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2 Chronik 30

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Introduction

Dieses Kapitel ist der Feier des Passahfestes gewidmet. Das Passahfest soll nach dem Gebot des HERRN am vierzehnten Tag des ersten Monats gefeiert werden (3Mo 23,5). Jehiskia ist da jedoch immer noch vollauf mit der Reinigung des Tempels beschäftigt. Diese Arbeit ist erst am sechzehnten Tag des ersten Monats abgeschlossen (2Chr 29,17). Aber Jehiskia kennt die Vorkehrung des HERRN, es am vierzehnten Tag des zweiten Monats zu feiern, falls es nicht möglich ist, es zur festgesetzten Zeit zu feiern (4Mo 9,10; 11).

In dem Passah, das Jehiskia feiert, finden wir einen besonderen Aspekt. Er möchte, dass auch jeder aus dem Zehnstämmereich die Gelegenheit bekommt, das Passahfest zu feiern. Es ist noch genug Zeit, sie einzuladen, und Jehiskia nutzt diese Zeit auch dafür. Politisch gesehen ist er nur König von Juda. Geistlich gesehen gibt es jedoch keine Trennmauer, sondern es ist ein Volk. Deshalb lädt Jehiskia nicht nur Juda, sondern ganz Israel ein.

Nach dem Passahfest wird auch das Fest der ungesäuerten Brote gefeiert. Als dieses Fest gefeiert ist, wird beschlossen, weitere sieben Festtage hinzuzufügen. Das Volk ist so beeindruckt von der Erweckung, die Gott so unerwartet gegeben hat (2Chr 29,36), dass es dieses besondere Ereignis so lange wie möglich genießen möchte.

Introduction

Dieses Kapitel ist der Feier des Passahfestes gewidmet. Das Passahfest soll nach dem Gebot des HERRN am vierzehnten Tag des ersten Monats gefeiert werden (3Mo 23,5). Jehiskia ist da jedoch immer noch vollauf mit der Reinigung des Tempels beschäftigt. Diese Arbeit ist erst am sechzehnten Tag des ersten Monats abgeschlossen (2Chr 29,17). Aber Jehiskia kennt die Vorkehrung des HERRN, es am vierzehnten Tag des zweiten Monats zu feiern, falls es nicht möglich ist, es zur festgesetzten Zeit zu feiern (4Mo 9,10; 11).

In dem Passah, das Jehiskia feiert, finden wir einen besonderen Aspekt. Er möchte, dass auch jeder aus dem Zehnstämmereich die Gelegenheit bekommt, das Passahfest zu feiern. Es ist noch genug Zeit, sie einzuladen, und Jehiskia nutzt diese Zeit auch dafür. Politisch gesehen ist er nur König von Juda. Geistlich gesehen gibt es jedoch keine Trennmauer, sondern es ist ein Volk. Deshalb lädt Jehiskia nicht nur Juda, sondern ganz Israel ein.

Nach dem Passahfest wird auch das Fest der ungesäuerten Brote gefeiert. Als dieses Fest gefeiert ist, wird beschlossen, weitere sieben Festtage hinzuzufügen. Das Volk ist so beeindruckt von der Erweckung, die Gott so unerwartet gegeben hat (2Chr 29,36), dass es dieses besondere Ereignis so lange wie möglich genießen möchte.

Verse 1-12

Einladung zum Passahfest


„Danach“ (2Chr 30,1), d. h. nach der Reinigung und Einweihung des Tempels im vorigen Kapitel, möchte Jehiskia das Passahfest feiern. Zu diesem Zweck lädt er ganz Israel und Juda ein. Ephraim und Manasse – womit das ganze Zehn-Stämme-Königreich gemeint ist – lädt er schriftlich ein. Er sendet Boten mit Briefen aus, die die zehn Stämme auffordern, „zum Haus des HERRN in Jerusalem“ zu kommen, „um dem HERRN, dem Gott Israels, Passah zu feiern“. Die Briefe sind keine gewöhnlichen Briefe, sondern amtliche Briefe. Sie enthalten keinen Antrag, sondern einen Auftrag.

Jehiskia ist zu dieser Einladung nach Beschluss mit seinen „Obersten“ und der „ganzen Versammlung in Jerusalem“ (2Chr 30,2) gekommen. Inhalt des Beschlusses ist das Datum der Feier des Passahfestes. Das Passahfest kann im ersten Monat nicht mehr gefeiert werden, weil der festgesetzte Tag, der vierzehnte Tag des ersten Monats (3Mo 23,5), vorbei ist. An diesem Tag ist er noch damit beschäftigt, den Tempel wiederherzustellen. Man prüft nun die Möglichkeit, es im zweiten Monat abzuhalten. Im Gesetz ist diese Möglichkeit geregelt (4Mo 9,10; 11). Die Frage ist, ob es auch möglich ist, d. h., ob sich jetzt genügend Priester geheiligt haben und ob sich das Volk in Jerusalem versammeln wird (2Chr 30,3).

Das stellt uns vor die Frage, ob wir in der Praxis wohl heilige Priester sind. Wir wissen vielleicht, dass wir in dieser Position sind (1Pet 2,5), aber wo es in der Praxis kein heiliges Priestertum gibt, können keine geistlichen Opfer gebracht werden. Die andere Bedingung für eine angemessene Feier des Passahfestes – dass das ganze Volk zusammenkommt – lässt uns fragen, ob wir bei der Feier des Abendmahls, von dem das Passahfest ein Bild ist, tatsächlich das ganze Volk Gottes im Blick haben. Ist jeder, der zum Volk Gottes gehört und rein ist, dort auch willkommen?

Das Ergebnis ist, dass beschlossen wird, das Passahfest im zweiten Monat abzuhalten (2Chr 30,4). Was die Frage der Heiligung der Priester betrifft, so sehen wir weiter unten im Kapitel, dass die Priester sich geheiligt haben (2Chr 30,15; 24). Was die Versammlung des Volkes in Jerusalem betrifft, so wird festgelegt, einen Aufruf durch „ganz Israel ergehen zu lassen, von Beerseba bis Dan“ (2Chr 30,5a), d. h. vom äußersten Süden, wo Beerseba liegt, bis zum äußersten Norden, wo Dan liegt. Alle sollen nach Jerusalem kommen, „um dem HERRN, dem Gott Israels, in Jerusalem Passah zu feiern“.

Die Einheit des Volkes Gottes kann nur in Jerusalem zum Ausdruck gebracht werden, denn dort steht der Altar des HERRN. Jerusalem ist die einzige rechtmäßige Opferstätte (5Mo 12,5; 6). An keinem anderen Ort und an keinem anderen Altar ist eine Begegnung zwischen Gott und seinem Volk möglich.

Im Neuen Testament ist das Abendmahl das Gegenstück zum Passahfest. Das Abendmahl ist nicht nur ein Gedächtnismahl zur Erinnerung an den Tod Christi, sondern auch ein Ausdruck der Einheit des Volkes Gottes. Wir sehen diese Einheit dort zum Ausdruck kommen, wo Gläubige das Abendmahl am Tisch des Herrn feiern. Dort werden geistliche Schlachtopfer gebracht. Das Passahfest ist ein Mahl des Gedächtnisses, ein Mahl der Einheit und ein Opfermahl. In diesem Kapitel finden wir im Bild die große Bedeutung, die dies für uns hat.

Im Aufruf an die zehn Stämme zu kommen, wird auf den Anfang zurückgegriffen, „wie es vorgeschrieben ist“ (2Chr 30,5b). Es wurde schon lange nicht mehr in der vorgeschriebenen Weise gefeiert. Das bedeutet nicht, dass es lange nicht gefeiert wurde, sondern dass es schon lange nicht mehr als Fest für den HERRN in Jerusalem gefeiert wurde. Es mag in den Häusern von Familien gefeiert worden sein, aber das ist nicht Gottes Absicht. Auch ist es heute nicht Gottes Absicht, dass jede Familie oder Gemeinde ihr eigenes Abendmahl feiern soll. Es ist Gottes Wunsch, dass das Abendmahl als Ausdruck der Einheit der Gemeinde gefeiert wird, in der jedes Gemeindeglied willkommen ist.

Nach diesen Überlegungen und dem Gebot des Königs werden „Läufer“ losgeschickt (2Chr 30,6). Sie sind nicht nur Boten, sondern „Läufer“, was zeigt, dass Eile geboten ist. Es handelt sich um wichtige Dinge. Die Läufer gehen durch ganz Israel und Juda. Das Erste, was sie den Israeliten sagen, ist nicht, dass sie alle gemäß dem Gebot nach Jerusalem kommen müssen, sondern dass sie umkehren sollen. Sie müssen zuerst zum HERRN zurückkommen.

Es geht nicht in erster Linie um eine äußere Rückkehr zu den alten Bräuchen, sondern um eine innere Umkehr, eine Umkehr des Herzens, zum HERRN. Zuerst muss der HERR in seinen Rechten anerkannt werden und erst dann können sie das Passahfest feiern.

In den Worten der Boten steckt auch Hoffnung. Wenn sie zum HERRN umkehren, wird Er zu denen zurückkehren, die der Wegführung durch die Assyrer entkommen und im Land zurückgelassen worden sind. Hier sehen wir, dass das Zehnstämmereich bereits weggeführt worden ist (1Kön 17,1-6). Die Worte, die die Entkommenen aus den Mündern der Läufer hörten, sind als Ermutigung für die Zurückgebliebenen gedacht, die gesehen haben, wie viele ihrer Lieben durch die Assyrer verschleppt wurden.

Die Läufer warnen den Überrest der zehn Stämme, dass sie doch nicht dem schlechten Beispiel ihrer Väter und ihrer verschleppten Brüder folgen (2Chr 30,7; vgl. Ps 78,8; 57). Ihre Untreue hat zu der Verwüstung geführt, die sie mit eigenen Augen sehen können. Wenn sie die Verwüstung in Augenschein nehmen und daran denken, warum sie gekommen ist, werden sie doch wohl nicht mit Hartnäckigkeit im Bösen verharren (2Chr 30,8)? Sie sollen dem HERRN ihre Hand reichen und dann zu seinem Heiligtum kommen.

Der Ausdruck „gebt dem HERRN die Hand“ ist etwas Besonderes und kommt im Zusammenhang mit dem HERRN nur hier vor. Das Geben einer Hand hat unter anderem die Bedeutung des Versöhnens mit dem anderen. Das ist hier sicherlich der Fall. Es bedeutet die Anerkennung, dass das Urteil verdient ist. Die Hand zu reichen kann auch bedeuten, dich hinzugeben oder dich dem anderen anzuvertrauen, um dich zu führen und dein Leben nicht länger selbst zu bestimmen.

Wo es Versöhnung und Hingabe an Gott gibt, ist auch die richtige Gesinnung vorhanden, in das Heiligtum zu kommen und dem HERRN, ihrem Gott, zu dienen. Für Gott wird es dann keinen Grund mehr geben, seinen brennenden Zorn aufrechtzuerhalten, und Er wird ihn von ihnen abwenden. Wenn wir dem Herrn unsere Hand reichen, sind wir in der richtigen Gesinnung, zu Ihm in das Heiligtum zu kommen und Ihm auch dienen zu können. Anstatt sein Missfallen über uns zu bringen, werden wir sein Herz erfreuen.

Abgesehen davon, dass die Bekehrung zum HERRN Segen für sie selbst bedeutet, hat sie auch einen Segen für andere zur Folge (2Chr 30,9). Wenn sie sich zum HERRN bekehren, das heißt, wenn sie zu Ihm umkehren und Ihm gehorchen, wird Er die Weggeführten zu ihnen zurückkehren lassen. Dann wird Er ihre Brüder und ihre Kinder Barmherzigkeit finden lassen „vor denen, die sie gefangen weggeführt haben“ und in dieses Land zurückkehren lassen.

Dies ist wohl ein besonderes Versprechen. Es kommt darauf an, ob sie ihre eigenen Sünden einsehen und sich bekehren, und ob sie glauben, dass der HERR die Herzen der Assyrer so beeinflussen kann, dass sie die Gefangenen gehen lassen. Das Zweite hängt von dem Ersten ab. Wenn die Herzen des Volkes sich vor Gott beugen, wird Gott die Wiederherstellung seines Volkes im Land bewirken.

So gehen die Läufer Jehiskias mit der Einladung von Stadt zu Stadt (2Chr 30,10). Bis auf wenige Ausnahmen werden sie jedoch ausgelacht und verspottet. Das ist häufiger das Teil der königlichen Boten, die zu einer göttlichen Festmahlzeit einladen (vgl. Mt 22,3-7; Lk 14,16-24; Apg 28,24). Spott ist eine besondere Form des Unglaubens. Es ist eine Form der Selbstrechtfertigung, wenn der Unglaube keine vernünftige Erklärung für seine Haltung finden kann (Neh 2,19; Mt 9,24; Ps 22,8; Apg 17,32). Dennoch gibt es einige, die sich demütigen (2Chr 30,11). Dies sind einige aus Aser (Lk 2,36), Manasse und Sebulon. Sie gehen nach Jerusalem.

In Juda gibt es Einheit durch „die Hand Gottes“ (2Chr 30,12). Er bewirkt diese Einheit, oder wie es wörtlich heißt, gibt ihnen ein einmütiges Herz, als Folge der Demütigung im vorhergehenden Vers. Demut ist die Voraussetzung, um Einigkeit zu erleben. Es ist unsere Berufung, in „aller Demut“ danach zu streben, „die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens“ (Eph 4,2; 3). Wenn alle in einer örtlichen Gemeinde, wirklich demütig sind, wird die Einmütigkeit groß sein. Dafür wird Gott sorgen.

In 2Chr 30,8 ist die Rede von dem Menschen, der dem HERRN die Hand gibt. Hier in 2Chr 30,12 ist die Rede von „der Hand Gottes“, die am Werk ist. Der Mensch muss Gott seine Hand geben, und dann merkt er, dass Gott seine Hand gebraucht. Hier sehen wir, was uns in der Heiligen Schrift so oft begegnet, der Zusammenhang von der Verantwortlichkeit des Menschen und dem Handeln Gottes. Wir sollten nicht versuchen, diese beiden Seiten miteinander zu kombinieren, denn das können wir nicht. Gott kann es aber. Dafür ist Er Gott.

Verse 1-12

Einladung zum Passahfest


„Danach“ (2Chr 30,1), d. h. nach der Reinigung und Einweihung des Tempels im vorigen Kapitel, möchte Jehiskia das Passahfest feiern. Zu diesem Zweck lädt er ganz Israel und Juda ein. Ephraim und Manasse – womit das ganze Zehn-Stämme-Königreich gemeint ist – lädt er schriftlich ein. Er sendet Boten mit Briefen aus, die die zehn Stämme auffordern, „zum Haus des HERRN in Jerusalem“ zu kommen, „um dem HERRN, dem Gott Israels, Passah zu feiern“. Die Briefe sind keine gewöhnlichen Briefe, sondern amtliche Briefe. Sie enthalten keinen Antrag, sondern einen Auftrag.

Jehiskia ist zu dieser Einladung nach Beschluss mit seinen „Obersten“ und der „ganzen Versammlung in Jerusalem“ (2Chr 30,2) gekommen. Inhalt des Beschlusses ist das Datum der Feier des Passahfestes. Das Passahfest kann im ersten Monat nicht mehr gefeiert werden, weil der festgesetzte Tag, der vierzehnte Tag des ersten Monats (3Mo 23,5), vorbei ist. An diesem Tag ist er noch damit beschäftigt, den Tempel wiederherzustellen. Man prüft nun die Möglichkeit, es im zweiten Monat abzuhalten. Im Gesetz ist diese Möglichkeit geregelt (4Mo 9,10; 11). Die Frage ist, ob es auch möglich ist, d. h., ob sich jetzt genügend Priester geheiligt haben und ob sich das Volk in Jerusalem versammeln wird (2Chr 30,3).

Das stellt uns vor die Frage, ob wir in der Praxis wohl heilige Priester sind. Wir wissen vielleicht, dass wir in dieser Position sind (1Pet 2,5), aber wo es in der Praxis kein heiliges Priestertum gibt, können keine geistlichen Opfer gebracht werden. Die andere Bedingung für eine angemessene Feier des Passahfestes – dass das ganze Volk zusammenkommt – lässt uns fragen, ob wir bei der Feier des Abendmahls, von dem das Passahfest ein Bild ist, tatsächlich das ganze Volk Gottes im Blick haben. Ist jeder, der zum Volk Gottes gehört und rein ist, dort auch willkommen?

Das Ergebnis ist, dass beschlossen wird, das Passahfest im zweiten Monat abzuhalten (2Chr 30,4). Was die Frage der Heiligung der Priester betrifft, so sehen wir weiter unten im Kapitel, dass die Priester sich geheiligt haben (2Chr 30,15; 24). Was die Versammlung des Volkes in Jerusalem betrifft, so wird festgelegt, einen Aufruf durch „ganz Israel ergehen zu lassen, von Beerseba bis Dan“ (2Chr 30,5a), d. h. vom äußersten Süden, wo Beerseba liegt, bis zum äußersten Norden, wo Dan liegt. Alle sollen nach Jerusalem kommen, „um dem HERRN, dem Gott Israels, in Jerusalem Passah zu feiern“.

Die Einheit des Volkes Gottes kann nur in Jerusalem zum Ausdruck gebracht werden, denn dort steht der Altar des HERRN. Jerusalem ist die einzige rechtmäßige Opferstätte (5Mo 12,5; 6). An keinem anderen Ort und an keinem anderen Altar ist eine Begegnung zwischen Gott und seinem Volk möglich.

Im Neuen Testament ist das Abendmahl das Gegenstück zum Passahfest. Das Abendmahl ist nicht nur ein Gedächtnismahl zur Erinnerung an den Tod Christi, sondern auch ein Ausdruck der Einheit des Volkes Gottes. Wir sehen diese Einheit dort zum Ausdruck kommen, wo Gläubige das Abendmahl am Tisch des Herrn feiern. Dort werden geistliche Schlachtopfer gebracht. Das Passahfest ist ein Mahl des Gedächtnisses, ein Mahl der Einheit und ein Opfermahl. In diesem Kapitel finden wir im Bild die große Bedeutung, die dies für uns hat.

Im Aufruf an die zehn Stämme zu kommen, wird auf den Anfang zurückgegriffen, „wie es vorgeschrieben ist“ (2Chr 30,5b). Es wurde schon lange nicht mehr in der vorgeschriebenen Weise gefeiert. Das bedeutet nicht, dass es lange nicht gefeiert wurde, sondern dass es schon lange nicht mehr als Fest für den HERRN in Jerusalem gefeiert wurde. Es mag in den Häusern von Familien gefeiert worden sein, aber das ist nicht Gottes Absicht. Auch ist es heute nicht Gottes Absicht, dass jede Familie oder Gemeinde ihr eigenes Abendmahl feiern soll. Es ist Gottes Wunsch, dass das Abendmahl als Ausdruck der Einheit der Gemeinde gefeiert wird, in der jedes Gemeindeglied willkommen ist.

Nach diesen Überlegungen und dem Gebot des Königs werden „Läufer“ losgeschickt (2Chr 30,6). Sie sind nicht nur Boten, sondern „Läufer“, was zeigt, dass Eile geboten ist. Es handelt sich um wichtige Dinge. Die Läufer gehen durch ganz Israel und Juda. Das Erste, was sie den Israeliten sagen, ist nicht, dass sie alle gemäß dem Gebot nach Jerusalem kommen müssen, sondern dass sie umkehren sollen. Sie müssen zuerst zum HERRN zurückkommen.

Es geht nicht in erster Linie um eine äußere Rückkehr zu den alten Bräuchen, sondern um eine innere Umkehr, eine Umkehr des Herzens, zum HERRN. Zuerst muss der HERR in seinen Rechten anerkannt werden und erst dann können sie das Passahfest feiern.

In den Worten der Boten steckt auch Hoffnung. Wenn sie zum HERRN umkehren, wird Er zu denen zurückkehren, die der Wegführung durch die Assyrer entkommen und im Land zurückgelassen worden sind. Hier sehen wir, dass das Zehnstämmereich bereits weggeführt worden ist (1Kön 17,1-6). Die Worte, die die Entkommenen aus den Mündern der Läufer hörten, sind als Ermutigung für die Zurückgebliebenen gedacht, die gesehen haben, wie viele ihrer Lieben durch die Assyrer verschleppt wurden.

Die Läufer warnen den Überrest der zehn Stämme, dass sie doch nicht dem schlechten Beispiel ihrer Väter und ihrer verschleppten Brüder folgen (2Chr 30,7; vgl. Ps 78,8; 57). Ihre Untreue hat zu der Verwüstung geführt, die sie mit eigenen Augen sehen können. Wenn sie die Verwüstung in Augenschein nehmen und daran denken, warum sie gekommen ist, werden sie doch wohl nicht mit Hartnäckigkeit im Bösen verharren (2Chr 30,8)? Sie sollen dem HERRN ihre Hand reichen und dann zu seinem Heiligtum kommen.

Der Ausdruck „gebt dem HERRN die Hand“ ist etwas Besonderes und kommt im Zusammenhang mit dem HERRN nur hier vor. Das Geben einer Hand hat unter anderem die Bedeutung des Versöhnens mit dem anderen. Das ist hier sicherlich der Fall. Es bedeutet die Anerkennung, dass das Urteil verdient ist. Die Hand zu reichen kann auch bedeuten, dich hinzugeben oder dich dem anderen anzuvertrauen, um dich zu führen und dein Leben nicht länger selbst zu bestimmen.

Wo es Versöhnung und Hingabe an Gott gibt, ist auch die richtige Gesinnung vorhanden, in das Heiligtum zu kommen und dem HERRN, ihrem Gott, zu dienen. Für Gott wird es dann keinen Grund mehr geben, seinen brennenden Zorn aufrechtzuerhalten, und Er wird ihn von ihnen abwenden. Wenn wir dem Herrn unsere Hand reichen, sind wir in der richtigen Gesinnung, zu Ihm in das Heiligtum zu kommen und Ihm auch dienen zu können. Anstatt sein Missfallen über uns zu bringen, werden wir sein Herz erfreuen.

Abgesehen davon, dass die Bekehrung zum HERRN Segen für sie selbst bedeutet, hat sie auch einen Segen für andere zur Folge (2Chr 30,9). Wenn sie sich zum HERRN bekehren, das heißt, wenn sie zu Ihm umkehren und Ihm gehorchen, wird Er die Weggeführten zu ihnen zurückkehren lassen. Dann wird Er ihre Brüder und ihre Kinder Barmherzigkeit finden lassen „vor denen, die sie gefangen weggeführt haben“ und in dieses Land zurückkehren lassen.

Dies ist wohl ein besonderes Versprechen. Es kommt darauf an, ob sie ihre eigenen Sünden einsehen und sich bekehren, und ob sie glauben, dass der HERR die Herzen der Assyrer so beeinflussen kann, dass sie die Gefangenen gehen lassen. Das Zweite hängt von dem Ersten ab. Wenn die Herzen des Volkes sich vor Gott beugen, wird Gott die Wiederherstellung seines Volkes im Land bewirken.

So gehen die Läufer Jehiskias mit der Einladung von Stadt zu Stadt (2Chr 30,10). Bis auf wenige Ausnahmen werden sie jedoch ausgelacht und verspottet. Das ist häufiger das Teil der königlichen Boten, die zu einer göttlichen Festmahlzeit einladen (vgl. Mt 22,3-7; Lk 14,16-24; Apg 28,24). Spott ist eine besondere Form des Unglaubens. Es ist eine Form der Selbstrechtfertigung, wenn der Unglaube keine vernünftige Erklärung für seine Haltung finden kann (Neh 2,19; Mt 9,24; Ps 22,8; Apg 17,32). Dennoch gibt es einige, die sich demütigen (2Chr 30,11). Dies sind einige aus Aser (Lk 2,36), Manasse und Sebulon. Sie gehen nach Jerusalem.

In Juda gibt es Einheit durch „die Hand Gottes“ (2Chr 30,12). Er bewirkt diese Einheit, oder wie es wörtlich heißt, gibt ihnen ein einmütiges Herz, als Folge der Demütigung im vorhergehenden Vers. Demut ist die Voraussetzung, um Einigkeit zu erleben. Es ist unsere Berufung, in „aller Demut“ danach zu streben, „die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Band des Friedens“ (Eph 4,2; 3). Wenn alle in einer örtlichen Gemeinde, wirklich demütig sind, wird die Einmütigkeit groß sein. Dafür wird Gott sorgen.

In 2Chr 30,8 ist die Rede von dem Menschen, der dem HERRN die Hand gibt. Hier in 2Chr 30,12 ist die Rede von „der Hand Gottes“, die am Werk ist. Der Mensch muss Gott seine Hand geben, und dann merkt er, dass Gott seine Hand gebraucht. Hier sehen wir, was uns in der Heiligen Schrift so oft begegnet, der Zusammenhang von der Verantwortlichkeit des Menschen und dem Handeln Gottes. Wir sollten nicht versuchen, diese beiden Seiten miteinander zu kombinieren, denn das können wir nicht. Gott kann es aber. Dafür ist Er Gott.

Verse 13-22

Das Fest der ungesäuerten Brote


Die Einladung ist erfolgt. Sie ist von vielen angenommen worden. „Viel Volk“, „eine große Versammlung“, kam in Jerusalem zusammen (2Chr 30,13). Gott erwartet auch jetzt, dass sein Volk zusammenkommt. Er ermahnt die Seinen, ihr „Zusammenkommen“ nicht zu versäumen (Heb 10,25). Im Neuen Testament kommt das Volk Gottes u.a. zusammen, um zu beten (Apg 4,31), um Unterweisung zu erhalten (Apg 11,26) und um Brot zu brechen (Apg 20,7). Zusammenkünfte sind ein unverzichtbares Element im Leben des Gläubigen. Wer kein Bedürfnis nach Gemeinschaft mit und Formung durch andere Gläubige verspürt, wird geistlich verkrüppeln.

Obwohl sich die Einladung auf die Abhaltung des Passahfestes bezieht (2Chr 30,5), lesen wir hier, dass man sich versammelt hat, um das Fest der ungesäuerten Brote zu feiern. Das bedeutet nicht, dass es plötzlich um ein anderes Fest geht. Es ist dasselbe Fest, aber mit einem anderen Akzent. Das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote bilden eine Einheit und werden in Lukas 22 sogar miteinander verbunden: „Es kam aber das Fest der ungesäuerten Brote näher, das Passah genannt wird“ (Lk 22,1). Passah kann nicht ohne das Fest der ungesäuerten Brote gefeiert werden. Das Fest der ungesäuerten Brote setzt voraus, dass alles Unreine aufgrund des Passahfestes beseitigt worden ist (vgl. 1Kor 5,7; 8).

Das lesen wir dann auch: Alles, was dem Dienst am wahren Gott entgegensteht, wird verworfen (2Chr 30,14). Hier geht es um die Entfernung der Unreinheit aus der Stadt Jerusalem, während es in 2. Chronika 29 um die Entfernung der Unreinheit aus dem Haus Gottes geht. In der Stadt spielt sich das tägliche Leben ab. Um echtes Passah wirklich feiern zu können, muss das tägliche Leben in allen Bereichen gereinigt werden.

Nachdem alles, was der Feier des Passahfestes im Weg steht, beseitigt worden ist, wird das Passahlamm an dem von Gott angegebenen Tag geschlachtet (2Chr 30,15). Die Priester und Leviten sind nun in der Lage, ihren Dienst während des Passahfestes zu verrichten. Sie haben sich für ihre Laxheit geschämt und sich rechtzeitig geheiligt. Sie haben auch Brandopfer gebracht und damit zum Ausdruck gebracht, dass sie ihren Dienst nur auf der Grundlage dieser Opfer tun können. Gott kann nicht zulassen, dass sich ein Priester in seiner Gegenwart mit heiligen Dingen beschäftigt, wenn dieser Priester kein geheiligtes Leben führt. Das eine schließt das andere aus.

Die Priester stehen an der richtigen Stelle, wo sie die Handlungen verrichten, die ihnen im „Gesetz Moses, des Mannes Gottes“ (2Chr 30,16a), vorgeschrieben sind. Mose wird nachdrücklich „der Mann Gottes“ genannt. In Zeiten des Verfalls kommt es darauf an, ein Mann Gottes zu sein. Der Titel „Mann Gottes“ erscheint im Neuen Testament, wo er „Mensch Gottes“ genannt wird, nur im ersten Brief an Timotheus und im zweiten Brief an Timotheus (1Tim 6,11; 2Tim 3,17). Es ist für Gott von besonderem Wert, dass es in einer Zeit des Niedergangs, in einer Zeit, in der seine Rechte nicht berücksichtigt werden, Menschen gibt, Männer und Frauen, die dies tun, indem sie sich an sein Wort halten.

Das Blut des Passahlammes wird von den Priestern aus den Händen der Leviten genommen und gesprengt (2Chr 30,16b). Besprengen bedeutet, dass der Gegenstand, auf den das Blut gespritzt wird, davon bedeckt wird. Das Blut bedeckt und entfernt, was vor den Augen eines heiligen Gottes unrein ist. Priester kennen seinen Wert. Die Tatsache, dass sie das Blut „aus der Hand der Leviten“ nahmen, zeigt, dass sie seinen Wert durch die Lehre der Leviten kennengelernt haben.

Die Leviten haben auch die Aufgabe übernommen, die Passahlämmer für diejenigen zu schlachten, die nicht rein sind (2Chr 30,17). Es gibt nämlich auch viele, die nicht rein sind. Es sind viele, die aus dem Zehnstämmereich kommen (2Chr 30,18). Ihnen wurde nicht gewehrt, aber sie dürfen das Passahlamm nicht selbst schlachten.

Es ist nicht selbstverständlich, dass diejenigen, die sich nicht gereinigt haben, verschont werden. Sie werden verschont, weil Jehiskia für sie betet. Der Verfall und die Unwissenheit sind so groß, dass sie nicht mehr wissen, was zur Reinheit des Altars passt.

Die Anwendung ist für uns mit dem Tisch des Herrn verbunden, von dem der Altar ein Bild ist. Es mag sein, dass jemand am Abendmahl teilnimmt, aber aufgrund einer falschen geistlichen Belehrung hat er keinen ausreichenden Einblick in dessen Bedeutung. In diesem Fall wird ihm das Abendmahl nicht verwehrt, aber andere werden für ihn in angemessener Weise Dank und Anbetung aussprechen.

Jehiskia appelliert angesichts der Unreinheit an den HERRN, den Gütigen. Dies ist wieder so ein besonderer Ausdruck. Gott wird oft „gut“ oder „gütig“ genannt, aber den Namen „der Gütige“ finden wir nur hier. Jehiskia appelliert nicht so sehr an seine Güte, sondern an Ihn selbst als den Guten oder Gütigen. Übrigens erhebt er diesen Appell nicht für gleichgültige Israeliten, für diejenigen, die sich für Gottes Heiligkeit nicht weiter interessieren. Er tut es für den, „der sein Herz darauf gerichtet hat, Gott zu suchen“ (2Chr 30,19). Es wird zuerst auf das Herz gesehen. Gott hat „Gefallen an der Wahrheit im Innern“ (Ps 51,8).

Das bedeutet nicht, dass die Praxis irrelevant ist. Das ist sicherlich wichtig und muss auch mit dem Wort in Einklang gebracht werden, aber das ist hier nicht der Schwerpunkt. Es besteht ein Gleichgewicht zwischen Gottes Gnade und Gottes Heiligkeit. Wenn wir Gottes Prinzipien kennen, müssen wir entsprechend handeln und der Unwissenheit mit Gnade begegnen.

Das Gebet Jehiskias wird vom HERRN erhört und Er schenkt Heilung (2Chr 30,20). Die Heilung, die Er gibt, muss nicht die Heilung einer körperlichen Krankheit sein, einer Krankheit, die auch noch die Folge ihrer Sünden wäre. Es gibt im Text keinen Anlass, daran zu denken. Vielleicht können wir aber daran denken, dass der Schmerz der Seele geheilt wird, der durch das Erinnern an die begangenen Sünden verursacht wurde (Ps 41,5), oder an die Heilung derer, die von dem HERRN abgewichen sind (Jer 3,22; Hos 14,5).

Auf die Reinigung folgt eine große Freude, die sieben Tage lang andauert (2Chr 30,21). Die Absonderung zu Gott ist keine traurige Sache. Sünde verursacht Trauer und Elend. Das Volk ist in Jerusalem, dem Ort, den Gott ausgewählt hat, um dort zu wohnen. Der HERR und das, was sein ist, sind eine Quelle der Freude für sein Volk. Es sind sieben Tage großer Freude. Dieser Freude wird täglich Ausdruck verliehen. Tag für Tag wird der HERR gepriesen. So möge jeder Tag unseres Lebens erfüllt sein von der Danksagung an unseren Gott und Vater (Eph 5,20).

Jehiskia drückt seine Anerkennung für die Arbeit der Leviten aus (2Chr 30,22). Sie haben ihr gutes Verständnis für den Dienst des HERRN durch ihre Taten bewiesen. Im gleichen Sinn schätzt der Herr Jesus alle Arbeit seiner Diener, die darauf ausgerichtet ist, seine Gemeinde zur Feier des Abendmahls auf eine Weise, die in Übereinstimmung mit seinem Wort ist, zu bringen.

Wenn von den Lehrern ein gesunder Unterricht erteilt wird und die Gemeinde dies annimmt, wird dies den geistlichen Appetit wecken. Es ist ein Appetit, der nicht nachlässt. Sieben Tage lang werden die Festopfer gegessen. Dies wiederum führt zu Dank- oder Friedensopfern, d. h., es fördert und stärkt die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Alles gipfelt im Lob des HERRN, der all dies seinem Volk schenkt.

Verse 13-22

Das Fest der ungesäuerten Brote


Die Einladung ist erfolgt. Sie ist von vielen angenommen worden. „Viel Volk“, „eine große Versammlung“, kam in Jerusalem zusammen (2Chr 30,13). Gott erwartet auch jetzt, dass sein Volk zusammenkommt. Er ermahnt die Seinen, ihr „Zusammenkommen“ nicht zu versäumen (Heb 10,25). Im Neuen Testament kommt das Volk Gottes u.a. zusammen, um zu beten (Apg 4,31), um Unterweisung zu erhalten (Apg 11,26) und um Brot zu brechen (Apg 20,7). Zusammenkünfte sind ein unverzichtbares Element im Leben des Gläubigen. Wer kein Bedürfnis nach Gemeinschaft mit und Formung durch andere Gläubige verspürt, wird geistlich verkrüppeln.

Obwohl sich die Einladung auf die Abhaltung des Passahfestes bezieht (2Chr 30,5), lesen wir hier, dass man sich versammelt hat, um das Fest der ungesäuerten Brote zu feiern. Das bedeutet nicht, dass es plötzlich um ein anderes Fest geht. Es ist dasselbe Fest, aber mit einem anderen Akzent. Das Passahfest und das Fest der ungesäuerten Brote bilden eine Einheit und werden in Lukas 22 sogar miteinander verbunden: „Es kam aber das Fest der ungesäuerten Brote näher, das Passah genannt wird“ (Lk 22,1). Passah kann nicht ohne das Fest der ungesäuerten Brote gefeiert werden. Das Fest der ungesäuerten Brote setzt voraus, dass alles Unreine aufgrund des Passahfestes beseitigt worden ist (vgl. 1Kor 5,7; 8).

Das lesen wir dann auch: Alles, was dem Dienst am wahren Gott entgegensteht, wird verworfen (2Chr 30,14). Hier geht es um die Entfernung der Unreinheit aus der Stadt Jerusalem, während es in 2. Chronika 29 um die Entfernung der Unreinheit aus dem Haus Gottes geht. In der Stadt spielt sich das tägliche Leben ab. Um echtes Passah wirklich feiern zu können, muss das tägliche Leben in allen Bereichen gereinigt werden.

Nachdem alles, was der Feier des Passahfestes im Weg steht, beseitigt worden ist, wird das Passahlamm an dem von Gott angegebenen Tag geschlachtet (2Chr 30,15). Die Priester und Leviten sind nun in der Lage, ihren Dienst während des Passahfestes zu verrichten. Sie haben sich für ihre Laxheit geschämt und sich rechtzeitig geheiligt. Sie haben auch Brandopfer gebracht und damit zum Ausdruck gebracht, dass sie ihren Dienst nur auf der Grundlage dieser Opfer tun können. Gott kann nicht zulassen, dass sich ein Priester in seiner Gegenwart mit heiligen Dingen beschäftigt, wenn dieser Priester kein geheiligtes Leben führt. Das eine schließt das andere aus.

Die Priester stehen an der richtigen Stelle, wo sie die Handlungen verrichten, die ihnen im „Gesetz Moses, des Mannes Gottes“ (2Chr 30,16a), vorgeschrieben sind. Mose wird nachdrücklich „der Mann Gottes“ genannt. In Zeiten des Verfalls kommt es darauf an, ein Mann Gottes zu sein. Der Titel „Mann Gottes“ erscheint im Neuen Testament, wo er „Mensch Gottes“ genannt wird, nur im ersten Brief an Timotheus und im zweiten Brief an Timotheus (1Tim 6,11; 2Tim 3,17). Es ist für Gott von besonderem Wert, dass es in einer Zeit des Niedergangs, in einer Zeit, in der seine Rechte nicht berücksichtigt werden, Menschen gibt, Männer und Frauen, die dies tun, indem sie sich an sein Wort halten.

Das Blut des Passahlammes wird von den Priestern aus den Händen der Leviten genommen und gesprengt (2Chr 30,16b). Besprengen bedeutet, dass der Gegenstand, auf den das Blut gespritzt wird, davon bedeckt wird. Das Blut bedeckt und entfernt, was vor den Augen eines heiligen Gottes unrein ist. Priester kennen seinen Wert. Die Tatsache, dass sie das Blut „aus der Hand der Leviten“ nahmen, zeigt, dass sie seinen Wert durch die Lehre der Leviten kennengelernt haben.

Die Leviten haben auch die Aufgabe übernommen, die Passahlämmer für diejenigen zu schlachten, die nicht rein sind (2Chr 30,17). Es gibt nämlich auch viele, die nicht rein sind. Es sind viele, die aus dem Zehnstämmereich kommen (2Chr 30,18). Ihnen wurde nicht gewehrt, aber sie dürfen das Passahlamm nicht selbst schlachten.

Es ist nicht selbstverständlich, dass diejenigen, die sich nicht gereinigt haben, verschont werden. Sie werden verschont, weil Jehiskia für sie betet. Der Verfall und die Unwissenheit sind so groß, dass sie nicht mehr wissen, was zur Reinheit des Altars passt.

Die Anwendung ist für uns mit dem Tisch des Herrn verbunden, von dem der Altar ein Bild ist. Es mag sein, dass jemand am Abendmahl teilnimmt, aber aufgrund einer falschen geistlichen Belehrung hat er keinen ausreichenden Einblick in dessen Bedeutung. In diesem Fall wird ihm das Abendmahl nicht verwehrt, aber andere werden für ihn in angemessener Weise Dank und Anbetung aussprechen.

Jehiskia appelliert angesichts der Unreinheit an den HERRN, den Gütigen. Dies ist wieder so ein besonderer Ausdruck. Gott wird oft „gut“ oder „gütig“ genannt, aber den Namen „der Gütige“ finden wir nur hier. Jehiskia appelliert nicht so sehr an seine Güte, sondern an Ihn selbst als den Guten oder Gütigen. Übrigens erhebt er diesen Appell nicht für gleichgültige Israeliten, für diejenigen, die sich für Gottes Heiligkeit nicht weiter interessieren. Er tut es für den, „der sein Herz darauf gerichtet hat, Gott zu suchen“ (2Chr 30,19). Es wird zuerst auf das Herz gesehen. Gott hat „Gefallen an der Wahrheit im Innern“ (Ps 51,8).

Das bedeutet nicht, dass die Praxis irrelevant ist. Das ist sicherlich wichtig und muss auch mit dem Wort in Einklang gebracht werden, aber das ist hier nicht der Schwerpunkt. Es besteht ein Gleichgewicht zwischen Gottes Gnade und Gottes Heiligkeit. Wenn wir Gottes Prinzipien kennen, müssen wir entsprechend handeln und der Unwissenheit mit Gnade begegnen.

Das Gebet Jehiskias wird vom HERRN erhört und Er schenkt Heilung (2Chr 30,20). Die Heilung, die Er gibt, muss nicht die Heilung einer körperlichen Krankheit sein, einer Krankheit, die auch noch die Folge ihrer Sünden wäre. Es gibt im Text keinen Anlass, daran zu denken. Vielleicht können wir aber daran denken, dass der Schmerz der Seele geheilt wird, der durch das Erinnern an die begangenen Sünden verursacht wurde (Ps 41,5), oder an die Heilung derer, die von dem HERRN abgewichen sind (Jer 3,22; Hos 14,5).

Auf die Reinigung folgt eine große Freude, die sieben Tage lang andauert (2Chr 30,21). Die Absonderung zu Gott ist keine traurige Sache. Sünde verursacht Trauer und Elend. Das Volk ist in Jerusalem, dem Ort, den Gott ausgewählt hat, um dort zu wohnen. Der HERR und das, was sein ist, sind eine Quelle der Freude für sein Volk. Es sind sieben Tage großer Freude. Dieser Freude wird täglich Ausdruck verliehen. Tag für Tag wird der HERR gepriesen. So möge jeder Tag unseres Lebens erfüllt sein von der Danksagung an unseren Gott und Vater (Eph 5,20).

Jehiskia drückt seine Anerkennung für die Arbeit der Leviten aus (2Chr 30,22). Sie haben ihr gutes Verständnis für den Dienst des HERRN durch ihre Taten bewiesen. Im gleichen Sinn schätzt der Herr Jesus alle Arbeit seiner Diener, die darauf ausgerichtet ist, seine Gemeinde zur Feier des Abendmahls auf eine Weise, die in Übereinstimmung mit seinem Wort ist, zu bringen.

Wenn von den Lehrern ein gesunder Unterricht erteilt wird und die Gemeinde dies annimmt, wird dies den geistlichen Appetit wecken. Es ist ein Appetit, der nicht nachlässt. Sieben Tage lang werden die Festopfer gegessen. Dies wiederum führt zu Dank- oder Friedensopfern, d. h., es fördert und stärkt die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Alles gipfelt im Lob des HERRN, der all dies seinem Volk schenkt.

Verse 23-27

Weitere sieben Festtage


Nach dem siebentägigen Fest gibt es noch eine weitere Beratung (2Chr 30,23; 2Chr 30,2). Diesmal geht es darum, ob sie zu den sieben Festtagen, die sie bereits gefeiert haben, weitere sieben Festtage hinzufügen sollen. Sie entscheiden sich dafür, weil Jehiskia noch Opfertiere hat, die er zur Verfügung stellt (2Chr 30,24). Die Obersten geben auch Opfergaben nach dem Beispiel Jehiskias dazu. Es gibt auch eine große Zahl von Priestern, die in der richtigen Verfassung sind, um sich mit diesen Opfern zu beschäftigen.

Die Eindrücke des Festes der ungesäuerten Brote sind so überwältigend, dass beschlossen wird, das Fest freiwillig zu verlängern. Was vorgeschrieben ist, erhält eine freiwillige Fortsetzung, weil es eine so große Freude bereitet, das zu tun, was vorgeschrieben ist. Dann sehnt sich das Herz danach, damit fortzufahren. Es will diese Freude festhalten. Wir sehen das bei der ganzen „Versammlung von Juda“ und bei der „Versammlung, die von Israel gekommen war“ und auch in den Fremden aus diesen beiden Gebieten (2Chr 30,25). Alle sind froh.

Die Freude ist groß, weil dieses Passahfest ein so besonderes Passahfest ist. Denn es ist ein Passah, das seit „den Tagen Salomos“ (2Chr 30,26) nicht mehr in dieser Weise gefeiert wurde. Wir werden sehen, dass das unter Josia gefeierte Passahfest noch außergewöhnlicher ist. Das wurde nämlich seit „der Zeit des Propheten Samuel“ (2Chr 35,18) nicht mehr auf diese Weise gefeiert und reicht somit noch weiter zurück als bis zu den Tagen Salomos. Das bedeutet, dass es noch eindrücklicher ist als das, was sich hier unter Jehiskia abspielt. Und das ist schon so besonders.

Die letzte Aktivität im Zusammenhang mit diesem großen Fest ist den Leviten vorbehalten. Sie erheben sich und segnen das Volk im Namen Gottes. Für diesen Segen haben sie sich zuerst an Gott gewandt, der ihre Bitte erhört (2Chr 30,27). In dieser Situation gibt es sozusagen eine direkte Verbindung zwischen Gottes heiliger Wohnung im Himmel und Gottes heiliger Wohnung auf der Erde. Der Himmel freut sich mit der Freude auf der Erde. Himmel und Erde vereinigen sich, wie es im Friedensreich vollkommen der Fall sein wird, wenn Gottes Wille auf der Erde wie im Himmel geschieht (Mt 6,10).

Verse 23-27

Weitere sieben Festtage


Nach dem siebentägigen Fest gibt es noch eine weitere Beratung (2Chr 30,23; 2Chr 30,2). Diesmal geht es darum, ob sie zu den sieben Festtagen, die sie bereits gefeiert haben, weitere sieben Festtage hinzufügen sollen. Sie entscheiden sich dafür, weil Jehiskia noch Opfertiere hat, die er zur Verfügung stellt (2Chr 30,24). Die Obersten geben auch Opfergaben nach dem Beispiel Jehiskias dazu. Es gibt auch eine große Zahl von Priestern, die in der richtigen Verfassung sind, um sich mit diesen Opfern zu beschäftigen.

Die Eindrücke des Festes der ungesäuerten Brote sind so überwältigend, dass beschlossen wird, das Fest freiwillig zu verlängern. Was vorgeschrieben ist, erhält eine freiwillige Fortsetzung, weil es eine so große Freude bereitet, das zu tun, was vorgeschrieben ist. Dann sehnt sich das Herz danach, damit fortzufahren. Es will diese Freude festhalten. Wir sehen das bei der ganzen „Versammlung von Juda“ und bei der „Versammlung, die von Israel gekommen war“ und auch in den Fremden aus diesen beiden Gebieten (2Chr 30,25). Alle sind froh.

Die Freude ist groß, weil dieses Passahfest ein so besonderes Passahfest ist. Denn es ist ein Passah, das seit „den Tagen Salomos“ (2Chr 30,26) nicht mehr in dieser Weise gefeiert wurde. Wir werden sehen, dass das unter Josia gefeierte Passahfest noch außergewöhnlicher ist. Das wurde nämlich seit „der Zeit des Propheten Samuel“ (2Chr 35,18) nicht mehr auf diese Weise gefeiert und reicht somit noch weiter zurück als bis zu den Tagen Salomos. Das bedeutet, dass es noch eindrücklicher ist als das, was sich hier unter Jehiskia abspielt. Und das ist schon so besonders.

Die letzte Aktivität im Zusammenhang mit diesem großen Fest ist den Leviten vorbehalten. Sie erheben sich und segnen das Volk im Namen Gottes. Für diesen Segen haben sie sich zuerst an Gott gewandt, der ihre Bitte erhört (2Chr 30,27). In dieser Situation gibt es sozusagen eine direkte Verbindung zwischen Gottes heiliger Wohnung im Himmel und Gottes heiliger Wohnung auf der Erde. Der Himmel freut sich mit der Freude auf der Erde. Himmel und Erde vereinigen sich, wie es im Friedensreich vollkommen der Fall sein wird, wenn Gottes Wille auf der Erde wie im Himmel geschieht (Mt 6,10).

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 2 Chronicles 30". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/2-chronicles-30.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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