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Sprüche 30

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Introduction

Dieses Kapitel verdankt seinen eindrücklichen Charakter vor allem der tiefen Demut des Autors. Er bekennt diese Demut in den Spr 30,1-9. Von dieser Haltung ausgehend macht er sowohl seine Abscheu gegenüber der Arroganz in all ihren Formen deutlich als auch seine faszinierende offene Beschreibung der Welt und ihrer Wege, wie er sie wahrnimmt. Die Gruppen von Menschen und Tieren, die er beschreibt, lehren uns Lektionen, ohne dass er sie uns aufzwingt. Die vorherrschende Einstellung ist die des scharf beobachtenden und oft Freude bringenden Interesses. Dieses Interesse lädt uns ein, unsere Welt mit dem Auge eines Mannes des Glaubens, der ein charaktervoller Wortkünstler und Beobachter ist, erneut zu betrachten.

Introduction

Dieses Kapitel verdankt seinen eindrücklichen Charakter vor allem der tiefen Demut des Autors. Er bekennt diese Demut in den Spr 30,1-9. Von dieser Haltung ausgehend macht er sowohl seine Abscheu gegenüber der Arroganz in all ihren Formen deutlich als auch seine faszinierende offene Beschreibung der Welt und ihrer Wege, wie er sie wahrnimmt. Die Gruppen von Menschen und Tieren, die er beschreibt, lehren uns Lektionen, ohne dass er sie uns aufzwingt. Die vorherrschende Einstellung ist die des scharf beobachtenden und oft Freude bringenden Interesses. Dieses Interesse lädt uns ein, unsere Welt mit dem Auge eines Mannes des Glaubens, der ein charaktervoller Wortkünstler und Beobachter ist, erneut zu betrachten.

Vers 1

Der Redende und die Angeredeten


Wir wissen nicht, wer dieser „Agur“ war. Was wir wissen, ist, dass er der „Sohn Jakes“ war. Wer aber Jake war, wissen wir auch nicht. Dass sein Vater mit Namen genannt wird, bedeutet vielleicht, dass Agur ein weiser Sohn war, der auf die Belehrung seines Vaters gehört hat. Dass er ein weiser Sohn war, zeigt sich in den weisen Worten, die wir von ihm in diesem Kapitel hören. Sein Vater wird sich über seinen weisen Sohn gefreut haben. Wir sind dieser Vater-Sohn-Beziehung schon wiederholt in den vorangehenden Kapiteln begegnet. Diese Beziehung ist die Grundlage für die Belehrungen in diesem Buch.

Die Tatsache, dass Agur nur hier erwähnt wird und uns sonst unbekannt ist, mag darauf hinweisen, dass es hier nicht so sehr um seine Person, sondern um seine „Worte“ geht. Damit verbunden ist er gleichzeitig ein Beispiel für uns. Wir alle haben einen Namen, doch wer kennt uns? Nur ein paar wenige. Wenn aber unser Name mit unseren weisen Worten in Verbindung gebracht wird, wird man sich aus diesem Grund daran erinnern.

Nun sind die Worte, die Agur gesprochen hat, nicht einfach gewöhnliche Worte. Es sind vielmehr Worte, die als „Aussprüche“ oder „Lasten“ bezeichnet werden. Das Wort „Ausspruch“ finden wir oft bei den Propheten (Jes 13,1; Jes 14,28; Jes 15,1; Jes 17,1; Jes 19,1; Hab 1,1). Agurs Worte bringen eine prophetische Botschaft zum Ausdruck, den der Geist Gottes als eine Last auf sein Herz gelegt hat. Er fühlt ihre Last. Er macht selber die Erfahrung dessen, was er schreibt. Das macht ihn zu einem Propheten, der zu unseren Herzen und Gewissen spricht (Joh 4,17-19).

Er spricht als der „Mann“. Es gibt nichts Überhebliches bei ihm. Die in arroganter Manier gemachte Aussage: „So spricht der HERR“, deren sich Leute bisweilen bedienen, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, fehlt bei ihm völlig. Er nimmt den bescheidenen Platz eines Menschen ein, weil er sich bewusst ist, in der Gegenwart Gottes zu stehen. Gleichzeitig wird klar, dass dieser Mann durch den Geist Gottes spricht (4Mo 24,3; 2Sam 23,1).

Außer den Namen ist uns auch über Ithiel und Ukal nichts bekannt. Möglicherweise sind das Agurs Kinder, die er in der Kenntnis göttlicher Dinge unterrichtet. Es ist auch möglich, dass es sich um seine Schüler handelt, denen er Weisheit beibringen will. Wie dem auch sei, er hatte durch eine persönliche Beziehung mit diesen zwei Personen zu tun.

Es fällt auf, dass er zu „Ithiel, Ithiel und Ukal“ spricht. Den Namen „Ithiel“ erwähnt er zweimal. Das mag wie folgt verstanden werden: Agur hat sich mit Fragen beschäftigt, die nur von Ithiel gestellt wurden. Er hat sich auch mit Fragen beschäftigt, die von beiden, Ithiel und Ukal, gestellt wurden. Seine Aufmerksamkeit galt also persönlichen und gemeinsamen Fragen.

Vers 1

Der Redende und die Angeredeten


Wir wissen nicht, wer dieser „Agur“ war. Was wir wissen, ist, dass er der „Sohn Jakes“ war. Wer aber Jake war, wissen wir auch nicht. Dass sein Vater mit Namen genannt wird, bedeutet vielleicht, dass Agur ein weiser Sohn war, der auf die Belehrung seines Vaters gehört hat. Dass er ein weiser Sohn war, zeigt sich in den weisen Worten, die wir von ihm in diesem Kapitel hören. Sein Vater wird sich über seinen weisen Sohn gefreut haben. Wir sind dieser Vater-Sohn-Beziehung schon wiederholt in den vorangehenden Kapiteln begegnet. Diese Beziehung ist die Grundlage für die Belehrungen in diesem Buch.

Die Tatsache, dass Agur nur hier erwähnt wird und uns sonst unbekannt ist, mag darauf hinweisen, dass es hier nicht so sehr um seine Person, sondern um seine „Worte“ geht. Damit verbunden ist er gleichzeitig ein Beispiel für uns. Wir alle haben einen Namen, doch wer kennt uns? Nur ein paar wenige. Wenn aber unser Name mit unseren weisen Worten in Verbindung gebracht wird, wird man sich aus diesem Grund daran erinnern.

Nun sind die Worte, die Agur gesprochen hat, nicht einfach gewöhnliche Worte. Es sind vielmehr Worte, die als „Aussprüche“ oder „Lasten“ bezeichnet werden. Das Wort „Ausspruch“ finden wir oft bei den Propheten (Jes 13,1; Jes 14,28; Jes 15,1; Jes 17,1; Jes 19,1; Hab 1,1). Agurs Worte bringen eine prophetische Botschaft zum Ausdruck, den der Geist Gottes als eine Last auf sein Herz gelegt hat. Er fühlt ihre Last. Er macht selber die Erfahrung dessen, was er schreibt. Das macht ihn zu einem Propheten, der zu unseren Herzen und Gewissen spricht (Joh 4,17-19).

Er spricht als der „Mann“. Es gibt nichts Überhebliches bei ihm. Die in arroganter Manier gemachte Aussage: „So spricht der HERR“, deren sich Leute bisweilen bedienen, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, fehlt bei ihm völlig. Er nimmt den bescheidenen Platz eines Menschen ein, weil er sich bewusst ist, in der Gegenwart Gottes zu stehen. Gleichzeitig wird klar, dass dieser Mann durch den Geist Gottes spricht (4Mo 24,3; 2Sam 23,1).

Außer den Namen ist uns auch über Ithiel und Ukal nichts bekannt. Möglicherweise sind das Agurs Kinder, die er in der Kenntnis göttlicher Dinge unterrichtet. Es ist auch möglich, dass es sich um seine Schüler handelt, denen er Weisheit beibringen will. Wie dem auch sei, er hatte durch eine persönliche Beziehung mit diesen zwei Personen zu tun.

Es fällt auf, dass er zu „Ithiel, Ithiel und Ukal“ spricht. Den Namen „Ithiel“ erwähnt er zweimal. Das mag wie folgt verstanden werden: Agur hat sich mit Fragen beschäftigt, die nur von Ithiel gestellt wurden. Er hat sich auch mit Fragen beschäftigt, die von beiden, Ithiel und Ukal, gestellt wurden. Seine Aufmerksamkeit galt also persönlichen und gemeinsamen Fragen.

Verse 2-3

Agurs Bekenntnis


Wenn Agur mit seiner Belehrung beginnt, spricht er nicht von oben herab wie jemand, der glaubt, alles zu wissen und auf jede Frage eine Antwort zu haben. Er stellt schon zu Beginn fest, dass es ihm mehr als allen anderen an Vernunft fehlt (Spr 30,2). Auch gibt er zu, dass es ihm an Menschenverstand fehlt. In Spr 30,4 sehen wir, dass er zu diesem Schluss kommt, weil er bei allem Auf- und Umherblicken an Gott denkt. Im Hinblick auf Gott, wer Er ist und die Wege, die Er geht, erscheinen sein Verstehen und seine Einsicht als nichtig. Aus dieser Sicht nimmt er an, dass andere mehr Verständnis haben als er. Das ist der Beweis für wahres Verstehen und wahre Einsicht.

Jeder, der seine eigene Unfähigkeit Gott gegenüber erkennt, also zugibt, dass er nicht versteht, wer Gott ist und was Er tut, besitzt die richtige Einsicht und Gesinnung, um andere zu belehren. Damit ist nicht gemeint, dass es Agur an intellektuellen Fähigkeiten fehlte; es bedeutet vielmehr, dass er zugab, völlig unwissend zu sein in Bezug auf ein geistliches Verständnis des Lebens mit all seinen Fragen. Gott allein ist vollkommen in seinem Wissen und Erkennen, wenn es um das Leben geht, und nur Er ist fähig, darüber den Menschen zu informieren.

Asaph, der Psalmendichter, kam zur gleichen Schlussfolgerung wie Agur, aber auf seine eigene Weise: „Da war ich dumm und wusste nichts; ein Tier war ich bei dir“ (Ps 73,22). Das ist der Zustand, in dem sich die ganze Menschheit befindet. Aber die, die das erkennen, sind nur wenige. Es sind nur die, die durch den Glauben mit Gott verbunden sind und in einer lebendigen Beziehung zu Ihm leben, wie wir das bei Agur und Asaph sehen. Wer ebenso in diesem Bewusstsein lebt, empfindet dies persönlich so intensiv, dass er sich in seinen eigenen Augen unwissender vorkommt als alle anderen Menschen.

Anschließend an Spr 30,2 spricht er in Spr 30,3 zuerst von „Weisheit“, die er nicht gelernt hat und von der Erkenntnis des „Heiligen“ (Gott), die er nicht besitzt. Agur sagt hier, dass die Belehrung, die er von Menschen bekommen hat, in ihm keinerlei Weisheit weder für göttliche Dinge noch für Gott selbst bewirkt hat.

Gott wird nur im Neuen Testament völlig als der dreieinige Gott offenbart. Agur und Salomo wussten das damals noch nicht. Und doch haben sie durch das Wirken des Geistes vielleicht schon etwas davon gespürt (siehe die Ausdrücke „uns“ und „nach unserem“ in 1Mo 1,26). Wir sehen das bei Agur in den Fragen am Ende von Spr 30,4, wo die Rede ist von „seinem Name“ und „dem Name seines Sohnes“.

Was er sagt, beweist die Wirkung des Geistes Gottes in seinem Herz. Dadurch wird ihm bewusst, wer er in sich selbst ist und was er aus sich selbst weiß. Er hatte einst der Finsternis angehört, in der auch der Verstand des Menschen verfinstert ist. Für einen Menschen mit einem verfinsterten Verstand gleicht die Einsicht in das Leben einem Umherirren in der Finsternis. Deshalb war es nicht möglich, über Weisheit noch über die Erkenntnis des heiligen Gottes etwas zu lernen.

Agur bringt zum Ausdruck, dass Gottes Weisheit so unfassbar groß ist, dass das, was er durch sie gelernt hat, immer noch unbedeutend ist. Je tiefer ein Mensch in das Geheimnis der Weisheit eindringt und damit verstehen lernt, wer Gott und Christus sind, desto mehr wird er sich bewusst, wie wenig er weiß. Die Grenzen von Verstand und Weisheit zu kennen, ist wahre Weisheit. Als Gläubige dürfen wir vertraut sein mit der Breite, Länge, Höhe und Tiefe der Liebe Christi, während wir uns sehr wohl bewusst sind, dass diese Liebe alle Erkenntnis übersteigt (Eph 3,18; 19).

Verse 2-3

Agurs Bekenntnis


Wenn Agur mit seiner Belehrung beginnt, spricht er nicht von oben herab wie jemand, der glaubt, alles zu wissen und auf jede Frage eine Antwort zu haben. Er stellt schon zu Beginn fest, dass es ihm mehr als allen anderen an Vernunft fehlt (Spr 30,2). Auch gibt er zu, dass es ihm an Menschenverstand fehlt. In Spr 30,4 sehen wir, dass er zu diesem Schluss kommt, weil er bei allem Auf- und Umherblicken an Gott denkt. Im Hinblick auf Gott, wer Er ist und die Wege, die Er geht, erscheinen sein Verstehen und seine Einsicht als nichtig. Aus dieser Sicht nimmt er an, dass andere mehr Verständnis haben als er. Das ist der Beweis für wahres Verstehen und wahre Einsicht.

Jeder, der seine eigene Unfähigkeit Gott gegenüber erkennt, also zugibt, dass er nicht versteht, wer Gott ist und was Er tut, besitzt die richtige Einsicht und Gesinnung, um andere zu belehren. Damit ist nicht gemeint, dass es Agur an intellektuellen Fähigkeiten fehlte; es bedeutet vielmehr, dass er zugab, völlig unwissend zu sein in Bezug auf ein geistliches Verständnis des Lebens mit all seinen Fragen. Gott allein ist vollkommen in seinem Wissen und Erkennen, wenn es um das Leben geht, und nur Er ist fähig, darüber den Menschen zu informieren.

Asaph, der Psalmendichter, kam zur gleichen Schlussfolgerung wie Agur, aber auf seine eigene Weise: „Da war ich dumm und wusste nichts; ein Tier war ich bei dir“ (Ps 73,22). Das ist der Zustand, in dem sich die ganze Menschheit befindet. Aber die, die das erkennen, sind nur wenige. Es sind nur die, die durch den Glauben mit Gott verbunden sind und in einer lebendigen Beziehung zu Ihm leben, wie wir das bei Agur und Asaph sehen. Wer ebenso in diesem Bewusstsein lebt, empfindet dies persönlich so intensiv, dass er sich in seinen eigenen Augen unwissender vorkommt als alle anderen Menschen.

Anschließend an Spr 30,2 spricht er in Spr 30,3 zuerst von „Weisheit“, die er nicht gelernt hat und von der Erkenntnis des „Heiligen“ (Gott), die er nicht besitzt. Agur sagt hier, dass die Belehrung, die er von Menschen bekommen hat, in ihm keinerlei Weisheit weder für göttliche Dinge noch für Gott selbst bewirkt hat.

Gott wird nur im Neuen Testament völlig als der dreieinige Gott offenbart. Agur und Salomo wussten das damals noch nicht. Und doch haben sie durch das Wirken des Geistes vielleicht schon etwas davon gespürt (siehe die Ausdrücke „uns“ und „nach unserem“ in 1Mo 1,26). Wir sehen das bei Agur in den Fragen am Ende von Spr 30,4, wo die Rede ist von „seinem Name“ und „dem Name seines Sohnes“.

Was er sagt, beweist die Wirkung des Geistes Gottes in seinem Herz. Dadurch wird ihm bewusst, wer er in sich selbst ist und was er aus sich selbst weiß. Er hatte einst der Finsternis angehört, in der auch der Verstand des Menschen verfinstert ist. Für einen Menschen mit einem verfinsterten Verstand gleicht die Einsicht in das Leben einem Umherirren in der Finsternis. Deshalb war es nicht möglich, über Weisheit noch über die Erkenntnis des heiligen Gottes etwas zu lernen.

Agur bringt zum Ausdruck, dass Gottes Weisheit so unfassbar groß ist, dass das, was er durch sie gelernt hat, immer noch unbedeutend ist. Je tiefer ein Mensch in das Geheimnis der Weisheit eindringt und damit verstehen lernt, wer Gott und Christus sind, desto mehr wird er sich bewusst, wie wenig er weiß. Die Grenzen von Verstand und Weisheit zu kennen, ist wahre Weisheit. Als Gläubige dürfen wir vertraut sein mit der Breite, Länge, Höhe und Tiefe der Liebe Christi, während wir uns sehr wohl bewusst sind, dass diese Liebe alle Erkenntnis übersteigt (Eph 3,18; 19).

Vers 4

Gott offenbart sich in seinem Sohn


Mit sechs Fragen macht Agur deutlich, dass er – und das gilt für alle Menschen – in der Tat völlig unwissend über Gott und göttliche Dinge ist. Diese Fragen betonen das Handeln Gottes und zeigen, dass es absurd für einen Sterblichen ist zu denken, dass er in der Lage ist, Gottes Wirken zu erklären oder sich selbst mit Gott zu vergleichen. Sie beweisen die Erhabenheit Gottes und das vollständige Unvermögen des Menschen (vgl. Jes 40,12; 5Mo 30,11-14; Röm 10,6; 7; Eph 4,9).

Es ist unbestreitbar, dass der „Himmel“ über uns existiert und dass das Interesse des Menschen schon seit undenkbaren Zeiten dem Himmel gegolten hat. Der Mondflug beweist dieses menschliche Sehnen nach Wissen. Seine Erforschung des Himmels, die er von der Erde aus tätigt, führt ihn zu der Erkenntnis, dass er damit nur ein bisschen am Rand des Universums herumkritzelt. Doch in den Himmel hinaufzusteigen, um ihn sich anzuschauen, ist eine ganz andere Sache. Wer hat das je getan? Oder wer kam von dort auf die Erde herab, um etwas über die Geheimnisse des Himmels zu berichten?

Wir wissen, dass Christus in den Himmel hinaufgestiegen ist. Dies geschah, nachdem Er das Erlösungswerk am Kreuz vollbracht hatte und vom Tod auferstanden war. Er sandte den Heiligen Geist vom Himmel. Und im Geist kommt Gott in Christus herab, um den Menschen mitzuteilen, was es im Himmel gibt (Joh 14,18; Joh 16,13-15). Als der Herr Jesus auf der Erde war, konnte Er sagen: „Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur der, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist“ (Joh 3,13). Er, der nach dem Werk am Kreuz in den Himmel zurückkehren sollte, war gleichzeitig im Himmel und auf der Erde. Das war so, weil Er der eingeborene Sohn Gottes ist. Er ist die Antwort auf Agurs Fragen.

Wenn wir hier auf der Erde unter dem Himmel schauen, sehen wir dort auch Dinge, die der Mensch nicht fassen oder kontrollieren kann. Der unsichtbare Wind ist nicht zu fassen und seine Kraft unwiderstehlich, aber nicht für Ihn. In der geistlichen Anwendung entspricht der Wind den Schwierigkeiten, die in unserem Leben auftauchen. Wir können nicht auf diese Gegebenheiten Einfluss nehmen, aber wir können wissen, dass Christus auch den Wind in unserem Leben in seiner Hand hält.

Das Gleiche gilt für „die Wasser“, worüber der Mensch auch keinerlei Kontrolle hat. Die Wasser sprechen von Prüfungen, die in unser Leben kommen können und uns das Gefühl des Ertrinkens vermitteln. Aber Er ist mit uns in den Wassern unserer Prüfungen (Jes 43,2). Was sollen wir schließlich von „all den Enden der Erde“ denken? Wer hat sie aufgerichtet? Wer gab ihnen Stabilität? Auch hier ist Gott selbst die Antwort. Er gibt unserem Leben Festigkeit.

Alles, das Gasförmige (Wind), das Flüssige (Wasser) und das Feste (Erde) befinden sich jenseits der menschlichen Kontrolle. Kontrolliert werden sie aber trotzdem. Agur fragt nach dem Namen dessen, der dies tut, und nach dem Namen seines Sohnes. Gott bleibt immer noch so unbegreiflich für Agur, so einzigartig, so geheimnisvoll. Nach dem Namen zu fragen, bedeutet, nach seinem Wesen, seinen Eigenschaften zu fragen. Wer wäre imstande, das alles vollumfassend zu kennen?

Agur fragt auch nach dem Namen seines Sohnes. Wenn Gott so erhaben und so unfassbar ist, gibt es denn jemanden, der Ihn repräsentieren könnte? Gibt es wohl jemanden, der im Namen Gottes sprechen oder Ihn erklären könnte? Seine Frage zeigt, dass er Gott sehr nahe ist und fühlt, dass da vielleicht ein Sohn ist, der mit Ihm die göttlichen Eigenschaften teilt, da Er sein Sohn ist. Wir müssen bedenken, dass der Sohn nicht im Namen Gottes spricht, sondern als Gott spricht, weil Er selber Gott ist.

Gott „hat … am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn“ (Heb 1,1; 2). Die Propheten waren Menschen, durch welche Gott selbst sich an sein Volk wandte. Aber der Herr Jesus, der Sohn, ist nicht ein Mittel, durch welches Gott spricht. Wenn der Herr Jesus spricht, dann spricht Gott selber. Die Propheten sprachen im Auftrag Gottes. Der Herr Jesus sprach nicht im Auftrag Gottes, sondern in seiner Person als Gott. Sicher, er tat das als ein Mensch, der auf der Erde lebte, aber dieser Mensch ist Gott der Sohn. Gott selbst redet als eine göttliche Person, und diese ist der Sohn.

Wie weiter ob schon bemerkt, die Wahrheit über den dreieinigen Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist – ist erst im Neuen Testament völlig geoffenbart. Hier im Alten Testament ist sie noch verborgen. Wir wissen, dass der Herr Jesus der ewige Sohn ist, dem Gott nicht gewisse Eigenschaften übertragen hat, sondern ganz und gar eins mit Ihm ist und Ihn auf der Erde völlig offenbart hat: „Der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht“ (Joh 1,18). Gleichzeitig bleibt es auch für uns ein unergründliches Geheimnis, wer der Sohn wirklich ist, denn „niemand erkennt den Sohn als nur der Vater“ (Mt 11,27).

Für uns sind die Fragen von Spr 30,4 im Neuen Testament beantwortet worden. Dort sehen wir, dass sie Gott und seine Offenbarung im Sohn betreffen. Wo immer Gott sich selbst offenbart, tut Er es in seinem Sohn. Wir sehen auch, dass der Sohn der Schöpfer und Erhalter aller Dinge ist (Joh 1,1-3; Kol 1,16; Heb 1,2). Alles ist seiner Kontrolle unterworfen und Er führt seine Schöpfung zu dem Ziel, das Er sich selber gesetzt hat. In der Zukunft wird Gott einmal alle Dinge den Füßen seines Sohnes unterwerfen (Heb 2,8), weil Er es ist, der das Erlösungswerk vollbracht hat.

Vers 4

Gott offenbart sich in seinem Sohn


Mit sechs Fragen macht Agur deutlich, dass er – und das gilt für alle Menschen – in der Tat völlig unwissend über Gott und göttliche Dinge ist. Diese Fragen betonen das Handeln Gottes und zeigen, dass es absurd für einen Sterblichen ist zu denken, dass er in der Lage ist, Gottes Wirken zu erklären oder sich selbst mit Gott zu vergleichen. Sie beweisen die Erhabenheit Gottes und das vollständige Unvermögen des Menschen (vgl. Jes 40,12; 5Mo 30,11-14; Röm 10,6; 7; Eph 4,9).

Es ist unbestreitbar, dass der „Himmel“ über uns existiert und dass das Interesse des Menschen schon seit undenkbaren Zeiten dem Himmel gegolten hat. Der Mondflug beweist dieses menschliche Sehnen nach Wissen. Seine Erforschung des Himmels, die er von der Erde aus tätigt, führt ihn zu der Erkenntnis, dass er damit nur ein bisschen am Rand des Universums herumkritzelt. Doch in den Himmel hinaufzusteigen, um ihn sich anzuschauen, ist eine ganz andere Sache. Wer hat das je getan? Oder wer kam von dort auf die Erde herab, um etwas über die Geheimnisse des Himmels zu berichten?

Wir wissen, dass Christus in den Himmel hinaufgestiegen ist. Dies geschah, nachdem Er das Erlösungswerk am Kreuz vollbracht hatte und vom Tod auferstanden war. Er sandte den Heiligen Geist vom Himmel. Und im Geist kommt Gott in Christus herab, um den Menschen mitzuteilen, was es im Himmel gibt (Joh 14,18; Joh 16,13-15). Als der Herr Jesus auf der Erde war, konnte Er sagen: „Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur der, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist“ (Joh 3,13). Er, der nach dem Werk am Kreuz in den Himmel zurückkehren sollte, war gleichzeitig im Himmel und auf der Erde. Das war so, weil Er der eingeborene Sohn Gottes ist. Er ist die Antwort auf Agurs Fragen.

Wenn wir hier auf der Erde unter dem Himmel schauen, sehen wir dort auch Dinge, die der Mensch nicht fassen oder kontrollieren kann. Der unsichtbare Wind ist nicht zu fassen und seine Kraft unwiderstehlich, aber nicht für Ihn. In der geistlichen Anwendung entspricht der Wind den Schwierigkeiten, die in unserem Leben auftauchen. Wir können nicht auf diese Gegebenheiten Einfluss nehmen, aber wir können wissen, dass Christus auch den Wind in unserem Leben in seiner Hand hält.

Das Gleiche gilt für „die Wasser“, worüber der Mensch auch keinerlei Kontrolle hat. Die Wasser sprechen von Prüfungen, die in unser Leben kommen können und uns das Gefühl des Ertrinkens vermitteln. Aber Er ist mit uns in den Wassern unserer Prüfungen (Jes 43,2). Was sollen wir schließlich von „all den Enden der Erde“ denken? Wer hat sie aufgerichtet? Wer gab ihnen Stabilität? Auch hier ist Gott selbst die Antwort. Er gibt unserem Leben Festigkeit.

Alles, das Gasförmige (Wind), das Flüssige (Wasser) und das Feste (Erde) befinden sich jenseits der menschlichen Kontrolle. Kontrolliert werden sie aber trotzdem. Agur fragt nach dem Namen dessen, der dies tut, und nach dem Namen seines Sohnes. Gott bleibt immer noch so unbegreiflich für Agur, so einzigartig, so geheimnisvoll. Nach dem Namen zu fragen, bedeutet, nach seinem Wesen, seinen Eigenschaften zu fragen. Wer wäre imstande, das alles vollumfassend zu kennen?

Agur fragt auch nach dem Namen seines Sohnes. Wenn Gott so erhaben und so unfassbar ist, gibt es denn jemanden, der Ihn repräsentieren könnte? Gibt es wohl jemanden, der im Namen Gottes sprechen oder Ihn erklären könnte? Seine Frage zeigt, dass er Gott sehr nahe ist und fühlt, dass da vielleicht ein Sohn ist, der mit Ihm die göttlichen Eigenschaften teilt, da Er sein Sohn ist. Wir müssen bedenken, dass der Sohn nicht im Namen Gottes spricht, sondern als Gott spricht, weil Er selber Gott ist.

Gott „hat … am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn“ (Heb 1,1; 2). Die Propheten waren Menschen, durch welche Gott selbst sich an sein Volk wandte. Aber der Herr Jesus, der Sohn, ist nicht ein Mittel, durch welches Gott spricht. Wenn der Herr Jesus spricht, dann spricht Gott selber. Die Propheten sprachen im Auftrag Gottes. Der Herr Jesus sprach nicht im Auftrag Gottes, sondern in seiner Person als Gott. Sicher, er tat das als ein Mensch, der auf der Erde lebte, aber dieser Mensch ist Gott der Sohn. Gott selbst redet als eine göttliche Person, und diese ist der Sohn.

Wie weiter ob schon bemerkt, die Wahrheit über den dreieinigen Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist – ist erst im Neuen Testament völlig geoffenbart. Hier im Alten Testament ist sie noch verborgen. Wir wissen, dass der Herr Jesus der ewige Sohn ist, dem Gott nicht gewisse Eigenschaften übertragen hat, sondern ganz und gar eins mit Ihm ist und Ihn auf der Erde völlig offenbart hat: „Der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht“ (Joh 1,18). Gleichzeitig bleibt es auch für uns ein unergründliches Geheimnis, wer der Sohn wirklich ist, denn „niemand erkennt den Sohn als nur der Vater“ (Mt 11,27).

Für uns sind die Fragen von Spr 30,4 im Neuen Testament beantwortet worden. Dort sehen wir, dass sie Gott und seine Offenbarung im Sohn betreffen. Wo immer Gott sich selbst offenbart, tut Er es in seinem Sohn. Wir sehen auch, dass der Sohn der Schöpfer und Erhalter aller Dinge ist (Joh 1,1-3; Kol 1,16; Heb 1,2). Alles ist seiner Kontrolle unterworfen und Er führt seine Schöpfung zu dem Ziel, das Er sich selber gesetzt hat. In der Zukunft wird Gott einmal alle Dinge den Füßen seines Sohnes unterwerfen (Heb 2,8), weil Er es ist, der das Erlösungswerk vollbracht hat.

Verse 5-6

Gott offenbart sich in seinem Wort


Von seinen Fragen über Gott bezüglich der Schöpfung geht Agur über zu dem, was Gott gesagt hat, zu seinem Reden (Spr 30,5). Gott offenbart sich in der Schöpfung und in seinem Wort (Ps 19,2-12). Agur weiß, dass Gottes Wort die Antworten auf die Fragen enthält, die er eben gestellt hat. Gott kann nur durch sein Wort erkannt werden, denn dort offenbart er sich völlig, während er in der Schöpfung nur seine ewige Kraft und Göttlichkeit demonstriert (Röm 1,20).

Bei Agur gibt es keinerlei Zweifel an irgendetwas, was Gott gesagt hat. „Alle Rede“, alles was Gott gesprochen hat, ohne Ausnahme, ist „geläutert“, rein und makellos (Ps 12,7). Geläutert bedeutet, dass es jede Feuerprobe überstanden hat und dass dabei seine absolute Reinheit sichtbar wurde. Es bedeutet auch, dass das ganze Wort Gottes vertrauenswürdig ist. Nichts darin ist trügerisch oder verfälscht, ob es sich nun um Geschichte, Gebote, Versprechen oder Bedrohungen handelt.

Die zweite Hälfte des Verses lässt den enormen Wert des Wortes für unser tägliches Leben erkennen. Wer immer vom Wert des Wortes überzeugt ist, wird „bei ihm Zuflucht suchen“. Hier erkennen wir die Identifikation des Wortes mit der Person des Sohnes. Das sehen wir auch in Hebräer 4, wo wir lesen, dass vor dem Wort Gottes kein Geschöpf unsichtbar ist (Heb 4,12; 13). Für die, die bei dem Wort, das ist der Sohn, Zuflucht suchen, ist dieses Wort, ist Er, ein Schild. Wenn wir in unserem Glauben geprüft werden, wird es sich herausstellen, dass Gottes Wort und seine Verheißungen Schild und Schutz sind. Es ist sicher, sich in ihm zu bergen. Das geschieht auch, wenn wir sein Wort lesen und halten (Ps 18,31).

Auf das in Spr 30,5 erwähnte Vertrauen folgt in Spr 30,6 die Warnung, den Worten Gottes nichts hinzuzufügen (5Mo 4,2; Off 22,18; 19). Diese Tendenz macht sich nur allzu oft bemerkbar. Das Wort hat es nicht nötig, auf Irrtümer oder Vollständigkeit hin kontrolliert zu werden; es ist fehlerfrei und vollständig. Was sich als rein erwiesen hat, wird durch einen Zusatz verunreinigt.

Wer auch immer etwas hinzutut, ist eingebildet und macht sich zu Gott. Jedes Hinzufügen von fremden Elementen verunreinigt das Wort. Jeder, der das tut, beweist, dass er ein Lügner ist, also jemand, der nicht in der Wahrheit ist. Hinzugefügtes sehen wir beispielsweise dort, wo menschlichen Schriften über die Bibel die gleiche Autorität gegeben wird wie den Heiligen Schriften oder wo sie sogar die Oberhand über die Interpretation der Bibel bekommen. Für Letzteres ist die theistische Evolutionstheorie ein Beispiel.

Verse 5-6

Gott offenbart sich in seinem Wort


Von seinen Fragen über Gott bezüglich der Schöpfung geht Agur über zu dem, was Gott gesagt hat, zu seinem Reden (Spr 30,5). Gott offenbart sich in der Schöpfung und in seinem Wort (Ps 19,2-12). Agur weiß, dass Gottes Wort die Antworten auf die Fragen enthält, die er eben gestellt hat. Gott kann nur durch sein Wort erkannt werden, denn dort offenbart er sich völlig, während er in der Schöpfung nur seine ewige Kraft und Göttlichkeit demonstriert (Röm 1,20).

Bei Agur gibt es keinerlei Zweifel an irgendetwas, was Gott gesagt hat. „Alle Rede“, alles was Gott gesprochen hat, ohne Ausnahme, ist „geläutert“, rein und makellos (Ps 12,7). Geläutert bedeutet, dass es jede Feuerprobe überstanden hat und dass dabei seine absolute Reinheit sichtbar wurde. Es bedeutet auch, dass das ganze Wort Gottes vertrauenswürdig ist. Nichts darin ist trügerisch oder verfälscht, ob es sich nun um Geschichte, Gebote, Versprechen oder Bedrohungen handelt.

Die zweite Hälfte des Verses lässt den enormen Wert des Wortes für unser tägliches Leben erkennen. Wer immer vom Wert des Wortes überzeugt ist, wird „bei ihm Zuflucht suchen“. Hier erkennen wir die Identifikation des Wortes mit der Person des Sohnes. Das sehen wir auch in Hebräer 4, wo wir lesen, dass vor dem Wort Gottes kein Geschöpf unsichtbar ist (Heb 4,12; 13). Für die, die bei dem Wort, das ist der Sohn, Zuflucht suchen, ist dieses Wort, ist Er, ein Schild. Wenn wir in unserem Glauben geprüft werden, wird es sich herausstellen, dass Gottes Wort und seine Verheißungen Schild und Schutz sind. Es ist sicher, sich in ihm zu bergen. Das geschieht auch, wenn wir sein Wort lesen und halten (Ps 18,31).

Auf das in Spr 30,5 erwähnte Vertrauen folgt in Spr 30,6 die Warnung, den Worten Gottes nichts hinzuzufügen (5Mo 4,2; Off 22,18; 19). Diese Tendenz macht sich nur allzu oft bemerkbar. Das Wort hat es nicht nötig, auf Irrtümer oder Vollständigkeit hin kontrolliert zu werden; es ist fehlerfrei und vollständig. Was sich als rein erwiesen hat, wird durch einen Zusatz verunreinigt.

Wer auch immer etwas hinzutut, ist eingebildet und macht sich zu Gott. Jedes Hinzufügen von fremden Elementen verunreinigt das Wort. Jeder, der das tut, beweist, dass er ein Lügner ist, also jemand, der nicht in der Wahrheit ist. Hinzugefügtes sehen wir beispielsweise dort, wo menschlichen Schriften über die Bibel die gleiche Autorität gegeben wird wie den Heiligen Schriften oder wo sie sogar die Oberhand über die Interpretation der Bibel bekommen. Für Letzteres ist die theistische Evolutionstheorie ein Beispiel.

Verse 7-9

Agurs Gebet


Gottes Offenbarung in der Schöpfung (Spr 30,4) und in seinem Wort (Spr 30,5; 6) folgt das Gebet (Spr 30,7). Wort und Gebet gehen immer zusammen. Agur hat sein absolutes Vertrauen in Gottes Wort ausgedrückt. Nun wendet er sich an Gott im Gebet. Er lebt mit dem Gott, dem er vertraut und in dem er sich birgt. Durch sein Gebet nimmt er die Position von jemandem ein, der von Gott abhängig ist. Er verlässt sich nicht auf sich selbst, sondern ganz allein auf Gott. In diesem Vertrauen spricht er ein kurzes, kräftiges Gebet.

Er bittet um „zweierlei“. Er wird die zwei Dinge sogleich nennen, doch zuerst sagt er, dass Gott ihm, bevor er stirbt, diese nicht verweigern möge. „Ehe ich sterbe“ bedeutet, solange ich lebe. Indem Agur das auf diese Weise sagt, macht er deutlich, dass er in dem Bewusstsein lebt, dass das Leben auf der Erde begrenzt ist, und auch, dass es darum geht, auszuharren bis ans Ende. Der Gedanke ans Sterben bedeutet auch, dass der Mensch einmal Rechenschaft abzulegen hat für das, was er in seinem Leben getan hat. Agur will zur Ehre Gottes leben, statt von Ihm verurteilt zu werden.

Was Agur in den Spr 30,8; 9 sagt, zeigt große Selbsterkenntnis. Er ist sich der Gefahren zum sündigen bewusst. Zuallererst erkennt er die Gefahr von „Eitlem“ in seinem Herz und des „Lügenwortes“ in seinem Mund (Spr 30,8a). Hier geht es um die Gesinnung, das Innenleben, die Beweggründe. Es geht um Sünde und Lüge, durch die sich Sünde ausdrückt, um Eitles im Denken und Lüge im Reden.

Sein Gebet ist, dass Gott all das von ihm entfernt. In Spr 30,6 hat er zu seinen Kindern oder Schülern Ithiel und Ukal gesagt, dass sie nichts zu Gottes Wort hinzufügen sollen, sodass sie nicht als Lügner offenbar würden. Nun anerkennt er selbst seine Schwachheit und Tendenz, zu sündigen, und bittet Gott, nicht zuzulassen, dass er in Versuchung geraten würde (Mt 6,13). Jeder, der andere warnt, muss für sich selber beten, dass er vor dem Bösen, vor dem er warnt, bewahrt bleibt.

Agur anerkennt, dass ausschließlich Gottes Gnade ihn davor bewahren kann. Er weiß, dass er zu Eitlem und Lüge fähig ist und dass er keinerlei Kraft in sich selbst hat, diesen zu widerstehen. Aber in der Gemeinschaft mit Gott ist die Kraft dazu vorhanden. So findet er Ruhe in Gott im Hinblick auf diese Gefahren.

Aber da gibt es noch andere Gefahren, die in den jeweiligen Umständen lauern; durch sie werden die Beweggründe oder der Charakter des Menschen bedroht (Spr 30,8b). Agur wünscht sich ein Gleichgewicht in seinen materiellen Umständen. Er sucht keine großen Dinge in seinem Leben. Ganz konkret bittet er Gott, ihm weder Armut noch Reichtum zu geben. Was er will, ist vielmehr, dass Gott ihn mit dem ihm „beschiedenen Brot“ ernährt.

Dieser Ausdruck meint das täglich neu zum Leben notwendige Brot. Es entspricht dem, was der Herr Jesus seine Jünger zum Thema Gebet lehrte: „Unser nötiges Brot gib uns heute“ (Mt 6,11). Mehr als das wäre Reichtum und weniger Armut (vgl. 1Tim 6,8). Agur ist nicht so sehr besorgt um Armut oder Reichtum als solches, denn Gott kann reich und arm machen, sondern um das, was damit verbunden ist und wohin es den Menschen führen kann. Darüber spricht er in Spr 30,9.

Agur wünscht die glücklichste Art und Weise des Lebens. Beide, Armut und Reichtum, kennen ihre Gefahren. Er will frei sein von den Sorgen, die mit der Armut einhergehen. Auch will er nicht anfällig sein für die Versuchungen, die vom Reichtum ausgehen. Sich vor beiden Gefahren bewahren zu lassen, ist der beste Weg, um Gott zu dienen.

Er macht diesbezüglich keine Vorschriften, als wäre dies der einzige Weg, auf dem ein Mensch glücklich sein und Gott dienen kann. Gott kann einen Menschen reich machen. Dann kann er Gott mit seinem Reichtum dienen. Wenn Gott jemanden arm macht, darf er in seinen Umständen Gott vertrauen. Paulus hatte gelernt, mit beiden Umständen umzugehen (Phil 4,12).

In Spr 30,9 sagt Agur, welches die Gefahren in Verbindung mit dem Reichtum und der Armut sind. Sollte er in eine solche Gefahr geraten, könnte das dazu führen, dass er sich versündigt. Als Folge davon würde in seinem Leben für Gott keine Frucht mehr entstehen. Er würde den Saatkörnern gleichen, die unter die Dornsträucher gefallen sind; der Herr Jesus sagt dazu in seinem Gleichnis vom Sämann: „Der aber in die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört; und die Sorge der Welt und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht“ (Mt 13,22). Der „Betrug des Reichtums“ wird im Wort „satt“ (Spr 30,9a) sichtbar, während der Ausdruck „Sorgen dieses Lebens“ vom Wort „verarmen“ (Spr 30,9b) beschrieben wird.

Agur erkennt, dass zu großer Besitzt die Gefahr in sich birgt, von Gott unabhängig zu werden und Ihn nicht mehr nötig zu haben. Die Folge davon wäre, dass er Ihn verleugnet (5Mo 8,11-14). Im Fall einer Verleugnung würde er, dem Pharao gleich, wie ein rebellischer Ungläubiger handeln; der Pharao hatte ja auch gesagt: „Wer ist der HERR?“ (2Mo 5,2). Die herausfordernde Frage „Wer ist der HERR?“ bedeutet, dass der Fragende sich Gott gegenüber nicht verpflichtet fühlt, dass er ohne Ihn leben kann und sich selbst genügt. Agurs Wunsch, nicht zu viel zu besitzen, hängt mit seiner Beziehung zum HERRN zusammen. In seinem Denken geht es um Gott.

Die Gefahr, die mit der Armut verbunden ist, liegt mehr im Tun dessen, was falsch ist. Armut bringt die große Versuchung mit sich, unehrlich zu werden und zu stehlen. Was würdest du denn tun, wenn du, von starken Hungergefühlen geplagt, etwas Essbares zu Gesicht bekommst, was einem anderen gehört? Du könntest argumentieren, dass die andere Person ohne dieses Essen auskommt, während du es zum Leben unbedingt benötigst. Vielleicht denkst du dabei an deine Kinder, die hungrig sind. In diesem Fall scheint es ganz gerechtfertigt, die Hand danach auszustrecken. Doch ein Diebstahl kann unter keinen Umständen gerechtfertigt werden, wie sehr man im Fall von akutem Hunger manchmal dafür auch Verständnis haben kann (Spr 6,30; 31).

Warum fürchtet sich Agur vor dem Stehlen? Ist es, weil er ins Gefängnis kommen könnte? Nein, er fürchtet sich davor, weil sein Verhalten den Namen Gottes in Mitleidenschaft ziehen würde. Agur war bekannt als ein treuer, gottesfürchtiger Gläubiger. Wie sehr würde er doch durch seinen Diebstahl den Namen Gottes verunehren. In betonter Weise nennt er Gott „meinen Gott“, was darauf hinweist, dass er in einer persönlichen und lebendigen Beziehung zu diesem Gott lebt. Deshalb ist ihm der Gedanke unerträglich, dass er sein Bekenntnis dieses Namens durch eine sündige Tat infrage stellen könnte. Aus diesem Grund bittet er Gott, ihn nicht verarmen zu lassen. Wie schon bei der Gefahr des Reichtums, so sehen wir auch, dass er durch die Gefahr der Armut in Sorge um sein Denken an Gott ist.

Agur gibt uns das seltene Beispiel eines Menschen, der um seine Schwachheit weiß und sie offen bekennt. Er erklärt, dass er kein Vertrauen in sich selbst hat. Wir können sehr wohl ganz allgemein feststellen, dass dem Menschen nicht zu trauen ist. Aber es ist etwas ganz anderes, zu sagen: „Ich traue mir selbst nicht.“ Agur vertraute nicht auf sich selbst, sondern auf Gott.

Wir haben gesehen, wie Agur seine eigene Unkenntnis zugab (Spr 30,2; 3) und sich für die Sicherheit im Leben auf Gottes Wort stützte (Spr 30,5; 6). Weiter haben wir gesehen, wie er zu Gott betet und Ihn bittet, nicht zuzulassen, dass er versucht würde (Spr 30,7-9). Er sprach von seiner Unkenntnis, aber seine Berufung auf Gottes Wort und sein Gebet zeugen von großer Weisheit und Kenntnis. Diese machen ihn viel weiser und grösser an Wissen, als dies bei Menschen im Allgemeinen der Fall ist. Er erkennt die Gefahr, die mit der Armut verbunden ist, ebenso wie jene, die vom Reichtum kommt, auf den die Menschen sich so leicht verlassen und dabei vergessen, dass sie alles Gott zu verdanken haben.

Agurs Gebet erinnert an das Gebet von Jabez (1Chr 4,10), allerdings steht es im Gegensatz dazu. Vielleicht sollten wir zugeben, dass wir geneigter sind, das Gebet des Jabez zu beten als das von Agur.

Verse 7-9

Agurs Gebet


Gottes Offenbarung in der Schöpfung (Spr 30,4) und in seinem Wort (Spr 30,5; 6) folgt das Gebet (Spr 30,7). Wort und Gebet gehen immer zusammen. Agur hat sein absolutes Vertrauen in Gottes Wort ausgedrückt. Nun wendet er sich an Gott im Gebet. Er lebt mit dem Gott, dem er vertraut und in dem er sich birgt. Durch sein Gebet nimmt er die Position von jemandem ein, der von Gott abhängig ist. Er verlässt sich nicht auf sich selbst, sondern ganz allein auf Gott. In diesem Vertrauen spricht er ein kurzes, kräftiges Gebet.

Er bittet um „zweierlei“. Er wird die zwei Dinge sogleich nennen, doch zuerst sagt er, dass Gott ihm, bevor er stirbt, diese nicht verweigern möge. „Ehe ich sterbe“ bedeutet, solange ich lebe. Indem Agur das auf diese Weise sagt, macht er deutlich, dass er in dem Bewusstsein lebt, dass das Leben auf der Erde begrenzt ist, und auch, dass es darum geht, auszuharren bis ans Ende. Der Gedanke ans Sterben bedeutet auch, dass der Mensch einmal Rechenschaft abzulegen hat für das, was er in seinem Leben getan hat. Agur will zur Ehre Gottes leben, statt von Ihm verurteilt zu werden.

Was Agur in den Spr 30,8; 9 sagt, zeigt große Selbsterkenntnis. Er ist sich der Gefahren zum sündigen bewusst. Zuallererst erkennt er die Gefahr von „Eitlem“ in seinem Herz und des „Lügenwortes“ in seinem Mund (Spr 30,8a). Hier geht es um die Gesinnung, das Innenleben, die Beweggründe. Es geht um Sünde und Lüge, durch die sich Sünde ausdrückt, um Eitles im Denken und Lüge im Reden.

Sein Gebet ist, dass Gott all das von ihm entfernt. In Spr 30,6 hat er zu seinen Kindern oder Schülern Ithiel und Ukal gesagt, dass sie nichts zu Gottes Wort hinzufügen sollen, sodass sie nicht als Lügner offenbar würden. Nun anerkennt er selbst seine Schwachheit und Tendenz, zu sündigen, und bittet Gott, nicht zuzulassen, dass er in Versuchung geraten würde (Mt 6,13). Jeder, der andere warnt, muss für sich selber beten, dass er vor dem Bösen, vor dem er warnt, bewahrt bleibt.

Agur anerkennt, dass ausschließlich Gottes Gnade ihn davor bewahren kann. Er weiß, dass er zu Eitlem und Lüge fähig ist und dass er keinerlei Kraft in sich selbst hat, diesen zu widerstehen. Aber in der Gemeinschaft mit Gott ist die Kraft dazu vorhanden. So findet er Ruhe in Gott im Hinblick auf diese Gefahren.

Aber da gibt es noch andere Gefahren, die in den jeweiligen Umständen lauern; durch sie werden die Beweggründe oder der Charakter des Menschen bedroht (Spr 30,8b). Agur wünscht sich ein Gleichgewicht in seinen materiellen Umständen. Er sucht keine großen Dinge in seinem Leben. Ganz konkret bittet er Gott, ihm weder Armut noch Reichtum zu geben. Was er will, ist vielmehr, dass Gott ihn mit dem ihm „beschiedenen Brot“ ernährt.

Dieser Ausdruck meint das täglich neu zum Leben notwendige Brot. Es entspricht dem, was der Herr Jesus seine Jünger zum Thema Gebet lehrte: „Unser nötiges Brot gib uns heute“ (Mt 6,11). Mehr als das wäre Reichtum und weniger Armut (vgl. 1Tim 6,8). Agur ist nicht so sehr besorgt um Armut oder Reichtum als solches, denn Gott kann reich und arm machen, sondern um das, was damit verbunden ist und wohin es den Menschen führen kann. Darüber spricht er in Spr 30,9.

Agur wünscht die glücklichste Art und Weise des Lebens. Beide, Armut und Reichtum, kennen ihre Gefahren. Er will frei sein von den Sorgen, die mit der Armut einhergehen. Auch will er nicht anfällig sein für die Versuchungen, die vom Reichtum ausgehen. Sich vor beiden Gefahren bewahren zu lassen, ist der beste Weg, um Gott zu dienen.

Er macht diesbezüglich keine Vorschriften, als wäre dies der einzige Weg, auf dem ein Mensch glücklich sein und Gott dienen kann. Gott kann einen Menschen reich machen. Dann kann er Gott mit seinem Reichtum dienen. Wenn Gott jemanden arm macht, darf er in seinen Umständen Gott vertrauen. Paulus hatte gelernt, mit beiden Umständen umzugehen (Phil 4,12).

In Spr 30,9 sagt Agur, welches die Gefahren in Verbindung mit dem Reichtum und der Armut sind. Sollte er in eine solche Gefahr geraten, könnte das dazu führen, dass er sich versündigt. Als Folge davon würde in seinem Leben für Gott keine Frucht mehr entstehen. Er würde den Saatkörnern gleichen, die unter die Dornsträucher gefallen sind; der Herr Jesus sagt dazu in seinem Gleichnis vom Sämann: „Der aber in die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört; und die Sorge der Welt und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht“ (Mt 13,22). Der „Betrug des Reichtums“ wird im Wort „satt“ (Spr 30,9a) sichtbar, während der Ausdruck „Sorgen dieses Lebens“ vom Wort „verarmen“ (Spr 30,9b) beschrieben wird.

Agur erkennt, dass zu großer Besitzt die Gefahr in sich birgt, von Gott unabhängig zu werden und Ihn nicht mehr nötig zu haben. Die Folge davon wäre, dass er Ihn verleugnet (5Mo 8,11-14). Im Fall einer Verleugnung würde er, dem Pharao gleich, wie ein rebellischer Ungläubiger handeln; der Pharao hatte ja auch gesagt: „Wer ist der HERR?“ (2Mo 5,2). Die herausfordernde Frage „Wer ist der HERR?“ bedeutet, dass der Fragende sich Gott gegenüber nicht verpflichtet fühlt, dass er ohne Ihn leben kann und sich selbst genügt. Agurs Wunsch, nicht zu viel zu besitzen, hängt mit seiner Beziehung zum HERRN zusammen. In seinem Denken geht es um Gott.

Die Gefahr, die mit der Armut verbunden ist, liegt mehr im Tun dessen, was falsch ist. Armut bringt die große Versuchung mit sich, unehrlich zu werden und zu stehlen. Was würdest du denn tun, wenn du, von starken Hungergefühlen geplagt, etwas Essbares zu Gesicht bekommst, was einem anderen gehört? Du könntest argumentieren, dass die andere Person ohne dieses Essen auskommt, während du es zum Leben unbedingt benötigst. Vielleicht denkst du dabei an deine Kinder, die hungrig sind. In diesem Fall scheint es ganz gerechtfertigt, die Hand danach auszustrecken. Doch ein Diebstahl kann unter keinen Umständen gerechtfertigt werden, wie sehr man im Fall von akutem Hunger manchmal dafür auch Verständnis haben kann (Spr 6,30; 31).

Warum fürchtet sich Agur vor dem Stehlen? Ist es, weil er ins Gefängnis kommen könnte? Nein, er fürchtet sich davor, weil sein Verhalten den Namen Gottes in Mitleidenschaft ziehen würde. Agur war bekannt als ein treuer, gottesfürchtiger Gläubiger. Wie sehr würde er doch durch seinen Diebstahl den Namen Gottes verunehren. In betonter Weise nennt er Gott „meinen Gott“, was darauf hinweist, dass er in einer persönlichen und lebendigen Beziehung zu diesem Gott lebt. Deshalb ist ihm der Gedanke unerträglich, dass er sein Bekenntnis dieses Namens durch eine sündige Tat infrage stellen könnte. Aus diesem Grund bittet er Gott, ihn nicht verarmen zu lassen. Wie schon bei der Gefahr des Reichtums, so sehen wir auch, dass er durch die Gefahr der Armut in Sorge um sein Denken an Gott ist.

Agur gibt uns das seltene Beispiel eines Menschen, der um seine Schwachheit weiß und sie offen bekennt. Er erklärt, dass er kein Vertrauen in sich selbst hat. Wir können sehr wohl ganz allgemein feststellen, dass dem Menschen nicht zu trauen ist. Aber es ist etwas ganz anderes, zu sagen: „Ich traue mir selbst nicht.“ Agur vertraute nicht auf sich selbst, sondern auf Gott.

Wir haben gesehen, wie Agur seine eigene Unkenntnis zugab (Spr 30,2; 3) und sich für die Sicherheit im Leben auf Gottes Wort stützte (Spr 30,5; 6). Weiter haben wir gesehen, wie er zu Gott betet und Ihn bittet, nicht zuzulassen, dass er versucht würde (Spr 30,7-9). Er sprach von seiner Unkenntnis, aber seine Berufung auf Gottes Wort und sein Gebet zeugen von großer Weisheit und Kenntnis. Diese machen ihn viel weiser und grösser an Wissen, als dies bei Menschen im Allgemeinen der Fall ist. Er erkennt die Gefahr, die mit der Armut verbunden ist, ebenso wie jene, die vom Reichtum kommt, auf den die Menschen sich so leicht verlassen und dabei vergessen, dass sie alles Gott zu verdanken haben.

Agurs Gebet erinnert an das Gebet von Jabez (1Chr 4,10), allerdings steht es im Gegensatz dazu. Vielleicht sollten wir zugeben, dass wir geneigter sind, das Gebet des Jabez zu beten als das von Agur.

Vers 10

Verleumde einen Knecht nicht bei seinem Herrn


Das Leben eines Knechts, der gar keine Vorrechte hat, sollte nicht noch härter gemacht werden. Er kann bei seinem Herrn für Dinge angeklagt werden, die er nicht getan hat, in der Hoffnung, dass er noch mehr leiden wird. Der Herr wird niemandem, der das tut, dafür danken. Er wird vielmehr Vergeltung üben an dem, der dieses Übel zu realisieren versucht. Er wird es in Form eines Fluches auf dessen eigenen Kopf zurückkommen lassen und ihn wegen Verleumdung für schuldig erklären.

In seiner geistlichen Anwendung schließt dieser Vers gut an Agurs Gebet an. Er betete zu Gott für sich selbst, ohne gleichzeitig andere, die nicht wie er sind, zu verurteilen. Es ist nicht seine Sache, die Beziehung, die jemand anders mit seinem Herrn hat, zu beurteilen. Paulus macht die Gläubigen in Rom auf die persönliche Beziehung aufmerksam, die jeder hat (Röm 14,4). Den Knecht eines anderen zu beurteilen, bedeutet, sich der Rechte seines Herrn zu bemächtigen. Das bedeutet für uns, die Rechte, die ausschließlich die unseres Herrn Jesus sind, anzutasten. Wir haben kein Recht, unsere Mitknechte im Dienst vor dem Herrn Jesus anzuklagen (vgl. Phlm 1,10; 11; 5Mo 23,15; 16).

Vers 10

Verleumde einen Knecht nicht bei seinem Herrn


Das Leben eines Knechts, der gar keine Vorrechte hat, sollte nicht noch härter gemacht werden. Er kann bei seinem Herrn für Dinge angeklagt werden, die er nicht getan hat, in der Hoffnung, dass er noch mehr leiden wird. Der Herr wird niemandem, der das tut, dafür danken. Er wird vielmehr Vergeltung üben an dem, der dieses Übel zu realisieren versucht. Er wird es in Form eines Fluches auf dessen eigenen Kopf zurückkommen lassen und ihn wegen Verleumdung für schuldig erklären.

In seiner geistlichen Anwendung schließt dieser Vers gut an Agurs Gebet an. Er betete zu Gott für sich selbst, ohne gleichzeitig andere, die nicht wie er sind, zu verurteilen. Es ist nicht seine Sache, die Beziehung, die jemand anders mit seinem Herrn hat, zu beurteilen. Paulus macht die Gläubigen in Rom auf die persönliche Beziehung aufmerksam, die jeder hat (Röm 14,4). Den Knecht eines anderen zu beurteilen, bedeutet, sich der Rechte seines Herrn zu bemächtigen. Das bedeutet für uns, die Rechte, die ausschließlich die unseres Herrn Jesus sind, anzutasten. Wir haben kein Recht, unsere Mitknechte im Dienst vor dem Herrn Jesus anzuklagen (vgl. Phlm 1,10; 11; 5Mo 23,15; 16).

Verse 11-14

Vier abtrünnige Generationen


In den Spr 30,11-31 erwähnt Agur sechsmal vier Dinge. Damit beschreibt er die Welt, wie sie seit dem Sündenfall funktioniert. Er beginnt mit vier Generationen, die die Merkmale des Teufels, ihres Vaters, tragen. Jeder einzelne der Spr 30,11-14 beginnt mit dem hebräischen Wort dor (Generation oder Geschlecht), das eine besondere Klasse von Menschen aufgrund gewisser Merkmale kennzeichnet.

Agur hatte die besonderen Merkmale der Menschen um ihn herum beobachtet. Generationen sind deshalb keine aufeinanderfolgenden Nachkommen. Sie können sozusagen im Leben einer Person vorhanden sein. In den vier Generationen, die er beschreibt, stellen wir eine zunehmende Verderbtheit fest. Die Entwicklung wird immer schlimmer:

1. Rebellion gegen Autorität, fehlender Respekt für die Eltern (Spr 30,11).
2. Blindheit für ihren wirklichen moralischen Zustand und ihr sündiges Leben (Spr 30,12).
3. Arroganz und Hochmut (Spr 30,13).
4. Aggressivität und Unterdrückung der Armen (Spr 30,14).

Das erste Merkmal einer Generation, die Gott nicht anerkennt, ist die geringschätzige Ablehnung der elterlichen Autorität (Spr 30,11). Damit sind Menschen gemeint, die Gott nicht fürchten und sich keinen Deut um die Autorität kümmern, die von Ihm kommt. Im Gegenteil, sie verfluchen sie. Sie empfinden weder natürliche Liebe noch Respekt für ihre Eltern.

Ihrem Vater, der sie gezeugt hat, fluchen sie. Ihre Mutter, die sie getragen und zärtlich umsorgt hat, empfängt kein einziges Wort des Dankes von ihnen. Der Ausdruck „nicht segnet“ hat einen herunterspielenden Klang, die aber auch „fluchen“ bedeutet. Es ist eines der Merkmale der letzten Tage, dass Kinder ihren Eltern ungehorsam sind (2Tim 3,1-5). Die Aktualität davon sehen wir um uns herum.

Sünde beginnt in der Familie, in der Haltung gegenüber den Eltern. Der Anfang aller Abweichungen vom rechten Weg ist die Ablehnung der Autorität Gottes in Familienbeziehungen. Wir haben den Auftrag, unsere Eltern zu ehren, weil sie Gottes Werkzeuge waren, uns Leben zu geben. Ohne sie würden wir nicht existieren. Indem wir nicht anerkennen, dass wir unser Leben unseren Eltern zu verdanken haben und dass wir als Folge davon verpflichtet sind, sie zu ehren, bedeutet, dass wir Gott nicht als unseren Schöpfer anerkennen, dem wir Lob schuldig sind. In unserer Welt, die voller zerrütteter und zerbrochener Familien ist, hört sich dieser Spruch wie eine niederschmetternde Verurteilung an.

Eine Generation, die die von Gott gegebene elterliche Autorität ablehnt, sieht sich selbst als „rein“ (Spr 30,12). Das ist das zweite Merkmal einer Generation, die Gott nicht anerkennt. Der Grund ist, dass diese Menschen nicht von ihrem „Unflat“ gewaschen worden sind, d. h., sie sehen diesen als Reinheit. Wie töricht und blind ist doch eine solche Generation. „Unflat“ bezieht sich oft auf physische Unreinheit, aber hier bezieht es sich auf moralische Beschmutzung (vgl. Sach 3,3; 4). Diese ist weder physisch noch kann sie mit menschlichen Mitteln abgewaschen werden (Hiob 9,30; 31; Jer 2,22). Der Schmutz der Sünde kann nur durch das Blut des Lammes, durch den Namen des Herrn Jesus und durch den Geist Gottes abgewaschen werden (Off 7,14; 1Kor 6,11).

Diese Menschen sind stolz darüber, die rein äußerlichen religiösen Rituale zu praktizieren, während sie aber der inneren Reinigung keinerlei Aufmerksamkeit schenken (Lk 11,39). Sie sind beschäftigt, das Äußere rein zu halten, aber blind gegenüber ihrem inneren verderbten Wesen. Alle sehen ihre Unreinheit, nur sie nicht. Sie sind in ihren eigenen Augen rein und vollkommen blind, was ihr eigenes Zukurzkommen betrifft (Lk 18,11). Gott aber nimmt alle Unreinheit wahr, die äußere wie die innere.

Es ist die Generation, die behauptet, dass Unreinheit nicht mehr länger Unreinheit sei, sondern Reinheit. Die offene Förderung, die Propaganda sowie die allgemeine Akzeptanz homosexueller Praktiken und Verbindungen, wie sie in den Gay-Pride-Paraden demonstriert werden, ist eines der offensichtlichsten Beispiele für diese Behauptung. Wenn Gott und sein Wort aus dem Denken der Menschen verschwinden, wird deutlich, dass die göttlichen Richtlinien, nach denen alles gemessen werden sollte, der Vergangenheit angehören. Wir benötigen das Original, um Abweichungen erkennen zu können. Nur der Heilige Geist kann uns von Sünde überzeugen.

Alle die, die in ihren eigenen Augen rein sind (Spr 30,12), schauen verächtlich auf andere Menschen (Spr 30,13); das ist das dritte Merkmal dieser Generation, die sich durch Stolz, Arroganz und Brutalität auszeichnet. Die Menschen dieser Generation schauen mit Verachtung auf ihre Nachbarn nieder, während sie sich wie Pfauen zur Schau stellen. Sie glauben, der Mittelpunkt der Aufführung zu sein, während sie sich in Gottes Augen verächtlich machen. Es ist eine Generation von stolzen Menschen, die ihre Verachtung über jeden ausgießen, der sich ihnen widersetzt (vgl. Ps 131,1).

Das vierte und letzte Merkmal dieser Generation ist Grausamkeit (Spr 30,14). Die Bilder in der ersten Hälfte des Verses symbolisieren ihr schreckliches Randalieren. Ihre Zähne sind wie „Schwerter“ und ihr Gebiss wie „Messer“. Der zweite Teil des Verses zeigt, wer ihre Opfer sind. Wie ein gefräßiges, gefühlloses Raubtier reißen sie ihre Mäuler auf, „um wegzufressen die Elenden von der Erde und die Armen aus der Menschen Mitte“ (vgl. Amos 8,4). Menschen, die ihresgleichen ausbeuten und zerstören, gleichen wilden Tieren.

Es ist eine Generation, die kein Mitleid kennt. Die viel gepriesene Toleranz, die sie ausposaunen, ist nur äußerlicher Anstrich. Sie fordern sie nur für sich selbst. Alle müssen ihnen zustimmen, während sie selbst keine andere Meinung anerkennen. Keine Spur von Mitleid ist bei ihnen zu finden, sondern nur zerstörende Brutalität. Das wird an der Praxis des Ermordens von Babys im Mutterleib und der Tötung von alten Menschen und „unerträglich und hoffnungslos“ leidenden Menschen durch Euthanasie deutlich.

Der Mensch denkt, wegen seines Glaubens an die Evolutionslehre, dass er ein höher entwickeltes Tier ist. In Wirklichkeit sinkt er tiefer und tiefer und verdirbt sich in seinem Verhalten in einem Maß, das nur mit dem der grausamsten Tiere zu vergleichen ist. Er zeigt die Merkmale eines reißenden Raubtieres. Ja, er übertrifft dieses sogar an Grausamkeit, weil er bewusst handelt und sein gewalttätiges Tun rechtfertigt, indem er sich davon überzeugt gibt, dass es eine Wohltat ist, so zu handeln. Was er aber in Wirklichkeit tut, ist die höchste Form der Verderbtheit. Die Tatsache, dass der Mensch das Bild des Schöpfers ist, der Leben gibt und es erhält, ist hier gänzlich verschwunden. Jede Beziehung mit dem Schöpfer ist zerbrochen. Der Mensch ist ein Raubtier nach dem Vorbild Satans geworden, und dieser ist ein „Mörder von Anfang an“ (Joh 8,44).

Verse 11-14

Vier abtrünnige Generationen


In den Spr 30,11-31 erwähnt Agur sechsmal vier Dinge. Damit beschreibt er die Welt, wie sie seit dem Sündenfall funktioniert. Er beginnt mit vier Generationen, die die Merkmale des Teufels, ihres Vaters, tragen. Jeder einzelne der Spr 30,11-14 beginnt mit dem hebräischen Wort dor (Generation oder Geschlecht), das eine besondere Klasse von Menschen aufgrund gewisser Merkmale kennzeichnet.

Agur hatte die besonderen Merkmale der Menschen um ihn herum beobachtet. Generationen sind deshalb keine aufeinanderfolgenden Nachkommen. Sie können sozusagen im Leben einer Person vorhanden sein. In den vier Generationen, die er beschreibt, stellen wir eine zunehmende Verderbtheit fest. Die Entwicklung wird immer schlimmer:

1. Rebellion gegen Autorität, fehlender Respekt für die Eltern (Spr 30,11).
2. Blindheit für ihren wirklichen moralischen Zustand und ihr sündiges Leben (Spr 30,12).
3. Arroganz und Hochmut (Spr 30,13).
4. Aggressivität und Unterdrückung der Armen (Spr 30,14).

Das erste Merkmal einer Generation, die Gott nicht anerkennt, ist die geringschätzige Ablehnung der elterlichen Autorität (Spr 30,11). Damit sind Menschen gemeint, die Gott nicht fürchten und sich keinen Deut um die Autorität kümmern, die von Ihm kommt. Im Gegenteil, sie verfluchen sie. Sie empfinden weder natürliche Liebe noch Respekt für ihre Eltern.

Ihrem Vater, der sie gezeugt hat, fluchen sie. Ihre Mutter, die sie getragen und zärtlich umsorgt hat, empfängt kein einziges Wort des Dankes von ihnen. Der Ausdruck „nicht segnet“ hat einen herunterspielenden Klang, die aber auch „fluchen“ bedeutet. Es ist eines der Merkmale der letzten Tage, dass Kinder ihren Eltern ungehorsam sind (2Tim 3,1-5). Die Aktualität davon sehen wir um uns herum.

Sünde beginnt in der Familie, in der Haltung gegenüber den Eltern. Der Anfang aller Abweichungen vom rechten Weg ist die Ablehnung der Autorität Gottes in Familienbeziehungen. Wir haben den Auftrag, unsere Eltern zu ehren, weil sie Gottes Werkzeuge waren, uns Leben zu geben. Ohne sie würden wir nicht existieren. Indem wir nicht anerkennen, dass wir unser Leben unseren Eltern zu verdanken haben und dass wir als Folge davon verpflichtet sind, sie zu ehren, bedeutet, dass wir Gott nicht als unseren Schöpfer anerkennen, dem wir Lob schuldig sind. In unserer Welt, die voller zerrütteter und zerbrochener Familien ist, hört sich dieser Spruch wie eine niederschmetternde Verurteilung an.

Eine Generation, die die von Gott gegebene elterliche Autorität ablehnt, sieht sich selbst als „rein“ (Spr 30,12). Das ist das zweite Merkmal einer Generation, die Gott nicht anerkennt. Der Grund ist, dass diese Menschen nicht von ihrem „Unflat“ gewaschen worden sind, d. h., sie sehen diesen als Reinheit. Wie töricht und blind ist doch eine solche Generation. „Unflat“ bezieht sich oft auf physische Unreinheit, aber hier bezieht es sich auf moralische Beschmutzung (vgl. Sach 3,3; 4). Diese ist weder physisch noch kann sie mit menschlichen Mitteln abgewaschen werden (Hiob 9,30; 31; Jer 2,22). Der Schmutz der Sünde kann nur durch das Blut des Lammes, durch den Namen des Herrn Jesus und durch den Geist Gottes abgewaschen werden (Off 7,14; 1Kor 6,11).

Diese Menschen sind stolz darüber, die rein äußerlichen religiösen Rituale zu praktizieren, während sie aber der inneren Reinigung keinerlei Aufmerksamkeit schenken (Lk 11,39). Sie sind beschäftigt, das Äußere rein zu halten, aber blind gegenüber ihrem inneren verderbten Wesen. Alle sehen ihre Unreinheit, nur sie nicht. Sie sind in ihren eigenen Augen rein und vollkommen blind, was ihr eigenes Zukurzkommen betrifft (Lk 18,11). Gott aber nimmt alle Unreinheit wahr, die äußere wie die innere.

Es ist die Generation, die behauptet, dass Unreinheit nicht mehr länger Unreinheit sei, sondern Reinheit. Die offene Förderung, die Propaganda sowie die allgemeine Akzeptanz homosexueller Praktiken und Verbindungen, wie sie in den Gay-Pride-Paraden demonstriert werden, ist eines der offensichtlichsten Beispiele für diese Behauptung. Wenn Gott und sein Wort aus dem Denken der Menschen verschwinden, wird deutlich, dass die göttlichen Richtlinien, nach denen alles gemessen werden sollte, der Vergangenheit angehören. Wir benötigen das Original, um Abweichungen erkennen zu können. Nur der Heilige Geist kann uns von Sünde überzeugen.

Alle die, die in ihren eigenen Augen rein sind (Spr 30,12), schauen verächtlich auf andere Menschen (Spr 30,13); das ist das dritte Merkmal dieser Generation, die sich durch Stolz, Arroganz und Brutalität auszeichnet. Die Menschen dieser Generation schauen mit Verachtung auf ihre Nachbarn nieder, während sie sich wie Pfauen zur Schau stellen. Sie glauben, der Mittelpunkt der Aufführung zu sein, während sie sich in Gottes Augen verächtlich machen. Es ist eine Generation von stolzen Menschen, die ihre Verachtung über jeden ausgießen, der sich ihnen widersetzt (vgl. Ps 131,1).

Das vierte und letzte Merkmal dieser Generation ist Grausamkeit (Spr 30,14). Die Bilder in der ersten Hälfte des Verses symbolisieren ihr schreckliches Randalieren. Ihre Zähne sind wie „Schwerter“ und ihr Gebiss wie „Messer“. Der zweite Teil des Verses zeigt, wer ihre Opfer sind. Wie ein gefräßiges, gefühlloses Raubtier reißen sie ihre Mäuler auf, „um wegzufressen die Elenden von der Erde und die Armen aus der Menschen Mitte“ (vgl. Amos 8,4). Menschen, die ihresgleichen ausbeuten und zerstören, gleichen wilden Tieren.

Es ist eine Generation, die kein Mitleid kennt. Die viel gepriesene Toleranz, die sie ausposaunen, ist nur äußerlicher Anstrich. Sie fordern sie nur für sich selbst. Alle müssen ihnen zustimmen, während sie selbst keine andere Meinung anerkennen. Keine Spur von Mitleid ist bei ihnen zu finden, sondern nur zerstörende Brutalität. Das wird an der Praxis des Ermordens von Babys im Mutterleib und der Tötung von alten Menschen und „unerträglich und hoffnungslos“ leidenden Menschen durch Euthanasie deutlich.

Der Mensch denkt, wegen seines Glaubens an die Evolutionslehre, dass er ein höher entwickeltes Tier ist. In Wirklichkeit sinkt er tiefer und tiefer und verdirbt sich in seinem Verhalten in einem Maß, das nur mit dem der grausamsten Tiere zu vergleichen ist. Er zeigt die Merkmale eines reißenden Raubtieres. Ja, er übertrifft dieses sogar an Grausamkeit, weil er bewusst handelt und sein gewalttätiges Tun rechtfertigt, indem er sich davon überzeugt gibt, dass es eine Wohltat ist, so zu handeln. Was er aber in Wirklichkeit tut, ist die höchste Form der Verderbtheit. Die Tatsache, dass der Mensch das Bild des Schöpfers ist, der Leben gibt und es erhält, ist hier gänzlich verschwunden. Jede Beziehung mit dem Schöpfer ist zerbrochen. Der Mensch ist ein Raubtier nach dem Vorbild Satans geworden, und dieser ist ein „Mörder von Anfang an“ (Joh 8,44).

Verse 15-16

Vier unersättliche Dinge


Die vier oben erwähnten Generationen (Spr 30,11-14) sind die Blutegel von Spr 30,15. Der Blutegel ist ein Sinnbild für die Gier. Mit seinen Saugnäpfen an beiden Enden seines Körpers saugt er Blut. Agur nennt seinen „zwei Töchter“, die eine mit dem Namen „Gib her“ und die andere auch mit dem Namen „Gib her“. „Gib her“ ist ein Markenname, den man jeder Form von Gier geben kann. Es geht um nichts anderes als um Befriedigung eines Wunsches, der in Wirklichkeit nie befriedigt werden kann. Immer bleibt der Wunsch nach noch mehr und Neuem.

Satan ist der große „Blutegel“. Er saugt das Leben aus den Menschen. Dafür bedient er sich zweier Instrumente; das sind die „zwei Töchter“, die auch Blutegel sind. Die Zahlenfolge „drei …vier,“ (Spr 30,18; 21; 29) ist eine hebräische Ausdrucksweise, die etwas Häufiges und nicht etwas Beiläufiges beschreibt.

Die „drei“ sind Satan und seine Töchter und können auf die sündigen Lüste eines Menschen angewendet werden, denn sie sagen nie: „Genug!“. Satan und seine Töchter sind unersättliche Blutegel. Um das dunkle Wesen der sündigen, unersättlichen Begierden der Menschen zu illustrieren, verwendet Agur „vier“ Beispiele. So haben wir hier zwei Töchter, drei unersättliche Dinge und vier weitere Dinge, die nie „genug!“ sagen.

Das erste Beispiel von dem, was unersättlich ist, ist der „Scheol“, der Aufenthaltsort der Toten (Spr 30,16; Hab 2,5). Dieser gleicht einem Haus, das immer offen ist und in dem es immer genügend Raum gibt, wenn jemand stirbt. Seit dem Sündenfall sind uns schon zahlreiche Menschen dorthin vorangegangen. Nie wird die Tür mit einem erklärenden Schild „Voll!“ geschlossen werden. Die Tür dieses Hauses wird erst geschlossen, wenn die Ewigkeit gekommen ist und der Tod und das Totenreich in den Feuersee geworfen worden sind (Off 20,14). Das geschieht nicht, weil der Scheol voll wäre, sondern weil niemand mehr übrig ist, der noch eintreten könnte.

Das zweite Beispiel ist der „verschlossene Mutterleib“. Immer und immer wieder empfängt er den Samen, aber die Frau kennt nie die Befriedigung, die sie sich so sehr wünscht und die darin besteht, einem Kind Leben zu geben (1Mo 30,1; 1Sam 1,2-8). So bleibt ihr Mutterleib dem Scheol gleich.

Das dritte Beispiel ist die „Erde“ oder ein trockenes Landstück. Die Erde, „welche des Wassers nie satt wird“, wird mit unglaublichem Drang Wasser in sich aufnehmen, ohne je zu erklären, dass es einmal genug ist (vgl. Ps 63,1; 2). Das Ausgießen von Wasser auf die Erde redet sinnbildlich vom Ausgießen des Lebens (2Sam 14,14). Dieses Ausgießen geht immer weiter.

Das vierte Beispiel ist das „Feuer“; es ist nie zufrieden mit dem, was es verbrennen kann. Es verschlingt alles, was ihm in den Weg kommt und fährt unersättlich damit fort, solange es etwas Entzündliches vor sich findet. Auch verzehren die Flammen alles, was ins Feuer geworfen wird. Nie kommen sie dahin, genug verbrannt zu haben und deshalb zurückzugeben, was vorher ins Feuer geworfen wurde. Das lässt uns an die Hölle denken, an das ewige Feuer, ein Feuer, das nie erlöscht, sondern immer weiter brennt, ohne je satt zu werden.

Nur der Schöpfer kann die tiefsten Wünsche eines Menschen befriedigen, indem dieser ein Leben in Gemeinschaft mit Ihm führt. Er allein kann die Leere des Herzens ausfüllen, das er erschaffen hat, damit es voll sei vom Verlangen nach Ihm.

Verse 15-16

Vier unersättliche Dinge


Die vier oben erwähnten Generationen (Spr 30,11-14) sind die Blutegel von Spr 30,15. Der Blutegel ist ein Sinnbild für die Gier. Mit seinen Saugnäpfen an beiden Enden seines Körpers saugt er Blut. Agur nennt seinen „zwei Töchter“, die eine mit dem Namen „Gib her“ und die andere auch mit dem Namen „Gib her“. „Gib her“ ist ein Markenname, den man jeder Form von Gier geben kann. Es geht um nichts anderes als um Befriedigung eines Wunsches, der in Wirklichkeit nie befriedigt werden kann. Immer bleibt der Wunsch nach noch mehr und Neuem.

Satan ist der große „Blutegel“. Er saugt das Leben aus den Menschen. Dafür bedient er sich zweier Instrumente; das sind die „zwei Töchter“, die auch Blutegel sind. Die Zahlenfolge „drei …vier,“ (Spr 30,18; 21; 29) ist eine hebräische Ausdrucksweise, die etwas Häufiges und nicht etwas Beiläufiges beschreibt.

Die „drei“ sind Satan und seine Töchter und können auf die sündigen Lüste eines Menschen angewendet werden, denn sie sagen nie: „Genug!“. Satan und seine Töchter sind unersättliche Blutegel. Um das dunkle Wesen der sündigen, unersättlichen Begierden der Menschen zu illustrieren, verwendet Agur „vier“ Beispiele. So haben wir hier zwei Töchter, drei unersättliche Dinge und vier weitere Dinge, die nie „genug!“ sagen.

Das erste Beispiel von dem, was unersättlich ist, ist der „Scheol“, der Aufenthaltsort der Toten (Spr 30,16; Hab 2,5). Dieser gleicht einem Haus, das immer offen ist und in dem es immer genügend Raum gibt, wenn jemand stirbt. Seit dem Sündenfall sind uns schon zahlreiche Menschen dorthin vorangegangen. Nie wird die Tür mit einem erklärenden Schild „Voll!“ geschlossen werden. Die Tür dieses Hauses wird erst geschlossen, wenn die Ewigkeit gekommen ist und der Tod und das Totenreich in den Feuersee geworfen worden sind (Off 20,14). Das geschieht nicht, weil der Scheol voll wäre, sondern weil niemand mehr übrig ist, der noch eintreten könnte.

Das zweite Beispiel ist der „verschlossene Mutterleib“. Immer und immer wieder empfängt er den Samen, aber die Frau kennt nie die Befriedigung, die sie sich so sehr wünscht und die darin besteht, einem Kind Leben zu geben (1Mo 30,1; 1Sam 1,2-8). So bleibt ihr Mutterleib dem Scheol gleich.

Das dritte Beispiel ist die „Erde“ oder ein trockenes Landstück. Die Erde, „welche des Wassers nie satt wird“, wird mit unglaublichem Drang Wasser in sich aufnehmen, ohne je zu erklären, dass es einmal genug ist (vgl. Ps 63,1; 2). Das Ausgießen von Wasser auf die Erde redet sinnbildlich vom Ausgießen des Lebens (2Sam 14,14). Dieses Ausgießen geht immer weiter.

Das vierte Beispiel ist das „Feuer“; es ist nie zufrieden mit dem, was es verbrennen kann. Es verschlingt alles, was ihm in den Weg kommt und fährt unersättlich damit fort, solange es etwas Entzündliches vor sich findet. Auch verzehren die Flammen alles, was ins Feuer geworfen wird. Nie kommen sie dahin, genug verbrannt zu haben und deshalb zurückzugeben, was vorher ins Feuer geworfen wurde. Das lässt uns an die Hölle denken, an das ewige Feuer, ein Feuer, das nie erlöscht, sondern immer weiter brennt, ohne je satt zu werden.

Nur der Schöpfer kann die tiefsten Wünsche eines Menschen befriedigen, indem dieser ein Leben in Gemeinschaft mit Ihm führt. Er allein kann die Leere des Herzens ausfüllen, das er erschaffen hat, damit es voll sei vom Verlangen nach Ihm.

Vers 17

Den Vater verspotten und die Mutter verachten


Es ist nicht ausgeschlossen, dass jemand, der unersättlich ist, in die tiefste Sünde fallen kann. Das ist das Verspotten und die Verachtung der eigenen Eltern. Sind sie denn zu tadeln für die Tatsache, dass seine Wünsche, die unerfüllbar sind, nicht erfüllt werden? So kehrt Agur zurück zum ersten Merkmal, das die Generation, in der er lebte, kennzeichnete (Spr 30,11). Hier spricht er vom „Auge, das den Vater verspottet“. Das menschliche Auge offenbart die innere Haltung des Herzens. Die Verachtung ist tief. Das zeigt sich nicht weniger durch seine Verachtung des Gehorsams gegen die Mutter. Gott achtet darauf, mit welchen Augen ein Kind seine Eltern anschaut.

Die Strafe steht in Übereinstimmung mit der Sünde. Das Auge, das so viel an Spott und Verachtung widerspiegelt, wird zuerst von den „Raben des Baches“ ausgehackt und anschließend von den „Jungen des Adlers“ gefressen. Wir können diese beiden Aktivitäten der Vögel wörtlich interpretieren. Es weist auf einen frühen Tod hin, auf den keine Beerdigung folgt, sondern ein Ausliefern der Kadaver an die Raubvögel. Gott wird sicher dafür sorgen, dass diese Vögel sich auf die Augen dieses Sünders herabstürzen werden. Dieses Gericht bestätigt auch, dass ein solcher Mensch Gott, dem Schöpfer, gegenüber blind ist. Diese ernste Strafe trifft jeden, der mit Spott und Verachtung auf seine Eltern schaut.

Vers 17

Den Vater verspotten und die Mutter verachten


Es ist nicht ausgeschlossen, dass jemand, der unersättlich ist, in die tiefste Sünde fallen kann. Das ist das Verspotten und die Verachtung der eigenen Eltern. Sind sie denn zu tadeln für die Tatsache, dass seine Wünsche, die unerfüllbar sind, nicht erfüllt werden? So kehrt Agur zurück zum ersten Merkmal, das die Generation, in der er lebte, kennzeichnete (Spr 30,11). Hier spricht er vom „Auge, das den Vater verspottet“. Das menschliche Auge offenbart die innere Haltung des Herzens. Die Verachtung ist tief. Das zeigt sich nicht weniger durch seine Verachtung des Gehorsams gegen die Mutter. Gott achtet darauf, mit welchen Augen ein Kind seine Eltern anschaut.

Die Strafe steht in Übereinstimmung mit der Sünde. Das Auge, das so viel an Spott und Verachtung widerspiegelt, wird zuerst von den „Raben des Baches“ ausgehackt und anschließend von den „Jungen des Adlers“ gefressen. Wir können diese beiden Aktivitäten der Vögel wörtlich interpretieren. Es weist auf einen frühen Tod hin, auf den keine Beerdigung folgt, sondern ein Ausliefern der Kadaver an die Raubvögel. Gott wird sicher dafür sorgen, dass diese Vögel sich auf die Augen dieses Sünders herabstürzen werden. Dieses Gericht bestätigt auch, dass ein solcher Mensch Gott, dem Schöpfer, gegenüber blind ist. Diese ernste Strafe trifft jeden, der mit Spott und Verachtung auf seine Eltern schaut.

Verse 18-20

Vier unergründliche Dinge


Nun betrachtet Agur die Natur, wo es viele Dinge gibt, die großartig und zugleich „zu wunderbar“ oder unfassbar sind (Spr 30,18). Viermal geht es um den „Weg“ als Illustration für die Wege Gottes, die er in der Schöpfung und mit Menschen geht (Röm 11,33b). Agur zitiert ein paar Beispiele als ausgewählte Sammlung. Wir wissen, dass Gott in seinem Wort nur aufgenommen hat, was für uns wichtig ist. So können wir erwarten, dass wir etwas aus diesen Beispielen lernen können. Gewiss, diese Lektionen sind für uns nicht immer unmittelbar klar verständlich, aber das ist typisch für das Buch der Sprüche. Wir sollen über das Gesagte nachdenken, und dazu gehören auch die Dinge, von den wir sagen müssen: Sie sind „zu wunderbar“ für uns und wir „erkennen sie nicht“.

Es ist nicht einfach zu entdecken, was die vier Dinge gemeinsam haben (Spr 30,19). Sie sind sprachlich durch das Wort „Weg“ miteinander verbunden und auch durch eine gewisse Rätselhaftigkeit und Unergründlichkeit. Alle vier gehen einen Weg, der nicht nachgezeichnet werden kann. Nachdem sie sich sichtbar gemacht haben, verschwinden sie wieder, ohne eine Spur zu hinterlassen. Von den Bereichen, wo sie ihren Weg gehen, sind drei geographisch (Luft, Land und Meer) und einer sozial (Ehebeziehung). Die ersten drei dienen als Illustrationen für den vierten. Der vierte Bereich stellt auch das größte Wunder dar.

Wenn wir den „Weg des Adlers am Himmel“ beobachten, sind wir beeindruckt. Wir wissen nicht im Voraus, welchen Weg er nimmt. Und wenn er einen gewissen Weg zurückgelegt hat, so finden wir davon keine Spur mehr. Das Gleiche trifft auch auf den „Weg einer Schlange auf dem Felsen“ zu. Wir können wohl den schnellen und gezielten Bewegungen eines Reptils ohne Füße zuschauen. Aber wir können nicht voraussagen, welchen Weg es über den Felsen einschlagen wird. Nachdem es in einer Felsspalte verschwunden ist, ist keine Spur seines zurückgelegten Weges mehr zu sehen.

Der „Weg eines Schiffes im Herzen des Meeres“ ist genauso unvorhersehbar. Es gibt keinen markierten Pfad, der es möglich macht vorauszusagen, welchen Weg das Schiff zurücklegen wird. Wenn es vorbeigefahren ist und das Wasser sich hinter ihm geglättet hat, bleibt keine Spur von dem Weg übrig, den es zurückgelegt hat. Die Bewegungen dieser drei sind schön zu sehen. Sie fokussieren unsere Aufmerksamkeit auf die majestätischen und rätselhaften Bewegungen in der Luft, zu Lande und im Meer.

Nachdem wir die Bereiche Luft, Land und Meer behandelt haben, wird unsere Aufmerksamkeit auf den „Weg eines Mannes mit einer Jungfrau“ gerichtet. Hier sehen wir die Beschreibung des Wunders der Anziehungskraft, die zwischen einem Mann und einer Frau existiert; danach geht es auch um das Wunder der geschlechtlichen Vereinigung. Wie in einem Mann Liebe für eine junge Frau entsteht, ist ein Wunder, das nicht im Voraus beschrieben werden kann. Wenn es an der Zeit ist, dass er Kontakt mit dem Mädchen aufnimmt, ist es unmöglich vorherzusagen, wie es weitergehen wird. Vielleicht ist es sogar so, dass mit diesem „Weg“ hauptsächlich der intimste Aspekt der Ehebeziehung gemeint ist; und der ist völlig jenseits allen Wahrnehmungsvermögens. Es ist das Geheimnis zwischen zwei Menschen, von dem sonst niemand etwas weiß.

Wir können noch eine geistliche Anwendung der vier „Wege“ machen, die hier beschrieben werden. Der Weg des Adlers am Himmel kann in Verbindung gebracht werden mit dem Kommen des Sohnes Gottes, der vom Himmel kommen sollte, um Gott auf der Erde zu verkünden. Er zeigt auch seine Rückkehr in den Himmel. Das kann von einem natürlichen Menschen nicht verstanden werden (Joh 6,60-63).

Auch der Weg der Schlange auf dem Felsen ist unverständlich. Denn, welches ist der Weg, den die Schlange, der Teufel (Off 12,9), gewählt hat, um Einzug in die Schöpfung zu nehmen, die aus den Händen des gerechten Gottes hervorgegangen ist, der der Fels und frei von Betrug ist (5Mo 32,4)? Und welches ist der Weg, den die Schlange seither ohne Unterbrechung in Gottes Schöpfung zurückgelegt hat und dies heute noch tut? Wie ist es möglich, dass der Böse ständig in die Gegenwart Gottes treten kann, um die Brüder anzuklagen? (Off 12,10; vgl. Hiob 1,6-12; Hiob 2,1-6)? Den Weg der Schlange auf dem Felsen sehen wir auch in den satanischen Versuchen, den Herrn Jesus, den Fels (1Kor 10,4), zu versuchen (Mt 4,1-11). Dabei gelang es ihm aber nicht, in Christus eine Spur davon zu hinterlassen, denn er „hatte gar nichts in ihm“ (Joh 14,30).

Im Schiff im Herzen des Meeres sehen wir die Gemeinde mitten unter den Völkern der Welt. Die Gemeinde ist schon seit 2000 Jahren unterwegs durch das Meer der Völker. Während dieser ganzen Zeit hat der Böse immer wieder versucht, die Gemeinde Schiffbruch erleiden zu lassen, um sie so zu zerstören. Aber sie blieb auf einzigartige Weise vor allen Angriffen bewahrt (Mt 16,18), weil Gott sie leitet. Gottes Weg mit seiner Gemeinde ist „im Meer“ (vgl. Ps 77,19; 20).

Der Weg eines Mannes mit einer Jungfrau lässt uns an den Weg unseres Herrn Jesus mit seiner Gemeinde denken. Einzigartig bleibt der Weg, den Er beschritt, um sie in seinen Besitz zu bringen. Wie geschah es, dass er unsere Herzen überwand und wie erhielten wir neues Leben? Wir können das ganz einfach nicht nachvollziehen (Joh 3,8), wir können es nur feststellen. Seine Liebe zu uns führte Ihn in die größten Leiden, in die Ängste von Gethsemane und die Schrecken des Kreuzes, besonders während der drei finsteren Stunden, als Er zur Sünde gemacht wurde und sein Gott Ihn verlassen musste. Wir können Ihn dafür nur anbeten.

Wir können auch nicht nachvollziehen, wie er ständig beschäftigt ist mit und für seine Gemeinde. Wir wissen, dass er das durch sein Wort tut (Eph 5,25-27), aber ohne dass wir das „Wie“ erfassen könnten. Vielleicht wird Er es uns einmal im Himmel zeigen, wenn wir bei Ihm sein werden. Dann werden wir erkennen, wie wir erkannt worden sind (1Kor 13,12).

Ein weiterer „Weg“ wird in Spr 30,20 beschrieben. Er steht in völligem Kontrast zum Weg der Liebe in den vorangegangenen Versen. Es ist der Weg einer „ehebrecherischen Frau“. Auch sie hinterlässt keinerlei Spur ihrer Treulosigkeit. Hier finden wir wieder den Gegensatz, der sich durch das ganze Buch der Sprüche verfolgen lässt, nämlich den Gegensatz zwischen Weisheit und Torheit, zwischen der treuen und der untreuen Frau. Den gleichen Gegensatz finden wir auch in der Offenbarung, wo die Braut des Lammes (Kirche) der großen Hure (Babylon) gegenübergestellt wird (Off 17,1-6; Off 19,1-8).

Letzteres zeigt, dass wir diesen Vers auch geistlich anwenden können. Er zeigt, dass die Liebe, die Christus seiner Gemeinde geoffenbart hat, von dieser mit Treulosigkeit beantwortet wurde. Wir müssen sehen, wie die Christenheit dem, den sie als Herrn bekennt, in erschreckender Weise immer treuloser wird. Sie geht die engsten Beziehungen mit der Welt ein, indem sie alle möglichen weltlichen Methoden anwendet und Gottes Wort der Sicht des modernen Menschen anpasst.

Dass dieser Vers unmittelbar nach Spr 30,19 platziert wurde, unterstützt den Gedanken, dass der vorangehende Vers auf die sexuelle Intimität in der Ehe fokussiert ist. Die Bilder der Frau, die isst und ihren Mund abwischt, sind ein versteckter Hinweis auf sexuelle Aktivität (vgl. Spr 9,17). Was sie in ihrer Treulosigkeit tut, bedeutet für sie nichts anderes als ein Abendessen. Sie entfernt alle Spuren der Sünde, die sie begangen hat und fährt mit ihren täglichen Aktivitäten fort, als wäre nichts geschehen.

Es ist erschütternd, dass Menschen sündigen können und dann Gefühle von Schuld und Verantwortung sehr leicht abschütteln können. Das ist nur möglich, weil sie sich beherrschen lassen von einer abgebrühten Gleichgültigkeit gegenüber dem Willen Gottes im Hinblick auf die Sexualität.

Verse 18-20

Vier unergründliche Dinge


Nun betrachtet Agur die Natur, wo es viele Dinge gibt, die großartig und zugleich „zu wunderbar“ oder unfassbar sind (Spr 30,18). Viermal geht es um den „Weg“ als Illustration für die Wege Gottes, die er in der Schöpfung und mit Menschen geht (Röm 11,33b). Agur zitiert ein paar Beispiele als ausgewählte Sammlung. Wir wissen, dass Gott in seinem Wort nur aufgenommen hat, was für uns wichtig ist. So können wir erwarten, dass wir etwas aus diesen Beispielen lernen können. Gewiss, diese Lektionen sind für uns nicht immer unmittelbar klar verständlich, aber das ist typisch für das Buch der Sprüche. Wir sollen über das Gesagte nachdenken, und dazu gehören auch die Dinge, von den wir sagen müssen: Sie sind „zu wunderbar“ für uns und wir „erkennen sie nicht“.

Es ist nicht einfach zu entdecken, was die vier Dinge gemeinsam haben (Spr 30,19). Sie sind sprachlich durch das Wort „Weg“ miteinander verbunden und auch durch eine gewisse Rätselhaftigkeit und Unergründlichkeit. Alle vier gehen einen Weg, der nicht nachgezeichnet werden kann. Nachdem sie sich sichtbar gemacht haben, verschwinden sie wieder, ohne eine Spur zu hinterlassen. Von den Bereichen, wo sie ihren Weg gehen, sind drei geographisch (Luft, Land und Meer) und einer sozial (Ehebeziehung). Die ersten drei dienen als Illustrationen für den vierten. Der vierte Bereich stellt auch das größte Wunder dar.

Wenn wir den „Weg des Adlers am Himmel“ beobachten, sind wir beeindruckt. Wir wissen nicht im Voraus, welchen Weg er nimmt. Und wenn er einen gewissen Weg zurückgelegt hat, so finden wir davon keine Spur mehr. Das Gleiche trifft auch auf den „Weg einer Schlange auf dem Felsen“ zu. Wir können wohl den schnellen und gezielten Bewegungen eines Reptils ohne Füße zuschauen. Aber wir können nicht voraussagen, welchen Weg es über den Felsen einschlagen wird. Nachdem es in einer Felsspalte verschwunden ist, ist keine Spur seines zurückgelegten Weges mehr zu sehen.

Der „Weg eines Schiffes im Herzen des Meeres“ ist genauso unvorhersehbar. Es gibt keinen markierten Pfad, der es möglich macht vorauszusagen, welchen Weg das Schiff zurücklegen wird. Wenn es vorbeigefahren ist und das Wasser sich hinter ihm geglättet hat, bleibt keine Spur von dem Weg übrig, den es zurückgelegt hat. Die Bewegungen dieser drei sind schön zu sehen. Sie fokussieren unsere Aufmerksamkeit auf die majestätischen und rätselhaften Bewegungen in der Luft, zu Lande und im Meer.

Nachdem wir die Bereiche Luft, Land und Meer behandelt haben, wird unsere Aufmerksamkeit auf den „Weg eines Mannes mit einer Jungfrau“ gerichtet. Hier sehen wir die Beschreibung des Wunders der Anziehungskraft, die zwischen einem Mann und einer Frau existiert; danach geht es auch um das Wunder der geschlechtlichen Vereinigung. Wie in einem Mann Liebe für eine junge Frau entsteht, ist ein Wunder, das nicht im Voraus beschrieben werden kann. Wenn es an der Zeit ist, dass er Kontakt mit dem Mädchen aufnimmt, ist es unmöglich vorherzusagen, wie es weitergehen wird. Vielleicht ist es sogar so, dass mit diesem „Weg“ hauptsächlich der intimste Aspekt der Ehebeziehung gemeint ist; und der ist völlig jenseits allen Wahrnehmungsvermögens. Es ist das Geheimnis zwischen zwei Menschen, von dem sonst niemand etwas weiß.

Wir können noch eine geistliche Anwendung der vier „Wege“ machen, die hier beschrieben werden. Der Weg des Adlers am Himmel kann in Verbindung gebracht werden mit dem Kommen des Sohnes Gottes, der vom Himmel kommen sollte, um Gott auf der Erde zu verkünden. Er zeigt auch seine Rückkehr in den Himmel. Das kann von einem natürlichen Menschen nicht verstanden werden (Joh 6,60-63).

Auch der Weg der Schlange auf dem Felsen ist unverständlich. Denn, welches ist der Weg, den die Schlange, der Teufel (Off 12,9), gewählt hat, um Einzug in die Schöpfung zu nehmen, die aus den Händen des gerechten Gottes hervorgegangen ist, der der Fels und frei von Betrug ist (5Mo 32,4)? Und welches ist der Weg, den die Schlange seither ohne Unterbrechung in Gottes Schöpfung zurückgelegt hat und dies heute noch tut? Wie ist es möglich, dass der Böse ständig in die Gegenwart Gottes treten kann, um die Brüder anzuklagen? (Off 12,10; vgl. Hiob 1,6-12; Hiob 2,1-6)? Den Weg der Schlange auf dem Felsen sehen wir auch in den satanischen Versuchen, den Herrn Jesus, den Fels (1Kor 10,4), zu versuchen (Mt 4,1-11). Dabei gelang es ihm aber nicht, in Christus eine Spur davon zu hinterlassen, denn er „hatte gar nichts in ihm“ (Joh 14,30).

Im Schiff im Herzen des Meeres sehen wir die Gemeinde mitten unter den Völkern der Welt. Die Gemeinde ist schon seit 2000 Jahren unterwegs durch das Meer der Völker. Während dieser ganzen Zeit hat der Böse immer wieder versucht, die Gemeinde Schiffbruch erleiden zu lassen, um sie so zu zerstören. Aber sie blieb auf einzigartige Weise vor allen Angriffen bewahrt (Mt 16,18), weil Gott sie leitet. Gottes Weg mit seiner Gemeinde ist „im Meer“ (vgl. Ps 77,19; 20).

Der Weg eines Mannes mit einer Jungfrau lässt uns an den Weg unseres Herrn Jesus mit seiner Gemeinde denken. Einzigartig bleibt der Weg, den Er beschritt, um sie in seinen Besitz zu bringen. Wie geschah es, dass er unsere Herzen überwand und wie erhielten wir neues Leben? Wir können das ganz einfach nicht nachvollziehen (Joh 3,8), wir können es nur feststellen. Seine Liebe zu uns führte Ihn in die größten Leiden, in die Ängste von Gethsemane und die Schrecken des Kreuzes, besonders während der drei finsteren Stunden, als Er zur Sünde gemacht wurde und sein Gott Ihn verlassen musste. Wir können Ihn dafür nur anbeten.

Wir können auch nicht nachvollziehen, wie er ständig beschäftigt ist mit und für seine Gemeinde. Wir wissen, dass er das durch sein Wort tut (Eph 5,25-27), aber ohne dass wir das „Wie“ erfassen könnten. Vielleicht wird Er es uns einmal im Himmel zeigen, wenn wir bei Ihm sein werden. Dann werden wir erkennen, wie wir erkannt worden sind (1Kor 13,12).

Ein weiterer „Weg“ wird in Spr 30,20 beschrieben. Er steht in völligem Kontrast zum Weg der Liebe in den vorangegangenen Versen. Es ist der Weg einer „ehebrecherischen Frau“. Auch sie hinterlässt keinerlei Spur ihrer Treulosigkeit. Hier finden wir wieder den Gegensatz, der sich durch das ganze Buch der Sprüche verfolgen lässt, nämlich den Gegensatz zwischen Weisheit und Torheit, zwischen der treuen und der untreuen Frau. Den gleichen Gegensatz finden wir auch in der Offenbarung, wo die Braut des Lammes (Kirche) der großen Hure (Babylon) gegenübergestellt wird (Off 17,1-6; Off 19,1-8).

Letzteres zeigt, dass wir diesen Vers auch geistlich anwenden können. Er zeigt, dass die Liebe, die Christus seiner Gemeinde geoffenbart hat, von dieser mit Treulosigkeit beantwortet wurde. Wir müssen sehen, wie die Christenheit dem, den sie als Herrn bekennt, in erschreckender Weise immer treuloser wird. Sie geht die engsten Beziehungen mit der Welt ein, indem sie alle möglichen weltlichen Methoden anwendet und Gottes Wort der Sicht des modernen Menschen anpasst.

Dass dieser Vers unmittelbar nach Spr 30,19 platziert wurde, unterstützt den Gedanken, dass der vorangehende Vers auf die sexuelle Intimität in der Ehe fokussiert ist. Die Bilder der Frau, die isst und ihren Mund abwischt, sind ein versteckter Hinweis auf sexuelle Aktivität (vgl. Spr 9,17). Was sie in ihrer Treulosigkeit tut, bedeutet für sie nichts anderes als ein Abendessen. Sie entfernt alle Spuren der Sünde, die sie begangen hat und fährt mit ihren täglichen Aktivitäten fort, als wäre nichts geschehen.

Es ist erschütternd, dass Menschen sündigen können und dann Gefühle von Schuld und Verantwortung sehr leicht abschütteln können. Das ist nur möglich, weil sie sich beherrschen lassen von einer abgebrühten Gleichgültigkeit gegenüber dem Willen Gottes im Hinblick auf die Sexualität.

Verse 21-23

Vier unerträgliche Dinge


Das gemeinsame Element in den Spr 30,21-23 ist das, was unerträglich ist. Agur gibt dafür vier Beispiele, die zwischen den beiden Geschlechtern gleichmäßig aufgeteilt sind. Jedes Beispiel zeigt den Missbrauch von Macht und Besitztum, die sich Menschen erwerben, wenn sie eine Position an sich reißen oder erhalten, die für sie unpassend ist. Hierbei wird gegen die göttliche Ordnung verstoßen. Wenn Gottes Ordnung umgekehrt wird, wird die Erde zum Beben gebracht (Spr 30,21). Das kann sie nicht aushalten. Die ganze Gesellschaft wird dadurch instabil. Die Aufrechterhaltung der Ordnung Gottes bringt Stabilität und Frieden mit sich. So will Gott, dass alles in der Gemeinde „anständig und in Ordnung“ geschieht (1Kor 14,40).

Das erste Beispiel ist das „eines Knechts, wenn er König wird“ (Spr 30,22a). Es liegt nicht in der Natur der Dinge, dass ein Knecht regiert. Sollte er diese Stellung trotzdem bekommen, wird das Land in Unordnung versinken, weil er ganz einfach kein Verständnis dafür hat, wie ein Land regiert werden soll. Wer plötzlich in seinem Status aufsteigt, wird eine unerträgliche Person. Alles beginnt zu beben, weil es keine klare Regierung mehr gibt. Solch ein Wechsel bringt die Lebensordnung durcheinander. In der Gemeinde bebt auch alles, wenn eine Person, die dienen sollte, beginnt zu regieren (3Joh 1,9; 10).

Das zweite Beispiel ist das eines „gemeinen Menschen, wenn er satt Brot hat“ (Spr 30,22b). Ein solcher ist ein fauler Tor. Der Tor schließt Gott per Definition aus; das macht ihn zu einem Toren. Einen Mann so zu sättigen, bis er voll ist, stellt die Ordnung Gottes auf den Kopf. Jemand, der nicht arbeiten will, soll auch nicht essen (2Thes 3,10). Wenn ein solcher ernährt wird, wird er sich nicht nur physisch gesättigt fühlen, sondern auch von arroganter Selbstzufriedenheit erfüllt sein. Da er auf diese Weise gesättigt ist, wird er nicht daran denken, eine Arbeit zu tun. So verbringt er seine Zeit mit dem Weitergeben und Ausleben von Torheiten. Durch solche Leute wird sich das Chaos nur noch verschlimmern.

Die dritte Person, die die Erde zum Erzittern bringt, ist „eine unleidliche Frau, wenn sie geheiratet wird“ (Spr 30,23a). Eine unleidliche Frau ist eine unattraktive Frau; sie hat einen schlechten Charakter, was sofort deutlich wird, sobald sie verheiratet ist. Dann wird sie die Kontrolle über die Familie übernehmen. Die ihr gegebene Kraft wird sie nicht zum Guten einsetzen, sondern zum Schlechten. So werden die Beziehungen innerhalb der Familie gestört. Darunter erzittert die Erde.

Die vierte Person ist „eine Magd, wenn sie ihre Herrin beerbt“ (Spr 30,23b). Sie gleicht dem Knecht, der König wird (Spr 30,22a). Die geerbten Güter ermöglichen ihr plötzlich ein ganz neues Leben. Sie war eine Magd, doch plötzlich kommt sie sich dank des geerbten Besitzes wie eine Herrin vor. Anstatt zu gehorchen, teilt sie nun Befehle aus. Solches Verhalten ist unerträglich für die, mit denen sie vorher gewohnt war, ihrer Herrin zu dienen.

Verse 21-23

Vier unerträgliche Dinge


Das gemeinsame Element in den Spr 30,21-23 ist das, was unerträglich ist. Agur gibt dafür vier Beispiele, die zwischen den beiden Geschlechtern gleichmäßig aufgeteilt sind. Jedes Beispiel zeigt den Missbrauch von Macht und Besitztum, die sich Menschen erwerben, wenn sie eine Position an sich reißen oder erhalten, die für sie unpassend ist. Hierbei wird gegen die göttliche Ordnung verstoßen. Wenn Gottes Ordnung umgekehrt wird, wird die Erde zum Beben gebracht (Spr 30,21). Das kann sie nicht aushalten. Die ganze Gesellschaft wird dadurch instabil. Die Aufrechterhaltung der Ordnung Gottes bringt Stabilität und Frieden mit sich. So will Gott, dass alles in der Gemeinde „anständig und in Ordnung“ geschieht (1Kor 14,40).

Das erste Beispiel ist das „eines Knechts, wenn er König wird“ (Spr 30,22a). Es liegt nicht in der Natur der Dinge, dass ein Knecht regiert. Sollte er diese Stellung trotzdem bekommen, wird das Land in Unordnung versinken, weil er ganz einfach kein Verständnis dafür hat, wie ein Land regiert werden soll. Wer plötzlich in seinem Status aufsteigt, wird eine unerträgliche Person. Alles beginnt zu beben, weil es keine klare Regierung mehr gibt. Solch ein Wechsel bringt die Lebensordnung durcheinander. In der Gemeinde bebt auch alles, wenn eine Person, die dienen sollte, beginnt zu regieren (3Joh 1,9; 10).

Das zweite Beispiel ist das eines „gemeinen Menschen, wenn er satt Brot hat“ (Spr 30,22b). Ein solcher ist ein fauler Tor. Der Tor schließt Gott per Definition aus; das macht ihn zu einem Toren. Einen Mann so zu sättigen, bis er voll ist, stellt die Ordnung Gottes auf den Kopf. Jemand, der nicht arbeiten will, soll auch nicht essen (2Thes 3,10). Wenn ein solcher ernährt wird, wird er sich nicht nur physisch gesättigt fühlen, sondern auch von arroganter Selbstzufriedenheit erfüllt sein. Da er auf diese Weise gesättigt ist, wird er nicht daran denken, eine Arbeit zu tun. So verbringt er seine Zeit mit dem Weitergeben und Ausleben von Torheiten. Durch solche Leute wird sich das Chaos nur noch verschlimmern.

Die dritte Person, die die Erde zum Erzittern bringt, ist „eine unleidliche Frau, wenn sie geheiratet wird“ (Spr 30,23a). Eine unleidliche Frau ist eine unattraktive Frau; sie hat einen schlechten Charakter, was sofort deutlich wird, sobald sie verheiratet ist. Dann wird sie die Kontrolle über die Familie übernehmen. Die ihr gegebene Kraft wird sie nicht zum Guten einsetzen, sondern zum Schlechten. So werden die Beziehungen innerhalb der Familie gestört. Darunter erzittert die Erde.

Die vierte Person ist „eine Magd, wenn sie ihre Herrin beerbt“ (Spr 30,23b). Sie gleicht dem Knecht, der König wird (Spr 30,22a). Die geerbten Güter ermöglichen ihr plötzlich ein ganz neues Leben. Sie war eine Magd, doch plötzlich kommt sie sich dank des geerbten Besitzes wie eine Herrin vor. Anstatt zu gehorchen, teilt sie nun Befehle aus. Solches Verhalten ist unerträglich für die, mit denen sie vorher gewohnt war, ihrer Herrin zu dienen.

Verse 24-28

Vier kleine, aber weise Tiere


Was die „vier … Kleinen der Erden“ gemeinsam haben, ist Weisheit (Spr 30,24). Diese vier Tiere, die Agur erwähnt, wissen, wie mit ihren natürlichen Nachteilen oder Einschränkungen umzugehen ist, damit sie am Leben bleiben. Diesen Instinkt hat der Schöpfer in sie hineingelegt. Er hat sie „mit Weisheit wohl versehen“. Wie groß ist doch seine Weisheit! Der Mensch ist von seiner Natur her geneigt zu bewundern, was groß, stark und eindrücklich ist. Hier sehen wir, dass das bei Gott nicht der Fall ist, nicht einmal in der Schöpfung. Wir dürfen die schwachen Dinge in der Schöpfung nicht verachten, sondern vielmehr von ihnen lernen. In Gottes Schöpfung manifestiert sich seine Weisheit auf verschiedene Weise. Die Menschen können so den Wert der Weisheit kennenlernen (Hiob 12,7).

Diese kleinen Tiere sind „ein nicht starkes Volk“ (Spr 30,25), „ein nicht kräftiges Volk“ (Spr 30,26), sie „haben keinen König“ (Spr 30,27) und sind ohne Verteidigung (Spr 30,28). Dasselbe gilt für die Gemeinde in der Welt. Sie ist schwach, aber in Christus steht ihr alle Weisheit zur Verfügung (1Kor 1,26-29; 30).

Die Weisheit, die die „Ameisen“ zeigen, betrifft ihre Voraussicht und ihre organisatorische Fähigkeit, um für die Zukunft Nahrungsvorräte zu schaffen (Spr 30,25). Die Tatsache, dass Ameisen ein Volk ohne Kraft sind, ist für sie aber kein Anlass zu Faulheit. Sie verstehen es zu überleben. Fleißig sammeln sie im Sommer Nahrung, sodass sie im Winter zu essen haben.

Sie lehren uns, in einer auf die Zukunft orientierten Art und Weise zu leben (Spr 6,6). Genauso, wie Ameisen Nahrung für ihre zukünftigen Bedürfnisse sammeln, so sollten wir Gottes Wort als unsere geistliche Nahrung lesen, und zwar nicht nur für den heutigen Tag, sondern auch für die Zukunft. Dann wird der Heilige Geist zu gegebener Zeit auch von dem Gesammelten nehmen und es entsprechend den Bedürfnissen gebrauchen können.

Der reiche Tor hatte auch viele Güter für viele Jahre gesammelt, aber nur auf dieser Erde. Die zukünftigen Jahre, für die er so viel gesammelt hatte, erlebte er nie, weil er nur auf der Erde eine Zukunft sah (Lk 12,16-21).

Wir sehen die Weisheit der „Klippdachse“ in ihrer Geschicklichkeit, einen sicheren Platz zu finden, um dort ihr Haus zu bauen (Spr 30,26). Sie wissen, wie sie in einer feindlichen Umgebung überleben können (Ps 104,18b). Sie suchen ihre Sicherheit in den Felsen. Sie sind körperlich sehr schwach, aber ihre Position, auf den Felsen, ist sehr stark. Wir lernen daraus, dass das Bewusstsein unserer Schwäche und Unfähigkeit uns zum Felsen, der Christus ist, bringen soll (1Kor 10,4); dort sollen wir unser Haus bauen (Mt 7,24; 25).

Die Weisheit der „Heuschrecken“ besteht in ihrer wohlgeordneten Zusammenarbeit untereinander, was sie dazu befähigt, wie eine gewaltige militärische Einheit vorzurücken (Spr 30,27). Die Heuschrecke weiß, wie sie organisieren muss, sie hat ein bemerkenswertes Organisationstalent. Unter ihnen herrscht eine spontane Einheit und Ordnung. Sie haben keinen König, keine Königin wie die Bienen, und doch „ziehen sie allesamt aus in geordneten Scharen“, wie eine gut organisierte Armee. Eine einzelne Heuschrecke hat keine Macht, man kann sie ganz einfach töten. Aber im Schwarm sind Heuschrecken unbesiegbar und alles zerstörend (2Mo 10,13-15; Jes 33,4; Joel 2,25; Off 9,1-11).

Gott hat dieses ausziehen in geordneten Scharen als Gesamtheit in sie gelegt. Die Lektion für uns ist, dass das Gefühl der Schwachheit uns als Glieder der Gemeinde zusammenschweißen muss und bewirken soll, dass wir einander stärken. Wir können das in einer örtlichen Gemeinde erfahren, vorausgesetzt die unsichtbare Person, der Heilige Geist, kann sie leiten. Das war bei den Kolossern der Fall. Paulus konnte zu ihnen sagen: „Denn wenn ich auch dem Fleisch nach abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch, mich freuend und sehend eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus“ (Kol 2,5). Gibt es wohl heute noch örtliche Gemeinden, zu denen der Herr Jesus das sagen kann?

Die Weisheit der „Eidechse“ ist ihre Fähigkeit, selbst in die Paläste der Könige zu gelangen (Spr 30,28). Die schwache, wehrlose Eidechse, die leicht gepackt werden kann, weiß, wie sie in die sichersten, aber auch bedeutendsten Häuser, wie die königlichen Paläste gelangen kann.

Zahlreiche Christen sind im Lauf der Kirchengeschichte festgenommen und sogar getötet worden, ohne sich zur Wehr zu setzen. Aber sie haben ein Haus bei Gott. Die Schwachen dürfen wissen, dass sie einen hervorragenden und sicheren Platz in Christus besitzen. Gläubige besitzen königliche Würde und sind „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ (Eph 2,19). Mit den Saugnäpfen an ihren Füßen kann sich die Eidechse selbst auf den glattesten Oberflächen sicher bewegen; sie saugt sich sozusagen fest daran. So kann sich auch der Glaube in der Wohnstätte Gottes „festsaugen“.

Verse 24-28

Vier kleine, aber weise Tiere


Was die „vier … Kleinen der Erden“ gemeinsam haben, ist Weisheit (Spr 30,24). Diese vier Tiere, die Agur erwähnt, wissen, wie mit ihren natürlichen Nachteilen oder Einschränkungen umzugehen ist, damit sie am Leben bleiben. Diesen Instinkt hat der Schöpfer in sie hineingelegt. Er hat sie „mit Weisheit wohl versehen“. Wie groß ist doch seine Weisheit! Der Mensch ist von seiner Natur her geneigt zu bewundern, was groß, stark und eindrücklich ist. Hier sehen wir, dass das bei Gott nicht der Fall ist, nicht einmal in der Schöpfung. Wir dürfen die schwachen Dinge in der Schöpfung nicht verachten, sondern vielmehr von ihnen lernen. In Gottes Schöpfung manifestiert sich seine Weisheit auf verschiedene Weise. Die Menschen können so den Wert der Weisheit kennenlernen (Hiob 12,7).

Diese kleinen Tiere sind „ein nicht starkes Volk“ (Spr 30,25), „ein nicht kräftiges Volk“ (Spr 30,26), sie „haben keinen König“ (Spr 30,27) und sind ohne Verteidigung (Spr 30,28). Dasselbe gilt für die Gemeinde in der Welt. Sie ist schwach, aber in Christus steht ihr alle Weisheit zur Verfügung (1Kor 1,26-29; 30).

Die Weisheit, die die „Ameisen“ zeigen, betrifft ihre Voraussicht und ihre organisatorische Fähigkeit, um für die Zukunft Nahrungsvorräte zu schaffen (Spr 30,25). Die Tatsache, dass Ameisen ein Volk ohne Kraft sind, ist für sie aber kein Anlass zu Faulheit. Sie verstehen es zu überleben. Fleißig sammeln sie im Sommer Nahrung, sodass sie im Winter zu essen haben.

Sie lehren uns, in einer auf die Zukunft orientierten Art und Weise zu leben (Spr 6,6). Genauso, wie Ameisen Nahrung für ihre zukünftigen Bedürfnisse sammeln, so sollten wir Gottes Wort als unsere geistliche Nahrung lesen, und zwar nicht nur für den heutigen Tag, sondern auch für die Zukunft. Dann wird der Heilige Geist zu gegebener Zeit auch von dem Gesammelten nehmen und es entsprechend den Bedürfnissen gebrauchen können.

Der reiche Tor hatte auch viele Güter für viele Jahre gesammelt, aber nur auf dieser Erde. Die zukünftigen Jahre, für die er so viel gesammelt hatte, erlebte er nie, weil er nur auf der Erde eine Zukunft sah (Lk 12,16-21).

Wir sehen die Weisheit der „Klippdachse“ in ihrer Geschicklichkeit, einen sicheren Platz zu finden, um dort ihr Haus zu bauen (Spr 30,26). Sie wissen, wie sie in einer feindlichen Umgebung überleben können (Ps 104,18b). Sie suchen ihre Sicherheit in den Felsen. Sie sind körperlich sehr schwach, aber ihre Position, auf den Felsen, ist sehr stark. Wir lernen daraus, dass das Bewusstsein unserer Schwäche und Unfähigkeit uns zum Felsen, der Christus ist, bringen soll (1Kor 10,4); dort sollen wir unser Haus bauen (Mt 7,24; 25).

Die Weisheit der „Heuschrecken“ besteht in ihrer wohlgeordneten Zusammenarbeit untereinander, was sie dazu befähigt, wie eine gewaltige militärische Einheit vorzurücken (Spr 30,27). Die Heuschrecke weiß, wie sie organisieren muss, sie hat ein bemerkenswertes Organisationstalent. Unter ihnen herrscht eine spontane Einheit und Ordnung. Sie haben keinen König, keine Königin wie die Bienen, und doch „ziehen sie allesamt aus in geordneten Scharen“, wie eine gut organisierte Armee. Eine einzelne Heuschrecke hat keine Macht, man kann sie ganz einfach töten. Aber im Schwarm sind Heuschrecken unbesiegbar und alles zerstörend (2Mo 10,13-15; Jes 33,4; Joel 2,25; Off 9,1-11).

Gott hat dieses ausziehen in geordneten Scharen als Gesamtheit in sie gelegt. Die Lektion für uns ist, dass das Gefühl der Schwachheit uns als Glieder der Gemeinde zusammenschweißen muss und bewirken soll, dass wir einander stärken. Wir können das in einer örtlichen Gemeinde erfahren, vorausgesetzt die unsichtbare Person, der Heilige Geist, kann sie leiten. Das war bei den Kolossern der Fall. Paulus konnte zu ihnen sagen: „Denn wenn ich auch dem Fleisch nach abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch, mich freuend und sehend eure Ordnung und die Festigkeit eures Glaubens an Christus“ (Kol 2,5). Gibt es wohl heute noch örtliche Gemeinden, zu denen der Herr Jesus das sagen kann?

Die Weisheit der „Eidechse“ ist ihre Fähigkeit, selbst in die Paläste der Könige zu gelangen (Spr 30,28). Die schwache, wehrlose Eidechse, die leicht gepackt werden kann, weiß, wie sie in die sichersten, aber auch bedeutendsten Häuser, wie die königlichen Paläste gelangen kann.

Zahlreiche Christen sind im Lauf der Kirchengeschichte festgenommen und sogar getötet worden, ohne sich zur Wehr zu setzen. Aber sie haben ein Haus bei Gott. Die Schwachen dürfen wissen, dass sie einen hervorragenden und sicheren Platz in Christus besitzen. Gläubige besitzen königliche Würde und sind „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ (Eph 2,19). Mit den Saugnäpfen an ihren Füßen kann sich die Eidechse selbst auf den glattesten Oberflächen sicher bewegen; sie saugt sich sozusagen fest daran. So kann sich auch der Glaube in der Wohnstätte Gottes „festsaugen“.

Verse 29-31

Vier mit einem stattlichen Gang


Um zu verhindern, dass jemand denken könnte, die kleinen Dinge, von denen in den vorausgehenden Versen die Rede war, seien immer besser als die großen, gibt uns Agur nun vier Illustrationen von stattlichen Tieren. Sie sind alle Führer (Spr 30,29). Der Kontrast zu dem Vorangehenden ist offensichtlich. Diese Tiere sind keine machtlosen Wesen, mit denen man machen kann, was man will, sondern sie beeindrucken. Sie besitzen Führungsqualitäten. Die Art und Weise, wie sie sich bewegen, hat etwas Majestätisches. Sie haben „einen stattlichen Schritt“ und haben „einen stattlichen Gang“. Zuerst erhalten wir drei Beispiele aus der Tierwelt. Sie bilden den Auftakt zum vierten, dem König, der Krieger bei sich hat, die den Eindruck seiner Majestät noch vergrößern.

Das erste Tier mit einer majestätischen Erscheinung ist der Löwe, ein starkes Geschöpf unter den Tieren (Spr 30,30); er „weicht vor nichts zurück“. Im Gegenteil, alle weichen ihm aus und lassen ihn frei tun, was ihm beliebt. Die Art und Weise, wie er sich bewegt, widerspiegelt Kraft und flößt Ehrfurcht ein. Er wird seinen Schritt nie beschleunigen, um zu fliehen, weil er niemanden fürchtet. In seiner Kraft und Majestät ist er ein Bild von Christus, dem „Fürst der Könige der Erde“, der auch „der Löwe … aus dem Stamm Juda“ genannt wird (Off 1,5; Off 5,5).

Auch im „Lendenstraffen“ oder „Hahn“ (Spr 30,31) sehen wir eine königliche Ausstrahlung, wenn er sich unter den Hennen zur Schau stellt. Etwas davon finden wir in der Redewendung „er ist der Hahn im Korb“, was sagen will, dass er der Hervorstechende ist. Der Hahn kräht, wenn beim Beginn eines neuen Tages die Sonne aufgeht. Sein Schrei ist ein Zeichen eines Neuanfangs. Wir sehen das in dem Ereignis mit Petrus, als er den Herrn Jesus verleugnete. Als der Hahn krähte, war es, als ob Petrus geweckt wurde und Buße über seine Verleugnung tat (Mt 26,75). Das war für ihn der Anfang auf seinem Weg zurück.

Wir können den Hahn deshalb als ein Sinnbild für die Ankündigung des kommenden Königs verstehen. Christus wird in Majestät als Richter erscheinen, um die Welt zu richten und sein Friedensreich aufzurichten.

Der Gang des „Bockes“ (männliche Ziege) ist ebenfalls „stattlich“. Mit seinem erhobenen Kopf geht er stolz vor der Herde her (Jer 50,8). Der Ziegenbock ist das Tier schlechthin, das als Sündopfer diente. Es erinnert uns an den Herrn Jesus, der in königlicher Würde nach Jerusalem hinaufging, um als Sündopfer zu sterben. Es war seine Absicht, diesen Weg zu gehen und diese Aufgabe zu erfüllen; niemand konnte ihn daran hindern (Lk 9,51). Dieses sein Werk ist die Grundlage für seine zukünftige Rückkehr auf die Erde, denn durch dieses Werk hat er das Recht auf die Schöpfung zurückbekommen.

Christus wird auf die Erde zurückkommen als ein „König, bei dem das Kriegsheer ist“. Ein König mit seiner Armee ist sehr beeindruckend. Niemand wagt es, ihm zu widerstehen; niemand wäre fähig dazu. Das wird geschehen, wenn Christus als König mit seiner ganzen Armee wiederkommt (Off 19,11-21). Diese besteht aus seinen Erlösten, die Er sich geheiligt und für die Er das Opfer gebracht hat. Dieses Volk wird mit Ihm regieren.

Verse 29-31

Vier mit einem stattlichen Gang


Um zu verhindern, dass jemand denken könnte, die kleinen Dinge, von denen in den vorausgehenden Versen die Rede war, seien immer besser als die großen, gibt uns Agur nun vier Illustrationen von stattlichen Tieren. Sie sind alle Führer (Spr 30,29). Der Kontrast zu dem Vorangehenden ist offensichtlich. Diese Tiere sind keine machtlosen Wesen, mit denen man machen kann, was man will, sondern sie beeindrucken. Sie besitzen Führungsqualitäten. Die Art und Weise, wie sie sich bewegen, hat etwas Majestätisches. Sie haben „einen stattlichen Schritt“ und haben „einen stattlichen Gang“. Zuerst erhalten wir drei Beispiele aus der Tierwelt. Sie bilden den Auftakt zum vierten, dem König, der Krieger bei sich hat, die den Eindruck seiner Majestät noch vergrößern.

Das erste Tier mit einer majestätischen Erscheinung ist der Löwe, ein starkes Geschöpf unter den Tieren (Spr 30,30); er „weicht vor nichts zurück“. Im Gegenteil, alle weichen ihm aus und lassen ihn frei tun, was ihm beliebt. Die Art und Weise, wie er sich bewegt, widerspiegelt Kraft und flößt Ehrfurcht ein. Er wird seinen Schritt nie beschleunigen, um zu fliehen, weil er niemanden fürchtet. In seiner Kraft und Majestät ist er ein Bild von Christus, dem „Fürst der Könige der Erde“, der auch „der Löwe … aus dem Stamm Juda“ genannt wird (Off 1,5; Off 5,5).

Auch im „Lendenstraffen“ oder „Hahn“ (Spr 30,31) sehen wir eine königliche Ausstrahlung, wenn er sich unter den Hennen zur Schau stellt. Etwas davon finden wir in der Redewendung „er ist der Hahn im Korb“, was sagen will, dass er der Hervorstechende ist. Der Hahn kräht, wenn beim Beginn eines neuen Tages die Sonne aufgeht. Sein Schrei ist ein Zeichen eines Neuanfangs. Wir sehen das in dem Ereignis mit Petrus, als er den Herrn Jesus verleugnete. Als der Hahn krähte, war es, als ob Petrus geweckt wurde und Buße über seine Verleugnung tat (Mt 26,75). Das war für ihn der Anfang auf seinem Weg zurück.

Wir können den Hahn deshalb als ein Sinnbild für die Ankündigung des kommenden Königs verstehen. Christus wird in Majestät als Richter erscheinen, um die Welt zu richten und sein Friedensreich aufzurichten.

Der Gang des „Bockes“ (männliche Ziege) ist ebenfalls „stattlich“. Mit seinem erhobenen Kopf geht er stolz vor der Herde her (Jer 50,8). Der Ziegenbock ist das Tier schlechthin, das als Sündopfer diente. Es erinnert uns an den Herrn Jesus, der in königlicher Würde nach Jerusalem hinaufging, um als Sündopfer zu sterben. Es war seine Absicht, diesen Weg zu gehen und diese Aufgabe zu erfüllen; niemand konnte ihn daran hindern (Lk 9,51). Dieses sein Werk ist die Grundlage für seine zukünftige Rückkehr auf die Erde, denn durch dieses Werk hat er das Recht auf die Schöpfung zurückbekommen.

Christus wird auf die Erde zurückkommen als ein „König, bei dem das Kriegsheer ist“. Ein König mit seiner Armee ist sehr beeindruckend. Niemand wagt es, ihm zu widerstehen; niemand wäre fähig dazu. Das wird geschehen, wenn Christus als König mit seiner ganzen Armee wiederkommt (Off 19,11-21). Diese besteht aus seinen Erlösten, die Er sich geheiligt und für die Er das Opfer gebracht hat. Dieses Volk wird mit Ihm regieren.

Verse 32-33

Druck bewirkt etwas


Agur führt seine Rede nicht mit der Würde zu Ende, die im vorausgehenden Abschnitt zum Ausdruck kam. Das wäre ein schönes Ende gewesen. Doch er endet mit einer Warnung, die einen letzten Aufruf zur Demut bedeutet (Spr 30,32; 33). Die Vorbilder in den Spr 30,30; 31 beschrieben Leiter. Ein Tor kann daraus fälschlicherweise ableiten, ein solcher zu sein und sich selbst verherrlichen (Spr 30,32). Deshalb richtet sich die Warnung gegen den Stolz im Herzen („sich erheben“) und gegen schlechte Gedanken („Böses ersinnen“).

Möge der, bei dem das so ist, schnell zur Erkenntnis kommen, dass es Torheit ist und dass er die stolzen Gedanken nicht ausdrücken sollte (Spr 30,32). Deshalb, leg „die Hand auf den Mund“ (vgl. Hiob 40,4; 5). Bei Hiob ist es die Hand auf seinem Mund vor Gott. Bei Agur ist es die Hand auf seinem Mund in seiner gegenseitigen Beziehung. Es ist schlimm, schlecht zu denken; es ist noch schlimmer, jene schlechte Sache auszusprechen. Wenn Letzteres geschieht, wird dem schlechten Gedanken nachgegeben und andere werden davon beeinflusst.

Sich selbst erheben und etwas ersinnen ist noch nicht die Tat. Doch Agur sagt, dass, wo Stolz und schlechte Gedanken sind, jemand töricht handelt. Gedanken werden Taten nämlich gleichgestellt. Der Herr Jesus bestätigt das. Er sagt: Wer „eine Frau ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr begangen in seinem Herzen“ (Mt 5,28). Deshalb sollten nicht nur falsche Taten verurteilt und bekannt werden, sondern auch schlechte Beweggründe und Gedanken.

In Spr 30,33 zeigen drei Gleichungen das Resultat, wenn die Hand nicht auf den Mund gelegt wird. Das wird deutlich durch das Wort „denn“, mit dem der Vers eingeleitet wird. Wenn der Mensch fortfährt, seine arroganten Gedanken umzusetzen, verursacht er nur Streit. In seiner vermessenen Führung übt er Druck auf andere aus. Wenn man aber Druck auf etwas ausübt, hat das eine Wirkung.

Wenn man durch kräftiges Pressen Druck auf die Milch ausübt, entsteht Butter. Das ursprünglich gesunde Getränk ist nicht mehr trinkbar. Wenn Druck auf die Nase ausgeübt wird, wenn jemand einen Schlag auf die Nase bekommt, beginnt sie zu bluten. Damit wird ihre Funktion, Gerüche aufzunehmen, ausgeschaltet. Stattdessen stellt sich ein Blutverlust ein. Das letzte der drei Beispiele zum Thema Ausübung von Druck zeigt uns, worum es dabei eigentlich geht. Ein Mensch kann so stark „gepresst“, d. h. unter Druck gesetzt werden, dass er zornig wird; aus solchen Situationen entsteht Streit.

Die Beispiele illustrieren die Absicht dieses abschließenden Rates. Agur ermuntert uns, nach Frieden und Harmonie zu trachten, und zwar durch einen Geist der Demut und Rechtschaffenheit. Er schließt seine Sprüche mit dem gleichen Gedanken, mit dem er sie begonnen hatte.

Verse 32-33

Druck bewirkt etwas


Agur führt seine Rede nicht mit der Würde zu Ende, die im vorausgehenden Abschnitt zum Ausdruck kam. Das wäre ein schönes Ende gewesen. Doch er endet mit einer Warnung, die einen letzten Aufruf zur Demut bedeutet (Spr 30,32; 33). Die Vorbilder in den Spr 30,30; 31 beschrieben Leiter. Ein Tor kann daraus fälschlicherweise ableiten, ein solcher zu sein und sich selbst verherrlichen (Spr 30,32). Deshalb richtet sich die Warnung gegen den Stolz im Herzen („sich erheben“) und gegen schlechte Gedanken („Böses ersinnen“).

Möge der, bei dem das so ist, schnell zur Erkenntnis kommen, dass es Torheit ist und dass er die stolzen Gedanken nicht ausdrücken sollte (Spr 30,32). Deshalb, leg „die Hand auf den Mund“ (vgl. Hiob 40,4; 5). Bei Hiob ist es die Hand auf seinem Mund vor Gott. Bei Agur ist es die Hand auf seinem Mund in seiner gegenseitigen Beziehung. Es ist schlimm, schlecht zu denken; es ist noch schlimmer, jene schlechte Sache auszusprechen. Wenn Letzteres geschieht, wird dem schlechten Gedanken nachgegeben und andere werden davon beeinflusst.

Sich selbst erheben und etwas ersinnen ist noch nicht die Tat. Doch Agur sagt, dass, wo Stolz und schlechte Gedanken sind, jemand töricht handelt. Gedanken werden Taten nämlich gleichgestellt. Der Herr Jesus bestätigt das. Er sagt: Wer „eine Frau ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr begangen in seinem Herzen“ (Mt 5,28). Deshalb sollten nicht nur falsche Taten verurteilt und bekannt werden, sondern auch schlechte Beweggründe und Gedanken.

In Spr 30,33 zeigen drei Gleichungen das Resultat, wenn die Hand nicht auf den Mund gelegt wird. Das wird deutlich durch das Wort „denn“, mit dem der Vers eingeleitet wird. Wenn der Mensch fortfährt, seine arroganten Gedanken umzusetzen, verursacht er nur Streit. In seiner vermessenen Führung übt er Druck auf andere aus. Wenn man aber Druck auf etwas ausübt, hat das eine Wirkung.

Wenn man durch kräftiges Pressen Druck auf die Milch ausübt, entsteht Butter. Das ursprünglich gesunde Getränk ist nicht mehr trinkbar. Wenn Druck auf die Nase ausgeübt wird, wenn jemand einen Schlag auf die Nase bekommt, beginnt sie zu bluten. Damit wird ihre Funktion, Gerüche aufzunehmen, ausgeschaltet. Stattdessen stellt sich ein Blutverlust ein. Das letzte der drei Beispiele zum Thema Ausübung von Druck zeigt uns, worum es dabei eigentlich geht. Ein Mensch kann so stark „gepresst“, d. h. unter Druck gesetzt werden, dass er zornig wird; aus solchen Situationen entsteht Streit.

Die Beispiele illustrieren die Absicht dieses abschließenden Rates. Agur ermuntert uns, nach Frieden und Harmonie zu trachten, und zwar durch einen Geist der Demut und Rechtschaffenheit. Er schließt seine Sprüche mit dem gleichen Gedanken, mit dem er sie begonnen hatte.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Proverbs 30". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/proverbs-30.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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