mo 26,1). Dass Gideon seinem Sohn diesen Namen gibt, lässt etwas von dem erkennen, was möglicherweise in seinem Herzen mitgespielt hat. Es ist nicht undenkbar, dass die Schmeichelei der Ri 8,18; 22 doch Einfluss gehabt hat.

Wer etwas von seinem eigenen Herzen kennt, weiß, wie leicht bestimmte Schmeichelei in seinem Denken Fuß fassen kann. Sie kann uns im Gedächtnis bleiben, und „im Untergrund” kann der Gedanke, dass wir jemand von Bedeutung seien, jemand, zu dem andere aufsehen könnten, doch weiterhin eine Rolle spielen. Bei bestimmten Gelegenheiten kann dieser Gedanke dann nicht mehr unterdrückt werden und tritt in den Vordergrund. Dann wird die eigene Wichtigkeit sich Geltung verschaffen und der Herr ist nicht mehr Nummer eins.

Allein dann, wenn man solche Gedanken radikal verurteilt und sie „im Tod” hält, ist es möglich, davor bewahrt zu bleiben, dass sie wieder eine aktive Rolle zu spielen beginnen. Wer solche Gedanken radikal verurteilt, setzt in die Tat um, wozu Kolosser 3 aufruft: „Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Hurerei, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht, die Götzendienst ist“ (Kol 3,5). Ist die Begierde nach eigener Wichtigkeit keine böse Begierde? Ist sie keine Form der Habsucht, eine Stellung einnehmen zu wollen, die allein Gott zukommt? Sie ist nichts anderes als Götzendienst. Daher muss mit solchen Dingen abgerechnet werden. An Stelle dieser Begierden kann dann treten: „Herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut“ (Kol 3,12).

Der Gedanke an eigene Wichtigkeit soll nicht nur verurteilt werden, sondern im Tod gehalten werden. Das bedeutet, dass wir tun, was in Römer 6 steht: „So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid, Gott aber lebend in Christus Jesus“ (Röm 6,11). Hier haben wir den Schlüssel dafür in Händen, hochmütigen Gedanken, denn das sind sie eigentlich, den Nacken umzudrehen und nicht zuzulassen, dass sie wieder aufkommen.

Die Grundlage für eine solche Haltung dem Hochmut gegenüber liegt in dem, was der Herr Jesus am Kreuz tat. Darum geht es in den Versen, die Römer 6,11 vorausgehen (Röm 6,1-10). Daher ist es so wichtig, vor allem den Brief an die Römer gründlich zu studieren. Wir erhalten dann Einsicht darin, wer wir selbst von Natur aus sind, was Gott in Christus mit uns getan hat und wie wir uns als Folge dessen Gott gegenüber sehen dürfen. Das gibt uns die richtigen Waffen in die Hände, um der Sünde jeden Anspruch auf uns und jede Autorität über unser Leben wegzunehmen.

Verse 32-35

Gideons Ende und danach


Das Ende Gideons ist ein Zeugnis des Geistes darüber, wer er für Gott gewesen ist. Von ihm, und im weiteren Verlauf nur noch von Simson, wird in diesem Buch gesagt, dass er „im Grab seines Vaters“ begraben wird. Weiter wird über ihn erwähnt, dass er „in gutem Alter” starb. Das wird im Alten Testament auch noch von Abraham (1Mo 15,15; 1Mo 25,8) und von David (1Chr 29,28) gesagt.

Leider folgen die Israeliten nicht dem Guten, das in Gideons Leben zu erkennen gewesen ist, sondern dem Verkehrten, wozu Gideon in seinem Leben ebenfalls Anlass gegeben hat. Durch das Anfertigen des Ephods hat er das Volk auf den Pfad des Götzendienstes zurückgebracht. Hierdurch richtete er sein eigenes Werk (Ri 6,25-27) zugrunde und hat er den Keim für ein erneutes Abweichen des Volkes des HERRN gelegt.

Die Israeliten „hurten den Baalim nach“. Über 40 Jahre, nachdem Gideon den Altar des Baal niedergerissen hat, machen sich die Israeliten den Baal-Berit zum Gott. Baal-Berit bedeutet „Herr des Bundes”. Die Anbetung Baals war ein Zeichen eines Bundes mit den Kanaanitern, von etwas, das Gott so ausdrücklich verboten hat. Gott wird vergessen, und auch an das Gute, das Gideon für das Volk getan hat, wird nicht gedacht.

Trotz der Tatsache, dass Gideon an dieser Entwicklung mitgewirkt hat, macht Gott das Volk selbst für sein Verhalten verantwortlich. Er wirft ihnen vor, dass sie für das, was Gideon getan hat, undankbar sind.

Undankbarkeit ist auch ein Kennzeichen unserer Tage. Wie gehen wir mit Brüdern um, die uns gedient haben und die durch die Verkündigung des Wortes Gottes den Herrn Jesus größer für uns gemacht haben, so dass unsere Anbetung deutlich vertieft worden ist? Außerdem haben sie unser Verlangen, dem Wort Gottes zu gehorchen, zunehmen lassen, so dass wir begonnen haben, Ihm mit vermehrter Hingabe zu dienen. Wir müssten dankbar für Menschen sein, die durch ihre Verkündigung und ihr Leben Christus näher zu uns und uns näher zu Christus gebracht haben. Von solchen Menschen lesen wir zum Beispiel in Römer 16 und in Hebräer 13 (Röm 16,3; 4; Heb 13,7; 17).

Verse 32-35

Gideons Ende und danach


Das Ende Gideons ist ein Zeugnis des Geistes darüber, wer er für Gott gewesen ist. Von ihm, und im weiteren Verlauf nur noch von Simson, wird in diesem Buch gesagt, dass er „im Grab seines Vaters“ begraben wird. Weiter wird über ihn erwähnt, dass er „in gutem Alter” starb. Das wird im Alten Testament auch noch von Abraham (1Mo 15,15; 1Mo 25,8) und von David (1Chr 29,28) gesagt.

Leider folgen die Israeliten nicht dem Guten, das in Gideons Leben zu erkennen gewesen ist, sondern dem Verkehrten, wozu Gideon in seinem Leben ebenfalls Anlass gegeben hat. Durch das Anfertigen des Ephods hat er das Volk auf den Pfad des Götzendienstes zurückgebracht. Hierdurch richtete er sein eigenes Werk (Ri 6,25-27) zugrunde und hat er den Keim für ein erneutes Abweichen des Volkes des HERRN gelegt.

Die Israeliten „hurten den Baalim nach“. Über 40 Jahre, nachdem Gideon den Altar des Baal niedergerissen hat, machen sich die Israeliten den Baal-Berit zum Gott. Baal-Berit bedeutet „Herr des Bundes”. Die Anbetung Baals war ein Zeichen eines Bundes mit den Kanaanitern, von etwas, das Gott so ausdrücklich verboten hat. Gott wird vergessen, und auch an das Gute, das Gideon für das Volk getan hat, wird nicht gedacht.

Trotz der Tatsache, dass Gideon an dieser Entwicklung mitgewirkt hat, macht Gott das Volk selbst für sein Verhalten verantwortlich. Er wirft ihnen vor, dass sie für das, was Gideon getan hat, undankbar sind.

Undankbarkeit ist auch ein Kennzeichen unserer Tage. Wie gehen wir mit Brüdern um, die uns gedient haben und die durch die Verkündigung des Wortes Gottes den Herrn Jesus größer für uns gemacht haben, so dass unsere Anbetung deutlich vertieft worden ist? Außerdem haben sie unser Verlangen, dem Wort Gottes zu gehorchen, zunehmen lassen, so dass wir begonnen haben, Ihm mit vermehrter Hingabe zu dienen. Wir müssten dankbar für Menschen sein, die durch ihre Verkündigung und ihr Leben Christus näher zu uns und uns näher zu Christus gebracht haben. Von solchen Menschen lesen wir zum Beispiel in Römer 16 und in Hebräer 13 (Röm 16,3; 4; Heb 13,7; 17).

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Judges 8". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/judges-8.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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