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Sprüche 27

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Verse 1-2

Falscher Ruhm


Wer sich des morgigen Tages rühmt (Spr 27,1), überschätzt sich selbst enorm. Solches „Rühmen“ bedeutet, dass sich jemand anmaßt, die Kontrolle über die Zukunft zu haben. Doch kein Mensch kann wissen, „was ein Tag gebiert“, d. h., was ein Tag mit sich bringt, was an einem Tag alles geschehen kann. Das gilt sowohl für den Rest des heutigen Tages als auch für den morgigen Tag. Die Zukunft ist Gottes Bereich. Kein Mensch kann darüber entscheiden. Wenn wir das anerkennen, wird es uns demütig machen, sodass wir Ihm alle unsere Zukunftspläne unterwerfen, Ihm, dem souveränen Gott, der alle Dinge leitet.

Es ist nicht falsch, Pläne zu schmieden, solange es in einer demütigen Haltung geschieht. Aber Pläne schmieden, als ob wir selbst über unser Schicksal entscheiden und Kontrolle über die Zukunft haben könnten, ist unangebracht (Jak 4,13-16). Der Herr Jesus macht das im Gleichnis vom reichen Tor klar. Dieser hatte geplant, noch viele Jahre am Leben zu bleiben, doch in der folgenden Nacht schon starb er, weil Gott seine Seele von ihm forderte (Lk 12,16-21).

Dieser Spruch zeigt uns noch mehr. So können wir daraus lernen, dass wir uns nicht zu sorgen brauchen, was den morgigen Tag betrifft (Mt 6,34). Wir wissen ja gar nicht, ob unsere Sorgen morgen noch da sind. Und auch wenn es so ist, wird Gott immer noch da sein, um uns zu helfen. Eine weitere Anwendung ist, dass wir nicht auf morgen verschieben sollen, was wir heute erledigen können. Das ist besonders wichtig, wenn es darum geht, dass ein Mensch Buße tun soll, denn dann gilt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung“ (Heb 3,15). Verschiebt der Mensch aber seine Entscheidung, Buße zu tun, auf „morgen“, so wird das ein Tag in Satans Agenda, der ins Unendliche verlängert werden kann (Apg 24,24-27).

Spr 27,2 steht in direkter Verbindung mit Spr 27,1. Spr 27,1 sagt, dass niemand sich über das rühmen soll, was er morgen oder in der Zukunft zu tun gedenkt. Spr 27,2 dagegen mahnt, dass niemand sich selbst rühmen oder loben soll. Das hebräische Wort „rühmen“ kann auch mit „loben“ übersetzt werden. Es ist gut, Dinge zu tun, die des Lobes wert sind (Phil 4,8). Aber sich selbst dafür zu loben, ist nicht gut.

Wenn dich andere Leute loben, mag es gut sein; aber dich selber zu loben, kommt einer Form von Stolz gleich. Der Ausdruck „Eigenlob stinkt“ macht den eigentlichen Sinn deutlich. Dieser bekannte Ausdruck zeigt klar, dass die Menschen im Allgemeinen Mühe mit solchen haben, die ständig von ihren eigenen Leistungen reden.

Wir können sicher dankbar sein über etwas, was wir erreicht haben, und können uns daran freuen. Gott sah alles, was er geschaffen hatte, und Er sah, dass es „sehr gut“ war (1Mo 1,31a). Nun gibt es aber einen Unterschied zwischen uns und Gott. Während Gott alle Befriedigung in sich selbst findet, finden wir sie nur in Ihm. Er befähigt uns, eine bestimmte Arbeit auszuführen. Wenn das geschehen ist, sollten wir anerkennen, dass wir unnütze Diener sind, die nur getan haben, was sie zu tun schuldig waren (Lk 17,10).

Die Anerkennung kommt vom Herrn. Zu jedem Menschen, der Ihm treu gedient hat, sagt er: „Wohl, [du] guter und treuer Knecht!“ (Mt 25,23). Eigenlob kann nie objektiv sein. Wir überschätzen uns enorm, wenn wir uns selbst loben. Wenn aber der Herr unser Tun bewertet, ist seine Beurteilung absolut objektiv. In diesem Sinn stimmt seine Beurteilung unserer Person mit der eines „anderen“ und „eines Fremden“ überein. Da ist kein Platz für Scheinheiligkeit. Bei seinem Lob gibt es keine versteckten Absichten.

Verse 1-2

Falscher Ruhm


Wer sich des morgigen Tages rühmt (Spr 27,1), überschätzt sich selbst enorm. Solches „Rühmen“ bedeutet, dass sich jemand anmaßt, die Kontrolle über die Zukunft zu haben. Doch kein Mensch kann wissen, „was ein Tag gebiert“, d. h., was ein Tag mit sich bringt, was an einem Tag alles geschehen kann. Das gilt sowohl für den Rest des heutigen Tages als auch für den morgigen Tag. Die Zukunft ist Gottes Bereich. Kein Mensch kann darüber entscheiden. Wenn wir das anerkennen, wird es uns demütig machen, sodass wir Ihm alle unsere Zukunftspläne unterwerfen, Ihm, dem souveränen Gott, der alle Dinge leitet.

Es ist nicht falsch, Pläne zu schmieden, solange es in einer demütigen Haltung geschieht. Aber Pläne schmieden, als ob wir selbst über unser Schicksal entscheiden und Kontrolle über die Zukunft haben könnten, ist unangebracht (Jak 4,13-16). Der Herr Jesus macht das im Gleichnis vom reichen Tor klar. Dieser hatte geplant, noch viele Jahre am Leben zu bleiben, doch in der folgenden Nacht schon starb er, weil Gott seine Seele von ihm forderte (Lk 12,16-21).

Dieser Spruch zeigt uns noch mehr. So können wir daraus lernen, dass wir uns nicht zu sorgen brauchen, was den morgigen Tag betrifft (Mt 6,34). Wir wissen ja gar nicht, ob unsere Sorgen morgen noch da sind. Und auch wenn es so ist, wird Gott immer noch da sein, um uns zu helfen. Eine weitere Anwendung ist, dass wir nicht auf morgen verschieben sollen, was wir heute erledigen können. Das ist besonders wichtig, wenn es darum geht, dass ein Mensch Buße tun soll, denn dann gilt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung“ (Heb 3,15). Verschiebt der Mensch aber seine Entscheidung, Buße zu tun, auf „morgen“, so wird das ein Tag in Satans Agenda, der ins Unendliche verlängert werden kann (Apg 24,24-27).

Spr 27,2 steht in direkter Verbindung mit Spr 27,1. Spr 27,1 sagt, dass niemand sich über das rühmen soll, was er morgen oder in der Zukunft zu tun gedenkt. Spr 27,2 dagegen mahnt, dass niemand sich selbst rühmen oder loben soll. Das hebräische Wort „rühmen“ kann auch mit „loben“ übersetzt werden. Es ist gut, Dinge zu tun, die des Lobes wert sind (Phil 4,8). Aber sich selbst dafür zu loben, ist nicht gut.

Wenn dich andere Leute loben, mag es gut sein; aber dich selber zu loben, kommt einer Form von Stolz gleich. Der Ausdruck „Eigenlob stinkt“ macht den eigentlichen Sinn deutlich. Dieser bekannte Ausdruck zeigt klar, dass die Menschen im Allgemeinen Mühe mit solchen haben, die ständig von ihren eigenen Leistungen reden.

Wir können sicher dankbar sein über etwas, was wir erreicht haben, und können uns daran freuen. Gott sah alles, was er geschaffen hatte, und Er sah, dass es „sehr gut“ war (1Mo 1,31a). Nun gibt es aber einen Unterschied zwischen uns und Gott. Während Gott alle Befriedigung in sich selbst findet, finden wir sie nur in Ihm. Er befähigt uns, eine bestimmte Arbeit auszuführen. Wenn das geschehen ist, sollten wir anerkennen, dass wir unnütze Diener sind, die nur getan haben, was sie zu tun schuldig waren (Lk 17,10).

Die Anerkennung kommt vom Herrn. Zu jedem Menschen, der Ihm treu gedient hat, sagt er: „Wohl, [du] guter und treuer Knecht!“ (Mt 25,23). Eigenlob kann nie objektiv sein. Wir überschätzen uns enorm, wenn wir uns selbst loben. Wenn aber der Herr unser Tun bewertet, ist seine Beurteilung absolut objektiv. In diesem Sinn stimmt seine Beurteilung unserer Person mit der eines „anderen“ und „eines Fremden“ überein. Da ist kein Platz für Scheinheiligkeit. Bei seinem Lob gibt es keine versteckten Absichten.

Verse 3-4

Zu schwere Lasten


„Der Stein“ und „der Sand“ sind schwer (Spr 27,3). So empfindet es der, der sie tragen muss; die Arbeit damit ist mühsam und schmerzhaft. Ein Stein ist eine große, kompakte Ladung. Sand besteht aus vielen kleinen Teilchen, die zusammen eine schwere Last darstellen. Etwas Großes kann uns niederdrücken und uns das Gefühl geben, dass wir zusammenbrechen. Es kann auch unzählige kleine, tägliche Irritationen geben, die uns das Leben fast unerträglich machen.

„Aber der Unmut des Narren ist schwerer als beide.“ Der Unmut des Narren ist unerträglich. Wer mit einem solchen zu tun hat, fühlt sein Herz gleichsam wie mit einem Stein und Sand beschwert. Die geistliche Mühe, die den Umgang mit einem Narren erfordert, ist viel größer als ermüdende körperliche Arbeit. Hiob benutzt das gleiche Bild, um die Schwere seines Leidens zu beschreiben (Hiob 6,2; 3).

Auf der emotionalen Ebene können Gefühle präsent sein, über die der Mensch keine Kontrolle hat und eine vernichtende Wirkung haben (Spr 27,4). Er kann wegen eines bestimmten Ereignisses so viel Grimm und Zorn wie eine überströmende Flut haben, dass er grausam wird (1Mo 34,13-29; 1Mo 49,5-7). Solche Wutausbrüche sind nicht zu entschuldigen und die daraus entstehenden Grausamkeiten noch weniger.

Doch noch verheerender als Wutausbrüche ist Eifersucht. Eifersucht ist unerträglicher als Wut. Sie ist wie ein verzehrendes Feuer, das in unmittelbarer Nähe alles vernichtet, auch den Eifersüchtigen selbst. Eine eifersüchtige Person ist schlimmer als eine zornige. Eifersucht kann nie befriedigt werden (Spr 6,32-35). Niemand kann sich gegen sie stellen (Jak 3,14; 16). Abel fiel der Eifersucht von Kain zum Opfer, und so erging es Joseph gegenüber seinen Brüdern.

Verse 3-4

Zu schwere Lasten


„Der Stein“ und „der Sand“ sind schwer (Spr 27,3). So empfindet es der, der sie tragen muss; die Arbeit damit ist mühsam und schmerzhaft. Ein Stein ist eine große, kompakte Ladung. Sand besteht aus vielen kleinen Teilchen, die zusammen eine schwere Last darstellen. Etwas Großes kann uns niederdrücken und uns das Gefühl geben, dass wir zusammenbrechen. Es kann auch unzählige kleine, tägliche Irritationen geben, die uns das Leben fast unerträglich machen.

„Aber der Unmut des Narren ist schwerer als beide.“ Der Unmut des Narren ist unerträglich. Wer mit einem solchen zu tun hat, fühlt sein Herz gleichsam wie mit einem Stein und Sand beschwert. Die geistliche Mühe, die den Umgang mit einem Narren erfordert, ist viel größer als ermüdende körperliche Arbeit. Hiob benutzt das gleiche Bild, um die Schwere seines Leidens zu beschreiben (Hiob 6,2; 3).

Auf der emotionalen Ebene können Gefühle präsent sein, über die der Mensch keine Kontrolle hat und eine vernichtende Wirkung haben (Spr 27,4). Er kann wegen eines bestimmten Ereignisses so viel Grimm und Zorn wie eine überströmende Flut haben, dass er grausam wird (1Mo 34,13-29; 1Mo 49,5-7). Solche Wutausbrüche sind nicht zu entschuldigen und die daraus entstehenden Grausamkeiten noch weniger.

Doch noch verheerender als Wutausbrüche ist Eifersucht. Eifersucht ist unerträglicher als Wut. Sie ist wie ein verzehrendes Feuer, das in unmittelbarer Nähe alles vernichtet, auch den Eifersüchtigen selbst. Eine eifersüchtige Person ist schlimmer als eine zornige. Eifersucht kann nie befriedigt werden (Spr 6,32-35). Niemand kann sich gegen sie stellen (Jak 3,14; 16). Abel fiel der Eifersucht von Kain zum Opfer, und so erging es Joseph gegenüber seinen Brüdern.

Verse 5-6

Tadel als Ausdruck der Liebe


Der Ausdruck „offener Tadel“ bedeutet ein offenes, direktes Wort der ehrlichen Kritik oder Missbilligung durch einen Freund (Spr 27,5). Sie ist besser „als verhehlte Liebe“, d. h., besser als eine Liebe, die zu schüchtern, zu ängstlich oder nicht vertrauensvoll genug ist, um zuzugeben, dass Tadel Teil der wahren Liebe ist. Eine Liebe, die keine Ermahnung kennt, ist moralisch wertlos. Es stellt sich sogar die Frage, ob solche Liebe aufrichtig ist. Wie auch immer, Liebe, die sich der Verantwortung entzieht, ist unvollständig.

Paulus musste einmal Petrus öffentlich tadeln (Gal 2,11). Aber das führte nicht dazu, dass Petrus bitter wurde. Später schrieb Petrus in seinem zweiten Brief über „unseren geliebten Bruder Paulus“ (2Pet 3,15). Es ist falsche Liebe, ja in Wirklichkeit Hass, wenn wir, wo es nötig wäre, unwillig sind, unsere Kinder oder Glaubensgeschwister zu tadeln (3Mo 19,17). Liebe „freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der Wahrheit“ (1Kor 13,6).

Der Spruch in Spr 27,6 benutzt andere Worte, um dasselbe zu sagen wie Spr 27,5. Wir alle haben Menschen nötig, die uns so sehr lieben, dass sie bereit sind, uns die Wahrheit über uns selbst zu sagen. Solche Menschen sagen uns nicht nur Dinge, die wir gerne hören, sondern auch solche, die wir hören müssen. Das kann bisweilen schmerzhaft sein und Wunden verursachen. Aber dies sind stets Wunden, die keine Narben hinterlassen. „Wunden“ bezieht sich besonders auf Wunden an der Seele.

Wir kommen vielleicht in eine Situation, in der wir jemanden auf eine Sache aufmerksam machen müssen, weil wir sehen, dass etwas droht schiefzulaufen. Die angesprochene Person müsste im Hinblick auf ihr Verhalten eine Korrektur vornehmen. Solche Zurechtweisungen mögen schwer zu schlucken sein und können sogar zur Folge haben, dass die beiden Gesprächspartner sich für eine Weile voneinander distanzieren. Die angesprochene Person mag die Aussage der anderen Person als unerwünscht empfinden. Wenn aber die ersten Emotionen einmal verflogen sind und positiven Überlegungen Platz gemacht haben, besteht die Hoffnung, dass die angesprochene Person das Gesagte als Gewinn zu sehen vermag. In diesem Fall ist sie schließlich sogar bereit, das Geschehen als nützlich zu beurteilen (Ps 141,5; vgl. Off 3,19).

So zum Beispiel sehen manchmal Großeltern bei ihren Enkeln Dinge, die deren Eltern entgangen sind. Da ist Weisheit erforderlich, wenn es darum geht, die Kinder in der richtigen Weise und zur richtigen Zeit darauf anzusprechen. Wahre Liebe wird Irrtum immer ansprechen und nicht warten, bis es zu spät ist, um dann zu sagen, dass das Resultat ja zu erwarten war.

Gegenüber den Äußerungen wahrer Liebe stehen die Äußerungen der Scheinliebe des Hassers. Der Hasser ist nicht geizig mit seinen „Küssen“. Er gibt sie „überreichlich“, um auf diese Weise seine wahren Absichten zu verhüllen. Es sind irreführende und heuchlerische Äußerungen. Das abscheulichste Beispiel dazu ist der trügerische Kuss, mit dem Judas seinen Meister verriet (Mk 14,43-45).

Verse 5-6

Tadel als Ausdruck der Liebe


Der Ausdruck „offener Tadel“ bedeutet ein offenes, direktes Wort der ehrlichen Kritik oder Missbilligung durch einen Freund (Spr 27,5). Sie ist besser „als verhehlte Liebe“, d. h., besser als eine Liebe, die zu schüchtern, zu ängstlich oder nicht vertrauensvoll genug ist, um zuzugeben, dass Tadel Teil der wahren Liebe ist. Eine Liebe, die keine Ermahnung kennt, ist moralisch wertlos. Es stellt sich sogar die Frage, ob solche Liebe aufrichtig ist. Wie auch immer, Liebe, die sich der Verantwortung entzieht, ist unvollständig.

Paulus musste einmal Petrus öffentlich tadeln (Gal 2,11). Aber das führte nicht dazu, dass Petrus bitter wurde. Später schrieb Petrus in seinem zweiten Brief über „unseren geliebten Bruder Paulus“ (2Pet 3,15). Es ist falsche Liebe, ja in Wirklichkeit Hass, wenn wir, wo es nötig wäre, unwillig sind, unsere Kinder oder Glaubensgeschwister zu tadeln (3Mo 19,17). Liebe „freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich mit der Wahrheit“ (1Kor 13,6).

Der Spruch in Spr 27,6 benutzt andere Worte, um dasselbe zu sagen wie Spr 27,5. Wir alle haben Menschen nötig, die uns so sehr lieben, dass sie bereit sind, uns die Wahrheit über uns selbst zu sagen. Solche Menschen sagen uns nicht nur Dinge, die wir gerne hören, sondern auch solche, die wir hören müssen. Das kann bisweilen schmerzhaft sein und Wunden verursachen. Aber dies sind stets Wunden, die keine Narben hinterlassen. „Wunden“ bezieht sich besonders auf Wunden an der Seele.

Wir kommen vielleicht in eine Situation, in der wir jemanden auf eine Sache aufmerksam machen müssen, weil wir sehen, dass etwas droht schiefzulaufen. Die angesprochene Person müsste im Hinblick auf ihr Verhalten eine Korrektur vornehmen. Solche Zurechtweisungen mögen schwer zu schlucken sein und können sogar zur Folge haben, dass die beiden Gesprächspartner sich für eine Weile voneinander distanzieren. Die angesprochene Person mag die Aussage der anderen Person als unerwünscht empfinden. Wenn aber die ersten Emotionen einmal verflogen sind und positiven Überlegungen Platz gemacht haben, besteht die Hoffnung, dass die angesprochene Person das Gesagte als Gewinn zu sehen vermag. In diesem Fall ist sie schließlich sogar bereit, das Geschehen als nützlich zu beurteilen (Ps 141,5; vgl. Off 3,19).

So zum Beispiel sehen manchmal Großeltern bei ihren Enkeln Dinge, die deren Eltern entgangen sind. Da ist Weisheit erforderlich, wenn es darum geht, die Kinder in der richtigen Weise und zur richtigen Zeit darauf anzusprechen. Wahre Liebe wird Irrtum immer ansprechen und nicht warten, bis es zu spät ist, um dann zu sagen, dass das Resultat ja zu erwarten war.

Gegenüber den Äußerungen wahrer Liebe stehen die Äußerungen der Scheinliebe des Hassers. Der Hasser ist nicht geizig mit seinen „Küssen“. Er gibt sie „überreichlich“, um auf diese Weise seine wahren Absichten zu verhüllen. Es sind irreführende und heuchlerische Äußerungen. Das abscheulichste Beispiel dazu ist der trügerische Kuss, mit dem Judas seinen Meister verriet (Mk 14,43-45).

Vers 7

Sattheit und Hunger verändern den Geschmack


Dieser Vers vergleicht einen satten mit einem hungrigen Menschen. Der Satte zertritt oder verschmäht Honig, während dem Hungrigen sogar Bitteres süß schmeckt. Zu viel des Guten macht das Gute nicht schlecht, aber es verdirbt den Nutzer. Je mehr wir haben, desto weniger schätzen wir, was wir haben. Für einen Hungrigen dagegen ist es umgekehrt. Hunger lässt das Bittere süß erscheinen. Es heißt ja auch: „Der Hunger ist der beste Koch.“

Wenn es um das Essen und Trinken für unseren Körper geht, wird der erste Teil dieses Verses zunehmend wahr für die Welt, in der wir hier in Europa leben. Mit dem zweiten Teil dagegen sind wir weniger vertraut. Was die geistliche Bedeutung betrifft, so sind beide Teile des Verses auf uns anwendbar. Christen mögen den Eindruck haben, sie seien anderen Menschen aufgrund der geistlichen Schätze überlegen, die sie besitzen, und schauen deshalb verächtlich auf diejenigen herab, die, ihrer Meinung nach, weniger geistliche Kenntnisse haben als sie. Diese Menschen nehmen deshalb nichts von den „armen“ Gläubigen an, wenn diese ihnen Gottes Wort mitteilen, sondern „zertreten“ es.

Aber die, die hungrig und durstig nach Gott sind, nehmen alles, was sie aus Gottes Wort lernen, mit großer Dankbarkeit an. Dieser Hunger nach Gott lässt bittere Prüfungen zu süßen Erfahrungen werden (2Mo 15,23-25). Auf diese Weise wird auch die Bitterkeit des Gerichts süß, wenn es als gerechtfertigt anerkannt wird, weil dann der Glaube seine positive Wirkung erkennt (Off 10,8-10). Das Leiden verursacht einen bitteren Geschmack, aber das Bewusstsein, dass darauf Segen folgt, lässt die Bitterkeit süß werden (Off 10,9).

Vers 7

Sattheit und Hunger verändern den Geschmack


Dieser Vers vergleicht einen satten mit einem hungrigen Menschen. Der Satte zertritt oder verschmäht Honig, während dem Hungrigen sogar Bitteres süß schmeckt. Zu viel des Guten macht das Gute nicht schlecht, aber es verdirbt den Nutzer. Je mehr wir haben, desto weniger schätzen wir, was wir haben. Für einen Hungrigen dagegen ist es umgekehrt. Hunger lässt das Bittere süß erscheinen. Es heißt ja auch: „Der Hunger ist der beste Koch.“

Wenn es um das Essen und Trinken für unseren Körper geht, wird der erste Teil dieses Verses zunehmend wahr für die Welt, in der wir hier in Europa leben. Mit dem zweiten Teil dagegen sind wir weniger vertraut. Was die geistliche Bedeutung betrifft, so sind beide Teile des Verses auf uns anwendbar. Christen mögen den Eindruck haben, sie seien anderen Menschen aufgrund der geistlichen Schätze überlegen, die sie besitzen, und schauen deshalb verächtlich auf diejenigen herab, die, ihrer Meinung nach, weniger geistliche Kenntnisse haben als sie. Diese Menschen nehmen deshalb nichts von den „armen“ Gläubigen an, wenn diese ihnen Gottes Wort mitteilen, sondern „zertreten“ es.

Aber die, die hungrig und durstig nach Gott sind, nehmen alles, was sie aus Gottes Wort lernen, mit großer Dankbarkeit an. Dieser Hunger nach Gott lässt bittere Prüfungen zu süßen Erfahrungen werden (2Mo 15,23-25). Auf diese Weise wird auch die Bitterkeit des Gerichts süß, wenn es als gerechtfertigt anerkannt wird, weil dann der Glaube seine positive Wirkung erkennt (Off 10,8-10). Das Leiden verursacht einen bitteren Geschmack, aber das Bewusstsein, dass darauf Segen folgt, lässt die Bitterkeit süß werden (Off 10,9).

Vers 8

Verlass deinen Wohnort nicht


Dieser Vers vergleicht einen Mann, der fern von seinem Wohnort schweift, mit einem Vogel, der fern von seinem Nest schweift. In beiden Fällen ist die Rede von einem sicheren und geschützten Ort, der verlassen wird. Der Grund dafür ist nicht erwähnt. Der Zusammenhang scheint darauf hinzudeuten, dass es sich um eine unverantwortliche Aktion handelt, die das Wertvolle, das aufgegeben wird, nicht berücksichtigt.

Das Wort „schweift“ lässt den Eindruck entstehen, dass ein Mensch nicht mehr länger die Umstände ertragen kann und deshalb sein Glück anderswo sucht. Unzufriedenheit mit der jeweiligen Lebenssituation ist oft ein Beweggrund, um davonzulaufen. Daraus sollen wir lernen, Mitmenschen zu ermuntern, auch in unangenehmen Zeiten ihr Haus zu schützen und dafür dankbar zu sein.

Für solche, die mit ihren Umständen nicht zufrieden sind, ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner. Elimelech hatte Bethlehem aus wirtschaftlichen Gründen verlassen; er beabsichtigte, sich in Moab niederzulassen und dort zu wohnen, solange die Wirtschaftskrise in Israel andauern würde (Rt 1,1; 2). In Moab ist es nicht gut gelaufen (Rt 1,3-21). Im Gleichnis vom verlorenen Sohn sehen wir, dass der jüngste Sohn das Haus seines Vaters aus egoistischen Gründen verließ. Er zog fort von einem Ort, wo alles sehr gut war, doch ihm selber erging es schlecht (Lk 15,11-13). Auch wer gläubig ist, kann fern von seinem „Nest“ schweifen, wie das bei Demas der Fall war (2Tim 4,10). Ein irrender Fuß folgt einem irrenden Herz.

Vers 8

Verlass deinen Wohnort nicht


Dieser Vers vergleicht einen Mann, der fern von seinem Wohnort schweift, mit einem Vogel, der fern von seinem Nest schweift. In beiden Fällen ist die Rede von einem sicheren und geschützten Ort, der verlassen wird. Der Grund dafür ist nicht erwähnt. Der Zusammenhang scheint darauf hinzudeuten, dass es sich um eine unverantwortliche Aktion handelt, die das Wertvolle, das aufgegeben wird, nicht berücksichtigt.

Das Wort „schweift“ lässt den Eindruck entstehen, dass ein Mensch nicht mehr länger die Umstände ertragen kann und deshalb sein Glück anderswo sucht. Unzufriedenheit mit der jeweiligen Lebenssituation ist oft ein Beweggrund, um davonzulaufen. Daraus sollen wir lernen, Mitmenschen zu ermuntern, auch in unangenehmen Zeiten ihr Haus zu schützen und dafür dankbar zu sein.

Für solche, die mit ihren Umständen nicht zufrieden sind, ist das Gras auf der anderen Seite immer grüner. Elimelech hatte Bethlehem aus wirtschaftlichen Gründen verlassen; er beabsichtigte, sich in Moab niederzulassen und dort zu wohnen, solange die Wirtschaftskrise in Israel andauern würde (Rt 1,1; 2). In Moab ist es nicht gut gelaufen (Rt 1,3-21). Im Gleichnis vom verlorenen Sohn sehen wir, dass der jüngste Sohn das Haus seines Vaters aus egoistischen Gründen verließ. Er zog fort von einem Ort, wo alles sehr gut war, doch ihm selber erging es schlecht (Lk 15,11-13). Auch wer gläubig ist, kann fern von seinem „Nest“ schweifen, wie das bei Demas der Fall war (2Tim 4,10). Ein irrender Fuß folgt einem irrenden Herz.

Verse 9-10

Die Liebe und Hilfe eines Freundes


„Öl und Räucherwerk“ sind wohltuend für den Körper (Spr 27,9). Wer seinen Körper mit solchen wohlriechenden Essenzen einreibt, sodass er gut aussieht und auch gut riecht, empfindet darüber hinaus eine frohmachende Wirkung in seinem Herz. Kosmetik hat ihre Wirkung auf eine Person. Der Rat der Seele eines Freundes wirkt gleichermaßen wohltuend auf einen Mitmenschen durch die liebevolle Zuneigung, die er ihm gegenüber erweist.

Der Rat der Seele ist besonders dann wohltuend, wenn er von einem Freund kommt, der Gott an die erste Stelle in seinem Leben stellt und die gleiche Gemeinschaft mit dem Erlöser genießt. Ein schönes Beispiel finden wir in Jonathan, wie er seinem Freund David wohltuenden Rat gab (1Sam 20,10-17). Der Herr Jesus gibt immer Rat der Seele. Damit macht Er die Herzen derer froh, die Er seine Freunde nennt. Einer seiner Namen ist ja „Berater“ (Jes 9,5).

In Verbindung mit Spr 27,9 spricht der König Salomo über den Wert eines Freundes (Spr 27,10); er tut dies ganz besonders im Hinblick auf einen Freund in der Familie. Salomo selbst pflegte eine Freundschaft mit Hiram, der schon der Freund seines Vaters David war (1Kön 5,15-25). Er ist ein Freund, der seine Vertrauenswürdigkeit schon während einer Generation bewiesen hatte. David warnt seinen Sohn, diesen Freund nicht aufzugeben, sondern die Freundschaft mit ihm als etwas Besonderes zu schätzen.

Ein Freund des Hauses ist einem immer nahe, sowohl in einem wörtlichen als auch in einem geistlichen Sinn. Er kennt die Familie. Sollte der Sohn eines Tages von einem Unheil getroffen werden und Hilfe benötigen, so braucht er nicht zu jemandem zu gehen, der weit entfernt lebt oder mit dem er keine geistliche Beziehung hat; er wird einfach den Freund des Hauses um Hilfe bitten. Er wohnt ja ganz in der Nähe und kennt deshalb den Sohn schon von klein auf.

Wahre Freundschaft verändert sich nicht. Ein wahrer Freund ist ein Nächster, an den du dich immer wenden kannst, wenn du Hilfe benötigst. Für wahre Freunde gibt es keine Hindernisse im Hinblick auf bestehende Altersunterschiede. Dies gilt ganz besonders für den Herrn Jesus. Ganz ungeachtet des Alters ist Er der verlässliche Freund aller, die Ihn kennen.

Verse 9-10

Die Liebe und Hilfe eines Freundes


„Öl und Räucherwerk“ sind wohltuend für den Körper (Spr 27,9). Wer seinen Körper mit solchen wohlriechenden Essenzen einreibt, sodass er gut aussieht und auch gut riecht, empfindet darüber hinaus eine frohmachende Wirkung in seinem Herz. Kosmetik hat ihre Wirkung auf eine Person. Der Rat der Seele eines Freundes wirkt gleichermaßen wohltuend auf einen Mitmenschen durch die liebevolle Zuneigung, die er ihm gegenüber erweist.

Der Rat der Seele ist besonders dann wohltuend, wenn er von einem Freund kommt, der Gott an die erste Stelle in seinem Leben stellt und die gleiche Gemeinschaft mit dem Erlöser genießt. Ein schönes Beispiel finden wir in Jonathan, wie er seinem Freund David wohltuenden Rat gab (1Sam 20,10-17). Der Herr Jesus gibt immer Rat der Seele. Damit macht Er die Herzen derer froh, die Er seine Freunde nennt. Einer seiner Namen ist ja „Berater“ (Jes 9,5).

In Verbindung mit Spr 27,9 spricht der König Salomo über den Wert eines Freundes (Spr 27,10); er tut dies ganz besonders im Hinblick auf einen Freund in der Familie. Salomo selbst pflegte eine Freundschaft mit Hiram, der schon der Freund seines Vaters David war (1Kön 5,15-25). Er ist ein Freund, der seine Vertrauenswürdigkeit schon während einer Generation bewiesen hatte. David warnt seinen Sohn, diesen Freund nicht aufzugeben, sondern die Freundschaft mit ihm als etwas Besonderes zu schätzen.

Ein Freund des Hauses ist einem immer nahe, sowohl in einem wörtlichen als auch in einem geistlichen Sinn. Er kennt die Familie. Sollte der Sohn eines Tages von einem Unheil getroffen werden und Hilfe benötigen, so braucht er nicht zu jemandem zu gehen, der weit entfernt lebt oder mit dem er keine geistliche Beziehung hat; er wird einfach den Freund des Hauses um Hilfe bitten. Er wohnt ja ganz in der Nähe und kennt deshalb den Sohn schon von klein auf.

Wahre Freundschaft verändert sich nicht. Ein wahrer Freund ist ein Nächster, an den du dich immer wenden kannst, wenn du Hilfe benötigst. Für wahre Freunde gibt es keine Hindernisse im Hinblick auf bestehende Altersunterschiede. Dies gilt ganz besonders für den Herrn Jesus. Ganz ungeachtet des Alters ist Er der verlässliche Freund aller, die Ihn kennen.

Vers 11

Ein weiser Sohn ist eine Antwort auf Schmähung


Ein weiser Sohn erfreut zuallererst das Herz seines Vaters. Dann gibt er seinem Vater auch die Möglichkeit, seinen Kritikern etwas zu entgegnen. Eltern, die ihre Kinder nach klaren Regeln erziehen, werden manchmal kritisiert. Sie verpflichten ihre Kinder, gewisse Regeln zu befolgen. Auch halten sie ihre Kinder fern von gewissen Freiheiten, die andere Kinder bekommen oder sich nehmen. Diese Kritik geht mit Warnungen an die Eltern einher, dass ihre Kinder sich später wohl der Welt zuwenden werden, weil sie das elterliche Joch ihrer Erziehung für unerträglich empfunden haben.

Eine Erziehung dagegen, die auf der Beziehung zum Herrn beruht, wird im Allgemeinen bei den Kindern Gutes bewirken; das wird dank Gottes Weisheit und klaren Regeln, in Liebe angewendet, die solche Erziehung kennzeichnen, erreicht. Kinder, die Weise sind, rechtfertigen ihre Eltern. Von den Kindern wird nicht gefordert, dass sie sich gut benehmen, nur damit der Vater dem Schmäher antworten kann, der ihm Vorwürfe macht; solches Handeln wäre Zwang und Manipulation. Geistliche Wahrheiten sind keine elterliche Hinterlassenschaft. Die Weisheit, die ein Kind in seinem Leben erkennen lässt, ist nicht von seinen Eltern geerbt, sondern selbst erworben.

Kinder, die ihren eigenen Weg in Übereinstimmung mit dem, was sie von ihren Eltern gelernt haben, gehen, sind die beste Empfehlung für den Wert der Erziehung, die sie von ihren Eltern empfangen haben. Dieses gilt auch für Gott als unserem Vater. Wir erfreuen sein Herz, wenn wir weise sind, was aber nur möglich ist, wenn wir auf die Belehrung durch sein Wort hören. Diese Belehrung wird, wenn es an uns sichtbar wird, unsere Gegner sprachlos machen. Dieses Prinzip können wir auch auf all die anwenden, die Gottes Wort Mitgläubigen weitergeben, z. B. durch Bibelkurse und Vorträge. Ein weiteres Beispiel finden wir in dem, was Paulus zu den Gläubigen in Thessalonich sagt und was er über sie sagt (1Thes 2,19; 20).

Vers 11

Ein weiser Sohn ist eine Antwort auf Schmähung


Ein weiser Sohn erfreut zuallererst das Herz seines Vaters. Dann gibt er seinem Vater auch die Möglichkeit, seinen Kritikern etwas zu entgegnen. Eltern, die ihre Kinder nach klaren Regeln erziehen, werden manchmal kritisiert. Sie verpflichten ihre Kinder, gewisse Regeln zu befolgen. Auch halten sie ihre Kinder fern von gewissen Freiheiten, die andere Kinder bekommen oder sich nehmen. Diese Kritik geht mit Warnungen an die Eltern einher, dass ihre Kinder sich später wohl der Welt zuwenden werden, weil sie das elterliche Joch ihrer Erziehung für unerträglich empfunden haben.

Eine Erziehung dagegen, die auf der Beziehung zum Herrn beruht, wird im Allgemeinen bei den Kindern Gutes bewirken; das wird dank Gottes Weisheit und klaren Regeln, in Liebe angewendet, die solche Erziehung kennzeichnen, erreicht. Kinder, die Weise sind, rechtfertigen ihre Eltern. Von den Kindern wird nicht gefordert, dass sie sich gut benehmen, nur damit der Vater dem Schmäher antworten kann, der ihm Vorwürfe macht; solches Handeln wäre Zwang und Manipulation. Geistliche Wahrheiten sind keine elterliche Hinterlassenschaft. Die Weisheit, die ein Kind in seinem Leben erkennen lässt, ist nicht von seinen Eltern geerbt, sondern selbst erworben.

Kinder, die ihren eigenen Weg in Übereinstimmung mit dem, was sie von ihren Eltern gelernt haben, gehen, sind die beste Empfehlung für den Wert der Erziehung, die sie von ihren Eltern empfangen haben. Dieses gilt auch für Gott als unserem Vater. Wir erfreuen sein Herz, wenn wir weise sind, was aber nur möglich ist, wenn wir auf die Belehrung durch sein Wort hören. Diese Belehrung wird, wenn es an uns sichtbar wird, unsere Gegner sprachlos machen. Dieses Prinzip können wir auch auf all die anwenden, die Gottes Wort Mitgläubigen weitergeben, z. B. durch Bibelkurse und Vorträge. Ein weiteres Beispiel finden wir in dem, was Paulus zu den Gläubigen in Thessalonich sagt und was er über sie sagt (1Thes 2,19; 20).

Vers 12

Der Kluge verbirgt sich vor dem Unglück


Der Kontrast besteht zwischen dem Klugen und den Einfältigen (Spr 22,3). Der Kluge ist der reife Mensch, der sich Wachsamkeit angeeignet hat. Die Einfältigen stehen für Unerfahrene, oft Jugendliche, die sich leicht betrügen lassen, weil sie im Eigensinn verharren. Ob einer klug oder einfältig ist, wird offenbar an der Reaktion angesichts des kommenden Unglücks des Gerichts.

Um einem kommenden Unglück entrinnen zu können, müssen wir es als das sehen, was es ist, und es ernst nehmen. Das ist es, was der Kluge tut, während der Einfältige das Unglück auch sieht, aber es nicht ernst nimmt, ja, es vielleicht sogar ignoriert oder es als nicht so ernst einschätzt. Die Reaktion auf das kommende Unglück macht klar, ob jemand dieses ernst nimmt oder unbesorgt darüber bleibt. Der Kluge sucht einen sicheren Ort, wo er sich vor dem kommenden Unglück bergen kann; die Einfältigen dagegen machen einfach weiter und werden Strafe erleiden.

David entwich Saul mehr als einmal, weil er voraussah, was Saul zu tun beabsichtigte. David verbarg sich und blieb somit von den Händen Sauls verschont. Auch Noah war ein kluger Mann. Er verbarg sich in der Arche, während alle Übrigen einfältig blieben, keine Warnung annehmen wollten und einfach so weiterlebten; sie mussten dafür Strafe erleiden (Jer 6,17).

Drohendes Unglück sollte uns weder nervös machen noch uns zu einer überstürzten Aktion verführen. Es sollte uns dazu anleiten, ruhig zu überlegen, was wir tun sollten, um unbeschadet zu bleiben, denn das Unglück wird ganz sicher kommen. Ein Kluger wird sich am richtigen Ort zu verbergen wissen, dort, wo er wirklichen Schutz findet. Er wird sich nicht vor Gottes Zorngericht zu schützen suchen, indem er, bildlich gesprochen, einen unpassenden Ort oder eine unpassende Vorgehensweise wählt. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn er versuchen würde, sich mit guten Gesetzeswerken zu kleiden.

Nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, flochten sie Lendenschurze aus Feigenblättern, um sich damit zu bekleiden (1Mo 3,7; 8); dieses Vorgehen ist ein Bild von Selbstgerechtigkeit. Aber ihre selbstgemachte Bedeckung nützte ihnen nichts. Die beiden blieben nackt vor Gott (1Mo 3,10; 11). Es war Gott selbst, der sich um die passende Bekleidung kümmerte. Dazu benutzte Er eine Tierhaut, was auf die Tatsache hinweist, dass ein Tier stellvertretend getötet werden musste (1Mo 3,21). Dieses Vorgehen Gottes weist auf die einzig mögliche Zuflucht vor seinem Gericht hin, nämlich auf das Opfer Jesu Christi (Jes 32,2a). Wer Jesus Christus im Glauben annimmt, ist völlig geschützt gegen Unglück. Wer diesen Bergungsort ablehnt und ohne Ihn weiterlebt, wird selbst die Strafe erleiden müssen.

Vers 12

Der Kluge verbirgt sich vor dem Unglück


Der Kontrast besteht zwischen dem Klugen und den Einfältigen (Spr 22,3). Der Kluge ist der reife Mensch, der sich Wachsamkeit angeeignet hat. Die Einfältigen stehen für Unerfahrene, oft Jugendliche, die sich leicht betrügen lassen, weil sie im Eigensinn verharren. Ob einer klug oder einfältig ist, wird offenbar an der Reaktion angesichts des kommenden Unglücks des Gerichts.

Um einem kommenden Unglück entrinnen zu können, müssen wir es als das sehen, was es ist, und es ernst nehmen. Das ist es, was der Kluge tut, während der Einfältige das Unglück auch sieht, aber es nicht ernst nimmt, ja, es vielleicht sogar ignoriert oder es als nicht so ernst einschätzt. Die Reaktion auf das kommende Unglück macht klar, ob jemand dieses ernst nimmt oder unbesorgt darüber bleibt. Der Kluge sucht einen sicheren Ort, wo er sich vor dem kommenden Unglück bergen kann; die Einfältigen dagegen machen einfach weiter und werden Strafe erleiden.

David entwich Saul mehr als einmal, weil er voraussah, was Saul zu tun beabsichtigte. David verbarg sich und blieb somit von den Händen Sauls verschont. Auch Noah war ein kluger Mann. Er verbarg sich in der Arche, während alle Übrigen einfältig blieben, keine Warnung annehmen wollten und einfach so weiterlebten; sie mussten dafür Strafe erleiden (Jer 6,17).

Drohendes Unglück sollte uns weder nervös machen noch uns zu einer überstürzten Aktion verführen. Es sollte uns dazu anleiten, ruhig zu überlegen, was wir tun sollten, um unbeschadet zu bleiben, denn das Unglück wird ganz sicher kommen. Ein Kluger wird sich am richtigen Ort zu verbergen wissen, dort, wo er wirklichen Schutz findet. Er wird sich nicht vor Gottes Zorngericht zu schützen suchen, indem er, bildlich gesprochen, einen unpassenden Ort oder eine unpassende Vorgehensweise wählt. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn er versuchen würde, sich mit guten Gesetzeswerken zu kleiden.

Nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, flochten sie Lendenschurze aus Feigenblättern, um sich damit zu bekleiden (1Mo 3,7; 8); dieses Vorgehen ist ein Bild von Selbstgerechtigkeit. Aber ihre selbstgemachte Bedeckung nützte ihnen nichts. Die beiden blieben nackt vor Gott (1Mo 3,10; 11). Es war Gott selbst, der sich um die passende Bekleidung kümmerte. Dazu benutzte Er eine Tierhaut, was auf die Tatsache hinweist, dass ein Tier stellvertretend getötet werden musste (1Mo 3,21). Dieses Vorgehen Gottes weist auf die einzig mögliche Zuflucht vor seinem Gericht hin, nämlich auf das Opfer Jesu Christi (Jes 32,2a). Wer Jesus Christus im Glauben annimmt, ist völlig geschützt gegen Unglück. Wer diesen Bergungsort ablehnt und ohne Ihn weiterlebt, wird selbst die Strafe erleiden müssen.

Vers 13

Verpflichtungen müssen eingelöst werden


Für einen Fremden Bürge zu werden (Spr 27,13), wird im Sinn von Spr 27,12 als Unglück dargestellt. Der Kluge sieht das Unglück, das unsichtbar mit Bürge für einen Fremden werden, verbunden ist. Um dem Unglück zu entgehen, hält er sich von derartigen Aktionen fern und schließt damit jeden Verlust von Pfandgegenständen aus.

Wer als Einfältiger für einen Fremden bürgt, riskiert, seine Kleidung zu verlieren. Sein Gewand ist das letzte, was er hat. Wenn er das verliert, verliert er alles und wird der Kälte der Nacht ausgesetzt. Auch kann er es nie wieder zurückbekommen, denn es ist in die Hände einer „fremden Frau“ geraten.

Eine Anwendung ist, dass wir die Wärme der christlichen Gemeinschaft verlieren, wenn wir Verpflichtungen eingehen, die wir nicht erfüllen können. Wir können jemanden für eine bestimmte Aufgabe empfehlen und sagen, dass wir helfen werden, wenn die von uns empfohlene Person die Aufgabe nicht erfüllt. Wenn das so ist, müssen wir unser Wort halten. Dann können wir nicht mehr das tun, was unsere eigentliche Aufgabe war, sondern müssen etwas tun, was nicht unsere Aufgabe war. Damit verlieren wir viel Energie, denn die Erfüllung von Verpflichtungen durch eigenes Verschulden ist etwas ganz anderes, als etwas aus Liebe tun.

Die Lektion ist, dass wir die Folgen tragen müssen, wenn wir von einem Fremden, der sich als unzuverlässig herausstellt, irregeführt wurden, Verpflichtungen einzugehen. Die Menschen sind an ihre Verpflichtungen gebunden, egal wie dumm es war, sie einzugehen.

Vers 13

Verpflichtungen müssen eingelöst werden


Für einen Fremden Bürge zu werden (Spr 27,13), wird im Sinn von Spr 27,12 als Unglück dargestellt. Der Kluge sieht das Unglück, das unsichtbar mit Bürge für einen Fremden werden, verbunden ist. Um dem Unglück zu entgehen, hält er sich von derartigen Aktionen fern und schließt damit jeden Verlust von Pfandgegenständen aus.

Wer als Einfältiger für einen Fremden bürgt, riskiert, seine Kleidung zu verlieren. Sein Gewand ist das letzte, was er hat. Wenn er das verliert, verliert er alles und wird der Kälte der Nacht ausgesetzt. Auch kann er es nie wieder zurückbekommen, denn es ist in die Hände einer „fremden Frau“ geraten.

Eine Anwendung ist, dass wir die Wärme der christlichen Gemeinschaft verlieren, wenn wir Verpflichtungen eingehen, die wir nicht erfüllen können. Wir können jemanden für eine bestimmte Aufgabe empfehlen und sagen, dass wir helfen werden, wenn die von uns empfohlene Person die Aufgabe nicht erfüllt. Wenn das so ist, müssen wir unser Wort halten. Dann können wir nicht mehr das tun, was unsere eigentliche Aufgabe war, sondern müssen etwas tun, was nicht unsere Aufgabe war. Damit verlieren wir viel Energie, denn die Erfüllung von Verpflichtungen durch eigenes Verschulden ist etwas ganz anderes, als etwas aus Liebe tun.

Die Lektion ist, dass wir die Folgen tragen müssen, wenn wir von einem Fremden, der sich als unzuverlässig herausstellt, irregeführt wurden, Verpflichtungen einzugehen. Die Menschen sind an ihre Verpflichtungen gebunden, egal wie dumm es war, sie einzugehen.

Verse 14-16

Unangemessenes Verhalten


Wahre Freundschaft wird nicht auf eine übertriebene, unpassende Weise demonstriert (Spr 27,14). Jedem, der seinem Freund lautstark und zur Unzeit alles Mögliche an guten Dingen wünscht, geht es im Grunde genommen nicht um seinen Freund, sondern um sein eigenes Ich. Indem ein solcher sagt, wie gut sein Freund ist, will er, dass seine Stimme gehört wird. Dann kann er sich brüsten, in seinem Nächsten einen solchen Freund zu haben. Solches Tun ist ein übertriebener Ausdruck des Lobes für eine Person.

Es besteht kein Zweifel, dass der Freund von diesem Verhalten keineswegs begeistert ist. Er braucht solche Aufmerksamkeit gar nicht unbedingt. Das übertriebene Verhalten seines glückwünschenden Freundes ist für ihn wie eine Verwünschung. Die Nachbarn hören beständig seinen Namen in Verbindung mit allen möglichen religiösen Glückwünschen. Das weckt nicht Respekt, sondern Ärgernis. Derjenige, der sich auf diese Weise ausdrückt, mag den Eindruck von Frömmigkeit und Freundschaft erwecken wollen, aber es wird als Verwünschung betrachtet. Immer wenn jemand über die Maßen gepriesen wird, wird Abneigung und nicht Bewunderung bewirkt. Der Freund weiß das und ist deshalb gar nicht glücklich über all diese Segenwünsche.

Sicher ist es eine gute Sache, jemanden zu segnen, was bedeutet, ihm Gutes zu wünschen. Aber dies sollte in einer passenden Art und Weise, zum richtigen Zeitpunkt und aus aufrichtigen Beweggründen geschehen. Eine gute Tat, zur falschen Zeit getan, kann als Verwünschung interpretiert werden. Es ist besser, schon früh am Morgen mit Gott zu reden und beim Bibellesen auf Ihn zu hören, als einem Freund den Tag zu verderben mit solch einem unangebrachten Tun.

Über den Vergleich „einer zänkischen Frau“ mit „einer beständigen Traufe“ in Spr 27,15 haben wir schon früher in Sprüche 19 nachgedacht (Spr 19,13b). Hier wird noch die Information hinzugefügt: „Am Tag des strömenden Regens.“ Diese Worte beschreiben einen Tag, an dem man lieber zu Hause bleibt. Aber auch dort ist man nicht vor dem Regen geschützt, weil das Dach undicht ist. So kann der Mann nirgendwo ein Versteck finden.

Er sieht sich ständig mit der Streitsucht seiner Frau konfrontiert, ohne die geringste Möglichkeit, ihr zu entfliehen. Ständig ist sie am Zanken, gleich dem ununterbrochenen Tropfen des undichten Daches bei Dauerregen. Es regnet gewissermaßen drinnen wie draußen. Überall nur kalte Nässe, die einem bis in die Knochen fährt.

Diese Frau lässt sich nicht leiten; sie ist unstetig wie der Wind (Spr 27,16) und wie dieser ist sie kaum zu greifen und unberechenbar. Ein Windstoß kann ganz unerwartet daherkommen. Auch ist sie nicht festzuhalten wie Öl, das ungehindert durch die Finger tropft. Das Bild des Öls beschreibt die Hoffnungslosigkeit einer Situation, die nicht mit menschlichen Mitteln verändert werden kann.

Verse 14-16

Unangemessenes Verhalten


Wahre Freundschaft wird nicht auf eine übertriebene, unpassende Weise demonstriert (Spr 27,14). Jedem, der seinem Freund lautstark und zur Unzeit alles Mögliche an guten Dingen wünscht, geht es im Grunde genommen nicht um seinen Freund, sondern um sein eigenes Ich. Indem ein solcher sagt, wie gut sein Freund ist, will er, dass seine Stimme gehört wird. Dann kann er sich brüsten, in seinem Nächsten einen solchen Freund zu haben. Solches Tun ist ein übertriebener Ausdruck des Lobes für eine Person.

Es besteht kein Zweifel, dass der Freund von diesem Verhalten keineswegs begeistert ist. Er braucht solche Aufmerksamkeit gar nicht unbedingt. Das übertriebene Verhalten seines glückwünschenden Freundes ist für ihn wie eine Verwünschung. Die Nachbarn hören beständig seinen Namen in Verbindung mit allen möglichen religiösen Glückwünschen. Das weckt nicht Respekt, sondern Ärgernis. Derjenige, der sich auf diese Weise ausdrückt, mag den Eindruck von Frömmigkeit und Freundschaft erwecken wollen, aber es wird als Verwünschung betrachtet. Immer wenn jemand über die Maßen gepriesen wird, wird Abneigung und nicht Bewunderung bewirkt. Der Freund weiß das und ist deshalb gar nicht glücklich über all diese Segenwünsche.

Sicher ist es eine gute Sache, jemanden zu segnen, was bedeutet, ihm Gutes zu wünschen. Aber dies sollte in einer passenden Art und Weise, zum richtigen Zeitpunkt und aus aufrichtigen Beweggründen geschehen. Eine gute Tat, zur falschen Zeit getan, kann als Verwünschung interpretiert werden. Es ist besser, schon früh am Morgen mit Gott zu reden und beim Bibellesen auf Ihn zu hören, als einem Freund den Tag zu verderben mit solch einem unangebrachten Tun.

Über den Vergleich „einer zänkischen Frau“ mit „einer beständigen Traufe“ in Spr 27,15 haben wir schon früher in Sprüche 19 nachgedacht (Spr 19,13b). Hier wird noch die Information hinzugefügt: „Am Tag des strömenden Regens.“ Diese Worte beschreiben einen Tag, an dem man lieber zu Hause bleibt. Aber auch dort ist man nicht vor dem Regen geschützt, weil das Dach undicht ist. So kann der Mann nirgendwo ein Versteck finden.

Er sieht sich ständig mit der Streitsucht seiner Frau konfrontiert, ohne die geringste Möglichkeit, ihr zu entfliehen. Ständig ist sie am Zanken, gleich dem ununterbrochenen Tropfen des undichten Daches bei Dauerregen. Es regnet gewissermaßen drinnen wie draußen. Überall nur kalte Nässe, die einem bis in die Knochen fährt.

Diese Frau lässt sich nicht leiten; sie ist unstetig wie der Wind (Spr 27,16) und wie dieser ist sie kaum zu greifen und unberechenbar. Ein Windstoß kann ganz unerwartet daherkommen. Auch ist sie nicht festzuhalten wie Öl, das ungehindert durch die Finger tropft. Das Bild des Öls beschreibt die Hoffnungslosigkeit einer Situation, die nicht mit menschlichen Mitteln verändert werden kann.

Verse 17-18

Vom Schärfen und Wachen


Der Mensch ist nicht geschaffen worden, um allein zu sein, sondern für die Gemeinschaft mit seinesgleichen. Er ist ein soziales Wesen und benötigt Mitmenschen, damit er als Mensch leben kann. Ein Merkmal des Zusammenseins mit anderen ist die Möglichkeit, uns durch das Gespräch gegenseitig in unserem Verständnis zu schärfen. „Angesicht“ steht hier für die Identität oder den Charakter der Person (Spr 27,17). Der Vergleich mit dem Schärfen von Eisen mit Eisen zeigt, dass es sich um zwei gleichwertigen Materialien handelt. So wird das Verständnis über eine Sache geschärft, wenn zwei Personen sich miteinander darüber unterhalten und einander auch zuhören. Es ist eine Situation, die für beide Gesprächspartner gewinnbringend ist.

Es geht hier um das Schärfen von Charakter und Verständnis. Der Charakter eines Menschen wird vor allem durch Kontakte mit anderen Menschen geformt. Dabei wird klar, dass Freunde nicht immer einer Meinung zu sein brauchen. Wenn sie aber miteinander über etwas reden, werden beide zu einem besseren Verständnis der Sache gelangen. Sie werden auf diese Weise in ihren Überzeugungen geformt und gleichzeitig werden auch scharfe Kanten abgeschliffen.

Die Tatsache, dass Umgang mit Menschen eine prägende Wirkung hat, lässt sich in besonderer Weise auf den Umgang mit unseren Glaubensgeschwistern anwenden; mit ihnen teilen wir ja unsere Gedanken über Gottes Wort. Jedes Mal, wenn wir untereinander austauschen, was wir über Gott und seine Wahrheit gelernt haben, geschieht genau das: Wir schärfen uns gegenseitig in unserem Glauben. Und wenn wir das tun, verfeinert sich unser Verständnis von Gottes Gedanken, was uns schließlich befähigt, einander besser zu dienen.

In der Anwendung von Spr 27,18 geht es um unsere Arbeit an unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Menschen sollen nicht nur an ihrem Charakter arbeiten und mehr und mehr Erkenntnis gewinnen, sondern, und das sicher in Übereinstimmung damit, sie sollen eine Gesinnung des Dienens entwickeln und so mehr und mehr Frucht bringen. Hier geht es, im Bild gesprochen, nicht mehr so sehr um Schleifen und Schärfen, sondern um Pflege und Dienen. Die Pflege eines Feigenbaums erfordert Hingabe. Kompetente Pflege bewirkt schließlich Früchte, die der Bauer essen kann; sie sind der Lohn für seine Mühe.

Dieses Bild dient dem Vergleich mit einem Diener, der über seinen Herrn wacht. Wer das in treuer Weise tut, braucht sich keine Sorgen darüber zu machen, ob seine Anstrengungen anerkannt und belohnt werden (Spr 22,29). Paulus war ein fleißiger und verlässlicher Diener, der über alles wachte, was ihm sein Herr im Hinblick auf die göttliche Wahrheit anvertraut hatte. Keine von diesen gab er auf. Er wusste, dass der Herr Jesus ihn für sein treues Dienen mit einer Krone ehren wird (2Tim 4,7; 8). Und so wird der Herr auch alle diejenigen angemessen für ihre Treue belohnen, mit der er oder sie Ihm gedient hat (1Sam 2,30; Mt 25,21; 23; Joh 12,26).

Verse 17-18

Vom Schärfen und Wachen


Der Mensch ist nicht geschaffen worden, um allein zu sein, sondern für die Gemeinschaft mit seinesgleichen. Er ist ein soziales Wesen und benötigt Mitmenschen, damit er als Mensch leben kann. Ein Merkmal des Zusammenseins mit anderen ist die Möglichkeit, uns durch das Gespräch gegenseitig in unserem Verständnis zu schärfen. „Angesicht“ steht hier für die Identität oder den Charakter der Person (Spr 27,17). Der Vergleich mit dem Schärfen von Eisen mit Eisen zeigt, dass es sich um zwei gleichwertigen Materialien handelt. So wird das Verständnis über eine Sache geschärft, wenn zwei Personen sich miteinander darüber unterhalten und einander auch zuhören. Es ist eine Situation, die für beide Gesprächspartner gewinnbringend ist.

Es geht hier um das Schärfen von Charakter und Verständnis. Der Charakter eines Menschen wird vor allem durch Kontakte mit anderen Menschen geformt. Dabei wird klar, dass Freunde nicht immer einer Meinung zu sein brauchen. Wenn sie aber miteinander über etwas reden, werden beide zu einem besseren Verständnis der Sache gelangen. Sie werden auf diese Weise in ihren Überzeugungen geformt und gleichzeitig werden auch scharfe Kanten abgeschliffen.

Die Tatsache, dass Umgang mit Menschen eine prägende Wirkung hat, lässt sich in besonderer Weise auf den Umgang mit unseren Glaubensgeschwistern anwenden; mit ihnen teilen wir ja unsere Gedanken über Gottes Wort. Jedes Mal, wenn wir untereinander austauschen, was wir über Gott und seine Wahrheit gelernt haben, geschieht genau das: Wir schärfen uns gegenseitig in unserem Glauben. Und wenn wir das tun, verfeinert sich unser Verständnis von Gottes Gedanken, was uns schließlich befähigt, einander besser zu dienen.

In der Anwendung von Spr 27,18 geht es um unsere Arbeit an unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Menschen sollen nicht nur an ihrem Charakter arbeiten und mehr und mehr Erkenntnis gewinnen, sondern, und das sicher in Übereinstimmung damit, sie sollen eine Gesinnung des Dienens entwickeln und so mehr und mehr Frucht bringen. Hier geht es, im Bild gesprochen, nicht mehr so sehr um Schleifen und Schärfen, sondern um Pflege und Dienen. Die Pflege eines Feigenbaums erfordert Hingabe. Kompetente Pflege bewirkt schließlich Früchte, die der Bauer essen kann; sie sind der Lohn für seine Mühe.

Dieses Bild dient dem Vergleich mit einem Diener, der über seinen Herrn wacht. Wer das in treuer Weise tut, braucht sich keine Sorgen darüber zu machen, ob seine Anstrengungen anerkannt und belohnt werden (Spr 22,29). Paulus war ein fleißiger und verlässlicher Diener, der über alles wachte, was ihm sein Herr im Hinblick auf die göttliche Wahrheit anvertraut hatte. Keine von diesen gab er auf. Er wusste, dass der Herr Jesus ihn für sein treues Dienen mit einer Krone ehren wird (2Tim 4,7; 8). Und so wird der Herr auch alle diejenigen angemessen für ihre Treue belohnen, mit der er oder sie Ihm gedient hat (1Sam 2,30; Mt 25,21; 23; Joh 12,26).

Verse 19-20

Herz und Augen des Menschen


So wie klares Wasser einem Spiegel gleicht, der ein Gesicht unverändert widerspiegelt, so widerspiegelt „das Herz des Menschen“ seine wahre Natur (Spr 27,19; Mt 12,34). Gottes Wort wird mit Wasser verglichen (Eph 5,26) und auch mit einem Spiegel (Jak 1,23; 24). Es zeigt jedem Menschen, der hineinschaut, sein eigenes Herz. Was in seinem Herzen ist, ist das, was er in Wirklichkeit ist. Sich dessen bewusst zu werden, wirkt für einen Menschen wie ein Schock, sodass er seine Verderbtheit anerkennt und zu Gott um Gnade ruft.

Das Gleiche gilt auch für den Gläubigen. Das Anschauen der Gesinnung unseres Herzens führt uns zu wirklicher Selbsterkenntnis. Was sucht unser Herz? Zum Beispiel wird es oft deutlich, wenn jemand in den Ruhestand tritt, wo seine Prioritäten liegen. Wird er seine freie Zeit mit Reisen, Fischen, etc. verbringen oder ist er offen für neue Möglichkeiten, dem Herrn zu dienen? Wie jemand seine freien Stunden verbringt, verrät uns, woran er in seinem Herzen wirklich interessiert ist. Ist es etwas, was ihm selbst Vergnügen verschafft, oder ist es Christus, der im Mittelpunkt steht?

Nachdem vom Herzen des Menschen die Rede war (Spr 27,19), wird unsere Aufmerksamkeit nun auf seine Augen gelenkt (Spr 27,20). Diese sind ebenso unersättlich wie „Scheol und Abgrund“ oder das Totenreich und die Unterwelt. Das „Auge“ stellt hier die menschliche Lust dar, die nie befriedigt werden kann (Pred 1,8a). Der Apostel Johannes spricht von der „Lust der Augen“ (1Joh 2,16).

Unsere Augen werden von einem enormen Angebot bombardiert. Wir sehen nicht mehr nur die Dinge, die um uns herum geschehen. TV und Internet versorgen uns mit einer Flut von Angeboten ohne Grenzen. Viele dieser Angebote reizen unsere Begierden. Dasselbe gilt auch die unzähligen Inserate und Reklameschriften, die in unserem Briefkasten landen. Unsere Augen verschlingen alles, was sie sehen, ebenso wie „Scheol und Abgrund“ (das Totenreich und die Unterwelt) die Menschen verschlingen. Die Lust der Augen nimmt kein Ende.

Wenn es um die Lust nach den Dingen dieses Lebens geht, müssen wir lernen, nicht nachzugeben, sondern mit dem, was wir haben, zufrieden zu sein (1Tim 6,8; Heb 13,5; Phil 4,11). Wenn es um das Begehren nach geistlichen Dingen geht, dürfen Gläubige „den König schauen in seiner Schönheit“ (Jes 33,17). Dadurch werden sie gesättigt werden mit seinem Bild (Ps 17,15).

Verse 19-20

Herz und Augen des Menschen


So wie klares Wasser einem Spiegel gleicht, der ein Gesicht unverändert widerspiegelt, so widerspiegelt „das Herz des Menschen“ seine wahre Natur (Spr 27,19; Mt 12,34). Gottes Wort wird mit Wasser verglichen (Eph 5,26) und auch mit einem Spiegel (Jak 1,23; 24). Es zeigt jedem Menschen, der hineinschaut, sein eigenes Herz. Was in seinem Herzen ist, ist das, was er in Wirklichkeit ist. Sich dessen bewusst zu werden, wirkt für einen Menschen wie ein Schock, sodass er seine Verderbtheit anerkennt und zu Gott um Gnade ruft.

Das Gleiche gilt auch für den Gläubigen. Das Anschauen der Gesinnung unseres Herzens führt uns zu wirklicher Selbsterkenntnis. Was sucht unser Herz? Zum Beispiel wird es oft deutlich, wenn jemand in den Ruhestand tritt, wo seine Prioritäten liegen. Wird er seine freie Zeit mit Reisen, Fischen, etc. verbringen oder ist er offen für neue Möglichkeiten, dem Herrn zu dienen? Wie jemand seine freien Stunden verbringt, verrät uns, woran er in seinem Herzen wirklich interessiert ist. Ist es etwas, was ihm selbst Vergnügen verschafft, oder ist es Christus, der im Mittelpunkt steht?

Nachdem vom Herzen des Menschen die Rede war (Spr 27,19), wird unsere Aufmerksamkeit nun auf seine Augen gelenkt (Spr 27,20). Diese sind ebenso unersättlich wie „Scheol und Abgrund“ oder das Totenreich und die Unterwelt. Das „Auge“ stellt hier die menschliche Lust dar, die nie befriedigt werden kann (Pred 1,8a). Der Apostel Johannes spricht von der „Lust der Augen“ (1Joh 2,16).

Unsere Augen werden von einem enormen Angebot bombardiert. Wir sehen nicht mehr nur die Dinge, die um uns herum geschehen. TV und Internet versorgen uns mit einer Flut von Angeboten ohne Grenzen. Viele dieser Angebote reizen unsere Begierden. Dasselbe gilt auch die unzähligen Inserate und Reklameschriften, die in unserem Briefkasten landen. Unsere Augen verschlingen alles, was sie sehen, ebenso wie „Scheol und Abgrund“ (das Totenreich und die Unterwelt) die Menschen verschlingen. Die Lust der Augen nimmt kein Ende.

Wenn es um die Lust nach den Dingen dieses Lebens geht, müssen wir lernen, nicht nachzugeben, sondern mit dem, was wir haben, zufrieden zu sein (1Tim 6,8; Heb 13,5; Phil 4,11). Wenn es um das Begehren nach geistlichen Dingen geht, dürfen Gläubige „den König schauen in seiner Schönheit“ (Jes 33,17). Dadurch werden sie gesättigt werden mit seinem Bild (Ps 17,15).

Vers 21

Nach Maßgabe des Lobes beurteilt


Um die Reinheit von Silber zu prüfen, verwendet man Schmelztiegel. Der Ofen macht dasselbe mit Gold. Die Prüfungswerkzeuge machen mögliche Verschmutzungen in diesen kostbaren Metallen deutlich. Salomo vergleicht das Lob einer Person mit Silber und Gold und erwähnt auch die Notwendigkeit der Prüfung. Jemand, der ein Lob bekommt, sollte geprüft werden, damit klar wird, ob er dieses wirklich verdient.

Dabei geht es um die Ehre. Gelobt zu werden, ist Ehrensache. Die Haltung einer Person dieser Tatsache gegenüber zeigt auf, wer sie in Wirklichkeit ist. So kann sie die ihr erwiesene Ehre als etwas auffassen, was sie auf ihre eigene Leistung zurückführt, oder sie kann Gott dafür dankbar sein, weil sie Ihm ja alles zu verdanken hat. Dieses Handeln lässt sich auf alle Bereiche in unserem Leben anwenden, wo wir gelobt werden.

So wie das Schmelzen der Metalle im Tiegel alle Verunreinigungen an die Oberfläche bringt, wird ein lobendes Publikum das Schlechte in einer Person an die Oberfläche bringen. Sollte aber nichts Schlechtes offenbar werden, so hat die geprüfte Person ihr Lob verdient. Das wird aber nur bei jemandem der Fall sein, der verstanden hat, dass er nichts besitzt, was er nicht empfangen hat, und deshalb alles, was er hat, Gott verdankt (1Kor 4,7a).

Wer sich als Christ ausgibt, dessen Bekenntnis wird auf die Probe gestellt werden. Gott kann dafür alle möglichen Wege und Umstände benutzen. Ehren uns Menschen, weil wir Christen sind, so ist das sozusagen ein Test: Nehmen wir diese Ehrerweisung für uns selbst oder geben wir sie an Gott weiter?

Vers 21

Nach Maßgabe des Lobes beurteilt


Um die Reinheit von Silber zu prüfen, verwendet man Schmelztiegel. Der Ofen macht dasselbe mit Gold. Die Prüfungswerkzeuge machen mögliche Verschmutzungen in diesen kostbaren Metallen deutlich. Salomo vergleicht das Lob einer Person mit Silber und Gold und erwähnt auch die Notwendigkeit der Prüfung. Jemand, der ein Lob bekommt, sollte geprüft werden, damit klar wird, ob er dieses wirklich verdient.

Dabei geht es um die Ehre. Gelobt zu werden, ist Ehrensache. Die Haltung einer Person dieser Tatsache gegenüber zeigt auf, wer sie in Wirklichkeit ist. So kann sie die ihr erwiesene Ehre als etwas auffassen, was sie auf ihre eigene Leistung zurückführt, oder sie kann Gott dafür dankbar sein, weil sie Ihm ja alles zu verdanken hat. Dieses Handeln lässt sich auf alle Bereiche in unserem Leben anwenden, wo wir gelobt werden.

So wie das Schmelzen der Metalle im Tiegel alle Verunreinigungen an die Oberfläche bringt, wird ein lobendes Publikum das Schlechte in einer Person an die Oberfläche bringen. Sollte aber nichts Schlechtes offenbar werden, so hat die geprüfte Person ihr Lob verdient. Das wird aber nur bei jemandem der Fall sein, der verstanden hat, dass er nichts besitzt, was er nicht empfangen hat, und deshalb alles, was er hat, Gott verdankt (1Kor 4,7a).

Wer sich als Christ ausgibt, dessen Bekenntnis wird auf die Probe gestellt werden. Gott kann dafür alle möglichen Wege und Umstände benutzen. Ehren uns Menschen, weil wir Christen sind, so ist das sozusagen ein Test: Nehmen wir diese Ehrerweisung für uns selbst oder geben wir sie an Gott weiter?

Vers 22

Der Narr ist und bleibt ein Narr


Narrheit kann nicht einfach mit eiserner Faust entfernt werden, weil Narrheit das Wesen eines Narren ist. Selbst rigorose Zucht bringt in ihm keinerlei Veränderung zustande. Dies wird durch das Bild vom Zerstoßen des Narren mitten unter der Grütze in einem Mörser mit Hilfe einer Keule verdeutlicht. Ganz gleich, wie fein du den Narren zerstießest, er bleibt, was er ist, ein Narr (Jer 13,23).

Gericht allein wird keinen Menschen verändern. Der Pharao wurde von Gott immer wieder sozusagen mit der Keule im Mörser „zerstoßen“, durch all die Plagen, die Er über ihn, sein Volk und sein Land brachte. Nichts vermochte ihn zu verändern (2. Mose 7–11). Da muss göttliche Gnade wirksam werden, damit ein Mensch willens wird, von seiner Narrheit erlöst zu werden. Durch Bekehrung wird er eine neue Natur empfangen und so eine neue Schöpfung werden.

Vers 22

Der Narr ist und bleibt ein Narr


Narrheit kann nicht einfach mit eiserner Faust entfernt werden, weil Narrheit das Wesen eines Narren ist. Selbst rigorose Zucht bringt in ihm keinerlei Veränderung zustande. Dies wird durch das Bild vom Zerstoßen des Narren mitten unter der Grütze in einem Mörser mit Hilfe einer Keule verdeutlicht. Ganz gleich, wie fein du den Narren zerstießest, er bleibt, was er ist, ein Narr (Jer 13,23).

Gericht allein wird keinen Menschen verändern. Der Pharao wurde von Gott immer wieder sozusagen mit der Keule im Mörser „zerstoßen“, durch all die Plagen, die Er über ihn, sein Volk und sein Land brachte. Nichts vermochte ihn zu verändern (2. Mose 7–11). Da muss göttliche Gnade wirksam werden, damit ein Mensch willens wird, von seiner Narrheit erlöst zu werden. Durch Bekehrung wird er eine neue Natur empfangen und so eine neue Schöpfung werden.

Verse 23-27

Menschenwerk und Gottes Fürsorge


Diese Verse gleichen einem Gedicht über die Verantwortung eines Menschen, dem es aufgetragen ist, sich um Besitz und Einkommen zu kümmern, damit seine Familie und alle, die unter seinem Dach wohnen, bekommen, was sie brauchen. Aus diesen Versen geht hervor, wie wichtig es ist, bei der Arbeit fleißig zu sein. Sie reden auch von der Befriedigung, die die Folge von fleißigem Arbeiten ist, sowie von Gottes Fürsorge.

Der Abschnitt redet von der Arbeit, zu der Gott uns in unserem Alltagsleben berufen hat. Seine Absicht ist es, den Lebensunterhalt aller Personen zu sichern, die dem Arbeiter anvertraut sind (1Kor 7,20). Gott will, dass der Mensch arbeitet und dass er seine Arbeit eifrig verrichtet. Wenn er es nicht tut, werden er selber und alle, die zu seinem Haushalt gehören, Hunger leiden. Um dem Menschen behilflich zu sein, stellt ihm Gott Mittel zur Verfügung, die er benötigt, welche aber nur Gott geben kann. Das sollte den Menschen nachdenklich machen, damit er erkennt, dass er bei allem, was er tut, von Gott abhängig ist.

Wir müssen sehr gut wissen, was wir zu tun haben, was unsere Arbeit alles umfasst und auch, wie wir sie ausführen sollen. Salomo sagt zu seinem Sohn, dass er seinen „Beruf“ gut beherrschen sollte. So rät er ihm, sich zu vergewissern, dass er seine Schafe gut kennt (Spr 27,23). Das ist nur möglich, wenn er jedem einzelnen Schaf die nötige Aufmerksamkeit schenkt, indem er sich liebevoll um es kümmert. Es soll keinem Schaf weder an Nahrung noch an Schutz fehlen. Jemand soll seine Aufmerksamkeit auf die Herden richten, sonst wird er in kurzer Zeit nichts mehr haben, wofür er sorgen kann.

Wir alle, die eine Familie haben, können diesen Vers auf sie anwenden, auf unsere Kinder und auch auf unsere Arbeit. Dasselbe gilt für unsere Aufgabe in der Gemeinde Gottes. Die Gemeinde Gottes wird mit einer Herde verglichen (Apg 20,28). Die Sorge um sie hat Gott den Ältesten anvertraut. Die Aufgabe von Petrus war es, sich um die Lämmer und Schafe des Herrn Jesus zu kümmern (Joh 21,15-17; 1Pet 5,1-4).

Das Wort „denn“ (Spr 27,24) gibt den Grund für die Ermahnung im vorangehenden Vers an. Im Fall von Nachlässigkeit und Faulheit ist es bald um Besitz und Wohlstand geschehen. Es gibt keine Garantie dafür, dass Wohlstand (Reichtum) und Königtum (Krone) von Dauer sein werden, dass man sie für immer genießen kann. Das alles ist nicht wie selbstverständlich zu erwarten. Wollen wir von allem bleibenden Nutzen haben, müssen wir ständig und fleißig daran arbeiten.

Der Gläubige hat von Gott eine königliche Position mit vielen geistlichen Schätzen empfangen. Diese sind ihm für immer und ewig gegeben worden; er kann sie aber nicht einfach auf andere übertragen. Gott erwartet auch von uns, dass wir mit diesen Gaben arbeiten und damit anderen Menschen dienen. Dabei sollten wir uns bewusst werden, dass die Zeit, die wir für unsere Arbeit für den Herrn zur Verfügung haben, beschränkt ist. Wir können nur so lange für Ihn arbeiten, wie wir auf der Erde sind. Dazu ermahnt der Herr uns: „Handelt, bis ich komme“ (Lk 19,13).

Spr 27,25 kombiniert das harte Arbeiten des Menschen mit Gottes Werk. Gott lässt „das junge Gras“ ohne menschliche Mithilfe wachsen (Mk 4,28). In seiner Weisheit bewirkt Er das etappenweise. Ist das junge Gras gewachsen, wird es gemäht und etwas später als Heu weggetragen. Dann ist es vom Feld verschwunden. Aber Gottes Werk geht weiter. Neues Gras wächst nach. Ununterbrochen schenkt Gott der Wiese neues Wachstum (Amos 7,1). So brauchen die Menschen ihre Wiesen nicht immer wieder neu einzusäen. Gott tut die Arbeit und der Mensch braucht nur zu mähen.

Gott lässt auch die Kräuter auf den Bergen wachsen, sodass der Mensch nichts anderes zu tun hat, als sie einzusammeln. Berge illustrieren unter anderem Schwierigkeiten. Das Einsammeln von Bergkräutern erfordert eine besondere Anstrengung. So muss ein Berg zuerst bestiegen werden, aber der Einsatz wird dem Sammler sicher etwas Wertvolles liefern. Kräuter geben dem Essen einen angenehmen Geschmack; sie dienen auch der Herstellung von Medikamenten. Was er auf diese Weise gesammelt hat, kann er teuer verkaufen, was ihm ein zusätzliches Einkommen verschafft. So wird jede zusätzliche Anstrengung im Werk des Herrn zusätzlich belohnt.

Die Schafe produzieren Wolle (Spr 27,26). Diese kann verwendet werden, um Kleidung herzustellen. Damit kann der Hirte sich warmhalten (Hiob 31,20). Der Verkauf seiner Böcke (Hes 27,21) erlaubt es ihm, neue Investitionen zu tätigen, z. B. den Kauf eines Feldes.

Neben der Kleidung fehlt es ihm auch nicht an Ziegenmilch, die im Überfluss vorhanden ist. Mit diesem Nahrungsmittel kann er sich und seine Familie und auch seine Mägde am Leben erhalten. Von seinem gewissenhaften Schaffen können alle Menschen in seiner Umgebung einen Nutzen ziehen. Das ist auch im geistlichen Bereich der Fall. Wer immer in den Dingen des Herrn treu ist, ist ein Segen für andere Menschen.

Verse 23-27

Menschenwerk und Gottes Fürsorge


Diese Verse gleichen einem Gedicht über die Verantwortung eines Menschen, dem es aufgetragen ist, sich um Besitz und Einkommen zu kümmern, damit seine Familie und alle, die unter seinem Dach wohnen, bekommen, was sie brauchen. Aus diesen Versen geht hervor, wie wichtig es ist, bei der Arbeit fleißig zu sein. Sie reden auch von der Befriedigung, die die Folge von fleißigem Arbeiten ist, sowie von Gottes Fürsorge.

Der Abschnitt redet von der Arbeit, zu der Gott uns in unserem Alltagsleben berufen hat. Seine Absicht ist es, den Lebensunterhalt aller Personen zu sichern, die dem Arbeiter anvertraut sind (1Kor 7,20). Gott will, dass der Mensch arbeitet und dass er seine Arbeit eifrig verrichtet. Wenn er es nicht tut, werden er selber und alle, die zu seinem Haushalt gehören, Hunger leiden. Um dem Menschen behilflich zu sein, stellt ihm Gott Mittel zur Verfügung, die er benötigt, welche aber nur Gott geben kann. Das sollte den Menschen nachdenklich machen, damit er erkennt, dass er bei allem, was er tut, von Gott abhängig ist.

Wir müssen sehr gut wissen, was wir zu tun haben, was unsere Arbeit alles umfasst und auch, wie wir sie ausführen sollen. Salomo sagt zu seinem Sohn, dass er seinen „Beruf“ gut beherrschen sollte. So rät er ihm, sich zu vergewissern, dass er seine Schafe gut kennt (Spr 27,23). Das ist nur möglich, wenn er jedem einzelnen Schaf die nötige Aufmerksamkeit schenkt, indem er sich liebevoll um es kümmert. Es soll keinem Schaf weder an Nahrung noch an Schutz fehlen. Jemand soll seine Aufmerksamkeit auf die Herden richten, sonst wird er in kurzer Zeit nichts mehr haben, wofür er sorgen kann.

Wir alle, die eine Familie haben, können diesen Vers auf sie anwenden, auf unsere Kinder und auch auf unsere Arbeit. Dasselbe gilt für unsere Aufgabe in der Gemeinde Gottes. Die Gemeinde Gottes wird mit einer Herde verglichen (Apg 20,28). Die Sorge um sie hat Gott den Ältesten anvertraut. Die Aufgabe von Petrus war es, sich um die Lämmer und Schafe des Herrn Jesus zu kümmern (Joh 21,15-17; 1Pet 5,1-4).

Das Wort „denn“ (Spr 27,24) gibt den Grund für die Ermahnung im vorangehenden Vers an. Im Fall von Nachlässigkeit und Faulheit ist es bald um Besitz und Wohlstand geschehen. Es gibt keine Garantie dafür, dass Wohlstand (Reichtum) und Königtum (Krone) von Dauer sein werden, dass man sie für immer genießen kann. Das alles ist nicht wie selbstverständlich zu erwarten. Wollen wir von allem bleibenden Nutzen haben, müssen wir ständig und fleißig daran arbeiten.

Der Gläubige hat von Gott eine königliche Position mit vielen geistlichen Schätzen empfangen. Diese sind ihm für immer und ewig gegeben worden; er kann sie aber nicht einfach auf andere übertragen. Gott erwartet auch von uns, dass wir mit diesen Gaben arbeiten und damit anderen Menschen dienen. Dabei sollten wir uns bewusst werden, dass die Zeit, die wir für unsere Arbeit für den Herrn zur Verfügung haben, beschränkt ist. Wir können nur so lange für Ihn arbeiten, wie wir auf der Erde sind. Dazu ermahnt der Herr uns: „Handelt, bis ich komme“ (Lk 19,13).

Spr 27,25 kombiniert das harte Arbeiten des Menschen mit Gottes Werk. Gott lässt „das junge Gras“ ohne menschliche Mithilfe wachsen (Mk 4,28). In seiner Weisheit bewirkt Er das etappenweise. Ist das junge Gras gewachsen, wird es gemäht und etwas später als Heu weggetragen. Dann ist es vom Feld verschwunden. Aber Gottes Werk geht weiter. Neues Gras wächst nach. Ununterbrochen schenkt Gott der Wiese neues Wachstum (Amos 7,1). So brauchen die Menschen ihre Wiesen nicht immer wieder neu einzusäen. Gott tut die Arbeit und der Mensch braucht nur zu mähen.

Gott lässt auch die Kräuter auf den Bergen wachsen, sodass der Mensch nichts anderes zu tun hat, als sie einzusammeln. Berge illustrieren unter anderem Schwierigkeiten. Das Einsammeln von Bergkräutern erfordert eine besondere Anstrengung. So muss ein Berg zuerst bestiegen werden, aber der Einsatz wird dem Sammler sicher etwas Wertvolles liefern. Kräuter geben dem Essen einen angenehmen Geschmack; sie dienen auch der Herstellung von Medikamenten. Was er auf diese Weise gesammelt hat, kann er teuer verkaufen, was ihm ein zusätzliches Einkommen verschafft. So wird jede zusätzliche Anstrengung im Werk des Herrn zusätzlich belohnt.

Die Schafe produzieren Wolle (Spr 27,26). Diese kann verwendet werden, um Kleidung herzustellen. Damit kann der Hirte sich warmhalten (Hiob 31,20). Der Verkauf seiner Böcke (Hes 27,21) erlaubt es ihm, neue Investitionen zu tätigen, z. B. den Kauf eines Feldes.

Neben der Kleidung fehlt es ihm auch nicht an Ziegenmilch, die im Überfluss vorhanden ist. Mit diesem Nahrungsmittel kann er sich und seine Familie und auch seine Mägde am Leben erhalten. Von seinem gewissenhaften Schaffen können alle Menschen in seiner Umgebung einen Nutzen ziehen. Das ist auch im geistlichen Bereich der Fall. Wer immer in den Dingen des Herrn treu ist, ist ein Segen für andere Menschen.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Proverbs 27". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/proverbs-27.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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