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Matthäus 27

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Verse 1-2

An Pilatus überstellt


Die ganze Nacht hindurch ist der Herr Jesus verhört und verspottet worden von den religiösen Führern der Juden, zu denen Er gekommen war, um sie von ihren Sünden zu befreien. Aber sie wollten Ihn nicht. Außerdem ist Er auch noch von Judas verraten, von seinen Jüngern verlassen und von Petrus verleugnet worden. Wie einsam ist der Herr gewesen in allem, was über Ihn kam! Und was für eine schmähliche, erniedrigende Behandlung stand Ihm noch bevor! Er wusste aber, dass jemand da war, der Ihn nicht verlassen hat. Und doch war Ihm bewusst, dass, wenn Er am Kreuz hängen würde, schließlich auch Gott Ihn verlassen würde. Aber Er hat diesen Kelch angenommen und würde ihn leeren bis zum letzten Tropfen.

Die Hohenpriester und Ältesten entscheiden sich wohlüberlegt gegen Jesus und beschließen, Ihn zu töten. Ihre Überlegungen sind die Folge ihrer Selbstüberschätzung. Das Ich des religiösen Menschen muss letztlich zu dem Ergebnis kommen, dass der Herr Jesus, der Sohn Gottes, ermordet werden muss. Da sie aber selbst kein Todesurteil vollstrecken dürfen, überstellen sie den Herrn Jesus dem Statthalter Pontius Pilatus. Sie hätten Ihn auch wohl selbst umgebracht, fürchteten aber zu sehr die Reaktion des Volkes. So suchen sie die Unterstützung der römischen Obrigkeit, damit das Ganze wie eine gesetzkonforme Verurteilung aussieht. Für die Überstellung an Pilatus legen sie dem allmächtigen Gott, der immer segnend in ihrer Mitte gewesen war, Fesseln an und führen Ihn so aus dem Haus des Hohenpriesters hinaus. Der Herr leistet keinen Widerstand.

Verse 1-2

An Pilatus überstellt


Die ganze Nacht hindurch ist der Herr Jesus verhört und verspottet worden von den religiösen Führern der Juden, zu denen Er gekommen war, um sie von ihren Sünden zu befreien. Aber sie wollten Ihn nicht. Außerdem ist Er auch noch von Judas verraten, von seinen Jüngern verlassen und von Petrus verleugnet worden. Wie einsam ist der Herr gewesen in allem, was über Ihn kam! Und was für eine schmähliche, erniedrigende Behandlung stand Ihm noch bevor! Er wusste aber, dass jemand da war, der Ihn nicht verlassen hat. Und doch war Ihm bewusst, dass, wenn Er am Kreuz hängen würde, schließlich auch Gott Ihn verlassen würde. Aber Er hat diesen Kelch angenommen und würde ihn leeren bis zum letzten Tropfen.

Die Hohenpriester und Ältesten entscheiden sich wohlüberlegt gegen Jesus und beschließen, Ihn zu töten. Ihre Überlegungen sind die Folge ihrer Selbstüberschätzung. Das Ich des religiösen Menschen muss letztlich zu dem Ergebnis kommen, dass der Herr Jesus, der Sohn Gottes, ermordet werden muss. Da sie aber selbst kein Todesurteil vollstrecken dürfen, überstellen sie den Herrn Jesus dem Statthalter Pontius Pilatus. Sie hätten Ihn auch wohl selbst umgebracht, fürchteten aber zu sehr die Reaktion des Volkes. So suchen sie die Unterstützung der römischen Obrigkeit, damit das Ganze wie eine gesetzkonforme Verurteilung aussieht. Für die Überstellung an Pilatus legen sie dem allmächtigen Gott, der immer segnend in ihrer Mitte gewesen war, Fesseln an und führen Ihn so aus dem Haus des Hohenpriesters hinaus. Der Herr leistet keinen Widerstand.

Verse 3-10

Der Tod des Judas


Auch Judas hat diesen „Prozess“ mitverfolgt. Als er nun sieht, dass der Herr verurteilt wird, will er sich aus dem Komplott zurückziehen. Während des Verhörs und der Misshandlung hat er nichts unternommen. Vielleicht hat er damit gerechnet, dass der Herr sich durch ein Wunder seiner Feinde entledigen würde. Aber Judas war völlig blind für die Person des Herrn und für das Werk, das Er vollbringen wollte. Das Geld beherrschte ihn völlig. Alle seine Überlegungen konnten deshalb nichts Sinnvolles hervorbringen. Auch sein Bekenntnis ist keine Reue über seine böse Tat, sondern nur über den Verlauf der Ereignisse, den er so nicht erwartet hatte.

Er weiß ja, dass der Herr unschuldig ist. Sein von Satan irregeführtes Gewissen lässt ihn nicht umhinkommen, die Unschuld des Herrn zu bezeugen. Die Verhärtung der Hohenpriester und Ältesten ist aber womöglich noch schlimmer als die des Judas. Judas erkennt, dass er unschuldiges Blut überliefert hat, die Volksführer aber sind gewissenlos, völlig gefühllose Menschen. Sie wollen den Herrn loswerden, welches Opfer an Geld oder Menschen es sie auch kosten mag.

Nach dieser Offenbarung der Gefühllosigkeit der Führer versinkt Judas in völliger Verzweiflung. Was er durch seinen Verrat gewonnen zu haben schien, wirft er nun als für ihn wertlos in den Tempel zurück. Danach verliert er, vom Teufel vollkommen verführt und überwältigt, auch sich selbst, geht weg und hängt sich auf. Das gibt aber seinem bohrenden Gewissen keine Erlösung. In Ewigkeit wird es ihn quälen in den Schmerzen der Hölle (Joh 17,2; Mt 18,8; 9).

So haben die Hohenpriester das Silber wieder in ihre Hände zurück bekommen. Bei dieser Gelegenheit wird auch ihre Heuchelei vollends offenbar: Das Geld, das sie selbst für den Verrat ausgegeben haben, bezeichnen sie nun als Blutgeld. Das zeigt auch, wie blind sie sind. Sie selbst sind doch der Grund dafür, dass dies Blutgeld ist! So verurteilen sie sich selbst. Und nun beratschlagen sie miteinander, was sie mit diesem Geld anfangen sollen. Ihr Ziel ist, sich des Sohnes Gottes zu entledigen, selbst aber dabei saubere Hände zu behalten. Wie immer aber steht Gott über allem und benutzt das Ergebnis ihrer Beratungen als Zeugnis gegen sie. Durch den Kauf des Ackers stiften sie ein bleibendes Mahnmal ihrer eigenen Sünde und des durch sie vergossenen Blutes. Durch den Mord an dem Sohn Gottes ist die Welt zu einem Blutacker geworden.

Der Plan, für die Silberstücke den Acker des Töpfers zu kaufen, ist auch wiederum von Gott in seinem Wort vorhergesagt worden. Das Zitat stammt aus Sacharja 11 (Sach 11,12; 13). Dass im Text „Jeremia“ steht, könnte eine spätere Einfügung sein; möglicherweise hat ursprünglich nur „der Prophet“ dort gestanden.

Verse 3-10

Der Tod des Judas


Auch Judas hat diesen „Prozess“ mitverfolgt. Als er nun sieht, dass der Herr verurteilt wird, will er sich aus dem Komplott zurückziehen. Während des Verhörs und der Misshandlung hat er nichts unternommen. Vielleicht hat er damit gerechnet, dass der Herr sich durch ein Wunder seiner Feinde entledigen würde. Aber Judas war völlig blind für die Person des Herrn und für das Werk, das Er vollbringen wollte. Das Geld beherrschte ihn völlig. Alle seine Überlegungen konnten deshalb nichts Sinnvolles hervorbringen. Auch sein Bekenntnis ist keine Reue über seine böse Tat, sondern nur über den Verlauf der Ereignisse, den er so nicht erwartet hatte.

Er weiß ja, dass der Herr unschuldig ist. Sein von Satan irregeführtes Gewissen lässt ihn nicht umhinkommen, die Unschuld des Herrn zu bezeugen. Die Verhärtung der Hohenpriester und Ältesten ist aber womöglich noch schlimmer als die des Judas. Judas erkennt, dass er unschuldiges Blut überliefert hat, die Volksführer aber sind gewissenlos, völlig gefühllose Menschen. Sie wollen den Herrn loswerden, welches Opfer an Geld oder Menschen es sie auch kosten mag.

Nach dieser Offenbarung der Gefühllosigkeit der Führer versinkt Judas in völliger Verzweiflung. Was er durch seinen Verrat gewonnen zu haben schien, wirft er nun als für ihn wertlos in den Tempel zurück. Danach verliert er, vom Teufel vollkommen verführt und überwältigt, auch sich selbst, geht weg und hängt sich auf. Das gibt aber seinem bohrenden Gewissen keine Erlösung. In Ewigkeit wird es ihn quälen in den Schmerzen der Hölle (Joh 17,2; Mt 18,8; 9).

So haben die Hohenpriester das Silber wieder in ihre Hände zurück bekommen. Bei dieser Gelegenheit wird auch ihre Heuchelei vollends offenbar: Das Geld, das sie selbst für den Verrat ausgegeben haben, bezeichnen sie nun als Blutgeld. Das zeigt auch, wie blind sie sind. Sie selbst sind doch der Grund dafür, dass dies Blutgeld ist! So verurteilen sie sich selbst. Und nun beratschlagen sie miteinander, was sie mit diesem Geld anfangen sollen. Ihr Ziel ist, sich des Sohnes Gottes zu entledigen, selbst aber dabei saubere Hände zu behalten. Wie immer aber steht Gott über allem und benutzt das Ergebnis ihrer Beratungen als Zeugnis gegen sie. Durch den Kauf des Ackers stiften sie ein bleibendes Mahnmal ihrer eigenen Sünde und des durch sie vergossenen Blutes. Durch den Mord an dem Sohn Gottes ist die Welt zu einem Blutacker geworden.

Der Plan, für die Silberstücke den Acker des Töpfers zu kaufen, ist auch wiederum von Gott in seinem Wort vorhergesagt worden. Das Zitat stammt aus Sacharja 11 (Sach 11,12; 13). Dass im Text „Jeremia“ steht, könnte eine spätere Einfügung sein; möglicherweise hat ursprünglich nur „der Prophet“ dort gestanden.

Verse 11-14

Das Verhör durch Pilatus


Nun steht der Herr Jesus vor dem Statthalter, dem Repräsentanten der römischen Staatsmacht, welcher Israel wegen seiner Untreue unterworfen ist. Was für eine Erniedrigung für Ihn, sich von diesem Mann ausfragen zu lassen! Er, der Richter der ganzen Erde, wird von einem korrupten Obrigkeitsdiener einem Verhör unterworfen! Pilatus fragt Ihn, ob Er der König der Juden sei. Das ist für ihn die entscheidende Frage, nicht, ob Er der Sohn Gottes ist. Weil dies nun wieder eine Frage nach seiner Person ist, antwortet der Herr darauf auch (vgl. Mt 26,63; 64).

Während der Herr vor Pilatus steht, tun die Hohenpriester und Ältesten ihr Bestes, Pilatus von der Schuld des Herrn Jesus zu überzeugen. Unermüdlich versuchen sie die Verurteilung des Herrn voranzutreiben, und zwar nicht nur zu einer Gefängnisstrafe, sondern zur Todesstrafe. Auf diese Beschuldigungen geht der Herr überhaupt nicht ein. Pilatus findet es zwar seltsam, dass der Herr auf alles, was gegen Ihn vorgebracht wird, nicht reagiert. Er ist doch nicht etwa taub? Aber auch Pilatus selbst bekommt keine Antwort vom Herrn, als wenn Er taub wäre. Einen solchen Gefangenen hat Pilatus noch nie vor sich gehabt. Er wundert sich sehr über die Haltung des Herrn.

Verse 11-14

Das Verhör durch Pilatus


Nun steht der Herr Jesus vor dem Statthalter, dem Repräsentanten der römischen Staatsmacht, welcher Israel wegen seiner Untreue unterworfen ist. Was für eine Erniedrigung für Ihn, sich von diesem Mann ausfragen zu lassen! Er, der Richter der ganzen Erde, wird von einem korrupten Obrigkeitsdiener einem Verhör unterworfen! Pilatus fragt Ihn, ob Er der König der Juden sei. Das ist für ihn die entscheidende Frage, nicht, ob Er der Sohn Gottes ist. Weil dies nun wieder eine Frage nach seiner Person ist, antwortet der Herr darauf auch (vgl. Mt 26,63; 64).

Während der Herr vor Pilatus steht, tun die Hohenpriester und Ältesten ihr Bestes, Pilatus von der Schuld des Herrn Jesus zu überzeugen. Unermüdlich versuchen sie die Verurteilung des Herrn voranzutreiben, und zwar nicht nur zu einer Gefängnisstrafe, sondern zur Todesstrafe. Auf diese Beschuldigungen geht der Herr überhaupt nicht ein. Pilatus findet es zwar seltsam, dass der Herr auf alles, was gegen Ihn vorgebracht wird, nicht reagiert. Er ist doch nicht etwa taub? Aber auch Pilatus selbst bekommt keine Antwort vom Herrn, als wenn Er taub wäre. Einen solchen Gefangenen hat Pilatus noch nie vor sich gehabt. Er wundert sich sehr über die Haltung des Herrn.

Verse 15-21

Die Wahl: Jesus oder Barabbas


Der Statthalter sucht nach einer Möglichkeit, den Herrn freizulassen. Da fällt ihm seine Gewohnheit ein, aus Anlass eines Festes einen Gefangenen nach Wahl des Volkes freizulassen. Angesichts des direkt bevorstehenden Passahs kann er als guter Politiker diese Gewohnheit benutzen, um auf diese Weise den Herrn entlassen zu können. Solche Ausflüchte benutzt der natürliche Mensch, um nicht selbst entscheiden zu müssen, sondern die Verantwortung auf andere abzuwälzen.

In der Ausübung seiner Rechtshoheit versagt Pilatus völlig. Gott aber benutzt die Gewohnheit des Pilatus, um den absoluten Willen des Volkes, den Herrn Jesus zu verwerfen, umso deutlicher zu machen. Der ungerechte Inhaber der Staatsgewalt ist machtlos gegenüber dem Bösen, weil er nur an sich selbst denkt.

Ironischerweise hat Pilatus Barabbas als Gegenkandidaten zum Herrn im Sinn. Die Ironie dabei liegt in der Bedeutung seines Namens, denn Barabbas bedeutet „Sohn des Vaters“. Sein Vater aber war der Teufel (vgl. Joh 8,44). Dieser „Sohn des Vaters“ wird nun dem wahren Sohn des Vaters gegenübergestellt. Mit dieser Präsentation des Barabbas meint Pilatus einen klugen Schachzug zu tun, denn er weiß, dass Barabbas in den Augen der Juden ein schlimmer Verbrecher ist. Sie würden doch sicher wollen, dass er Jesus freilässt! Auf diese richtige Schlussfolgerung kommt er, weil er weiß, dass der Herr aus Neid überliefert worden ist. Von dem tiefen Hass gegen den Herrn hat er keine Vorstellung, ebenso wenig wie von der Verdorbenheit seines eigenen Herzens.

Um seinen Vorschlag mit Autorität zu versehen, nimmt er nun auf dem Richterstuhl Platz. Was für ein Theater! Dieser Mann, Marionette des Volkes und Knecht Roms, ist doch der Repräsentant der offiziellen Staatsmacht und müsste doch nach Recht handeln! Er ist überzeugt von der Unschuld des Herrn Jesus, aber er weigert sich, dies deutlich auszusprechen. Er erhält sogar noch eine Warnung von seiner Frau. Diese lässt ihm die Botschaft überbringen, die der Herr ihr in einem Traum gegeben hat. Sie nennt Ihn „dieser Gerechte“, um dessentwillen sie viel im Traum gelitten habe. Das kann nur der Geist Gottes bewirkt haben. Sie hört auf diese Botschaft und will ihren Mann davon zurückhalten, die größte Ungerechtigkeit der Geschichte zu begehen. Damit ist sie ihrem Mann eine echte Hilfe gewesen.

Pilatus aber ist durch diese Warnung seiner Frau nicht mehr umzustimmen; ebenso wenig zeigen seine Bemühungen, den Herrn freizulassen, irgendein Ergebnis. So wird er sich vor der grenzenlosen Gottlosigkeit und Mordsucht der Hohenpriester und Ältesten beugen. Diese manipulieren die Volksmengen, Barabbas zu wählen, und stacheln sie zugleich an, den Tod des Herrn zu fordern.

In seiner Schwäche hält Pilatus ihnen noch einmal die Wahl vor, aber es gibt keine Abwägung mehr bei dem Volk. Die Wahl steht fest. Es spielt keine Rolle, wer freigelassen wird – wenn nur Jesus getötet wird.

Verse 15-21

Die Wahl: Jesus oder Barabbas


Der Statthalter sucht nach einer Möglichkeit, den Herrn freizulassen. Da fällt ihm seine Gewohnheit ein, aus Anlass eines Festes einen Gefangenen nach Wahl des Volkes freizulassen. Angesichts des direkt bevorstehenden Passahs kann er als guter Politiker diese Gewohnheit benutzen, um auf diese Weise den Herrn entlassen zu können. Solche Ausflüchte benutzt der natürliche Mensch, um nicht selbst entscheiden zu müssen, sondern die Verantwortung auf andere abzuwälzen.

In der Ausübung seiner Rechtshoheit versagt Pilatus völlig. Gott aber benutzt die Gewohnheit des Pilatus, um den absoluten Willen des Volkes, den Herrn Jesus zu verwerfen, umso deutlicher zu machen. Der ungerechte Inhaber der Staatsgewalt ist machtlos gegenüber dem Bösen, weil er nur an sich selbst denkt.

Ironischerweise hat Pilatus Barabbas als Gegenkandidaten zum Herrn im Sinn. Die Ironie dabei liegt in der Bedeutung seines Namens, denn Barabbas bedeutet „Sohn des Vaters“. Sein Vater aber war der Teufel (vgl. Joh 8,44). Dieser „Sohn des Vaters“ wird nun dem wahren Sohn des Vaters gegenübergestellt. Mit dieser Präsentation des Barabbas meint Pilatus einen klugen Schachzug zu tun, denn er weiß, dass Barabbas in den Augen der Juden ein schlimmer Verbrecher ist. Sie würden doch sicher wollen, dass er Jesus freilässt! Auf diese richtige Schlussfolgerung kommt er, weil er weiß, dass der Herr aus Neid überliefert worden ist. Von dem tiefen Hass gegen den Herrn hat er keine Vorstellung, ebenso wenig wie von der Verdorbenheit seines eigenen Herzens.

Um seinen Vorschlag mit Autorität zu versehen, nimmt er nun auf dem Richterstuhl Platz. Was für ein Theater! Dieser Mann, Marionette des Volkes und Knecht Roms, ist doch der Repräsentant der offiziellen Staatsmacht und müsste doch nach Recht handeln! Er ist überzeugt von der Unschuld des Herrn Jesus, aber er weigert sich, dies deutlich auszusprechen. Er erhält sogar noch eine Warnung von seiner Frau. Diese lässt ihm die Botschaft überbringen, die der Herr ihr in einem Traum gegeben hat. Sie nennt Ihn „dieser Gerechte“, um dessentwillen sie viel im Traum gelitten habe. Das kann nur der Geist Gottes bewirkt haben. Sie hört auf diese Botschaft und will ihren Mann davon zurückhalten, die größte Ungerechtigkeit der Geschichte zu begehen. Damit ist sie ihrem Mann eine echte Hilfe gewesen.

Pilatus aber ist durch diese Warnung seiner Frau nicht mehr umzustimmen; ebenso wenig zeigen seine Bemühungen, den Herrn freizulassen, irgendein Ergebnis. So wird er sich vor der grenzenlosen Gottlosigkeit und Mordsucht der Hohenpriester und Ältesten beugen. Diese manipulieren die Volksmengen, Barabbas zu wählen, und stacheln sie zugleich an, den Tod des Herrn zu fordern.

In seiner Schwäche hält Pilatus ihnen noch einmal die Wahl vor, aber es gibt keine Abwägung mehr bei dem Volk. Die Wahl steht fest. Es spielt keine Rolle, wer freigelassen wird – wenn nur Jesus getötet wird.

Verse 22-26

Das Todesurteil


Nachdem sich die Wahl des Volkes als unabänderlich erwiesen hat, fragt Pilatus, was er denn mit Jesus tun solle. Welcher Richter hat jemals das Volk gefragt, was er mit einem Häftling tun solle? Aber dies geschah beim Herrn Jesus. Kein Unrecht, keine Erniedrigung ist Ihm erspart geblieben. Und zu diesem ganzen Spektakel, diesem Scheinprozess schweigt Er. Noch einmal versucht Pilatus sie zur Vernunft zu bringen, indem er fragt, was für Böses Jesus denn getan habe. Aber die Massen sind für die Vernunft nicht mehr erreichbar. Sie wollen Blut sehen, sein Blut.

Jetzt sieht Pilatus ein, dass er alle Bemühungen, den Herrn freizubekommen, beenden muss. Seine Hauptsorge ist, das Volk ruhig zu halten. Wenn es nämlich zu einem Aufstand kommen sollte, würde er Schwierigkeiten mit seinem Vorgesetzten in Rom bekommen. Und das will er um jeden Preis vermeiden, selbst wenn dabei das Recht zu opfern ist oder die Wahrheit oder Er, der die Wahrheit selbst ist. Ebenso sucht er aber auch den Freispruch für sich selbst. Darum nimmt er Wasser, um darin seine Hände zu waschen – als Zeichen dafür, dass er saubere Hände hat und unschuldig ist an dem Blut dessen, den er, wie vorher seine Frau, „diesen Gerechten“ nennt. Als wenn natürliches Wasser die unermessliche Sünde wegnehmen könnte, die er aus purem Egoismus begangen hat! Welch ein Narr! Er glaubt seine eigene Verantwortung dadurch von sich abwälzen und auf das Volk legen zu können, dass er einfach ausspricht: „Seht ihr zu!“ Seine Schuld steht für ewig fest.

Aber auch das Volk ist zu hundert Prozent schuldig. Es spricht diese Worte aus, die sich in den Jahrhunderten danach auf grausame Weise bewahrheitet haben und die auf die grauenvollste Weise in der großen Drangsal wahr werden, die über das Volk kommen wird.

Pilatus hat zwar seine Hände gewaschen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass seine Hände an den Willen des Volkes gebunden sind. Seine Hände sind und bleiben blutbesudelt. Einerseits lässt er den Mörder Barabbas frei. Andererseits geißelt er den Herrn. Auch wenn seine Soldaten die Tat ausführen, trägt er doch die Verantwortung dafür. Ebenso ist er dafür verantwortlich, dass der Herr gekreuzigt wird.

Verse 22-26

Das Todesurteil


Nachdem sich die Wahl des Volkes als unabänderlich erwiesen hat, fragt Pilatus, was er denn mit Jesus tun solle. Welcher Richter hat jemals das Volk gefragt, was er mit einem Häftling tun solle? Aber dies geschah beim Herrn Jesus. Kein Unrecht, keine Erniedrigung ist Ihm erspart geblieben. Und zu diesem ganzen Spektakel, diesem Scheinprozess schweigt Er. Noch einmal versucht Pilatus sie zur Vernunft zu bringen, indem er fragt, was für Böses Jesus denn getan habe. Aber die Massen sind für die Vernunft nicht mehr erreichbar. Sie wollen Blut sehen, sein Blut.

Jetzt sieht Pilatus ein, dass er alle Bemühungen, den Herrn freizubekommen, beenden muss. Seine Hauptsorge ist, das Volk ruhig zu halten. Wenn es nämlich zu einem Aufstand kommen sollte, würde er Schwierigkeiten mit seinem Vorgesetzten in Rom bekommen. Und das will er um jeden Preis vermeiden, selbst wenn dabei das Recht zu opfern ist oder die Wahrheit oder Er, der die Wahrheit selbst ist. Ebenso sucht er aber auch den Freispruch für sich selbst. Darum nimmt er Wasser, um darin seine Hände zu waschen – als Zeichen dafür, dass er saubere Hände hat und unschuldig ist an dem Blut dessen, den er, wie vorher seine Frau, „diesen Gerechten“ nennt. Als wenn natürliches Wasser die unermessliche Sünde wegnehmen könnte, die er aus purem Egoismus begangen hat! Welch ein Narr! Er glaubt seine eigene Verantwortung dadurch von sich abwälzen und auf das Volk legen zu können, dass er einfach ausspricht: „Seht ihr zu!“ Seine Schuld steht für ewig fest.

Aber auch das Volk ist zu hundert Prozent schuldig. Es spricht diese Worte aus, die sich in den Jahrhunderten danach auf grausame Weise bewahrheitet haben und die auf die grauenvollste Weise in der großen Drangsal wahr werden, die über das Volk kommen wird.

Pilatus hat zwar seine Hände gewaschen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass seine Hände an den Willen des Volkes gebunden sind. Seine Hände sind und bleiben blutbesudelt. Einerseits lässt er den Mörder Barabbas frei. Andererseits geißelt er den Herrn. Auch wenn seine Soldaten die Tat ausführen, trägt er doch die Verantwortung dafür. Ebenso ist er dafür verantwortlich, dass der Herr gekreuzigt wird.

Verse 27-31

Verspottet


Die Soldaten des Statthalters, über die Pilatus die Befehlsgewalt hatte, nehmen den Herrn nun mit in das Prätorium, den Amtssitz des Pilatus. Dorthin rufen sie nun alle ihre Kameraden „gegen Ihn“ zusammen. Bevor der Herr gekreuzigt wird, soll Er noch die Zielscheibe des Spottes einer ganzen Kohorte werden. Alles, was seine Menschenwürde ausmacht, wird Ihm weggenommen. Das Entkleiden ist sicher nicht behutsam ausgeführt worden. Danach verkleiden sie Ihn als König, indem sie Ihm einen scharlachroten Mantel umlegen.

Um sein Bekenntnis, dass Er ein König sei, noch mehr zu verspotten, flechten sie eine Krone aus Dornen und setzen sie auf sein Haupt. Keine Erniedrigung wird Ihm erspart. Dornen sind die Folge der in die Welt eingedrungenen Sünde (1Mo 3,18). Durch das Aufsetzen einer Dornenkrone erklären sie Ihn gleichsam zur Ursache dafür, dass die Sünde in die Welt gekommen ist. Auch geben sie Ihm als Zepter einen Rohrstab, den Er in seine rechte Hand nimmt.

Nun fallen sie spottend vor Ihm auf die Knie und begrüßen Ihn als König der Juden. Er ist es ja wirklich! Eines Tages werden sie vor Ihm auf die Knie fallen, dann aber nicht, um Ihn zu verspotten, sondern um Ihn in Wahrheit als Herrn zu bekennen (Phil 2,10).

Ihre Verachtung kennt keine Grenzen. Sie spucken Ihn an und bedecken sein Gesicht mit schmählichem Speichel. Er hat sein Gesicht davor nicht abgewendet (Jes 50,6). Gibt es etwas, das größere Verachtung ausdrückt, als jemandem ins Gesicht zu spucken? Den Rohrstab, den sie Ihm als Spottsymbol seiner Regierung in die Hand gegeben haben, nehmen sie Ihm jetzt wieder weg, um Ihn damit auf sein dornengekröntes Haupt zu schlagen. Dieser Stab war nicht ein Stöckchen, das leicht zerbrach, sondern ein kräftiger Stock. Man konnte einen Schwamm daran befestigen, ihn in die Höhe halten und so dem Herrn damit zu trinken geben (Mt 27,48). Nachdem ihre Spottlust nun befriedigt ist, nehmen sie Ihm das Spottkleid wieder ab und ziehen Ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann nehmen sie Ihn mit, um Ihn zu kreuzigen.

Es ist ergreifend, dass der Herr während all dieser Misshandlungen und Verspottung vollkommen schweigt. Auch von einem drohenden Blick ist nicht die Rede. Das bedeutet nicht, dass der Herr alles mit stoischer Ruhe über sich ergehen lässt, als sei es ein unvermeidliches Schicksal. Jede Misshandlung und jedes Spottwort hat Er tief empfunden, sowohl körperlich als seelisch. In einigen Psalmen äußert Er prophetisch seine Gefühle über das, was Ihm angetan wurde (z. B. Psalmen 69; 102; 109). Er war wirklich vollkommen Mensch – auch darin, dass Er sich völlig Gott anvertraute und von Gott gestärkt wurde in den schrecklichen Leiden, die die Menschen Ihm zufügten.

Verse 27-31

Verspottet


Die Soldaten des Statthalters, über die Pilatus die Befehlsgewalt hatte, nehmen den Herrn nun mit in das Prätorium, den Amtssitz des Pilatus. Dorthin rufen sie nun alle ihre Kameraden „gegen Ihn“ zusammen. Bevor der Herr gekreuzigt wird, soll Er noch die Zielscheibe des Spottes einer ganzen Kohorte werden. Alles, was seine Menschenwürde ausmacht, wird Ihm weggenommen. Das Entkleiden ist sicher nicht behutsam ausgeführt worden. Danach verkleiden sie Ihn als König, indem sie Ihm einen scharlachroten Mantel umlegen.

Um sein Bekenntnis, dass Er ein König sei, noch mehr zu verspotten, flechten sie eine Krone aus Dornen und setzen sie auf sein Haupt. Keine Erniedrigung wird Ihm erspart. Dornen sind die Folge der in die Welt eingedrungenen Sünde (1Mo 3,18). Durch das Aufsetzen einer Dornenkrone erklären sie Ihn gleichsam zur Ursache dafür, dass die Sünde in die Welt gekommen ist. Auch geben sie Ihm als Zepter einen Rohrstab, den Er in seine rechte Hand nimmt.

Nun fallen sie spottend vor Ihm auf die Knie und begrüßen Ihn als König der Juden. Er ist es ja wirklich! Eines Tages werden sie vor Ihm auf die Knie fallen, dann aber nicht, um Ihn zu verspotten, sondern um Ihn in Wahrheit als Herrn zu bekennen (Phil 2,10).

Ihre Verachtung kennt keine Grenzen. Sie spucken Ihn an und bedecken sein Gesicht mit schmählichem Speichel. Er hat sein Gesicht davor nicht abgewendet (Jes 50,6). Gibt es etwas, das größere Verachtung ausdrückt, als jemandem ins Gesicht zu spucken? Den Rohrstab, den sie Ihm als Spottsymbol seiner Regierung in die Hand gegeben haben, nehmen sie Ihm jetzt wieder weg, um Ihn damit auf sein dornengekröntes Haupt zu schlagen. Dieser Stab war nicht ein Stöckchen, das leicht zerbrach, sondern ein kräftiger Stock. Man konnte einen Schwamm daran befestigen, ihn in die Höhe halten und so dem Herrn damit zu trinken geben (Mt 27,48). Nachdem ihre Spottlust nun befriedigt ist, nehmen sie Ihm das Spottkleid wieder ab und ziehen Ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann nehmen sie Ihn mit, um Ihn zu kreuzigen.

Es ist ergreifend, dass der Herr während all dieser Misshandlungen und Verspottung vollkommen schweigt. Auch von einem drohenden Blick ist nicht die Rede. Das bedeutet nicht, dass der Herr alles mit stoischer Ruhe über sich ergehen lässt, als sei es ein unvermeidliches Schicksal. Jede Misshandlung und jedes Spottwort hat Er tief empfunden, sowohl körperlich als seelisch. In einigen Psalmen äußert Er prophetisch seine Gefühle über das, was Ihm angetan wurde (z. B. Psalmen 69; 102; 109). Er war wirklich vollkommen Mensch – auch darin, dass Er sich völlig Gott anvertraute und von Gott gestärkt wurde in den schrecklichen Leiden, die die Menschen Ihm zufügten.

Verse 32-38

Die Kreuzigung


Dass der Herr wahrhaftig Mensch war, ergibt sich auch aus der Tatsache, dass Er auf dem Weg nach Golgatha unter der Last des Kreuzes beinahe zusammenbrach. Seine Kraft ist vertrocknet wie eine Tonscherbe (Ps 22,16). Er ist so sehr geschwächt, dass seine Kraft fast nicht mehr reicht. Die Soldaten wollen dem Zusammenbruch zuvorkommen und zwingen Simon von Kyrene, dem Herrn Jesus das Kreuz nachzutragen – eine Ehre, die dieser in dem Augenblick wohl kaum als solche empfunden hat.

Als sie so durch die Straßen Jerusalems gezogen sind und die Stadt verlassen haben, kommen sie mit ihrem Gefangenen zu dem Platz, der Golgatha heißt, dem Ort der Hinrichtung. Wegen seiner Form oder auch wegen der vielen Hinrichtungen, die dort schon stattgefunden haben, hat dieser Ort den Namen Schädelstätte bekommen, ein furchtbarer, von Menschen ersonnener Name, um Übeltäter dort eines grausamen Todes sterben zu lassen. Aber was für ein unbeschreiblicher Segen ist durch das Sterben des Heilandes von diesem abscheulichen Platz ausgegangen!

Der Tod am Kreuz ist eine Hinrichtungsart, die unnennbare Schmerzen verursacht. Um das Leiden ein bisschen zu mildern, wurde den Übeltätern ein Gemisch aus Essig und Galle zu trinken gegeben. Auch dem Herrn Jesus wurde dies angeboten, aber nachdem Er es probiert hatte, wollte Er es nicht trinken, weil Er den Tod vollständig schmecken wollte.

Über die Kreuzigung selbst schreibt Matthäus nichts. Es muss für den Herrn schrecklich gewesen sein, auf die Holzbalken gelegt zu werden, an Händen und Füßen darauf festgenagelt und so aufgehängt, mit dem Kreuz aufgerichtet zu werden! Die Soldaten sind dabei bestimmt nicht gefühlvoll zu Werk gegangen. Menschen leiden zu sehen (und insbesondere diesen Menschen!) hat ihnen nichts ausgemacht. Nach dieser grausigen Behandlung setzen sie sich unter das Kreuz und würfeln um seine Kleidung! Wer von ihnen wird sich hinterher die Sachen des Herrn Jesus angezogen haben? Was sie hier veranstalten, um sich zu belustigen, ist aber eine Erfüllung der Schrift. Auch in der Bosheit des Menschen erfüllt Gott sein Wort bis zum letzten Buchstaben. Die Soldaten bewachen den Herrn, um zu verhindern, dass seine Jünger Ihn vom Kreuz herabholen, bevor Er gestorben ist – auch wieder eine törichte Handlung angesichts der Ratschlüsse Gottes.

Über seinem Haupt hängt ein Schild: „Dieser ist Jesus, der König der Juden“. Diese Überschrift ist als Verspottung gemeint und als Beschuldigung formuliert, aber wie wahr ist sie! Er hängt am Kreuz, weil Er genau das ist!

Außer dem Herrn werden noch zwei Übeltäter gekreuzigt, wobei Matthäus ausdrücklich erwähnt, dass sie rechts und links von Ihm gekreuzigt werden und der Herr in der Mitte hängt, als sei Er der Böseste von allen.

Verse 32-38

Die Kreuzigung


Dass der Herr wahrhaftig Mensch war, ergibt sich auch aus der Tatsache, dass Er auf dem Weg nach Golgatha unter der Last des Kreuzes beinahe zusammenbrach. Seine Kraft ist vertrocknet wie eine Tonscherbe (Ps 22,16). Er ist so sehr geschwächt, dass seine Kraft fast nicht mehr reicht. Die Soldaten wollen dem Zusammenbruch zuvorkommen und zwingen Simon von Kyrene, dem Herrn Jesus das Kreuz nachzutragen – eine Ehre, die dieser in dem Augenblick wohl kaum als solche empfunden hat.

Als sie so durch die Straßen Jerusalems gezogen sind und die Stadt verlassen haben, kommen sie mit ihrem Gefangenen zu dem Platz, der Golgatha heißt, dem Ort der Hinrichtung. Wegen seiner Form oder auch wegen der vielen Hinrichtungen, die dort schon stattgefunden haben, hat dieser Ort den Namen Schädelstätte bekommen, ein furchtbarer, von Menschen ersonnener Name, um Übeltäter dort eines grausamen Todes sterben zu lassen. Aber was für ein unbeschreiblicher Segen ist durch das Sterben des Heilandes von diesem abscheulichen Platz ausgegangen!

Der Tod am Kreuz ist eine Hinrichtungsart, die unnennbare Schmerzen verursacht. Um das Leiden ein bisschen zu mildern, wurde den Übeltätern ein Gemisch aus Essig und Galle zu trinken gegeben. Auch dem Herrn Jesus wurde dies angeboten, aber nachdem Er es probiert hatte, wollte Er es nicht trinken, weil Er den Tod vollständig schmecken wollte.

Über die Kreuzigung selbst schreibt Matthäus nichts. Es muss für den Herrn schrecklich gewesen sein, auf die Holzbalken gelegt zu werden, an Händen und Füßen darauf festgenagelt und so aufgehängt, mit dem Kreuz aufgerichtet zu werden! Die Soldaten sind dabei bestimmt nicht gefühlvoll zu Werk gegangen. Menschen leiden zu sehen (und insbesondere diesen Menschen!) hat ihnen nichts ausgemacht. Nach dieser grausigen Behandlung setzen sie sich unter das Kreuz und würfeln um seine Kleidung! Wer von ihnen wird sich hinterher die Sachen des Herrn Jesus angezogen haben? Was sie hier veranstalten, um sich zu belustigen, ist aber eine Erfüllung der Schrift. Auch in der Bosheit des Menschen erfüllt Gott sein Wort bis zum letzten Buchstaben. Die Soldaten bewachen den Herrn, um zu verhindern, dass seine Jünger Ihn vom Kreuz herabholen, bevor Er gestorben ist – auch wieder eine törichte Handlung angesichts der Ratschlüsse Gottes.

Über seinem Haupt hängt ein Schild: „Dieser ist Jesus, der König der Juden“. Diese Überschrift ist als Verspottung gemeint und als Beschuldigung formuliert, aber wie wahr ist sie! Er hängt am Kreuz, weil Er genau das ist!

Außer dem Herrn werden noch zwei Übeltäter gekreuzigt, wobei Matthäus ausdrücklich erwähnt, dass sie rechts und links von Ihm gekreuzigt werden und der Herr in der Mitte hängt, als sei Er der Böseste von allen.

Verse 39-44

Am Kreuz verspottet


Auch jetzt, da Er am Kreuz hängt, gehen die Lästerungen gegen Ihn weiter. Die Menschen, Angehörige seines Volkes, gehen verächtlich und kopfschüttelnd an Ihm vorbei und bestätigen das Todesurteil, das an Ihm vollstreckt wird. So verspotten sie Ihn, der unter ihnen gewirkt hatte, um nur Segen zu verbreiten.

Dabei ist der Inhalt ihrer Lästerung eine Verdrehung dessen, was Er über den Tempel seines Leibes gesagt hatte (Joh 2,19). Wie wird der Herr auch heute vielfach verunehrt, indem seine Worte verändert bzw. anders ausgelegt werden, als Er sie gemeint hat. Ich bete darum, dass der Herr auch mich davor bewahren möge, diesen gleichen Fehler zu begehen.

Auch die Führer des Volkes denken gar nicht daran, mit ihrer Verspottung aufzuhören. In ihrem Siegesrausch halten sie Ihm neue Lästerreden vor, während Er in tiefster Erniedrigung und unter größten Schmerzen am Kreuz hängt. In ihrem Spott sprechen sie eine große Wahrheit aus. Allerdings hatte Er andere gerettet, aber Er konnte nur deshalb sich nicht selbst retten, weil seine Liebe zu den Verlorenen es Ihm nicht erlaubte. Auch sein Gehorsam dem Vater gegenüber gebot Ihm, am Kreuz hängen zu bleiben. In ihrer großen Heuchelei fügen sie noch hinzu, sie würden an Ihn glauben, wenn Er vom Kreuz herabkäme. Als wenn sie nicht genug Wunder gesehen hätten, um an Ihn glauben zu können.

Auch war es ja völlig richtig, dass Er immer noch auf Gott vertraute und dass Er der Sohn Gottes war. Sie fordern Gott sogar heraus, zu beweisen, dass Er auf der Seite seines Christus steht. Aber auch Gott schweigt und antwortet nicht etwa, indem Er mit einem Blitz aus dem Himmel alle Mörder und Widersacher seines Sohnes tötet. Wenn auch der Anschein das genaue Gegenteil nahelegt, hat Gott doch gerade in diesen Stunden das größte Wohlgefallen an seinem Sohn, der dort so vollkommen seinen Willen zur Ausführung bringt.

Auch die rechts und links vom Herrn gekreuzigten Mörder, die sich selbst auch in höchster Todesnot befinden, wenden sich gegen den Herrn.

Verse 39-44

Am Kreuz verspottet


Auch jetzt, da Er am Kreuz hängt, gehen die Lästerungen gegen Ihn weiter. Die Menschen, Angehörige seines Volkes, gehen verächtlich und kopfschüttelnd an Ihm vorbei und bestätigen das Todesurteil, das an Ihm vollstreckt wird. So verspotten sie Ihn, der unter ihnen gewirkt hatte, um nur Segen zu verbreiten.

Dabei ist der Inhalt ihrer Lästerung eine Verdrehung dessen, was Er über den Tempel seines Leibes gesagt hatte (Joh 2,19). Wie wird der Herr auch heute vielfach verunehrt, indem seine Worte verändert bzw. anders ausgelegt werden, als Er sie gemeint hat. Ich bete darum, dass der Herr auch mich davor bewahren möge, diesen gleichen Fehler zu begehen.

Auch die Führer des Volkes denken gar nicht daran, mit ihrer Verspottung aufzuhören. In ihrem Siegesrausch halten sie Ihm neue Lästerreden vor, während Er in tiefster Erniedrigung und unter größten Schmerzen am Kreuz hängt. In ihrem Spott sprechen sie eine große Wahrheit aus. Allerdings hatte Er andere gerettet, aber Er konnte nur deshalb sich nicht selbst retten, weil seine Liebe zu den Verlorenen es Ihm nicht erlaubte. Auch sein Gehorsam dem Vater gegenüber gebot Ihm, am Kreuz hängen zu bleiben. In ihrer großen Heuchelei fügen sie noch hinzu, sie würden an Ihn glauben, wenn Er vom Kreuz herabkäme. Als wenn sie nicht genug Wunder gesehen hätten, um an Ihn glauben zu können.

Auch war es ja völlig richtig, dass Er immer noch auf Gott vertraute und dass Er der Sohn Gottes war. Sie fordern Gott sogar heraus, zu beweisen, dass Er auf der Seite seines Christus steht. Aber auch Gott schweigt und antwortet nicht etwa, indem Er mit einem Blitz aus dem Himmel alle Mörder und Widersacher seines Sohnes tötet. Wenn auch der Anschein das genaue Gegenteil nahelegt, hat Gott doch gerade in diesen Stunden das größte Wohlgefallen an seinem Sohn, der dort so vollkommen seinen Willen zur Ausführung bringt.

Auch die rechts und links vom Herrn gekreuzigten Mörder, die sich selbst auch in höchster Todesnot befinden, wenden sich gegen den Herrn.

Verse 45-50

Von Gott verlassen


Alle Menschen hatten sich gegen den Herrn gewendet. Nun folgt die Schöpfung: Es wird finster. Jede Aussicht wird dem Herrn genommen. In grenzenloser Einsamkeit hängt Er zwischen Himmel und Erde. Die Erde wollte Ihn nicht und erhöhte Ihn, nun verschließt sich auch der Himmel über Ihm. Die Finsternis ist nicht nur eine völlig unnormale Naturerscheinung, denn es ist ja mitten am Tag! Diese besondere Finsternis ist auch ein Zeichen dafür, was in diesen Stunden geschehen ist. In diesen Stunden herrscht auch Finsternis in der Seele des Herrn Jesus. Er wird mit den Sünden all derer beladen, die seit Adam an Ihn geglaubt haben, sowie aller, die noch an Ihn glauben werden, bis Er den neuen Himmel und die neue Erde errichten wird. Außerdem wird Er zur Sünde gemacht, zu der Quelle, aus der alle Sünden hervorgekommen sind (2Kor 5,21). Auf diese Weise richtet Gott in seinem vielgeliebten Sohn alles, was seinem Willen zuwider in die Schöpfung eingedrungen ist. Er hat Ihn nicht verschont (Röm 8,32).

Am Ende dieser für uns undurchdringlichen Stunden erklingt der Schrei des Herrn Jesus: „Eli, Eli, lama sabachthani?“ Die Tiefe dieses Rufes ist für uns nicht zu ergründen. Der Herr Jesus war immer in vollkommener Gemeinschaft mit seinem Gott. Niemals hatte es irgendeine Störung zwischen Ihm und Gott gegeben. Er war Gottes „Genosse“ (Sach 13,7). Mehrfach hatte der Vater sein Wohlgefallen bezeugt, das Er an seinem Sohn hatte (Mt 3,17; Mt 17,5). Die gesamte Zeit seines Lebens auf der Erde ist Er in vollem Umfang seinem Gott zur Freude gewesen. Dabei war Er der einzige Mensch, der alle Gebote Gottes vollkommen befolgt hat. Und Er hat darüber hinaus noch viel mehr getan, indem Er auch das erfüllte, was das Gesetz gar nicht verlangte. Und bei allem erbringt der Sohn diesen Gehorsam Gott gegenüber aus einer vollkommenen Liebe zu seinem Vater. Es ist seine Speise, den Willen des Vaters zu erfüllen (Joh 4,34).

Und diesen Sohn, der Ihn in allem so geehrt hat, macht Gott jetzt zur Sünde. Als das Abscheulichste, was es auf der Erde gibt, stößt Gott Ihn von sich weg. Das Schwert seiner Gerechtigkeit erwacht und schlägt Ihn (Sach 13,7). Von dem, was der Herr Jesus in diesen drei Stunden erlebt hat, können wir in Psalm 22,1–22a etwas lesen. Nach den drei Stunden der Finsternis, in denen der Herr Jesus, zur Sünde gemacht, Gottes Gericht über die Sünde empfing, bringt Er die Größe und Tiefe seines Schmerzes mit den Worten zum Ausdruck: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Ps 22,2a).

Dies ist eines der wenigen Male, dass der Heilige Geist einen Ausspruch des Herrn Jesus im originalen Wortlaut wiedergibt, um für uns dann die Übersetzung hinzuzufügen. Dass die Wehklage des Herrn in derselben Sprache wiedergegeben wird, die Er selbst benutzt hat, verstärkt das Mitempfinden mit seinem Leid. In der Sprache seines vertraulichen Umgangs äußert Er seine tiefsten Empfindungen über die Verwerfung, die Er nun erlebt. Alles, was Menschen Ihm angetan haben, hat Er klaglos und schweigend ertragen. Nun aber hat sein Gott, der immer bei Ihm gewesen war, Ihn verlassen – das ist unerträglich! Bis in den tiefsten Grund seiner Seele empfindet Er, dass Gott sich gegen Ihn gewendet hat.

Er spricht Gott als seinen Gott an. Immer ist Gott für Ihn „mein Gott“ gewesen; hier nun sagt Er es zweimal, wodurch es verstärkt zum Ausdruck kommt, wie sehr dieser Umgang mit seinem Gott Ihm jetzt fehlt. Dann fragt Er Gott, warum Er Ihn verlassen habe. Auch darin kommt seine Vollkommenheit zum Ausdruck. Denn auch dadurch, dass Er unsere Sünden auf sich nahm, hat Er ja den Willen Gottes erfüllt. Zugleich konnte Gott aufgrund dessen keinen Umgang mit Ihm haben, da Sünde ja immer eine Trennung zwischen Menschen und Gott bewirkt. In den Stunden der Finsternis hat das den Herrn Jesus in aller Konsequenz betroffen. Wir wissen, warum Gott Ihn verlassen musste: Es war wegen unserer Sünden, die uns von Gott trennten. Diese Scheidung hat der Herr Jesus aufgehoben, indem Er sie selbst ertrug. Was für eine Gnade!

Die Umherstehenden legen seine Worte bewusst verkehrt aus. Was Er in seiner größten Not zu Gott ruft, wird Ihm spottend als ein Hilferuf an Elia ausgelegt. Und siehe da! Jemand hat tatsächlich Mitleid mit Ihm. Angetan durch das, was er hört und sieht, will dieser Zuschauer dem Herrn zu trinken geben, um seine Leiden zu mildern. Zugleich erfüllt er damit das Wort aus Psalm 69 (Ps 69,22). Gott sorgt dafür, dass jede Einzelheit seines Wortes Wahrheit wird, und der Herr Jesus selbst ist die Erfüllung.

Die bösen Menschen aber kennen keine Gnade. Der Mann, der dem Herrn zu trinken geben wollte, wird von ihnen zurückgehalten. Sie setzen ihre Verspottung fort. Sie wollen jetzt sehen, ob Elia kommt, um Ihn zu erlösen. Sie haben soeben die Finsternis erlebt, aber deren angsteinflößende Eindrücke sind augenblicklich wieder verschwunden, sobald die Dunkelheit vorbei ist. So reagieren viele Menschen in Angstsituationen. Sie kommen Gott dadurch nicht näher, sondern sie leben in ihrer Gottlosigkeit weiter, sobald ihre Lage sich wieder zum Guten verändert hat.

Dann ruft der Herr noch einmal, zum letzten Mal, „mit lauter Stimme“. Diese laute Stimme zeigt, dass seine Kraft ungebrochen ist. Danach übergibt Er seinen Geist – in einer bewussten, von Ihm selbst gewollten Handlung. Für jeden anderen Menschen wäre das eine Sünde, für Ihn aber ist es eine vollkommene Handlung. Bis in den Tod hinein vollbringt Er alles, was in der Schrift über Ihn geschrieben steht. Auch sein Tod ist ein übernatürliches Ereignis und wird begleitet von übernatürlichen Zeichen, die in den folgenden Versen beschrieben werden.

Verse 45-50

Von Gott verlassen


Alle Menschen hatten sich gegen den Herrn gewendet. Nun folgt die Schöpfung: Es wird finster. Jede Aussicht wird dem Herrn genommen. In grenzenloser Einsamkeit hängt Er zwischen Himmel und Erde. Die Erde wollte Ihn nicht und erhöhte Ihn, nun verschließt sich auch der Himmel über Ihm. Die Finsternis ist nicht nur eine völlig unnormale Naturerscheinung, denn es ist ja mitten am Tag! Diese besondere Finsternis ist auch ein Zeichen dafür, was in diesen Stunden geschehen ist. In diesen Stunden herrscht auch Finsternis in der Seele des Herrn Jesus. Er wird mit den Sünden all derer beladen, die seit Adam an Ihn geglaubt haben, sowie aller, die noch an Ihn glauben werden, bis Er den neuen Himmel und die neue Erde errichten wird. Außerdem wird Er zur Sünde gemacht, zu der Quelle, aus der alle Sünden hervorgekommen sind (2Kor 5,21). Auf diese Weise richtet Gott in seinem vielgeliebten Sohn alles, was seinem Willen zuwider in die Schöpfung eingedrungen ist. Er hat Ihn nicht verschont (Röm 8,32).

Am Ende dieser für uns undurchdringlichen Stunden erklingt der Schrei des Herrn Jesus: „Eli, Eli, lama sabachthani?“ Die Tiefe dieses Rufes ist für uns nicht zu ergründen. Der Herr Jesus war immer in vollkommener Gemeinschaft mit seinem Gott. Niemals hatte es irgendeine Störung zwischen Ihm und Gott gegeben. Er war Gottes „Genosse“ (Sach 13,7). Mehrfach hatte der Vater sein Wohlgefallen bezeugt, das Er an seinem Sohn hatte (Mt 3,17; Mt 17,5). Die gesamte Zeit seines Lebens auf der Erde ist Er in vollem Umfang seinem Gott zur Freude gewesen. Dabei war Er der einzige Mensch, der alle Gebote Gottes vollkommen befolgt hat. Und Er hat darüber hinaus noch viel mehr getan, indem Er auch das erfüllte, was das Gesetz gar nicht verlangte. Und bei allem erbringt der Sohn diesen Gehorsam Gott gegenüber aus einer vollkommenen Liebe zu seinem Vater. Es ist seine Speise, den Willen des Vaters zu erfüllen (Joh 4,34).

Und diesen Sohn, der Ihn in allem so geehrt hat, macht Gott jetzt zur Sünde. Als das Abscheulichste, was es auf der Erde gibt, stößt Gott Ihn von sich weg. Das Schwert seiner Gerechtigkeit erwacht und schlägt Ihn (Sach 13,7). Von dem, was der Herr Jesus in diesen drei Stunden erlebt hat, können wir in Psalm 22,1–22a etwas lesen. Nach den drei Stunden der Finsternis, in denen der Herr Jesus, zur Sünde gemacht, Gottes Gericht über die Sünde empfing, bringt Er die Größe und Tiefe seines Schmerzes mit den Worten zum Ausdruck: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Ps 22,2a).

Dies ist eines der wenigen Male, dass der Heilige Geist einen Ausspruch des Herrn Jesus im originalen Wortlaut wiedergibt, um für uns dann die Übersetzung hinzuzufügen. Dass die Wehklage des Herrn in derselben Sprache wiedergegeben wird, die Er selbst benutzt hat, verstärkt das Mitempfinden mit seinem Leid. In der Sprache seines vertraulichen Umgangs äußert Er seine tiefsten Empfindungen über die Verwerfung, die Er nun erlebt. Alles, was Menschen Ihm angetan haben, hat Er klaglos und schweigend ertragen. Nun aber hat sein Gott, der immer bei Ihm gewesen war, Ihn verlassen – das ist unerträglich! Bis in den tiefsten Grund seiner Seele empfindet Er, dass Gott sich gegen Ihn gewendet hat.

Er spricht Gott als seinen Gott an. Immer ist Gott für Ihn „mein Gott“ gewesen; hier nun sagt Er es zweimal, wodurch es verstärkt zum Ausdruck kommt, wie sehr dieser Umgang mit seinem Gott Ihm jetzt fehlt. Dann fragt Er Gott, warum Er Ihn verlassen habe. Auch darin kommt seine Vollkommenheit zum Ausdruck. Denn auch dadurch, dass Er unsere Sünden auf sich nahm, hat Er ja den Willen Gottes erfüllt. Zugleich konnte Gott aufgrund dessen keinen Umgang mit Ihm haben, da Sünde ja immer eine Trennung zwischen Menschen und Gott bewirkt. In den Stunden der Finsternis hat das den Herrn Jesus in aller Konsequenz betroffen. Wir wissen, warum Gott Ihn verlassen musste: Es war wegen unserer Sünden, die uns von Gott trennten. Diese Scheidung hat der Herr Jesus aufgehoben, indem Er sie selbst ertrug. Was für eine Gnade!

Die Umherstehenden legen seine Worte bewusst verkehrt aus. Was Er in seiner größten Not zu Gott ruft, wird Ihm spottend als ein Hilferuf an Elia ausgelegt. Und siehe da! Jemand hat tatsächlich Mitleid mit Ihm. Angetan durch das, was er hört und sieht, will dieser Zuschauer dem Herrn zu trinken geben, um seine Leiden zu mildern. Zugleich erfüllt er damit das Wort aus Psalm 69 (Ps 69,22). Gott sorgt dafür, dass jede Einzelheit seines Wortes Wahrheit wird, und der Herr Jesus selbst ist die Erfüllung.

Die bösen Menschen aber kennen keine Gnade. Der Mann, der dem Herrn zu trinken geben wollte, wird von ihnen zurückgehalten. Sie setzen ihre Verspottung fort. Sie wollen jetzt sehen, ob Elia kommt, um Ihn zu erlösen. Sie haben soeben die Finsternis erlebt, aber deren angsteinflößende Eindrücke sind augenblicklich wieder verschwunden, sobald die Dunkelheit vorbei ist. So reagieren viele Menschen in Angstsituationen. Sie kommen Gott dadurch nicht näher, sondern sie leben in ihrer Gottlosigkeit weiter, sobald ihre Lage sich wieder zum Guten verändert hat.

Dann ruft der Herr noch einmal, zum letzten Mal, „mit lauter Stimme“. Diese laute Stimme zeigt, dass seine Kraft ungebrochen ist. Danach übergibt Er seinen Geist – in einer bewussten, von Ihm selbst gewollten Handlung. Für jeden anderen Menschen wäre das eine Sünde, für Ihn aber ist es eine vollkommene Handlung. Bis in den Tod hinein vollbringt Er alles, was in der Schrift über Ihn geschrieben steht. Auch sein Tod ist ein übernatürliches Ereignis und wird begleitet von übernatürlichen Zeichen, die in den folgenden Versen beschrieben werden.

Verse 51-56

Folgen des Todes des Herrn


Die erste Folge des Todes des Herrn ist das Zerreißen des Vorhangs im Tempel. Der Weg ins Heiligtum ist nun frei (Heb 9,8)! Sein Tod ist die Grundlage dafür, dass Menschen zu Gott kommen können. Gott, der immer hinter dem Vorhang gewesen war, hat sich nun durch den Tod des Herrn Jesus vollkommen offenbart. Das gesamte jüdische System, das Zusammenkommen von Gott und Menschen in diesem System, das Priestertum – alles ist mit dem Zerreißen des Vorhangs verfallen. Jeder stand nun in der unmittelbaren Gegenwart Gottes, einen trennenden Vorhang dazwischen gab es nicht mehr. Der heilige Gott und der Gläubige, gereinigt von seinen Sünden, sind durch den Tod des Christus zueinandergebracht worden. Was dort im Tempel stattfand, als Symbol dessen, was im Himmel geschah, wurde von keinem Menschen wahrgenommen. Nur der Glaube darf dieses herrliche Ergebnis zur Kenntnis nehmen.

Der Tod des Herrn Jesus hat aber auch Folgen für die materielle Welt. Die ganze Schöpfung kommt in Bewegung und wird durch seinen Tod eine große Veränderung erfahren (Heb 12,26-28). Die hier beschriebenen Zeichen sind Vorboten dafür.

Und es gibt eine dritte Folge, ein drittes Zeichen, das die entschlafenen Heiligen betrifft. Das Kreuzeswerk ist vollkommen vollbracht und von Gott anerkannt worden. Seine eigene Auferstehung wird noch stattfinden, aber die Vorzeichen davon sehen wir schon in dem Öffnen der Gräber und der Auferweckung der Leiber vieler Heiliger. Dies sind die ersten Beweise dafür, dass der Tod überwunden ist. Bis dahin hatte der Tod das letzte Wort für den Menschen. Durch den Tod des Herrn Jesus aber ist die Macht des Todes gebrochen und Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht worden (2Tim 1,10).

Die Heiligen, die durch den Tod des Herrn Jesus lebendig geworden sind, kommen erst nach der Auferstehung Jesu aus den Gräbern hervor, denn Er ist der Erstling der Entschlafenen (1Kor 15,20). Sie sind die ersten Früchte seines Sieges und folgen Ihm. Weil für sie das Wort „erscheinen“ benutzt wird, hatten sie möglicherweise einen Auferstehungsleib wie der Herr Jesus selbst. Sie erscheinen vielen, wie auch der Herr vielen erschienen ist (1Kor 15,5-8). Wenn diese Annahme zutrifft, würden sie danach nicht wieder gestorben sein (wie z. B. Lazarus und andere, die der Herr auferweckt hat), sondern, nachdem sie vielen erschienen sind, direkt in den Himmel gekommen.

Ein heidnischer Hauptmann und seine Wachmannschaft erkennen durch das, was sie in Christus gesehen haben, dass Er der Sohn Gottes ist und sie bekennen ihren Glauben an Ihn (1Joh 4,15).

Wo es Männern an Mut und Hingabe fehlt, sehen wir diese oft bei Frauen, wie auch hier. Die Jünger sind verschwunden, die Frauen aber, wenn auch mit Abstand, stehen in der Nähe des Kreuzes, um zu sehen, was mit ihrem Herrn geschieht. Drei dieser Frauen werden namentlich erwähnt; zwei von ihnen heißen Maria, von zweien wird gesagt, dass sie Mütter sind, und von einer wird auch der Ehemann genannt. Alle diese Angaben betreffen das irdische Leben dieser Frauen, das durch den Tod des Herrn Jesus nicht verändert wird. Maria Magdalena ist die Frau, die Ihn besonders liebt, weil Er sie von sieben Dämonen befreit hat. Maria von Bethanien fehlt in dieser Aufzählung. Sie braucht nicht anwesend zu sein. So wie sie zu Hause blieb, um auf den Herrn zu warten, als ihr Bruder Lazarus gestorben war (Joh 11,20), weil sie den Herrn kannte, so ist sie auch jetzt zu Hause geblieben, weil sie den Herrn kennt. Sie hat schon von Ihm Abschied genommen und sie weiß, dass Er auferstehen wird (Mt 26,6; 7; 12). Sie kennt den Herrn durch ihren Umgang mit Ihm, durch das Sitzen zu seinen Füßen, wo sie seinen Worten gelauscht hat (Lk 10,39).

Verse 51-56

Folgen des Todes des Herrn


Die erste Folge des Todes des Herrn ist das Zerreißen des Vorhangs im Tempel. Der Weg ins Heiligtum ist nun frei (Heb 9,8)! Sein Tod ist die Grundlage dafür, dass Menschen zu Gott kommen können. Gott, der immer hinter dem Vorhang gewesen war, hat sich nun durch den Tod des Herrn Jesus vollkommen offenbart. Das gesamte jüdische System, das Zusammenkommen von Gott und Menschen in diesem System, das Priestertum – alles ist mit dem Zerreißen des Vorhangs verfallen. Jeder stand nun in der unmittelbaren Gegenwart Gottes, einen trennenden Vorhang dazwischen gab es nicht mehr. Der heilige Gott und der Gläubige, gereinigt von seinen Sünden, sind durch den Tod des Christus zueinandergebracht worden. Was dort im Tempel stattfand, als Symbol dessen, was im Himmel geschah, wurde von keinem Menschen wahrgenommen. Nur der Glaube darf dieses herrliche Ergebnis zur Kenntnis nehmen.

Der Tod des Herrn Jesus hat aber auch Folgen für die materielle Welt. Die ganze Schöpfung kommt in Bewegung und wird durch seinen Tod eine große Veränderung erfahren (Heb 12,26-28). Die hier beschriebenen Zeichen sind Vorboten dafür.

Und es gibt eine dritte Folge, ein drittes Zeichen, das die entschlafenen Heiligen betrifft. Das Kreuzeswerk ist vollkommen vollbracht und von Gott anerkannt worden. Seine eigene Auferstehung wird noch stattfinden, aber die Vorzeichen davon sehen wir schon in dem Öffnen der Gräber und der Auferweckung der Leiber vieler Heiliger. Dies sind die ersten Beweise dafür, dass der Tod überwunden ist. Bis dahin hatte der Tod das letzte Wort für den Menschen. Durch den Tod des Herrn Jesus aber ist die Macht des Todes gebrochen und Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht worden (2Tim 1,10).

Die Heiligen, die durch den Tod des Herrn Jesus lebendig geworden sind, kommen erst nach der Auferstehung Jesu aus den Gräbern hervor, denn Er ist der Erstling der Entschlafenen (1Kor 15,20). Sie sind die ersten Früchte seines Sieges und folgen Ihm. Weil für sie das Wort „erscheinen“ benutzt wird, hatten sie möglicherweise einen Auferstehungsleib wie der Herr Jesus selbst. Sie erscheinen vielen, wie auch der Herr vielen erschienen ist (1Kor 15,5-8). Wenn diese Annahme zutrifft, würden sie danach nicht wieder gestorben sein (wie z. B. Lazarus und andere, die der Herr auferweckt hat), sondern, nachdem sie vielen erschienen sind, direkt in den Himmel gekommen.

Ein heidnischer Hauptmann und seine Wachmannschaft erkennen durch das, was sie in Christus gesehen haben, dass Er der Sohn Gottes ist und sie bekennen ihren Glauben an Ihn (1Joh 4,15).

Wo es Männern an Mut und Hingabe fehlt, sehen wir diese oft bei Frauen, wie auch hier. Die Jünger sind verschwunden, die Frauen aber, wenn auch mit Abstand, stehen in der Nähe des Kreuzes, um zu sehen, was mit ihrem Herrn geschieht. Drei dieser Frauen werden namentlich erwähnt; zwei von ihnen heißen Maria, von zweien wird gesagt, dass sie Mütter sind, und von einer wird auch der Ehemann genannt. Alle diese Angaben betreffen das irdische Leben dieser Frauen, das durch den Tod des Herrn Jesus nicht verändert wird. Maria Magdalena ist die Frau, die Ihn besonders liebt, weil Er sie von sieben Dämonen befreit hat. Maria von Bethanien fehlt in dieser Aufzählung. Sie braucht nicht anwesend zu sein. So wie sie zu Hause blieb, um auf den Herrn zu warten, als ihr Bruder Lazarus gestorben war (Joh 11,20), weil sie den Herrn kannte, so ist sie auch jetzt zu Hause geblieben, weil sie den Herrn kennt. Sie hat schon von Ihm Abschied genommen und sie weiß, dass Er auferstehen wird (Mt 26,6; 7; 12). Sie kennt den Herrn durch ihren Umgang mit Ihm, durch das Sitzen zu seinen Füßen, wo sie seinen Worten gelauscht hat (Lk 10,39).

Verse 57-61

Das Begräbnis des Herrn


Nun tritt ein Mann auf, der bis dahin verborgen war. Jetzt aber hat er den Mut, sich mit dem gestorbenen Christus zu vereinen. So handelt er, damit erfüllt wird, dass der Herr Jesus in seinem Tod bei einem reichen Mann sein werde (Jes 53,9). Das ist das Einzige, das wir von Joseph von Arimathia wissen. Gott lässt ihn geboren werden, damit sein Wort erfüllt wird. Zweifellos hat dieser Mann noch mehr für den Herrn getan, das Gott zwar in seinem Wort nicht berichtet, was Er aber wohl in seinem Gedenkbuch aufgeschrieben hat.

Er schämt sich überhaupt nicht, seinen Wunsch bezüglich des Leibes des Herrn Jesus Pilatus vorzutragen. Dieser gibt seinem Antrag statt, und so nimmt Joseph den Leib Jesu in seine Arme, wie es einst Simeon getan hatte, als der Herr gerade geboren war (Lk 2,28). Damals war der Herr in Windeln gewickelt, jetzt wickelt Joseph Ihn in ein Stück reine Leinwand. Dann legt er Ihn in sein eigenes neues Grab. Anstatt dass er, Joseph, in dieses Grab kommt, legt er den Herrn da hinein – ein schönes Symbol für den Platz, den der Herr für Joseph eingenommen hat, um ihn von den Folgen der Sünde zu befreien. Es ist ein neues Grab, das noch nie mit dem Tod in Berührung gekommen ist. Das deutet auf den neuen Zustand aller Dinge hin, der mit dem Tod und dem Begräbnis des Herrn angebrochen ist.

Bei dem Grab sind auch wiederum zwei Marias anwesend, die Ihn nicht allein lassen, sondern da sein wollen, wo Er ist. Ihre Liebe und Hingabe sind ergreifend. Allerdings ist auch hier Maria von Bethanien nicht dabei, aber nicht weil ihre Liebe und Hingabe geringer wären; sie sind eher größer, weil sie den Herrn in ihrem Herzen hat und immer bei Ihm ist. Mehr noch: Sie weiß, dass auch Er immer bei ihr ist, obwohl Er gestorben ist, denn für sie lebt Er – auch nach seinem Tod, das glaubt sie.

Verse 57-61

Das Begräbnis des Herrn


Nun tritt ein Mann auf, der bis dahin verborgen war. Jetzt aber hat er den Mut, sich mit dem gestorbenen Christus zu vereinen. So handelt er, damit erfüllt wird, dass der Herr Jesus in seinem Tod bei einem reichen Mann sein werde (Jes 53,9). Das ist das Einzige, das wir von Joseph von Arimathia wissen. Gott lässt ihn geboren werden, damit sein Wort erfüllt wird. Zweifellos hat dieser Mann noch mehr für den Herrn getan, das Gott zwar in seinem Wort nicht berichtet, was Er aber wohl in seinem Gedenkbuch aufgeschrieben hat.

Er schämt sich überhaupt nicht, seinen Wunsch bezüglich des Leibes des Herrn Jesus Pilatus vorzutragen. Dieser gibt seinem Antrag statt, und so nimmt Joseph den Leib Jesu in seine Arme, wie es einst Simeon getan hatte, als der Herr gerade geboren war (Lk 2,28). Damals war der Herr in Windeln gewickelt, jetzt wickelt Joseph Ihn in ein Stück reine Leinwand. Dann legt er Ihn in sein eigenes neues Grab. Anstatt dass er, Joseph, in dieses Grab kommt, legt er den Herrn da hinein – ein schönes Symbol für den Platz, den der Herr für Joseph eingenommen hat, um ihn von den Folgen der Sünde zu befreien. Es ist ein neues Grab, das noch nie mit dem Tod in Berührung gekommen ist. Das deutet auf den neuen Zustand aller Dinge hin, der mit dem Tod und dem Begräbnis des Herrn angebrochen ist.

Bei dem Grab sind auch wiederum zwei Marias anwesend, die Ihn nicht allein lassen, sondern da sein wollen, wo Er ist. Ihre Liebe und Hingabe sind ergreifend. Allerdings ist auch hier Maria von Bethanien nicht dabei, aber nicht weil ihre Liebe und Hingabe geringer wären; sie sind eher größer, weil sie den Herrn in ihrem Herzen hat und immer bei Ihm ist. Mehr noch: Sie weiß, dass auch Er immer bei ihr ist, obwohl Er gestorben ist, denn für sie lebt Er – auch nach seinem Tod, das glaubt sie.

Verse 62-66

Die Wache am Grab


Die religiösen Führer setzen ihren Hass auf den Herrn auch nach seinem Tod noch fort. In ihrer Torheit wollen sie verhindern, dass sein Name weiterlebt. Jeden Gedanken an Ihn wollen sie ausrotten. Darum gehen sie zu Pilatus und erbitten eine Wache am Grab des Herrn. Sie setzen sogar die Dauer für diese Wache fest: drei Tage, und zwar weil der Herr von einer solchen Frist in Zusammenhang mit seiner Auferstehung gesprochen hatte. Sie haben zwar seinen Worten nie geglaubt und seine Werke nie anerkannt, befürchten jetzt aber trotzdem, dass seine Ankündigung bezüglich seiner Auferstehung irgendwie wahr werden könnte. Ihr Gedächtnis funktioniert insoweit noch besser als das der Frauen und Jünger. Der Unglaube vertraut auf nichts, nicht einmal auf sich selbst, sondern er misstraut allem, weil er befürchtet, das, was er so vehement leugnet, könnte vielleicht doch irgendwie stimmen. Ihr tiefer Unglaube und ihr Hass offenbaren sich auch jetzt noch darin, dass sie den Herrn hartnäckig und entschlossen weiterhin lästern und von Ihm als „diesem Verführer“ sprechen.

Die Idee, die sie in der Torheit ihres Unglaubens vorbringen, wird sich als ein weiterer Beweis für die Auferstehung des Herrn entpuppen. Wenn nämlich keine Wache da gewesen wäre, hätten sie nach der Auferstehung des Herrn das Gerücht verbreiten können, seine Jünger hätten Ihn gestohlen. Nun aber, da sie das Grab sichern und bewachen, werden Zeugen dafür vorhanden sein, dass jedenfalls nicht die Jünger gekommen sind, sondern dass eine übernatürliche Wirkung, nämlich das mächtige Handeln Gottes den Herrn aus seinem Grab herausgeführt hat. So werden ihre Pläne zugrundegehen und Gott wird sie benutzen, um seine Pläne zu erfüllen.

Pilatus stimmt auch diesem Vorschlag zu. Er ist ein charakterschwacher Mann, der jeden zufriedenstellt, wenn er nur verhindern kann, dass man ihm weiter zur Last fällt. Deshalb ist er, wie bei Joseph, auch mit diesem Vorschlag einverstanden.

Die Unsinnigkeit ihrer Vorsorgemaßnahmen wird sehr bald offenbar, denn deren Auswirkungen werden zu einem eindeutigen Beweis für die Auferstehung des Herrn Jesus. Alles, was sie unternehmen, macht sie nur zu unfreiwilligen Zeugen und gibt uns die Sicherheit der historischen Tatsache, die sie so sehr fürchteten. Sie zeugen im Grunde gegen sich selbst und bestätigen unbeabsichtigt die Tatsache der Auferstehung. Die Vorsorgemaßnahmen, die Pilatus wahrscheinlich nicht getroffen hätte, führen sie so konsequent durch, dass jede Täuschung in Bezug auf die Tatsache der Auferstehung des Herrn Jesus ausgeschlossen ist.

Verse 62-66

Die Wache am Grab


Die religiösen Führer setzen ihren Hass auf den Herrn auch nach seinem Tod noch fort. In ihrer Torheit wollen sie verhindern, dass sein Name weiterlebt. Jeden Gedanken an Ihn wollen sie ausrotten. Darum gehen sie zu Pilatus und erbitten eine Wache am Grab des Herrn. Sie setzen sogar die Dauer für diese Wache fest: drei Tage, und zwar weil der Herr von einer solchen Frist in Zusammenhang mit seiner Auferstehung gesprochen hatte. Sie haben zwar seinen Worten nie geglaubt und seine Werke nie anerkannt, befürchten jetzt aber trotzdem, dass seine Ankündigung bezüglich seiner Auferstehung irgendwie wahr werden könnte. Ihr Gedächtnis funktioniert insoweit noch besser als das der Frauen und Jünger. Der Unglaube vertraut auf nichts, nicht einmal auf sich selbst, sondern er misstraut allem, weil er befürchtet, das, was er so vehement leugnet, könnte vielleicht doch irgendwie stimmen. Ihr tiefer Unglaube und ihr Hass offenbaren sich auch jetzt noch darin, dass sie den Herrn hartnäckig und entschlossen weiterhin lästern und von Ihm als „diesem Verführer“ sprechen.

Die Idee, die sie in der Torheit ihres Unglaubens vorbringen, wird sich als ein weiterer Beweis für die Auferstehung des Herrn entpuppen. Wenn nämlich keine Wache da gewesen wäre, hätten sie nach der Auferstehung des Herrn das Gerücht verbreiten können, seine Jünger hätten Ihn gestohlen. Nun aber, da sie das Grab sichern und bewachen, werden Zeugen dafür vorhanden sein, dass jedenfalls nicht die Jünger gekommen sind, sondern dass eine übernatürliche Wirkung, nämlich das mächtige Handeln Gottes den Herrn aus seinem Grab herausgeführt hat. So werden ihre Pläne zugrundegehen und Gott wird sie benutzen, um seine Pläne zu erfüllen.

Pilatus stimmt auch diesem Vorschlag zu. Er ist ein charakterschwacher Mann, der jeden zufriedenstellt, wenn er nur verhindern kann, dass man ihm weiter zur Last fällt. Deshalb ist er, wie bei Joseph, auch mit diesem Vorschlag einverstanden.

Die Unsinnigkeit ihrer Vorsorgemaßnahmen wird sehr bald offenbar, denn deren Auswirkungen werden zu einem eindeutigen Beweis für die Auferstehung des Herrn Jesus. Alles, was sie unternehmen, macht sie nur zu unfreiwilligen Zeugen und gibt uns die Sicherheit der historischen Tatsache, die sie so sehr fürchteten. Sie zeugen im Grunde gegen sich selbst und bestätigen unbeabsichtigt die Tatsache der Auferstehung. Die Vorsorgemaßnahmen, die Pilatus wahrscheinlich nicht getroffen hätte, führen sie so konsequent durch, dass jede Täuschung in Bezug auf die Tatsache der Auferstehung des Herrn Jesus ausgeschlossen ist.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Matthew 27". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/matthew-27.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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