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Richter 9

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Introduction

Dieses Kapitel ist eine Fortsetzung der letzten Verse des vorherigen Kapitels. Dort wird ein erneutes Abweichen von dem HERRN erwähnt. Hier lesen wir über ein noch weiter gehendes Verlassen von Ihm. Die Folge ist Sklaverei und Erniedrigung. Aber hier ist die Sklaverei nicht die Folge einer feindlichen Macht von außen, sondern von innen. Die vorausgegangenen Lektionen drehten sich um die Haltung des Volkes seinen Feinden gegenüber. Die Lektion, die wir in der Geschichte Abimelechs zu sehen bekommen, hat mit den Beziehungen innerhalb des Volkes Gottes zu tun.

In Abimelech begegnen wir jemandem, der, anstatt gegen die Feinde zu kämpfen, über Gottes Volk herrscht. Ihm und seinem Verhalten wird das längste Kapitel des Buches Richter gewidmet, ganze 57 Verse. Abimelech ist kein Befreier Israels, sondern er ist jemand, der einen Grundsatz vorstellt, der auch bei einem gewissen Diotrephes zu sehen ist. Diotrephes wird vom Apostel Johannes in seinem dritten Brief erwähnt. Er ist jemand, „der gern unter ihnen [das heißt in der Gemeinde] der Erste sein will“ (3Joh 1,9). Er ist jemand, der sich Autorität anmaßt, unter Ausschluss anderer, wie Johannes weiter von ihm sagt: Er „nimmt uns nicht an”. Er duldet keine Konkurrenz.

Diese Handlungsweise sehen wir in Abimelech veranschaulicht. Es ist auffällig, dass er nicht ein einziges Mal den Namen Gottes nennt. Ebenso ist er eine der düsteren Personen, die im Alten Testament ein Vorbild des Menschen der Sünde, des Antichristen, sind. Daran dürfen wir auch denken, wenn wir uns mit seiner Geschichte beschäftigen.

Das Wichtigste ist jedoch, dass er etwas von dem erkennen lässt, was in unser aller Herzen vorhanden ist. Es steckt uns allen im Blut, der Erste, der Wichtigste sein zu wollen. Wir müssen auf den Herrn Jesus blicken, der sich selbst für nichts achtete und der Diener aller geworden ist. Er, der „nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28).

Er hat dies nicht allein gesagt, sondern auch getan. Darum kann er zu seinen Jüngern sagen, als sie sich darüber streiten, wer unter ihnen wohl der Größte sein darf (dieser Geltungstrieb steckte also auch in ihnen): „Ihr aber nicht so; sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste, und der Führende wie der Dienende. Denn wer ist größer, der zu Tisch Liegende oder der Dienende? Nicht der zu Tisch Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende“ (Lk 22,26; 27). Lasst uns bei der Betrachtung des Auftretens von Abimelech stets auf den Gegensatz zum Auftreten unseres Heilands achten.

Introduction

Dieses Kapitel ist eine Fortsetzung der letzten Verse des vorherigen Kapitels. Dort wird ein erneutes Abweichen von dem HERRN erwähnt. Hier lesen wir über ein noch weiter gehendes Verlassen von Ihm. Die Folge ist Sklaverei und Erniedrigung. Aber hier ist die Sklaverei nicht die Folge einer feindlichen Macht von außen, sondern von innen. Die vorausgegangenen Lektionen drehten sich um die Haltung des Volkes seinen Feinden gegenüber. Die Lektion, die wir in der Geschichte Abimelechs zu sehen bekommen, hat mit den Beziehungen innerhalb des Volkes Gottes zu tun.

In Abimelech begegnen wir jemandem, der, anstatt gegen die Feinde zu kämpfen, über Gottes Volk herrscht. Ihm und seinem Verhalten wird das längste Kapitel des Buches Richter gewidmet, ganze 57 Verse. Abimelech ist kein Befreier Israels, sondern er ist jemand, der einen Grundsatz vorstellt, der auch bei einem gewissen Diotrephes zu sehen ist. Diotrephes wird vom Apostel Johannes in seinem dritten Brief erwähnt. Er ist jemand, „der gern unter ihnen [das heißt in der Gemeinde] der Erste sein will“ (3Joh 1,9). Er ist jemand, der sich Autorität anmaßt, unter Ausschluss anderer, wie Johannes weiter von ihm sagt: Er „nimmt uns nicht an”. Er duldet keine Konkurrenz.

Diese Handlungsweise sehen wir in Abimelech veranschaulicht. Es ist auffällig, dass er nicht ein einziges Mal den Namen Gottes nennt. Ebenso ist er eine der düsteren Personen, die im Alten Testament ein Vorbild des Menschen der Sünde, des Antichristen, sind. Daran dürfen wir auch denken, wenn wir uns mit seiner Geschichte beschäftigen.

Das Wichtigste ist jedoch, dass er etwas von dem erkennen lässt, was in unser aller Herzen vorhanden ist. Es steckt uns allen im Blut, der Erste, der Wichtigste sein zu wollen. Wir müssen auf den Herrn Jesus blicken, der sich selbst für nichts achtete und der Diener aller geworden ist. Er, der „nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28).

Er hat dies nicht allein gesagt, sondern auch getan. Darum kann er zu seinen Jüngern sagen, als sie sich darüber streiten, wer unter ihnen wohl der Größte sein darf (dieser Geltungstrieb steckte also auch in ihnen): „Ihr aber nicht so; sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste, und der Führende wie der Dienende. Denn wer ist größer, der zu Tisch Liegende oder der Dienende? Nicht der zu Tisch Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende“ (Lk 22,26; 27). Lasst uns bei der Betrachtung des Auftretens von Abimelech stets auf den Gegensatz zum Auftreten unseres Heilands achten.

Verse 1-6

Der Griff nach der Macht


Abimelech wird nicht Richter genannt. Er ist auch nicht von Gott dazu erweckt worden, Israel zu befreien. Vielleicht ist er wohl durch die Bedeutung seines Namens – sein Name bedeutet „mein Vater ist König” – auf die Idee gekommen, auf der Grundlage der Thronfolge die Herrschaft zu beanspruchen. Sein Vater war der Führer Volkes, er sollte das auch sein. Wie es auch sei, er kommt dazu zu fordern, was sein Vater verweigert hatte und wird auf diese Weise einer von solchen, „die über ihre Besitztümer herrschen“ (1Pet 5,3). Er ist jemand, über den Paulus spricht, wenn er zu den Ältesten von Ephesus sagt: „Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte [Dinge] reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her“ (Apg 20,30).

Er ist ein Diotrephes. Abimelech gehört zu der Sorte Menschen, die die Gemeinde so leiten, wie Manager es in ihren Betrieben tun. Ein solcher Mensch wird immer versuchen, Menschen um sich zu sammeln, um so seine Ideen über den Charakter der Gemeinde zu verwirklichen und Veränderungen durchzuführen. Er wird dies tun, indem er Gunstbeweise gewährt, durch die man sich ihm verpflichtet fühlt. Seine Werbekampagne läuft gut, und seine Sprache schlägt an.

Abimelech tut so, als ob er sich für die Belange seiner Familie einsetzen will und geht geschickt auf ihre Gefühle ein, während er seine 70 Halbbrüder an die Seite schiebt. Er präsentiert sich nicht als der Sohn Gideons, sondern er nimmt den Charakter seiner Mutter an. Gideon hat seine 70 Söhne zweifelsohne in seinem eigenen Haus aufgezogen, während Abimelech in Sichem aufgewachsen ist.

Er kennt überhaupt keinen Respekt für seine Halbbrüder. Als er einmal gewählt ist, lässt er sie umbringen. Dafür bezahlt er pro Person ein Silberstück an nichtswürdige Leute, die alle 70 Brüder gefangen nehmen und sie in Schach halten, während Abimelech sie einen nach dem anderen auf einem Stein tötet. Dass das Geld aus dem Götzentempel kommt, stört ihn nicht im Geringsten.

Abimelech will sich selbst erhöhen und ähnelt darin der Person, die in Daniel 11 beschrieben wird (Dan 11,36). Es wurde bereits auf die Ähnlichkeit zwischen Abimelech und dem Antichristen hingewiesen. Über die Kennzeichen des Antichristen können wir in 1. Johannes und 2. Thessalonicher etwas lesen (1Joh 2,22; 1Joh 4,3; 2Thes 2,3; 4). Der Antichrist geht genauso zu Werke wie Abimelech. Auch er wird durch schöne Worte die Gunst des Volkes zu gewinnen wissen (Ps 55,22; Dan 11,32). Bei Absalom, einem Sohn Davids, begegnen wir diesem Kennzeichen, dem Gebrauch von schmeichelnder Sprache, ebenfalls. Wir lesen von ihm: „So stahl Absalom das Herz der Männer von Israel“ (2Sam 15,6). Das ist es, was Abimelech hier tut.

Ein Mann entkommt der Mordpartei (vgl. 2Chr 22,10-12). Das ist Jotham. Sein Name bedeutet „der HERR ist vollkommen”. Er ist ein wahrer Zeuge seines Namens. Gott wird niemals ohne einen Zeugen sein. Jotham legt sein Zeugnis in den folgenden Versen ab. Er ist ein wahrer Antipas, das bedeutet „einer gegen alle” (Off 2,13). Er stellt den treuen Überrest dar, den Gott zu allen Zeiten aufrechterhält, nach der Wahl seiner Gnade (Röm 11,5).

Abimelech ist der erste Mensch, der sich in Israel zum König ausrufen lässt. Er setzt sich völlig über die Anforderungen hinweg, die Gott für dieses Amt niedergelegt hat (5Mo 17,14-20). Ironischerweise findet die Huldigung in der Nähe des Baumes in Sichem statt, wohin Josua das Buch des Gesetzes Gottes für das Volk gelegt hatte (Jos 24,26).

Verse 1-6

Der Griff nach der Macht


Abimelech wird nicht Richter genannt. Er ist auch nicht von Gott dazu erweckt worden, Israel zu befreien. Vielleicht ist er wohl durch die Bedeutung seines Namens – sein Name bedeutet „mein Vater ist König” – auf die Idee gekommen, auf der Grundlage der Thronfolge die Herrschaft zu beanspruchen. Sein Vater war der Führer Volkes, er sollte das auch sein. Wie es auch sei, er kommt dazu zu fordern, was sein Vater verweigert hatte und wird auf diese Weise einer von solchen, „die über ihre Besitztümer herrschen“ (1Pet 5,3). Er ist jemand, über den Paulus spricht, wenn er zu den Ältesten von Ephesus sagt: „Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte [Dinge] reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her“ (Apg 20,30).

Er ist ein Diotrephes. Abimelech gehört zu der Sorte Menschen, die die Gemeinde so leiten, wie Manager es in ihren Betrieben tun. Ein solcher Mensch wird immer versuchen, Menschen um sich zu sammeln, um so seine Ideen über den Charakter der Gemeinde zu verwirklichen und Veränderungen durchzuführen. Er wird dies tun, indem er Gunstbeweise gewährt, durch die man sich ihm verpflichtet fühlt. Seine Werbekampagne läuft gut, und seine Sprache schlägt an.

Abimelech tut so, als ob er sich für die Belange seiner Familie einsetzen will und geht geschickt auf ihre Gefühle ein, während er seine 70 Halbbrüder an die Seite schiebt. Er präsentiert sich nicht als der Sohn Gideons, sondern er nimmt den Charakter seiner Mutter an. Gideon hat seine 70 Söhne zweifelsohne in seinem eigenen Haus aufgezogen, während Abimelech in Sichem aufgewachsen ist.

Er kennt überhaupt keinen Respekt für seine Halbbrüder. Als er einmal gewählt ist, lässt er sie umbringen. Dafür bezahlt er pro Person ein Silberstück an nichtswürdige Leute, die alle 70 Brüder gefangen nehmen und sie in Schach halten, während Abimelech sie einen nach dem anderen auf einem Stein tötet. Dass das Geld aus dem Götzentempel kommt, stört ihn nicht im Geringsten.

Abimelech will sich selbst erhöhen und ähnelt darin der Person, die in Daniel 11 beschrieben wird (Dan 11,36). Es wurde bereits auf die Ähnlichkeit zwischen Abimelech und dem Antichristen hingewiesen. Über die Kennzeichen des Antichristen können wir in 1. Johannes und 2. Thessalonicher etwas lesen (1Joh 2,22; 1Joh 4,3; 2Thes 2,3; 4). Der Antichrist geht genauso zu Werke wie Abimelech. Auch er wird durch schöne Worte die Gunst des Volkes zu gewinnen wissen (Ps 55,22; Dan 11,32). Bei Absalom, einem Sohn Davids, begegnen wir diesem Kennzeichen, dem Gebrauch von schmeichelnder Sprache, ebenfalls. Wir lesen von ihm: „So stahl Absalom das Herz der Männer von Israel“ (2Sam 15,6). Das ist es, was Abimelech hier tut.

Ein Mann entkommt der Mordpartei (vgl. 2Chr 22,10-12). Das ist Jotham. Sein Name bedeutet „der HERR ist vollkommen”. Er ist ein wahrer Zeuge seines Namens. Gott wird niemals ohne einen Zeugen sein. Jotham legt sein Zeugnis in den folgenden Versen ab. Er ist ein wahrer Antipas, das bedeutet „einer gegen alle” (Off 2,13). Er stellt den treuen Überrest dar, den Gott zu allen Zeiten aufrechterhält, nach der Wahl seiner Gnade (Röm 11,5).

Abimelech ist der erste Mensch, der sich in Israel zum König ausrufen lässt. Er setzt sich völlig über die Anforderungen hinweg, die Gott für dieses Amt niedergelegt hat (5Mo 17,14-20). Ironischerweise findet die Huldigung in der Nähe des Baumes in Sichem statt, wohin Josua das Buch des Gesetzes Gottes für das Volk gelegt hatte (Jos 24,26).

Vers 7

Wo und warum Jotham zu sprechen beginnt


Als Jotham berichtet wird, dass Abimelech zum König ausgerufen worden ist, legt er seine Hände nicht in den Schoß. Er geht auf den Berg Gerisim, den Berg des Segens (5Mo 27,12). Damit zeigt er an, dass er Segen für das Volk sucht. Dafür will er sich von Gott gebrauchen lassen und so die Aufgabe erfüllen, die Gott ihm gegeben hat. Wer wie Jotham durch die Gnade Gottes dem Gericht entkommen ist, ist ein geeignetes Werkzeug dafür, zum Segen für diejenigen, die sich von Gott abgewandt haben, gebraucht zu werden.

Jotham kündigt nicht ohne Weiteres das Gericht an. Was er zu erzählen hat, ist von tiefer Bedeutung. Er spricht nicht in Rätseln. Jeder begreift gut, wovon er spricht. Er stellt den Weg des Segens vor, und er lässt erkennen, was die Folgen sind, wenn man diesen Weg nicht gehen will. Jeder, der auf ihn hören wird, also die Wahrheit der Worte Jothams erkennt und danach handelt, wird einen offenen Weg zu Gott finden und zugleich auf ein offenes Ohr bei Ihm stoßen. So steht dort der Einzelgänger, der zum Segen für das ganze Volk sein will. Das Gleichnis Jothams enthält das Geheimnis dafür, von Gott erhört zu werden.

Vers 7

Wo und warum Jotham zu sprechen beginnt


Als Jotham berichtet wird, dass Abimelech zum König ausgerufen worden ist, legt er seine Hände nicht in den Schoß. Er geht auf den Berg Gerisim, den Berg des Segens (5Mo 27,12). Damit zeigt er an, dass er Segen für das Volk sucht. Dafür will er sich von Gott gebrauchen lassen und so die Aufgabe erfüllen, die Gott ihm gegeben hat. Wer wie Jotham durch die Gnade Gottes dem Gericht entkommen ist, ist ein geeignetes Werkzeug dafür, zum Segen für diejenigen, die sich von Gott abgewandt haben, gebraucht zu werden.

Jotham kündigt nicht ohne Weiteres das Gericht an. Was er zu erzählen hat, ist von tiefer Bedeutung. Er spricht nicht in Rätseln. Jeder begreift gut, wovon er spricht. Er stellt den Weg des Segens vor, und er lässt erkennen, was die Folgen sind, wenn man diesen Weg nicht gehen will. Jeder, der auf ihn hören wird, also die Wahrheit der Worte Jothams erkennt und danach handelt, wird einen offenen Weg zu Gott finden und zugleich auf ein offenes Ohr bei Ihm stoßen. So steht dort der Einzelgänger, der zum Segen für das ganze Volk sein will. Das Gleichnis Jothams enthält das Geheimnis dafür, von Gott erhört zu werden.

Verse 8-9

Der Olivenbaum


Es geht Jotham mit seiner Parabel oder seinem Gleichnis darum, deutlich zu machen, dass das Herrschen über andere das Verderben des Segens Gottes bedeutet, den Gott geben will. Wo Menschen die Chance zu herrschen bekommen, werden der Gebrauch und der Segen des Heiligen Geistes (vorgestellt in dem Olivenbaum), die Freude (vorgestellt in dem Weinstock) und die Gerechtigkeit (vorgestellt in dem Feigenbaum), die alle Gaben Gottes sind, verdorben. Das Endergebnis des Herrschens ist in dem Dornstrauch zu sehen – mit dem die Einwohner von Sukkot eine empfindliche Lektion beigebracht bekommen hatten (Ri 8,16) –, der nichts anderes als Pein verursachen wird. Hier wird angezeigt, worauf menschliche Regierung im Haus Gottes immer hinausläuft.

Der Baum ist hier ein Bild einer regierenden Macht. Wir können das beispielsweise auch bei Nebukadnezar sehen (Dan 4,20-22). Bei den Bäumen geht es immer um das Fruchttragen und die Preisgabe davon, wenn zu herrschen angefangen wird. Von Natur wollen Menschen gern von jemandem regiert werden, in dessen Leben Frucht gesehen wird. Der wahre Geist des Regierens ist der Geist des Dienens (Lk 22,27). Autorität in einem herrschenden Sinn auszuüben, ist von viel geringerem Wert als fruchtbares Dienen.

In der Geschichte von den Bäumen legt Jotham Abimelechs Charakter bloß und auch das unrechte und unehrliche Handeln der Bürger Sichems hinsichtlich der Erinnerung an seinen Vater Gideon. Wir werden sehen, dass wir Jothams Geschichte auf die Führerschaft durch Personen anwenden können, aber auch auf die Überbetonung einer bestimmten Lehre. Das Ziel des Gleichnisses ist, dass wir die Führung Gottes erkennen und davor wachsam sind, uns selbst in einer solchen Position bestätigen oder uns von anderen bestätigen zu lassen, die uns einen Ehrenplatz geben wollen.

Der Olivenbaum ist der erste Baum, der zu Wort kommt. Er ist ein Bild der Energie und Erleuchtung, Kraft und Frucht des Heiligen Geistes. Olivenöl sorgt dafür, dass der Leuchter im Heiligtum am Brennen blieb, so dass dort Licht war (2Mo 27,20). Wir lesen auch, dass im Alten Testament Priester, Propheten und Könige mit Öl gesalbt wurden. Im Neuen Testament werden die Gläubigen als Priester und Könige gesehen (Off 1,6), und es wird über die Gläubigen als Menschen gesprochen, die gesalbt sind, nicht mit buchstäblichem Öl, sondern mit dem Heiligen Geist (1Joh 2,20; 27). Öl ist also ein Bild des Heiligen Geistes.

Wenn nun im Leben eines Menschen das Werk des Heiligen Geistes deutlich sichtbar wird, ist die Chance groß, dass man ihn bitten wird, die Leitung zu übernehmen. Es kann in einer Glaubensgemeinschaft auch vorkommen, dass man die Wirkung und Äußerung des Heiligen Geistes so sehr überbetont, dass damit sein wahrer Platz verloren geht. Dann werden die Geistesgaben zum Maßstab für die Beurteilung von jemandes geistlichem Leben. Jemand, der eine bestimmte Geistesgabe hat, genießt dann ein höheres Ansehen als jemand, der die betreffende Gabe nicht hat.

Wer in dieser Hinsicht die Bibel untersucht, wird entdecken, dass der Heilige Geist nicht gekommen ist, um sich selbst darzustellen, sondern dass Er gekommen ist, um den Herrn Jesus zu verherrlichen. Der Herr Jesus sagt von dem Heiligen Geist: „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selbst aus reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen“ (Joh 16,13; 14).

Dies tut nichts von der Herrlichkeit und Gottheit der Person des Heiligen Geistes weg. Es geht darum festzustellen, welchen Platz der Heilige Geist innerhalb der Gottheit einnimmt und was Er auf der Erde tut. Nebenbei bemerkt: Darum sind auch das Ansprechen und die Anbetung des Heiligen Geistes in Wort und Lied und das Gebet zu Ihm unangemessen; dies findet keinen einzigen Grund in der Bibel.

Was wohl im Leben eines Christen sichtbar werden kann, ist die Frucht des Heiligen Geistes (Gal 5,22). Jemanden, bei dem diese Frucht gefunden wird, wird man ziemlich schnell bitten, die Leitung zu übernehmen. Lautet dann die Antwort: „Ich bin zu sehr mit den Dingen Gottes beschäftigt, um die Leitung zu übernehmen?”

Der Olivenbaum hat auch mit den Verheißungen zu tun, die Gott seinem Volk gegeben hat (Röm 11,16-24). Auch stellt er die Gläubigen als diejenigen vor, die alles von Gott herleiten (Ps 52,10).

Zusammenfassend können wir sagen, dass ein „Olivenbaum-Bruder” jemand ist, der sich durch den Heiligen Geist leiten lässt und bei dem die Frucht des Geistes sichtbar wird. Er ist jemand, der die Verheißungen Gottes berücksichtigt und in allem auf Ihn vertraut. Wenn es in der örtlichen Gemeinde einen „Olivenbaum-Bruder” gibt, könnte zu ihm gesagt werden: „Wir wollen dich als Führer anstellen, wie es in den Kirchen um uns her geschieht.” Es ist zu hoffen, dass seine Antwort wie die des Ölbaums ist, so dass er weiterhin zur Ehre Gottes Frucht tragen kann.

Verse 8-9

Der Olivenbaum


Es geht Jotham mit seiner Parabel oder seinem Gleichnis darum, deutlich zu machen, dass das Herrschen über andere das Verderben des Segens Gottes bedeutet, den Gott geben will. Wo Menschen die Chance zu herrschen bekommen, werden der Gebrauch und der Segen des Heiligen Geistes (vorgestellt in dem Olivenbaum), die Freude (vorgestellt in dem Weinstock) und die Gerechtigkeit (vorgestellt in dem Feigenbaum), die alle Gaben Gottes sind, verdorben. Das Endergebnis des Herrschens ist in dem Dornstrauch zu sehen – mit dem die Einwohner von Sukkot eine empfindliche Lektion beigebracht bekommen hatten (Ri 8,16) –, der nichts anderes als Pein verursachen wird. Hier wird angezeigt, worauf menschliche Regierung im Haus Gottes immer hinausläuft.

Der Baum ist hier ein Bild einer regierenden Macht. Wir können das beispielsweise auch bei Nebukadnezar sehen (Dan 4,20-22). Bei den Bäumen geht es immer um das Fruchttragen und die Preisgabe davon, wenn zu herrschen angefangen wird. Von Natur wollen Menschen gern von jemandem regiert werden, in dessen Leben Frucht gesehen wird. Der wahre Geist des Regierens ist der Geist des Dienens (Lk 22,27). Autorität in einem herrschenden Sinn auszuüben, ist von viel geringerem Wert als fruchtbares Dienen.

In der Geschichte von den Bäumen legt Jotham Abimelechs Charakter bloß und auch das unrechte und unehrliche Handeln der Bürger Sichems hinsichtlich der Erinnerung an seinen Vater Gideon. Wir werden sehen, dass wir Jothams Geschichte auf die Führerschaft durch Personen anwenden können, aber auch auf die Überbetonung einer bestimmten Lehre. Das Ziel des Gleichnisses ist, dass wir die Führung Gottes erkennen und davor wachsam sind, uns selbst in einer solchen Position bestätigen oder uns von anderen bestätigen zu lassen, die uns einen Ehrenplatz geben wollen.

Der Olivenbaum ist der erste Baum, der zu Wort kommt. Er ist ein Bild der Energie und Erleuchtung, Kraft und Frucht des Heiligen Geistes. Olivenöl sorgt dafür, dass der Leuchter im Heiligtum am Brennen blieb, so dass dort Licht war (2Mo 27,20). Wir lesen auch, dass im Alten Testament Priester, Propheten und Könige mit Öl gesalbt wurden. Im Neuen Testament werden die Gläubigen als Priester und Könige gesehen (Off 1,6), und es wird über die Gläubigen als Menschen gesprochen, die gesalbt sind, nicht mit buchstäblichem Öl, sondern mit dem Heiligen Geist (1Joh 2,20; 27). Öl ist also ein Bild des Heiligen Geistes.

Wenn nun im Leben eines Menschen das Werk des Heiligen Geistes deutlich sichtbar wird, ist die Chance groß, dass man ihn bitten wird, die Leitung zu übernehmen. Es kann in einer Glaubensgemeinschaft auch vorkommen, dass man die Wirkung und Äußerung des Heiligen Geistes so sehr überbetont, dass damit sein wahrer Platz verloren geht. Dann werden die Geistesgaben zum Maßstab für die Beurteilung von jemandes geistlichem Leben. Jemand, der eine bestimmte Geistesgabe hat, genießt dann ein höheres Ansehen als jemand, der die betreffende Gabe nicht hat.

Wer in dieser Hinsicht die Bibel untersucht, wird entdecken, dass der Heilige Geist nicht gekommen ist, um sich selbst darzustellen, sondern dass Er gekommen ist, um den Herrn Jesus zu verherrlichen. Der Herr Jesus sagt von dem Heiligen Geist: „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selbst aus reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen“ (Joh 16,13; 14).

Dies tut nichts von der Herrlichkeit und Gottheit der Person des Heiligen Geistes weg. Es geht darum festzustellen, welchen Platz der Heilige Geist innerhalb der Gottheit einnimmt und was Er auf der Erde tut. Nebenbei bemerkt: Darum sind auch das Ansprechen und die Anbetung des Heiligen Geistes in Wort und Lied und das Gebet zu Ihm unangemessen; dies findet keinen einzigen Grund in der Bibel.

Was wohl im Leben eines Christen sichtbar werden kann, ist die Frucht des Heiligen Geistes (Gal 5,22). Jemanden, bei dem diese Frucht gefunden wird, wird man ziemlich schnell bitten, die Leitung zu übernehmen. Lautet dann die Antwort: „Ich bin zu sehr mit den Dingen Gottes beschäftigt, um die Leitung zu übernehmen?”

Der Olivenbaum hat auch mit den Verheißungen zu tun, die Gott seinem Volk gegeben hat (Röm 11,16-24). Auch stellt er die Gläubigen als diejenigen vor, die alles von Gott herleiten (Ps 52,10).

Zusammenfassend können wir sagen, dass ein „Olivenbaum-Bruder” jemand ist, der sich durch den Heiligen Geist leiten lässt und bei dem die Frucht des Geistes sichtbar wird. Er ist jemand, der die Verheißungen Gottes berücksichtigt und in allem auf Ihn vertraut. Wenn es in der örtlichen Gemeinde einen „Olivenbaum-Bruder” gibt, könnte zu ihm gesagt werden: „Wir wollen dich als Führer anstellen, wie es in den Kirchen um uns her geschieht.” Es ist zu hoffen, dass seine Antwort wie die des Ölbaums ist, so dass er weiterhin zur Ehre Gottes Frucht tragen kann.

Verse 10-11

Der Feigenbaum


Zum ersten Mal lesen wir etwas über den Feigenbaum in der Bibel, nachdem Adam und Eva gesündigt haben (1Mo 3,7). Als sie sehen, dass sie nackt sind, wollen sie ihre Blöße mit Blättern des Feigenbaumes bedecken. Hierin liegt ein Hinweis, dass der Feigenbaum etwas über Gerechtigkeit sagt. Adam und Eva fertigen eine eigene Bedeckung an, um vor Gott erscheinen zu können, doch diese Bedeckung hält nicht stand.

Es geht damit wie mit allen Werken eigener Gerechtigkeit, wodurch ein Mensch angenehm vor Gott sein zu können meint. Es ist eine Gerechtigkeit ohne Frucht für Gott, es sind lediglich Blätter, eine äußerliche Sache. Das ist auch in Markus 11 der Fall. Der Herr Jesus hat Hunger und will von einem Feigenbaum essen. Es befinden sich jedoch nur Blätter daran und keine Frucht. Der Herr verflucht daraufhin diesen Feigenbaum (Mk 11,13; 14).

Der Feigenbaum ist ein Bild von Israel (Hos 9,1). Gott kam in Christus zu seinem Volk, um Frucht bei ihm zu suchen. Er verlangte danach. Doch was traf er an? Ein Volk, das völlig von einer selbst aufgebauten, eigenen Gerechtigkeit beherrscht wird. Aber niemals wird etwas aus eigener Anstrengung den Menschen vor Gott angenehm machen. Es hat sich erwiesen, dass der Mensch durch und durch sündig ist, als der Herr Jesus von diesem Volk voller eigener Gerechtigkeit an das Kreuz gebracht und getötet wurde.

Es geht Gott um die Frucht der Gerechtigkeit, nicht um einen Schein von Gerechtigkeit. Diese Frucht wird sicher sichtbar, aber nur, wenn sie die Folge einer Liebe ist, die überfließt in Erkenntnis und aller Einsicht und die im praktischen Glaubensleben ausgelebt wird, mit dem Blick, der auf das Kommen Christi ausgerichtet ist (Phil 1,9; 10). Jemand, bei dem dies gefunden wird, ist „erfüllt mit [der] Frucht [der] Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus ist, zur Herrlichkeit und zum Preise Gottes“ (Phil 1,11).

Der Feigenbaum spricht von Nahrung, aber auch von Heilung. In Jesaja 38 ist von einem Feigenkuchen die Rede, der auf das Geschwür Hiskias gelegt werden sollte (Jes 38,21). Dadurch sollte es ihm besser gehen.

Wir können von diesem allem das Folgende lernen. In der Gemeinde haben insbesondere der Hirte und der Lehrer einen Dienst der Ernährung und Erquickung, der Heilung und Unterstützung für die Glieder des Volkes Gottes. Ihr Dienst wird sich darauf richten, die Frucht der Gerechtigkeit in den Gläubigen zum Wachstum und zur Blüte kommen zu lassen, so dass Gott sie genießen können wird.

Diese „Feigenbaum-Brüder” müssen davor aufpassen, dass sie diesen Dienst nicht zu einem Platz der Herrschaft über Gottes Volk machen. Es schließt auch eine Warnung in sich, dass die praktische Glaubenserfahrung keinen zu großen Stellenwert erhalten darf. Das geschieht dort, wo vor allem ständig auf das praktische Christsein gedrängt wird, während man an dem vorbeigeht, was die Bibel darüber sagt. Dann geht der Feigenbaum auch hin, um über den anderen Bäumen zu schweben.

Verse 10-11

Der Feigenbaum


Zum ersten Mal lesen wir etwas über den Feigenbaum in der Bibel, nachdem Adam und Eva gesündigt haben (1Mo 3,7). Als sie sehen, dass sie nackt sind, wollen sie ihre Blöße mit Blättern des Feigenbaumes bedecken. Hierin liegt ein Hinweis, dass der Feigenbaum etwas über Gerechtigkeit sagt. Adam und Eva fertigen eine eigene Bedeckung an, um vor Gott erscheinen zu können, doch diese Bedeckung hält nicht stand.

Es geht damit wie mit allen Werken eigener Gerechtigkeit, wodurch ein Mensch angenehm vor Gott sein zu können meint. Es ist eine Gerechtigkeit ohne Frucht für Gott, es sind lediglich Blätter, eine äußerliche Sache. Das ist auch in Markus 11 der Fall. Der Herr Jesus hat Hunger und will von einem Feigenbaum essen. Es befinden sich jedoch nur Blätter daran und keine Frucht. Der Herr verflucht daraufhin diesen Feigenbaum (Mk 11,13; 14).

Der Feigenbaum ist ein Bild von Israel (Hos 9,1). Gott kam in Christus zu seinem Volk, um Frucht bei ihm zu suchen. Er verlangte danach. Doch was traf er an? Ein Volk, das völlig von einer selbst aufgebauten, eigenen Gerechtigkeit beherrscht wird. Aber niemals wird etwas aus eigener Anstrengung den Menschen vor Gott angenehm machen. Es hat sich erwiesen, dass der Mensch durch und durch sündig ist, als der Herr Jesus von diesem Volk voller eigener Gerechtigkeit an das Kreuz gebracht und getötet wurde.

Es geht Gott um die Frucht der Gerechtigkeit, nicht um einen Schein von Gerechtigkeit. Diese Frucht wird sicher sichtbar, aber nur, wenn sie die Folge einer Liebe ist, die überfließt in Erkenntnis und aller Einsicht und die im praktischen Glaubensleben ausgelebt wird, mit dem Blick, der auf das Kommen Christi ausgerichtet ist (Phil 1,9; 10). Jemand, bei dem dies gefunden wird, ist „erfüllt mit [der] Frucht [der] Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus ist, zur Herrlichkeit und zum Preise Gottes“ (Phil 1,11).

Der Feigenbaum spricht von Nahrung, aber auch von Heilung. In Jesaja 38 ist von einem Feigenkuchen die Rede, der auf das Geschwür Hiskias gelegt werden sollte (Jes 38,21). Dadurch sollte es ihm besser gehen.

Wir können von diesem allem das Folgende lernen. In der Gemeinde haben insbesondere der Hirte und der Lehrer einen Dienst der Ernährung und Erquickung, der Heilung und Unterstützung für die Glieder des Volkes Gottes. Ihr Dienst wird sich darauf richten, die Frucht der Gerechtigkeit in den Gläubigen zum Wachstum und zur Blüte kommen zu lassen, so dass Gott sie genießen können wird.

Diese „Feigenbaum-Brüder” müssen davor aufpassen, dass sie diesen Dienst nicht zu einem Platz der Herrschaft über Gottes Volk machen. Es schließt auch eine Warnung in sich, dass die praktische Glaubenserfahrung keinen zu großen Stellenwert erhalten darf. Das geschieht dort, wo vor allem ständig auf das praktische Christsein gedrängt wird, während man an dem vorbeigeht, was die Bibel darüber sagt. Dann geht der Feigenbaum auch hin, um über den anderen Bäumen zu schweben.

Verse 12-13

Der Weinstock


Der Nächste ist der Weinstock. Wenn der Weinstock oder der Wein in der Bibel erwähnt werden, dann stellt das Freude vor. Wir lesen dies in Ri 9,13, wo von dem Wein gesagt wird, dass er „Götter und Menschen erfreut“. Psalm 104 bestätigt diesen Gedanken: „Und damit Wein das Herz des Menschen erfreut“ (Ps 104,15a).

Israel wird mit einem Weinberg verglichen (Jes 5,1-7). Gott wollte ein Volk, an dem Er Freude erleben konnte: „Denn der Weinberg des HERRN der Heerscharen ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Pflanzung seines Ergötzens“ (Jes 5,7a). Leider muss dieser Aussage folgen: „Und er wartete auf Recht, und siehe da: Blutvergießen, auf Gerechtigkeit, und siehe da: Wehgeschrei“ (Jes 5,7b). Israel brachte Ihm nicht die Freude, womit Er gerechnet und wofür er alles getan hat.

In Johannes 15, wo der Herr Jesus als der wahre Weinstock gesehen wird, erzählt der Herr, wie wir Frucht zur Verherrlichung und Freude des Vaters tragen können. Mit einem Wort läuft das, was der Herr Jesus sagt, hierauf hinaus: Gehorsam. Zwei Verse von Johannes 15 zeigen das sehr schön: „Wenn ihr meine Gebote haltet, [so] werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde“ (Joh 15,10; 11).

Im Leben eines „Weinstock-Bruders” wird Gehorsam sichtbar, der Freude für den Vater und für ihn selbst zur Folge hat. Er will Gott gehorsam sein, und die Freude, die ihm das schenkt, nicht gegen eine Position des Herrschens über das Volk Gottes eintauschen. In den Zusammenkünften der Gemeinde kann auch die Freude zu stark betont werden. Dies kann als eine Reaktion auf die Trübseligkeit, die manchmal in den Zusammenkünften herrscht, geschehen. Diese Trübseligkeit ist nicht gut. Wir dürfen uns über alles freuen, was Gott uns gegeben hat.

Doch auch hier geht es um ein Gleichgewicht zwischen einerseits dem Bewusstsein dessen, wer wir von Natur aus sind und dass der Herr Jesus dafür leiden musste, und andererseits der großen Dankbarkeit für und Freude über das, was der Herr Jesus getan hat, und über die Ergebnisse, an denen wir teilhaben dürfen. Eine zu große Betonung der Freude verwässert in der Praxis die echte Freude zu einem „schönen” Gefühl und entfernt sich immer mehr von dem, was das Herz Gottes wirklich erfreut.

Und um Letzteres geht es. Das Herz Gottes wird durch alles erfreut, was wir Ihm über den Herrn Jesus, über sein Werk am Kreuz und darüber, wie Er in allem Gott verherrlicht hat, erzählen. Das Herz Gottes wird durch alles erfreut, was Er in unserem Leben von dem Herrn Jesus sieht, von dem gehorsamen und hingegebenen Leben seines Sohnes.

Verse 12-13

Der Weinstock


Der Nächste ist der Weinstock. Wenn der Weinstock oder der Wein in der Bibel erwähnt werden, dann stellt das Freude vor. Wir lesen dies in Ri 9,13, wo von dem Wein gesagt wird, dass er „Götter und Menschen erfreut“. Psalm 104 bestätigt diesen Gedanken: „Und damit Wein das Herz des Menschen erfreut“ (Ps 104,15a).

Israel wird mit einem Weinberg verglichen (Jes 5,1-7). Gott wollte ein Volk, an dem Er Freude erleben konnte: „Denn der Weinberg des HERRN der Heerscharen ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Pflanzung seines Ergötzens“ (Jes 5,7a). Leider muss dieser Aussage folgen: „Und er wartete auf Recht, und siehe da: Blutvergießen, auf Gerechtigkeit, und siehe da: Wehgeschrei“ (Jes 5,7b). Israel brachte Ihm nicht die Freude, womit Er gerechnet und wofür er alles getan hat.

In Johannes 15, wo der Herr Jesus als der wahre Weinstock gesehen wird, erzählt der Herr, wie wir Frucht zur Verherrlichung und Freude des Vaters tragen können. Mit einem Wort läuft das, was der Herr Jesus sagt, hierauf hinaus: Gehorsam. Zwei Verse von Johannes 15 zeigen das sehr schön: „Wenn ihr meine Gebote haltet, [so] werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde“ (Joh 15,10; 11).

Im Leben eines „Weinstock-Bruders” wird Gehorsam sichtbar, der Freude für den Vater und für ihn selbst zur Folge hat. Er will Gott gehorsam sein, und die Freude, die ihm das schenkt, nicht gegen eine Position des Herrschens über das Volk Gottes eintauschen. In den Zusammenkünften der Gemeinde kann auch die Freude zu stark betont werden. Dies kann als eine Reaktion auf die Trübseligkeit, die manchmal in den Zusammenkünften herrscht, geschehen. Diese Trübseligkeit ist nicht gut. Wir dürfen uns über alles freuen, was Gott uns gegeben hat.

Doch auch hier geht es um ein Gleichgewicht zwischen einerseits dem Bewusstsein dessen, wer wir von Natur aus sind und dass der Herr Jesus dafür leiden musste, und andererseits der großen Dankbarkeit für und Freude über das, was der Herr Jesus getan hat, und über die Ergebnisse, an denen wir teilhaben dürfen. Eine zu große Betonung der Freude verwässert in der Praxis die echte Freude zu einem „schönen” Gefühl und entfernt sich immer mehr von dem, was das Herz Gottes wirklich erfreut.

Und um Letzteres geht es. Das Herz Gottes wird durch alles erfreut, was wir Ihm über den Herrn Jesus, über sein Werk am Kreuz und darüber, wie Er in allem Gott verherrlicht hat, erzählen. Das Herz Gottes wird durch alles erfreut, was Er in unserem Leben von dem Herrn Jesus sieht, von dem gehorsamen und hingegebenen Leben seines Sohnes.

Verse 14-15

Der Dornstrauch


Dann tritt der „echte” Herrscher in den Vordergrund. Die Bäume, die auf dem Weg waren, um einen König über sich zu salben (Ri 9,8), hatten vergeblich an den Olivenbaum, den Feigenbaum und den Weinstock appelliert. Und, sehr merkwürdig, das Ergebnis ist nicht, dass sie sich fragen, ob sie sich wohl mit dem Richtigen beschäftigen, sondern sie bleiben auf dem Weg und gehen nicht zurück auf ihren eigenen Platz, um dort ihre eigene Frucht zu tragen. Sie sind unzufrieden mit ihrem Platz im Wald und das bleiben sie. Wenn niemand von den echten Kandidaten bereit ist, König zu werden, dann ruhig jemand, an den sie zunächst nicht gedacht haben, der es aber sicher wollen würde.

In Ri 9,14 lesen wir etwas, was die anderen Male nicht dabeisteht, nämlich dass die Bitte von „allen Bäumen“ ausgeht. Es scheint, als ob durch alle Abweisungen die Sehnsucht nach einem Führer nur noch stärker geworden ist. Sie mussten und sollten jemanden haben, der über sie herrschte. Das ist ein idealer Ausgangspunkt für den Dornstrauch.

Ein Dornstrauch erregt die Fantasie eines jeden, der damit in Berührung gekommen ist. Von einem Dornstrauch kann man nur Schmerz erwarten. Der Dornstrauch spricht nicht über Frucht, sondern über Schatten – als ob ein Dornstrauch Schutz gegen die brennende Sonne bieten könnte – und Feuer. Wer sich unter einen Dornstrauch begibt, kann nur auf Schrammen und Schmerz stoßen.

Dornen sind eine direkte Folge der Sünde (1Mo 3,18). Wer seine Zuflucht zu sündigen Mitteln nimmt, um die eigenen Lüste zu befriedigen, kann nichts anderes als den Untergang erwarten. Der Dornstrauch stellt den Fluch als Folge der Sünde vor, der in einem Mann Gestalt gewinnt, der sich selbst sucht. Ein Kompromiss ist nicht möglich. Es geht um Beugung oder Umkommen. Das wird im Rest dieses Kapitels bewiesen. Wer selbst etwas unter den Brüdern sein will, beweist lediglich, dass er ein Dornstrauch ist.

Verse 14-15

Der Dornstrauch


Dann tritt der „echte” Herrscher in den Vordergrund. Die Bäume, die auf dem Weg waren, um einen König über sich zu salben (Ri 9,8), hatten vergeblich an den Olivenbaum, den Feigenbaum und den Weinstock appelliert. Und, sehr merkwürdig, das Ergebnis ist nicht, dass sie sich fragen, ob sie sich wohl mit dem Richtigen beschäftigen, sondern sie bleiben auf dem Weg und gehen nicht zurück auf ihren eigenen Platz, um dort ihre eigene Frucht zu tragen. Sie sind unzufrieden mit ihrem Platz im Wald und das bleiben sie. Wenn niemand von den echten Kandidaten bereit ist, König zu werden, dann ruhig jemand, an den sie zunächst nicht gedacht haben, der es aber sicher wollen würde.

In Ri 9,14 lesen wir etwas, was die anderen Male nicht dabeisteht, nämlich dass die Bitte von „allen Bäumen“ ausgeht. Es scheint, als ob durch alle Abweisungen die Sehnsucht nach einem Führer nur noch stärker geworden ist. Sie mussten und sollten jemanden haben, der über sie herrschte. Das ist ein idealer Ausgangspunkt für den Dornstrauch.

Ein Dornstrauch erregt die Fantasie eines jeden, der damit in Berührung gekommen ist. Von einem Dornstrauch kann man nur Schmerz erwarten. Der Dornstrauch spricht nicht über Frucht, sondern über Schatten – als ob ein Dornstrauch Schutz gegen die brennende Sonne bieten könnte – und Feuer. Wer sich unter einen Dornstrauch begibt, kann nur auf Schrammen und Schmerz stoßen.

Dornen sind eine direkte Folge der Sünde (1Mo 3,18). Wer seine Zuflucht zu sündigen Mitteln nimmt, um die eigenen Lüste zu befriedigen, kann nichts anderes als den Untergang erwarten. Der Dornstrauch stellt den Fluch als Folge der Sünde vor, der in einem Mann Gestalt gewinnt, der sich selbst sucht. Ein Kompromiss ist nicht möglich. Es geht um Beugung oder Umkommen. Das wird im Rest dieses Kapitels bewiesen. Wer selbst etwas unter den Brüdern sein will, beweist lediglich, dass er ein Dornstrauch ist.

Verse 16-20

Die Auslegung der Parabel


Von der sicheren Höhe des Berges Gerisim aus beginnt Jotham das Gleichnis seinen Zuhörern auszulegen. Durch den Widerhall zwischen den Bergen ist er für jeden deutlich verständlich. Was er sagt, muss einen mächtigen Eindruck auf die Gewissen der Hörer machen (Ri 9,16), die sich im Tal unter ihm befinden. Er erinnert sie an die Gunst, die ihnen in der Vergangenheit von Gideon erwiesen worden ist (Ri 9,17) und erwähnt ihre große Undankbarkeit (Ri 9,18). Dann betont er das Ergebnis ihrer Rebellion (Ri 9,20).

In seiner Auslegung zeichnet Jotham den Gegensatz zwischen Gideon und Abimelech. Er beschreibt die Wertlosigkeit Abimelechs, den die Männer von Sichem bereitwillig als König über sich angenommen hatten, und beschuldigt sie einer schamlosen Behandlung des Hauses seines Vaters, dem sie so viel zu verdanken haben. So viel Unrecht kann nicht ungestraft bleiben. Sie werden die Frucht ihrer eigenen Handlungen essen. Der Bund zwischen Abimelech und den Bürgern von Sichem wird auf Kampf, ein gegenseitiges Ausrotten, hinauslaufen. In Ri 9,20 sagt Jotham, wer mit dem Dornstrauch gemeint ist: Abimelech.

Der Gegensatz zu seinem Vater Gideon kommt auch darin zum Ausdruck, dass Gideon das Königtum abgelehnt hat, genauso wie die guten Bäume. Das Königtum Abimelechs wird das Verderben des Volkes und seiner selbst bedeuten. Auch hier ein Gegensatz zu Gideon, von dem Jotham sagt: „Denn mein Vater hat für euch gekämpft und sein Leben hingeworfen und euch aus der Hand Midians errettet“ (Ri 9,17). Gideon hat sein Leben riskiert oder wie hier steht, er hat „sein Leben hingeworfen“. Das lässt den vollen Einsatz Gideons für die Befreiung des Volkes Gottes erkennen. Er ähnelt darin dem Herrn Jesus, der sein Leben nicht allein gewagt hat, sondern es gegeben hat, um uns zu retten.

Abimelech ähnelt dem Teufel, der kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu verderben, wie der Herr Jesus sagt: „Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und [es] in Überfluss haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe“ (Joh 10,10; 11). In dem Ersten (dem Dieb) erkennen wir Abimelech wieder, in dem Zweiten (dem guten Hirten) Gideon.

Verse 16-20

Die Auslegung der Parabel


Von der sicheren Höhe des Berges Gerisim aus beginnt Jotham das Gleichnis seinen Zuhörern auszulegen. Durch den Widerhall zwischen den Bergen ist er für jeden deutlich verständlich. Was er sagt, muss einen mächtigen Eindruck auf die Gewissen der Hörer machen (Ri 9,16), die sich im Tal unter ihm befinden. Er erinnert sie an die Gunst, die ihnen in der Vergangenheit von Gideon erwiesen worden ist (Ri 9,17) und erwähnt ihre große Undankbarkeit (Ri 9,18). Dann betont er das Ergebnis ihrer Rebellion (Ri 9,20).

In seiner Auslegung zeichnet Jotham den Gegensatz zwischen Gideon und Abimelech. Er beschreibt die Wertlosigkeit Abimelechs, den die Männer von Sichem bereitwillig als König über sich angenommen hatten, und beschuldigt sie einer schamlosen Behandlung des Hauses seines Vaters, dem sie so viel zu verdanken haben. So viel Unrecht kann nicht ungestraft bleiben. Sie werden die Frucht ihrer eigenen Handlungen essen. Der Bund zwischen Abimelech und den Bürgern von Sichem wird auf Kampf, ein gegenseitiges Ausrotten, hinauslaufen. In Ri 9,20 sagt Jotham, wer mit dem Dornstrauch gemeint ist: Abimelech.

Der Gegensatz zu seinem Vater Gideon kommt auch darin zum Ausdruck, dass Gideon das Königtum abgelehnt hat, genauso wie die guten Bäume. Das Königtum Abimelechs wird das Verderben des Volkes und seiner selbst bedeuten. Auch hier ein Gegensatz zu Gideon, von dem Jotham sagt: „Denn mein Vater hat für euch gekämpft und sein Leben hingeworfen und euch aus der Hand Midians errettet“ (Ri 9,17). Gideon hat sein Leben riskiert oder wie hier steht, er hat „sein Leben hingeworfen“. Das lässt den vollen Einsatz Gideons für die Befreiung des Volkes Gottes erkennen. Er ähnelt darin dem Herrn Jesus, der sein Leben nicht allein gewagt hat, sondern es gegeben hat, um uns zu retten.

Abimelech ähnelt dem Teufel, der kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu verderben, wie der Herr Jesus sagt: „Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und [es] in Überfluss haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe“ (Joh 10,10; 11). In dem Ersten (dem Dieb) erkennen wir Abimelech wieder, in dem Zweiten (dem guten Hirten) Gideon.

Vers 21

Jotham flüchtet


Nach dieser kurzen, aber vielsagenden Rede flüchtet Jotham. Vielleicht versuchten Menschen aus Sichem, den Berg zu erklimmen, um ihn zu ergreifen. Er landet in Beer, das „Quelle” bedeutet. Ein Brunnen ist ein guter Bergungsort. Bei einem Brunnen ist lebendiges Wasser, man kann sich dort beständig erquicken. Zugleich bildet er einen Schutz gegen den Feind. Jotham blieb dort aus Furcht vor seinem Bruder.

Auch für uns gibt es solch eine Quelle der Erquickung und des Schutzes. Diese Quelle ist das Wort Gottes. Wenn wir, genauso wie Jotham, auf verkehrte Dinge beim Volk Gottes hingewiesen haben und uns widerfährt Feindschaft, dann ist unsere einzige Erquickung und Sicherheit in dem Wort Gottes zu finden.

In 4. Mose 21 wird ebenfalls der Name Beer erwähnt (4Mo 21,16-18). Dort treffen wir nicht einen Einzelnen an, was ein Kennzeichen einer Zeit des Verfalls und der allgemeinen Untreue ist, sondern dort sehen wir das ganze Volk. Was tut das Volk dort? Es singt. Hier haben wir ein wunderbares Ergebnis des Aufenthalts bei der Quelle. Die treuen Zeugen ziehen zu der Quelle zurück, bei der lebendiges Wasser ist, und singen dort Lieder und Lobgesänge zur Ehre Gottes und des Herrn Jesus.

Vers 21

Jotham flüchtet


Nach dieser kurzen, aber vielsagenden Rede flüchtet Jotham. Vielleicht versuchten Menschen aus Sichem, den Berg zu erklimmen, um ihn zu ergreifen. Er landet in Beer, das „Quelle” bedeutet. Ein Brunnen ist ein guter Bergungsort. Bei einem Brunnen ist lebendiges Wasser, man kann sich dort beständig erquicken. Zugleich bildet er einen Schutz gegen den Feind. Jotham blieb dort aus Furcht vor seinem Bruder.

Auch für uns gibt es solch eine Quelle der Erquickung und des Schutzes. Diese Quelle ist das Wort Gottes. Wenn wir, genauso wie Jotham, auf verkehrte Dinge beim Volk Gottes hingewiesen haben und uns widerfährt Feindschaft, dann ist unsere einzige Erquickung und Sicherheit in dem Wort Gottes zu finden.

In 4. Mose 21 wird ebenfalls der Name Beer erwähnt (4Mo 21,16-18). Dort treffen wir nicht einen Einzelnen an, was ein Kennzeichen einer Zeit des Verfalls und der allgemeinen Untreue ist, sondern dort sehen wir das ganze Volk. Was tut das Volk dort? Es singt. Hier haben wir ein wunderbares Ergebnis des Aufenthalts bei der Quelle. Die treuen Zeugen ziehen zu der Quelle zurück, bei der lebendiges Wasser ist, und singen dort Lieder und Lobgesänge zur Ehre Gottes und des Herrn Jesus.

Verse 22-25

Gott beginnt zu vergelten


Es gibt einen Ausspruch, der lautet: Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich fein. Manchmal scheint es so, als ob Gott nichts von dem tut, was Er gesagt hat. Auch in 2. Petrus 3 haben wir solch eine Situation (2Pet 3,3-10). Der Herr Jesus hat gesagt, dass Er bald kommen würde, und Er ist immer noch nicht gekommen. Doch was sind für den ewigen Gott tausend Jahre? Nun ja, im Fall von Abimelech sind drei Jahre verstrichen. Aber was sind drei Jahre für den ewigen Gott? Er hat wirklich nicht vergessen, was Er durch Jotham gesagt hat.

Das kann zwar sehr lange dauern, aber es kommt eine Zeit, da Gottes Wort in Erfüllung geht. Die Sünde wird von Ihm eingeholt. Nachdem Abimelech drei Jahre über Sichem regiert hat, sendet Gott einen bösen Geist; dieser treibt einen Keil des Unmuts zwischen Abimelech und die Bürger von Sichem. Gott bedient sich durchaus häufiger eines bösen Geistes, um ein von Ihm gewünschtes Ziel zu erreichen (1Sam 15,14; 1Kön 22,19-23). Das Wort, das in Ri 9,22 mit „herrschte” übersetzt worden ist, kommt im Buch Richter nur hier vor und ist wahrscheinlich gewählt worden, um Abimelechs schlechte, eigenmächtige Regierung von derjenigen der treuen Richter zu unterscheiden.

Gottes Gericht kommt gleichermaßen über Abimelech und die Bürger von Sichem. Sieh, wie Gott die Sache beurteilt. Er lässt das Gericht über Abimelech als den Mörder seiner Brüder kommen und über die Bürger Sichems als die Mitschuldigen. Gott erachtet die Bürger Sichems nicht weniger schuldig. Sie haben Abimelech gestützt. Das lässt erkennen, wie übel es vor Gott ist, jemanden zu unterstützen, der mit verkehrten Dingen beschäftigt ist, auch wenn man daran selbst nicht aktiv mitwirkt.

Es scheint, als ob Abimelech nicht mehr in Sichem wohnt. Das wird auch aus der Tatsache deutlich, dass er einen Statthalter oder Befehlshaber, Sebul, hatte (Ri 9,28; 30), der seinen Geschäften nachging. Er hatte sein Ziel erreicht und hatte die Bürger von Sichem nicht mehr nötig. Seine persönliche Betroffenheit, womit er am Anfang dieses Kapitels ihre Gunst gewonnen hatte, war verschwunden. Der Reihe nach wurden die Bürger Sichems ihm untreu. Das betrügerische Handeln Sichems wurde von einem untreuen Bürger Abimelech berichtet. Es ist eine Aneinanderreihung von Verrat, Lüge und Betrug.

Verse 22-25

Gott beginnt zu vergelten


Es gibt einen Ausspruch, der lautet: Gottes Mühlen mahlen langsam, aber trefflich fein. Manchmal scheint es so, als ob Gott nichts von dem tut, was Er gesagt hat. Auch in 2. Petrus 3 haben wir solch eine Situation (2Pet 3,3-10). Der Herr Jesus hat gesagt, dass Er bald kommen würde, und Er ist immer noch nicht gekommen. Doch was sind für den ewigen Gott tausend Jahre? Nun ja, im Fall von Abimelech sind drei Jahre verstrichen. Aber was sind drei Jahre für den ewigen Gott? Er hat wirklich nicht vergessen, was Er durch Jotham gesagt hat.

Das kann zwar sehr lange dauern, aber es kommt eine Zeit, da Gottes Wort in Erfüllung geht. Die Sünde wird von Ihm eingeholt. Nachdem Abimelech drei Jahre über Sichem regiert hat, sendet Gott einen bösen Geist; dieser treibt einen Keil des Unmuts zwischen Abimelech und die Bürger von Sichem. Gott bedient sich durchaus häufiger eines bösen Geistes, um ein von Ihm gewünschtes Ziel zu erreichen (1Sam 15,14; 1Kön 22,19-23). Das Wort, das in Ri 9,22 mit „herrschte” übersetzt worden ist, kommt im Buch Richter nur hier vor und ist wahrscheinlich gewählt worden, um Abimelechs schlechte, eigenmächtige Regierung von derjenigen der treuen Richter zu unterscheiden.

Gottes Gericht kommt gleichermaßen über Abimelech und die Bürger von Sichem. Sieh, wie Gott die Sache beurteilt. Er lässt das Gericht über Abimelech als den Mörder seiner Brüder kommen und über die Bürger Sichems als die Mitschuldigen. Gott erachtet die Bürger Sichems nicht weniger schuldig. Sie haben Abimelech gestützt. Das lässt erkennen, wie übel es vor Gott ist, jemanden zu unterstützen, der mit verkehrten Dingen beschäftigt ist, auch wenn man daran selbst nicht aktiv mitwirkt.

Es scheint, als ob Abimelech nicht mehr in Sichem wohnt. Das wird auch aus der Tatsache deutlich, dass er einen Statthalter oder Befehlshaber, Sebul, hatte (Ri 9,28; 30), der seinen Geschäften nachging. Er hatte sein Ziel erreicht und hatte die Bürger von Sichem nicht mehr nötig. Seine persönliche Betroffenheit, womit er am Anfang dieses Kapitels ihre Gunst gewonnen hatte, war verschwunden. Der Reihe nach wurden die Bürger Sichems ihm untreu. Das betrügerische Handeln Sichems wurde von einem untreuen Bürger Abimelech berichtet. Es ist eine Aneinanderreihung von Verrat, Lüge und Betrug.

Verse 26-29

Gaal


Es erscheint ein neuer Schauspieler auf der Bühne. Sein Name ist Gaal, das bedeutet „Ekel, Abneigung”. Er ist der Sohn von Ebed, und dieser Name bedeutet „Sklaverei, Dienstbarkeit”. Er macht geschickt von dem Machtvakuum Gebrauch, das entstanden ist, und stellt sich auf die negativen Gefühle ein, die die Bürger Sichems für Abimelech hegen. Er macht die Kluft zwischen beiden Parteien noch größer.

Die Gelegenheit, die er dafür gebraucht, ist ein Erntefest, als jeder in ausgezeichneter Stimmung und somit leicht zu beeinflussen ist. Dabei appelliert er an ihre nationalen Gefühle. Abimelech hatte an ihren Familienverband appelliert (Ri 9,1-3), doch Gaal geht auf die weiter entfernten Vorfahren zurück. Er lässt sie die gemeinsamen Wurzeln erkennen. Das spricht die Bürger von Sichem wohl an. So sät er die Saat der Unzufriedenheit über ihren gegenwärtigen König und merkt dabei, wie leicht seine Worte einen Umschwung bei dem Volk bewirken. Seine Taktik erscheint erfolgreich.

Nach diesen vorbereitenden Aktionen greift er nach der Macht und spielt sich selbst als der bessere Leiter auf. Er macht Abimelech lächerlich und diejenigen, die zunächst mit Abimelech einig waren, wenden sich nun gegen ihn. So einfach ist es, die Volksgunst zu verändern. Der eine fleischliche Führer wird durch den anderen ausgewechselt. Aber Gaal hatte lediglich schönes Gerede zu bieten. Das sehen wir in der Fortsetzung der Geschichte.

Verse 26-29

Gaal


Es erscheint ein neuer Schauspieler auf der Bühne. Sein Name ist Gaal, das bedeutet „Ekel, Abneigung”. Er ist der Sohn von Ebed, und dieser Name bedeutet „Sklaverei, Dienstbarkeit”. Er macht geschickt von dem Machtvakuum Gebrauch, das entstanden ist, und stellt sich auf die negativen Gefühle ein, die die Bürger Sichems für Abimelech hegen. Er macht die Kluft zwischen beiden Parteien noch größer.

Die Gelegenheit, die er dafür gebraucht, ist ein Erntefest, als jeder in ausgezeichneter Stimmung und somit leicht zu beeinflussen ist. Dabei appelliert er an ihre nationalen Gefühle. Abimelech hatte an ihren Familienverband appelliert (Ri 9,1-3), doch Gaal geht auf die weiter entfernten Vorfahren zurück. Er lässt sie die gemeinsamen Wurzeln erkennen. Das spricht die Bürger von Sichem wohl an. So sät er die Saat der Unzufriedenheit über ihren gegenwärtigen König und merkt dabei, wie leicht seine Worte einen Umschwung bei dem Volk bewirken. Seine Taktik erscheint erfolgreich.

Nach diesen vorbereitenden Aktionen greift er nach der Macht und spielt sich selbst als der bessere Leiter auf. Er macht Abimelech lächerlich und diejenigen, die zunächst mit Abimelech einig waren, wenden sich nun gegen ihn. So einfach ist es, die Volksgunst zu verändern. Der eine fleischliche Führer wird durch den anderen ausgewechselt. Aber Gaal hatte lediglich schönes Gerede zu bieten. Das sehen wir in der Fortsetzung der Geschichte.

Verse 30-33

Sebul


Wie bei allen klug aufgesetzten Plänen, die dazu dienen, sich selbst zu fördern, finden wir auch hier Elemente, die man nicht berücksichtigt hat. Gaal hatte sich in dem getäuscht, was Sebul betraf. Dieser blieb Abimelech treu. Er lässt eine Botschaft an Abimelech senden, die gleichzeitig einen Plan dafür enthält, den Eindringling zu verjagen.

Sebul ist ein Mann mit militärischer Einsicht. Wenn Abimelech schnell kommt, kann er Gaal überraschen. Dieser hätte dann keine Zeit, um aus den Bürgern Sichems ein geordnetes Heer zusammenzustellen. Er spricht auch noch die Empfehlung aus, einen Hinterhalt zu legen. Weiterhin überlässt er es Abimelech, nach den Erfordernissen der Situation zu handeln.

Verse 30-33

Sebul


Wie bei allen klug aufgesetzten Plänen, die dazu dienen, sich selbst zu fördern, finden wir auch hier Elemente, die man nicht berücksichtigt hat. Gaal hatte sich in dem getäuscht, was Sebul betraf. Dieser blieb Abimelech treu. Er lässt eine Botschaft an Abimelech senden, die gleichzeitig einen Plan dafür enthält, den Eindringling zu verjagen.

Sebul ist ein Mann mit militärischer Einsicht. Wenn Abimelech schnell kommt, kann er Gaal überraschen. Dieser hätte dann keine Zeit, um aus den Bürgern Sichems ein geordnetes Heer zusammenzustellen. Er spricht auch noch die Empfehlung aus, einen Hinterhalt zu legen. Weiterhin überlässt er es Abimelech, nach den Erfordernissen der Situation zu handeln.

Verse 34-49

Der Widerstand gebrochen


Abimelech folgt dem Rat Sebuls. Er gebraucht die Taktik seines Vaters Gideon: Er handelt nachts und teilt sein Heer in Gruppen ein (Ri 7,16-19). Als Gaal aus dem Stadttor geht, sieht er das Heer Abimelechs von den Bergen herabkommen. Sebul jedoch äußert, dass es sich um eine Sinnestäuschung handle. Als Gaal sich nicht hinters Licht führen lässt, fordert Sebul ihn heraus, zu zeigen, dass er nicht nur ein Sprücheklopfer ist, sondern auch jemand, der den Mut zu kämpfen hat.

Die Bürger von Sichem sind die Zuschauer bei diesem Kampf. Sie haben noch nicht wirklich für Gaal Partei ergriffen. Gaal wird geschlagen, und Sebul sieht seine Chance, um sich Gaals zu entledigen, so dass er die Befehlsgewalt über Sichem behält. Das heißt nicht, dass er Sichem wieder unter die Regierung Abimelechs bringt. Das Einvernehmen zwischen Abimelech und Sichem war völlig in die Brüche gegangen.

Nachdem Gaal geschlagen ist, will Abimelech sich die abfällige Stadt wieder unterwerfen. Er will Rache für ihre mangelnde Treue ihm gegenüber nehmen. In seinem persönlichen Stolz gekränkt, erhebt er sich gegen die Einwohner der Stadt, als diese auf dem Feld ans Werk gehen. Gekränkter Stolz von Menschen mit Eigendünkel ist in allen Zeiten und auch in der christlichen Gemeinde die Ursache von viel Streit mit vielen Opfern gewesen.

Abimelech lässt kein Gras darüber wachsen. Während die Bürger von Sichem auf dem Land an der Arbeit sind, besetzt Abimelech mit einer Gruppe die Stadt und zwei andere Abteilungen überfallen die Menschen auf dem Feld. Wer in seine Hände fällt, entkommt seiner Wut nicht, und die Stadt reißt er nieder. Er bestreut sie mit Salz, um eine vollständige Verwüstung und immer dauernde Unfruchtbarkeit zu symbolisieren (5Mo 29,23; Ps 107,34). Erst zwei Jahrhunderte später wird Sichem wieder aufgebaut (1Kön 12,25).

Die Rachsucht und der Blutdurst des erbarmungslosen Abimelech richtet sich gegen die ungefähr 1.000 übrig gebliebenen Männer und Frauen von Sichem, die ihre Zuflucht im Kellergewölbe des Tempels des Gottes Berit genommen haben. Vielleicht dachten sie, dass ihr Götze ihnen Schutz bieten würde. Dies ist jedoch ein Trugschluss.

Abimelech gibt seinen Mannschaften den Auftrag, das zu tun, was er tut (Ri 9,48). So etwas hatte auch sein Vater gesagt (Ri 7,17). Nur war das Vorbild Gideons gut und das von Abimelech schlecht. Ein gutes Vorbild lässt Gutes folgen, aber ein schlechtes Vorbild lässt Schlechtes folgen. Abimelech geht seinem Heer in einem Kampf voraus, in dem es ausschließlich um sein eigenes Interesse geht und darum, dass er zu seinem Recht kommt.

Dies geschieht auf Kosten seiner Volksgenossen, seines eigenen Fleisches und Gebeins, wie er sie in Ri 9,2 genannt hatte. Doch das alles nützt nichts mehr. Mit dem Schleier der Rachsucht vor seinen Augen verbrennt er die Menge im Kellergewölbe. Der erste Teil von Jothams Prophetie ist erfüllt (Ri 9,20a).

Verse 34-49

Der Widerstand gebrochen


Abimelech folgt dem Rat Sebuls. Er gebraucht die Taktik seines Vaters Gideon: Er handelt nachts und teilt sein Heer in Gruppen ein (Ri 7,16-19). Als Gaal aus dem Stadttor geht, sieht er das Heer Abimelechs von den Bergen herabkommen. Sebul jedoch äußert, dass es sich um eine Sinnestäuschung handle. Als Gaal sich nicht hinters Licht führen lässt, fordert Sebul ihn heraus, zu zeigen, dass er nicht nur ein Sprücheklopfer ist, sondern auch jemand, der den Mut zu kämpfen hat.

Die Bürger von Sichem sind die Zuschauer bei diesem Kampf. Sie haben noch nicht wirklich für Gaal Partei ergriffen. Gaal wird geschlagen, und Sebul sieht seine Chance, um sich Gaals zu entledigen, so dass er die Befehlsgewalt über Sichem behält. Das heißt nicht, dass er Sichem wieder unter die Regierung Abimelechs bringt. Das Einvernehmen zwischen Abimelech und Sichem war völlig in die Brüche gegangen.

Nachdem Gaal geschlagen ist, will Abimelech sich die abfällige Stadt wieder unterwerfen. Er will Rache für ihre mangelnde Treue ihm gegenüber nehmen. In seinem persönlichen Stolz gekränkt, erhebt er sich gegen die Einwohner der Stadt, als diese auf dem Feld ans Werk gehen. Gekränkter Stolz von Menschen mit Eigendünkel ist in allen Zeiten und auch in der christlichen Gemeinde die Ursache von viel Streit mit vielen Opfern gewesen.

Abimelech lässt kein Gras darüber wachsen. Während die Bürger von Sichem auf dem Land an der Arbeit sind, besetzt Abimelech mit einer Gruppe die Stadt und zwei andere Abteilungen überfallen die Menschen auf dem Feld. Wer in seine Hände fällt, entkommt seiner Wut nicht, und die Stadt reißt er nieder. Er bestreut sie mit Salz, um eine vollständige Verwüstung und immer dauernde Unfruchtbarkeit zu symbolisieren (5Mo 29,23; Ps 107,34). Erst zwei Jahrhunderte später wird Sichem wieder aufgebaut (1Kön 12,25).

Die Rachsucht und der Blutdurst des erbarmungslosen Abimelech richtet sich gegen die ungefähr 1.000 übrig gebliebenen Männer und Frauen von Sichem, die ihre Zuflucht im Kellergewölbe des Tempels des Gottes Berit genommen haben. Vielleicht dachten sie, dass ihr Götze ihnen Schutz bieten würde. Dies ist jedoch ein Trugschluss.

Abimelech gibt seinen Mannschaften den Auftrag, das zu tun, was er tut (Ri 9,48). So etwas hatte auch sein Vater gesagt (Ri 7,17). Nur war das Vorbild Gideons gut und das von Abimelech schlecht. Ein gutes Vorbild lässt Gutes folgen, aber ein schlechtes Vorbild lässt Schlechtes folgen. Abimelech geht seinem Heer in einem Kampf voraus, in dem es ausschließlich um sein eigenes Interesse geht und darum, dass er zu seinem Recht kommt.

Dies geschieht auf Kosten seiner Volksgenossen, seines eigenen Fleisches und Gebeins, wie er sie in Ri 9,2 genannt hatte. Doch das alles nützt nichts mehr. Mit dem Schleier der Rachsucht vor seinen Augen verbrennt er die Menge im Kellergewölbe. Der erste Teil von Jothams Prophetie ist erfüllt (Ri 9,20a).

Verse 50-57

Abimelechs Ende


Die Erfüllung des zweiten Teils von Jothams Prophetie (Ri 9,20b) lässt nicht lange auf sich warten. In seinem unersättlichen Hunger nach Macht zieht Abimelech weiter nach Tebez, einer Stadt, die offenbar ebenfalls unter seiner Verwaltung stand, aber auch abgefallen war. Ebenso wie Sichem hatte Tebez ein Gebäude, das als Fluchtort für seine Bewohner diente, nämlich einen Turm.

Weil es sich als hinreichend erwiesen hatte, das Kellergewölbe in Sichem in Brand zu stecken, will Abimelech dieses Mittel auch hier einsetzen, um die Bewohner für ihre Untreue ihm gegenüber zu bestrafen. Dann ist Gottes Zeit dafür gekommen, Abimelech das Böse zu vergelten, das er angerichtet hat. Gott gebraucht eine Frau, um sein Gericht auszuführen. Wir sahen das schon früher in Richter 4, wo Jael den Feind schlägt.

Bis in seinen Tod denkt Abimelech an seine eigene Ehre. Es ist kein Gedanke der Reue über sein Leben und das von ihm betriebene Böse bei ihm vorhanden. Er will nicht in die Geschichte als jemand eingehen, der von einer Frau getötet worden ist. Es nützte alles nichts. Gott schreibt die Geschichte, nicht der Mensch. In 2. Samuel 11 erinnert Joab David an diese Geschichte und erwähnt den Tod Abimelechs durch eine Frau (2Sam 11,21).

Nach dem Tod Abimelechs geht jeder an seinen eigenen Ort. Das strenge Regime des machtgierigen Abimelech hat keinen Einfluss mehr auf sie.

Die letzten Verse beweisen die Wahrheit, dass Gott sich nicht spotten lässt: „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer für sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleisch Verderben ernten“ (Gal 6,7; 8a). Abimelech und die Bürger von Sichem haben das erfahren. Es ist eine Warnung, die auch zu jedem von uns spricht.

Verse 50-57

Abimelechs Ende


Die Erfüllung des zweiten Teils von Jothams Prophetie (Ri 9,20b) lässt nicht lange auf sich warten. In seinem unersättlichen Hunger nach Macht zieht Abimelech weiter nach Tebez, einer Stadt, die offenbar ebenfalls unter seiner Verwaltung stand, aber auch abgefallen war. Ebenso wie Sichem hatte Tebez ein Gebäude, das als Fluchtort für seine Bewohner diente, nämlich einen Turm.

Weil es sich als hinreichend erwiesen hatte, das Kellergewölbe in Sichem in Brand zu stecken, will Abimelech dieses Mittel auch hier einsetzen, um die Bewohner für ihre Untreue ihm gegenüber zu bestrafen. Dann ist Gottes Zeit dafür gekommen, Abimelech das Böse zu vergelten, das er angerichtet hat. Gott gebraucht eine Frau, um sein Gericht auszuführen. Wir sahen das schon früher in Richter 4, wo Jael den Feind schlägt.

Bis in seinen Tod denkt Abimelech an seine eigene Ehre. Es ist kein Gedanke der Reue über sein Leben und das von ihm betriebene Böse bei ihm vorhanden. Er will nicht in die Geschichte als jemand eingehen, der von einer Frau getötet worden ist. Es nützte alles nichts. Gott schreibt die Geschichte, nicht der Mensch. In 2. Samuel 11 erinnert Joab David an diese Geschichte und erwähnt den Tod Abimelechs durch eine Frau (2Sam 11,21).

Nach dem Tod Abimelechs geht jeder an seinen eigenen Ort. Das strenge Regime des machtgierigen Abimelech hat keinen Einfluss mehr auf sie.

Die letzten Verse beweisen die Wahrheit, dass Gott sich nicht spotten lässt: „Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten! Denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer für sein eigenes Fleisch sät, wird von dem Fleisch Verderben ernten“ (Gal 6,7; 8a). Abimelech und die Bürger von Sichem haben das erfahren. Es ist eine Warnung, die auch zu jedem von uns spricht.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Judges 9". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/judges-9.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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