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Lukas 13

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Verse 1-5

Sich bekehren oder umkommen


Zu derselben Zeit, das ist die Zeit, wo der Herr Jesus über ihre Haltung Gott gegenüber sprach (Lk 12,57-59), kommen Leute zu Ihm und berichten von einem abscheulichen Geschehen. Der grausame und herzlose Statthalter Pilatus hatte sich mit unbändiger Brutalität und Gefühllosigkeit an den Galiläern gerächt, indem er sie tötete und ihr Blut mit ihren Opfern für Gott vermischte. Damit hatte er seine tiefe Verachtung für ihren Opferdienst gezeigt. Dann müssen die Galiläer doch wohl schwer gesündigt haben, so ist der Hintergrund ihres Berichts. Es geht nicht einmal um die grausame Behandlung durch Pilatus als vielmehr um ihre Beurteilung dessen, was über die Galiläer gekommen war.

Der Herr antwortet ihnen, dass es ihnen nicht zusteht, aus dem, was andere erlitten haben, auf ihre Sünden zu schließen. Wenn jemand von einer Katastrophe getroffen wird, sind wir geneigt, nach Ursachen zu forschen und selbst aus der Schusslinie zu bleiben. Es betrifft die anderen und nicht mich. In gleicher Weise haben die Freunde Hiobs auch sein Leiden beurteilt und sich gegenüber Hiob geäußert. Sie sprachen jedoch nicht recht von ihm und auch nicht recht von Gott (Hiob 42,7).

Der Herr macht aus dem Bericht, mit dem die Leute zu Ihm kommen, einen Bericht, der sich an ihr Gewissen wendet. Dieses Licht scheint auf jeden Menschen, und dadurch kommt der bedauernswerte Zustand aller Menschen ohne Ausnahme ans Licht. Sein Aufruf an sie, sich zu bekehren, kommt aus seinem Dienst der Gnade hervor, aber wenn sie sich nicht bekehren, wird sie dasselbe Los treffen. So ist es auch geschehen. Die Juden, die sich nicht bekehrten, sind nach dem Wort des Herrn durch die Römer umgekommen, die Jerusalem später verwüstet haben. Die Römer haben mit den Juden getan, was Pilatus mit den Galiläern tat.

Der Herr fügt selbst einen anderen Bericht hinzu. Sie hatten von Galiläern gesprochen. Das betraf Menschen weit weg im Norden. Er erinnert sie an einen Vorfall mehr in der Nähe, an das, was Menschen aus Jerusalem widerfahren ist. Einige Zeit zuvor waren achtzehn Einwohner Jerusalems umgekommen, als ein Turm in Siloam auf sie fiel. Warum hat der Turm gerade diese achtzehn Einwohner getötet und nicht andere oder noch mehr Einwohner? Etwa deshalb, weil diese achtzehn Menschen es verdient hatten, zu sterben, und die anderen nicht? Hatten diese achtzehn eine größere Schuld als die übrigen Menschen in Jerusalem?

Auch hier spricht Er ein deutliches „Nein“ dazu und macht den Vorfall mit dem Turm zu einem Geschehen, das sie alle in ihrem Gewissen ansprechen muss. Wenn wir leben bleiben dürfen, während anderen etwas Schlimmes widerfährt, gehört es sich für uns nicht, die Schuldfrage anzusprechen. Der Herr will mit jedem Ereignis zu unserem eigenen Herzen und Gewissen reden. Es muss Menschen dazu bringen, sich klarzumachen, dass es auch ihnen hätte zustoßen können und dass sie sich fragen sollen, wo sie die Ewigkeit zubringen werden, wenn sie ohne Christus sterben.

Verse 1-5

Sich bekehren oder umkommen


Zu derselben Zeit, das ist die Zeit, wo der Herr Jesus über ihre Haltung Gott gegenüber sprach (Lk 12,57-59), kommen Leute zu Ihm und berichten von einem abscheulichen Geschehen. Der grausame und herzlose Statthalter Pilatus hatte sich mit unbändiger Brutalität und Gefühllosigkeit an den Galiläern gerächt, indem er sie tötete und ihr Blut mit ihren Opfern für Gott vermischte. Damit hatte er seine tiefe Verachtung für ihren Opferdienst gezeigt. Dann müssen die Galiläer doch wohl schwer gesündigt haben, so ist der Hintergrund ihres Berichts. Es geht nicht einmal um die grausame Behandlung durch Pilatus als vielmehr um ihre Beurteilung dessen, was über die Galiläer gekommen war.

Der Herr antwortet ihnen, dass es ihnen nicht zusteht, aus dem, was andere erlitten haben, auf ihre Sünden zu schließen. Wenn jemand von einer Katastrophe getroffen wird, sind wir geneigt, nach Ursachen zu forschen und selbst aus der Schusslinie zu bleiben. Es betrifft die anderen und nicht mich. In gleicher Weise haben die Freunde Hiobs auch sein Leiden beurteilt und sich gegenüber Hiob geäußert. Sie sprachen jedoch nicht recht von ihm und auch nicht recht von Gott (Hiob 42,7).

Der Herr macht aus dem Bericht, mit dem die Leute zu Ihm kommen, einen Bericht, der sich an ihr Gewissen wendet. Dieses Licht scheint auf jeden Menschen, und dadurch kommt der bedauernswerte Zustand aller Menschen ohne Ausnahme ans Licht. Sein Aufruf an sie, sich zu bekehren, kommt aus seinem Dienst der Gnade hervor, aber wenn sie sich nicht bekehren, wird sie dasselbe Los treffen. So ist es auch geschehen. Die Juden, die sich nicht bekehrten, sind nach dem Wort des Herrn durch die Römer umgekommen, die Jerusalem später verwüstet haben. Die Römer haben mit den Juden getan, was Pilatus mit den Galiläern tat.

Der Herr fügt selbst einen anderen Bericht hinzu. Sie hatten von Galiläern gesprochen. Das betraf Menschen weit weg im Norden. Er erinnert sie an einen Vorfall mehr in der Nähe, an das, was Menschen aus Jerusalem widerfahren ist. Einige Zeit zuvor waren achtzehn Einwohner Jerusalems umgekommen, als ein Turm in Siloam auf sie fiel. Warum hat der Turm gerade diese achtzehn Einwohner getötet und nicht andere oder noch mehr Einwohner? Etwa deshalb, weil diese achtzehn Menschen es verdient hatten, zu sterben, und die anderen nicht? Hatten diese achtzehn eine größere Schuld als die übrigen Menschen in Jerusalem?

Auch hier spricht Er ein deutliches „Nein“ dazu und macht den Vorfall mit dem Turm zu einem Geschehen, das sie alle in ihrem Gewissen ansprechen muss. Wenn wir leben bleiben dürfen, während anderen etwas Schlimmes widerfährt, gehört es sich für uns nicht, die Schuldfrage anzusprechen. Der Herr will mit jedem Ereignis zu unserem eigenen Herzen und Gewissen reden. Es muss Menschen dazu bringen, sich klarzumachen, dass es auch ihnen hätte zustoßen können und dass sie sich fragen sollen, wo sie die Ewigkeit zubringen werden, wenn sie ohne Christus sterben.

Verse 6-9

Der unfruchtbare Feigenbaum


Israel wähnte sich sicher, aber sie waren sich des schlimmen Zustands, in dem sie sich jetzt befanden, nicht bewusst. Es war völlig verfehlt, ruhig über Galiläer zu spekulieren, und es wäre töricht, die Menschen aus Jerusalem zu vergessen. Der Herr spricht ihr Gewissen weiter an, indem Er ihnen in Form eines Gleichnisses ihre eigene Geschichte zeigt und was ihnen vonseiten Gottes bevorsteht.

Er vergleicht Israel mit einem Feigenbaum, den jemand in seinem Weinberg gepflanzt hat. Der Feigenbaum stellt Israel dar, das in eigener Gerechtigkeit vor Gott steht. Wir sehen bei Adam und Eva, dass sie sich, nachdem sie in Sünde gefallen waren, mit Feigenblättern bekleideten (1Mo 3,7). Damit wollten sie ihre Blöße, ihre Schuld vor Gott, bedecken. Die eigene Gerechtigkeit entspricht jedoch nicht den Anforderungen Gottes, und darum machte Er ihnen Kleider aus Fell. Dadurch standen sie vor Gott, bedeckt durch ein Opfer, das auf Christus hinweist. Allein in Ihm kann ein Sünder vor Gott stehen.

Auch Israel hat gezeigt, dass sie nicht in eigener Gerechtigkeit vor Gott stehen können. Sie hatten zwar gemeint, das zu können, als sie versprachen, sie würden alles tun, was Gott wollte (2Mo 24,3; 7). Damals gab Gott ihnen das Gesetz, um zu zeigen, wie sie zu seiner Ehre und zu seiner Freude leben könnten. Daran erinnert der Weinberg, denn Wein spricht von Freude.

Aber hat Israel seine Versprechen gehalten, gerecht zu sein, und haben sie Gott Freude bereitet? Als Er kam, um Frucht zu suchen, fand Er keine (vgl. Jes 5,1-7). In dem Gleichnis sagt der Eigentümer (Gott) zu dem Weingärtner (dem Herrn Jesus), dass Er schon drei Jahre Frucht an „diesem Feigenbaum“ (Israel) sucht, aber dass er keine findet. Gott ist in seinem Sohn schon drei Jahre lang in Israel auf der Suche nach Frucht, aber das Volk verwirft Ihn.

Der Vorschlag ist, den Feigenbaum umzuhauen, denn er bringt nichts. Dann kann man etwas anderes überlegen, was Frucht bringt. Der Weingärtner bittet jedoch um ein zusätzliches Gnadenjahr. Dann kann er noch alles tun und versuchen, Frucht zu bekommen. So ist der Herr Jesus in Gnade beschäftigt und nicht fordernd, um sein Volk für Gott zu gewinnen. Nur dank seiner Mittlerschaft war Gott noch bereit, Israel zu ertragen.

Das zusätzliche Jahr kann sich auch auf die Zeit zwischen der Himmelfahrt des Herrn und der Steinigung des Stephanus beziehen, in der Er als der verherrlichte Herr verworfen wird. Wenn es trotz der zusätzlichen Zeit und der besonderen Anstrengungen keinen Erfolg gibt, kommt der Fluch. Und so ist es geschehen. Israel ist von seinem Platz als Zeugnis verschwunden. Der Feigenbaum, das Sinnbild ihrer nationalen Existenz, ist umgehauen und verdorrt.

Verse 6-9

Der unfruchtbare Feigenbaum


Israel wähnte sich sicher, aber sie waren sich des schlimmen Zustands, in dem sie sich jetzt befanden, nicht bewusst. Es war völlig verfehlt, ruhig über Galiläer zu spekulieren, und es wäre töricht, die Menschen aus Jerusalem zu vergessen. Der Herr spricht ihr Gewissen weiter an, indem Er ihnen in Form eines Gleichnisses ihre eigene Geschichte zeigt und was ihnen vonseiten Gottes bevorsteht.

Er vergleicht Israel mit einem Feigenbaum, den jemand in seinem Weinberg gepflanzt hat. Der Feigenbaum stellt Israel dar, das in eigener Gerechtigkeit vor Gott steht. Wir sehen bei Adam und Eva, dass sie sich, nachdem sie in Sünde gefallen waren, mit Feigenblättern bekleideten (1Mo 3,7). Damit wollten sie ihre Blöße, ihre Schuld vor Gott, bedecken. Die eigene Gerechtigkeit entspricht jedoch nicht den Anforderungen Gottes, und darum machte Er ihnen Kleider aus Fell. Dadurch standen sie vor Gott, bedeckt durch ein Opfer, das auf Christus hinweist. Allein in Ihm kann ein Sünder vor Gott stehen.

Auch Israel hat gezeigt, dass sie nicht in eigener Gerechtigkeit vor Gott stehen können. Sie hatten zwar gemeint, das zu können, als sie versprachen, sie würden alles tun, was Gott wollte (2Mo 24,3; 7). Damals gab Gott ihnen das Gesetz, um zu zeigen, wie sie zu seiner Ehre und zu seiner Freude leben könnten. Daran erinnert der Weinberg, denn Wein spricht von Freude.

Aber hat Israel seine Versprechen gehalten, gerecht zu sein, und haben sie Gott Freude bereitet? Als Er kam, um Frucht zu suchen, fand Er keine (vgl. Jes 5,1-7). In dem Gleichnis sagt der Eigentümer (Gott) zu dem Weingärtner (dem Herrn Jesus), dass Er schon drei Jahre Frucht an „diesem Feigenbaum“ (Israel) sucht, aber dass er keine findet. Gott ist in seinem Sohn schon drei Jahre lang in Israel auf der Suche nach Frucht, aber das Volk verwirft Ihn.

Der Vorschlag ist, den Feigenbaum umzuhauen, denn er bringt nichts. Dann kann man etwas anderes überlegen, was Frucht bringt. Der Weingärtner bittet jedoch um ein zusätzliches Gnadenjahr. Dann kann er noch alles tun und versuchen, Frucht zu bekommen. So ist der Herr Jesus in Gnade beschäftigt und nicht fordernd, um sein Volk für Gott zu gewinnen. Nur dank seiner Mittlerschaft war Gott noch bereit, Israel zu ertragen.

Das zusätzliche Jahr kann sich auch auf die Zeit zwischen der Himmelfahrt des Herrn und der Steinigung des Stephanus beziehen, in der Er als der verherrlichte Herr verworfen wird. Wenn es trotz der zusätzlichen Zeit und der besonderen Anstrengungen keinen Erfolg gibt, kommt der Fluch. Und so ist es geschehen. Israel ist von seinem Platz als Zeugnis verschwunden. Der Feigenbaum, das Sinnbild ihrer nationalen Existenz, ist umgehauen und verdorrt.

Verse 10-13

Heilung einer zusammengekrümmten Frau


Obwohl der Herr das Schicksal angekündigt hat, das den Juden droht, weil sie das Land unnütz machen, geht Er doch in ihre Synagogen, um das Volk zu lehren. So auch an diesem Sabbat. Es ist noch immer die Zeit der Geduld, und die Gnade lässt sich nicht hindern, einigen zu helfen. Die Frau vermittelt ein Bild der geistlichen Not solcher Menschen, die geistlich völlig schwach sind und unter dem Gesetz gebeugt einhergehen. Sie haben keine Kraft, sich selbst aufzurichten und nach oben zu schauen. Die Frau sieht beständig nur sich.

Das genau ist es, was das Gesetz kennzeichnet. Das Gesetz fordert vom Menschen, bestimmte Verpflichtungen zu erfüllen; er kann dem aber nicht entsprechen. Wenn jemand es ernstmeint, geht er dadurch immer tiefer gebückt unter der unerträglichen Last des Gesetzes. Er ist beständig mit sich selbst beschäftigt, um dem Urteil des Gesetzes, wenn er nicht gehorcht, zu entkommen.

Es ist wie bei dem Menschen in Römer 7, der der beim Versuch, das Gesetz Gottes zu halten, immer weiter im Morast der eigenen Anstrengungen versinkt. Mehr als vierzigmal steht in diesem Kapitel das Wörtchen „ich“. Er schaut nur auf sich, bis er schließlich den Herrn Jesus sieht. Dadurch wird er aus dem Morast herausgezogen (Röm 7,25). So geht es mit dieser Frau, die durch einen Geist der Schwäche gekrümmt ist. Den Geist der Schwäche können wir auf die verkehrte Belehrung anwenden, wodurch Menschen beständig gebückt laufen. Der Einzige, der einen Menschen davon befreien kann, ist Christus, wenn Er sein befreiendes Wort spricht.

Ohne dass die Frau darum gebeten hat, ruft der Herr sie zu sich. Er sieht sie und kennt sie. Er weiß, wie lange sie schon so gekrümmt durchs Leben geht. Seine Gnade strömt ihr zu, weil sie danach verlangt. Er kennt dieses Verlangen. Er spricht sein befreiendes Wort. Zuerst befreit Er sie vom Geist der Schwäche. Danach legt Er ihr die Hände auf, um ihr seine Kraft mitzuteilen, damit sie sich aufrichtet. Nach seinen Worten, die ihre Seele befreit haben, gibt Er ihr Kraft für ihren Körper. Der Erste, den sie sieht, ist der Herr Jesus. Das führt dazu, dass sie Gott verherrlicht. Es gibt viele Gläubige, die zur Erde hin gekrümmt sind und daher nicht dazu kommen, Gott zu verherrlichen. Wer wirklich befreit ist, dankt Gott (Röm 8,1).

Verse 10-13

Heilung einer zusammengekrümmten Frau


Obwohl der Herr das Schicksal angekündigt hat, das den Juden droht, weil sie das Land unnütz machen, geht Er doch in ihre Synagogen, um das Volk zu lehren. So auch an diesem Sabbat. Es ist noch immer die Zeit der Geduld, und die Gnade lässt sich nicht hindern, einigen zu helfen. Die Frau vermittelt ein Bild der geistlichen Not solcher Menschen, die geistlich völlig schwach sind und unter dem Gesetz gebeugt einhergehen. Sie haben keine Kraft, sich selbst aufzurichten und nach oben zu schauen. Die Frau sieht beständig nur sich.

Das genau ist es, was das Gesetz kennzeichnet. Das Gesetz fordert vom Menschen, bestimmte Verpflichtungen zu erfüllen; er kann dem aber nicht entsprechen. Wenn jemand es ernstmeint, geht er dadurch immer tiefer gebückt unter der unerträglichen Last des Gesetzes. Er ist beständig mit sich selbst beschäftigt, um dem Urteil des Gesetzes, wenn er nicht gehorcht, zu entkommen.

Es ist wie bei dem Menschen in Römer 7, der der beim Versuch, das Gesetz Gottes zu halten, immer weiter im Morast der eigenen Anstrengungen versinkt. Mehr als vierzigmal steht in diesem Kapitel das Wörtchen „ich“. Er schaut nur auf sich, bis er schließlich den Herrn Jesus sieht. Dadurch wird er aus dem Morast herausgezogen (Röm 7,25). So geht es mit dieser Frau, die durch einen Geist der Schwäche gekrümmt ist. Den Geist der Schwäche können wir auf die verkehrte Belehrung anwenden, wodurch Menschen beständig gebückt laufen. Der Einzige, der einen Menschen davon befreien kann, ist Christus, wenn Er sein befreiendes Wort spricht.

Ohne dass die Frau darum gebeten hat, ruft der Herr sie zu sich. Er sieht sie und kennt sie. Er weiß, wie lange sie schon so gekrümmt durchs Leben geht. Seine Gnade strömt ihr zu, weil sie danach verlangt. Er kennt dieses Verlangen. Er spricht sein befreiendes Wort. Zuerst befreit Er sie vom Geist der Schwäche. Danach legt Er ihr die Hände auf, um ihr seine Kraft mitzuteilen, damit sie sich aufrichtet. Nach seinen Worten, die ihre Seele befreit haben, gibt Er ihr Kraft für ihren Körper. Der Erste, den sie sieht, ist der Herr Jesus. Das führt dazu, dass sie Gott verherrlicht. Es gibt viele Gläubige, die zur Erde hin gekrümmt sind und daher nicht dazu kommen, Gott zu verherrlichen. Wer wirklich befreit ist, dankt Gott (Röm 8,1).

Verse 14-17

Die Widersacher zurechtgewiesen


Ein hochmütiger Mensch, voll gesetzlicher Selbstgerechtigkeit, maßt sich an, Gott das Gesetz vorzuschreiben! Gott dürfte an seinem eigenen Sabbat nicht wirken! Was für eine Torheit, anzunehmen, Gott würde in einer Welt, die infolge der Sünde voller Elend ist, den Sabbat halten, und das in einem Land Israel, das Ihm so den Rücken zugekehrt hat (Joh 5,17).

In seiner Antwort legt der Herr dar, was die Menschen normal finden und was auch jedes natürliche Gewissen gutheißen würde, trotz aller gesetzlichen Argumentationen. Es wäre grausam und nicht nach den Gedanken Gottes, einem armen Tier sein nötiges Futter oder Trinken vorzuenthalten, weil Sabbat ist. Wenn man nicht so grausam ist, wie wagt man es dann, der Gnade Gottes zu verwehren, einem Opfer Satans die Freiheit zu geben?

Weil der Synagogenvorsteher und seine Kollegen zwar für ihr Vieh sorgen, aber Gottes Fürsorge für einen Menschen kritisieren, nennt der Herr sie „Heuchler“. Sie sind gut zu ihren Tieren und nehmen es Gott übel, dass Er zu einem Menschen gut ist. Als besondere Belehrung für diese gesetzlichen Heuchler nennt der Herr zwei Gründe für die Heilung der Frau. Erstens ist sie eine echte Tochter Abrahams. Er hat in ihr den Glauben gesehen, den auch Abraham besaß. Die Heuchler mögen sich darauf berufen, Nachkommen Abrahams zu sein, aber in Wirklichkeit haben sie, geistlich gesehen, den Teufel zum Vater (Joh 8,37; 44).

Zweitens war die Frau achtzehn Jahre lang von Satan gebunden. Die Frau war eine Gläubige (Gal 3,7), aber den Zustand ihrer Schwachheit hatte Satan zum Anlass genommen, sie noch weiter zu binden und zu verhindern, dass sie geheilt wurde. Auch der Gottesdienst der religiösen Führer sorgte dafür, dass sie nicht geheilt werden konnte. Das Gesetz befreit nicht, sondern bringt in größere Sklaverei. Nur Christus in seiner Gnade kann diese Situation verändern.

Es ist daher deutlich, dass der Synagogenvorsteher zwar so tut, als habe er große Ehrfurcht vor den Anordnungen Gottes, dass er aber in Wirklichkeit ein Handlanger Satans ist. Wenn er wirklich Ehrfurcht vor dem Gesetz hätte, dann hätte er sich darüber gefreut, dass der Herr diesen Geist der Schwäche austrieb, durch den die Frau so lange Zeit gebunden war. Er hätte sicher auch gefragt, ob der Herr bereit wäre, auch ihn von seiner Gebundenheit ans Gesetz zu befreien, das auch er nicht halten konnte und das ihn verurteilte.

Wirkliche Ehrfurcht vor dem Gesetz zeigt sich darin, dass man das Gesetz annimmt. Wer das Gesetz ernstnimmt und ehrlich ist, wird zugeben, dass er nicht in der Lage ist, sich an das Gesetz zu halten, und also auf diesem Weg nicht mit Gott ins Reine kommen kann. Er wird sich bewusst, dass das Gericht ihn treffen muss, weil er das Gesetz nicht halten kann. Dann ist er nahe daran, die Gnade Gottes in Anspruch zu nehmen, die in Christus erschienen ist.

Die Belehrung über die göttliche Gnade beschämt die Widersacher und erfüllt viele mit großer Freude. Die sich freuen, erkennen deutlich die gute Hand Gottes und empfinden, was für ein Unterschied zwischen Christus und der leblosen Theologie des Synagogenvorstehers besteht, wenn sie auch wenig sehen, wer der Herr Jesus wirklich ist.

Verse 14-17

Die Widersacher zurechtgewiesen


Ein hochmütiger Mensch, voll gesetzlicher Selbstgerechtigkeit, maßt sich an, Gott das Gesetz vorzuschreiben! Gott dürfte an seinem eigenen Sabbat nicht wirken! Was für eine Torheit, anzunehmen, Gott würde in einer Welt, die infolge der Sünde voller Elend ist, den Sabbat halten, und das in einem Land Israel, das Ihm so den Rücken zugekehrt hat (Joh 5,17).

In seiner Antwort legt der Herr dar, was die Menschen normal finden und was auch jedes natürliche Gewissen gutheißen würde, trotz aller gesetzlichen Argumentationen. Es wäre grausam und nicht nach den Gedanken Gottes, einem armen Tier sein nötiges Futter oder Trinken vorzuenthalten, weil Sabbat ist. Wenn man nicht so grausam ist, wie wagt man es dann, der Gnade Gottes zu verwehren, einem Opfer Satans die Freiheit zu geben?

Weil der Synagogenvorsteher und seine Kollegen zwar für ihr Vieh sorgen, aber Gottes Fürsorge für einen Menschen kritisieren, nennt der Herr sie „Heuchler“. Sie sind gut zu ihren Tieren und nehmen es Gott übel, dass Er zu einem Menschen gut ist. Als besondere Belehrung für diese gesetzlichen Heuchler nennt der Herr zwei Gründe für die Heilung der Frau. Erstens ist sie eine echte Tochter Abrahams. Er hat in ihr den Glauben gesehen, den auch Abraham besaß. Die Heuchler mögen sich darauf berufen, Nachkommen Abrahams zu sein, aber in Wirklichkeit haben sie, geistlich gesehen, den Teufel zum Vater (Joh 8,37; 44).

Zweitens war die Frau achtzehn Jahre lang von Satan gebunden. Die Frau war eine Gläubige (Gal 3,7), aber den Zustand ihrer Schwachheit hatte Satan zum Anlass genommen, sie noch weiter zu binden und zu verhindern, dass sie geheilt wurde. Auch der Gottesdienst der religiösen Führer sorgte dafür, dass sie nicht geheilt werden konnte. Das Gesetz befreit nicht, sondern bringt in größere Sklaverei. Nur Christus in seiner Gnade kann diese Situation verändern.

Es ist daher deutlich, dass der Synagogenvorsteher zwar so tut, als habe er große Ehrfurcht vor den Anordnungen Gottes, dass er aber in Wirklichkeit ein Handlanger Satans ist. Wenn er wirklich Ehrfurcht vor dem Gesetz hätte, dann hätte er sich darüber gefreut, dass der Herr diesen Geist der Schwäche austrieb, durch den die Frau so lange Zeit gebunden war. Er hätte sicher auch gefragt, ob der Herr bereit wäre, auch ihn von seiner Gebundenheit ans Gesetz zu befreien, das auch er nicht halten konnte und das ihn verurteilte.

Wirkliche Ehrfurcht vor dem Gesetz zeigt sich darin, dass man das Gesetz annimmt. Wer das Gesetz ernstnimmt und ehrlich ist, wird zugeben, dass er nicht in der Lage ist, sich an das Gesetz zu halten, und also auf diesem Weg nicht mit Gott ins Reine kommen kann. Er wird sich bewusst, dass das Gericht ihn treffen muss, weil er das Gesetz nicht halten kann. Dann ist er nahe daran, die Gnade Gottes in Anspruch zu nehmen, die in Christus erschienen ist.

Die Belehrung über die göttliche Gnade beschämt die Widersacher und erfüllt viele mit großer Freude. Die sich freuen, erkennen deutlich die gute Hand Gottes und empfinden, was für ein Unterschied zwischen Christus und der leblosen Theologie des Synagogenvorstehers besteht, wenn sie auch wenig sehen, wer der Herr Jesus wirklich ist.

Verse 18-19

Gleichnis vom Senfkorn


Die Krankheit der Frau hat gezeigt, dass Satan das System des Gesetzes benutzt, um Menschen gefangen zu halten. Dagegen sehen wir in der Heilung der Frau, dass sich durch den Dienst des Herrn Jesus das Reich Gottes Bahn bricht. Es sind jedoch bisher nur einzelne Ereignisse. Es ist nicht die öffentliche Aufrichtung des Reiches, sondern die Aufrichtung des Reiches in den Herzen Einzelner. Wie es im Allgemeinen aussieht, zeigt der Herr in zwei Gleichnissen. Da sehen wir, dass die Einführung der Gnade und der Macht des Reiches noch keinen vollkommenen Zustand bewirkt. In den äußeren und inneren Zustand des Reiches ist das Verderben eingedrungen.

In dem ersten Gleichnis vergleicht der Herr das Reich mit einem Senfkorn. Dieses Senfkorn wird gesät und wächst zu einem großen Baum heran. Die Vögel des Himmels nisten in seinen Zweigen. Das ist ein Bild von der Entwicklung der Christenheit, die sich zu einem mächtigen äußeren System ausbreiten würde, in das allerlei böse Einflüsse (dargestellt in den Vögeln, vgl. Off 18,2) Eingang finden würden.

So ist es auch geschehen. Die Christenheit ist jetzt ein weltliches System, geradeso wie der Islam oder das Judentum. Es ist eine aktive Weltmacht, in der viele das Sagen haben, die nur den Namen „Christen“ tragen, aber es innerlich gar nicht sind. Es sind Feinde Gottes und seiner Wahrheit, die auf vielen Gebieten Irrlehren einführen. Sie verdrehen das Wort Gottes und missbrauchen es, um die Lüge zu verbreiten und Macht über Seelen auszuüben.

Verse 18-19

Gleichnis vom Senfkorn


Die Krankheit der Frau hat gezeigt, dass Satan das System des Gesetzes benutzt, um Menschen gefangen zu halten. Dagegen sehen wir in der Heilung der Frau, dass sich durch den Dienst des Herrn Jesus das Reich Gottes Bahn bricht. Es sind jedoch bisher nur einzelne Ereignisse. Es ist nicht die öffentliche Aufrichtung des Reiches, sondern die Aufrichtung des Reiches in den Herzen Einzelner. Wie es im Allgemeinen aussieht, zeigt der Herr in zwei Gleichnissen. Da sehen wir, dass die Einführung der Gnade und der Macht des Reiches noch keinen vollkommenen Zustand bewirkt. In den äußeren und inneren Zustand des Reiches ist das Verderben eingedrungen.

In dem ersten Gleichnis vergleicht der Herr das Reich mit einem Senfkorn. Dieses Senfkorn wird gesät und wächst zu einem großen Baum heran. Die Vögel des Himmels nisten in seinen Zweigen. Das ist ein Bild von der Entwicklung der Christenheit, die sich zu einem mächtigen äußeren System ausbreiten würde, in das allerlei böse Einflüsse (dargestellt in den Vögeln, vgl. Off 18,2) Eingang finden würden.

So ist es auch geschehen. Die Christenheit ist jetzt ein weltliches System, geradeso wie der Islam oder das Judentum. Es ist eine aktive Weltmacht, in der viele das Sagen haben, die nur den Namen „Christen“ tragen, aber es innerlich gar nicht sind. Es sind Feinde Gottes und seiner Wahrheit, die auf vielen Gebieten Irrlehren einführen. Sie verdrehen das Wort Gottes und missbrauchen es, um die Lüge zu verbreiten und Macht über Seelen auszuüben.

Verse 20-21

Gleichnis vom Sauerteig


Der Herr stellt noch einmal die Frage, womit Er das Reich Gottes vergleichen soll. Er will dem vorigen Gleichnis ein weiteres hinzufügen und damit das Reich Gottes aus einer anderen Perspektive beleuchten. Indem Er die Frage noch einmal stellt, fesselt Er die Aufmerksamkeit der Zuhörer und lässt sie darüber nachdenken.

In dem Senfkorn zeigt Er das äußere Wachstum des Reiches, wie die Menschen es sehen und damit umgehen. Dadurch, dass der Herr das Gleichnis vom Sauerteig hinzufügt, legt Er Nachdruck auf den inneren Aspekt des Reiches. Sauerteig ist in der Schrift ausschließlich ein Bild der Sünde. Wenn das Reich Gottes also mit Sauerteig verglichen wird, geht es darum, dass das Reich Gottes von innen her ein Kennzeichen annimmt, das sündig ist. Es sind nicht nur böse Einflüsse, wie sie in den Vögeln vorgestellt werden, sondern da ist eine durchgehende und immer fortschreitende Wirkung des Bösen, wodurch schließlich die ganze Christenheit von der Sünde durchzogen ist.

In der Praxis sehen wir das in der römisch-katholischen Kirche, die als ein religiöses System ihren verderblichen Einfluss in der Christenheit ausübt und schließlich die ganze Christenheit damit durchsäuert. In der Ökumene wird sich das voll auswirken. Wir sehen also nicht nur den Aufstieg einer ganz klein beginnenden und gewaltig großwerdenden Macht auf der Erde, sondern auch ein dogmatisches System, das sich in einem bestimmten Gebiet ausbreitet (der Christenheit) und die Gedanken und Gefühle der Menschen beeinflusst.

„Eine Frau“ bringt den Sauerteig hinein. Die Frau ist ein Bild der verdorbenen Kirche. Die drei Maß Mehl sprechen von dem Herrn Jesus (siehe das Speisopfer in 3. Mose 2). Das Verderben, das die Frau hineinbringt, hat mit der Person Christi zu tun. Seine Person wird angegriffen. Dämonische, abscheuliche Lehren über Ihn haben in die Christenheit Eingang gefunden.

Verse 20-21

Gleichnis vom Sauerteig


Der Herr stellt noch einmal die Frage, womit Er das Reich Gottes vergleichen soll. Er will dem vorigen Gleichnis ein weiteres hinzufügen und damit das Reich Gottes aus einer anderen Perspektive beleuchten. Indem Er die Frage noch einmal stellt, fesselt Er die Aufmerksamkeit der Zuhörer und lässt sie darüber nachdenken.

In dem Senfkorn zeigt Er das äußere Wachstum des Reiches, wie die Menschen es sehen und damit umgehen. Dadurch, dass der Herr das Gleichnis vom Sauerteig hinzufügt, legt Er Nachdruck auf den inneren Aspekt des Reiches. Sauerteig ist in der Schrift ausschließlich ein Bild der Sünde. Wenn das Reich Gottes also mit Sauerteig verglichen wird, geht es darum, dass das Reich Gottes von innen her ein Kennzeichen annimmt, das sündig ist. Es sind nicht nur böse Einflüsse, wie sie in den Vögeln vorgestellt werden, sondern da ist eine durchgehende und immer fortschreitende Wirkung des Bösen, wodurch schließlich die ganze Christenheit von der Sünde durchzogen ist.

In der Praxis sehen wir das in der römisch-katholischen Kirche, die als ein religiöses System ihren verderblichen Einfluss in der Christenheit ausübt und schließlich die ganze Christenheit damit durchsäuert. In der Ökumene wird sich das voll auswirken. Wir sehen also nicht nur den Aufstieg einer ganz klein beginnenden und gewaltig großwerdenden Macht auf der Erde, sondern auch ein dogmatisches System, das sich in einem bestimmten Gebiet ausbreitet (der Christenheit) und die Gedanken und Gefühle der Menschen beeinflusst.

„Eine Frau“ bringt den Sauerteig hinein. Die Frau ist ein Bild der verdorbenen Kirche. Die drei Maß Mehl sprechen von dem Herrn Jesus (siehe das Speisopfer in 3. Mose 2). Das Verderben, das die Frau hineinbringt, hat mit der Person Christi zu tun. Seine Person wird angegriffen. Dämonische, abscheuliche Lehren über Ihn haben in die Christenheit Eingang gefunden.

Verse 22-24

Durch die enge Tür eingehen


Lukas berichtet zwischendurch noch einmal, dass sich der Herr auf der Reise nach Jerusalem befindet und was Er auf dem Weg dorthin tut. Der Herr weiß, was Ihm in Jerusalem bevorsteht, aber Er setzt seinen Dienst unerschrocken fort. Er muss in Jerusalem durch die Hand seines Volkes umkommen. Sie werden Ihn verwerfen, aber seine Worte der Gnade hören sich weiterhin.

Während Er irgendwo unterwegs lehrt, hat jemand eine Frage. Diese Person will von Ihm wissen, ob es wenige sind, die errettet werden. Die Frage wird sich aus seiner Belehrung ergeben haben. Der Herr gibt darauf keine direkte Antwort, sondern wendet sich in dem, was Er sagt, an das Gewissen des Fragestellers. Es geht Ihm nicht um die Frage, sondern um den Fragesteller.

In seiner Antwort klingt zwar durch, dass es wenige sind, denn man muss durch eine enge Tür hineingehen. Es passt nichts mit hinein, was vom Menschen ist, was ihn groß macht. Er muss klein werden. Es geht darum, dass der Fragesteller dafür sorgt, dass er in die richtige Beziehung zu Gott kommt. Das bedeutet nicht, dass er dafür etwas leisten muss, sondern er muss so eifrig danach suchen, dass es mit einem Kampf verglichen werden kann.

Es geht hier darum, ist, dass man ringen muss, durch „die enge Tür“ einzugehen. Mit der engen Tür ist gemeint, dass man sich im Glauben und mit Reue zu Gott bekehrt. Das ist einfach, aber es ist auch schwierig, ja unmöglich für den, der nicht mit seinem alten Leben brechen will. Nichts vom Fleisch und von der Welt kann mit hinein. Es ist ein Kampf, so weit zu kommen.

Der Herr spricht von denen, die verstehen, dass es nicht ausreicht, zum auserwählten Volk zu gehören. Sie begreifen, dass sie von neuem geboren werden müssen und dazu auf Gott schauen müssen, der gezeigt hat, dass der Herr Jesus die Tür ist (Joh 10,9). Viele werden versuchen, in das Reich einzugehen, aber sie tun das auf ihre eigene bequeme Weise, nach ihren eigenen Bedingungen. Sie wollen durch die breite Tür hineingehen, aber das wird nicht gelingen.

Sie versuchen, den Segen des Reiches zu bekommen, ohne aus Gott geboren zu sein. Sie wollen all die Vorrechte haben, die Israel verheißen sind, ohne aus Wasser und Geist geboren zu sein (Joh 3,3; 5). Das ist jedoch unmöglich. Sie werden versuchen, hineinzugehen. Doch das können sie nicht, denn dazu müssen sie durch die enge Tür gehen, sich also bekehren und von neuem geboren werden, und das wollen sie nicht. Gott hat ein Haus auf der Erde, dessen Tür für jeden offensteht, der hineingehen will. Das ist jedoch nur durch die enge Tür möglich.

In den folgenden Versen zeigt der Herr, dass eine Zeit kommt, wo der Herr des Hauses aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, der Baum ist umgehauen (Lk 13,9). Für Israel ist die Zeit, in den Segen des Reiches einzugehen, dann vorbei. Die Geladenen stehen dann draußen.

Verse 22-24

Durch die enge Tür eingehen


Lukas berichtet zwischendurch noch einmal, dass sich der Herr auf der Reise nach Jerusalem befindet und was Er auf dem Weg dorthin tut. Der Herr weiß, was Ihm in Jerusalem bevorsteht, aber Er setzt seinen Dienst unerschrocken fort. Er muss in Jerusalem durch die Hand seines Volkes umkommen. Sie werden Ihn verwerfen, aber seine Worte der Gnade hören sich weiterhin.

Während Er irgendwo unterwegs lehrt, hat jemand eine Frage. Diese Person will von Ihm wissen, ob es wenige sind, die errettet werden. Die Frage wird sich aus seiner Belehrung ergeben haben. Der Herr gibt darauf keine direkte Antwort, sondern wendet sich in dem, was Er sagt, an das Gewissen des Fragestellers. Es geht Ihm nicht um die Frage, sondern um den Fragesteller.

In seiner Antwort klingt zwar durch, dass es wenige sind, denn man muss durch eine enge Tür hineingehen. Es passt nichts mit hinein, was vom Menschen ist, was ihn groß macht. Er muss klein werden. Es geht darum, dass der Fragesteller dafür sorgt, dass er in die richtige Beziehung zu Gott kommt. Das bedeutet nicht, dass er dafür etwas leisten muss, sondern er muss so eifrig danach suchen, dass es mit einem Kampf verglichen werden kann.

Es geht hier darum, ist, dass man ringen muss, durch „die enge Tür“ einzugehen. Mit der engen Tür ist gemeint, dass man sich im Glauben und mit Reue zu Gott bekehrt. Das ist einfach, aber es ist auch schwierig, ja unmöglich für den, der nicht mit seinem alten Leben brechen will. Nichts vom Fleisch und von der Welt kann mit hinein. Es ist ein Kampf, so weit zu kommen.

Der Herr spricht von denen, die verstehen, dass es nicht ausreicht, zum auserwählten Volk zu gehören. Sie begreifen, dass sie von neuem geboren werden müssen und dazu auf Gott schauen müssen, der gezeigt hat, dass der Herr Jesus die Tür ist (Joh 10,9). Viele werden versuchen, in das Reich einzugehen, aber sie tun das auf ihre eigene bequeme Weise, nach ihren eigenen Bedingungen. Sie wollen durch die breite Tür hineingehen, aber das wird nicht gelingen.

Sie versuchen, den Segen des Reiches zu bekommen, ohne aus Gott geboren zu sein. Sie wollen all die Vorrechte haben, die Israel verheißen sind, ohne aus Wasser und Geist geboren zu sein (Joh 3,3; 5). Das ist jedoch unmöglich. Sie werden versuchen, hineinzugehen. Doch das können sie nicht, denn dazu müssen sie durch die enge Tür gehen, sich also bekehren und von neuem geboren werden, und das wollen sie nicht. Gott hat ein Haus auf der Erde, dessen Tür für jeden offensteht, der hineingehen will. Das ist jedoch nur durch die enge Tür möglich.

In den folgenden Versen zeigt der Herr, dass eine Zeit kommt, wo der Herr des Hauses aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, der Baum ist umgehauen (Lk 13,9). Für Israel ist die Zeit, in den Segen des Reiches einzugehen, dann vorbei. Die Geladenen stehen dann draußen.

Verse 25-30

Draußen vor der Tür


Es kommt ein Augenblick, wo es keine Gelegenheit mehr gibt, durch die Tür, die Gott angewiesen hat ? das ist sein Sohn ?, hineinzugehen. Es ist wie mit der Tür der Arche Noahs. Lange Zeit war die Einladung ergangen, dem angekündigten Gericht zu entkommen. Dann kam der Zeitpunkt, dass Gott die Tür zuschloss (1Mo 7,16). Die Tür wird erst wieder geöffnet werden, wenn die Gerichte die Erde gereinigt haben. Wie sehr die Menschen auch an die Arche gehämmert haben, als es regnete und das Wasser zu steigen begann, und wie sie auch klopften, als es immer weiter regnete und das Wasser immer weiter stieg ? die Tür blieb zu. Nur die, die mit Noah in die Arche gegangen waren, waren sicher und wurden gerettet.

So ist es auch mit den Menschen, die draußen vor der Tür stehen, wenn Gott aufgestanden ist und die Tür der Gnade zugeschlossen hat. Sie werden klopfen und darum bitten, dass man ihnen öffnet. Der Herr wird ihnen jedoch antworten, dass Er nicht weiß, woher sie sind. Die Gnadenzeit ist vorbei, wenn der Herr Jesus aufgestanden ist, die Erde und sein Volk zu richten (Jes 26,20; 21).

Der Herr kennt die Reaktionen, die folgen, wenn die Tür verschlossen ist und die Gerichte kommen. Sie werden Ihn daran erinnern wollen, dass Er sie doch gesehen haben muss. Sie haben doch vor Ihm gegessen und getrunken. Sie waren immerhin dabei, als Er in ihren Straßen lehrte. So berufen sie sich auf äußere Vorrechte, deren Bedeutung sie offensichtlich plötzlich sehen. Das Tragische ist, dass sie damit zugleich den deutlichen Beweis für ihre Schuld liefern. Er war dort, und sie wollten Ihn nicht. Er hatte in ihren Straßen gelehrt, aber sie ? noch schlimmer als die Völker ? verachteten und verwarfen Ihn. Sie hatten sich nicht bekehrt. Die Zeit der Gnade ist endgültig vorbei. Das Gericht steht fest. Änderung ist nicht mehr möglich.

Er, der Allwissende, der vollkommen weiß, woher sie kommen, sagt zu ihnen, dass Er nicht weiß, woher sie sind. Woher sie auch kommen mögen ? jedenfalls stehen sie nicht mit Ihm in Verbindung. Darum schickt Er sie weg. Sie werden auch nie in irgendeiner Verbindung zu Ihm stehen. Der Grund dafür ist, dass sie Übeltäter sind. Sie haben immer im Eigenwillen gehandelt und das Recht Gottes missachtet.

Sie werden weggeschickt, weg vom Herrn, dahin, wo „das Weinen und das Zähneknirschen“ ist. „Weinen“ geschieht wegen der Schmerzen und des Kummers, und das Zähneknirschen geschieht wegen der Wut, die sie unaufhörlich beherrschen wird (Apg 7,54). Die Qualen durch die höllischen Schmerzen werden noch schlimmer, wenn sie die Männer sehen, von denen sie immer gesagt haben, dass sie von ihnen abstammten. Das traf jedoch nur auf ihre physische Abstammung zu. Am Glauben dieser Männer hatten sie nie teil. Geistlich gesehen sind sie Nachkommenschaft des Teufels, dessen Los sie dann auch teilen. Sie wollten nicht durch die enge Tür in das Reich Gottes eingehen. Den Stimmen der Propheten, die sie zur Bekehrung riefen, haben sie nicht gehorcht. Nun sind sie hinausgeworfen, außerhalb des Reiches, außerhalb des Ortes des Segens.

An ihrer Stelle werden Heiden aus allen Himmelsrichtungen kommen und im Reich zu Tisch liegen. Sie sind durch die enge Tür der Bekehrung zu Gott und des Glaubens an den Herrn Jesus eingegangen. Die Tür ist nicht nur für Israel, sondern für alle Menschen auf der ganzen Erde. Gottes Gnade gilt allen.

Der Herr beendet seine Antwort mit einem besonderen Wort, woran man erkennt, dass doch auch für Israel noch Gnade da ist. Die Botschaft der Gnade ist erst an Israel ergangen und später an die Heiden. Israel hat die Gnade verworfen, und dadurch haben die Heiden zuerst Teil an der Gnade bekommen. Später wird auch Israel, das heißt ein Überrest, an der Gnade teilhaben. Gott hat sein Volk nicht für immer verstoßen.

Verse 25-30

Draußen vor der Tür


Es kommt ein Augenblick, wo es keine Gelegenheit mehr gibt, durch die Tür, die Gott angewiesen hat ? das ist sein Sohn ?, hineinzugehen. Es ist wie mit der Tür der Arche Noahs. Lange Zeit war die Einladung ergangen, dem angekündigten Gericht zu entkommen. Dann kam der Zeitpunkt, dass Gott die Tür zuschloss (1Mo 7,16). Die Tür wird erst wieder geöffnet werden, wenn die Gerichte die Erde gereinigt haben. Wie sehr die Menschen auch an die Arche gehämmert haben, als es regnete und das Wasser zu steigen begann, und wie sie auch klopften, als es immer weiter regnete und das Wasser immer weiter stieg ? die Tür blieb zu. Nur die, die mit Noah in die Arche gegangen waren, waren sicher und wurden gerettet.

So ist es auch mit den Menschen, die draußen vor der Tür stehen, wenn Gott aufgestanden ist und die Tür der Gnade zugeschlossen hat. Sie werden klopfen und darum bitten, dass man ihnen öffnet. Der Herr wird ihnen jedoch antworten, dass Er nicht weiß, woher sie sind. Die Gnadenzeit ist vorbei, wenn der Herr Jesus aufgestanden ist, die Erde und sein Volk zu richten (Jes 26,20; 21).

Der Herr kennt die Reaktionen, die folgen, wenn die Tür verschlossen ist und die Gerichte kommen. Sie werden Ihn daran erinnern wollen, dass Er sie doch gesehen haben muss. Sie haben doch vor Ihm gegessen und getrunken. Sie waren immerhin dabei, als Er in ihren Straßen lehrte. So berufen sie sich auf äußere Vorrechte, deren Bedeutung sie offensichtlich plötzlich sehen. Das Tragische ist, dass sie damit zugleich den deutlichen Beweis für ihre Schuld liefern. Er war dort, und sie wollten Ihn nicht. Er hatte in ihren Straßen gelehrt, aber sie ? noch schlimmer als die Völker ? verachteten und verwarfen Ihn. Sie hatten sich nicht bekehrt. Die Zeit der Gnade ist endgültig vorbei. Das Gericht steht fest. Änderung ist nicht mehr möglich.

Er, der Allwissende, der vollkommen weiß, woher sie kommen, sagt zu ihnen, dass Er nicht weiß, woher sie sind. Woher sie auch kommen mögen ? jedenfalls stehen sie nicht mit Ihm in Verbindung. Darum schickt Er sie weg. Sie werden auch nie in irgendeiner Verbindung zu Ihm stehen. Der Grund dafür ist, dass sie Übeltäter sind. Sie haben immer im Eigenwillen gehandelt und das Recht Gottes missachtet.

Sie werden weggeschickt, weg vom Herrn, dahin, wo „das Weinen und das Zähneknirschen“ ist. „Weinen“ geschieht wegen der Schmerzen und des Kummers, und das Zähneknirschen geschieht wegen der Wut, die sie unaufhörlich beherrschen wird (Apg 7,54). Die Qualen durch die höllischen Schmerzen werden noch schlimmer, wenn sie die Männer sehen, von denen sie immer gesagt haben, dass sie von ihnen abstammten. Das traf jedoch nur auf ihre physische Abstammung zu. Am Glauben dieser Männer hatten sie nie teil. Geistlich gesehen sind sie Nachkommenschaft des Teufels, dessen Los sie dann auch teilen. Sie wollten nicht durch die enge Tür in das Reich Gottes eingehen. Den Stimmen der Propheten, die sie zur Bekehrung riefen, haben sie nicht gehorcht. Nun sind sie hinausgeworfen, außerhalb des Reiches, außerhalb des Ortes des Segens.

An ihrer Stelle werden Heiden aus allen Himmelsrichtungen kommen und im Reich zu Tisch liegen. Sie sind durch die enge Tür der Bekehrung zu Gott und des Glaubens an den Herrn Jesus eingegangen. Die Tür ist nicht nur für Israel, sondern für alle Menschen auf der ganzen Erde. Gottes Gnade gilt allen.

Der Herr beendet seine Antwort mit einem besonderen Wort, woran man erkennt, dass doch auch für Israel noch Gnade da ist. Die Botschaft der Gnade ist erst an Israel ergangen und später an die Heiden. Israel hat die Gnade verworfen, und dadurch haben die Heiden zuerst Teil an der Gnade bekommen. Später wird auch Israel, das heißt ein Überrest, an der Gnade teilhaben. Gott hat sein Volk nicht für immer verstoßen.

Verse 31-35

Wehklage über Jerusalem


Die Belehrungen des Herrn gefallen den Pharisäern nicht. Als Er auf seinem Weg nach Jerusalem das Gebiet des Herodes betritt, kommen sie mit der Botschaft zu Ihm, Herodes wolle Ihn töten. Es sieht so aus, als wollten sie unter dem Vorwand der Sorge um sein Leben versuchen, Ihm mit ihrer Botschaft Angst einzujagen. Er ist jedoch von ihrer angeblichen Sorge nicht beeindruckt. Er weiß, dass ? wie böse Herodes auch ist ? die Pharisäer nicht besser sind und dass ihre Interessenbekundung und die Sorge für seine Person Heuchelei sind.

Es scheint auch so, dass Herodes sich der Gesinnung der Pharisäer bedient. Im Hass, den sie beide gegen Ihn hegen, finden sie einander, und der eine gebraucht den anderen für seine eigenen mörderischen Pläne. Der Herr lässt sich jedoch nicht beeinflussen, egal, was der Feind auch immer beabsichtigt. Er hat für seinen Vater ein Werk zu tun. Mit göttlicher Verachtung für diesen König, der Ihm nach dem Leben trachtet, nennt Er ihn einen „Fuchs“ ? wegen seiner List, das Zeugnis des Herrn für Gott zu torpedieren.

Natürlich durchschaut der Herr seine Absichten, und seine Schläue ist umsonst. Er zögert nicht, das deutlich zu sagen. Sie lehnen den ab, der gekommen ist, um sein Volk unter seine Flügel zu versammeln wie eine Henne ihre Küken, und bevorzugen einen Fuchs. Er ist gekommen, um den Willen Gottes zu tun, der Ihn gesandt hat. Dieser Wille muss unter allen Umständen getan werden. Darum tut Er einfach, wie an allen anderen Tagen, das Werk Gottes, heute und morgen und an jedem folgenden Tag.

Sein Werk ist nachprüfbar. Er treibt Dämonen aus und vollbringt Heilungen, lauter Werke der Gnade. Und dann, am dritten Tag ? bildlich gesprochen, denn es wird noch Monate dauern, bevor Er leiden und sterben wird ? wird Er vollendet werden. Er wird zu der Zeit und an dem Ort sterben, die Gott bestimmt hat, nicht früher und nicht später und nicht irgendwo anders. Zugleich bedeutet es, dass Er zum Ende seiner irdischen Laufbahn kommt, das heißt, dass Er dann sein Ziel erreicht hat. Mit seiner Auferstehung wird Er sein Ziel vollkommen erreicht haben. Darauf weist Lukas eigentlich hin, indem er den Ausdruck „am dritten Tag“ verwendet, denn der deutet oft auf die Auferstehung.

Der Herr spricht darüber, dass Er mit seinem Werk beschäftigt ist und dass Er unbedingt vollendet werden muss. Er muss zum Kreuz weiterziehen. Er wird, nachdem Er seinen Lauf vollendet hat, durch seinen Tod und seine Auferstehung hin eine neue Stellung in der himmlischen Herrlichkeit einnehmen. Er weiß auch sehr gut, dass keine einzige menschliche Macht Ihn in seinem Werk aufhalten kann. Er wird alles vollbringen. Dazu ist Er ja auf der Reise nach Jerusalem, denn dort wurden alle Propheten umgebracht. Ihn erwartet keine andere Behandlung als alle Propheten vor Ihm.

Er ist jedoch mehr als ein Prophet. Was Er mit Schmerz über Jerusalem sagt, hat kein einziger Prophet sagen können. Er ist der Herr Jerusalems. Er nennt den Namen der Stadt zweimal, um dadurch seiner inneren Anteilnahme zu dieser Stadt Nachdruck zu verleihen. Er ist befugt und fähig, sie aus einer Liebe heraus zu versammeln, wie auch eine Henne sie für ihre Brut hat (Jer 31,10). Er wollte sein Volk so gern unter seinen Flügeln vor dem nahenden Unheil beschützen. (Gott ist ein Vater mit mütterlichen Gefühlen, und als solcher ist Er ein Vorbild für irdische Väter und Mütter.) Er hätte ihr Schild sein können und ihr sehr großer Lohn (1Mo 15,1), aber sie wollten nicht. Sie haben viele Male gezeigt, dass sie Ihn verwarfen, indem sie die Propheten töteten, die Gott in seiner Liebe zu ihnen gesandt hatte.

Weil Jerusalem sich so widerspenstig betragen hat, überlässt der Herr sie sich selbst. Er zieht sich aus dem Haus Israel zurück und auch aus dem Tempel, der nicht mehr Gottes Haus ist, sondern ihr Haus geworden ist. Er überlässt sie sich selbst und geht weg. Sie werden Ihn nicht mehr sehen, „bis …“.

Das „bis“ kündigt eine Gesinnungsänderung bei ihnen an. Diese Änderung wird erkennbar, wenn sie rufen werden: „Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ Das werden sie rufen, wenn der Herr Jesus zurückkehrt, um sein Volk, das heißt den Überrest, von seinen Feinden zu befreien, indem Er die Feinde richtet.

Bevor es jedoch so weit ist, wird das Volk noch massenhaft rufen: „Hinweg, hinweg! Kreuzige ihn!“

Verse 31-35

Wehklage über Jerusalem


Die Belehrungen des Herrn gefallen den Pharisäern nicht. Als Er auf seinem Weg nach Jerusalem das Gebiet des Herodes betritt, kommen sie mit der Botschaft zu Ihm, Herodes wolle Ihn töten. Es sieht so aus, als wollten sie unter dem Vorwand der Sorge um sein Leben versuchen, Ihm mit ihrer Botschaft Angst einzujagen. Er ist jedoch von ihrer angeblichen Sorge nicht beeindruckt. Er weiß, dass ? wie böse Herodes auch ist ? die Pharisäer nicht besser sind und dass ihre Interessenbekundung und die Sorge für seine Person Heuchelei sind.

Es scheint auch so, dass Herodes sich der Gesinnung der Pharisäer bedient. Im Hass, den sie beide gegen Ihn hegen, finden sie einander, und der eine gebraucht den anderen für seine eigenen mörderischen Pläne. Der Herr lässt sich jedoch nicht beeinflussen, egal, was der Feind auch immer beabsichtigt. Er hat für seinen Vater ein Werk zu tun. Mit göttlicher Verachtung für diesen König, der Ihm nach dem Leben trachtet, nennt Er ihn einen „Fuchs“ ? wegen seiner List, das Zeugnis des Herrn für Gott zu torpedieren.

Natürlich durchschaut der Herr seine Absichten, und seine Schläue ist umsonst. Er zögert nicht, das deutlich zu sagen. Sie lehnen den ab, der gekommen ist, um sein Volk unter seine Flügel zu versammeln wie eine Henne ihre Küken, und bevorzugen einen Fuchs. Er ist gekommen, um den Willen Gottes zu tun, der Ihn gesandt hat. Dieser Wille muss unter allen Umständen getan werden. Darum tut Er einfach, wie an allen anderen Tagen, das Werk Gottes, heute und morgen und an jedem folgenden Tag.

Sein Werk ist nachprüfbar. Er treibt Dämonen aus und vollbringt Heilungen, lauter Werke der Gnade. Und dann, am dritten Tag ? bildlich gesprochen, denn es wird noch Monate dauern, bevor Er leiden und sterben wird ? wird Er vollendet werden. Er wird zu der Zeit und an dem Ort sterben, die Gott bestimmt hat, nicht früher und nicht später und nicht irgendwo anders. Zugleich bedeutet es, dass Er zum Ende seiner irdischen Laufbahn kommt, das heißt, dass Er dann sein Ziel erreicht hat. Mit seiner Auferstehung wird Er sein Ziel vollkommen erreicht haben. Darauf weist Lukas eigentlich hin, indem er den Ausdruck „am dritten Tag“ verwendet, denn der deutet oft auf die Auferstehung.

Der Herr spricht darüber, dass Er mit seinem Werk beschäftigt ist und dass Er unbedingt vollendet werden muss. Er muss zum Kreuz weiterziehen. Er wird, nachdem Er seinen Lauf vollendet hat, durch seinen Tod und seine Auferstehung hin eine neue Stellung in der himmlischen Herrlichkeit einnehmen. Er weiß auch sehr gut, dass keine einzige menschliche Macht Ihn in seinem Werk aufhalten kann. Er wird alles vollbringen. Dazu ist Er ja auf der Reise nach Jerusalem, denn dort wurden alle Propheten umgebracht. Ihn erwartet keine andere Behandlung als alle Propheten vor Ihm.

Er ist jedoch mehr als ein Prophet. Was Er mit Schmerz über Jerusalem sagt, hat kein einziger Prophet sagen können. Er ist der Herr Jerusalems. Er nennt den Namen der Stadt zweimal, um dadurch seiner inneren Anteilnahme zu dieser Stadt Nachdruck zu verleihen. Er ist befugt und fähig, sie aus einer Liebe heraus zu versammeln, wie auch eine Henne sie für ihre Brut hat (Jer 31,10). Er wollte sein Volk so gern unter seinen Flügeln vor dem nahenden Unheil beschützen. (Gott ist ein Vater mit mütterlichen Gefühlen, und als solcher ist Er ein Vorbild für irdische Väter und Mütter.) Er hätte ihr Schild sein können und ihr sehr großer Lohn (1Mo 15,1), aber sie wollten nicht. Sie haben viele Male gezeigt, dass sie Ihn verwarfen, indem sie die Propheten töteten, die Gott in seiner Liebe zu ihnen gesandt hatte.

Weil Jerusalem sich so widerspenstig betragen hat, überlässt der Herr sie sich selbst. Er zieht sich aus dem Haus Israel zurück und auch aus dem Tempel, der nicht mehr Gottes Haus ist, sondern ihr Haus geworden ist. Er überlässt sie sich selbst und geht weg. Sie werden Ihn nicht mehr sehen, „bis …“.

Das „bis“ kündigt eine Gesinnungsänderung bei ihnen an. Diese Änderung wird erkennbar, wenn sie rufen werden: „Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn!“ Das werden sie rufen, wenn der Herr Jesus zurückkehrt, um sein Volk, das heißt den Überrest, von seinen Feinden zu befreien, indem Er die Feinde richtet.

Bevor es jedoch so weit ist, wird das Volk noch massenhaft rufen: „Hinweg, hinweg! Kreuzige ihn!“

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Luke 13". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://studylight.org/commentaries/ger/kng/luke-13.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
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