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Friday, November 22nd, 2024
the Week of Proper 28 / Ordinary 33
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Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Titus 2". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/titus-2.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op Titus 2". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Verse 1-3
Alte Männer, alte Frauen
In Kapitel 1 ging es vor allem um die Herde Gottes und um die Gefahren, die der Herde drohen. Dazu hat der Herr Älteste, Vorsteher und Führer gegeben. Sie können die Herde führen und vor Gefahren bewahren. Die praktischen Dinge werden mit der Lehre und mit den Auserwählten Gottes verbunden. Das zeigt, wie wertvoll die Gläubigen für das Herz Gottes sind. Diese Tatsache soll das Verhalten der Führer bestimmen und erhöht ihre Verantwortung im Umgang mit ihnen.
In Kapitel 2 geht es – wie es am Schluss dieses Kapitels in Tit 2,14 heißt – um ein Volk, das dem Herrn Jesus gehört und eifrig ist in guten Werken. Wir sind ein Eigentumsvolk. Der Herr Jesus wollte in der Welt ein eigenes Volk haben, ein Volk, an dem Er Freude und Wohlgefallen haben könnte. Das klingt bei jeder Gruppe an, die in diesem Kapitel angesprochen wird. Er möchte die alten Männer, die alten Frauen, die jungen Frauen, die jüngeren Männer und die Sklaven für sich haben. Er möchte inmitten aller Nationalitäten gern auf ein Volk weisen können, von dem Er sagen kann: Das ist mein Volk. Könige und Herrscher haben ihr Volk, Er auch.
Es ist unsere Aufgabe, so zu leben, dass Er wirklich mit Freude sagen kann, ohne sich unser schämen zu müssen: Das ist mein Volk. Es kann also nicht nur um unsere Zusammenkünfte gehen, wo uns die Menschen als ein Volk sehen, weil wir aus unserem Umfeld heraustreten und sichtbar zusammen sind. Es geht um das, was der Herr Jesus sieht, wenn Er uns zu Hause oder an unserem Arbeitsplatz beobachtet. Er sieht die verschiedenen Gruppen alle in ihrer jeweiligen Umgebung, wo sie nicht zusammen, sondern oft als Einzelne mitten unter so vielen sind, die nicht zu seinem Volk gehören. Er blickt nicht nur gern auf sein Volk, wenn es versammelt ist, sondern auch im täglichen Leben inmitten der Welt.
Tit 2,1. Um dafür zu sorgen, dass Er mit Freude auf uns blicken kann, fordert Paulus Titus in diesem Vers auf, das zu reden, was der gesunden Lehre entspricht. Dieser Vers beginnt übrigens mit den Worten: „Du aber …“ Das weist auf einen Gegensatz zu dem Vorhergehenden hin. Titus sollte nicht aufhören, den Heiligen mit der gesunden Lehre zu dienen, und deshalb ständig darüber reden. Das würde das beste Heilmittel gegen den Einfluss der falschen Lehrer sein.
Titus erhielt nicht den Auftrag, die gesunde Lehre zu lehren, sondern in Übereinstimmung mit ihr zu reden. Das kann damit zusammenhängen, dass die Arbeit, die Titus tat, weniger die Arbeit eines Lehrers, sondern mehr die eines Seelsorgers war, bei der er zahlreiche persönliche Gespräche führte. Das öffentliche Predigen reicht meist nicht aus, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Jemand, der vor allem als Hirte tätig ist, sagte einmal zu mir: Von dem, was du in der Zusammenkunft als Lehre vorstellst, nehme ich kleine Stückchen und spreche darüber mit dem einzelnen Gläubigen, der Fürsorge nötig hat. So ergänzt man sich gegenseitig, und so hat es der Herr auch beabsichtigt. Der Ausgangspunkt ist die gesunde Lehre. Es ist die Lehre, die in sich selbst gesund ist, die aber auch alle gesund macht, die diese Lehre in sich aufnehmen. Das ist wie bei Früchten. In gesunden Früchten findet man keine faulen Stellen oder Würmer. Wenn du gesunde Früchte isst, fördert das deine Gesundheit.
Titus war wahrscheinlich ein junger Mann. Deshalb war es umso wichtiger, dass er nur das redete, was der gesunden Lehre entsprach. Nur dann würden die verschiedenen Altersgruppen seine Ermahnungen annehmen. Für jede Kategorie gab es eine dazugehörige entsprechende Lehre. Über diese Lehre sollte Titus mit jeder einzelnen Gruppe sprechen. Die verschiedenen Gruppen würden dann nicht nebeneinander oder schlimmer noch gegeneinander, sondern wirklich in Harmonie miteinander leben. So würde die gesunde Lehre eine gesunde Auswirkung haben.
Ich glaube, man kann sagen, dass eine gesunde Gemeinde aus den vier erwähnten Kategorien besteht. Eine „Jugendkirche“ ist eine Erscheinung, die daran vorbeigeht und die Jugend vom größeren Teil der Gemeinde isoliert. In einer Gemeinde, wie sie hier skizziert wird, siehst du eine Mischung aus der Reife und Erfahrung der Älteren und der Energie und der Aktivität der Jüngeren.
Paulus spricht die Gruppen nicht direkt an, wie er das in den Briefen an die Epheser und Kolosser tut. Er gibt Titus Anweisungen, wie er jeder Gruppe entsprechend ihrem Alter und ihrem Geschlecht in angemessener Weise dienen kann, damit alle in Übereinstimmung mit ihrem Bekenntnis leben. Vorweg muss noch gesagt werden, dass jede Stellung, die hier genannt wird, von Gott gewollt ist (Alter, Geschlecht) oder von Ihm anerkannt wird (Sklave – Herr). Solange du in einer dieser Stellungen bist, sollst du dich so verhalten, wie es dieser Stellung entspricht.
Tit 2,2. Die erste Kategorie, die angesprochen wird, sind die alten Männer. Nicht alle älteren Männer waren Älteste. Diese alten Männer mögen in geistlicher Hinsicht nicht viel älter als die Jüngeren gewesen sein, sie waren es aber wohl hinsichtlich ihres Alters und ihrer Lebenserfahrung. Trotzdem bringt ihr fortgeschrittenes Alter auch seine eigenen Gefahren mit sich. Mit zunehmendem Alter kann es dazu kommen, dass sie sich nutzlos fühlen oder nicht mehr wissen, was sie tun sollen.
1. Es besteht dann die Gefahr, dass sie sich Einflüssen öffnen, die sie unnüchtern werden lassen. Dann sind sie für die Jüngeren, die auf sie sehen, keine Vorbilder mehr. Ein nüchterner Mensch ist in Wort und Tat frei von Übertreibungen und Aufgeregtheit.
2. Sie dürfen sich nicht mehr wie ein junger Spund benehmen und sollten nicht unbedingt jung erscheinen wollen, sondern sich angemessen verhalten. Ein alter Mann sollte eine gewisse Würde ausstrahlen. Er sollte besonnen sein und eine diskrete Zurückhaltung zeigen. Er sollte sich nicht mehr als nötig Geltung verschaffen wollen.
3. Eine weitere Gefahr des Älterwerdens liegt darin, dass der Gesprächsstoff eingeschränkt und einseitig wird. Deshalb muss ein Älterer darauf hingewiesen werden, dass er „gesund im Glauben“ sein muss. Dann wird sein Reden über die Wahrheit ausgeglichen sein: Er wird dann nicht bestimmte Wahrheiten überbetonen und andere Wahrheiten vernachlässigen.
4. Auch in seiner Liebe muss er gesund sein. Sie muss alle Kinder Gottes umfassen und darf sich nicht auf eine bestimmte Gruppe beschränken.
5. Als Letztes sollte Titus die alten Männer darauf hinweisen, dass sie gesund im Ausharren sein sollten. Je älter man wird, desto größer ist die Gefahr, mutlos zu werden. Es kann das Gefühl aufkommen, dass ja doch alles keinen Zweck mehr hat. Man wird lebensmüde.
Die alten Männer sollten daran denken, dass Gott bis zur letzten Minute ihres Lebens ein Ziel mit ihnen hat, solange Er sie noch hier auf der Erde lässt. Prof. Gunning formulierte das, als er alt geworden war, folgendermaßen: „Ich verschaffe dem Tod nicht die Ehre, auf ihn zu warten.“ Er wartete auf das Kommen des Herrn Jesus. Ein anhaltendes Warten auf Ihn gibt auch alten Männern wieder neue Kraft (Jes 40,31).
Tit 2,3. Nach den Ermahnungen für die alten Männer folgen die Ermahnungen für die alten Frauen. Ihr Verhalten sollte heilig sein. Damit ist ihr gesamtes wahrnehmbares Auftreten im täglichen Leben gemeint. Das umfasst ihre Worte, ihre Gesten, ihre Kleidung und ihren Schmuck. Von ihnen wird ein äußeres Verhalten erwartet, das zum Heiligtum passt. Das bedeutet, dass sie sich ständig dessen bewusst sind, dass sie unter den Augen Gottes leben. Anna ist ein wunderschönes Beispiel für solch eine alte Frau. Von ihr liest du, dass sie „nicht vom Tempel wich“ (Lk 2,37). Eine große Gefahr für ältere Frauen liegt im Missbrauch ihrer Zunge. Doch Anna versündigte sich nicht durch übles Nachreden. Im Gegenteil, sie sprach über Gott. Auch diente sie Gott Tag und Nacht. Sie war von Gott erfüllt und lobte Ihn (Lk 2,38). Sie musste nicht aus Langeweile zur Flasche greifen, um durch Alkohol eine Art erhebendes Gefühl zu bekommen (vgl. Eph 5,18).
Titus sollte die alten Frauen darauf hinweisen, dass sie ihre Zeit auf eine gute Weise ausfüllen könnten, wenn sie nämlich Lehrerinnen des Guten wären. Alte Frauen haben keine Familie mehr zu versorgen und haben oft weniger häusliche Beschäftigungen als zu der Zeit, als noch Kinder zu versorgen waren.
Vielleicht denkst du: Aber es steht doch geschrieben, dass eine Frau nicht lehren soll (1Tim 2,12)? Da hast du recht. Hier geht es jedoch nicht um das Auslegen bestimmter Wahrheiten des Wortes Gottes, sondern darum, wie etwas getan werden soll. Sie stellen sich auch nicht als Lehrerinnen vor die ganze Gemeinde. Ihre Belehrungen gelten vielmehr nur einer bestimmten Kategorie: den jungen Frauen. Das Belehren besteht hier darin, dass sie sich bemühen, jungen Frauen zu zeigen, wie sie im täglichen Leben ein gutes Zeugnis sein können.
Lies noch einmal Titus 2,1–3.
Frage oder Aufgabe: Kennst du in deiner Umgebung alte Männer und alte Frauen, bei denen du etwas von den genannten Merkmalen siehst?
Verse 1-3
Alte Männer, alte Frauen
In Kapitel 1 ging es vor allem um die Herde Gottes und um die Gefahren, die der Herde drohen. Dazu hat der Herr Älteste, Vorsteher und Führer gegeben. Sie können die Herde führen und vor Gefahren bewahren. Die praktischen Dinge werden mit der Lehre und mit den Auserwählten Gottes verbunden. Das zeigt, wie wertvoll die Gläubigen für das Herz Gottes sind. Diese Tatsache soll das Verhalten der Führer bestimmen und erhöht ihre Verantwortung im Umgang mit ihnen.
In Kapitel 2 geht es – wie es am Schluss dieses Kapitels in Tit 2,14 heißt – um ein Volk, das dem Herrn Jesus gehört und eifrig ist in guten Werken. Wir sind ein Eigentumsvolk. Der Herr Jesus wollte in der Welt ein eigenes Volk haben, ein Volk, an dem Er Freude und Wohlgefallen haben könnte. Das klingt bei jeder Gruppe an, die in diesem Kapitel angesprochen wird. Er möchte die alten Männer, die alten Frauen, die jungen Frauen, die jüngeren Männer und die Sklaven für sich haben. Er möchte inmitten aller Nationalitäten gern auf ein Volk weisen können, von dem Er sagen kann: Das ist mein Volk. Könige und Herrscher haben ihr Volk, Er auch.
Es ist unsere Aufgabe, so zu leben, dass Er wirklich mit Freude sagen kann, ohne sich unser schämen zu müssen: Das ist mein Volk. Es kann also nicht nur um unsere Zusammenkünfte gehen, wo uns die Menschen als ein Volk sehen, weil wir aus unserem Umfeld heraustreten und sichtbar zusammen sind. Es geht um das, was der Herr Jesus sieht, wenn Er uns zu Hause oder an unserem Arbeitsplatz beobachtet. Er sieht die verschiedenen Gruppen alle in ihrer jeweiligen Umgebung, wo sie nicht zusammen, sondern oft als Einzelne mitten unter so vielen sind, die nicht zu seinem Volk gehören. Er blickt nicht nur gern auf sein Volk, wenn es versammelt ist, sondern auch im täglichen Leben inmitten der Welt.
Tit 2,1. Um dafür zu sorgen, dass Er mit Freude auf uns blicken kann, fordert Paulus Titus in diesem Vers auf, das zu reden, was der gesunden Lehre entspricht. Dieser Vers beginnt übrigens mit den Worten: „Du aber …“ Das weist auf einen Gegensatz zu dem Vorhergehenden hin. Titus sollte nicht aufhören, den Heiligen mit der gesunden Lehre zu dienen, und deshalb ständig darüber reden. Das würde das beste Heilmittel gegen den Einfluss der falschen Lehrer sein.
Titus erhielt nicht den Auftrag, die gesunde Lehre zu lehren, sondern in Übereinstimmung mit ihr zu reden. Das kann damit zusammenhängen, dass die Arbeit, die Titus tat, weniger die Arbeit eines Lehrers, sondern mehr die eines Seelsorgers war, bei der er zahlreiche persönliche Gespräche führte. Das öffentliche Predigen reicht meist nicht aus, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Jemand, der vor allem als Hirte tätig ist, sagte einmal zu mir: Von dem, was du in der Zusammenkunft als Lehre vorstellst, nehme ich kleine Stückchen und spreche darüber mit dem einzelnen Gläubigen, der Fürsorge nötig hat. So ergänzt man sich gegenseitig, und so hat es der Herr auch beabsichtigt. Der Ausgangspunkt ist die gesunde Lehre. Es ist die Lehre, die in sich selbst gesund ist, die aber auch alle gesund macht, die diese Lehre in sich aufnehmen. Das ist wie bei Früchten. In gesunden Früchten findet man keine faulen Stellen oder Würmer. Wenn du gesunde Früchte isst, fördert das deine Gesundheit.
Titus war wahrscheinlich ein junger Mann. Deshalb war es umso wichtiger, dass er nur das redete, was der gesunden Lehre entsprach. Nur dann würden die verschiedenen Altersgruppen seine Ermahnungen annehmen. Für jede Kategorie gab es eine dazugehörige entsprechende Lehre. Über diese Lehre sollte Titus mit jeder einzelnen Gruppe sprechen. Die verschiedenen Gruppen würden dann nicht nebeneinander oder schlimmer noch gegeneinander, sondern wirklich in Harmonie miteinander leben. So würde die gesunde Lehre eine gesunde Auswirkung haben.
Ich glaube, man kann sagen, dass eine gesunde Gemeinde aus den vier erwähnten Kategorien besteht. Eine „Jugendkirche“ ist eine Erscheinung, die daran vorbeigeht und die Jugend vom größeren Teil der Gemeinde isoliert. In einer Gemeinde, wie sie hier skizziert wird, siehst du eine Mischung aus der Reife und Erfahrung der Älteren und der Energie und der Aktivität der Jüngeren.
Paulus spricht die Gruppen nicht direkt an, wie er das in den Briefen an die Epheser und Kolosser tut. Er gibt Titus Anweisungen, wie er jeder Gruppe entsprechend ihrem Alter und ihrem Geschlecht in angemessener Weise dienen kann, damit alle in Übereinstimmung mit ihrem Bekenntnis leben. Vorweg muss noch gesagt werden, dass jede Stellung, die hier genannt wird, von Gott gewollt ist (Alter, Geschlecht) oder von Ihm anerkannt wird (Sklave – Herr). Solange du in einer dieser Stellungen bist, sollst du dich so verhalten, wie es dieser Stellung entspricht.
Tit 2,2. Die erste Kategorie, die angesprochen wird, sind die alten Männer. Nicht alle älteren Männer waren Älteste. Diese alten Männer mögen in geistlicher Hinsicht nicht viel älter als die Jüngeren gewesen sein, sie waren es aber wohl hinsichtlich ihres Alters und ihrer Lebenserfahrung. Trotzdem bringt ihr fortgeschrittenes Alter auch seine eigenen Gefahren mit sich. Mit zunehmendem Alter kann es dazu kommen, dass sie sich nutzlos fühlen oder nicht mehr wissen, was sie tun sollen.
1. Es besteht dann die Gefahr, dass sie sich Einflüssen öffnen, die sie unnüchtern werden lassen. Dann sind sie für die Jüngeren, die auf sie sehen, keine Vorbilder mehr. Ein nüchterner Mensch ist in Wort und Tat frei von Übertreibungen und Aufgeregtheit.
2. Sie dürfen sich nicht mehr wie ein junger Spund benehmen und sollten nicht unbedingt jung erscheinen wollen, sondern sich angemessen verhalten. Ein alter Mann sollte eine gewisse Würde ausstrahlen. Er sollte besonnen sein und eine diskrete Zurückhaltung zeigen. Er sollte sich nicht mehr als nötig Geltung verschaffen wollen.
3. Eine weitere Gefahr des Älterwerdens liegt darin, dass der Gesprächsstoff eingeschränkt und einseitig wird. Deshalb muss ein Älterer darauf hingewiesen werden, dass er „gesund im Glauben“ sein muss. Dann wird sein Reden über die Wahrheit ausgeglichen sein: Er wird dann nicht bestimmte Wahrheiten überbetonen und andere Wahrheiten vernachlässigen.
4. Auch in seiner Liebe muss er gesund sein. Sie muss alle Kinder Gottes umfassen und darf sich nicht auf eine bestimmte Gruppe beschränken.
5. Als Letztes sollte Titus die alten Männer darauf hinweisen, dass sie gesund im Ausharren sein sollten. Je älter man wird, desto größer ist die Gefahr, mutlos zu werden. Es kann das Gefühl aufkommen, dass ja doch alles keinen Zweck mehr hat. Man wird lebensmüde.
Die alten Männer sollten daran denken, dass Gott bis zur letzten Minute ihres Lebens ein Ziel mit ihnen hat, solange Er sie noch hier auf der Erde lässt. Prof. Gunning formulierte das, als er alt geworden war, folgendermaßen: „Ich verschaffe dem Tod nicht die Ehre, auf ihn zu warten.“ Er wartete auf das Kommen des Herrn Jesus. Ein anhaltendes Warten auf Ihn gibt auch alten Männern wieder neue Kraft (Jes 40,31).
Tit 2,3. Nach den Ermahnungen für die alten Männer folgen die Ermahnungen für die alten Frauen. Ihr Verhalten sollte heilig sein. Damit ist ihr gesamtes wahrnehmbares Auftreten im täglichen Leben gemeint. Das umfasst ihre Worte, ihre Gesten, ihre Kleidung und ihren Schmuck. Von ihnen wird ein äußeres Verhalten erwartet, das zum Heiligtum passt. Das bedeutet, dass sie sich ständig dessen bewusst sind, dass sie unter den Augen Gottes leben. Anna ist ein wunderschönes Beispiel für solch eine alte Frau. Von ihr liest du, dass sie „nicht vom Tempel wich“ (Lk 2,37). Eine große Gefahr für ältere Frauen liegt im Missbrauch ihrer Zunge. Doch Anna versündigte sich nicht durch übles Nachreden. Im Gegenteil, sie sprach über Gott. Auch diente sie Gott Tag und Nacht. Sie war von Gott erfüllt und lobte Ihn (Lk 2,38). Sie musste nicht aus Langeweile zur Flasche greifen, um durch Alkohol eine Art erhebendes Gefühl zu bekommen (vgl. Eph 5,18).
Titus sollte die alten Frauen darauf hinweisen, dass sie ihre Zeit auf eine gute Weise ausfüllen könnten, wenn sie nämlich Lehrerinnen des Guten wären. Alte Frauen haben keine Familie mehr zu versorgen und haben oft weniger häusliche Beschäftigungen als zu der Zeit, als noch Kinder zu versorgen waren.
Vielleicht denkst du: Aber es steht doch geschrieben, dass eine Frau nicht lehren soll (1Tim 2,12)? Da hast du recht. Hier geht es jedoch nicht um das Auslegen bestimmter Wahrheiten des Wortes Gottes, sondern darum, wie etwas getan werden soll. Sie stellen sich auch nicht als Lehrerinnen vor die ganze Gemeinde. Ihre Belehrungen gelten vielmehr nur einer bestimmten Kategorie: den jungen Frauen. Das Belehren besteht hier darin, dass sie sich bemühen, jungen Frauen zu zeigen, wie sie im täglichen Leben ein gutes Zeugnis sein können.
Lies noch einmal Titus 2,1–3.
Frage oder Aufgabe: Kennst du in deiner Umgebung alte Männer und alte Frauen, bei denen du etwas von den genannten Merkmalen siehst?
Verse 4-10
Junge Frauen, junge Männer, Sklaven
Tit 2,4. Titus erhält nicht den Auftrag, junge Frauen zu unterweisen. Das wäre für ihn als Bruder nicht passend gewesen. Brüder können jungen Schwestern nicht viel zu ihrem Umgang mit den Kindern und dem Mann sagen. Er sollte den alten Frauen deutlich machen, dass das ihre Aufgabe war. Dadurch erhalten alte Frauen die Gelegenheit, die Wärme mütterlicher Beziehungen in die Gemeinde hineinzubringen. Titus gibt den alten Frauen sieben Ermahnungen für die jungen Frauen mit. Wahrscheinlich waren diese Ermahnungen vor allem wegen der falschen Lehrer nötig, „die ganze Häuser umkehren“ (Tit 1,11).
Zuerst wird gesagt, dass in der Familie eine Atmosphäre der Liebe herrschen sollte. Die junge Frau sollte ihren Mann und ihre Kinder lieben. Haushaltsführung und Familie können sie so sehr in Beschlag nehmen, dass sie für ihren Mann kaum noch Zeit findet und ihm zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Zu dem, was ihn beschäftigt, kommt sie gar nicht mehr. Auch fehlt oft die Zeit, sich genügend um die Kinder zu kümmern. In unserer Zeit besteht die Gefahr, dass die Karriere wichtiger wird. Mann und Frau haben beide ihren eigenen Terminkalender. Die Kommunikation zwischen ihnen und auch mit den Kindern (sofern bereits vorhanden) erfolgt durch Briefchen, die man hinterlegt, oder per SMS. Die Liebe kühlt auf diese Weise unmerklich ab. Die Umgebung bemerkt das jedoch schon, und die Folgen werden zu seiner Zeit sichtbar. Es ist die Treue und Liebe einer Frau ihrem Mann und ihren Kindern gegenüber, die einem christlichen Heim Schönheit verleiht und es anziehend macht.
Tit 2,5. Zu einem geziemenden Verhalten gehört, dass eine junge Frau besonnen vorgeht. Sie muss lernen nachzudenken, bevor sie etwas tut. Dann wird sie weder in das eine noch in das andere Extrem verfallen, weder auf der einen Seite impulsiv handeln noch auf der anderen Seite an einer Not vorbeigehen. Viertens muss jungen Frauen auch klargemacht werden, dass sie sich keusch oder rein halten müssen. Sie dürfen sich nicht mit anderen Männern verunreinigen, auch nicht in ihren Gedanken. Auch dürfen sie Männer nicht durch herausfordernde Kleidung oder Aufmachung oder durch reizvolles Reden zu unreinen Gedanken verleiten. Zu Hause haben sie genügend Aufgaben. Dort ist ihr Betätigungsfeld. „Mit häuslichen Arbeiten beschäftigt“ zu sein, bedeutet nicht nur, für äußere Dinge wie Kleidung und Nahrung und Trinken zu sorgen, sondern sich auch um die geistliche Versorgung der Kinder zu kümmern. Es ist wichtig, dass sie sich dabei „gütig“ zeigt und gut verhält. Die Vielzahl ihrer Aufgaben kann schnell zu Stress führen, so dass sie Gefahr läuft, verkehrt und schlecht zu handeln.
Siebtens sollen die alten Frauen ihre jüngeren Schwestern anhalten, „sich den eigenen Männern unterzuordnen“. Mann und Frau sind zwar gleichwertig, aber nicht gleichgestellt. Das heißt nicht, dass der Mann der Chef oder Auftraggeber seiner Frau ist. Wohl ist er das Haupt der Frau (1Kor 11,7-10), übernimmt die Führung und trifft, natürlich nach reiflicher Überlegung, die Entscheidung. So hat es Gott in der Schöpfung festgelegt, und es wäre unvernünftig, davon abzuweichen. Wer das doch tut, wird die bitteren Früchte ernten. Doch es hängt noch mehr daran. Wenn man das beiseiteschiebt, was Gott angeordnet hat, wird sein Wort verlästert.
Tit 2,6. Dann sind die jungen Männer an der Reihe. Titus sollte sie ermahnen. Die einzige Ermahnung, die Titus an die jungen Männer richten sollte, war, dass sie besonnen sein sollten. Sie sollten sich in jedem Lebensbereich in jeder Hinsicht unter Kontrolle haben. Zur Besonnenheit wird fast jede Gruppe aufgerufen (Tit 1,8; Tit 2,2; 5), sie sollte also ein Hauptmerkmal eines Christen sein. Junge Menschen stehen aufgrund ihrer Unerfahrenheit besonders in Gefahr, unbeherrscht und vorschnell zu handeln.
Tit 2,7. Alle übrigen Ermahnungen für die jungen Männer sollten in dem Vorbild liegen, das Titus durch seine guten Werke sein sollte. Er sollte eigentlich in allem ein Vorbild sein (vgl. 1Tim 4,12). Er sollte von seinen Altersgenossen nichts fordern, was sie nicht in seinem eigenen Leben sehen konnten.
In erster Linie sollte er für seine „Unverfälschtheit in der Lehre“ bekannt sein. Das Wort Gottes irgendwie anzupassen, ist ihm fremd. Du wirst ihn nie dabei ertappen, dass er das Wort Gottes so auslegt, wie es ihm am besten passte. Außerdem sollte sein ganzes Auftreten den ehrfurchtgebietenden Charakter des Wortes Gottes verdeutlichen. Weil Titus eine tiefe Ehrfurcht vor dem Wort Gottes hatte, würde er sich zum Beispiel davor hüten, durch einen volkstümlichen Sprachstil das Wort attraktiver machen zu wollen.
Tit 2,8. Jedes Wort, das Titus redete, sollte gesund und unangreifbar sein. Zweideutige Ausdrücke oder unwahre und weithergeholte Erklärungen hätten Gegnern die Gelegenheit gegeben, berechtigte Kritik zu üben. Wenn du dich unchristlich verhältst, gibst du einem Gegner damit Anlass, schlecht über dich zu reden. Wenn du aber dafür sorgst, dass er nichts Schlechtes über dich sagen kann, wird das Umgekehrte passieren: Statt dass du dich schämen musst, wird der Gegner beschämt werden.
Tit 2,9. Als fünfte und letzte Gruppe werden den Knechten oder Sklaven Ermahnungen erteilt. Die Gruppe der Sklaven umfasste Menschen aller vorher genannten alters- und geschlechtsspezifischen Gruppen. Dennoch unterscheidet sie sich deutlich von den Gruppen, die Paulus vorher aufgeführt hatte. Männer und Frauen sind als solche von Gott so geschaffen worden. Auch unterschiedliche Altersgruppen entsprechen der Schöpfungsordnung. Bei Sklaven ist das anders. Sklaverei hat nichts mit der Schöpfung zu tun, sondern ist eine Folge des Sündenfalls. Heißt das nun, dass die Sklaverei mit der Entstehung des Christentums abgeschafft wurde? Nein. Das ist nicht das Ziel des Christentums. Das Christentum verändert nicht die sozialen Missstände, sondern Menschenherzen, also auch das Herz von Sklaven. Es ist sicher ein Segen, dass unter dem Einfluss des Christentums die Sklaverei zum größten Teil abgeschafft worden ist. Das heißt aber nicht, dass das, was hier den Sklaven gesagt wird, heute nicht mehr gelten würde. Du kannst alle Anweisungen für die Sklaven heute auf alle anwenden, die als Arbeitnehmer im Dienst eines Arbeitgebers stehen.
Für „Herren“ wird hier das Wort „Despoten“ gebraucht. Ein Despot hat über einen anderen, in diesem Fall über einen Sklaven, ein absolutes Verfügungsrecht und uneingeschränkte Macht. Der Sklave war zur damaligen Zeit seinem Herrn völlig ausgeliefert. Hier wird der Sklave nun aufgefordert, sich seinem Herrn nicht murrend und notgedrungen unterzuordnen, sondern bewusst und bereitwillig. Er sollte sich bemühen, seinem Herrn zu gefallen, auch wenn dieser launisch und schwer zufriedenzustellen war. Wenn das bereits für ein Verhältnis zwischen Sklave und Herr galt, wie viel mehr sollten dann Arbeitnehmer, die Christen sind, sich ihren Vorgesetzten unterordnen.
Das wird nicht immer einfach sein, doch ein gläubiger Arbeitnehmer wird dem in der Kraft, die der Herr ihm gibt, entsprechen können. Ein schönes Beispiel für einen treuen Sklaven, der in miserablen Verhältnissen in allem wohlgefällig war, ist Joseph (1Mo 39,1-6). Auch die junge Sklavin von Naamans Frau tat nicht nur ihre Pflicht, sondern suchte das Wohl ihres Herrn (2Kön 5,2; 3). Diese schönen Vorbilder werden jedoch von dem Herrn Jesus übertroffen, der stets das tat, was dem Vater wohlgefällig war (Joh 8,29).
Nachdem du das allgemeine Verhalten gesehen hast, folgen noch einige Besonderheiten zum Auftreten der Sklaven. So wird von einem Sklaven erwartet, dass er ohne zu widersprechen gehorcht. Das geht weiter, als nur keine frechen Antworten zu geben. Es geht mehr darum, zu verhindern, dass den Herrn etwas betrübt und seinen Wünschen nicht entsprochen wird. Heute kann das heißen, dass du nicht anfängst, mit deinem Chef zu diskutieren, und nicht versuchst, seine Autorität zu untergraben. Das schließt natürlich nicht aus, dass man vernünftige Rückfragen stellen kann. Entscheidend sind deine Motive.
Tit 2,10. Dem Sklaven wird auch gesagt, dass er nichts unterschlagen oder stehlen sollte. Er könnte durchaus dazu neigen. Er könnte meinen, das Recht dazu zu haben. Schließlich sei er ja auch aus seiner Familie gestohlen worden. Hinzu kommt, dass er sich völlig unterbezahlt fühlen oder der Meinung sein konnte, er habe mit seinem Stehlen doch nur den längst überfälligen Lohn einbehalten. Doch wenn man uns ungerecht behandelt, ist das noch keine Rechtfertigung für uns, das gleiche Unrecht zu begehen. Diese Aufforderung, nichts zu unterschlagen oder zu stehlen, könnte man heute darauf beziehen, dass wir nicht auf Kosten der Zeit unseres Chefs mit seinem Computer im Internet surfen oder dass wir keine ungerechtfertigten oder zu hohen Spesen abrechnen.
Ein Sklave sollte das Gegenteil davon zeigen, indem er seinem Herrn „alle gute Treue“ erwies. Dabei geht es um „gute“ Treue. Wenn der Chef zum Lügen auffordert oder dazu, irgendwo etwas zu stehlen, kann man dem nicht nachkommen (Apg 5,29). Erweist ein Sklave „alle gute Treue“, dann ist er eine Zierde für „die Lehre, die unseres Heiland-Gottes ist“. Das stellt das Sklaventum auf ein außerordentlich hohes Niveau! Den zu kennen, der ihn von seinen Sünden erlöst hat, leitet ihn zu einem Leben an, das auf beeindruckende Weise die schönsten Eigenschaften des Herrn Jesus sichtbar werden lässt. Was für eine Freude wird Gott an einem Leben haben, das Ihn so an das Leben seines Sohnes auf der Erde erinnert. Möchtest du nicht gern auch solch ein Sklave sein?
Lies noch einmal Titus 2,4–10.
Frage oder Aufgabe: Zu welcher Kategorie gehörst du? In welchem Punkt fühlst du dich am stärksten angesprochen?
Verse 4-10
Junge Frauen, junge Männer, Sklaven
Tit 2,4. Titus erhält nicht den Auftrag, junge Frauen zu unterweisen. Das wäre für ihn als Bruder nicht passend gewesen. Brüder können jungen Schwestern nicht viel zu ihrem Umgang mit den Kindern und dem Mann sagen. Er sollte den alten Frauen deutlich machen, dass das ihre Aufgabe war. Dadurch erhalten alte Frauen die Gelegenheit, die Wärme mütterlicher Beziehungen in die Gemeinde hineinzubringen. Titus gibt den alten Frauen sieben Ermahnungen für die jungen Frauen mit. Wahrscheinlich waren diese Ermahnungen vor allem wegen der falschen Lehrer nötig, „die ganze Häuser umkehren“ (Tit 1,11).
Zuerst wird gesagt, dass in der Familie eine Atmosphäre der Liebe herrschen sollte. Die junge Frau sollte ihren Mann und ihre Kinder lieben. Haushaltsführung und Familie können sie so sehr in Beschlag nehmen, dass sie für ihren Mann kaum noch Zeit findet und ihm zu wenig Aufmerksamkeit schenkt. Zu dem, was ihn beschäftigt, kommt sie gar nicht mehr. Auch fehlt oft die Zeit, sich genügend um die Kinder zu kümmern. In unserer Zeit besteht die Gefahr, dass die Karriere wichtiger wird. Mann und Frau haben beide ihren eigenen Terminkalender. Die Kommunikation zwischen ihnen und auch mit den Kindern (sofern bereits vorhanden) erfolgt durch Briefchen, die man hinterlegt, oder per SMS. Die Liebe kühlt auf diese Weise unmerklich ab. Die Umgebung bemerkt das jedoch schon, und die Folgen werden zu seiner Zeit sichtbar. Es ist die Treue und Liebe einer Frau ihrem Mann und ihren Kindern gegenüber, die einem christlichen Heim Schönheit verleiht und es anziehend macht.
Tit 2,5. Zu einem geziemenden Verhalten gehört, dass eine junge Frau besonnen vorgeht. Sie muss lernen nachzudenken, bevor sie etwas tut. Dann wird sie weder in das eine noch in das andere Extrem verfallen, weder auf der einen Seite impulsiv handeln noch auf der anderen Seite an einer Not vorbeigehen. Viertens muss jungen Frauen auch klargemacht werden, dass sie sich keusch oder rein halten müssen. Sie dürfen sich nicht mit anderen Männern verunreinigen, auch nicht in ihren Gedanken. Auch dürfen sie Männer nicht durch herausfordernde Kleidung oder Aufmachung oder durch reizvolles Reden zu unreinen Gedanken verleiten. Zu Hause haben sie genügend Aufgaben. Dort ist ihr Betätigungsfeld. „Mit häuslichen Arbeiten beschäftigt“ zu sein, bedeutet nicht nur, für äußere Dinge wie Kleidung und Nahrung und Trinken zu sorgen, sondern sich auch um die geistliche Versorgung der Kinder zu kümmern. Es ist wichtig, dass sie sich dabei „gütig“ zeigt und gut verhält. Die Vielzahl ihrer Aufgaben kann schnell zu Stress führen, so dass sie Gefahr läuft, verkehrt und schlecht zu handeln.
Siebtens sollen die alten Frauen ihre jüngeren Schwestern anhalten, „sich den eigenen Männern unterzuordnen“. Mann und Frau sind zwar gleichwertig, aber nicht gleichgestellt. Das heißt nicht, dass der Mann der Chef oder Auftraggeber seiner Frau ist. Wohl ist er das Haupt der Frau (1Kor 11,7-10), übernimmt die Führung und trifft, natürlich nach reiflicher Überlegung, die Entscheidung. So hat es Gott in der Schöpfung festgelegt, und es wäre unvernünftig, davon abzuweichen. Wer das doch tut, wird die bitteren Früchte ernten. Doch es hängt noch mehr daran. Wenn man das beiseiteschiebt, was Gott angeordnet hat, wird sein Wort verlästert.
Tit 2,6. Dann sind die jungen Männer an der Reihe. Titus sollte sie ermahnen. Die einzige Ermahnung, die Titus an die jungen Männer richten sollte, war, dass sie besonnen sein sollten. Sie sollten sich in jedem Lebensbereich in jeder Hinsicht unter Kontrolle haben. Zur Besonnenheit wird fast jede Gruppe aufgerufen (Tit 1,8; Tit 2,2; 5), sie sollte also ein Hauptmerkmal eines Christen sein. Junge Menschen stehen aufgrund ihrer Unerfahrenheit besonders in Gefahr, unbeherrscht und vorschnell zu handeln.
Tit 2,7. Alle übrigen Ermahnungen für die jungen Männer sollten in dem Vorbild liegen, das Titus durch seine guten Werke sein sollte. Er sollte eigentlich in allem ein Vorbild sein (vgl. 1Tim 4,12). Er sollte von seinen Altersgenossen nichts fordern, was sie nicht in seinem eigenen Leben sehen konnten.
In erster Linie sollte er für seine „Unverfälschtheit in der Lehre“ bekannt sein. Das Wort Gottes irgendwie anzupassen, ist ihm fremd. Du wirst ihn nie dabei ertappen, dass er das Wort Gottes so auslegt, wie es ihm am besten passte. Außerdem sollte sein ganzes Auftreten den ehrfurchtgebietenden Charakter des Wortes Gottes verdeutlichen. Weil Titus eine tiefe Ehrfurcht vor dem Wort Gottes hatte, würde er sich zum Beispiel davor hüten, durch einen volkstümlichen Sprachstil das Wort attraktiver machen zu wollen.
Tit 2,8. Jedes Wort, das Titus redete, sollte gesund und unangreifbar sein. Zweideutige Ausdrücke oder unwahre und weithergeholte Erklärungen hätten Gegnern die Gelegenheit gegeben, berechtigte Kritik zu üben. Wenn du dich unchristlich verhältst, gibst du einem Gegner damit Anlass, schlecht über dich zu reden. Wenn du aber dafür sorgst, dass er nichts Schlechtes über dich sagen kann, wird das Umgekehrte passieren: Statt dass du dich schämen musst, wird der Gegner beschämt werden.
Tit 2,9. Als fünfte und letzte Gruppe werden den Knechten oder Sklaven Ermahnungen erteilt. Die Gruppe der Sklaven umfasste Menschen aller vorher genannten alters- und geschlechtsspezifischen Gruppen. Dennoch unterscheidet sie sich deutlich von den Gruppen, die Paulus vorher aufgeführt hatte. Männer und Frauen sind als solche von Gott so geschaffen worden. Auch unterschiedliche Altersgruppen entsprechen der Schöpfungsordnung. Bei Sklaven ist das anders. Sklaverei hat nichts mit der Schöpfung zu tun, sondern ist eine Folge des Sündenfalls. Heißt das nun, dass die Sklaverei mit der Entstehung des Christentums abgeschafft wurde? Nein. Das ist nicht das Ziel des Christentums. Das Christentum verändert nicht die sozialen Missstände, sondern Menschenherzen, also auch das Herz von Sklaven. Es ist sicher ein Segen, dass unter dem Einfluss des Christentums die Sklaverei zum größten Teil abgeschafft worden ist. Das heißt aber nicht, dass das, was hier den Sklaven gesagt wird, heute nicht mehr gelten würde. Du kannst alle Anweisungen für die Sklaven heute auf alle anwenden, die als Arbeitnehmer im Dienst eines Arbeitgebers stehen.
Für „Herren“ wird hier das Wort „Despoten“ gebraucht. Ein Despot hat über einen anderen, in diesem Fall über einen Sklaven, ein absolutes Verfügungsrecht und uneingeschränkte Macht. Der Sklave war zur damaligen Zeit seinem Herrn völlig ausgeliefert. Hier wird der Sklave nun aufgefordert, sich seinem Herrn nicht murrend und notgedrungen unterzuordnen, sondern bewusst und bereitwillig. Er sollte sich bemühen, seinem Herrn zu gefallen, auch wenn dieser launisch und schwer zufriedenzustellen war. Wenn das bereits für ein Verhältnis zwischen Sklave und Herr galt, wie viel mehr sollten dann Arbeitnehmer, die Christen sind, sich ihren Vorgesetzten unterordnen.
Das wird nicht immer einfach sein, doch ein gläubiger Arbeitnehmer wird dem in der Kraft, die der Herr ihm gibt, entsprechen können. Ein schönes Beispiel für einen treuen Sklaven, der in miserablen Verhältnissen in allem wohlgefällig war, ist Joseph (1Mo 39,1-6). Auch die junge Sklavin von Naamans Frau tat nicht nur ihre Pflicht, sondern suchte das Wohl ihres Herrn (2Kön 5,2; 3). Diese schönen Vorbilder werden jedoch von dem Herrn Jesus übertroffen, der stets das tat, was dem Vater wohlgefällig war (Joh 8,29).
Nachdem du das allgemeine Verhalten gesehen hast, folgen noch einige Besonderheiten zum Auftreten der Sklaven. So wird von einem Sklaven erwartet, dass er ohne zu widersprechen gehorcht. Das geht weiter, als nur keine frechen Antworten zu geben. Es geht mehr darum, zu verhindern, dass den Herrn etwas betrübt und seinen Wünschen nicht entsprochen wird. Heute kann das heißen, dass du nicht anfängst, mit deinem Chef zu diskutieren, und nicht versuchst, seine Autorität zu untergraben. Das schließt natürlich nicht aus, dass man vernünftige Rückfragen stellen kann. Entscheidend sind deine Motive.
Tit 2,10. Dem Sklaven wird auch gesagt, dass er nichts unterschlagen oder stehlen sollte. Er könnte durchaus dazu neigen. Er könnte meinen, das Recht dazu zu haben. Schließlich sei er ja auch aus seiner Familie gestohlen worden. Hinzu kommt, dass er sich völlig unterbezahlt fühlen oder der Meinung sein konnte, er habe mit seinem Stehlen doch nur den längst überfälligen Lohn einbehalten. Doch wenn man uns ungerecht behandelt, ist das noch keine Rechtfertigung für uns, das gleiche Unrecht zu begehen. Diese Aufforderung, nichts zu unterschlagen oder zu stehlen, könnte man heute darauf beziehen, dass wir nicht auf Kosten der Zeit unseres Chefs mit seinem Computer im Internet surfen oder dass wir keine ungerechtfertigten oder zu hohen Spesen abrechnen.
Ein Sklave sollte das Gegenteil davon zeigen, indem er seinem Herrn „alle gute Treue“ erwies. Dabei geht es um „gute“ Treue. Wenn der Chef zum Lügen auffordert oder dazu, irgendwo etwas zu stehlen, kann man dem nicht nachkommen (Apg 5,29). Erweist ein Sklave „alle gute Treue“, dann ist er eine Zierde für „die Lehre, die unseres Heiland-Gottes ist“. Das stellt das Sklaventum auf ein außerordentlich hohes Niveau! Den zu kennen, der ihn von seinen Sünden erlöst hat, leitet ihn zu einem Leben an, das auf beeindruckende Weise die schönsten Eigenschaften des Herrn Jesus sichtbar werden lässt. Was für eine Freude wird Gott an einem Leben haben, das Ihn so an das Leben seines Sohnes auf der Erde erinnert. Möchtest du nicht gern auch solch ein Sklave sein?
Lies noch einmal Titus 2,4–10.
Frage oder Aufgabe: Zu welcher Kategorie gehörst du? In welchem Punkt fühlst du dich am stärksten angesprochen?
Verse 11-15
Ein eigenes Volk
Tit 2,11. Mit diesem Vers beginnt ein neuer Abschnitt. Dennoch besteht ein deutlicher Zusammenhang mit den vorhergehenden Versen. Das kannst du an dem Wörtchen „Denn“ erkennen. Es macht deutlich, dass alles Vorangegangene seine Bedeutung erhält durch das, was folgt. Und was folgt jetzt? Die Belehrung über die Gnade Gottes. In dieser Belehrung wird „die Lehre, die unseres Heiland-Gottes ist“, näher erläutert. Sie wird jedoch nicht als eine Theorie vorgestellt, als ein theologisches Dogma, sondern als etwas, was sich im Leben hier auf der Erde zeigt, und zwar im Leben des Herrn Jesus.
Die Gnade, die erschienen ist, wurde offenbar, als der Herr Jesus in Niedrigkeit auf die Erde kam. Vor allem das Lukasevangelium zeigt Ihn als den, der die Gnade Gottes der ganzen Menschheit offenbar gemacht hat. Bereits am Anfang dieses Evangeliums kannst du lesen, wie die Menschen sich „verwunderten … über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen“ (Lk 4,22; vgl. Ps 45,3).
Als Christus auf die Erde kam, indem Er als Mensch geboren wurde, erschien die Gnade Gottes in seiner Person. In dem Kind in der Krippe siehst du, wie Gott sein Herz für alle Menschen öffnet. In diesem Kind wird das Heil allen Menschen angeboten, ohne Ausnahme. Gottes Heil beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Volk. Gott hatte ein bestimmtes Volk auserwählt, dass es sein Volk sei. Er hatte dieses Volk mit allen nur denkbaren Mitteln ausgestattet, damit es Ihm dienen und von Ihm vor allen anderen Völkern zeugen sollte. Er hatte ihm sein Gesetz gegeben. Doch dieses Volk hat es mehr verdorben als alle anderen Völker.
Wie verdorben das Volk war, wurde deutlich, als Gott seinen Sohn sandte. Ihre ganze Mordlust kam da ans Licht. Sie haben Ihn getötet, weil sie Ihn nicht ertragen konnten. Der Mensch ist so verdorben, dass er einen Gott, der sich in Güte offenbart, lieber loswerden will. Das bedeutete das Ende aller Bemühungen Gottes, den Menschen dazu zu bewegen, Ihm zu dienen.
Jetzt gibt es im Handeln Gottes eine gewaltige Veränderung. Nachdem der Mensch den Beweis seiner absoluten Unverbesserlichkeit geliefert hatte, war für Gott der Weg frei, seine Gnade zu offenbaren. Diese Gnade liegt in dem gleichen Christus, der von seinem Volk getötet wurde. Nun richtet sich das Heilsangebot nicht mehr bloß an ein einziges Volk, sondern ist ein Angebot an alle Menschen. Dieses Angebot entspricht der Wertschätzung, die Gott dem Werk seines Sohnes entgegenbringt. Allen Menschen wird die Rettung angeboten.
Tit 2,12. Alle, die gerettet sind, Alt und Jung, Mann und Frau, lernen die Gnade noch auf eine andere Weise kennen, nämlich als Lehrmeister. Die Gnade gibt ihnen die notwendige Belehrung für ein Leben als Gläubige. Die Gnade richtet sich somit an „alle“ Menschen, sie wird allen Menschen angeboten, doch „uns“ unterweist sie, nämlich alle Gläubigen.
Diese Unterweisung der Gnade ist ein ständiger Prozess. Sie befähigt neue Menschen, durch ihren neuen Lebenswandel Gott zu ehren. Bei dieser Unterweisung geht es zunächst um die Abrechnung mit der Vergangenheit. Um zur Ehre Gottes leben zu können, musst du zuerst den rechten Blick für deine Vergangenheit haben. Vor deiner Bekehrung hast du ohne Gott gelebt. Du lebtest gottlos, indem du nicht nach Gott fragtest. Du strebtest nach weltlichen Vergnügungen, weil du auf all das ausgerichtet warst, was die Welt zu bieten hat. Dafür lebtest du. Durch die Unterweisung der Gnade hast du jedoch verstanden, dass „Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden“ in deinem Leben keinen Platz mehr haben können. Du hast einen Strich dadurch gemacht, hast sie verleugnet. Das ist kein Auftrag, so zu handeln, sondern es ist eine Selbstverständlichkeit. Du hast diesen Dingen in einem entschlossenen Akt abgeschworen, in einer ein für alle Mal getroffenen Entscheidung, die sich fortwährend auswirkt. Doch das musst du täglich verwirklichen.
Wenn du so der „Gottlosigkeit“ und den „weltlichen Begierden“ den Rücken gekehrt hast, gibt es Raum für das neue Leben. Dieses neue Leben lebst du in der Gegenwart, „in dem jetzigen Zeitlauf“. Das ist allerdings ein Zeitalter, ein Machtbereich, der so böse ist, dass er den Herrn Jesus verworfen hat. Doch Gott hat dich da herausgenommen (Gal 1,4). Trotzdem lebst du noch darin, allerdings als ein neuer Mensch mit anderen Kennzeichen als früher.
1. Das erste Kennzeichen ist Besonnenheit. Dabei geht es darum, wer du selbst bist. Du lässt dich nicht vom täglichen Treiben mitziehen und kannst dich beherrschen.
2. Das zweite Kennzeichen, „gerecht“, betrifft deine Haltung gegenüber anderen, also den Geschwistern, den Familienmitgliedern, den Kollegen und der Welt gegenüber.
3. Beim dritten Kennzeichen geht es um dein Verhalten Gott gegenüber. Du zeigst Gottesfurcht, Ehrfurcht Gott gegenüber, und willst Ihm dienen und Ihn ehren.
In Hiob und Simeon siehst du Beispiele für ein solches Leben (Hiob 1,1; 8; Lk 2,25).
Tit 2,13. Nachdem wir in Tit 2,12 die Unterweisung der Gnade in Bezug auf die Vergangenheit und Gegenwart gesehen haben, wird diese Unterweisung in Tit 2,13 fortgesetzt mit Bezug auf die Zukunft. Während du in der Gegenwart lebst, darfst du eine herrliche Zukunft erwarten. In dieser Zukunft steht die „Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus“ im Mittelpunkt. Im Blick darauf spricht Paulus von der „glückseligen Hoffnung und Erscheinung“. Unsere glückselige Hoffnung ist, dass wir diese Herrlichkeit sehen werden, wenn Er uns, die Gemeinde, zu sich holt (1Thes 4,15-17).
Hinsichtlich der Welt dürfen wir die „glückselige Erscheinung“ seiner Herrlichkeit erwarten. Aller Sünde und allem Elend, das durch die Sünde hervorgerufen ist, wird ein Ende gemacht, wenn der Herr Jesus auf die Erde zurückkommt. Er ist unser großer Gott und Heiland. Dieser Mensch, der einmal in Niedrigkeit auf der Erde war, um „der Heiland der Welt“ zu werden (Joh 4,42), ist zugleich der ewige Gott. Er, Christus, kann zu Recht als „groß“ bezeichnet werden (Mt 5,35; Lk 1,32; Lk 7,16; Heb 10,21; Heb 13,20).
Tit 2,14. Wenn Paulus so mit der Herrlichkeit Christi beschäftigt ist, muss er natürlich auch über die große Liebe des Herrn Jesus und über das große Werk, das Er vollbracht hat, sprechen. Jesus Christus hat sich selbst für uns gegeben. Er hat uns so sehr geliebt, dass Er nicht nur alles gab, was Er hatte (Mt 13,44-46), und um unsertwillen bereit war, arm zu werden (2Kor 8,9), sondern Er gab sich darüber hinaus selbst. An anderer Stelle heißt es, dass Gott seinen eigenen Sohn gab (Joh 3,16; Röm 8,32), hier jedoch, dass der Herr Jesus sich selbst gab. Und wie gab Er sich selbst? Indem Er sein Leben gab „als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28; Joh 10,11; 15). Das tat Er freiwillig. Er starb für dich und mich, als wir noch Sünder waren (Röm 5,8).
Was stand Ihm vor Augen, als Er sich selbst gab? Er wollte uns als ein Volk besitzen, das Ihm gehört. Dazu war es nötig, dass „er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte“ (Tit 2,14). Er hat uns von der Gesetzlosigkeit erlöst, indem Er uns freigekauft und so von ihr gelöst hat. In diesem Sinn kommt das Wort nur noch in 1. Petrus 1 vor (1Pet 1,18). Da schreibt Petrus, dass wir nicht mit Silber oder Gold „erlöst“ worden sind, sondern mit dem kostbaren Blut Christi. Das bedeutet, dass für unsere Erlösung ein Preis bezahlt werden musste, der nicht geringer war als das kostbare Blut Christi. Wir sind in der Tat mit einem Preis erkauft worden, der in Geld nicht auszudrücken ist (1Kor 7,23).
Wie bereits gesagt ist dieser Preis jedoch bezahlt worden, um uns freizukaufen. Wir mussten aus einer Macht befreit werden, die uns fest im Griff hatte und gefangen hielt. Diese Macht war die Gesetzlosigkeit. Gesetzlosigkeit ist das Wesen der Sünde (1Joh 3,4). Gesetzlosigkeit bedeutet, jede von Gott kommende Autorität zu verwerfen. Der Herr Jesus hat dich von aller Gesetzlosigkeit losgekauft (vgl. Ps 130,8), damit du Ihn als alleinige Autorität anerkennst. Du gehörst nun einem Volk an, das Er sein „Eigentumsvolk“ nennt (vgl. 2Mo 19,5; 5Mo 14,2; 5Mo 26,18;), an dem nichts von der Unreinheit der Völker dieser Welt klebt.
Wenn dieses Volk mit Ihm in Verbindung bleiben und Ihm dienen sollte, war es nötig, dass Er es reinigte. Auch das ist durch sein Blut geschehen (1Joh 1,7). Durch sein Erlösungswerk bist du sein Eigentum. Weil Er dich gereinigt hat, entsprichst du seiner Heiligkeit und kannst du Ihm jetzt dienen, indem du eifrig bist in guten Werken. Unter guten Werken ist alles zu verstehen, was du im Gehorsam dem Herrn gegenüber tust, denn dadurch wird Gott verherrlicht und werden andere gesegnet.
Tit 2,15. Paulus bindet es Titus noch einmal aufs Herz, alles, was er ihm gesagt hatte, auch an andere weiterzugeben. Wenn man dem durch Gleichgültigkeit kein Gehör schenken würde, sollte Titus ermahnen. Sollte er feststellen, dass man seinen Worten widerstand, sollte er das öffentlich rügen: „Überführe mit allem Nachdruck.“ Er brauchte da nicht zaghaft zu sein, sondern sollte mit aller Vollmacht reden. Schließlich war er ein Abgesandter des Apostels. Er musste sich allerdings auch seiner Stellung entsprechend verhalten. Wenn er selbst nicht nach seinen Worten lebte, würden andere ihn verachten. Seine Worte würden dann nichts ausrichten (vgl. 1Tim 4,12).
Auch wir sollten über die Themen, die in diesem Kapitel behandelt werden, regelmäßig miteinander reden. Wir dürfen uns auf diese Dinge gegenseitig hinweisen. Wenn sich dann zeigt, dass es Dinge gibt, die der Umsetzung der guten Lehre in die Praxis hindernd im Weg stehen, lasst sie uns dann beseitigen oder die notwendigen Veränderungen vornehmen. Der Herr ist es wert. Er hat uns erlöst und uns für sich selbst gereinigt.
Lies noch einmal Titus 2,11–15.
Frage oder Aufgabe: Was lernst du aus diesen Versen für deine Lebenspraxis als Christ? Wie zeigt sich das in deinem Leben?
Verse 11-15
Ein eigenes Volk
Tit 2,11. Mit diesem Vers beginnt ein neuer Abschnitt. Dennoch besteht ein deutlicher Zusammenhang mit den vorhergehenden Versen. Das kannst du an dem Wörtchen „Denn“ erkennen. Es macht deutlich, dass alles Vorangegangene seine Bedeutung erhält durch das, was folgt. Und was folgt jetzt? Die Belehrung über die Gnade Gottes. In dieser Belehrung wird „die Lehre, die unseres Heiland-Gottes ist“, näher erläutert. Sie wird jedoch nicht als eine Theorie vorgestellt, als ein theologisches Dogma, sondern als etwas, was sich im Leben hier auf der Erde zeigt, und zwar im Leben des Herrn Jesus.
Die Gnade, die erschienen ist, wurde offenbar, als der Herr Jesus in Niedrigkeit auf die Erde kam. Vor allem das Lukasevangelium zeigt Ihn als den, der die Gnade Gottes der ganzen Menschheit offenbar gemacht hat. Bereits am Anfang dieses Evangeliums kannst du lesen, wie die Menschen sich „verwunderten … über die Worte der Gnade, die aus seinem Mund hervorgingen“ (Lk 4,22; vgl. Ps 45,3).
Als Christus auf die Erde kam, indem Er als Mensch geboren wurde, erschien die Gnade Gottes in seiner Person. In dem Kind in der Krippe siehst du, wie Gott sein Herz für alle Menschen öffnet. In diesem Kind wird das Heil allen Menschen angeboten, ohne Ausnahme. Gottes Heil beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Volk. Gott hatte ein bestimmtes Volk auserwählt, dass es sein Volk sei. Er hatte dieses Volk mit allen nur denkbaren Mitteln ausgestattet, damit es Ihm dienen und von Ihm vor allen anderen Völkern zeugen sollte. Er hatte ihm sein Gesetz gegeben. Doch dieses Volk hat es mehr verdorben als alle anderen Völker.
Wie verdorben das Volk war, wurde deutlich, als Gott seinen Sohn sandte. Ihre ganze Mordlust kam da ans Licht. Sie haben Ihn getötet, weil sie Ihn nicht ertragen konnten. Der Mensch ist so verdorben, dass er einen Gott, der sich in Güte offenbart, lieber loswerden will. Das bedeutete das Ende aller Bemühungen Gottes, den Menschen dazu zu bewegen, Ihm zu dienen.
Jetzt gibt es im Handeln Gottes eine gewaltige Veränderung. Nachdem der Mensch den Beweis seiner absoluten Unverbesserlichkeit geliefert hatte, war für Gott der Weg frei, seine Gnade zu offenbaren. Diese Gnade liegt in dem gleichen Christus, der von seinem Volk getötet wurde. Nun richtet sich das Heilsangebot nicht mehr bloß an ein einziges Volk, sondern ist ein Angebot an alle Menschen. Dieses Angebot entspricht der Wertschätzung, die Gott dem Werk seines Sohnes entgegenbringt. Allen Menschen wird die Rettung angeboten.
Tit 2,12. Alle, die gerettet sind, Alt und Jung, Mann und Frau, lernen die Gnade noch auf eine andere Weise kennen, nämlich als Lehrmeister. Die Gnade gibt ihnen die notwendige Belehrung für ein Leben als Gläubige. Die Gnade richtet sich somit an „alle“ Menschen, sie wird allen Menschen angeboten, doch „uns“ unterweist sie, nämlich alle Gläubigen.
Diese Unterweisung der Gnade ist ein ständiger Prozess. Sie befähigt neue Menschen, durch ihren neuen Lebenswandel Gott zu ehren. Bei dieser Unterweisung geht es zunächst um die Abrechnung mit der Vergangenheit. Um zur Ehre Gottes leben zu können, musst du zuerst den rechten Blick für deine Vergangenheit haben. Vor deiner Bekehrung hast du ohne Gott gelebt. Du lebtest gottlos, indem du nicht nach Gott fragtest. Du strebtest nach weltlichen Vergnügungen, weil du auf all das ausgerichtet warst, was die Welt zu bieten hat. Dafür lebtest du. Durch die Unterweisung der Gnade hast du jedoch verstanden, dass „Gottlosigkeit und die weltlichen Begierden“ in deinem Leben keinen Platz mehr haben können. Du hast einen Strich dadurch gemacht, hast sie verleugnet. Das ist kein Auftrag, so zu handeln, sondern es ist eine Selbstverständlichkeit. Du hast diesen Dingen in einem entschlossenen Akt abgeschworen, in einer ein für alle Mal getroffenen Entscheidung, die sich fortwährend auswirkt. Doch das musst du täglich verwirklichen.
Wenn du so der „Gottlosigkeit“ und den „weltlichen Begierden“ den Rücken gekehrt hast, gibt es Raum für das neue Leben. Dieses neue Leben lebst du in der Gegenwart, „in dem jetzigen Zeitlauf“. Das ist allerdings ein Zeitalter, ein Machtbereich, der so böse ist, dass er den Herrn Jesus verworfen hat. Doch Gott hat dich da herausgenommen (Gal 1,4). Trotzdem lebst du noch darin, allerdings als ein neuer Mensch mit anderen Kennzeichen als früher.
1. Das erste Kennzeichen ist Besonnenheit. Dabei geht es darum, wer du selbst bist. Du lässt dich nicht vom täglichen Treiben mitziehen und kannst dich beherrschen.
2. Das zweite Kennzeichen, „gerecht“, betrifft deine Haltung gegenüber anderen, also den Geschwistern, den Familienmitgliedern, den Kollegen und der Welt gegenüber.
3. Beim dritten Kennzeichen geht es um dein Verhalten Gott gegenüber. Du zeigst Gottesfurcht, Ehrfurcht Gott gegenüber, und willst Ihm dienen und Ihn ehren.
In Hiob und Simeon siehst du Beispiele für ein solches Leben (Hiob 1,1; 8; Lk 2,25).
Tit 2,13. Nachdem wir in Tit 2,12 die Unterweisung der Gnade in Bezug auf die Vergangenheit und Gegenwart gesehen haben, wird diese Unterweisung in Tit 2,13 fortgesetzt mit Bezug auf die Zukunft. Während du in der Gegenwart lebst, darfst du eine herrliche Zukunft erwarten. In dieser Zukunft steht die „Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus“ im Mittelpunkt. Im Blick darauf spricht Paulus von der „glückseligen Hoffnung und Erscheinung“. Unsere glückselige Hoffnung ist, dass wir diese Herrlichkeit sehen werden, wenn Er uns, die Gemeinde, zu sich holt (1Thes 4,15-17).
Hinsichtlich der Welt dürfen wir die „glückselige Erscheinung“ seiner Herrlichkeit erwarten. Aller Sünde und allem Elend, das durch die Sünde hervorgerufen ist, wird ein Ende gemacht, wenn der Herr Jesus auf die Erde zurückkommt. Er ist unser großer Gott und Heiland. Dieser Mensch, der einmal in Niedrigkeit auf der Erde war, um „der Heiland der Welt“ zu werden (Joh 4,42), ist zugleich der ewige Gott. Er, Christus, kann zu Recht als „groß“ bezeichnet werden (Mt 5,35; Lk 1,32; Lk 7,16; Heb 10,21; Heb 13,20).
Tit 2,14. Wenn Paulus so mit der Herrlichkeit Christi beschäftigt ist, muss er natürlich auch über die große Liebe des Herrn Jesus und über das große Werk, das Er vollbracht hat, sprechen. Jesus Christus hat sich selbst für uns gegeben. Er hat uns so sehr geliebt, dass Er nicht nur alles gab, was Er hatte (Mt 13,44-46), und um unsertwillen bereit war, arm zu werden (2Kor 8,9), sondern Er gab sich darüber hinaus selbst. An anderer Stelle heißt es, dass Gott seinen eigenen Sohn gab (Joh 3,16; Röm 8,32), hier jedoch, dass der Herr Jesus sich selbst gab. Und wie gab Er sich selbst? Indem Er sein Leben gab „als Lösegeld für viele“ (Mt 20,28; Joh 10,11; 15). Das tat Er freiwillig. Er starb für dich und mich, als wir noch Sünder waren (Röm 5,8).
Was stand Ihm vor Augen, als Er sich selbst gab? Er wollte uns als ein Volk besitzen, das Ihm gehört. Dazu war es nötig, dass „er uns von aller Gesetzlosigkeit loskaufte“ (Tit 2,14). Er hat uns von der Gesetzlosigkeit erlöst, indem Er uns freigekauft und so von ihr gelöst hat. In diesem Sinn kommt das Wort nur noch in 1. Petrus 1 vor (1Pet 1,18). Da schreibt Petrus, dass wir nicht mit Silber oder Gold „erlöst“ worden sind, sondern mit dem kostbaren Blut Christi. Das bedeutet, dass für unsere Erlösung ein Preis bezahlt werden musste, der nicht geringer war als das kostbare Blut Christi. Wir sind in der Tat mit einem Preis erkauft worden, der in Geld nicht auszudrücken ist (1Kor 7,23).
Wie bereits gesagt ist dieser Preis jedoch bezahlt worden, um uns freizukaufen. Wir mussten aus einer Macht befreit werden, die uns fest im Griff hatte und gefangen hielt. Diese Macht war die Gesetzlosigkeit. Gesetzlosigkeit ist das Wesen der Sünde (1Joh 3,4). Gesetzlosigkeit bedeutet, jede von Gott kommende Autorität zu verwerfen. Der Herr Jesus hat dich von aller Gesetzlosigkeit losgekauft (vgl. Ps 130,8), damit du Ihn als alleinige Autorität anerkennst. Du gehörst nun einem Volk an, das Er sein „Eigentumsvolk“ nennt (vgl. 2Mo 19,5; 5Mo 14,2; 5Mo 26,18;), an dem nichts von der Unreinheit der Völker dieser Welt klebt.
Wenn dieses Volk mit Ihm in Verbindung bleiben und Ihm dienen sollte, war es nötig, dass Er es reinigte. Auch das ist durch sein Blut geschehen (1Joh 1,7). Durch sein Erlösungswerk bist du sein Eigentum. Weil Er dich gereinigt hat, entsprichst du seiner Heiligkeit und kannst du Ihm jetzt dienen, indem du eifrig bist in guten Werken. Unter guten Werken ist alles zu verstehen, was du im Gehorsam dem Herrn gegenüber tust, denn dadurch wird Gott verherrlicht und werden andere gesegnet.
Tit 2,15. Paulus bindet es Titus noch einmal aufs Herz, alles, was er ihm gesagt hatte, auch an andere weiterzugeben. Wenn man dem durch Gleichgültigkeit kein Gehör schenken würde, sollte Titus ermahnen. Sollte er feststellen, dass man seinen Worten widerstand, sollte er das öffentlich rügen: „Überführe mit allem Nachdruck.“ Er brauchte da nicht zaghaft zu sein, sondern sollte mit aller Vollmacht reden. Schließlich war er ein Abgesandter des Apostels. Er musste sich allerdings auch seiner Stellung entsprechend verhalten. Wenn er selbst nicht nach seinen Worten lebte, würden andere ihn verachten. Seine Worte würden dann nichts ausrichten (vgl. 1Tim 4,12).
Auch wir sollten über die Themen, die in diesem Kapitel behandelt werden, regelmäßig miteinander reden. Wir dürfen uns auf diese Dinge gegenseitig hinweisen. Wenn sich dann zeigt, dass es Dinge gibt, die der Umsetzung der guten Lehre in die Praxis hindernd im Weg stehen, lasst sie uns dann beseitigen oder die notwendigen Veränderungen vornehmen. Der Herr ist es wert. Er hat uns erlöst und uns für sich selbst gereinigt.
Lies noch einmal Titus 2,11–15.
Frage oder Aufgabe: Was lernst du aus diesen Versen für deine Lebenspraxis als Christ? Wie zeigt sich das in deinem Leben?