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Lukas 16

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Verse 1-7

Der ungerechte Verwalter


Der Herr belehrt nun seine Jünger über Verwalterschaft und damit über die Stellung, die jeder Mensch vor Gott einnimmt. Er schließt an das an, was Er im vorhergehenden Kapitel über die Sohnschaft gezeigt hat. Die Sohnschaft ist eine Sache, an der man sich im Haus des Vaters auf der Erde erfreut. Bei der Verwalterschaft geht es um eine andere Seite. Außerhalb des Hauses auf der Erde ist ein Sohn Verwalter.

Die Belehrung steht im Zusammenhang damit, dass der jüngere Sohn, die Besitztümer seines Vaters vergeudet. Da sahen wir die Gnade Gottes für jemanden wie den jüngeren Sohn. In dem Folgenden sehen wir die Verantwortung von Söhnen auf der Erde. Im vorhergehenden Kapitel sprach der Herr zu den Pharisäern, denn Er wollte ihnen deutlich machen, warum nicht sie, sondern die Sünder an der Gnade teilhaben. Hier spricht der Herr zu seinen Jüngern.

Der reiche Mann ist ein Bild von Gott. Der Verwalter ist ein Bild von jedem von uns, denn wir alle sind Verwalter. Auch wir alle waren untreu gegenüber Gott in der Verwaltung dessen, was Er uns anvertraut hat. Was der jüngere Sohn tat, das haben ganz allgemein alle Menschen getan, aber die Juden ganz besonders. Sie hatten ja die höchsten Vorrechte und damit auch eine größere Verantwortung. Den Juden ist mehr anvertraut als allen anderen, und ganz zu Recht werden sie beschuldigt, dass sie die Besitztümer ihres Meisters vergeuden.

Was haben sie mit dem gemacht, was Gott ihnen anvertraut hat? Sie hätten auf der Erde ein Licht sein sollen, Leiter der Blinden, Zeugen für den wahren Gott (Röm 2,17-20), aber sie sind in Götzendienst verfallen. Als Gott sich ihnen in Christus offenbart, ist das ihr Zustand. Und nun sind sie an dem Punkt, in der Person des Messias Gott selbst zu verwerfen, seinen Sohn, die deutlichste gnädige Offenbarung Gottes. So haben sie in jeder Hinsicht die Gelegenheiten vorübergehen lassen und die Besitztümer ihres Meisters vergeudet.

Das verschwenderische Verhalten des Verwalters kommt dem reichen Mann zu Ohren. Er ruft den Verwalter zu sich und fordert ihn auf, für alle seine Taten Rechenschaft abzulegen; danach soll er entlassen werden. Der Verwalter erkennt den Ernst seiner Lage. Er protestiert auch nicht. Damit anerkennt er, dass er sich seine Entlassung selbst zuzuschreiben hat.

In dieser Haltung geht er mit sich selbst zu Rate. Er fragt sich, was er tun soll. Zwei Dinge, die in einer solchen Lage für ihn in Betracht kämen, fallen weg. Er kann nicht graben, das ist zu schwer für ihn. Er ist nicht an körperliche Arbeit gewöhnt. Er will auch nicht betteln, dann davor schämt er sich. Das bedeutet, dass er von der Gnade der Leute in seiner Umgebung abhängig ist.

Die nächste Frage ist dann, wie er sich die zu Freunden machen kann. Dann kommt ihm ein guter Gedanke, wodurch er die Leute für sich einnehmen kann, so dass sie ihn barmherzig behandeln, wenn er auf der Straße steht. Er will sich durch sein Tun für die Zeit, wo er nichts mehr hat, Barmherzigkeit, Nahrung und Unterkunft sichern. Was er sich vornimmt, wird seine letzte Handlung als Verwalter sein. Die Handlung ist klug im Blick auf die Lage, in der er sich befindet. Er ruft jeden der Schuldner seines Herrn einzeln zu sich. Er sucht den persönlichen Kontakt.

Er fragt den Ersten, der kommt, wie viel er seinem Herrn schuldig sei. Der Mann antwortet, dass er noch Hundert Bat Öl zurückzahlen müsse. Der Verwalter ist befugt, diese Menge zu verringern. Er kennt auch die finanzielle Lage des Mannes. Da Eile geboten ist, soll der Mann sich schnell hinsetzen und darf seine Schuld um fünfzig Prozent verringern. Der Verwalter erlässt ihm fünfzig Bat Öl. Das wird für den Schuldner eine große Erleichterung bedeutet haben. Wie dankbar wird er dem Verwalter sein.

Dann kann der Nächste kommen. Auf die Frage, was der schuldig ist, kommt die Antwort: Hundert Kor Weizen. Dieser Mann kann mit der Erlaubnis des Verwalters eine Kürzung von zwanzig Prozent seiner Schuld vornehmen. Auch diesen Schuldner kennt er. Er erlässt nicht einfach alles und auch nicht jedem gleich viel. Er handelt überlegt.

Er verfährt höchst großzügig mit den Waren seines Herrn. Das kostete ihn zweifellos wenig oder nichts, aber das ist auch nicht die Belehrung aus dem Gleichnis. Die Belehrung ist, dass der Verwalter im Blick auf die Zukunft handelt, um sich dann Unterkunft und Nahrung zu sichern. Das erläutert der Herr anschließend.

Verse 1-7

Der ungerechte Verwalter


Der Herr belehrt nun seine Jünger über Verwalterschaft und damit über die Stellung, die jeder Mensch vor Gott einnimmt. Er schließt an das an, was Er im vorhergehenden Kapitel über die Sohnschaft gezeigt hat. Die Sohnschaft ist eine Sache, an der man sich im Haus des Vaters auf der Erde erfreut. Bei der Verwalterschaft geht es um eine andere Seite. Außerhalb des Hauses auf der Erde ist ein Sohn Verwalter.

Die Belehrung steht im Zusammenhang damit, dass der jüngere Sohn, die Besitztümer seines Vaters vergeudet. Da sahen wir die Gnade Gottes für jemanden wie den jüngeren Sohn. In dem Folgenden sehen wir die Verantwortung von Söhnen auf der Erde. Im vorhergehenden Kapitel sprach der Herr zu den Pharisäern, denn Er wollte ihnen deutlich machen, warum nicht sie, sondern die Sünder an der Gnade teilhaben. Hier spricht der Herr zu seinen Jüngern.

Der reiche Mann ist ein Bild von Gott. Der Verwalter ist ein Bild von jedem von uns, denn wir alle sind Verwalter. Auch wir alle waren untreu gegenüber Gott in der Verwaltung dessen, was Er uns anvertraut hat. Was der jüngere Sohn tat, das haben ganz allgemein alle Menschen getan, aber die Juden ganz besonders. Sie hatten ja die höchsten Vorrechte und damit auch eine größere Verantwortung. Den Juden ist mehr anvertraut als allen anderen, und ganz zu Recht werden sie beschuldigt, dass sie die Besitztümer ihres Meisters vergeuden.

Was haben sie mit dem gemacht, was Gott ihnen anvertraut hat? Sie hätten auf der Erde ein Licht sein sollen, Leiter der Blinden, Zeugen für den wahren Gott (Röm 2,17-20), aber sie sind in Götzendienst verfallen. Als Gott sich ihnen in Christus offenbart, ist das ihr Zustand. Und nun sind sie an dem Punkt, in der Person des Messias Gott selbst zu verwerfen, seinen Sohn, die deutlichste gnädige Offenbarung Gottes. So haben sie in jeder Hinsicht die Gelegenheiten vorübergehen lassen und die Besitztümer ihres Meisters vergeudet.

Das verschwenderische Verhalten des Verwalters kommt dem reichen Mann zu Ohren. Er ruft den Verwalter zu sich und fordert ihn auf, für alle seine Taten Rechenschaft abzulegen; danach soll er entlassen werden. Der Verwalter erkennt den Ernst seiner Lage. Er protestiert auch nicht. Damit anerkennt er, dass er sich seine Entlassung selbst zuzuschreiben hat.

In dieser Haltung geht er mit sich selbst zu Rate. Er fragt sich, was er tun soll. Zwei Dinge, die in einer solchen Lage für ihn in Betracht kämen, fallen weg. Er kann nicht graben, das ist zu schwer für ihn. Er ist nicht an körperliche Arbeit gewöhnt. Er will auch nicht betteln, dann davor schämt er sich. Das bedeutet, dass er von der Gnade der Leute in seiner Umgebung abhängig ist.

Die nächste Frage ist dann, wie er sich die zu Freunden machen kann. Dann kommt ihm ein guter Gedanke, wodurch er die Leute für sich einnehmen kann, so dass sie ihn barmherzig behandeln, wenn er auf der Straße steht. Er will sich durch sein Tun für die Zeit, wo er nichts mehr hat, Barmherzigkeit, Nahrung und Unterkunft sichern. Was er sich vornimmt, wird seine letzte Handlung als Verwalter sein. Die Handlung ist klug im Blick auf die Lage, in der er sich befindet. Er ruft jeden der Schuldner seines Herrn einzeln zu sich. Er sucht den persönlichen Kontakt.

Er fragt den Ersten, der kommt, wie viel er seinem Herrn schuldig sei. Der Mann antwortet, dass er noch Hundert Bat Öl zurückzahlen müsse. Der Verwalter ist befugt, diese Menge zu verringern. Er kennt auch die finanzielle Lage des Mannes. Da Eile geboten ist, soll der Mann sich schnell hinsetzen und darf seine Schuld um fünfzig Prozent verringern. Der Verwalter erlässt ihm fünfzig Bat Öl. Das wird für den Schuldner eine große Erleichterung bedeutet haben. Wie dankbar wird er dem Verwalter sein.

Dann kann der Nächste kommen. Auf die Frage, was der schuldig ist, kommt die Antwort: Hundert Kor Weizen. Dieser Mann kann mit der Erlaubnis des Verwalters eine Kürzung von zwanzig Prozent seiner Schuld vornehmen. Auch diesen Schuldner kennt er. Er erlässt nicht einfach alles und auch nicht jedem gleich viel. Er handelt überlegt.

Er verfährt höchst großzügig mit den Waren seines Herrn. Das kostete ihn zweifellos wenig oder nichts, aber das ist auch nicht die Belehrung aus dem Gleichnis. Die Belehrung ist, dass der Verwalter im Blick auf die Zukunft handelt, um sich dann Unterkunft und Nahrung zu sichern. Das erläutert der Herr anschließend.

Verse 8-13

Die Belehrung


Der Verwalter hat im Blick auf seine Zukunft von seinem Recht Gebrauch gemacht, Schuldenermäßigung zu erteilen. Er hat vermutlich ohne Rücksprache mit seinem Herrn gehandelt. Sein Herr lobt ihn daher auch nicht wegen Ehrlichkeit, sondern wegen seiner Klugheit. Indem er so mit den Gütern seines Herrn umgeht und anderen damit Gutes tut, hat er sich für die Zukunft ein Unterkommen gesichert. Mit seinen Gunsterweisen und seinem Entgegenkommen gewann er diese Schuldner für sich, damit sie ihn, wenn er seiner Verwaltung enthoben wäre, in ihre Häuser aufnehmen.

Was der untreue Verwalter tut: Er benutzt den derzeitigen Besitz, über den er die Verwaltung hat, und die momentane Gelegenheit im Blick auf die Zukunft. Obwohl er ungerecht war, war er zugleich klug. Wie der Verwalter sich verhält, so verhält sich jemand, der in der Welt lebt und durch Umstände klug wird in der ihm anvertrauten Verwaltung. Zuvor war er ungerecht, indem er den Besitz seines Herrn verschwendete. Nun ging er klug damit um.

Leider muss der Herr sagen, dass die Gläubigen, „die Söhne des Lichts“, im Allgemeinen nicht so klug sind. Sie haben zwar eine sichere Zukunft beim Herrn, vergessen aber häufig, im Hinblick darauf zu leben. „Die Söhne dieser Welt“, die Ungläubigen, sind häufig klüger. Sie setzen sich ein Ziel und tun alles, um dieses Ziel zu erreichen. Sie sparen und verzichten auf augenblickliche Vorteile, damit sie sich bald kaufen können, was sie haben wollen. Sie trainieren und verzichten auf allerlei kleine Freuden, um bald eine Spitzenleistung liefern zu können. Sie studieren intensiv und gehen nicht aus, damit sie bald einen guten Arbeitsplatz haben.

Mit der Handlungsweise des ungerechten Richters verknüpft der Herr die Belehrung für seine Jünger, dass sie ihr Geld und ihren Besitz gebrauchen sollen, um sich im Blick auf die Zukunft Freunde damit zu machen. Der Herr nennt das Geld den „ungerechten Mammon“. „Mammon“ ist ein aramäisches Wort für „Reichtum“, „Geld“, und wird hier personifiziert.

Die Geldliebe, das Fiebern nach Reichtum, ist eine Wurzel alles Bösen (1Tim 6,9; 10). Menschen der Welt verlangen immer nach Geld und gebrauchen es verkehrt, und auch für viele Gläubige hat Geld eine große Anziehungskraft. Für Jünger des Herrn ist es ein Mittel, sich Freunde damit zu machen. Das tun wir, wenn wir es weggeben. Damit zeigen wir, dass unser Herz nicht daran hängt und dass wir sehen, wie relativ es ist. Geld und Besitz können uns plötzlich genommen werden (Spr 23,4; 5), und wenn wir sterben, können wir nichts mitnehmen (1Tim 6,7).

Noch wichtiger ist die Weise, wie wir mit unserem Geld umgehen. Das entscheidet, wo wir in der Ewigkeit sein werden. Der Herr Jesus spricht von den „ewigen Hütten“, das sind die Wohnungen im Himmel. Es ist nicht so, dass wir, wenn wir einmal verkehrt mit unserem Geld umgehen, dann verloren sind. Es geht darum, dass unser Umgang mit Geld zeigt, worauf unser Leben ausgerichtet ist. Das Leben des Christen ist auf die Zukunft ausgerichtet. Wenn jemand, der sich als Christ bekennt, für das Hier und Jetzt lebt und alles für sich gebraucht, zeigt er, dass er nicht wiedergeboren ist. Auch wenn er ab und zu etwas weggibt, ist das nur, um sein eigenes Gewissen zu beruhigen, und nicht die Folge, dass er an die Zukunft denkt.

Der Herr verbindet mit seiner Belehrung einige wichtige Ausgangspunkte. In erster Linie geht es um Treue. Unsere Treue wird in unserem Umgang mit dem „Geringsten“ geprüft, das sind die irdischen Dinge: Geld und Besitz. Wenn jemand darin treu ist, wird er auch in „vielem“ treu sein, das sind die vielen geistlichen Segnungen, die der Gläubige bekommen hat. Umgekehrt ist es so, dass der, der in den irdischen Dingen ungerecht ist, das auch in den geistlichen Dingen ist.

Wenn wir in der Verwaltung des ungerechten Mammons, des Geldes, nicht treu sind, kann uns das „Wahrhaftige“, das sind die geistlichen Reichtümer, nicht anvertraut werden. Das Geld ist fremdes Geld, es gehört einem anderen. Alles, was wir bekommen haben, haben wir von Gott bekommen, und darüber fordert Er Rechenschaft von uns. Es ist geliehenes Gut. Wenn wir damit umgehen, als gehörte es uns selbst, gehen wir verkehrt damit um. Wie sollen wir dann bekommen, was uns wirklich gehört, was „das Eure“ ist?

Mit „das Eure“ meint der Herr die geistlichen Segnungen. Gott hat es in seinem Herzen, diese Segnungen denen zu geben, die ihr Leben mit allem, was dazugehört, Ihm geben. Auch die geistlichen Segnungen sind von Gott, aber die gibt Er uns für immer. Er leiht uns die geistlichen Segnungen nicht, sondern schenkt sie uns. Jeder Mensch ist mit allem, was er besitzt, Gottes Eigentum. Wir bekommen unser Leben und unseren Besitz als Leihgabe. Unser Umgang mit Geld zeigt, ob wir uns dessen bewusst sind.

Dann ist die Frage nicht, was wir dem Herrn geben sollen, sondern was wir für uns selbst gebrauchen dürfen, denn alles gehört dem Herrn. Wer sich dessen bewusst ist, bekommt „das Wahrhaftige“, „das Eure“. In diesem Licht betrachtet fällt das Interesse an irdischem Reichtum völlig weg. Der kann jemandem ohne weiteres genommen werden, doch wer sich das klarmacht, für den ist er schon nicht mehr da, denn er ist im Besitz seiner wahren Reichtümer, die ihm nicht genommen werden können.

Der Herr beschließt seine Belehrung darüber mit der Wahrheit, dass kein Hausknecht zwei Herren dienen kann. Das geht einfach nicht. Wenn er es doch tut, wird entweder der eine oder der andere Einbußen erfahren. Die Herren sind keine gleichwertigen Parteien, sondern Gegenpole. Gott und der Gott des Geldes sind einander entgegengesetzt. Wer meint, Gott dienen zu können und zugleich das Leben eines reichen Toren zu führen (Lk 12,16-20), zeigt damit, dass er Gott hasst und das Geld liebt. Wir hassen entweder Gott oder das Geld. Beide ein wenig lieben, das geht nicht.

Verse 8-13

Die Belehrung


Der Verwalter hat im Blick auf seine Zukunft von seinem Recht Gebrauch gemacht, Schuldenermäßigung zu erteilen. Er hat vermutlich ohne Rücksprache mit seinem Herrn gehandelt. Sein Herr lobt ihn daher auch nicht wegen Ehrlichkeit, sondern wegen seiner Klugheit. Indem er so mit den Gütern seines Herrn umgeht und anderen damit Gutes tut, hat er sich für die Zukunft ein Unterkommen gesichert. Mit seinen Gunsterweisen und seinem Entgegenkommen gewann er diese Schuldner für sich, damit sie ihn, wenn er seiner Verwaltung enthoben wäre, in ihre Häuser aufnehmen.

Was der untreue Verwalter tut: Er benutzt den derzeitigen Besitz, über den er die Verwaltung hat, und die momentane Gelegenheit im Blick auf die Zukunft. Obwohl er ungerecht war, war er zugleich klug. Wie der Verwalter sich verhält, so verhält sich jemand, der in der Welt lebt und durch Umstände klug wird in der ihm anvertrauten Verwaltung. Zuvor war er ungerecht, indem er den Besitz seines Herrn verschwendete. Nun ging er klug damit um.

Leider muss der Herr sagen, dass die Gläubigen, „die Söhne des Lichts“, im Allgemeinen nicht so klug sind. Sie haben zwar eine sichere Zukunft beim Herrn, vergessen aber häufig, im Hinblick darauf zu leben. „Die Söhne dieser Welt“, die Ungläubigen, sind häufig klüger. Sie setzen sich ein Ziel und tun alles, um dieses Ziel zu erreichen. Sie sparen und verzichten auf augenblickliche Vorteile, damit sie sich bald kaufen können, was sie haben wollen. Sie trainieren und verzichten auf allerlei kleine Freuden, um bald eine Spitzenleistung liefern zu können. Sie studieren intensiv und gehen nicht aus, damit sie bald einen guten Arbeitsplatz haben.

Mit der Handlungsweise des ungerechten Richters verknüpft der Herr die Belehrung für seine Jünger, dass sie ihr Geld und ihren Besitz gebrauchen sollen, um sich im Blick auf die Zukunft Freunde damit zu machen. Der Herr nennt das Geld den „ungerechten Mammon“. „Mammon“ ist ein aramäisches Wort für „Reichtum“, „Geld“, und wird hier personifiziert.

Die Geldliebe, das Fiebern nach Reichtum, ist eine Wurzel alles Bösen (1Tim 6,9; 10). Menschen der Welt verlangen immer nach Geld und gebrauchen es verkehrt, und auch für viele Gläubige hat Geld eine große Anziehungskraft. Für Jünger des Herrn ist es ein Mittel, sich Freunde damit zu machen. Das tun wir, wenn wir es weggeben. Damit zeigen wir, dass unser Herz nicht daran hängt und dass wir sehen, wie relativ es ist. Geld und Besitz können uns plötzlich genommen werden (Spr 23,4; 5), und wenn wir sterben, können wir nichts mitnehmen (1Tim 6,7).

Noch wichtiger ist die Weise, wie wir mit unserem Geld umgehen. Das entscheidet, wo wir in der Ewigkeit sein werden. Der Herr Jesus spricht von den „ewigen Hütten“, das sind die Wohnungen im Himmel. Es ist nicht so, dass wir, wenn wir einmal verkehrt mit unserem Geld umgehen, dann verloren sind. Es geht darum, dass unser Umgang mit Geld zeigt, worauf unser Leben ausgerichtet ist. Das Leben des Christen ist auf die Zukunft ausgerichtet. Wenn jemand, der sich als Christ bekennt, für das Hier und Jetzt lebt und alles für sich gebraucht, zeigt er, dass er nicht wiedergeboren ist. Auch wenn er ab und zu etwas weggibt, ist das nur, um sein eigenes Gewissen zu beruhigen, und nicht die Folge, dass er an die Zukunft denkt.

Der Herr verbindet mit seiner Belehrung einige wichtige Ausgangspunkte. In erster Linie geht es um Treue. Unsere Treue wird in unserem Umgang mit dem „Geringsten“ geprüft, das sind die irdischen Dinge: Geld und Besitz. Wenn jemand darin treu ist, wird er auch in „vielem“ treu sein, das sind die vielen geistlichen Segnungen, die der Gläubige bekommen hat. Umgekehrt ist es so, dass der, der in den irdischen Dingen ungerecht ist, das auch in den geistlichen Dingen ist.

Wenn wir in der Verwaltung des ungerechten Mammons, des Geldes, nicht treu sind, kann uns das „Wahrhaftige“, das sind die geistlichen Reichtümer, nicht anvertraut werden. Das Geld ist fremdes Geld, es gehört einem anderen. Alles, was wir bekommen haben, haben wir von Gott bekommen, und darüber fordert Er Rechenschaft von uns. Es ist geliehenes Gut. Wenn wir damit umgehen, als gehörte es uns selbst, gehen wir verkehrt damit um. Wie sollen wir dann bekommen, was uns wirklich gehört, was „das Eure“ ist?

Mit „das Eure“ meint der Herr die geistlichen Segnungen. Gott hat es in seinem Herzen, diese Segnungen denen zu geben, die ihr Leben mit allem, was dazugehört, Ihm geben. Auch die geistlichen Segnungen sind von Gott, aber die gibt Er uns für immer. Er leiht uns die geistlichen Segnungen nicht, sondern schenkt sie uns. Jeder Mensch ist mit allem, was er besitzt, Gottes Eigentum. Wir bekommen unser Leben und unseren Besitz als Leihgabe. Unser Umgang mit Geld zeigt, ob wir uns dessen bewusst sind.

Dann ist die Frage nicht, was wir dem Herrn geben sollen, sondern was wir für uns selbst gebrauchen dürfen, denn alles gehört dem Herrn. Wer sich dessen bewusst ist, bekommt „das Wahrhaftige“, „das Eure“. In diesem Licht betrachtet fällt das Interesse an irdischem Reichtum völlig weg. Der kann jemandem ohne weiteres genommen werden, doch wer sich das klarmacht, für den ist er schon nicht mehr da, denn er ist im Besitz seiner wahren Reichtümer, die ihm nicht genommen werden können.

Der Herr beschließt seine Belehrung darüber mit der Wahrheit, dass kein Hausknecht zwei Herren dienen kann. Das geht einfach nicht. Wenn er es doch tut, wird entweder der eine oder der andere Einbußen erfahren. Die Herren sind keine gleichwertigen Parteien, sondern Gegenpole. Gott und der Gott des Geldes sind einander entgegengesetzt. Wer meint, Gott dienen zu können und zugleich das Leben eines reichen Toren zu führen (Lk 12,16-20), zeigt damit, dass er Gott hasst und das Geld liebt. Wir hassen entweder Gott oder das Geld. Beide ein wenig lieben, das geht nicht.

Verse 14-18

Die Lektion für die Pharisäer


Das Wort des Herrn ist auch bis zu den Ohren der Pharisäer gelangt, und ihr Gewissen ist dadurch getroffen. Diese Menschen sind geldliebend. Wenn man das Geld liebt, fühlt man sich bei solch einer Belehrung, wie der Herr sie gerade gegeben hat, nicht behaglich. Sie haben eine ganz andere Sicht auf Geld. Sie sind auf viel Geld aus und missbrauchen dazu sogar bestimmte Anordnungen Gottes; sie verdrehen sie so, dass sie daran verdienen (Mt 15,3-5). Sie verschlingen durch ihre Verdrehung des Wortes Gottes sogar die Häuser der Witwen (Lk 20,47).

Ihren Widerwillen gegen die Belehrung des Herrn äußern sie, indem sie Ihn verhöhnen. Diese Menschen sind durch ihre Geldliebe verhärtet und unempfänglich für die Belehrung des Herrn. Er kennt ihr Herz und legt es bloß. Er ist Gott. Er durchschaut sie völlig als Menschen, die tief drinnen geldliebend sind und nach außen hin nur dem Schein nach gerecht sind. Alles, was sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen und bewundert zu werden.

Aber was unter Menschen hoch ist, ist ein Gräuel vor Gott. Gott sieht, wie diese Leute an den Straßenecken Almosen geben, um dafür von den Menschen geehrt zu werden. Er sieht auch, was sie in ihren Geldbörsen zurückbehalten und wie sie heimlich ihre Schätze mehren. Ihre Sucht, von Menschen geehrt zu werden, raubt Gott die Ehre, die Ihm zukommt. Sie raubt auch dem Menschen den Platz des Segens und stürzt ihn geradezu ins Verderben.

Der Herr spricht dann über das Gesetz und gibt ihnen damit zu verstehen, wie falsch ihre Beschuldigung ist, er würde das Gesetz nicht ernst nehmen. Er weist darauf hin, dass die Periode des Gesetzes und der Propheten bis auf Johannes gedauert hat. Mit dem Kommen des Johannes hat eine andere Zeit begonnen, die Zeit, wo das Reich Gottes verkündigt wird. Der Herr hat das Reich als nahe gekommen angekündigt, aber Er wurde verworfen, und damit ist das Reich in seiner öffentlichen Form zurückgestellt.

Das Reich wird dennoch verkündigt, und zwar als ein Reich, in das Menschen hineingehen können. Statt dass dieses Reich mit Macht aufgerichtet wird, ist nun Gewalt nötig, um hineinzugehen, die Gewalt des Glaubens. Jemand, der dazugehören will, übergibt Gott sein Leben und stellt sich unter die Autorität eines verworfenen Königs.

Wer diese Entscheidung trifft, wird auf großen Widerstand stoßen. Wer jedoch in der Kraft des Glaubens hineingeht, darf an dem Segen teilhaben, den das Reich jetzt schon für jeden bereithält, der darin ist. Es ist das Reich des Sohnes der Liebe des Vaters (Kol 1,13), wo alles von der Liebe des Vaters zum Sohn spricht.

Die neue Ordnung der Dinge, die das Reich einführt, bedeutet nicht, dass das Gesetz bedeutungslos geworden wäre. Alles, was im Gesetz – einschließlich der Propheten – geschrieben steht, wird bis in die kleinste Einzelheit erfüllt werden. Nichts bleibt unerfüllt. Noch eher würden Himmel und Erde vergehen, als dass der kleinste Teil des Wortes Gottes seine Bedeutung verlieren würde.

Um die Wahrheit seiner Worte über das Gesetz zu veranschaulichen, verweist der Herr auf die Einrichtung der Ehe und wie man davon abgewichen ist. Er weist auf das Gesetz hin, wie Gott es im Grunde für sein Reich vorgesehen hat, und als Beispiel nennt Er die Unauflöslichkeit der Ehe.

Es gibt kein deutlicheres Beispiel. Es zeigt den Pharisäern, dass sie selbst das Gesetz verdrehen, und macht zugleich deutlich, wie töricht es ist, Ihn zu beschuldigen, Er nehme das Gesetz nicht ernst. Die Juden hatten es jemandem, der seine Frau entlassen wollte, sehr leicht gemacht, und dann war es ebenso einfach, eine andere zu heiraten. Sie konnten sich dabei auf Mose berufen, der doch geschrieben hatte, man könne seine Frau entlassen, wenn nur ein Scheidebrief gegeben wurde. Der Herr sagt dazu, dass diese Möglichkeit wegen ihrer Herzenshärte eingeräumt wurde (Mt 19,7; 8).

Er selbst führt Gottes ursprüngliche Absicht mit dem Gesetz an und verweist auf das, was Gott im Anfang gesagt hat. Im Licht dessen, was der eigentliche Sinn des Gesetzes ist, bedeutet diese zweite Ehe, dass so jemand Ehebruch begeht, denn die erste Ehe bleibt vor Gott bestehen, solange Mann und Frau leben (Röm 7,3). Sie wird nur durch den Tod aufgelöst (Röm 7,2). Dasselbe gilt für jemanden, der die von ihrem Mann entlassene Frau heiratet. Er darf sie nicht heiraten, denn sie ist verheiratet, solange ihr Mann lebt.

Verse 14-18

Die Lektion für die Pharisäer


Das Wort des Herrn ist auch bis zu den Ohren der Pharisäer gelangt, und ihr Gewissen ist dadurch getroffen. Diese Menschen sind geldliebend. Wenn man das Geld liebt, fühlt man sich bei solch einer Belehrung, wie der Herr sie gerade gegeben hat, nicht behaglich. Sie haben eine ganz andere Sicht auf Geld. Sie sind auf viel Geld aus und missbrauchen dazu sogar bestimmte Anordnungen Gottes; sie verdrehen sie so, dass sie daran verdienen (Mt 15,3-5). Sie verschlingen durch ihre Verdrehung des Wortes Gottes sogar die Häuser der Witwen (Lk 20,47).

Ihren Widerwillen gegen die Belehrung des Herrn äußern sie, indem sie Ihn verhöhnen. Diese Menschen sind durch ihre Geldliebe verhärtet und unempfänglich für die Belehrung des Herrn. Er kennt ihr Herz und legt es bloß. Er ist Gott. Er durchschaut sie völlig als Menschen, die tief drinnen geldliebend sind und nach außen hin nur dem Schein nach gerecht sind. Alles, was sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen und bewundert zu werden.

Aber was unter Menschen hoch ist, ist ein Gräuel vor Gott. Gott sieht, wie diese Leute an den Straßenecken Almosen geben, um dafür von den Menschen geehrt zu werden. Er sieht auch, was sie in ihren Geldbörsen zurückbehalten und wie sie heimlich ihre Schätze mehren. Ihre Sucht, von Menschen geehrt zu werden, raubt Gott die Ehre, die Ihm zukommt. Sie raubt auch dem Menschen den Platz des Segens und stürzt ihn geradezu ins Verderben.

Der Herr spricht dann über das Gesetz und gibt ihnen damit zu verstehen, wie falsch ihre Beschuldigung ist, er würde das Gesetz nicht ernst nehmen. Er weist darauf hin, dass die Periode des Gesetzes und der Propheten bis auf Johannes gedauert hat. Mit dem Kommen des Johannes hat eine andere Zeit begonnen, die Zeit, wo das Reich Gottes verkündigt wird. Der Herr hat das Reich als nahe gekommen angekündigt, aber Er wurde verworfen, und damit ist das Reich in seiner öffentlichen Form zurückgestellt.

Das Reich wird dennoch verkündigt, und zwar als ein Reich, in das Menschen hineingehen können. Statt dass dieses Reich mit Macht aufgerichtet wird, ist nun Gewalt nötig, um hineinzugehen, die Gewalt des Glaubens. Jemand, der dazugehören will, übergibt Gott sein Leben und stellt sich unter die Autorität eines verworfenen Königs.

Wer diese Entscheidung trifft, wird auf großen Widerstand stoßen. Wer jedoch in der Kraft des Glaubens hineingeht, darf an dem Segen teilhaben, den das Reich jetzt schon für jeden bereithält, der darin ist. Es ist das Reich des Sohnes der Liebe des Vaters (Kol 1,13), wo alles von der Liebe des Vaters zum Sohn spricht.

Die neue Ordnung der Dinge, die das Reich einführt, bedeutet nicht, dass das Gesetz bedeutungslos geworden wäre. Alles, was im Gesetz – einschließlich der Propheten – geschrieben steht, wird bis in die kleinste Einzelheit erfüllt werden. Nichts bleibt unerfüllt. Noch eher würden Himmel und Erde vergehen, als dass der kleinste Teil des Wortes Gottes seine Bedeutung verlieren würde.

Um die Wahrheit seiner Worte über das Gesetz zu veranschaulichen, verweist der Herr auf die Einrichtung der Ehe und wie man davon abgewichen ist. Er weist auf das Gesetz hin, wie Gott es im Grunde für sein Reich vorgesehen hat, und als Beispiel nennt Er die Unauflöslichkeit der Ehe.

Es gibt kein deutlicheres Beispiel. Es zeigt den Pharisäern, dass sie selbst das Gesetz verdrehen, und macht zugleich deutlich, wie töricht es ist, Ihn zu beschuldigen, Er nehme das Gesetz nicht ernst. Die Juden hatten es jemandem, der seine Frau entlassen wollte, sehr leicht gemacht, und dann war es ebenso einfach, eine andere zu heiraten. Sie konnten sich dabei auf Mose berufen, der doch geschrieben hatte, man könne seine Frau entlassen, wenn nur ein Scheidebrief gegeben wurde. Der Herr sagt dazu, dass diese Möglichkeit wegen ihrer Herzenshärte eingeräumt wurde (Mt 19,7; 8).

Er selbst führt Gottes ursprüngliche Absicht mit dem Gesetz an und verweist auf das, was Gott im Anfang gesagt hat. Im Licht dessen, was der eigentliche Sinn des Gesetzes ist, bedeutet diese zweite Ehe, dass so jemand Ehebruch begeht, denn die erste Ehe bleibt vor Gott bestehen, solange Mann und Frau leben (Röm 7,3). Sie wird nur durch den Tod aufgelöst (Röm 7,2). Dasselbe gilt für jemanden, der die von ihrem Mann entlassene Frau heiratet. Er darf sie nicht heiraten, denn sie ist verheiratet, solange ihr Mann lebt.

Verse 19-21

Ein Reicher und ein Armer auf der Erde


Der Herr lüftet in dieser Geschichte ein wenig den Schleier, der über dem Jenseits liegt. Sie ist kein Gleichnis. In keinem einzigen Gleichnis nennt Er Personennamen. Das tut Er hier doch. Er nennt den Namen von Lazarus und auch den von Abraham, der für Ihn ein Lebender ist (Lk 20,37; 38). Er spricht in seiner Allwissenheit über eine Situation, die Er kennt.

Zuerst beschreibt Er die Verhältnisse auf der Erde. Da war ein reicher Mann. Der hatte es sehr gut und genoss das auch in reichem Maß. Seine Kleidung sah prächtig aus, wie bei einem Fürsten. So verhielt er sich auch. Für diesen Mann war das Leben auf der Erde ein großes Fest, das er Tag für Tag in vollen Zügen genoss. Er hatte alles, was man für Geld kaufen kann.

Der Name des Mannes wird nicht erwähnt. Er hat nicht, wie der ungerechte Verwalter im vorigen Abschnitt, mit seinem Geld Gutes getan, sondern hat alles für sich verbraucht. Damit hat er sich den Zugang zu den „ewigen Hütten“ versperrt. Es ist ja nicht so, dass jemand sich den Himmel erkaufen kann, aber er kann durch den Umgang mit seinem irdischen Besitz doch zeigen, wofür er lebt. Es ist nicht die Rede von einem gottlosen, liederlichen Leben, sondern es geht um die Ausrichtung des Lebens. Es gibt überhaupt keinen Hinweis, dass er auf Gott ausgerichtet war, denn er hatte keinen Blick für seinen armen Nächsten, der vor seinem Tor lag. Er liebte seinen Nächsten nicht wie sich selbst.

Der Gegensatz zu dem Armen, der an seinem Tor lag, war groß. Dieser Mann sah grässlich aus. Er hatte nichts zu essen und keine Medikamente für seine Geschwüre. Er warf verlangende Blicke nach der Fülle auf dem Tisch des Reichen. Wenn er nur hätte haben dürfen, was herunter auf den Boden fiel, dann hätte er sich satt essen können. Nein, die Hunde waren besser daran als er. Sie konnten sich von dem sättigen, was vom Tisch des Reichen fiel (vgl. Mt 15,27). Die Hunde kamen wohl und leckten seine Geschwüre und verschafften ihm damit etwas Erleichterung von den Schmerzen.

Der Reiche besaß alles außer Gott. Der arme Lazarus besaß nichts außer Gott. Das ist an der Bedeutung seines Namens zu erkennen. Lazarus (die griechische Verballhornung des hebräischen Namens „Eleasar“) bedeutet „Mein Gott ist Hilfe“. Sonst gibt es nichts, woran man erkennen könnte, dass er Verbindung zu Gott hatte. Seine ganze Lage auf der Erde scheint dagegen zu sprechen. Es schien eher umgekehrt zu sein. In Israel war die Stellung auf der Erde der Beweis für die Gunst oder eben das Missfallen Gottes. Der Reiche musste danach besonders in der Gunst Gottes stehen und Lazarus musste sich wohl in besonderer Weise das Missfallen Gottes zugezogen haben. Der Herr Jesus zeigt, dass die Dinge so nicht liegen, sondern dass es um die ewigen Hütten geht.

Verse 19-21

Ein Reicher und ein Armer auf der Erde


Der Herr lüftet in dieser Geschichte ein wenig den Schleier, der über dem Jenseits liegt. Sie ist kein Gleichnis. In keinem einzigen Gleichnis nennt Er Personennamen. Das tut Er hier doch. Er nennt den Namen von Lazarus und auch den von Abraham, der für Ihn ein Lebender ist (Lk 20,37; 38). Er spricht in seiner Allwissenheit über eine Situation, die Er kennt.

Zuerst beschreibt Er die Verhältnisse auf der Erde. Da war ein reicher Mann. Der hatte es sehr gut und genoss das auch in reichem Maß. Seine Kleidung sah prächtig aus, wie bei einem Fürsten. So verhielt er sich auch. Für diesen Mann war das Leben auf der Erde ein großes Fest, das er Tag für Tag in vollen Zügen genoss. Er hatte alles, was man für Geld kaufen kann.

Der Name des Mannes wird nicht erwähnt. Er hat nicht, wie der ungerechte Verwalter im vorigen Abschnitt, mit seinem Geld Gutes getan, sondern hat alles für sich verbraucht. Damit hat er sich den Zugang zu den „ewigen Hütten“ versperrt. Es ist ja nicht so, dass jemand sich den Himmel erkaufen kann, aber er kann durch den Umgang mit seinem irdischen Besitz doch zeigen, wofür er lebt. Es ist nicht die Rede von einem gottlosen, liederlichen Leben, sondern es geht um die Ausrichtung des Lebens. Es gibt überhaupt keinen Hinweis, dass er auf Gott ausgerichtet war, denn er hatte keinen Blick für seinen armen Nächsten, der vor seinem Tor lag. Er liebte seinen Nächsten nicht wie sich selbst.

Der Gegensatz zu dem Armen, der an seinem Tor lag, war groß. Dieser Mann sah grässlich aus. Er hatte nichts zu essen und keine Medikamente für seine Geschwüre. Er warf verlangende Blicke nach der Fülle auf dem Tisch des Reichen. Wenn er nur hätte haben dürfen, was herunter auf den Boden fiel, dann hätte er sich satt essen können. Nein, die Hunde waren besser daran als er. Sie konnten sich von dem sättigen, was vom Tisch des Reichen fiel (vgl. Mt 15,27). Die Hunde kamen wohl und leckten seine Geschwüre und verschafften ihm damit etwas Erleichterung von den Schmerzen.

Der Reiche besaß alles außer Gott. Der arme Lazarus besaß nichts außer Gott. Das ist an der Bedeutung seines Namens zu erkennen. Lazarus (die griechische Verballhornung des hebräischen Namens „Eleasar“) bedeutet „Mein Gott ist Hilfe“. Sonst gibt es nichts, woran man erkennen könnte, dass er Verbindung zu Gott hatte. Seine ganze Lage auf der Erde scheint dagegen zu sprechen. Es schien eher umgekehrt zu sein. In Israel war die Stellung auf der Erde der Beweis für die Gunst oder eben das Missfallen Gottes. Der Reiche musste danach besonders in der Gunst Gottes stehen und Lazarus musste sich wohl in besonderer Weise das Missfallen Gottes zugezogen haben. Der Herr Jesus zeigt, dass die Dinge so nicht liegen, sondern dass es um die ewigen Hütten geht.

Verse 22-26

Die umgekehrten Rollen nach dem Tod


Das Leben auf der Erde, wie glänzend es auch sein mag, ist begrenzt. Der Augenblick des Todes kommt unwiderruflich. Dann zeigt sich, dass der Gegensatz zwischen dem Armen und dem Reichen sehr viel größer ist, als er auf der Erde war. Der Arme stirbt. Für ihn bedeutet das den Übergang vom Elend auf der Erde zu einem herrlichen Ort. Die Engel holen ihn ab und tragen ihn in den Schoß Abrahams (Heb 1,14), wo lauter Segen und Freude und Genuss sind. Das muss für die Pharisäer sehr ungewöhnlich geklungen haben.

Auch der Reiche stirbt. Dann zeigt sich der riesige Kontrast. Er stirbt und wird begraben. Von Engeln ist keine Rede und noch viel weniger vom Schoß Abrahams, dem Ort, nach dem jeder Jude verlangte. Sobald er die Augen auf der Erde geschlossen hat, schlägt er sie im Hades auf und empfindet sofort die Qualen dieses Ortes. Außerdem sieht er in der Ferne Abraham und Lazarus in seinem Schoß. Es ist eine der Qualen des Hades, den Platz des Segens zu sehen und daran zu denken, dass man dort hätte sein können, und sich zugleich bewusst zu sein, dass man nie dorthin kommen kann. Das ist der Wurm, der nicht stirbt, die ewige Reue.

Der Reiche ist sich seiner qualvollen Lage sofort vollständig bewusst. Er denkt nicht an seine Sünden, sondern an sein Elend. Er bittet auch nicht darum, daraus befreit zu werden. Im Hades ändert jemand seine Gesinnung nicht. Wer auf der Erde nicht nach Gott verlangte und Ihn nicht liebte, verlangt auch im Hades nicht nach Gott und hat Ihn auch dort nicht lieb. Im Hades ist niemand, der Gott anfleht, ihn daraus zu befreien. Das Einzige, was der Mann sucht, ist ein bisschen Kühlung seiner Zunge, wodurch die Qualen etwas gemildert werden könnten.

Er bittet Abraham, Lazarus mit etwas Wasser an der Fingerspitze zu ihm zu senden. Auf der Erde hatte er sich nicht um Lazarus gekümmert. Er hätte nicht daran gedacht, jemanden wie Lazarus um eine Gefälligkeit zu bitten. Allein den Gedanken daran würde er widerlich gefunden haben. Nun fleht er darum, dass Lazarus ihm einen Liebesdienst erweist! Der Egoismus bringt einen Menschen dazu, etwas zu tun, woran er unter anderen Umständen nicht gedacht hätte. Im Jenseits wird die irdische Wirklichkeit in ihrem wahren Licht gesehen.

Abraham antwortet dem Reichen, dass seiner Bitte nicht entsprochen werden wird. Der Hades ist der Ort, wo Menschen sich nach den geringsten Dingen, die sie auf der Erde hatten, sehnen und danach verlangen, deren Wünsche aber nie erfüllt werden. Aus der Antwort erkennt man, dass die Rollen, verglichen mit der Situation auf der Erde, vollständig umgekehrt sind. Er nennt ihn „Kind“ und erinnert ihn damit an das Vorrecht, das er auf der Erde hatte, zu dem auserwählten Volk Gottes zu gehören.

Abraham erinnert ihn an sein Leben und an das Gute, das er darin empfangen hat. Der Reiche, der nun der Arme ist, sieht seine reich gefüllten Tafeln und sein Leben der Feste wieder vor sich. Abraham erinnert ihn auch an Lazarus, der da das Böse empfangen hat. Der Mann sieht auch Lazarus wieder an seinem Tor liegen, umgeben von Hunden, die seine Geschwüre lecken. Er hat sich nicht darum gekümmert. Alles, was der Reiche Lazarus verwehrt hat, empfängt Lazarus jetzt. Und alles, wofür der Reiche in seinem Egoismus keinen Blick und kein Herz hatte, bekommt er jetzt.

Wir sollen übrigens nicht denken, dass der Reiche die Qualen als Strafe für seinen Reichtum bekommt. Er kommt nicht wegen seines Reichtums an den Ort der Qual, sondern wegen seines Egoismus und weil er nur für sich selbst gelebt hat. Er war ein Verwalter, der die Güter seines Herrn vergeudete und sich nicht um die „ewigen Hütten“ kümmerte. Er ist mit seinen Sünden nie zu Gott gegangen, er hat nie seinen Egoismus als Sünde bekannt. Er hat niemals eingesehen, dass aller Reichtum, den er in seinem Leben „empfangen“ hatte (so drückt Abraham es aus), von Gott war. Alles war von und für ihn selbst. Alle anderen, wie Lazarus, konnten zuschauen, aber sie bekamen nichts davon.

So wie der Reiche die Strafe nicht bekommt, weil er reich war, so bekommt Lazarus den Trost im Jenseits nicht, weil er auf der Erde arm und verstoßen war. Wie gesagt, bedeutet Lazarus „Mein Gott ist Hilfe“. Er hat in seinem Leben auf der Erde die Bedeutung seines Namens sichtbar werden lassen. Lazarus hat sich wegen seines Schicksals nicht gegen Gott aufgelehnt. Das hätte er leicht tun können, aber er hat sich weiter auf Gott verlassen. Er hatte auf der Erde nichts anderes als Gott, und er hat in der Herrlichkeit auch nichts anderes.

Abraham spricht von Trost für Lazarus, nicht von Segen, obwohl dort nichts als Segen ist. Trost erhält jemand, der viel gelitten hat und nun Erleichterung und Rettung erfährt. Das Leiden ist für Lazarus vorbei, und er genießt nun das Gegenteil.

Übrigens ist es durch das, was sowohl der Reiche als auch Lazarus bewusst erleben, ganz deutlich, dass die Lehre vom Seelenschlaf eine Irrlehre ist. Abraham weist weiter darauf hin, dass es im Jenseits unmöglich ist, einen Ortswechsel vorzunehmen. Er spricht von einer großen Kluft zwischen dem Ort der Qual und dem Ort des Trostes und des Segens. Die Lehre vom Fegefeuer ist eine schlimme Täuschung. Das Fegefeuer gibt es nicht einmal, aber es ist auch unmöglich, den Platz, den jemand nach seinem Tod einnimmt, zu wechseln (Pred 11,3).

Verse 22-26

Die umgekehrten Rollen nach dem Tod


Das Leben auf der Erde, wie glänzend es auch sein mag, ist begrenzt. Der Augenblick des Todes kommt unwiderruflich. Dann zeigt sich, dass der Gegensatz zwischen dem Armen und dem Reichen sehr viel größer ist, als er auf der Erde war. Der Arme stirbt. Für ihn bedeutet das den Übergang vom Elend auf der Erde zu einem herrlichen Ort. Die Engel holen ihn ab und tragen ihn in den Schoß Abrahams (Heb 1,14), wo lauter Segen und Freude und Genuss sind. Das muss für die Pharisäer sehr ungewöhnlich geklungen haben.

Auch der Reiche stirbt. Dann zeigt sich der riesige Kontrast. Er stirbt und wird begraben. Von Engeln ist keine Rede und noch viel weniger vom Schoß Abrahams, dem Ort, nach dem jeder Jude verlangte. Sobald er die Augen auf der Erde geschlossen hat, schlägt er sie im Hades auf und empfindet sofort die Qualen dieses Ortes. Außerdem sieht er in der Ferne Abraham und Lazarus in seinem Schoß. Es ist eine der Qualen des Hades, den Platz des Segens zu sehen und daran zu denken, dass man dort hätte sein können, und sich zugleich bewusst zu sein, dass man nie dorthin kommen kann. Das ist der Wurm, der nicht stirbt, die ewige Reue.

Der Reiche ist sich seiner qualvollen Lage sofort vollständig bewusst. Er denkt nicht an seine Sünden, sondern an sein Elend. Er bittet auch nicht darum, daraus befreit zu werden. Im Hades ändert jemand seine Gesinnung nicht. Wer auf der Erde nicht nach Gott verlangte und Ihn nicht liebte, verlangt auch im Hades nicht nach Gott und hat Ihn auch dort nicht lieb. Im Hades ist niemand, der Gott anfleht, ihn daraus zu befreien. Das Einzige, was der Mann sucht, ist ein bisschen Kühlung seiner Zunge, wodurch die Qualen etwas gemildert werden könnten.

Er bittet Abraham, Lazarus mit etwas Wasser an der Fingerspitze zu ihm zu senden. Auf der Erde hatte er sich nicht um Lazarus gekümmert. Er hätte nicht daran gedacht, jemanden wie Lazarus um eine Gefälligkeit zu bitten. Allein den Gedanken daran würde er widerlich gefunden haben. Nun fleht er darum, dass Lazarus ihm einen Liebesdienst erweist! Der Egoismus bringt einen Menschen dazu, etwas zu tun, woran er unter anderen Umständen nicht gedacht hätte. Im Jenseits wird die irdische Wirklichkeit in ihrem wahren Licht gesehen.

Abraham antwortet dem Reichen, dass seiner Bitte nicht entsprochen werden wird. Der Hades ist der Ort, wo Menschen sich nach den geringsten Dingen, die sie auf der Erde hatten, sehnen und danach verlangen, deren Wünsche aber nie erfüllt werden. Aus der Antwort erkennt man, dass die Rollen, verglichen mit der Situation auf der Erde, vollständig umgekehrt sind. Er nennt ihn „Kind“ und erinnert ihn damit an das Vorrecht, das er auf der Erde hatte, zu dem auserwählten Volk Gottes zu gehören.

Abraham erinnert ihn an sein Leben und an das Gute, das er darin empfangen hat. Der Reiche, der nun der Arme ist, sieht seine reich gefüllten Tafeln und sein Leben der Feste wieder vor sich. Abraham erinnert ihn auch an Lazarus, der da das Böse empfangen hat. Der Mann sieht auch Lazarus wieder an seinem Tor liegen, umgeben von Hunden, die seine Geschwüre lecken. Er hat sich nicht darum gekümmert. Alles, was der Reiche Lazarus verwehrt hat, empfängt Lazarus jetzt. Und alles, wofür der Reiche in seinem Egoismus keinen Blick und kein Herz hatte, bekommt er jetzt.

Wir sollen übrigens nicht denken, dass der Reiche die Qualen als Strafe für seinen Reichtum bekommt. Er kommt nicht wegen seines Reichtums an den Ort der Qual, sondern wegen seines Egoismus und weil er nur für sich selbst gelebt hat. Er war ein Verwalter, der die Güter seines Herrn vergeudete und sich nicht um die „ewigen Hütten“ kümmerte. Er ist mit seinen Sünden nie zu Gott gegangen, er hat nie seinen Egoismus als Sünde bekannt. Er hat niemals eingesehen, dass aller Reichtum, den er in seinem Leben „empfangen“ hatte (so drückt Abraham es aus), von Gott war. Alles war von und für ihn selbst. Alle anderen, wie Lazarus, konnten zuschauen, aber sie bekamen nichts davon.

So wie der Reiche die Strafe nicht bekommt, weil er reich war, so bekommt Lazarus den Trost im Jenseits nicht, weil er auf der Erde arm und verstoßen war. Wie gesagt, bedeutet Lazarus „Mein Gott ist Hilfe“. Er hat in seinem Leben auf der Erde die Bedeutung seines Namens sichtbar werden lassen. Lazarus hat sich wegen seines Schicksals nicht gegen Gott aufgelehnt. Das hätte er leicht tun können, aber er hat sich weiter auf Gott verlassen. Er hatte auf der Erde nichts anderes als Gott, und er hat in der Herrlichkeit auch nichts anderes.

Abraham spricht von Trost für Lazarus, nicht von Segen, obwohl dort nichts als Segen ist. Trost erhält jemand, der viel gelitten hat und nun Erleichterung und Rettung erfährt. Das Leiden ist für Lazarus vorbei, und er genießt nun das Gegenteil.

Übrigens ist es durch das, was sowohl der Reiche als auch Lazarus bewusst erleben, ganz deutlich, dass die Lehre vom Seelenschlaf eine Irrlehre ist. Abraham weist weiter darauf hin, dass es im Jenseits unmöglich ist, einen Ortswechsel vorzunehmen. Er spricht von einer großen Kluft zwischen dem Ort der Qual und dem Ort des Trostes und des Segens. Die Lehre vom Fegefeuer ist eine schlimme Täuschung. Das Fegefeuer gibt es nicht einmal, aber es ist auch unmöglich, den Platz, den jemand nach seinem Tod einnimmt, zu wechseln (Pred 11,3).

Verse 27-31

Bekehrung nur durch das Wort Gottes


Dann hören wir von dem Mann etwas, was er auf der Erde nie gezeigt hat: Sorge um andere. Wenn Lazarus denn nicht zu ihm kommen kann, soll er doch zu seiner Familie gehen dürfen, um sie zu warnen. Lazarus soll seine Brüder ernstlich warnen, damit sie dem Schrecklichen, was sein Teil ist, entkommen. Aber auch dieser Bitte kann nicht entsprochen werden. Der Hades ist auch der Ort, wo Gebete nicht erhört werden. Im Hades wird viel gefleht, aber von dort wird nie etwas kommen, was Segen für die Erde bedeutet. Die Zeit, zu flehen, ist dann vorbei, es ist zu spät. Flehen gehört zum Leben auf der Erde, nicht zum Hades.

Abraham weist auf Mose und die Propheten hin. Seine Brüder sind nicht ohne Zeugnisse. Sie können das Wort Gottes lesen, wie er das in seinem Leben auf der Erde auch hätte tun können. Während der Herr die Worte Abrahams anführt, die dieser im Jenseits gesprochen hat, stehen die Pharisäer dabei; sie faseln vom Gesetz und hören nicht darauf. Es ist ein Wink für sie, wirklich auf Mose und die Propheten zu hören, denn dann werden sie nicht an diesen schrecklichen Ort kommen.

Der Mann meint, dass er es besser weiß, und will Abraham überzeugen, dass, wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, sie sich doch wohl bekehren werden. Abraham wiederholt, dass das Einzige, was jemanden von seinen Sünden überführen kann, das Wort Gottes ist. Nicht einmal das größte Wunder bringt jemanden zur Bekehrung.

Kurze Zeit, nachdem der Herr diese Begebenheit erzählt hatte, stand tatsächlich ein Mann, der auch Lazarus hieß, von den Toten auf, als Er ihn rief. Viele Brüder des reichen Mannes kamen damals, um den, der auferweckt worden war, zu sehen (Joh 12,9). Mit welchem Ergebnis? Dass sie zum Glauben kamen? Nein, statt sich zu bekehren, berieten jedenfalls die Obersten, ja sogar die Hohenpriester, dass sie auch den auferstandenen Lazarus töten wollten, ebenso wie den, der durch seine Auferstehungskraft ihren tödlichen Hass gegen sich erregt hatte. Keine Rede davon, dass sie sich überzeugen ließen und auf Mose und die Propheten hören würden.

So geht es auch, als der Herr gestorben und auferstanden ist. Dann bestechen sie die Soldaten, damit die eine Lüge über seine Auferstehung verbreiten: Er sei nicht auferstanden, sondern seine Jünger hätten seinen Leichnam gestohlen. Das einzige Licht für eine unwissende Seele, das einzige Zeugnis, das einem toten Sünder ewiges Leben bringt, ist das Wort Gottes, wenn es im Glauben angenommen wird.

Verse 27-31

Bekehrung nur durch das Wort Gottes


Dann hören wir von dem Mann etwas, was er auf der Erde nie gezeigt hat: Sorge um andere. Wenn Lazarus denn nicht zu ihm kommen kann, soll er doch zu seiner Familie gehen dürfen, um sie zu warnen. Lazarus soll seine Brüder ernstlich warnen, damit sie dem Schrecklichen, was sein Teil ist, entkommen. Aber auch dieser Bitte kann nicht entsprochen werden. Der Hades ist auch der Ort, wo Gebete nicht erhört werden. Im Hades wird viel gefleht, aber von dort wird nie etwas kommen, was Segen für die Erde bedeutet. Die Zeit, zu flehen, ist dann vorbei, es ist zu spät. Flehen gehört zum Leben auf der Erde, nicht zum Hades.

Abraham weist auf Mose und die Propheten hin. Seine Brüder sind nicht ohne Zeugnisse. Sie können das Wort Gottes lesen, wie er das in seinem Leben auf der Erde auch hätte tun können. Während der Herr die Worte Abrahams anführt, die dieser im Jenseits gesprochen hat, stehen die Pharisäer dabei; sie faseln vom Gesetz und hören nicht darauf. Es ist ein Wink für sie, wirklich auf Mose und die Propheten zu hören, denn dann werden sie nicht an diesen schrecklichen Ort kommen.

Der Mann meint, dass er es besser weiß, und will Abraham überzeugen, dass, wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, sie sich doch wohl bekehren werden. Abraham wiederholt, dass das Einzige, was jemanden von seinen Sünden überführen kann, das Wort Gottes ist. Nicht einmal das größte Wunder bringt jemanden zur Bekehrung.

Kurze Zeit, nachdem der Herr diese Begebenheit erzählt hatte, stand tatsächlich ein Mann, der auch Lazarus hieß, von den Toten auf, als Er ihn rief. Viele Brüder des reichen Mannes kamen damals, um den, der auferweckt worden war, zu sehen (Joh 12,9). Mit welchem Ergebnis? Dass sie zum Glauben kamen? Nein, statt sich zu bekehren, berieten jedenfalls die Obersten, ja sogar die Hohenpriester, dass sie auch den auferstandenen Lazarus töten wollten, ebenso wie den, der durch seine Auferstehungskraft ihren tödlichen Hass gegen sich erregt hatte. Keine Rede davon, dass sie sich überzeugen ließen und auf Mose und die Propheten hören würden.

So geht es auch, als der Herr gestorben und auferstanden ist. Dann bestechen sie die Soldaten, damit die eine Lüge über seine Auferstehung verbreiten: Er sei nicht auferstanden, sondern seine Jünger hätten seinen Leichnam gestohlen. Das einzige Licht für eine unwissende Seele, das einzige Zeugnis, das einem toten Sünder ewiges Leben bringt, ist das Wort Gottes, wenn es im Glauben angenommen wird.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Luke 16". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/luke-16.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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