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Verse 1-4

Gute Lehre gilt jeder Generation


Der Vater appelliert an seine Söhne, auf seine Unterweisung zu hören und ihr zuzuhören, mit dem Ziel, „Verstand zu kennen“ (Spr 4,1). Ein Vater sucht das Beste für seine Söhne und gibt nur das, was ihnen nützlich ist. Er wird ihnen nichts Falsches geben (Lk 11,11; 12). Das Beste, was er geben kann, ist das, was dazu dient, Gottes Gedanken besser zu verstehen und zu erkennen, wie man sein Leben führen soll.

Der Vater ist davon überzeugt, dass er seinen Söhnen „gute Lehre“ gibt (Spr 4,2). Dabei geht es um die gesunde Lehre; er gibt gesunde Unterweisung mit gesunder Wirkung. Das ist etwas ganz anderes als das, was falsche Propheten und falsche Lehrer tun, die den Menschen schmeicheln (Jes 30,10; Jer 5,31; Hes 33,31; 32; Gal 1,6; 7; 2Tim 4,3; 4). Sie erzählen Geschichten, die das religiöse Volk gern hört, die es aber auch ins Verderben führen. So spricht der Vater nicht zu seinen Söhnen. Er lehrt sie das Wort Gottes und gebietet ihnen, seine Lehre nicht zu verlassen und sich nicht mitreißen zu lassen von „Schönwetter“-Predigern.

In Spr 4,3 unterstreicht der Vater, was er in den Spr 4,1; 2 gesagt hat, worauf das Wort „denn“ hinweist. Er spricht zu seinen Söhnen als jemand, der weiß, was es heißt, seinem Vater ein „Sohn“ zu sein, denn das war er selbst auch einmal. Im Zurückdenken an diese Zeit, sieht er, wie „zart“ er war (1Chr 22,5; 1Chr 29,1). Er fühlte sich als „ein einziger“ seiner Mutter, der sich ihrer liebevollen Aufmerksamkeit und Fürsorge sicher sein konnte.

Es ist ein Segen, wenn auch wir so an unsere Eltern zurückdenken können, an die Zeit, als sie sich um uns kümmerten. Immer mehr Kinder können das nicht. Was diese Kinder wohl können, ist sicherzustellen, dass ihre Kinder sich so an sie erinnern werden.

Wieder finden wir in der Familie die Atmosphäre, in der Bildung und Unterweisung erfolgt (5Mo 6,6-9). Wir sehen hier erneut (Spr 1,8), dass Vater und Mutter die Unterweisung geben, nicht formal, akademisch, wie in der Schule, sondern aus einer persönlichen Anteilnahme heraus, mit Wärme und Liebe. Dies ist zweifellos die beste Art Unterricht.

Der Vater erzählt seinen Kindern, was sein Vater ihm gesagt hat (Spr 4,4). Was er ihnen erzählt, hat er sich nicht ausgedacht, sondern selbst von seinem Vater gehört. Auch sein Vater nahm sich Zeit, um ihn, seinen Sohn, zu unterrichten. Genau das tut ein Vater, wenn er sich der Verantwortung bewusst ist, seinen Kindern zu helfen, gute Entscheidungen im Leben zu treffen. Väter sollen ihre Kinder „in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ erziehen (Eph 6,4).

Wir hören die Stimme der Erfahrung von zwei Generationen mitschwingen (vgl. 5Mo 6,2; 2Tim 1,5; vgl. Hiob 8,8-10). Das macht die Unterweisung über Weisheit zu einer wertvollen Tradition über Generationen hinweg. Es ist auch eine Ermutigung für die Söhne, denn so wissen sie, dass die Erfahrungen, die sie durchmachen, auch die Erfahrungen ihres Vaters sind. Das ist geteilte Erfahrung und kein aufgezwungenes Verhalten. So wird Unterweisung attraktiv. Bilder und Anekdoten zeigen jungen Menschen, dass ihr Vater auch einmal jung und unerfahren war und dass er bei seinem Vater den Platz einnahm, den heute sie bei ihm einnehmen.

Persönliche Gemeinschaft mit Gott kann man nicht übertragen, wohl aber zeigen und attraktiv machen, sodass das Verlangen nach ihr geweckt wird. Salomo hatte die Intimität erlebt, die sein Vater David mit Gott hatte; und das hatte ihn eifersüchtig gemacht. Gewiss hatte Salomo auch die Sünden seines Vaters gesehen. Aber das war kein Hindernis, seine Söhne zu unterrichten; er hatte ja auch bei seinem Vater die Niedergeschlagenheit über die Sünde gesehen.

Dies gilt auch in geistlicher Hinsicht in der Gemeinde, wie auch aus den Worten von Paulus an Timotheus deutlich wird: „Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast“ (2Tim 3,14). Es ist ein großes Vorrecht, einen „geistlichen Stammbaum“ zu haben, von früheren Generationen zu lernen und das Gelernte an diejenigen, die nach uns kommen, weiterzugeben (2Tim 2,2). Dies werden wir dann tun, wenn wir völlig überzeugt sind, dass das, was wir gelernt haben, in Übereinstimmung mit der Schrift ist.

In Spr 4,4b lässt der Vater seinen Vater, den Großvater der Söhne, zu Wort kommen. Opa spricht, und er hat etwas zu sagen. Scheinbar redet er bis Sprüche 5,6, denn in Sprüche 5,7 hören wir wieder den Vater zu seinen „Söhnen“ sprechen. Die Enkel werden gut daran tun zuzuhören, was ihr Großvater zu ihrem Vater sagte. Ihr Vater gibt es an sie weiter, damit sie davon profitieren können. Dieser Gewinn ist nichts weniger als leben.

Dass der Vater dies tut, beweist, dass er in voller Hingabe handelt, um seine Söhne von dem, was er sagt, zu überzeugen, damit sie den Weg der Weisheit gehen, und um ihr Leben vor dem Verderben zu bewahren. Dies sollte die Leidenschaft aller Eltern sein, für jedes ihnen anvertraute Kind. Eine feste Herzensabsicht äußert sich in den Worten: „Soweit es von mir abhängt, werden meine Kinder nicht verloren gehen, sondern treue Diener des Herrn werden.“ Dass Gnade dies bewirken muss, ändert nichts an den Mühen, die den Eltern abverlangt werden.

Um diesen Gewinn zu haben, muss er, der Sohn, zuerst die Worte, die sein Vater zu ihm gesprochen hat, im Herzen festhalten. Es geht hier um das Herz, nicht um den Verstand, obwohl man das natürlich nicht voneinander trennen kann. Wenn das Herz die Worte festhält, werden diese Worte als „Gebote“ beachtet, d. h., dass in der Lebenspraxis danach gehandelt wird. Dann wird das Leben so gelebt, wie Gott es beabsichtigt hat; man erlebt es mit all den Segnungen, die ein Leben im Gehorsam gegenüber Gott in sich trägt.

Verse 1-4

Gute Lehre gilt jeder Generation


Der Vater appelliert an seine Söhne, auf seine Unterweisung zu hören und ihr zuzuhören, mit dem Ziel, „Verstand zu kennen“ (Spr 4,1). Ein Vater sucht das Beste für seine Söhne und gibt nur das, was ihnen nützlich ist. Er wird ihnen nichts Falsches geben (Lk 11,11; 12). Das Beste, was er geben kann, ist das, was dazu dient, Gottes Gedanken besser zu verstehen und zu erkennen, wie man sein Leben führen soll.

Der Vater ist davon überzeugt, dass er seinen Söhnen „gute Lehre“ gibt (Spr 4,2). Dabei geht es um die gesunde Lehre; er gibt gesunde Unterweisung mit gesunder Wirkung. Das ist etwas ganz anderes als das, was falsche Propheten und falsche Lehrer tun, die den Menschen schmeicheln (Jes 30,10; Jer 5,31; Hes 33,31; 32; Gal 1,6; 7; 2Tim 4,3; 4). Sie erzählen Geschichten, die das religiöse Volk gern hört, die es aber auch ins Verderben führen. So spricht der Vater nicht zu seinen Söhnen. Er lehrt sie das Wort Gottes und gebietet ihnen, seine Lehre nicht zu verlassen und sich nicht mitreißen zu lassen von „Schönwetter“-Predigern.

In Spr 4,3 unterstreicht der Vater, was er in den Spr 4,1; 2 gesagt hat, worauf das Wort „denn“ hinweist. Er spricht zu seinen Söhnen als jemand, der weiß, was es heißt, seinem Vater ein „Sohn“ zu sein, denn das war er selbst auch einmal. Im Zurückdenken an diese Zeit, sieht er, wie „zart“ er war (1Chr 22,5; 1Chr 29,1). Er fühlte sich als „ein einziger“ seiner Mutter, der sich ihrer liebevollen Aufmerksamkeit und Fürsorge sicher sein konnte.

Es ist ein Segen, wenn auch wir so an unsere Eltern zurückdenken können, an die Zeit, als sie sich um uns kümmerten. Immer mehr Kinder können das nicht. Was diese Kinder wohl können, ist sicherzustellen, dass ihre Kinder sich so an sie erinnern werden.

Wieder finden wir in der Familie die Atmosphäre, in der Bildung und Unterweisung erfolgt (5Mo 6,6-9). Wir sehen hier erneut (Spr 1,8), dass Vater und Mutter die Unterweisung geben, nicht formal, akademisch, wie in der Schule, sondern aus einer persönlichen Anteilnahme heraus, mit Wärme und Liebe. Dies ist zweifellos die beste Art Unterricht.

Der Vater erzählt seinen Kindern, was sein Vater ihm gesagt hat (Spr 4,4). Was er ihnen erzählt, hat er sich nicht ausgedacht, sondern selbst von seinem Vater gehört. Auch sein Vater nahm sich Zeit, um ihn, seinen Sohn, zu unterrichten. Genau das tut ein Vater, wenn er sich der Verantwortung bewusst ist, seinen Kindern zu helfen, gute Entscheidungen im Leben zu treffen. Väter sollen ihre Kinder „in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ erziehen (Eph 6,4).

Wir hören die Stimme der Erfahrung von zwei Generationen mitschwingen (vgl. 5Mo 6,2; 2Tim 1,5; vgl. Hiob 8,8-10). Das macht die Unterweisung über Weisheit zu einer wertvollen Tradition über Generationen hinweg. Es ist auch eine Ermutigung für die Söhne, denn so wissen sie, dass die Erfahrungen, die sie durchmachen, auch die Erfahrungen ihres Vaters sind. Das ist geteilte Erfahrung und kein aufgezwungenes Verhalten. So wird Unterweisung attraktiv. Bilder und Anekdoten zeigen jungen Menschen, dass ihr Vater auch einmal jung und unerfahren war und dass er bei seinem Vater den Platz einnahm, den heute sie bei ihm einnehmen.

Persönliche Gemeinschaft mit Gott kann man nicht übertragen, wohl aber zeigen und attraktiv machen, sodass das Verlangen nach ihr geweckt wird. Salomo hatte die Intimität erlebt, die sein Vater David mit Gott hatte; und das hatte ihn eifersüchtig gemacht. Gewiss hatte Salomo auch die Sünden seines Vaters gesehen. Aber das war kein Hindernis, seine Söhne zu unterrichten; er hatte ja auch bei seinem Vater die Niedergeschlagenheit über die Sünde gesehen.

Dies gilt auch in geistlicher Hinsicht in der Gemeinde, wie auch aus den Worten von Paulus an Timotheus deutlich wird: „Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast“ (2Tim 3,14). Es ist ein großes Vorrecht, einen „geistlichen Stammbaum“ zu haben, von früheren Generationen zu lernen und das Gelernte an diejenigen, die nach uns kommen, weiterzugeben (2Tim 2,2). Dies werden wir dann tun, wenn wir völlig überzeugt sind, dass das, was wir gelernt haben, in Übereinstimmung mit der Schrift ist.

In Spr 4,4b lässt der Vater seinen Vater, den Großvater der Söhne, zu Wort kommen. Opa spricht, und er hat etwas zu sagen. Scheinbar redet er bis Sprüche 5,6, denn in Sprüche 5,7 hören wir wieder den Vater zu seinen „Söhnen“ sprechen. Die Enkel werden gut daran tun zuzuhören, was ihr Großvater zu ihrem Vater sagte. Ihr Vater gibt es an sie weiter, damit sie davon profitieren können. Dieser Gewinn ist nichts weniger als leben.

Dass der Vater dies tut, beweist, dass er in voller Hingabe handelt, um seine Söhne von dem, was er sagt, zu überzeugen, damit sie den Weg der Weisheit gehen, und um ihr Leben vor dem Verderben zu bewahren. Dies sollte die Leidenschaft aller Eltern sein, für jedes ihnen anvertraute Kind. Eine feste Herzensabsicht äußert sich in den Worten: „Soweit es von mir abhängt, werden meine Kinder nicht verloren gehen, sondern treue Diener des Herrn werden.“ Dass Gnade dies bewirken muss, ändert nichts an den Mühen, die den Eltern abverlangt werden.

Um diesen Gewinn zu haben, muss er, der Sohn, zuerst die Worte, die sein Vater zu ihm gesprochen hat, im Herzen festhalten. Es geht hier um das Herz, nicht um den Verstand, obwohl man das natürlich nicht voneinander trennen kann. Wenn das Herz die Worte festhält, werden diese Worte als „Gebote“ beachtet, d. h., dass in der Lebenspraxis danach gehandelt wird. Dann wird das Leben so gelebt, wie Gott es beabsichtigt hat; man erlebt es mit all den Segnungen, die ein Leben im Gehorsam gegenüber Gott in sich trägt.

Verse 5-9

Erwirb Weisheit, erwirb Verstand!


Liebevoll drängt der Vater seinen Sohn, sich um jeden Preis „Weisheit“ und „Verstand“ zu erwerben, welche Anstrengungen auch immer dies für ihn bedeuten (Spr 4,5). Er muss alles dafür tun und alles darum geben. Salomo war ja schon weise, aber Weisheit kann und muss auch zunehmen. Wer weise ist, wird an Weisheit zunehmen wollen. Weisheit und Verstand sind nicht so leicht zugänglich, sie müssen erworben werden. Du kannst alles wollen, aber bedenke dabei, dass der Gewinn von Weisheit und Verstand das Wichtigste ist.

Weisheit erwerben heißt, Christus besser kennenzulernen. Genau darum geht es im Leben. Der Sohn soll die Worte, die der Vater gesprochen hat, nicht vergessen. Er soll darüber nachdenken, nachsinnen und sie im Gedächtnis behalten. Dies hält die Erinnerung an das, was Gottes Wort sagt, lebendig. Er darf nicht davon abweichen.

In Spr 4,6 wird Weisheit als eine Person dargestellt, die Bewahrung und Schutz gibt. Die Bedingung, um diese Art von Bewahrung und Schutz zu erfahren, ist, dass der Sohn die Weisheit nicht verlässt (negativ), sondern sie liebt (positiv). Weisheit – oder Christus – verlassen, ist ein großes Übel, mit höchst bedauerlichen Folgen. Dann ist er allen schlechten Elementen der Welt ausgeliefert. Es ist wichtig, die Weisheit, also Christus, zu lieben. Das ist der sicherste Schutz vor allen Versuchungen zur Sünde.

Der erste Schritt, der Anfang, um Weisheit zu erwerben, ist die Entscheidung, sie zu erwerben (Spr 4,7). Hier finden wir den Schlüssel, um Weisheit zu bekommen. Der Erwerb von Weisheit erfordert Zeit, Geld und Mühe. Es geht nicht um unseren Intellekt oder die Gelegenheit, die wir haben oder nicht haben, sondern um unser entschiedenes Wollen. Wem klar ist, wie wertvoll die Weisheit wirklich ist, der wird sie um jeden Preis erwerben wollen.

Gleiches gilt für den Verstand, also das Ergründen und Unterscheiden der Beschaffenheit von Dingen oder Menschen, ob sie gut oder böse sind, ob sie es gut oder böse meinen. Weisheit und Verstand gehören zusammen. Weisheit zeigt sich in Verstand. Wer Verstand hat, durchschaut bestimmte Situationen und weiß, wie er zu handeln hat; er weiß auch, wie man an bestimmte Leute herangehen oder sie einschätzen soll.

Einer der Hauptunterschiede zwischen dem Weisen und dem Toren ist das jeweilige Bewusstsein über seine eigenen Bedürfnisse. Wer glaubt, dass er damit kein Problem hat, hat eigentlich das größte Problem. Wenn wir erkennen, was unser größtes Problem ist, werden wir alles tun, um es zu lösen. Hier geht es um unseren Mangel an Weisheit. Wenn wir uns dieses Mangels bewusst sind, werden wir alles tun und jedes Mittel gebrauchen, um sie zu erwerben. Dabei können wir z. B. denken an Zeit fürs Bibelstudium, Zeit fürs Gebet, Zeit für den Besuch der Gemeinde, Zeit für Zusammenkünfte, wo Gottes Wort erklärt wird, mit Gläubigen sprechen oder Bücher von Gläubigen lesen, die viele Erfahrungen mit dem Herrn gemacht haben, um von ihnen zu lernen.

Paulus spricht davon, Christus zu „gewinnen“ (Phil 3,8). Dies weist auf Engagement hin, wie wenn es um das Gewinnen eines Preises in einem Wettkampf geht. Er wollte Ihn kennenlernen. Natürlich war Christus in ihm und natürlich kannte er Ihn. Aber damit gab Paulus sich nicht zufrieden, sondern es war für ihn eine Ermunterung, „Ihn zu gewinnen“, d. h., Ihm immer gleichförmiger zu werden, Ihn immer besser kennenzulernen.

Die Weisheit muss hochgehalten werden, wie ein Banner (Spr 4,8). Wir müssen hohe Gedanken in Bezug auf die Weisheit haben. Es darf nichts geben, was einen höheren Stellenwert in unserem Denken hat. Das führt dazu, dass sie uns hochhält. Wer die Weisheit hochhält, hat Ansehen bei anderen. Die Weisheit wird mit der Frau verglichen, die du liebst und die du umarmst. Dies steht im Gegensatz zum Umarmen der fremden Frau. Der unerfahrene junge Mann darf seine volle Hingabe und Liebe der Weisheit widmen.

Dies können wir auch mit Christus, der Weisheit Gottes, in Verbindung bringen. Es geht in unserem Leben darum, Ihn zu erheben und zu verehren. Ihn zu umarmen, bedeutet, dass wir Ihm sehr nahe sind und Ihn unsere Liebe spüren lassen. Dies tun wir, wenn Er für uns über allem und allen anderen steht. Wir verehren Ihn, indem wir Ihm sagen, welche Eigenschaften wir in Ihm entdeckt haben und Ihn dafür preisen. Dann werden diese Eigenschaften auch in uns sichtbar werden, was wiederum Gott sehr schätzt. Er sagt: „Die, die mich ehren, werde ich ehren“ (1Sam 2,30).

Die Ehre, die die Weisheit denjenigen gibt, die sie lieben, wird mit einem „anmutigen Kranz“ und einer „prächtigen Krone“ auf dem Haupt verglichen (Spr 4,9). Kranz und Krone sind ein klarer, sichtbarer Beweis, ein Zeichen der Wertschätzung dafür, die Weisheit gewählt zu haben. Sie sind eine Ehrerbietung an einen Sieger. Die Liebe zur Weisheit erfordert Opfer. Wer diese Opfer bringt, wird dafür durch die Weisheit (Christus) belohnt (vgl. 1Kor 9,25; 2Tim 4,8; Jak 1,12; 1Pet 5,4; Off 2,10).

Verse 5-9

Erwirb Weisheit, erwirb Verstand!


Liebevoll drängt der Vater seinen Sohn, sich um jeden Preis „Weisheit“ und „Verstand“ zu erwerben, welche Anstrengungen auch immer dies für ihn bedeuten (Spr 4,5). Er muss alles dafür tun und alles darum geben. Salomo war ja schon weise, aber Weisheit kann und muss auch zunehmen. Wer weise ist, wird an Weisheit zunehmen wollen. Weisheit und Verstand sind nicht so leicht zugänglich, sie müssen erworben werden. Du kannst alles wollen, aber bedenke dabei, dass der Gewinn von Weisheit und Verstand das Wichtigste ist.

Weisheit erwerben heißt, Christus besser kennenzulernen. Genau darum geht es im Leben. Der Sohn soll die Worte, die der Vater gesprochen hat, nicht vergessen. Er soll darüber nachdenken, nachsinnen und sie im Gedächtnis behalten. Dies hält die Erinnerung an das, was Gottes Wort sagt, lebendig. Er darf nicht davon abweichen.

In Spr 4,6 wird Weisheit als eine Person dargestellt, die Bewahrung und Schutz gibt. Die Bedingung, um diese Art von Bewahrung und Schutz zu erfahren, ist, dass der Sohn die Weisheit nicht verlässt (negativ), sondern sie liebt (positiv). Weisheit – oder Christus – verlassen, ist ein großes Übel, mit höchst bedauerlichen Folgen. Dann ist er allen schlechten Elementen der Welt ausgeliefert. Es ist wichtig, die Weisheit, also Christus, zu lieben. Das ist der sicherste Schutz vor allen Versuchungen zur Sünde.

Der erste Schritt, der Anfang, um Weisheit zu erwerben, ist die Entscheidung, sie zu erwerben (Spr 4,7). Hier finden wir den Schlüssel, um Weisheit zu bekommen. Der Erwerb von Weisheit erfordert Zeit, Geld und Mühe. Es geht nicht um unseren Intellekt oder die Gelegenheit, die wir haben oder nicht haben, sondern um unser entschiedenes Wollen. Wem klar ist, wie wertvoll die Weisheit wirklich ist, der wird sie um jeden Preis erwerben wollen.

Gleiches gilt für den Verstand, also das Ergründen und Unterscheiden der Beschaffenheit von Dingen oder Menschen, ob sie gut oder böse sind, ob sie es gut oder böse meinen. Weisheit und Verstand gehören zusammen. Weisheit zeigt sich in Verstand. Wer Verstand hat, durchschaut bestimmte Situationen und weiß, wie er zu handeln hat; er weiß auch, wie man an bestimmte Leute herangehen oder sie einschätzen soll.

Einer der Hauptunterschiede zwischen dem Weisen und dem Toren ist das jeweilige Bewusstsein über seine eigenen Bedürfnisse. Wer glaubt, dass er damit kein Problem hat, hat eigentlich das größte Problem. Wenn wir erkennen, was unser größtes Problem ist, werden wir alles tun, um es zu lösen. Hier geht es um unseren Mangel an Weisheit. Wenn wir uns dieses Mangels bewusst sind, werden wir alles tun und jedes Mittel gebrauchen, um sie zu erwerben. Dabei können wir z. B. denken an Zeit fürs Bibelstudium, Zeit fürs Gebet, Zeit für den Besuch der Gemeinde, Zeit für Zusammenkünfte, wo Gottes Wort erklärt wird, mit Gläubigen sprechen oder Bücher von Gläubigen lesen, die viele Erfahrungen mit dem Herrn gemacht haben, um von ihnen zu lernen.

Paulus spricht davon, Christus zu „gewinnen“ (Phil 3,8). Dies weist auf Engagement hin, wie wenn es um das Gewinnen eines Preises in einem Wettkampf geht. Er wollte Ihn kennenlernen. Natürlich war Christus in ihm und natürlich kannte er Ihn. Aber damit gab Paulus sich nicht zufrieden, sondern es war für ihn eine Ermunterung, „Ihn zu gewinnen“, d. h., Ihm immer gleichförmiger zu werden, Ihn immer besser kennenzulernen.

Die Weisheit muss hochgehalten werden, wie ein Banner (Spr 4,8). Wir müssen hohe Gedanken in Bezug auf die Weisheit haben. Es darf nichts geben, was einen höheren Stellenwert in unserem Denken hat. Das führt dazu, dass sie uns hochhält. Wer die Weisheit hochhält, hat Ansehen bei anderen. Die Weisheit wird mit der Frau verglichen, die du liebst und die du umarmst. Dies steht im Gegensatz zum Umarmen der fremden Frau. Der unerfahrene junge Mann darf seine volle Hingabe und Liebe der Weisheit widmen.

Dies können wir auch mit Christus, der Weisheit Gottes, in Verbindung bringen. Es geht in unserem Leben darum, Ihn zu erheben und zu verehren. Ihn zu umarmen, bedeutet, dass wir Ihm sehr nahe sind und Ihn unsere Liebe spüren lassen. Dies tun wir, wenn Er für uns über allem und allen anderen steht. Wir verehren Ihn, indem wir Ihm sagen, welche Eigenschaften wir in Ihm entdeckt haben und Ihn dafür preisen. Dann werden diese Eigenschaften auch in uns sichtbar werden, was wiederum Gott sehr schätzt. Er sagt: „Die, die mich ehren, werde ich ehren“ (1Sam 2,30).

Die Ehre, die die Weisheit denjenigen gibt, die sie lieben, wird mit einem „anmutigen Kranz“ und einer „prächtigen Krone“ auf dem Haupt verglichen (Spr 4,9). Kranz und Krone sind ein klarer, sichtbarer Beweis, ein Zeichen der Wertschätzung dafür, die Weisheit gewählt zu haben. Sie sind eine Ehrerbietung an einen Sieger. Die Liebe zur Weisheit erfordert Opfer. Wer diese Opfer bringt, wird dafür durch die Weisheit (Christus) belohnt (vgl. 1Kor 9,25; 2Tim 4,8; Jak 1,12; 1Pet 5,4; Off 2,10).

Verse 10-13

Der Weg der Weisheit


In den Spr 4,10-19 werden dem jungen Mann wieder zwei Wege ausgemalt: der Weg der Weisheit (Spr 4,10-13) und der Weg der Gottlosen und Bösen (Spr 4,14-19). Der eine Weg ist der zur vollen Sonne, der andere der zur Finsternis der Nacht. Es geht um die Wahl zwischen dem schmalen und dem breiten Weg. Der Sohn steht gleichsam wieder vor der Wahl zwischen den beiden Bäumen im Paradies. Zur Wahl stehen letztlich Gehorsam und Ungehorsam. Bei dieser Wahl geht es also um Leben und Tod.

Der Vater wiederholt seine Ermahnung, zuzuhören und seine Worte anzunehmen (Spr 4,10; vgl. Spr 4,1). Daran knüpft er die Verheißung vieler Lebensjahre. Dies betrifft nicht nur die Anzahl Jahre, sondern auch das Genießen der Lebensfreude. Es geht um die Qualität des Lebens, um ein volles Leben; und das umfasst mehr als seine irdische Dauer. Im Grunde geht es um den Genuss des Lebens im Friedensreich, um das Leben, das ewig währt.

Die Worte des Vaters enthalten Anweisungen, wie man den Weg der Weisheit gehen muss; sie sind auch Hinweise auf den Weg zur Weisheit (Spr 4,11). Er führt ihn auf den Weg dorthin. Es ist der schmale Weg, „der zum Leben führt“ (Mt 7,14). Wenn er sich von den weisen Worten seines Vaters leiten lässt, wird er geleitet „auf Bahnen der Geradheit“ und deshalb keine verschlungenen Wege gehen. In seinem Verhalten wird er gerade, gerecht, heilig und wahrhaftig sein.

Der Weg der Weisheit ist frei von Hindernissen und Hemmnissen, frei von Feinden und Gefahren, sodass man sicher vorankommt (Spr 4,12). Es gibt Bewegungsfreiheit. Auch wenn sich der Gläubige auf dem schmalen Weg befindet – er wandelt in der Freiheit von Gottes Wort. Wer in der Lehre von Gottes Wort lebt, wird durch nichts in seinem Fortschritt behindert werden. Trotz Rennen im Wettlauf, trotz Eile, um Gottes Willen zu tun, laufen wir nicht Gefahr, wegen der leicht umstrickenden Sünde zu straucheln und zu fallen (Heb 12,1; 2). Wie man auf dem Weg der Weisheit geht, sehen wir in Vollkommenheit beim Herrn Jesus.

Die Ermahnung, die Unterweisung, festzuhalten und nicht loszulassen (Spr 4,13), bedeutet, dass auch Gegenkräfte wirken. Diese Kräfte sind entschlossen, uns dazu zu bringen, die Unterweisung, die wir erhalten haben, aufzugeben. „Nicht loslassen“ bedeutet: Der Gegner zieht, um sie von uns wegzureißen. Wir halten die Unterweisung nur dann fest, wenn wir im Herzen ihren Wert kennen. Weisheit ist nicht nur das Mittel, um im Leben voranzukommen, sie ist selbst das Leben. Was so wichtig ist, muss man mit Kraft und Begeisterung festhalten.

Man kann das mit einem Seil vergleichen, das einem zugeworfen wird, der im Wasser liegt und nicht schwimmen kann. Man ruft ihm zu, dass er das Seil ergreifen und festhalten soll. Wenn er es loslässt, ertrinkt er. Dieses Seil ist sein Leben. Auch wir müssen die Ermahnung, die Unterweisung, die wir empfangen, ergreifen und festhalten.

Verse 10-13

Der Weg der Weisheit


In den Spr 4,10-19 werden dem jungen Mann wieder zwei Wege ausgemalt: der Weg der Weisheit (Spr 4,10-13) und der Weg der Gottlosen und Bösen (Spr 4,14-19). Der eine Weg ist der zur vollen Sonne, der andere der zur Finsternis der Nacht. Es geht um die Wahl zwischen dem schmalen und dem breiten Weg. Der Sohn steht gleichsam wieder vor der Wahl zwischen den beiden Bäumen im Paradies. Zur Wahl stehen letztlich Gehorsam und Ungehorsam. Bei dieser Wahl geht es also um Leben und Tod.

Der Vater wiederholt seine Ermahnung, zuzuhören und seine Worte anzunehmen (Spr 4,10; vgl. Spr 4,1). Daran knüpft er die Verheißung vieler Lebensjahre. Dies betrifft nicht nur die Anzahl Jahre, sondern auch das Genießen der Lebensfreude. Es geht um die Qualität des Lebens, um ein volles Leben; und das umfasst mehr als seine irdische Dauer. Im Grunde geht es um den Genuss des Lebens im Friedensreich, um das Leben, das ewig währt.

Die Worte des Vaters enthalten Anweisungen, wie man den Weg der Weisheit gehen muss; sie sind auch Hinweise auf den Weg zur Weisheit (Spr 4,11). Er führt ihn auf den Weg dorthin. Es ist der schmale Weg, „der zum Leben führt“ (Mt 7,14). Wenn er sich von den weisen Worten seines Vaters leiten lässt, wird er geleitet „auf Bahnen der Geradheit“ und deshalb keine verschlungenen Wege gehen. In seinem Verhalten wird er gerade, gerecht, heilig und wahrhaftig sein.

Der Weg der Weisheit ist frei von Hindernissen und Hemmnissen, frei von Feinden und Gefahren, sodass man sicher vorankommt (Spr 4,12). Es gibt Bewegungsfreiheit. Auch wenn sich der Gläubige auf dem schmalen Weg befindet – er wandelt in der Freiheit von Gottes Wort. Wer in der Lehre von Gottes Wort lebt, wird durch nichts in seinem Fortschritt behindert werden. Trotz Rennen im Wettlauf, trotz Eile, um Gottes Willen zu tun, laufen wir nicht Gefahr, wegen der leicht umstrickenden Sünde zu straucheln und zu fallen (Heb 12,1; 2). Wie man auf dem Weg der Weisheit geht, sehen wir in Vollkommenheit beim Herrn Jesus.

Die Ermahnung, die Unterweisung, festzuhalten und nicht loszulassen (Spr 4,13), bedeutet, dass auch Gegenkräfte wirken. Diese Kräfte sind entschlossen, uns dazu zu bringen, die Unterweisung, die wir erhalten haben, aufzugeben. „Nicht loslassen“ bedeutet: Der Gegner zieht, um sie von uns wegzureißen. Wir halten die Unterweisung nur dann fest, wenn wir im Herzen ihren Wert kennen. Weisheit ist nicht nur das Mittel, um im Leben voranzukommen, sie ist selbst das Leben. Was so wichtig ist, muss man mit Kraft und Begeisterung festhalten.

Man kann das mit einem Seil vergleichen, das einem zugeworfen wird, der im Wasser liegt und nicht schwimmen kann. Man ruft ihm zu, dass er das Seil ergreifen und festhalten soll. Wenn er es loslässt, ertrinkt er. Dieses Seil ist sein Leben. Auch wir müssen die Ermahnung, die Unterweisung, die wir empfangen, ergreifen und festhalten.

Verse 14-19

Der Weg der Bösen


Der junge Mann wird gewarnt, den Weg böser Menschen zu meiden, indem er nicht einmal einen Schritt auf diesem Weg macht (Spr 4,14). Ohne einen ersten Schritt auf diesem Weg endet man auch niemals auf einem falschen Weg. Diese Warnung passt zu der Ermahnung zum Festhalten. Wer auf den Pfad der Gottlosen geht, verliert den festen Zugriff auf den gesunden Unterricht; er hält ihn nicht mehr fest und lässt ihn schließlich ganz los.

Spr 4,15 stellt mit vier kurzen Imperativsätzen dem jungen Mann die Notwendigkeit vor, den Weg der Bösen zu meiden. Diesen Weg zu wählen, bedeutet, den Weg des Todes zu wählen. Der Vater ist sehr entschieden:
1. Zuerst geht es um die innere Einstellung, diesen Weg zu verwerfen.
2. Dazu gehört die klare Entscheidung, diesen Weg nicht zu betreten.
3. Nicht einmal in die Nähe dieses Weges sollte er kommen wollen, sondern sich davon abwenden und
4. an ihm vorbeigehen, also keinen Fuß daraufsetzen.

Wenn er sich ihm nähert, kann die Sogwirkung plötzlich zu stark werden, sodass er auf diesem Weg landet. Er muss einen Umweg machen und weitergehen. Über diesen Weg sollte er nicht nachdenken und ihn auch nicht beobachten, nicht einmal aus der Ferne. Diesem Weg darf er nicht die geringste Aufmerksamkeit widmen; er muss ihn völlig ignorieren.

Für die Lebenspraxis bedeutet dies, dass wir uns nicht beeinflussen lassen sollten von dem Denken, das den Weg der Welt bestimmt. Wenn wir keinen Auftrag vom Herrn dazu haben, sollten wir uns darauf nicht einlassen und uns klar davon distanzieren. Wir sollten nicht wissen wollen, was es auf diesem Weg alles zu erleben gibt.

Dina, die Tochter Jakobs, wollte wissen, was auf diesem Weg zu erleben war; und sie erfuhr es auch. Was sie erlebte, zeigt uns, wo es hinführt, diesen Auftrag zu missachten (1Mo 34,1; 2). Sie ist ein warnendes Beispiel. Es mag vielleicht interessant sein, allen möglichen Klatsch in Zeitschriften oder im Internet zu lesen. Dies können wir mit der Ausrede tun, wir müssten ja wissen, was in der Welt läuft. Aber diesen Gedanken müssen wir verwerfen. Wir sollten nicht nur am Klatsch unbeteiligt bleiben, sondern ihn auch nicht zur Kenntnis nehmen. Davon müssen wir uns abwenden und daran vorbeigehen.

Der Grund dafür, den schlechten Weg zu meiden, ist seine süchtig machende Wirkung (Spr 4,16). Die Gottlosen und Bösen sind süchtig nach dem Bösen (Ps 36,5). Wenn sie nicht ihre tägliche Portion Schaden anrichten können, sind sie so aggressiv wie ein Drogenabhängiger, wenn er seine tägliche Dosis an Drogen nicht bekommt. Sie werden immer unruhiger; sie können nicht schlafen, wenn sie nicht etwas Schlechtes getan oder jemanden zu Fall gebracht haben. Sie sind echte Kinder ihres Vaters, des Teufels.

Ihnen geht es nicht einmal um Geld oder Macht, sondern um das Böse an sich. Sie lieben das Böse. Böses zu tun, ist ihr „Brot“ und „Wein“, d. h. ihr Essen und Trinken (Spr 4,17). Dies sind die Mittel, mit denen Melchisedek zu dem müden Abraham kam, um ihn zu stärken (1Mo 14,18). Diese Menschen nehmen jedoch dieses Essen und Trinken nicht aus der Hand Gottes, sondern aus „Gottlosigkeit“, aus „Gewalt“ heraus. Sie essen davon, sie leben davon, sie finden Gefallen daran. Bei Menschen, die diesen Weg gehen, fehlt jede Form von Mitmenschlichkeit.

Spr 4,18 beginnt mit dem Wort „aber“. Damit zeigt er den Kontrast zu Spr 4,17 auf und macht deutlich, wie gefährlich der Weg und das Leben der Gottlosen sind. Das ist der Kontrast zwischen Finsternis und Licht. Der Pfad der Gerechten ist ein Licht, das nach einem Leben in der Finsternis in ihrem Leben aufgegangen ist (vgl. 1Pet 2,9). Es atmet die Frische des Morgens und wirft die Schönheit der aufgehenden Sonne um sich.

Der Pfad selbst ist ein Licht, weil Wahrheit, Gerechtigkeit und Heiligkeit darauf zu sehen sind. Christus ist zu sehen und Er ist das Licht. „Licht der Welt“ werden auch die Gerechten genannt, die ihr Licht vor den Menschen leuchten lassen (Mt 5,14; 16; Phil 2,15). Je weiter die Gerechten auf diesem Pfad voranschreiten, desto heller wird das Licht leuchten, bis sie „zur Tageshöhe“ gekommen sind, d. h., bis sie im vollen Licht enden. Dann ist es vollends Tag geworden. Das ist der Tag des Tausendjährigen Friedensreichs.

Der Weg der Gottlosen ist die tiefe Finsternis der Sünde und des Unglaubens, mitten in der Nacht (Spr 4,19; vgl. 2Mo 10,22), wodurch sie straucheln und fallen. Sie haben keine Ahnung, worüber sie straucheln, weil sie nichts sehen. Straucheln ist auch ein Ergebnis von falscher Belehrung im Gesetz (Mal 2,8a). Um sie herum und in ihnen herrscht Dunkelheit. Wer im Licht wandelt, strauchelt nicht; wer in der Finsternis wandelt, strauchelt (Joh 11,9; 10). Wer in der Finsternis wandelt, endet in der ewigen Finsternis, wo sich das Licht Gottes in ewiges Feuer verwandelt hat.

Verse 14-19

Der Weg der Bösen


Der junge Mann wird gewarnt, den Weg böser Menschen zu meiden, indem er nicht einmal einen Schritt auf diesem Weg macht (Spr 4,14). Ohne einen ersten Schritt auf diesem Weg endet man auch niemals auf einem falschen Weg. Diese Warnung passt zu der Ermahnung zum Festhalten. Wer auf den Pfad der Gottlosen geht, verliert den festen Zugriff auf den gesunden Unterricht; er hält ihn nicht mehr fest und lässt ihn schließlich ganz los.

Spr 4,15 stellt mit vier kurzen Imperativsätzen dem jungen Mann die Notwendigkeit vor, den Weg der Bösen zu meiden. Diesen Weg zu wählen, bedeutet, den Weg des Todes zu wählen. Der Vater ist sehr entschieden:
1. Zuerst geht es um die innere Einstellung, diesen Weg zu verwerfen.
2. Dazu gehört die klare Entscheidung, diesen Weg nicht zu betreten.
3. Nicht einmal in die Nähe dieses Weges sollte er kommen wollen, sondern sich davon abwenden und
4. an ihm vorbeigehen, also keinen Fuß daraufsetzen.

Wenn er sich ihm nähert, kann die Sogwirkung plötzlich zu stark werden, sodass er auf diesem Weg landet. Er muss einen Umweg machen und weitergehen. Über diesen Weg sollte er nicht nachdenken und ihn auch nicht beobachten, nicht einmal aus der Ferne. Diesem Weg darf er nicht die geringste Aufmerksamkeit widmen; er muss ihn völlig ignorieren.

Für die Lebenspraxis bedeutet dies, dass wir uns nicht beeinflussen lassen sollten von dem Denken, das den Weg der Welt bestimmt. Wenn wir keinen Auftrag vom Herrn dazu haben, sollten wir uns darauf nicht einlassen und uns klar davon distanzieren. Wir sollten nicht wissen wollen, was es auf diesem Weg alles zu erleben gibt.

Dina, die Tochter Jakobs, wollte wissen, was auf diesem Weg zu erleben war; und sie erfuhr es auch. Was sie erlebte, zeigt uns, wo es hinführt, diesen Auftrag zu missachten (1Mo 34,1; 2). Sie ist ein warnendes Beispiel. Es mag vielleicht interessant sein, allen möglichen Klatsch in Zeitschriften oder im Internet zu lesen. Dies können wir mit der Ausrede tun, wir müssten ja wissen, was in der Welt läuft. Aber diesen Gedanken müssen wir verwerfen. Wir sollten nicht nur am Klatsch unbeteiligt bleiben, sondern ihn auch nicht zur Kenntnis nehmen. Davon müssen wir uns abwenden und daran vorbeigehen.

Der Grund dafür, den schlechten Weg zu meiden, ist seine süchtig machende Wirkung (Spr 4,16). Die Gottlosen und Bösen sind süchtig nach dem Bösen (Ps 36,5). Wenn sie nicht ihre tägliche Portion Schaden anrichten können, sind sie so aggressiv wie ein Drogenabhängiger, wenn er seine tägliche Dosis an Drogen nicht bekommt. Sie werden immer unruhiger; sie können nicht schlafen, wenn sie nicht etwas Schlechtes getan oder jemanden zu Fall gebracht haben. Sie sind echte Kinder ihres Vaters, des Teufels.

Ihnen geht es nicht einmal um Geld oder Macht, sondern um das Böse an sich. Sie lieben das Böse. Böses zu tun, ist ihr „Brot“ und „Wein“, d. h. ihr Essen und Trinken (Spr 4,17). Dies sind die Mittel, mit denen Melchisedek zu dem müden Abraham kam, um ihn zu stärken (1Mo 14,18). Diese Menschen nehmen jedoch dieses Essen und Trinken nicht aus der Hand Gottes, sondern aus „Gottlosigkeit“, aus „Gewalt“ heraus. Sie essen davon, sie leben davon, sie finden Gefallen daran. Bei Menschen, die diesen Weg gehen, fehlt jede Form von Mitmenschlichkeit.

Spr 4,18 beginnt mit dem Wort „aber“. Damit zeigt er den Kontrast zu Spr 4,17 auf und macht deutlich, wie gefährlich der Weg und das Leben der Gottlosen sind. Das ist der Kontrast zwischen Finsternis und Licht. Der Pfad der Gerechten ist ein Licht, das nach einem Leben in der Finsternis in ihrem Leben aufgegangen ist (vgl. 1Pet 2,9). Es atmet die Frische des Morgens und wirft die Schönheit der aufgehenden Sonne um sich.

Der Pfad selbst ist ein Licht, weil Wahrheit, Gerechtigkeit und Heiligkeit darauf zu sehen sind. Christus ist zu sehen und Er ist das Licht. „Licht der Welt“ werden auch die Gerechten genannt, die ihr Licht vor den Menschen leuchten lassen (Mt 5,14; 16; Phil 2,15). Je weiter die Gerechten auf diesem Pfad voranschreiten, desto heller wird das Licht leuchten, bis sie „zur Tageshöhe“ gekommen sind, d. h., bis sie im vollen Licht enden. Dann ist es vollends Tag geworden. Das ist der Tag des Tausendjährigen Friedensreichs.

Der Weg der Gottlosen ist die tiefe Finsternis der Sünde und des Unglaubens, mitten in der Nacht (Spr 4,19; vgl. 2Mo 10,22), wodurch sie straucheln und fallen. Sie haben keine Ahnung, worüber sie straucheln, weil sie nichts sehen. Straucheln ist auch ein Ergebnis von falscher Belehrung im Gesetz (Mal 2,8a). Um sie herum und in ihnen herrscht Dunkelheit. Wer im Licht wandelt, strauchelt nicht; wer in der Finsternis wandelt, strauchelt (Joh 11,9; 10). Wer in der Finsternis wandelt, endet in der ewigen Finsternis, wo sich das Licht Gottes in ewiges Feuer verwandelt hat.

Verse 20-27

Wache über Herz, Lippen, Augen und Fuß


Dieser Abschnitt (Spr 4,20-27) handelt vom Leben. Es folgt eine Art „ärztliche Untersuchung“ des Herzens, des Mundes, der Augen und der Füße, um zu sehen, in welchem Zustand sie sind, um dem Sohn beizubringen, sie gut zu gebrauchen. Das ganze äußere Leben ergibt sich aus dem, was im Herzen ist (Spr 4,21; 23). Mit dem Herzen ist das Zentrum der Existenz gemeint, das ganze Sein des Menschen, mit seinem Verstand, seinem Willen und seinem Gefühl. In diesem Zentrum muss das Wort Gottes seinen Platz haben.

Das Herz muss bewacht werden; wir müssen darauf achten, was hineinkommt. Wenn Gutes hineinkommt, wird auch Gutes herauskommen. Was herauskommt, tritt nach außen durch Mund und Lippen (Spr 4,24), Augen und Wimpern (Spr 4,25), Fuß und Wege (Spr 4,26). Wenn das Herz in Ordnung ist, weiß der Mund, was er sagen soll, die Augen, wo sie hinschauen sollen, die Füße, wo sie hingehen sollen. Das ist dann möglich, wenn das Herz mit der Furcht des Herrn erfüllt ist.

Erneut appelliert der Vater an seinen Sohn, aufmerksam auf seine Worte zu hören (Spr 4,20). Solche Aufrufe kommen in diesem Buch immer wieder vor, weil die Gottesfurcht zu einem großen Teil darin besteht, an bekannten Wahrheiten festzuhalten. Der Sohn muss sein Ohr zu dem neigen, was sein Vater sagt. Er muss ein williger und guter Zuhörer sein, denn es geht um Worte, die von größter Bedeutung sind.

Außerdem soll er diese Worte nicht von seinen Augen weichen lassen; er soll immer seine Augen auf sie gerichtet halten (Spr 4,21). Dies kann er sehr wörtlich tun, indem er sie niederschreibt (vgl. 5Mo 17,18). Das wird ihm helfen, sie „im Innern“ seines Herzens zu bewahren. Durch den Einsatz von Ohr, Augen und Herz wird seine ganze Person von den Worten seines Vaters gelenkt werden.

Das Ergebnis ist Leben und Gesundheit (Spr 4,22). Die Worte der Schrift, die Worte Christi, „sind Geist und sind Leben“ (Joh 6,63). Sie befreien von bösen Dingen, die Schmerzen verursachen und das Ausleben des wahren Lebens verhindern. Auf die Belehrung zu hören und ihr zu gehorchen, fördert das Wohlergehen der ganzen Person. Sünde zerstört den Körper. Beispiele dafür sind AIDS als Folge sündhafter sexueller Kontakte und Magersucht als Folge eines ungesunden Kontrollgeistes. Wer mit Sündenbekenntnis auf den Weg der Weisheit zurückkehrt, kann Heilung finden.

Nach der Ermahnung in Spr 4,21, Weisheit im Herzen zu bewahren, folgt in Spr 4,23 die Ermahnung, das Herz zu behüten. Dies bedeutet, dass die Gefahr des Eindringens falscher Elemente besteht, die die Kontrolle übernehmen wollen. Dies geschieht über den Verstand oder das Gedankenleben, den Willen und das Gefühl. Das Herz schützen kann man durch beständiges Gebet, Hören auf Gottes Wort und Heiligung durch Gottes Geist. Das Herz ist der Ausgangspunkt der Aktivitäten des Lebens und bestimmt den Lauf des Lebens, mit allem, was jemand sagt (Spr 4,24), sieht (Spr 4,25) und tut (Spr 4,26; 27).

Was im Herzen steckt, äußert sich zuerst und am deutlichsten in den Worten, die aus dem Mund und über die Lippen kommen (Spr 4,24, vgl. Lk 6,45c; Mt 12,34; 35; Mt 15,18; 19). Was nicht aus einem von Weisheit beherrschten Herzen kommt, muss aus unseren Worten gestrichen werden. Der junge Mann muss einen radikalen Bruch mit Falschheit in seinen Worten vollziehen (Eph 4,29).

Die „Augen“ müssen geradeaus schauen, d. h., sie sollen einfach nur auf ein Ziel ausgerichtet sein (Spr 4,25). Dieses Ziel ist hier, Weisheit, also Christus, zu erlangen, um Ihn zu gewinnen. Wir können auch sagen, dass der Sohn „in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit, nahe hineinschaut und darin bleibt, indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist“ (Jak 1,25). Er muss ständig auf die Vorschriften von Gottes Wort blicken, die sein Vater ihm einschärft. Darin sieht er Verheißungen, aber auch Beispiele, die ihn ermutigen, geradeaus auf das Ziel zu schauen.

Er muss die „Wimpern“ gerade vor sich hinschauen lassen. Die Konzentration auf das Ziel soll so intensiv sein, dass er nicht einmal mit den Augen blinzelt. Wenn das Auge ziellos und ehebrecherisch wandert, kommt es zu ehebrecherischen Taten. Der Herr Jesus spricht darüber, gerade nach vorne zu schauen, wenn Er sagt: „Wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein“ (Mt 6,22). Damit sagt Er, dass der ganze Leib weiß, was zu tun ist, wenn das Auge auf das eine Ziel gerichtet ist.

Der Auftrag, geradeaus zu schauen, wirkt sich direkt auf den „Fuß“ des jungen Mannes aus (Spr 4,26). Er muss die Bahn für seinen Fuß ebnen (vgl. Heb 12,13). Er muss seinen Weg begehbar und frei machen, ihn ebnen durch das Wegräumen von Stolpersteinen. Dann können alle seine „Wege … gerade“ sein, d. h., dass er einen verlässlichen Weg gehen kann, der gradlinig zum Ziel führt.

Was unsere Augen sehen, ist eng verbunden damit, wo unsere Füße hintreten. Jeder, der Auto fährt, weiß, dass der Blick geradeaus die einzige Möglichkeit ist, das Auto gerade auf der Autobahn zu halten. Gleiches gilt für den Pflüger. Auch er schaut auf das Ende des Feldes, damit er gerade Furchen zieht. Hätte die Frau von Lot geradeaus geschaut und nicht zurückgeblickt, wäre sie nicht zu einer Salzsäule geworden (1Mo 19,17; 26). Nicht gerade vorausschauen, ist fatal. Deshalb sagt der Herr Jesus: „Erinnert euch an Lots Frau!“ (Lk 17,32).

Das Prinzip ist klar: Unsere Füße neigen dazu, unseren Augen zu folgen. Wir bestimmen den Kurs unseres Weges durch das, worauf wir unsere Augen richten. Der Verfasser des Briefes an die Hebräer spricht von einem Wettlauf. Er betont, dass es darum geht, von allen anderen Dingen wegzusehen und unsere Augen nur auf einen Gegenstand zu richten, nämlich auf Christus in der Herrlichkeit (Heb 12,1; 2).

Die Ermahnung im letzten Vers (Spr 4,27) schließt an den vorherigen Vers an. Der Sohn soll den Weg, den der Vater ihm zeigt, nicht nach rechts oder links verlassen (5Mo 5,32; 5Mo 28,13; 14; Jos 1,7). Dafür muss er auf die Stimme Gottes hören (Jes 30,21). Nicht nach rechts abbiegen bedeutet für uns, nicht der Gesetzlichkeit und der Orthodoxie zu verfallen; und nicht nach links abbiegen bedeutet, nicht dem Liberalismus und der Abgötterei zu verfallen.

Weder Drohungen noch Schmeicheleien sollen ihn vom Weg abbringen; auch nicht Zeiten von Unglück und Zeiten von Wohlstand. Er soll also geradeaus auf den angegebenen Wegen gehen. Indem er seinen Fuß vom Bösen abwendet, schafft er Distanz zwischen sich und dem Bösen.

Verse 20-27

Wache über Herz, Lippen, Augen und Fuß


Dieser Abschnitt (Spr 4,20-27) handelt vom Leben. Es folgt eine Art „ärztliche Untersuchung“ des Herzens, des Mundes, der Augen und der Füße, um zu sehen, in welchem Zustand sie sind, um dem Sohn beizubringen, sie gut zu gebrauchen. Das ganze äußere Leben ergibt sich aus dem, was im Herzen ist (Spr 4,21; 23). Mit dem Herzen ist das Zentrum der Existenz gemeint, das ganze Sein des Menschen, mit seinem Verstand, seinem Willen und seinem Gefühl. In diesem Zentrum muss das Wort Gottes seinen Platz haben.

Das Herz muss bewacht werden; wir müssen darauf achten, was hineinkommt. Wenn Gutes hineinkommt, wird auch Gutes herauskommen. Was herauskommt, tritt nach außen durch Mund und Lippen (Spr 4,24), Augen und Wimpern (Spr 4,25), Fuß und Wege (Spr 4,26). Wenn das Herz in Ordnung ist, weiß der Mund, was er sagen soll, die Augen, wo sie hinschauen sollen, die Füße, wo sie hingehen sollen. Das ist dann möglich, wenn das Herz mit der Furcht des Herrn erfüllt ist.

Erneut appelliert der Vater an seinen Sohn, aufmerksam auf seine Worte zu hören (Spr 4,20). Solche Aufrufe kommen in diesem Buch immer wieder vor, weil die Gottesfurcht zu einem großen Teil darin besteht, an bekannten Wahrheiten festzuhalten. Der Sohn muss sein Ohr zu dem neigen, was sein Vater sagt. Er muss ein williger und guter Zuhörer sein, denn es geht um Worte, die von größter Bedeutung sind.

Außerdem soll er diese Worte nicht von seinen Augen weichen lassen; er soll immer seine Augen auf sie gerichtet halten (Spr 4,21). Dies kann er sehr wörtlich tun, indem er sie niederschreibt (vgl. 5Mo 17,18). Das wird ihm helfen, sie „im Innern“ seines Herzens zu bewahren. Durch den Einsatz von Ohr, Augen und Herz wird seine ganze Person von den Worten seines Vaters gelenkt werden.

Das Ergebnis ist Leben und Gesundheit (Spr 4,22). Die Worte der Schrift, die Worte Christi, „sind Geist und sind Leben“ (Joh 6,63). Sie befreien von bösen Dingen, die Schmerzen verursachen und das Ausleben des wahren Lebens verhindern. Auf die Belehrung zu hören und ihr zu gehorchen, fördert das Wohlergehen der ganzen Person. Sünde zerstört den Körper. Beispiele dafür sind AIDS als Folge sündhafter sexueller Kontakte und Magersucht als Folge eines ungesunden Kontrollgeistes. Wer mit Sündenbekenntnis auf den Weg der Weisheit zurückkehrt, kann Heilung finden.

Nach der Ermahnung in Spr 4,21, Weisheit im Herzen zu bewahren, folgt in Spr 4,23 die Ermahnung, das Herz zu behüten. Dies bedeutet, dass die Gefahr des Eindringens falscher Elemente besteht, die die Kontrolle übernehmen wollen. Dies geschieht über den Verstand oder das Gedankenleben, den Willen und das Gefühl. Das Herz schützen kann man durch beständiges Gebet, Hören auf Gottes Wort und Heiligung durch Gottes Geist. Das Herz ist der Ausgangspunkt der Aktivitäten des Lebens und bestimmt den Lauf des Lebens, mit allem, was jemand sagt (Spr 4,24), sieht (Spr 4,25) und tut (Spr 4,26; 27).

Was im Herzen steckt, äußert sich zuerst und am deutlichsten in den Worten, die aus dem Mund und über die Lippen kommen (Spr 4,24, vgl. Lk 6,45c; Mt 12,34; 35; Mt 15,18; 19). Was nicht aus einem von Weisheit beherrschten Herzen kommt, muss aus unseren Worten gestrichen werden. Der junge Mann muss einen radikalen Bruch mit Falschheit in seinen Worten vollziehen (Eph 4,29).

Die „Augen“ müssen geradeaus schauen, d. h., sie sollen einfach nur auf ein Ziel ausgerichtet sein (Spr 4,25). Dieses Ziel ist hier, Weisheit, also Christus, zu erlangen, um Ihn zu gewinnen. Wir können auch sagen, dass der Sohn „in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit, nahe hineinschaut und darin bleibt, indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist“ (Jak 1,25). Er muss ständig auf die Vorschriften von Gottes Wort blicken, die sein Vater ihm einschärft. Darin sieht er Verheißungen, aber auch Beispiele, die ihn ermutigen, geradeaus auf das Ziel zu schauen.

Er muss die „Wimpern“ gerade vor sich hinschauen lassen. Die Konzentration auf das Ziel soll so intensiv sein, dass er nicht einmal mit den Augen blinzelt. Wenn das Auge ziellos und ehebrecherisch wandert, kommt es zu ehebrecherischen Taten. Der Herr Jesus spricht darüber, gerade nach vorne zu schauen, wenn Er sagt: „Wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein“ (Mt 6,22). Damit sagt Er, dass der ganze Leib weiß, was zu tun ist, wenn das Auge auf das eine Ziel gerichtet ist.

Der Auftrag, geradeaus zu schauen, wirkt sich direkt auf den „Fuß“ des jungen Mannes aus (Spr 4,26). Er muss die Bahn für seinen Fuß ebnen (vgl. Heb 12,13). Er muss seinen Weg begehbar und frei machen, ihn ebnen durch das Wegräumen von Stolpersteinen. Dann können alle seine „Wege … gerade“ sein, d. h., dass er einen verlässlichen Weg gehen kann, der gradlinig zum Ziel führt.

Was unsere Augen sehen, ist eng verbunden damit, wo unsere Füße hintreten. Jeder, der Auto fährt, weiß, dass der Blick geradeaus die einzige Möglichkeit ist, das Auto gerade auf der Autobahn zu halten. Gleiches gilt für den Pflüger. Auch er schaut auf das Ende des Feldes, damit er gerade Furchen zieht. Hätte die Frau von Lot geradeaus geschaut und nicht zurückgeblickt, wäre sie nicht zu einer Salzsäule geworden (1Mo 19,17; 26). Nicht gerade vorausschauen, ist fatal. Deshalb sagt der Herr Jesus: „Erinnert euch an Lots Frau!“ (Lk 17,32).

Das Prinzip ist klar: Unsere Füße neigen dazu, unseren Augen zu folgen. Wir bestimmen den Kurs unseres Weges durch das, worauf wir unsere Augen richten. Der Verfasser des Briefes an die Hebräer spricht von einem Wettlauf. Er betont, dass es darum geht, von allen anderen Dingen wegzusehen und unsere Augen nur auf einen Gegenstand zu richten, nämlich auf Christus in der Herrlichkeit (Heb 12,1; 2).

Die Ermahnung im letzten Vers (Spr 4,27) schließt an den vorherigen Vers an. Der Sohn soll den Weg, den der Vater ihm zeigt, nicht nach rechts oder links verlassen (5Mo 5,32; 5Mo 28,13; 14; Jos 1,7). Dafür muss er auf die Stimme Gottes hören (Jes 30,21). Nicht nach rechts abbiegen bedeutet für uns, nicht der Gesetzlichkeit und der Orthodoxie zu verfallen; und nicht nach links abbiegen bedeutet, nicht dem Liberalismus und der Abgötterei zu verfallen.

Weder Drohungen noch Schmeicheleien sollen ihn vom Weg abbringen; auch nicht Zeiten von Unglück und Zeiten von Wohlstand. Er soll also geradeaus auf den angegebenen Wegen gehen. Indem er seinen Fuß vom Bösen abwendet, schafft er Distanz zwischen sich und dem Bösen.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Proverbs 4". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/proverbs-4.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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