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Lukas 10

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Verse 1-4

Die Aussendung der Siebzig


Obwohl es klar ist, dass der Herr nach Jerusalem geht, um dort verworfen und getötet zu werden, fährt Er mit seinem Dienst fort. Er setzt sogar noch viel mehr Mitarbeiter ein als die Zwölf, die Er schon ausgesandt hat. Er weitet den Dienst aus und vergrößert so seine Anstrengungen, um so viele Menschen wie möglich mit der Gnade Gottes zu erreichen. Er sieht im Geist das Ergebnis seines Werkes, die große Ernte, die daraus hervorkommt. Je größer die Verwerfung wird, umso größer wird auch das Verlangen, das Evangelium zu predigen.

Der Herr sendet sie zu zwei und zwei aus. Das wirkt sich positiv auf das Zeugnis aus, das sie geben. Es heißt nicht, dass wir dazu nicht allein ausgehen dürfen, aber zusammen ist man doch stärker gegenüber einem mächtigen und schlauen Feind. Er sendet sie vor sich her in jeden Ort, wohin Er selbst kommen will, und gibt ihnen eine Wegbeschreibung. An all diesen Orten sollen sie sein Kommen ankündigen und Bekehrung predigen. Die Ernte ist groß, denn die Liebe, die von der Sünde nicht abgeschreckt wird, sondern gerade zunimmt, hält trotz allen äußeren Widerstandes den Blick auf die Not gerichtet. Es sind jedoch leider nur wenige, die von dieser Not berührt sind und Maßnahmen ergreifen.

Auch wenn der Herr noch einmal siebzig aussendet ? im Verhältnis zu der großen Ernte sind es nur wenige. Deshalb appelliert Er an die, die Er aussendet, dass sie, bevor Er sie aussendet, doch vor allem den Herrn der Ernte um weitere Arbeiter bitten. Gerade solche, die im Dienst des Herrn stehen, haben eine Ahnung von der vielen Arbeit, die da ist und dass sie unmöglich alles schaffen können. Alle Gläubigen haben eine Aufgabe im Werk des Herrn und sie brauchen einander. So hat Er es auch gemeint (1Kor 3,5-8).

Er sagt ihnen auch, was für einer Kategorie von Menschen sie begegnen werden. Er spricht von seinem Volk, zu dem Er sie sendet, nicht mehr als von verlorenen Schafen, sondern als von Wölfen. Selbst sind sie die Lämmer und als solche eine Beute für die Wölfe. Ihr Ausgehen für den Herrn ist kein Triumphzug, sondern ein gefährliches Unterfangen, das ihre ganze Hingabe und volle Aufmerksamkeit erfordert. Er sendet sie wie wehrlose Lämmer unter grausame, reißende Wölfe. Auch verbietet Er ihnen noch einmal, Maßnahmen zu treffen, die ihnen die Chance, zu überleben, irgendwie sichern. Er schickt sie völlig wehrlos auf den Weg. Dadurch sollen sie von dem abhängig sein, was Er in den Herzen von Menschen wirkt.

Sie sollen ganz und gar in ihrer Arbeit aufgehen und unterwegs niemanden grüßen, denn die Zeit drängt, und das Gericht steht bevor. Während sie so in einem Geist der Gnade ausgesandt werden, der Bosheit der Menschen ausgesetzt, dürfen sie im vollen Bewusstsein seiner Herrlichkeit gehen. Mehr brauchen sie nicht, denn das wäre nur unnötiger Ballast. Gefahr droht, die Pflicht drängt.

Sie brauchen sich nicht auf ihre Abreise vorzubereiten, sondern dürfen auf die Kraft seines Namens rechnen, denn Er sorgt für ihren Unterhalt im Land Israel. Der sie sendet, ist der König, wenn auch von den Menschen verworfen. Es ist auch keine Zeit für ausgiebige und zeitraubende Begrüßungen. Der Herr meint nicht, dass sie barsch und unfreundlich sein sollen, sondern dass sie keine Zeit für nutzlose Begrüßungszeremonien vergeuden sollen. Freundlichkeiten sind immer gut, besonders in den irdischen Umständen und in der gegenwärtigen Zeit, aber die Diener sollen alles im Licht der Ewigkeit tun, wie der Herr sich ihrer völlig bewusst ist.

Verse 1-4

Die Aussendung der Siebzig


Obwohl es klar ist, dass der Herr nach Jerusalem geht, um dort verworfen und getötet zu werden, fährt Er mit seinem Dienst fort. Er setzt sogar noch viel mehr Mitarbeiter ein als die Zwölf, die Er schon ausgesandt hat. Er weitet den Dienst aus und vergrößert so seine Anstrengungen, um so viele Menschen wie möglich mit der Gnade Gottes zu erreichen. Er sieht im Geist das Ergebnis seines Werkes, die große Ernte, die daraus hervorkommt. Je größer die Verwerfung wird, umso größer wird auch das Verlangen, das Evangelium zu predigen.

Der Herr sendet sie zu zwei und zwei aus. Das wirkt sich positiv auf das Zeugnis aus, das sie geben. Es heißt nicht, dass wir dazu nicht allein ausgehen dürfen, aber zusammen ist man doch stärker gegenüber einem mächtigen und schlauen Feind. Er sendet sie vor sich her in jeden Ort, wohin Er selbst kommen will, und gibt ihnen eine Wegbeschreibung. An all diesen Orten sollen sie sein Kommen ankündigen und Bekehrung predigen. Die Ernte ist groß, denn die Liebe, die von der Sünde nicht abgeschreckt wird, sondern gerade zunimmt, hält trotz allen äußeren Widerstandes den Blick auf die Not gerichtet. Es sind jedoch leider nur wenige, die von dieser Not berührt sind und Maßnahmen ergreifen.

Auch wenn der Herr noch einmal siebzig aussendet ? im Verhältnis zu der großen Ernte sind es nur wenige. Deshalb appelliert Er an die, die Er aussendet, dass sie, bevor Er sie aussendet, doch vor allem den Herrn der Ernte um weitere Arbeiter bitten. Gerade solche, die im Dienst des Herrn stehen, haben eine Ahnung von der vielen Arbeit, die da ist und dass sie unmöglich alles schaffen können. Alle Gläubigen haben eine Aufgabe im Werk des Herrn und sie brauchen einander. So hat Er es auch gemeint (1Kor 3,5-8).

Er sagt ihnen auch, was für einer Kategorie von Menschen sie begegnen werden. Er spricht von seinem Volk, zu dem Er sie sendet, nicht mehr als von verlorenen Schafen, sondern als von Wölfen. Selbst sind sie die Lämmer und als solche eine Beute für die Wölfe. Ihr Ausgehen für den Herrn ist kein Triumphzug, sondern ein gefährliches Unterfangen, das ihre ganze Hingabe und volle Aufmerksamkeit erfordert. Er sendet sie wie wehrlose Lämmer unter grausame, reißende Wölfe. Auch verbietet Er ihnen noch einmal, Maßnahmen zu treffen, die ihnen die Chance, zu überleben, irgendwie sichern. Er schickt sie völlig wehrlos auf den Weg. Dadurch sollen sie von dem abhängig sein, was Er in den Herzen von Menschen wirkt.

Sie sollen ganz und gar in ihrer Arbeit aufgehen und unterwegs niemanden grüßen, denn die Zeit drängt, und das Gericht steht bevor. Während sie so in einem Geist der Gnade ausgesandt werden, der Bosheit der Menschen ausgesetzt, dürfen sie im vollen Bewusstsein seiner Herrlichkeit gehen. Mehr brauchen sie nicht, denn das wäre nur unnötiger Ballast. Gefahr droht, die Pflicht drängt.

Sie brauchen sich nicht auf ihre Abreise vorzubereiten, sondern dürfen auf die Kraft seines Namens rechnen, denn Er sorgt für ihren Unterhalt im Land Israel. Der sie sendet, ist der König, wenn auch von den Menschen verworfen. Es ist auch keine Zeit für ausgiebige und zeitraubende Begrüßungen. Der Herr meint nicht, dass sie barsch und unfreundlich sein sollen, sondern dass sie keine Zeit für nutzlose Begrüßungszeremonien vergeuden sollen. Freundlichkeiten sind immer gut, besonders in den irdischen Umständen und in der gegenwärtigen Zeit, aber die Diener sollen alles im Licht der Ewigkeit tun, wie der Herr sich ihrer völlig bewusst ist.

Verse 5-12

Sendung und Aufnahme


Dadurch, dass sie für sich selbst keine Vorsorge getroffen haben, sind sie von den Menschen abhängig, zu denen sie gehen. Zugleich wird das die Menschen, zu denen sie kommen, vor die Entscheidung stellen, ob sie den Boten des Messias als solchen gastfrei aufnehmen oder nicht. Wenn die Boten genug Geld hätten, um ein Hotelzimmer zu mieten, könnten die Menschen ihre Botschaft viel leichter ablehnen. Sie müssten dann nicht beweisen ? indem die den Boten des Herrn ins Haus aufnehmen ?, dass sie für die Predigt aufgeschlossen sind.

Die Botschaft, mit der der Herr sie aussendet, ist eine Botschaft des Friedens. „Friede“ ist das erste Wort, das sie sagen sollen, wenn sie irgendwo in ein Haus eintreten. Es ist das erste Wort, das der Herr zu seinen Jüngern spricht, als Er nach seiner Auferstehung in ihre Mitte kommt (Lk 24,36). Sie vertreten den Friedefürsten und jagen dem nach, was dem Frieden dient (Heb 12,14).

Friede in einem Haus ist eine Wohltat. Frieden zu besitzen, ist der große Wunsch jedes Menschen in Not. „Ein Sohn des Friedens“ ist jemand, der die Boten des Friedens in seinem Haus willkommen heißt. Er empfängt dann nicht nur die Boten des Friedens, sondern den Frieden selbst. Dieser Friede soll auf ihm ruhen. Seine Ausstrahlung wird Frieden und kein Krieg sein, weil Friede in seinem Herzen ist. Ein Sohn des Friedens hat als Vater den Frieden, er ist vom Frieden gezeugt, und das wird jeder in seiner Umgebung merken. Sein Vater ist Gott, „der Gott des Friedens“ (Röm 15,33; Röm 16,20).

Doch wenn sich zeigt, dass jemand diesen Frieden von sich stößt und die Boten des Herrn verjagt, dann wird er den ihm gewünschten Frieden nicht bekommen. So jemand wird als Feind des Friedens weiterleben und sich als Wolf gegen die Lämmer wenden.

Sind sie bei einem Sohn des Friedens im Haus, dann brauchen sie es sich nicht selbst schwer zu machen, indem sie zu ihrer Verköstigung von einem Haus zum nächsten gehen, als machten sie ihren Gastgebern Unannehmlichkeiten. Sie arbeiten für den Herrn, und so haben sie in seinem Namen ein Recht darauf. Auch müssen sie, was sie selbst angeht, sich davor hüten, habsüchtig und wählerisch zu sein, sondern sich von Herzen dem Messias anvertrauen und annehmen, was ihnen angeboten wird. Der Messias anerkennt die Würde des Arbeiters durch die Aussage, dass der Arbeiter seines Lohnes wert ist. Wer dem Messias angehört, wird seine Anerkennung erfahren und seine Diener ebenfalls anerkennen.

Seine Diener brauchen nicht von Haus zu Haus zu gehen. Das würde seiner Herrlichkeit Abbruch tun, weil sie dadurch beschuldigt werden könnten, der Selbstsucht nachzugeben. Sie würden einen ruhelosen Eindruck machen, und das passt nicht zu ihrer Botschaft des Friedens und der Ruhe. Sie müssen sich immer wieder klar sein, dass sie einen Herrn vertreten, der Anspruch darauf hat, dass sein Volk Ihm dient. Sie stellen Ihn dar und müssen achtgeben, dass sie keinen falschen Eindruck von Ihm vermitteln, indem sie den Anschein erwecken, als suchten sie ihren eigenen Vorteil und nicht den Vorteil derer, zu denen sie gesandt sind, um den Messias anzukündigen.

Ihre Botschaft des Friedens dürfen sie unterstreichen, indem sie dort, wohin sie kommen, die Kranken heilen. Daneben müssen sie auch predigen, dass das Reich Gottes nahe zu ihnen gekommen ist. Die Fußstapfen des Herrn erschallen gleichsam hinter ihnen. Das Reich Gottes ist nahe, weil Er nahe ist. Wenn sie Ihn aufnehmen, gehören sie zum Reich Gottes und haben Teil an all dem Segen, den dieses Reich mit sich bringt.

Der Herr macht die Siebzig auch darauf aufmerksam, dass es Städte gibt, wo sie nicht willkommen sind, wo kein Sohn des Friedens ist, der sein Haus öffnet. Dann sollen sie auf ihre Straßen hinausgehen und gegen diese Stadt zeugen. Einer solchen Stadt sollen sie ganz energisch Zeugnis geben, dass sie mit ihr nichts zu tun haben wollen. Wenn sie dort nicht essen dürfen, dann sollen sie nicht einmal den Staub dieser Stadt an ihren Füßen mit sich tragen. Zugleich soll die Stadt wissen, dass trotz ihrer Weigerung das Reich Gottes nahe gekommen ist und dass das ihre Weigerung nur umso ernster macht, weil sie ablehnen, was so nahe gekommen ist.

Der Herr verbindet mit der Verwerfung seiner Jünger ein sehr schweres Gericht, denn wer sie verwirft, verwirft Ihn, der sie gesandt hat. Ihre Worte abzulehnen, bedeutet, seine Worte abzulehnen. Sie legten Zeugnis davon ab, dass das Reich Gottes nahe gekommen war.

Den Menschen wurde noch nie etwas vorgestellt, was damit zu vergleichen wäre. Andere, wie die Propheten, haben davon gezeugt, aber die Propheten erkannten selbst, dass es von fern war. Jetzt jedoch, wo es nahe gekommen ist, ist es schon gefährlich, die, die es ankündigen, zu verachten. Umgekehrt ist es die rechte Art und Weise, den Herrn Jesus zu ehren, wenn man auf die Jünger hört.

Ein solches Zeugnis wurde an Sodom nie gerichtet. Obwohl diese Stadt für alle Missetaten, die sie begangen hat, voll verantwortlich ist, ist Sodom weniger verantwortlich als die Stadt, die die Boten verwirft, die das direkte Kommen des Messias ankündigen. Das wird sichtbar werden in der Schwere des Gerichts, mit dem Gott sowohl Sodom als auch die Stadt, die den Herrn verwirft, schlagen wird.

Verse 5-12

Sendung und Aufnahme


Dadurch, dass sie für sich selbst keine Vorsorge getroffen haben, sind sie von den Menschen abhängig, zu denen sie gehen. Zugleich wird das die Menschen, zu denen sie kommen, vor die Entscheidung stellen, ob sie den Boten des Messias als solchen gastfrei aufnehmen oder nicht. Wenn die Boten genug Geld hätten, um ein Hotelzimmer zu mieten, könnten die Menschen ihre Botschaft viel leichter ablehnen. Sie müssten dann nicht beweisen ? indem die den Boten des Herrn ins Haus aufnehmen ?, dass sie für die Predigt aufgeschlossen sind.

Die Botschaft, mit der der Herr sie aussendet, ist eine Botschaft des Friedens. „Friede“ ist das erste Wort, das sie sagen sollen, wenn sie irgendwo in ein Haus eintreten. Es ist das erste Wort, das der Herr zu seinen Jüngern spricht, als Er nach seiner Auferstehung in ihre Mitte kommt (Lk 24,36). Sie vertreten den Friedefürsten und jagen dem nach, was dem Frieden dient (Heb 12,14).

Friede in einem Haus ist eine Wohltat. Frieden zu besitzen, ist der große Wunsch jedes Menschen in Not. „Ein Sohn des Friedens“ ist jemand, der die Boten des Friedens in seinem Haus willkommen heißt. Er empfängt dann nicht nur die Boten des Friedens, sondern den Frieden selbst. Dieser Friede soll auf ihm ruhen. Seine Ausstrahlung wird Frieden und kein Krieg sein, weil Friede in seinem Herzen ist. Ein Sohn des Friedens hat als Vater den Frieden, er ist vom Frieden gezeugt, und das wird jeder in seiner Umgebung merken. Sein Vater ist Gott, „der Gott des Friedens“ (Röm 15,33; Röm 16,20).

Doch wenn sich zeigt, dass jemand diesen Frieden von sich stößt und die Boten des Herrn verjagt, dann wird er den ihm gewünschten Frieden nicht bekommen. So jemand wird als Feind des Friedens weiterleben und sich als Wolf gegen die Lämmer wenden.

Sind sie bei einem Sohn des Friedens im Haus, dann brauchen sie es sich nicht selbst schwer zu machen, indem sie zu ihrer Verköstigung von einem Haus zum nächsten gehen, als machten sie ihren Gastgebern Unannehmlichkeiten. Sie arbeiten für den Herrn, und so haben sie in seinem Namen ein Recht darauf. Auch müssen sie, was sie selbst angeht, sich davor hüten, habsüchtig und wählerisch zu sein, sondern sich von Herzen dem Messias anvertrauen und annehmen, was ihnen angeboten wird. Der Messias anerkennt die Würde des Arbeiters durch die Aussage, dass der Arbeiter seines Lohnes wert ist. Wer dem Messias angehört, wird seine Anerkennung erfahren und seine Diener ebenfalls anerkennen.

Seine Diener brauchen nicht von Haus zu Haus zu gehen. Das würde seiner Herrlichkeit Abbruch tun, weil sie dadurch beschuldigt werden könnten, der Selbstsucht nachzugeben. Sie würden einen ruhelosen Eindruck machen, und das passt nicht zu ihrer Botschaft des Friedens und der Ruhe. Sie müssen sich immer wieder klar sein, dass sie einen Herrn vertreten, der Anspruch darauf hat, dass sein Volk Ihm dient. Sie stellen Ihn dar und müssen achtgeben, dass sie keinen falschen Eindruck von Ihm vermitteln, indem sie den Anschein erwecken, als suchten sie ihren eigenen Vorteil und nicht den Vorteil derer, zu denen sie gesandt sind, um den Messias anzukündigen.

Ihre Botschaft des Friedens dürfen sie unterstreichen, indem sie dort, wohin sie kommen, die Kranken heilen. Daneben müssen sie auch predigen, dass das Reich Gottes nahe zu ihnen gekommen ist. Die Fußstapfen des Herrn erschallen gleichsam hinter ihnen. Das Reich Gottes ist nahe, weil Er nahe ist. Wenn sie Ihn aufnehmen, gehören sie zum Reich Gottes und haben Teil an all dem Segen, den dieses Reich mit sich bringt.

Der Herr macht die Siebzig auch darauf aufmerksam, dass es Städte gibt, wo sie nicht willkommen sind, wo kein Sohn des Friedens ist, der sein Haus öffnet. Dann sollen sie auf ihre Straßen hinausgehen und gegen diese Stadt zeugen. Einer solchen Stadt sollen sie ganz energisch Zeugnis geben, dass sie mit ihr nichts zu tun haben wollen. Wenn sie dort nicht essen dürfen, dann sollen sie nicht einmal den Staub dieser Stadt an ihren Füßen mit sich tragen. Zugleich soll die Stadt wissen, dass trotz ihrer Weigerung das Reich Gottes nahe gekommen ist und dass das ihre Weigerung nur umso ernster macht, weil sie ablehnen, was so nahe gekommen ist.

Der Herr verbindet mit der Verwerfung seiner Jünger ein sehr schweres Gericht, denn wer sie verwirft, verwirft Ihn, der sie gesandt hat. Ihre Worte abzulehnen, bedeutet, seine Worte abzulehnen. Sie legten Zeugnis davon ab, dass das Reich Gottes nahe gekommen war.

Den Menschen wurde noch nie etwas vorgestellt, was damit zu vergleichen wäre. Andere, wie die Propheten, haben davon gezeugt, aber die Propheten erkannten selbst, dass es von fern war. Jetzt jedoch, wo es nahe gekommen ist, ist es schon gefährlich, die, die es ankündigen, zu verachten. Umgekehrt ist es die rechte Art und Weise, den Herrn Jesus zu ehren, wenn man auf die Jünger hört.

Ein solches Zeugnis wurde an Sodom nie gerichtet. Obwohl diese Stadt für alle Missetaten, die sie begangen hat, voll verantwortlich ist, ist Sodom weniger verantwortlich als die Stadt, die die Boten verwirft, die das direkte Kommen des Messias ankündigen. Das wird sichtbar werden in der Schwere des Gerichts, mit dem Gott sowohl Sodom als auch die Stadt, die den Herrn verwirft, schlagen wird.

Verse 13-16

„Wehe“ über die Städte Galiläas


Der Herr spricht über Chorazin und Bethsaida das „Wehe“ aus, weil sie so viel von seinen Wunderwerken gesehen und sich trotzdem nicht bekehrt haben. Er hat immer wieder bewiesen, dass Er der Messias ist, aber sie haben sich weiterhin geweigert, Ihn anzunehmen. Damit versinken sie tiefer in ihren Sünden als Tyrus und Sidon, die sich nach dem Urteil des Herrn sehr bald bekehrt haben würden, wenn Er die Wunderwerke dort getan hätte.

Die Frage kann aufkommen, warum Er das dann nicht getan hat, denn dann hätten diese Städte sich bekehrt. Gott hat jedoch für jede Gelegenheit ein passendes Zeugnis. Er hat sich an Tyrus und Sidon mit einem Zeugnis gewandt, das sie verstehen konnten, aber sie haben es bewusst abgelehnt.

Es ist wichtig, an der Souveränität Gottes festzuhalten. Er weiß viel besser, was im Menschen ist, als wir das wissen. Er weiß, was Er von einem Menschen fordern kann, und berücksichtigt dabei die Umstände, in denen dieser Mensch sich befindet. Entsprechend dieser Kenntnis misst Er die Verantwortung des Menschen ab und prüft ihn darin durch die Botschaft, die Er ihm sendet. Diese Botschaft ist genau das, was für diesen Menschen nötig ist. So hat Er immer gehandelt, und darum ist sein Gericht auch vollkommen gerecht. Ein Mensch wird Ihn niemals anklagen können, warum Er nicht anders mit ihm umgegangen sei. Jeder Mensch wird verstehen, dass Gott sich ihm auf völlig passende Weise zugewandt hat, aber dass er Ihn verworfen hat.

Die schwersten Strafen treffen daher auch die, die Er am meisten bevorrechtigt hat, die Ihm am nächsten waren oder zu denen Er in Christus gekommen ist. Darum wird es den heidnischen Städten Tyrus und Sidon im Gericht erträglicher ergehen als den Städten Israels. Gott selbst hat in Christus die Städte Israels besucht, und sie haben Gott, offenbart im Fleisch, verworfen.

Und was denkt Kapernaum, die Stadt, wo der Herr Jesus geraume Zeit gewohnt hat? Bedeutet der Aufenthalt des Sohnes Gottes in ihrer Mitte die Erhöhung der Stadt bis zum Himmel? Das hätte sein können, wenn sie Ihn angenommen hätten. Aber der bloße Aufenthalt des Sohnes Gottes in ihrer Mitte, ohne Auswirkung auf ihr Herz und Gewissen, vergrößert nur ihre Schuld und macht es nur umso schlimmer, dass sie den Herrn verworfen haben. Die Stadt wird bis zum Hades hinabgestoßen werden.

Der Herr verbindet sich aufs Engste mit der Botschaft, die die Siebzig den Städten bringen. Es ist daher auch wirklich seine Botschaft. Sie bringen nicht ihre eigenen Worte, sondern seine Worte. Ihre Worte zu hören und anzunehmen, bedeutet dann tatsächlich, die Worte des Herrn zu hören und anzunehmen. Mit dem Verwerfen der Boten ist es umgekehrt. Wer das tut, verwirft Christus und damit auch den Vater, der Ihn gesandt hat.

Immer, wenn wir Gottes Wort hören, müssen wir uns bewusst sein, dass wir nicht einem Menschen zuhören, sondern Gott, wobei der Prüfstein nicht unser Gefühl, sondern das Wort Gottes ist. Es geht nicht darum, ob uns der Bote oder die Botschaft gefallen, sondern ob wir offen sind für das, was Gott durch den Boten zu sagen hat.

Verse 13-16

„Wehe“ über die Städte Galiläas


Der Herr spricht über Chorazin und Bethsaida das „Wehe“ aus, weil sie so viel von seinen Wunderwerken gesehen und sich trotzdem nicht bekehrt haben. Er hat immer wieder bewiesen, dass Er der Messias ist, aber sie haben sich weiterhin geweigert, Ihn anzunehmen. Damit versinken sie tiefer in ihren Sünden als Tyrus und Sidon, die sich nach dem Urteil des Herrn sehr bald bekehrt haben würden, wenn Er die Wunderwerke dort getan hätte.

Die Frage kann aufkommen, warum Er das dann nicht getan hat, denn dann hätten diese Städte sich bekehrt. Gott hat jedoch für jede Gelegenheit ein passendes Zeugnis. Er hat sich an Tyrus und Sidon mit einem Zeugnis gewandt, das sie verstehen konnten, aber sie haben es bewusst abgelehnt.

Es ist wichtig, an der Souveränität Gottes festzuhalten. Er weiß viel besser, was im Menschen ist, als wir das wissen. Er weiß, was Er von einem Menschen fordern kann, und berücksichtigt dabei die Umstände, in denen dieser Mensch sich befindet. Entsprechend dieser Kenntnis misst Er die Verantwortung des Menschen ab und prüft ihn darin durch die Botschaft, die Er ihm sendet. Diese Botschaft ist genau das, was für diesen Menschen nötig ist. So hat Er immer gehandelt, und darum ist sein Gericht auch vollkommen gerecht. Ein Mensch wird Ihn niemals anklagen können, warum Er nicht anders mit ihm umgegangen sei. Jeder Mensch wird verstehen, dass Gott sich ihm auf völlig passende Weise zugewandt hat, aber dass er Ihn verworfen hat.

Die schwersten Strafen treffen daher auch die, die Er am meisten bevorrechtigt hat, die Ihm am nächsten waren oder zu denen Er in Christus gekommen ist. Darum wird es den heidnischen Städten Tyrus und Sidon im Gericht erträglicher ergehen als den Städten Israels. Gott selbst hat in Christus die Städte Israels besucht, und sie haben Gott, offenbart im Fleisch, verworfen.

Und was denkt Kapernaum, die Stadt, wo der Herr Jesus geraume Zeit gewohnt hat? Bedeutet der Aufenthalt des Sohnes Gottes in ihrer Mitte die Erhöhung der Stadt bis zum Himmel? Das hätte sein können, wenn sie Ihn angenommen hätten. Aber der bloße Aufenthalt des Sohnes Gottes in ihrer Mitte, ohne Auswirkung auf ihr Herz und Gewissen, vergrößert nur ihre Schuld und macht es nur umso schlimmer, dass sie den Herrn verworfen haben. Die Stadt wird bis zum Hades hinabgestoßen werden.

Der Herr verbindet sich aufs Engste mit der Botschaft, die die Siebzig den Städten bringen. Es ist daher auch wirklich seine Botschaft. Sie bringen nicht ihre eigenen Worte, sondern seine Worte. Ihre Worte zu hören und anzunehmen, bedeutet dann tatsächlich, die Worte des Herrn zu hören und anzunehmen. Mit dem Verwerfen der Boten ist es umgekehrt. Wer das tut, verwirft Christus und damit auch den Vater, der Ihn gesandt hat.

Immer, wenn wir Gottes Wort hören, müssen wir uns bewusst sein, dass wir nicht einem Menschen zuhören, sondern Gott, wobei der Prüfstein nicht unser Gefühl, sondern das Wort Gottes ist. Es geht nicht darum, ob uns der Bote oder die Botschaft gefallen, sondern ob wir offen sind für das, was Gott durch den Boten zu sagen hat.

Verse 17-20

Die Rückkehr der Siebzig


Sofort im Anschluss an die Aussendung der Siebzig erwähnt Lukas ihre Rückkehr. Sie haben ihren Auftrag ausgeführt. Begeistert kommen sie zum Herrn, um Ihm zu erzählen, wie großartig es war, Gewalt über Dämonen auszuüben. Sie sprechen mit keinem Wort von ihrer Predigt und deren Ergebnis. Die Gewalt, die sie ausgeübt haben, hat großen Eindruck auf sie gemacht. Das haben sie doch getan! Jeder Sieg über Satan, ist schließlich etwas.

Der Herr dämpft ihren Enthusiasmus. Sie brauchen nicht so begeistert zu sein über die Gewalt, die sie über Dämonen haben. Diese Gewalt haben sie nicht von sich selbst. Er sagt ihnen, dass Er im Geist den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen sah (Off 12,9). Für Ihn ist es wichtig, dass Satan seinen Platz im Himmel verlieren wird. Er sagt, dass Er schon viel weiter gesehen hat als das, was sie getan haben. Sie sind unter dem Eindruck des Hier und Jetzt, während Er die zukünftige und endgültige Niederlage Satans gesehen hat. Jeder „Teilsieg“ über Satan ist ein Vorgeschmack dessen, was ihn erwartet.

Was ihre Gewalt betrifft, so hat der Herr sie ihnen gegeben. Sie können schon im Sieg über die ganze Kraft des Feindes stehen, doch nur deshalb, weil Er sie beschützt. Dass die Geister ihnen untertan sind, davon sollten sie nicht viel Aufhebens machen.

Was sie ? und uns ? wirklich zum Jubeln bringen sollte, ist, dass ihre ? und unsere ? Namen im Himmel angeschrieben sind. Auf der Erde sind unsere Namen da eingeschrieben, wo wir wohnen. Hier sagt der Herr Jesus, dass unsere Namen in den Himmeln angeschrieben sind, denn dort ist unser Zuhause ist. Wir haben ein himmlisches Bürgertum (Phil 3,20). Darüber dürfen wir uns freuen, mehr als darüber, auf der Erde Macht auszuüben. Unsere Namen werden, wenn wir sterben, aus irdischen Registern entfernt. Aus dem himmlischen Register werden unsere Namen niemals entfernt. Der Himmel ist unser ewiges Zuhause.

Diese Freude kann nur dann unser Teil sein, wenn wir Glaubensgewissheit haben. Wenn wir an unserer Errettung zweifeln, ist diese Freude nicht da, sondern stattdessen quälende Unsicherheit. Das ist nicht das Werk des Heiligen Geistes, sondern des Unglaubens.

Verse 17-20

Die Rückkehr der Siebzig


Sofort im Anschluss an die Aussendung der Siebzig erwähnt Lukas ihre Rückkehr. Sie haben ihren Auftrag ausgeführt. Begeistert kommen sie zum Herrn, um Ihm zu erzählen, wie großartig es war, Gewalt über Dämonen auszuüben. Sie sprechen mit keinem Wort von ihrer Predigt und deren Ergebnis. Die Gewalt, die sie ausgeübt haben, hat großen Eindruck auf sie gemacht. Das haben sie doch getan! Jeder Sieg über Satan, ist schließlich etwas.

Der Herr dämpft ihren Enthusiasmus. Sie brauchen nicht so begeistert zu sein über die Gewalt, die sie über Dämonen haben. Diese Gewalt haben sie nicht von sich selbst. Er sagt ihnen, dass Er im Geist den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen sah (Off 12,9). Für Ihn ist es wichtig, dass Satan seinen Platz im Himmel verlieren wird. Er sagt, dass Er schon viel weiter gesehen hat als das, was sie getan haben. Sie sind unter dem Eindruck des Hier und Jetzt, während Er die zukünftige und endgültige Niederlage Satans gesehen hat. Jeder „Teilsieg“ über Satan ist ein Vorgeschmack dessen, was ihn erwartet.

Was ihre Gewalt betrifft, so hat der Herr sie ihnen gegeben. Sie können schon im Sieg über die ganze Kraft des Feindes stehen, doch nur deshalb, weil Er sie beschützt. Dass die Geister ihnen untertan sind, davon sollten sie nicht viel Aufhebens machen.

Was sie ? und uns ? wirklich zum Jubeln bringen sollte, ist, dass ihre ? und unsere ? Namen im Himmel angeschrieben sind. Auf der Erde sind unsere Namen da eingeschrieben, wo wir wohnen. Hier sagt der Herr Jesus, dass unsere Namen in den Himmeln angeschrieben sind, denn dort ist unser Zuhause ist. Wir haben ein himmlisches Bürgertum (Phil 3,20). Darüber dürfen wir uns freuen, mehr als darüber, auf der Erde Macht auszuüben. Unsere Namen werden, wenn wir sterben, aus irdischen Registern entfernt. Aus dem himmlischen Register werden unsere Namen niemals entfernt. Der Himmel ist unser ewiges Zuhause.

Diese Freude kann nur dann unser Teil sein, wenn wir Glaubensgewissheit haben. Wenn wir an unserer Errettung zweifeln, ist diese Freude nicht da, sondern stattdessen quälende Unsicherheit. Das ist nicht das Werk des Heiligen Geistes, sondern des Unglaubens.

Verse 21-24

Der Herr Jesus preist den Vater


Als der Herr Jesus an den Himmel denkt und an alle, deren Namen dort angeschrieben sind, frohlockt Er im Geist. Er sieht das volle Ergebnis seines Werkes. Doch nun sieht Er das Ende aller Wirksamkeit Satans im Himmel und teilt es seinen Jüngern mit. Satan wird aus dem Himmel geworfen werden (Off 12,9) und unter die Füße der Gläubigen zertreten werden (Röm 16,20). Danach sieht Er all die Namen derer, die den Himmel bevölkern werden. Das sind Dinge, für die Er den Vater preist.

Er preist den Vater, dass Er diese Dinge kleinen Kindern offenbart hat, denen, die keine hohen Ansprüche haben. Die intellektuelle Elite, die Gebildeten an theologischen Fakultäten, die sich ihres religiösen Wissens rühmen, haben keine Kenntnis von diesen Dingen. Es war das Wohlgefallen des Vaters, das auf diese Weise zu tun.

Der Herr Jesus weiß ? und das trotz der Verwerfung, die sein Teil ist und die Er noch einschneidender erleben wird ?, dass der Vater Ihm alles übergeben hat. Für Ihn zählt allein die Wertschätzung des Vaters, nicht die der Menschen. Wenn die Menschen Ihn verwerfen, geschieht das, damit das geschieht, was dem Vater wohlgefällt. Begreifen können wir das alles nicht. Wir können nicht verstehen, dass der Sohn des Menschen auf der Erde das Wohlgefallen des Vaters dadurch erfüllt, dass die Menschen Ihn verwerfen. Wir wären doch niemals auf den Gedanken gekommen, den Gipfel der Sünde des Menschen zu gebrauchen, um einen Plan zugunsten dieses Menschen auszuführen. Aber das ist das Geheimnis des Sohnes, ein Geheimnis, das nur der Vater kennt.

Durch die Gegenwart des Sohnes Gottes wird den Menschen Gott in Gnade bekanntgemacht und Gottes Wohlgefallen an Menschen offenbart. Die Gegenwart des Sohnes offenbart zugleich die größtmögliche Bosheit und den Hass gegen die offenbarte Gnade, Güte und Liebe gegenüber dem Menschen. Die Gegenwart des Sohnes und seine Verwerfung durch den Menschen zeigen auf herrliche Weise den Triumph der Gnade über das Böse.

Der ewige Sohn ist Mensch geworden, um als Mensch für Menschen Versöhnung bei Gott zu erwirken. In seinem Werk auf dem Kreuz hat Er all die Bosheit und den Hass der Menschen vor Gott getragen, und Gott hat Ihn dafür gerichtet. Der ganze Hass Gottes gegen die Sünde ist über Ihn hereingebrochen. In demselben Augenblick galt Gottes Wohlgefallen auf für uns unfassbare Weise seinem Sohn, der dieses große Werk zu seiner Verherrlichung vollbrachte. Dieses Wunder des Sohnes kennt allein der Vater. Das Einzige, was ein Gläubiger hier tun muss, ist glauben und anbeten.

Obwohl wir das wunderbare Wesen des Sohnes nicht kennen können, dürfen wir in Ihm doch den Vater kennen, denn der Sohn hat den Vater offenbart. Die Offenbarung des Vaters in dem Sohn und durch Ihn ist die Freude und die Ruhe des Glaubens. Das trifft sogar auf kleine Kinder zu. Die kleinen Kinder, nicht nur die Jünglinge oder die Väter, kennen den Vater (1Joh 2,14).

Nachdem der Herr den Vater gepriesen hat, sagt Er etwas, was nur den Jüngern gilt. Er spricht das „Glückselig“ aus über alle, die sehen, was die Jünger sehen. Dass sie und auch andere Ihn persönlich sehen, dass sie Ihn leibhaftig wahrnehmen können, ist ein großes Vorrecht. Gott ist dabei, in Ihm alle seine Verheißungen zu erfüllen.

Dieses große Vorrecht haben viele der am meisten bevorrechtigten Personen vor ihnen begehrt, so Propheten und Könige. Es war ihnen jedoch nicht vergönnt. Ihnen dagegen, die den Herrn sehen, ist dieses große Vorrecht zuteilgeworden. Diese gewaltige Gnade ist nicht zu beschreiben. Es ist immerhin so, dass sie Gott, offenbart im Fleisch, sehen! Eine eindrucksvollere Begegnung kann es nicht geben. Der Königin von Scheba verschlug es den Atem, als sie die Herrlichkeit Salomos sah (1Kön 10,4; 5). Und siehe, mehr als Salomo ist hier (Lk 11,31)! Propheten haben sein Kommen angekündigt, wo Er alles erfüllen würde, worüber sie prophezeit haben.

Und wir dürfen noch einmal so viel mehr sehen als die, die Christus in dem Augenblick sahen und hörten. Das geschieht durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt und der die Gemeinde bildet ? ein himmlisches Volk, das jetzt schon mit dem Herrn Jesus auf denkbar engste Weise verbunden ist. Gott will jetzt schon Menschen in die Sphäre des Himmels einführen, indem Er sie in eine Herberge auf der Erde bringt, wo der Heilige Geist der Gastgeber ist. Das sehen wir im folgenden Gleichnis vom barmherzigen Samariter.

Verse 21-24

Der Herr Jesus preist den Vater


Als der Herr Jesus an den Himmel denkt und an alle, deren Namen dort angeschrieben sind, frohlockt Er im Geist. Er sieht das volle Ergebnis seines Werkes. Doch nun sieht Er das Ende aller Wirksamkeit Satans im Himmel und teilt es seinen Jüngern mit. Satan wird aus dem Himmel geworfen werden (Off 12,9) und unter die Füße der Gläubigen zertreten werden (Röm 16,20). Danach sieht Er all die Namen derer, die den Himmel bevölkern werden. Das sind Dinge, für die Er den Vater preist.

Er preist den Vater, dass Er diese Dinge kleinen Kindern offenbart hat, denen, die keine hohen Ansprüche haben. Die intellektuelle Elite, die Gebildeten an theologischen Fakultäten, die sich ihres religiösen Wissens rühmen, haben keine Kenntnis von diesen Dingen. Es war das Wohlgefallen des Vaters, das auf diese Weise zu tun.

Der Herr Jesus weiß ? und das trotz der Verwerfung, die sein Teil ist und die Er noch einschneidender erleben wird ?, dass der Vater Ihm alles übergeben hat. Für Ihn zählt allein die Wertschätzung des Vaters, nicht die der Menschen. Wenn die Menschen Ihn verwerfen, geschieht das, damit das geschieht, was dem Vater wohlgefällt. Begreifen können wir das alles nicht. Wir können nicht verstehen, dass der Sohn des Menschen auf der Erde das Wohlgefallen des Vaters dadurch erfüllt, dass die Menschen Ihn verwerfen. Wir wären doch niemals auf den Gedanken gekommen, den Gipfel der Sünde des Menschen zu gebrauchen, um einen Plan zugunsten dieses Menschen auszuführen. Aber das ist das Geheimnis des Sohnes, ein Geheimnis, das nur der Vater kennt.

Durch die Gegenwart des Sohnes Gottes wird den Menschen Gott in Gnade bekanntgemacht und Gottes Wohlgefallen an Menschen offenbart. Die Gegenwart des Sohnes offenbart zugleich die größtmögliche Bosheit und den Hass gegen die offenbarte Gnade, Güte und Liebe gegenüber dem Menschen. Die Gegenwart des Sohnes und seine Verwerfung durch den Menschen zeigen auf herrliche Weise den Triumph der Gnade über das Böse.

Der ewige Sohn ist Mensch geworden, um als Mensch für Menschen Versöhnung bei Gott zu erwirken. In seinem Werk auf dem Kreuz hat Er all die Bosheit und den Hass der Menschen vor Gott getragen, und Gott hat Ihn dafür gerichtet. Der ganze Hass Gottes gegen die Sünde ist über Ihn hereingebrochen. In demselben Augenblick galt Gottes Wohlgefallen auf für uns unfassbare Weise seinem Sohn, der dieses große Werk zu seiner Verherrlichung vollbrachte. Dieses Wunder des Sohnes kennt allein der Vater. Das Einzige, was ein Gläubiger hier tun muss, ist glauben und anbeten.

Obwohl wir das wunderbare Wesen des Sohnes nicht kennen können, dürfen wir in Ihm doch den Vater kennen, denn der Sohn hat den Vater offenbart. Die Offenbarung des Vaters in dem Sohn und durch Ihn ist die Freude und die Ruhe des Glaubens. Das trifft sogar auf kleine Kinder zu. Die kleinen Kinder, nicht nur die Jünglinge oder die Väter, kennen den Vater (1Joh 2,14).

Nachdem der Herr den Vater gepriesen hat, sagt Er etwas, was nur den Jüngern gilt. Er spricht das „Glückselig“ aus über alle, die sehen, was die Jünger sehen. Dass sie und auch andere Ihn persönlich sehen, dass sie Ihn leibhaftig wahrnehmen können, ist ein großes Vorrecht. Gott ist dabei, in Ihm alle seine Verheißungen zu erfüllen.

Dieses große Vorrecht haben viele der am meisten bevorrechtigten Personen vor ihnen begehrt, so Propheten und Könige. Es war ihnen jedoch nicht vergönnt. Ihnen dagegen, die den Herrn sehen, ist dieses große Vorrecht zuteilgeworden. Diese gewaltige Gnade ist nicht zu beschreiben. Es ist immerhin so, dass sie Gott, offenbart im Fleisch, sehen! Eine eindrucksvollere Begegnung kann es nicht geben. Der Königin von Scheba verschlug es den Atem, als sie die Herrlichkeit Salomos sah (1Kön 10,4; 5). Und siehe, mehr als Salomo ist hier (Lk 11,31)! Propheten haben sein Kommen angekündigt, wo Er alles erfüllen würde, worüber sie prophezeit haben.

Und wir dürfen noch einmal so viel mehr sehen als die, die Christus in dem Augenblick sahen und hörten. Das geschieht durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt und der die Gemeinde bildet ? ein himmlisches Volk, das jetzt schon mit dem Herrn Jesus auf denkbar engste Weise verbunden ist. Gott will jetzt schon Menschen in die Sphäre des Himmels einführen, indem Er sie in eine Herberge auf der Erde bringt, wo der Heilige Geist der Gastgeber ist. Das sehen wir im folgenden Gleichnis vom barmherzigen Samariter.

Verse 25-29

Ein Gesetzgelehrter versucht den Herrn


Nachdem der Herr die herrlichen himmlischen und ewigen Dinge über den Vater und den Sohn entfaltet hat, steht ein Gesetzgelehrter auf und ergreift das Wort. Er hat ein Gespür dafür, dass der Herr über Dinge spricht, die nicht mit dem Gesetz in Einklang zu bringen sind, also schließt er, dass sie dazu im Widerspruch stehen. Wenn der Herr sagt, dass Er von Gott kommt, sollte Er doch gewiss das Gesetz wahren. Darum legt der Gesetzgelehrte Ihm einen Fallstrick. Der Heilige Geist vermerkt, dass der Gesetzgelehrte beabsichtigt, den Herrn zu versuchen.

Die Frage des Gesetzgelehrten ist, was er tun müsse, um ewiges Leben zu erben. Für ihn ist es unmöglich, dass das ohne das Gesetz geschehen könnte. Nach seiner Beurteilung würde der Herr sich in seinem Anspruch, der Christus zu sein, unglaubwürdig machen, wenn Er einen anderen Weg zeigte. Und wenn Er sich nur auf das Gesetz beziehen würde, dann war Er nicht der Gnädige, der Er zugleich vorgab zu sein.

Der Gesetzgelehrte fragt nicht: „Was muss ich tun, um errettet zu werden?“, sondern er stellt mit seiner Frage etwas zur Diskussion, worauf er mit seiner Kenntnis des Gesetzes doch eine Antwort hat. Seine Frage ist nicht ehrlich gemeint, sie ist für ihn einfach theoretisch. Er ist nicht wirklich um das Heil seiner Seele besorgt, und er hat keinen Begriff von seinem eigenen Zustand oder von Gott.

Das Gesetz geht nicht von der Tatsache aus, dass ein Sünder hoffnungslos verloren ist, es bietet ihm aber auch keine Erlösung an. Das Gesetz kann nur an die Verantwortung eines Menschen appellieren, aber weil der Mensch ein Sünder ist, kann er dieser Verantwortung niemals gerecht werden. Der arme, verzweifelte Kerkermeister in Philippi stellte wohl die Frage, wie er errettet werden könne (Apg 16,30), die Frage, die sich für einen Sünder viel eher schickt.

In seiner Reaktion auf die Frage dreht der Herr die Verhältnisse um. Er wird der Frageseller, und der Gesetzgelehrte muss Ihm antworten. Er fragt ihn nicht nur, was im Gesetz geschrieben steht, sondern auch, wie er liest. Der Herr stellt dem Gesetzgelehrten die richtige Frage, denn der stellt sich ja auf die Grundlage des Gesetzes.

Das ewige Leben zu erben, war für ihn etwas, was man durch eigene Anstrengung erreichen konnte. Er suchte sein Heil in der Erfüllung des Gesetzes. Der Herr antwortet in seiner Weisheit dem Toren nach seiner Narrheit (Spr 26,5). Ein Narr denkt, dass er das Gesetz halten und auf diese Weise das ewige Leben erben könne. Mit seiner Frage will der Herr ihn davon überzeugen, dass alle Versuche, auf dieser Grundlage das ewige Leben zu erben, völlig nutzlos sind.

Der Gesetzgelehrte beantwortet die Frage, was im Gesetz geschrieben steht. Ohne sich dessen bewusst zu sein, beantwortet er auch die Frage, wie er liest. Er weiß genau, was dort steht, aber er liest es, ohne dass sein Herz daran beteiligt ist. So können auch wir mit der Schrift umgehen. Wir wissen wohl, was da steht, und kennen die richtigen Antworten auf biblische Fragen. Das ist jedoch nur Theorie, wenn nicht die ganze Schrift unser Herz und unser Leben bestimmt.

Der Herr sagt dem Gesetzgelehrten, dass er recht geantwortet habe. Er bewertet dessen Antwort als richtig. Das steht tatsächlich da. So hat Er es aufschreiben lassen. Wenn der Gesetzgelehrte sich daran hält, wird er leben, das heißt, dass er das ewige Leben als Erbteil empfangen wird.

Der Gesetzgelehrte hat auf die Frage des Herrn geantwortet, aber er empfindet, dass er sich geschlagen geben muss. Das will er jedoch nicht zugeben, und er hat sofort eine andere Frage, die an seine eigene Antwort anknüpft. Er fragt, wer sein Nächster sei. Auch auf diese Frage erwartet er eine Antwort, die dem Gesetz entspricht. Es könnte also nur jemand aus dem Volk Gottes sein. Wenn der Herr die Antwort nicht geben würde, könnte Er nicht der Christus sein. Der Mann begreift nicht, dass er dabei ist, die Weisheit Gottes herauszufordern, und dass er sich selbst eine Schlinge legt.

Verse 25-29

Ein Gesetzgelehrter versucht den Herrn


Nachdem der Herr die herrlichen himmlischen und ewigen Dinge über den Vater und den Sohn entfaltet hat, steht ein Gesetzgelehrter auf und ergreift das Wort. Er hat ein Gespür dafür, dass der Herr über Dinge spricht, die nicht mit dem Gesetz in Einklang zu bringen sind, also schließt er, dass sie dazu im Widerspruch stehen. Wenn der Herr sagt, dass Er von Gott kommt, sollte Er doch gewiss das Gesetz wahren. Darum legt der Gesetzgelehrte Ihm einen Fallstrick. Der Heilige Geist vermerkt, dass der Gesetzgelehrte beabsichtigt, den Herrn zu versuchen.

Die Frage des Gesetzgelehrten ist, was er tun müsse, um ewiges Leben zu erben. Für ihn ist es unmöglich, dass das ohne das Gesetz geschehen könnte. Nach seiner Beurteilung würde der Herr sich in seinem Anspruch, der Christus zu sein, unglaubwürdig machen, wenn Er einen anderen Weg zeigte. Und wenn Er sich nur auf das Gesetz beziehen würde, dann war Er nicht der Gnädige, der Er zugleich vorgab zu sein.

Der Gesetzgelehrte fragt nicht: „Was muss ich tun, um errettet zu werden?“, sondern er stellt mit seiner Frage etwas zur Diskussion, worauf er mit seiner Kenntnis des Gesetzes doch eine Antwort hat. Seine Frage ist nicht ehrlich gemeint, sie ist für ihn einfach theoretisch. Er ist nicht wirklich um das Heil seiner Seele besorgt, und er hat keinen Begriff von seinem eigenen Zustand oder von Gott.

Das Gesetz geht nicht von der Tatsache aus, dass ein Sünder hoffnungslos verloren ist, es bietet ihm aber auch keine Erlösung an. Das Gesetz kann nur an die Verantwortung eines Menschen appellieren, aber weil der Mensch ein Sünder ist, kann er dieser Verantwortung niemals gerecht werden. Der arme, verzweifelte Kerkermeister in Philippi stellte wohl die Frage, wie er errettet werden könne (Apg 16,30), die Frage, die sich für einen Sünder viel eher schickt.

In seiner Reaktion auf die Frage dreht der Herr die Verhältnisse um. Er wird der Frageseller, und der Gesetzgelehrte muss Ihm antworten. Er fragt ihn nicht nur, was im Gesetz geschrieben steht, sondern auch, wie er liest. Der Herr stellt dem Gesetzgelehrten die richtige Frage, denn der stellt sich ja auf die Grundlage des Gesetzes.

Das ewige Leben zu erben, war für ihn etwas, was man durch eigene Anstrengung erreichen konnte. Er suchte sein Heil in der Erfüllung des Gesetzes. Der Herr antwortet in seiner Weisheit dem Toren nach seiner Narrheit (Spr 26,5). Ein Narr denkt, dass er das Gesetz halten und auf diese Weise das ewige Leben erben könne. Mit seiner Frage will der Herr ihn davon überzeugen, dass alle Versuche, auf dieser Grundlage das ewige Leben zu erben, völlig nutzlos sind.

Der Gesetzgelehrte beantwortet die Frage, was im Gesetz geschrieben steht. Ohne sich dessen bewusst zu sein, beantwortet er auch die Frage, wie er liest. Er weiß genau, was dort steht, aber er liest es, ohne dass sein Herz daran beteiligt ist. So können auch wir mit der Schrift umgehen. Wir wissen wohl, was da steht, und kennen die richtigen Antworten auf biblische Fragen. Das ist jedoch nur Theorie, wenn nicht die ganze Schrift unser Herz und unser Leben bestimmt.

Der Herr sagt dem Gesetzgelehrten, dass er recht geantwortet habe. Er bewertet dessen Antwort als richtig. Das steht tatsächlich da. So hat Er es aufschreiben lassen. Wenn der Gesetzgelehrte sich daran hält, wird er leben, das heißt, dass er das ewige Leben als Erbteil empfangen wird.

Der Gesetzgelehrte hat auf die Frage des Herrn geantwortet, aber er empfindet, dass er sich geschlagen geben muss. Das will er jedoch nicht zugeben, und er hat sofort eine andere Frage, die an seine eigene Antwort anknüpft. Er fragt, wer sein Nächster sei. Auch auf diese Frage erwartet er eine Antwort, die dem Gesetz entspricht. Es könnte also nur jemand aus dem Volk Gottes sein. Wenn der Herr die Antwort nicht geben würde, könnte Er nicht der Christus sein. Der Mann begreift nicht, dass er dabei ist, die Weisheit Gottes herauszufordern, und dass er sich selbst eine Schlinge legt.

Verse 30-35

Der barmherzige Samariter


Der Herr antwortet mit einem Gleichnis. Das ist eine ganz andere Art von Gleichnis als die Gleichnisse im Evangelium nach Matthäus. Dort redet Er in Gleichnissen vom Reich, während Lukas aus dem Mund des Herrn Jesus Gleichnisse von der Gnade aufschreibt.

Der Herr schildert einen Menschen, der von Jerusalem nach Jericho hinabgeht. Das bedeutet, dass es um einen Menschen geht, der den Ort verlässt, wo Gott wohnt, um zu dem Ort des Fluches zu gehen. Es ist nicht nur ein buchstäbliches Hinabgehen, sondern auch und vor allem ein geistlicher Abstieg. Der Mann erreicht Jericho jedoch nicht, denn er fällt unter Räuber. Die verschonen ihn nicht. Sie rauben ihm seinen ganzen Besitz, misshandeln ihn und lassen ihn halbtot liegen. Seine Zukunft sieht düster aus, er hat den Tod vor Augen.

Dann gibt es einen Hoffnungsschimmer. Ein Priester kommt vorbei, jemand, der Gott kennt und weiß, wie Gott ist. Der wird ihm, seinem Landsmann, doch sicher helfen. Doch da ist keine Freundlichkeit im Herzen dieses Priesters, nicht die Absicht, Liebe zu erweisen. Ihn hat auch nicht Gott auf die Reise geschickt, sondern er geht so seinen eigenen Weg. Er kommt „zufällig“ da vorbei. Für ihn ist dieser arme Mann ein Opfer des Zusammentreffens verschiedener trauriger Umstände, aber das ist nicht seine Sache. Diesen Mann in seinem Elend zu sehen, bewirkt keine Gnade in ihm, und so geht der Priester, der höchste Ausdruck des Gesetzes Gottes, „als er ihn sah, … an der entgegengesetzten Seite vorüber“.

Der Priester wusste nicht, wer sein Nächster war, genauso wenig wie der Gesetzgelehrte. Selbstsucht macht blind. Das Gesetz gibt Erkenntnis der Sünde, aber es ermutigt nicht dazu, anderen in Not zu helfen. Das Gesetz zeigt dem Menschen einfach seine Pflicht und erklärt ihn für schuldig, weil er dieser Pflicht nicht nachkommt. Andererseits verbietet das Gesetz nicht, Barmherzigkeit zu üben.

Als der Priester verschwunden ist, kommt ein Levit vorbei. Er steht nach dem Gesetz, was seine Stellung betrifft, dem Priester am nächsten. Er schaut auch zu dem Mann hin, aber ebenso wenig wie der Priester erkennt er in dem Mann seinen Nächsten.

Dann kommt ein Samariter dort an. Wenn der Mann nicht halbtot gewesen wäre, hätte er jedenfalls nicht von einem Samariter Hilfe haben wollen. Aber er hat nicht einmal die Kraft, jemanden zu Hilfe zu rufen. Der von ihm verachtete Samariter fragt nicht, wer sein Nächster ist. Die Liebe, die in seinem Herzen ist, macht ihn zum Nächsten des Mannes, der in Not ist. Das ist es, was Gott in Christus selbst getan hat. Dann verschwinden alle Unterscheidungen, sowohl die nach dem Gesetz als auch die natürlichen.

Der Samariter kommt nicht „zufällig“ da vorbei. Er ist „auf der Reise“ und hat somit ein Ziel. Auf dem Weg zu diesem Ziel kommt er am Opfer des Raubüberfalls vorbei. Er sieht den Mann, und statt sich abzuwenden, wird er innerlich bewegt. Sein Erbarmen bringt ihn dazu, selbst zu dem Mann hinzugehen. Er schickt keinen anderen. Er sagt nichts, macht dem Mann keine Vorwürfe, sondern verbindet seine Wunden, nachdem er sie mit Öl und Wein behandelt hat.

Der Samariter scheint auf solch eine Begegnung vorbereitet zu sein, denn er hat genau die Dinge bei sich, die für diesen Mann notwendig sind. Er überlässt den Mann auch nicht weiter seinem Schicksal, sondern nimmt ihn mit. Dazu stellt er sein eigenes Reittier zur Verfügung. Der Mann darf darauf sitzen, und er läuft nebenher. Er tauscht seinen Platz mit dem Mann. Das tut der Herr Jesus mit uns. Er war reich und ist arm geworden, um uns, die wir arm waren, reich zu machen (2Kor 8,9).

In dem Öl, dem Wein und dem Reittier können wir auch eine geistliche Bedeutung sehen. Öl ist ein Bild des Heiligen Geistes, und der Wein ist ein Bild der Freude. Sein eigenes Reittier ist das, was uns trägt. Wir können darin seine Gerechtigkeit sehen, durch die wir vor Gott leben können.

So bringt er ihn in eine Herberge. Der Samariter muss weiterreisen, aber seine Fürsorge für ihn hört nicht auf. Er übergibt ihn der Fürsorge des Wirtes und bezahlt ihm dafür zwei Denare. Und auch dann noch hört seine Sorge für ihn nicht auf. Er verspricht, dass er wieder zurückkommen wird, um zu sehen, wie es dem Mann ergeht. Sollte sich dann herausstellen, dass mehr nötig ist als die zwei Denare, wird der Samariter auch das vergüten.

Das ist das volle Ergebnis der Gnade. Gnade erlöst nicht nur von Sünden, sondern bringt auch in eine Herberge, ein Zuhause, unter die Fürsorge des Heiligen Geistes. Von Ihm können wir in dem Wirt ein Bild sehen. Wir können in dem Wirt aber auch ein Bild von einem Gläubigen sehen, der sich mit der Gabe, die der Herr ihm dazu durch den Heiligen Geist gegeben hat, um andere kümmert.

Bei seiner Rückkehr wird der Herr alle, die sich um andere gekümmert haben, für alle übermäßigen Anstrengungen entschädigen, die sie auf sich genommen haben.

Verse 30-35

Der barmherzige Samariter


Der Herr antwortet mit einem Gleichnis. Das ist eine ganz andere Art von Gleichnis als die Gleichnisse im Evangelium nach Matthäus. Dort redet Er in Gleichnissen vom Reich, während Lukas aus dem Mund des Herrn Jesus Gleichnisse von der Gnade aufschreibt.

Der Herr schildert einen Menschen, der von Jerusalem nach Jericho hinabgeht. Das bedeutet, dass es um einen Menschen geht, der den Ort verlässt, wo Gott wohnt, um zu dem Ort des Fluches zu gehen. Es ist nicht nur ein buchstäbliches Hinabgehen, sondern auch und vor allem ein geistlicher Abstieg. Der Mann erreicht Jericho jedoch nicht, denn er fällt unter Räuber. Die verschonen ihn nicht. Sie rauben ihm seinen ganzen Besitz, misshandeln ihn und lassen ihn halbtot liegen. Seine Zukunft sieht düster aus, er hat den Tod vor Augen.

Dann gibt es einen Hoffnungsschimmer. Ein Priester kommt vorbei, jemand, der Gott kennt und weiß, wie Gott ist. Der wird ihm, seinem Landsmann, doch sicher helfen. Doch da ist keine Freundlichkeit im Herzen dieses Priesters, nicht die Absicht, Liebe zu erweisen. Ihn hat auch nicht Gott auf die Reise geschickt, sondern er geht so seinen eigenen Weg. Er kommt „zufällig“ da vorbei. Für ihn ist dieser arme Mann ein Opfer des Zusammentreffens verschiedener trauriger Umstände, aber das ist nicht seine Sache. Diesen Mann in seinem Elend zu sehen, bewirkt keine Gnade in ihm, und so geht der Priester, der höchste Ausdruck des Gesetzes Gottes, „als er ihn sah, … an der entgegengesetzten Seite vorüber“.

Der Priester wusste nicht, wer sein Nächster war, genauso wenig wie der Gesetzgelehrte. Selbstsucht macht blind. Das Gesetz gibt Erkenntnis der Sünde, aber es ermutigt nicht dazu, anderen in Not zu helfen. Das Gesetz zeigt dem Menschen einfach seine Pflicht und erklärt ihn für schuldig, weil er dieser Pflicht nicht nachkommt. Andererseits verbietet das Gesetz nicht, Barmherzigkeit zu üben.

Als der Priester verschwunden ist, kommt ein Levit vorbei. Er steht nach dem Gesetz, was seine Stellung betrifft, dem Priester am nächsten. Er schaut auch zu dem Mann hin, aber ebenso wenig wie der Priester erkennt er in dem Mann seinen Nächsten.

Dann kommt ein Samariter dort an. Wenn der Mann nicht halbtot gewesen wäre, hätte er jedenfalls nicht von einem Samariter Hilfe haben wollen. Aber er hat nicht einmal die Kraft, jemanden zu Hilfe zu rufen. Der von ihm verachtete Samariter fragt nicht, wer sein Nächster ist. Die Liebe, die in seinem Herzen ist, macht ihn zum Nächsten des Mannes, der in Not ist. Das ist es, was Gott in Christus selbst getan hat. Dann verschwinden alle Unterscheidungen, sowohl die nach dem Gesetz als auch die natürlichen.

Der Samariter kommt nicht „zufällig“ da vorbei. Er ist „auf der Reise“ und hat somit ein Ziel. Auf dem Weg zu diesem Ziel kommt er am Opfer des Raubüberfalls vorbei. Er sieht den Mann, und statt sich abzuwenden, wird er innerlich bewegt. Sein Erbarmen bringt ihn dazu, selbst zu dem Mann hinzugehen. Er schickt keinen anderen. Er sagt nichts, macht dem Mann keine Vorwürfe, sondern verbindet seine Wunden, nachdem er sie mit Öl und Wein behandelt hat.

Der Samariter scheint auf solch eine Begegnung vorbereitet zu sein, denn er hat genau die Dinge bei sich, die für diesen Mann notwendig sind. Er überlässt den Mann auch nicht weiter seinem Schicksal, sondern nimmt ihn mit. Dazu stellt er sein eigenes Reittier zur Verfügung. Der Mann darf darauf sitzen, und er läuft nebenher. Er tauscht seinen Platz mit dem Mann. Das tut der Herr Jesus mit uns. Er war reich und ist arm geworden, um uns, die wir arm waren, reich zu machen (2Kor 8,9).

In dem Öl, dem Wein und dem Reittier können wir auch eine geistliche Bedeutung sehen. Öl ist ein Bild des Heiligen Geistes, und der Wein ist ein Bild der Freude. Sein eigenes Reittier ist das, was uns trägt. Wir können darin seine Gerechtigkeit sehen, durch die wir vor Gott leben können.

So bringt er ihn in eine Herberge. Der Samariter muss weiterreisen, aber seine Fürsorge für ihn hört nicht auf. Er übergibt ihn der Fürsorge des Wirtes und bezahlt ihm dafür zwei Denare. Und auch dann noch hört seine Sorge für ihn nicht auf. Er verspricht, dass er wieder zurückkommen wird, um zu sehen, wie es dem Mann ergeht. Sollte sich dann herausstellen, dass mehr nötig ist als die zwei Denare, wird der Samariter auch das vergüten.

Das ist das volle Ergebnis der Gnade. Gnade erlöst nicht nur von Sünden, sondern bringt auch in eine Herberge, ein Zuhause, unter die Fürsorge des Heiligen Geistes. Von Ihm können wir in dem Wirt ein Bild sehen. Wir können in dem Wirt aber auch ein Bild von einem Gläubigen sehen, der sich mit der Gabe, die der Herr ihm dazu durch den Heiligen Geist gegeben hat, um andere kümmert.

Bei seiner Rückkehr wird der Herr alle, die sich um andere gekümmert haben, für alle übermäßigen Anstrengungen entschädigen, die sie auf sich genommen haben.

Verse 36-37

Anwendung des Gleichnisses


Der Herr hat eine eindrucksvolle Illustration für Nächstenliebe gegeben. Jetzt darf der Gesetzgelehrte die Frage beantworten, wer der Nächste war. Beachte, wie der Herr die Frage herumdreht. Der Gesetzgelehrte hatte die Frage: „Wer ist mein Nächster?“ Der Herr fragt: Wer erweist sich als der Nächste anderer? Mein Nächster ist derjenige, der mir in meiner Not zu Hilfe kommt. Nicht der ist der Nächste, dem ich Liebe erweisen muss, sondern der Nächste ist der, der sich über mich erbarmt. Das bedeutet, dass ich mich in dem Mann erkenne, der unter die Räuber gefallen ist, und dass ich von jemandem abhängig bin, der mein Nächster sein will. Der Herr Jesus ist für mich der Nächste geworden.

In seiner Antwort nimmt der Gesetzgelehrte das Wort „Samariter“ nicht in den Mund. Stattdessen gibt er, ohne sich das zu klarzumachen, die schöne Umschreibung: „Der die Barmherzigkeit an ihm tat.“ Dann kommt die Antwort des Herrn, die für ihn wie ein Donnerschlag geklungen haben muss: „Geh hin und tu du ebenso.“ Der Herr sagt damit, dass er so handeln soll, wie der Samariter es getan hat. Er schickt ihn hin, genau das zu tun.

Der Gesetzgelehrte hat alles gesagt. Gegen das, was der Herr gesagt hat, ist vom Gesetz her nichts einzuwenden. Eine solche Haltung findet man im Gesetz nicht. Das Gesetz sagt gar nichts darüber. Es verurteilt eine solche Haltung nicht, aber ermutigt auch nicht dazu. Die Gnade geht daher auch weit über das Gesetz hinaus. Der Herr Jesus hat alles, was im Gesetz steht, vollkommen erfüllt, aber Er hat unendlich viel mehr getan, als was das Gesetz sagt. So wie Er der Nächste ist, so wird das auch von uns erwartet.

Verse 36-37

Anwendung des Gleichnisses


Der Herr hat eine eindrucksvolle Illustration für Nächstenliebe gegeben. Jetzt darf der Gesetzgelehrte die Frage beantworten, wer der Nächste war. Beachte, wie der Herr die Frage herumdreht. Der Gesetzgelehrte hatte die Frage: „Wer ist mein Nächster?“ Der Herr fragt: Wer erweist sich als der Nächste anderer? Mein Nächster ist derjenige, der mir in meiner Not zu Hilfe kommt. Nicht der ist der Nächste, dem ich Liebe erweisen muss, sondern der Nächste ist der, der sich über mich erbarmt. Das bedeutet, dass ich mich in dem Mann erkenne, der unter die Räuber gefallen ist, und dass ich von jemandem abhängig bin, der mein Nächster sein will. Der Herr Jesus ist für mich der Nächste geworden.

In seiner Antwort nimmt der Gesetzgelehrte das Wort „Samariter“ nicht in den Mund. Stattdessen gibt er, ohne sich das zu klarzumachen, die schöne Umschreibung: „Der die Barmherzigkeit an ihm tat.“ Dann kommt die Antwort des Herrn, die für ihn wie ein Donnerschlag geklungen haben muss: „Geh hin und tu du ebenso.“ Der Herr sagt damit, dass er so handeln soll, wie der Samariter es getan hat. Er schickt ihn hin, genau das zu tun.

Der Gesetzgelehrte hat alles gesagt. Gegen das, was der Herr gesagt hat, ist vom Gesetz her nichts einzuwenden. Eine solche Haltung findet man im Gesetz nicht. Das Gesetz sagt gar nichts darüber. Es verurteilt eine solche Haltung nicht, aber ermutigt auch nicht dazu. Die Gnade geht daher auch weit über das Gesetz hinaus. Der Herr Jesus hat alles, was im Gesetz steht, vollkommen erfüllt, aber Er hat unendlich viel mehr getan, als was das Gesetz sagt. So wie Er der Nächste ist, so wird das auch von uns erwartet.

Verse 38-42

Martha und Maria


Ab Lk 10,38 bis zu Kapitel 11,13 macht der Herr seine Jünger mit den großen Segensquellen bekannt: mit dem Wort, dem Gebet und dem Heiligen Geist. Diese drei Mittel sind entscheidend für das gesamte Leben als Christ. Es geht dabei darum, auf Gott zu hören, zu Ihm als Vater zu gehen und sich der Leitung und Kraft des Heiligen Geistes anzuvertrauen. Das kennzeichnet den Bereich der Herberge in dem Gleichnis, und durch diese Mittel wird ein himmlisches Volk auf der Erde gebildet, das die Atmosphäre des Himmels atmet.

Der Herr Jesus ist mit seinen Jüngern nicht „zufällig“ unterwegs wie der Priester und der Levit. Sein Ziel ist Jerusalem. Auf dem Weg dorthin kommt Er in ein Dorf, wo eine Frau, Martha, Ihn gastlich in ihr Haus aufnimmt. Es ist gleichsam die Herberge aus dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Dort ist Er, und dort redet Er sein Wort zu denen, die zu seinen Füßen sitzen, um seinem Wort zuzuhören.

Martha hat noch eine Schwester. Sie heißt Maria. Von ihr berichtet Lukas, dass sie sich „auch“ zu den Füßen des Herrn Jesus niedersetzte und seinem Wort zuhörte. Das Wörtchen „auch“ ist bezeichnend, denn es bedeutet, dass sie nicht nur dasaß und zuhörte, sondern auch Martha half beim Dienen.

Maria weiß die Fürsorge, die der Samariter für sie hat, zu schätzen. Wir finden sie dreimal zu den Füßen des Herrn. Hier, um seinem Wort zuzuhören; beim zweiten Mal, als sie dem Herrn zu Füßen fällt und Ihm ihren Kummer bringt, dass ihr Bruder gestorben ist (Joh 11,32). Beim dritten Mal ist sie da, um seine Füße zu salben: Damit drückt sie ihre Anbetung im Blick auf seinen Tod und sein Begräbnis aus (Joh 12,3). Sie hat Ihn zu seinen Füßen kennengelernt, als sie Ihm zuhörte.

Während Maria zu den Füßen des Herrn sitzt, ist Martha sehr beschäftigt. Es ist auch keine Kleinigkeit, wenn man plötzlich dreizehn Männer zu versorgen hat. Es nervt sie, dass ihre Schwester so ruhig dasitzt und sie allein dienen lässt. Dazu nimmt sie es auch dem Herrn übel, dass Er Maria nicht drängt, ihr zu helfen. Sieht Er denn nicht, wie viel zu tun ist?

Zu dienen ist nicht verkehrt, aber der Dienst muss daraus erwachsen, dass man zu den Füßen des Herrn sitzt. Der Dienst für den Herrn zog Martha zugleich vom Herrn weg. Es gibt so viele Dinge, die an sich nicht verkehrt sind, die uns aber so leicht von Ihm abziehen. Das können notwendige, aber auch interessante Dinge sein, die uns faszinieren. Wenn irgendeine Arbeit nicht aus Liebe zu Ihm allein getan wird, verlieren wir die Freude daran und werden anderen gegenüber kritisch. Für Maria ist alles, was sie für den Herrn tun kann, nichts im Vergleich zu dem, was Er ihr mitzuteilen hat.

Martha ist so mit ihrer Arbeit beschäftigt, dass für nichts anderes mehr Raum ist. Martha hat zu viel Arbeit. Arbeit an sich ist nicht verkehrt, wohl aber dann, wenn dadurch die Sicht auf den Herrn genommen wird. Vieles ist nötig, aber alles, was nötig ist, kann nur gut gehen, wenn es aus dem Einen hervorkommt: zu den Füßen des Herrn Jesus zu sitzen. Das ist das Eine, was Maria erwählt hat. Wenn wir, wie Martha, mit vielen Dingen beschäftigt sind, bedeutet das, dass wir das Eine, was nötig ist, aus dem Auge verlieren.

Es gibt weitere Begebenheiten, die uns zeigen, wie wichtig das „eine“ ist. So erbat David „Eins“ (Ps 27,4); der Herr Jesus fragte in Verbindung mit seiner Person „ein Wort“ (Lk 20,3; Mt 21,24; Mk 11,29); der Blindgeborene wusste, als er sehend geworden war, „eins“ (Joh 9,25); dem reichen Jüngling fehlte „eins“ (Lk 18,22; Mk 10,21), und es gab „eins“, was Paulus tat (Phil 3,13; 14).

Wenn wir uns übermäßig für den Herrn einsetzen, hat das zur Folge, dass wir die Sicht auf den Herrn verlieren und in dem, was Ihn beschäftigt, keine Gemeinschaft mit Ihm haben. Dazu kommt, dass Er sich in einer Zeit der Krise befindet. Er ist unterwegs nach Jerusalem, seiner Endbestimmung, was seinen Wandel als Mensch auf der Erde betrifft. Da ist es wichtig, auf sein Wort zu hören und die anderen Aktivitäten auf ein Minimum zu beschränken.

Der Herr lobt Maria dafür, dass sie das gute Teil erwählt hat. Das gute Teil ist die richtige „Portion“, die man auch bei einer Mahlzeit bekommt. So gab Joseph dem Benjamin die beste Portion Essen, die fünffache Menge von dem, was seine Brüder bekamen (1Mo 43,34). Martha wollte dem Herrn eine gute „Portion“ vorsetzen, während Maria das Teil wählte, das der Herr ihr vorsetzte. Martha blieb die Gastgeberin und der Herr der Gast. Für Maria ist der Herr der Gastgeber.

Bei den Emmausjüngern sehen wir auch, dass der Herr, nachdem Er als Gast eingeladen war, den Platz des Gastgebers einnimmt und das Brot bricht. Diesen Platz sucht Er auch in unserem Herzen, nicht den eines Gastes. Er weiß aus eigener Erfahrung, was das gute Teil, die gute Portion ist. Das ist das Teil, das der Vater Ihm gab: das Tun seines Willens, denn das war seine Speise (Joh 4,34).

Verse 38-42

Martha und Maria


Ab Lk 10,38 bis zu Kapitel 11,13 macht der Herr seine Jünger mit den großen Segensquellen bekannt: mit dem Wort, dem Gebet und dem Heiligen Geist. Diese drei Mittel sind entscheidend für das gesamte Leben als Christ. Es geht dabei darum, auf Gott zu hören, zu Ihm als Vater zu gehen und sich der Leitung und Kraft des Heiligen Geistes anzuvertrauen. Das kennzeichnet den Bereich der Herberge in dem Gleichnis, und durch diese Mittel wird ein himmlisches Volk auf der Erde gebildet, das die Atmosphäre des Himmels atmet.

Der Herr Jesus ist mit seinen Jüngern nicht „zufällig“ unterwegs wie der Priester und der Levit. Sein Ziel ist Jerusalem. Auf dem Weg dorthin kommt Er in ein Dorf, wo eine Frau, Martha, Ihn gastlich in ihr Haus aufnimmt. Es ist gleichsam die Herberge aus dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Dort ist Er, und dort redet Er sein Wort zu denen, die zu seinen Füßen sitzen, um seinem Wort zuzuhören.

Martha hat noch eine Schwester. Sie heißt Maria. Von ihr berichtet Lukas, dass sie sich „auch“ zu den Füßen des Herrn Jesus niedersetzte und seinem Wort zuhörte. Das Wörtchen „auch“ ist bezeichnend, denn es bedeutet, dass sie nicht nur dasaß und zuhörte, sondern auch Martha half beim Dienen.

Maria weiß die Fürsorge, die der Samariter für sie hat, zu schätzen. Wir finden sie dreimal zu den Füßen des Herrn. Hier, um seinem Wort zuzuhören; beim zweiten Mal, als sie dem Herrn zu Füßen fällt und Ihm ihren Kummer bringt, dass ihr Bruder gestorben ist (Joh 11,32). Beim dritten Mal ist sie da, um seine Füße zu salben: Damit drückt sie ihre Anbetung im Blick auf seinen Tod und sein Begräbnis aus (Joh 12,3). Sie hat Ihn zu seinen Füßen kennengelernt, als sie Ihm zuhörte.

Während Maria zu den Füßen des Herrn sitzt, ist Martha sehr beschäftigt. Es ist auch keine Kleinigkeit, wenn man plötzlich dreizehn Männer zu versorgen hat. Es nervt sie, dass ihre Schwester so ruhig dasitzt und sie allein dienen lässt. Dazu nimmt sie es auch dem Herrn übel, dass Er Maria nicht drängt, ihr zu helfen. Sieht Er denn nicht, wie viel zu tun ist?

Zu dienen ist nicht verkehrt, aber der Dienst muss daraus erwachsen, dass man zu den Füßen des Herrn sitzt. Der Dienst für den Herrn zog Martha zugleich vom Herrn weg. Es gibt so viele Dinge, die an sich nicht verkehrt sind, die uns aber so leicht von Ihm abziehen. Das können notwendige, aber auch interessante Dinge sein, die uns faszinieren. Wenn irgendeine Arbeit nicht aus Liebe zu Ihm allein getan wird, verlieren wir die Freude daran und werden anderen gegenüber kritisch. Für Maria ist alles, was sie für den Herrn tun kann, nichts im Vergleich zu dem, was Er ihr mitzuteilen hat.

Martha ist so mit ihrer Arbeit beschäftigt, dass für nichts anderes mehr Raum ist. Martha hat zu viel Arbeit. Arbeit an sich ist nicht verkehrt, wohl aber dann, wenn dadurch die Sicht auf den Herrn genommen wird. Vieles ist nötig, aber alles, was nötig ist, kann nur gut gehen, wenn es aus dem Einen hervorkommt: zu den Füßen des Herrn Jesus zu sitzen. Das ist das Eine, was Maria erwählt hat. Wenn wir, wie Martha, mit vielen Dingen beschäftigt sind, bedeutet das, dass wir das Eine, was nötig ist, aus dem Auge verlieren.

Es gibt weitere Begebenheiten, die uns zeigen, wie wichtig das „eine“ ist. So erbat David „Eins“ (Ps 27,4); der Herr Jesus fragte in Verbindung mit seiner Person „ein Wort“ (Lk 20,3; Mt 21,24; Mk 11,29); der Blindgeborene wusste, als er sehend geworden war, „eins“ (Joh 9,25); dem reichen Jüngling fehlte „eins“ (Lk 18,22; Mk 10,21), und es gab „eins“, was Paulus tat (Phil 3,13; 14).

Wenn wir uns übermäßig für den Herrn einsetzen, hat das zur Folge, dass wir die Sicht auf den Herrn verlieren und in dem, was Ihn beschäftigt, keine Gemeinschaft mit Ihm haben. Dazu kommt, dass Er sich in einer Zeit der Krise befindet. Er ist unterwegs nach Jerusalem, seiner Endbestimmung, was seinen Wandel als Mensch auf der Erde betrifft. Da ist es wichtig, auf sein Wort zu hören und die anderen Aktivitäten auf ein Minimum zu beschränken.

Der Herr lobt Maria dafür, dass sie das gute Teil erwählt hat. Das gute Teil ist die richtige „Portion“, die man auch bei einer Mahlzeit bekommt. So gab Joseph dem Benjamin die beste Portion Essen, die fünffache Menge von dem, was seine Brüder bekamen (1Mo 43,34). Martha wollte dem Herrn eine gute „Portion“ vorsetzen, während Maria das Teil wählte, das der Herr ihr vorsetzte. Martha blieb die Gastgeberin und der Herr der Gast. Für Maria ist der Herr der Gastgeber.

Bei den Emmausjüngern sehen wir auch, dass der Herr, nachdem Er als Gast eingeladen war, den Platz des Gastgebers einnimmt und das Brot bricht. Diesen Platz sucht Er auch in unserem Herzen, nicht den eines Gastes. Er weiß aus eigener Erfahrung, was das gute Teil, die gute Portion ist. Das ist das Teil, das der Vater Ihm gab: das Tun seines Willens, denn das war seine Speise (Joh 4,34).

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Luke 10". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/luke-10.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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