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Richter 18

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Introduction

Was in dem vorigen Kapitel bei dem Leviten gefunden wurde, werden wir in diesem Kapitel bei einem ganzen Stamm wahrnehmen. Der Levit war auf gut Glück auf seiner Suche nach einem Platz, wo er hingehen konnte, ohne sich zu fragen, was der HERR wollte. Ebenso wie die anderen Stämme hatte der Stamm Dan ein Erbteil zugewiesen bekommen, aber dies durch Untreue nicht in Besitz genommen. Jetzt sind auch sie auf gut Glück auf der Suche nach einem Platz, an dem sie sich niederlassen können. In diesem Kapitel treffen sie einander. Die Sünde des Einzelnen wird zur Sünde eines ganzen Stammes.

Introduction

Was in dem vorigen Kapitel bei dem Leviten gefunden wurde, werden wir in diesem Kapitel bei einem ganzen Stamm wahrnehmen. Der Levit war auf gut Glück auf seiner Suche nach einem Platz, wo er hingehen konnte, ohne sich zu fragen, was der HERR wollte. Ebenso wie die anderen Stämme hatte der Stamm Dan ein Erbteil zugewiesen bekommen, aber dies durch Untreue nicht in Besitz genommen. Jetzt sind auch sie auf gut Glück auf der Suche nach einem Platz, an dem sie sich niederlassen können. In diesem Kapitel treffen sie einander. Die Sünde des Einzelnen wird zur Sünde eines ganzen Stammes.

Verse 1-2

Auf der Suche nach einem Erbteil


Der Stamm Dan hatte bei der Eroberung des Landes gezeigt, der schwächste zu sein. Wir haben dies in Richter 1 gesehen (Ri 1,34). Es mangelte ihnen an Kraft, um das ihnen zugewiesene Erbteil in Besitz zu nehmen. Wenn es keinen Aufblick zu Gott und kein aufmerksames Ohr für seine Anweisungen gibt, ist die Folge: Ungehorsam und das Tun des eigenen Willens. Das ist bezeichnend für den Mangel an Kraft.

Gott hat in Josua 19 eine deutliche Beschreibung des Gebietes gegeben, das Er für die Daniter reserviert hat (Jos 19,40-46). Sie weichen dem Feind jedoch aus, den sie auf dem ihnen zugewiesenen Erbteil wohnen lassen, und begeben sich jetzt auf die Suche nach einer leichteren Beute. Die Kundschafter, die ausgesandt werden, kommen aus demselben Gebiet wie demjenigen, in dem Simson aufwuchs (Ri 13,25).

Das Aussenden von Kundschaftern erinnert an das, was Mose tat (4Mo 13,2). Dies geschah auf die Bitte des Volkes hin (5Mo 1,22). Es ist kein Beweis für ein einfältiges Vertrauen auf das, was der HERR gesagt hat. Warum müssen denn Kundschafter ausgesandt werden, wenn Gott doch Zusagen gemacht hat?

Bei dem Stamm Dan geschieht alles aus eigener Überlegung heraus. Glaube ist nirgends zu entdecken. Aber wie steht es mit uns? Gott hat auch uns ein Erbteil gegeben. Was tun wir damit? Wenn wir das nicht in Besitz nehmen, werden wir uns auf irgendetwas anderes richten. Der Stamm Dan ist ein Bild des Volkes Gottes, das einen Platz auf der Erde sucht, weil die Inbesitznahme des himmlischen Erbteils zu viel von ihnen abverlangt.

Wenn wir Gottes Wahl für uns ablehnen, begeben wir uns selbst auf die Suche, aber dann sind wir nicht auf dem Weg Gottes. Wir landen schließlich bei dem Haus und dem Gottesdienst Michas. Die Fortsetzung lässt erkennen, dass der Gottesdienst Michas sich nahtlos an die Einstellung der Daniter anschließt.

Verse 1-2

Auf der Suche nach einem Erbteil


Der Stamm Dan hatte bei der Eroberung des Landes gezeigt, der schwächste zu sein. Wir haben dies in Richter 1 gesehen (Ri 1,34). Es mangelte ihnen an Kraft, um das ihnen zugewiesene Erbteil in Besitz zu nehmen. Wenn es keinen Aufblick zu Gott und kein aufmerksames Ohr für seine Anweisungen gibt, ist die Folge: Ungehorsam und das Tun des eigenen Willens. Das ist bezeichnend für den Mangel an Kraft.

Gott hat in Josua 19 eine deutliche Beschreibung des Gebietes gegeben, das Er für die Daniter reserviert hat (Jos 19,40-46). Sie weichen dem Feind jedoch aus, den sie auf dem ihnen zugewiesenen Erbteil wohnen lassen, und begeben sich jetzt auf die Suche nach einer leichteren Beute. Die Kundschafter, die ausgesandt werden, kommen aus demselben Gebiet wie demjenigen, in dem Simson aufwuchs (Ri 13,25).

Das Aussenden von Kundschaftern erinnert an das, was Mose tat (4Mo 13,2). Dies geschah auf die Bitte des Volkes hin (5Mo 1,22). Es ist kein Beweis für ein einfältiges Vertrauen auf das, was der HERR gesagt hat. Warum müssen denn Kundschafter ausgesandt werden, wenn Gott doch Zusagen gemacht hat?

Bei dem Stamm Dan geschieht alles aus eigener Überlegung heraus. Glaube ist nirgends zu entdecken. Aber wie steht es mit uns? Gott hat auch uns ein Erbteil gegeben. Was tun wir damit? Wenn wir das nicht in Besitz nehmen, werden wir uns auf irgendetwas anderes richten. Der Stamm Dan ist ein Bild des Volkes Gottes, das einen Platz auf der Erde sucht, weil die Inbesitznahme des himmlischen Erbteils zu viel von ihnen abverlangt.

Wenn wir Gottes Wahl für uns ablehnen, begeben wir uns selbst auf die Suche, aber dann sind wir nicht auf dem Weg Gottes. Wir landen schließlich bei dem Haus und dem Gottesdienst Michas. Die Fortsetzung lässt erkennen, dass der Gottesdienst Michas sich nahtlos an die Einstellung der Daniter anschließt.

Verse 3-4

Frage und Antwort


Als die Daniter zum Haus Michas kommen, fällt der Levit durch seine Mundart auf. Er gehört hier offensichtlich nicht hin. Um ihre Neugier zu befriedigen, stellen sie ihm einige Fragen. Diese Fragen hätten dem Leviten die Augen für das Verkehrte, das er getan hatte, und für die falsche Stellung, in der er sich befand, öffnen können.

Auf Frage eins hätte die ehrliche Antwort lauten müssen, dass sein eigener Wille ihn hierhin gebracht hatte. Doch diese Frage wird nicht beantwortet. Die beiden anderen Fragen werden ohne weiteres richtig beantwortet. Er übt die Priesterschaft für Micha aus, der ihm dafür Geld gibt und ihn auch andere Vorteile genießen lässt (Ri 17,10). Der Levit war ein von Menschen in Dienst genommener Priester und musste dann auch tun, was Micha von ihm erwartete.

Dieses Phänomen kennen wir heutzutage auch. In 2 Timotheus 4 heißt es, dass eine Zeit sein wird, da die Menschen „die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt“ (2Tim 4,3). In dieser Zeit leben wir. Menschen suchen für die Ausübung ihres Gottesdienstes nach Menschen, die es schön und gut sagen können, wenn sie das Gewissen nur außer Schussweite lassen. Sie müssen über die angenehmen Dinge des Lebens sprechen. Sie dürfen dabei wohl die Bibel zitieren, wenn sie diese nur auf die Weise auslegen, die die Menschen angenehm finden. Was gesagt wird, darf sie nicht verurteilen, denn dann wählen sie einen anderen Prediger. Die Normen und Werte, wie sie von Gott in der Bibel gegeben worden sind, dürfen nicht deutlich in den Vordergrund treten.

Hierin lässt die Christenheit heutzutage kein anderes Bild erkennen als in der Zeit, die wir im Buch Richter vor uns haben. Die Einführung einer geistlichen Klasse in der Christenheit hat bereits sehr früh begonnen. Dabei wurde aus dem Auge verloren, dass nicht Menschen jemanden zu einem bestimmten Dienst anstellen können, sondern dass der Herr Jesus selbst seinem „Leib”, das heißt der Gemeinde, Gaben gegeben hat. Wir lesen „und er hat ... gegeben“ (Eph 4,11) und „gesetzt, jedes einzelne von ihnen an dem Leib, wie es ihm gefallen hat“ (1Kor 12,18). Dabei ist keine Rede von Verhandlungen über Arbeitsbedingungen, wie dies bei der Geistlichkeit unserer Tage wohl geschieht.

Die Gaben sind für die ganze Gemeinde, nicht für eine einzelne Gruppe. Keine Gruppe kann eine Gabe für sich selbst beanspruchen. Durch das eigenmächtige Handeln des Menschen wird dies geleugnet und zur Seite geschoben. Jede Gruppe hat so ihre eigenen prominenten Führer. Auch was dies betrifft, gibt es nichts Neues unter der Sonne. In der Gemeinde in Korinth wurde dieses Übel bereits gefunden. Der Apostel Paulus packt diese Sache in seinem Brief an sie schon direkt im ersten Kapitel an (1Kor 1,10-13).

Verse 3-4

Frage und Antwort


Als die Daniter zum Haus Michas kommen, fällt der Levit durch seine Mundart auf. Er gehört hier offensichtlich nicht hin. Um ihre Neugier zu befriedigen, stellen sie ihm einige Fragen. Diese Fragen hätten dem Leviten die Augen für das Verkehrte, das er getan hatte, und für die falsche Stellung, in der er sich befand, öffnen können.

Auf Frage eins hätte die ehrliche Antwort lauten müssen, dass sein eigener Wille ihn hierhin gebracht hatte. Doch diese Frage wird nicht beantwortet. Die beiden anderen Fragen werden ohne weiteres richtig beantwortet. Er übt die Priesterschaft für Micha aus, der ihm dafür Geld gibt und ihn auch andere Vorteile genießen lässt (Ri 17,10). Der Levit war ein von Menschen in Dienst genommener Priester und musste dann auch tun, was Micha von ihm erwartete.

Dieses Phänomen kennen wir heutzutage auch. In 2 Timotheus 4 heißt es, dass eine Zeit sein wird, da die Menschen „die gesunde Lehre nicht ertragen werden, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhäufen werden, indem es ihnen in den Ohren kitzelt“ (2Tim 4,3). In dieser Zeit leben wir. Menschen suchen für die Ausübung ihres Gottesdienstes nach Menschen, die es schön und gut sagen können, wenn sie das Gewissen nur außer Schussweite lassen. Sie müssen über die angenehmen Dinge des Lebens sprechen. Sie dürfen dabei wohl die Bibel zitieren, wenn sie diese nur auf die Weise auslegen, die die Menschen angenehm finden. Was gesagt wird, darf sie nicht verurteilen, denn dann wählen sie einen anderen Prediger. Die Normen und Werte, wie sie von Gott in der Bibel gegeben worden sind, dürfen nicht deutlich in den Vordergrund treten.

Hierin lässt die Christenheit heutzutage kein anderes Bild erkennen als in der Zeit, die wir im Buch Richter vor uns haben. Die Einführung einer geistlichen Klasse in der Christenheit hat bereits sehr früh begonnen. Dabei wurde aus dem Auge verloren, dass nicht Menschen jemanden zu einem bestimmten Dienst anstellen können, sondern dass der Herr Jesus selbst seinem „Leib”, das heißt der Gemeinde, Gaben gegeben hat. Wir lesen „und er hat ... gegeben“ (Eph 4,11) und „gesetzt, jedes einzelne von ihnen an dem Leib, wie es ihm gefallen hat“ (1Kor 12,18). Dabei ist keine Rede von Verhandlungen über Arbeitsbedingungen, wie dies bei der Geistlichkeit unserer Tage wohl geschieht.

Die Gaben sind für die ganze Gemeinde, nicht für eine einzelne Gruppe. Keine Gruppe kann eine Gabe für sich selbst beanspruchen. Durch das eigenmächtige Handeln des Menschen wird dies geleugnet und zur Seite geschoben. Jede Gruppe hat so ihre eigenen prominenten Führer. Auch was dies betrifft, gibt es nichts Neues unter der Sonne. In der Gemeinde in Korinth wurde dieses Übel bereits gefunden. Der Apostel Paulus packt diese Sache in seinem Brief an sie schon direkt im ersten Kapitel an (1Kor 1,10-13).

Verse 5-6

Noch einmal Frage und Antwort


Offensichtlich von den Antworten, die der Levit auf ihre Fragen gegeben hat, überzeugt, sehen die Daniter in ihm jemanden, durch den sie nach dem Willen Gottes fragen können. Gott wird zwar darin einbezogen, aber nur, um als eine Art Stempel der Billigung ihrer Handlungsweise zu dienen. Sie fragen jemanden nach dem Weg, der selbst von Gott abgewichen ist. Indem er einen solchen Mann nach dem Willen Gottes fragt, verrät der Stamm Dan seinen eigenen geistlichen Zustand. Sie fragen sich nicht, ob die Stellung, die der Levit einnimmt, überhaupt ein Existenzrecht vor Gott hat. Er gibt sich als ein Geistlicher aus, bekleidet diese Position bei Micha, und somit ist er für die Daniter akzeptabel.

Sie bekommen die Antwort, die sie gern hören wollen. Sie schmeicheln ihm, indem sie ihn in seiner Position anerkennen. Er schmeichelt ihnen, indem er ihnen die Antwort gibt, die sie gern hören wollen. Er braucht über diese Antwort keine Sekunde nachzudenken. Es gibt keinen einzigen Hinweis, dass er Gott wirklich dabei einschaltet. Er sagt ihnen, dass sie in Frieden gehen können, womit er erklärt, dass sie über ihre Feinde triumphieren sollten.

Verse 5-6

Noch einmal Frage und Antwort


Offensichtlich von den Antworten, die der Levit auf ihre Fragen gegeben hat, überzeugt, sehen die Daniter in ihm jemanden, durch den sie nach dem Willen Gottes fragen können. Gott wird zwar darin einbezogen, aber nur, um als eine Art Stempel der Billigung ihrer Handlungsweise zu dienen. Sie fragen jemanden nach dem Weg, der selbst von Gott abgewichen ist. Indem er einen solchen Mann nach dem Willen Gottes fragt, verrät der Stamm Dan seinen eigenen geistlichen Zustand. Sie fragen sich nicht, ob die Stellung, die der Levit einnimmt, überhaupt ein Existenzrecht vor Gott hat. Er gibt sich als ein Geistlicher aus, bekleidet diese Position bei Micha, und somit ist er für die Daniter akzeptabel.

Sie bekommen die Antwort, die sie gern hören wollen. Sie schmeicheln ihm, indem sie ihn in seiner Position anerkennen. Er schmeichelt ihnen, indem er ihnen die Antwort gibt, die sie gern hören wollen. Er braucht über diese Antwort keine Sekunde nachzudenken. Es gibt keinen einzigen Hinweis, dass er Gott wirklich dabei einschaltet. Er sagt ihnen, dass sie in Frieden gehen können, womit er erklärt, dass sie über ihre Feinde triumphieren sollten.

Vers 7

Ein erfolgreicher Zug


Was der Levit vorausgesagt hat, trifft ein. Sie kommen in einem Gebiet an, das all ihren Wünschen nach Bequemlichkeit und ihrem Egoismus entspricht. Das Volk, das dort wohnt, lebt zurückgezogen, kümmert sich um nichts und hat mit niemandem etwas zu tun. Es ist ein Volk, das gesetzlos lebt: Es gibt „niemand, der die Herrschaft besessen hätte“. Sie sind niemandem Verantwortung schuldig.

Bei Gesetzlosigkeit brauchen wir nicht nur an allerlei Gräueltaten denken. Gesetzlosigkeit ist: Leben, ohne auf die Autorität Rücksicht zu nehmen, die über den Menschen gesetzt ist. Für jeden Menschen ist das in jedem Fall die Autorität Gottes. Wir können sagen, dass wir in 1. Johannes 3 eine richtige Definition der Sünde haben: „Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit“ (1Joh 3,4b).

Das Volk, das die Daniter dort entdeckt haben, ist kein Volk von solchen, die wir als große Sünder bezeichnen würden. Sie leben anständig und friedsam. Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass sie „nach Art der Sidonier“ lebten. Was die Sidonier vorstellen, haben wir bei der Betrachtung von Richter 3 gesehen (Ri 3,3). Dort sahen wir, dass die Sidonier Menschen sind, die von Geldsucht gekennzeichnet sind. Sie haben einen unersättlichen Hunger nach Geld. Auf diese Weise lebt das Volk, das die Daniter an diesem Ort antreffen.

Wir können sie mit Menschen vergleichen, die hart arbeiten und enthaltsam leben, das aber nur tun, um Geld zu sparen. Sie zählen sozusagen jeden Tag ihr Geld und stellen mit Genugtuung fest, dass es wieder etwas mehr ist als am letzten Tag. Der Besitz des Geldes ist ihnen alles. Etwas davon wegzugeben, ist der unmöglichste Gedanken, der bei ihnen aufkommen könnte. Sie leben für sich selbst und wollen mit niemandem etwas zu tun haben; das wäre nur lästig, weil es Geld kosten kann. Diesen Ort und diese Stellung wollen die Daniter übernehmen. Das Gebiet erscheint ihnen wohl als etwas Gutes. Die Entdeckung dieses Gebiets scheint eine bestätigende Antwort auf ihre durch den Leviten an Gott gerichtete Frage zu sein.

Hierin liegt für uns die Belehrung, dass eine Antwort, wie wir sie gern haben wollen, nicht immer bedeutet, dass wir auf dem Weg des Herrn sind. Wichtig ist, in welcher Gesinnung wir gebeten haben. Manchmal lässt Gott zu, dass wir bekommen, worum wir bitten, weil Er sieht, dass wir in unserem eigenen Willen fest entschlossen sind. So etwas verursacht immer geistlichen Schaden: „Da gab er ihnen ihr Begehr, aber er sandte Magerkeit in ihre Seelen“ (Ps 106,15).

Das Fragen nach dem Willen Gottes erfordert Aufrichtigkeit im Blick auf Ihn und das Bewusstsein, dass Er wirklich weiß, was das Beste ist. Paulus ermutigt uns: „Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden“ (Phil 4,6). Er sagt nicht dazu, dass wir auch bekommen würden, worum wir gebeten haben, sondern: „Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus“ (Phil 4,7). Indem wir alles dem Herrn bringen und uns Ihm anvertrauen, erhalten wir Ruhe und Frieden in unserem Herzen. Von dem Erleiden geistlicher Armut ist dann keine Rede.

Vers 7

Ein erfolgreicher Zug


Was der Levit vorausgesagt hat, trifft ein. Sie kommen in einem Gebiet an, das all ihren Wünschen nach Bequemlichkeit und ihrem Egoismus entspricht. Das Volk, das dort wohnt, lebt zurückgezogen, kümmert sich um nichts und hat mit niemandem etwas zu tun. Es ist ein Volk, das gesetzlos lebt: Es gibt „niemand, der die Herrschaft besessen hätte“. Sie sind niemandem Verantwortung schuldig.

Bei Gesetzlosigkeit brauchen wir nicht nur an allerlei Gräueltaten denken. Gesetzlosigkeit ist: Leben, ohne auf die Autorität Rücksicht zu nehmen, die über den Menschen gesetzt ist. Für jeden Menschen ist das in jedem Fall die Autorität Gottes. Wir können sagen, dass wir in 1. Johannes 3 eine richtige Definition der Sünde haben: „Die Sünde ist die Gesetzlosigkeit“ (1Joh 3,4b).

Das Volk, das die Daniter dort entdeckt haben, ist kein Volk von solchen, die wir als große Sünder bezeichnen würden. Sie leben anständig und friedsam. Das zeigt sich auch in der Tatsache, dass sie „nach Art der Sidonier“ lebten. Was die Sidonier vorstellen, haben wir bei der Betrachtung von Richter 3 gesehen (Ri 3,3). Dort sahen wir, dass die Sidonier Menschen sind, die von Geldsucht gekennzeichnet sind. Sie haben einen unersättlichen Hunger nach Geld. Auf diese Weise lebt das Volk, das die Daniter an diesem Ort antreffen.

Wir können sie mit Menschen vergleichen, die hart arbeiten und enthaltsam leben, das aber nur tun, um Geld zu sparen. Sie zählen sozusagen jeden Tag ihr Geld und stellen mit Genugtuung fest, dass es wieder etwas mehr ist als am letzten Tag. Der Besitz des Geldes ist ihnen alles. Etwas davon wegzugeben, ist der unmöglichste Gedanken, der bei ihnen aufkommen könnte. Sie leben für sich selbst und wollen mit niemandem etwas zu tun haben; das wäre nur lästig, weil es Geld kosten kann. Diesen Ort und diese Stellung wollen die Daniter übernehmen. Das Gebiet erscheint ihnen wohl als etwas Gutes. Die Entdeckung dieses Gebiets scheint eine bestätigende Antwort auf ihre durch den Leviten an Gott gerichtete Frage zu sein.

Hierin liegt für uns die Belehrung, dass eine Antwort, wie wir sie gern haben wollen, nicht immer bedeutet, dass wir auf dem Weg des Herrn sind. Wichtig ist, in welcher Gesinnung wir gebeten haben. Manchmal lässt Gott zu, dass wir bekommen, worum wir bitten, weil Er sieht, dass wir in unserem eigenen Willen fest entschlossen sind. So etwas verursacht immer geistlichen Schaden: „Da gab er ihnen ihr Begehr, aber er sandte Magerkeit in ihre Seelen“ (Ps 106,15).

Das Fragen nach dem Willen Gottes erfordert Aufrichtigkeit im Blick auf Ihn und das Bewusstsein, dass Er wirklich weiß, was das Beste ist. Paulus ermutigt uns: „Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden“ (Phil 4,6). Er sagt nicht dazu, dass wir auch bekommen würden, worum wir gebeten haben, sondern: „Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christus Jesus“ (Phil 4,7). Indem wir alles dem Herrn bringen und uns Ihm anvertrauen, erhalten wir Ruhe und Frieden in unserem Herzen. Von dem Erleiden geistlicher Armut ist dann keine Rede.

Verse 8-10

Der Bericht der Kundschafter


Die Stammesgenossen waren sehr gespannt auf die Ergebnisse der Kundschafter. Diese erstatten einen enthusiastischen Bericht und drängen auf unmittelbares Handeln. Was sie gesehen haben, übertrifft die kühnsten Erwartungen. In ihrer begeisterten Geschichte ist sogar für Gott noch Platz. Auch hier wird Gott „herangezogen”, um seinen Stempel der Billigung auf ihren Bericht zu drücken.

Niemand fragt sich, ob dies das Land ist, das Gott ihnen zugedacht hat. Alle Umstände machen doch schließlich deutlich, dass Gott dieses Land in ihre Hand gegeben hat? Mit denselben Augen und derselben Einstellung blickte Lot einst auf die Region von Sodom und Gomorrha. Diese sah aus „gleich dem Garten des HERRN“ (1Mo 13,10). Ein Juwel von einem Wohnort. Lot fragte sich nicht, was der HERR wollte, er folgte mit seinem Herzen dem, was seine Augen sahen. Über das Unheil, das dies über ihn und über seine Familie gebracht hat, lesen wir in 1. Mose 19 (1Mo 19,1-38). Die Daniter besaßen genau so einen Geist wie Lot.

Verse 8-10

Der Bericht der Kundschafter


Die Stammesgenossen waren sehr gespannt auf die Ergebnisse der Kundschafter. Diese erstatten einen enthusiastischen Bericht und drängen auf unmittelbares Handeln. Was sie gesehen haben, übertrifft die kühnsten Erwartungen. In ihrer begeisterten Geschichte ist sogar für Gott noch Platz. Auch hier wird Gott „herangezogen”, um seinen Stempel der Billigung auf ihren Bericht zu drücken.

Niemand fragt sich, ob dies das Land ist, das Gott ihnen zugedacht hat. Alle Umstände machen doch schließlich deutlich, dass Gott dieses Land in ihre Hand gegeben hat? Mit denselben Augen und derselben Einstellung blickte Lot einst auf die Region von Sodom und Gomorrha. Diese sah aus „gleich dem Garten des HERRN“ (1Mo 13,10). Ein Juwel von einem Wohnort. Lot fragte sich nicht, was der HERR wollte, er folgte mit seinem Herzen dem, was seine Augen sahen. Über das Unheil, das dies über ihn und über seine Familie gebracht hat, lesen wir in 1. Mose 19 (1Mo 19,1-38). Die Daniter besaßen genau so einen Geist wie Lot.

Verse 11-21

Die Beförderung von Michas Priester


Dem Aufruf der Kundschafter wird Gehör geschenkt. Ein Heer von 600 Mann macht sich auf den Weg, um „das verheißene Land” in Besitz zu nehmen. Über Kirjat-Jearim kommen sie zum Haus von Micha. Dann folgt eine auffallend detaillierte und lebendige Beschreibung der Weise, wie der Levit Michas von dem Stamm Dan vereinnahmt wird.

Die fünf Männer der ersten Mission führen die 600 an. Fünf ist die Zahl der Verantwortlichkeit. So wie sie für ihre Empfehlung des neuen Wohngebiets des Stammes verantwortlich sind, so sind sie es auch für die Weise, wie diese Expedition verläuft. Sie ergreifen das Wort und die Initiative. Offensichtlich haben sie, bevor sie das betreffende Gebiet in Besitz nehmen wollen, den Plan gefasst, den Leviten als Stammpriester anzuwerben. Dieser hat sie zum Schluss einen sehr günstigen Ausspruch Gottes hören lassen, der noch dazu eingetroffen ist. Solch einen Mann können sie in ihrem Stamm bestens gebrauchen.

Sie erzählen ihren Stammesgenossen auch von der anderen Entdeckung, die sie gemacht haben: die Götzenbilder in den Häusern von Micha. Sie brauchen nicht auszulegen, was sie meinen. Ihre Stammesgenossen haben dieselbe geistliche Einstellung wie sie.

Als sie bei dem Haus angekommen sind, gehen die fünf Männer zuerst in das Haus, während die anderen beim Eingang des Tores warten. Die fünf nehmen die Götzen weg. Als der Priester dies sieht, beschwert er sich, aber das beeindruckt überhaupt nicht. Eine eigenmächtige Priesterschaft stellt nichts dar. Sie dient allein zur Befriedigung religiöser Gefühle. Der Stamm ist hierauf aus. Darum wird dem Leviten ohne Pardon das Schweigen auferlegt und sie machen ihm einen verlockenden Vorschlag.

Die Stimmung des Priesters verändert sich direkt, als er hört, was ihm in Aussicht gestellt wird. Dieser Vorschlag bedeutet eine bedeutsame Positionsverbesserung und einen größeren Kreis, innerhalb dessen er seinen Einfluss geltend machen kann. Das Ganze ist so anziehend, dass er nicht einmal mehr über die Verpflichtungen nachdenkt, die er Micha gegenüber hat. Er packt seine Sachen und geht mit. Der Gedanke, nach dem Willen Gottes zu fragen, kommt überhaupt nicht bei ihm auf.

Diese Dinge sind uns in ihrer Art nicht fremd. Auch wenn wir nicht danach gefragt werden, wir sind alle für eine Beförderung in geistlichen Dingen empfänglich. Stellen wir uns vor, wir dürften zwischen zwei Gelegenheiten, etwas über den Herrn Jesus zu erzählen, auswählen. Bei der einen Gelegenheit können wir ein paar hundert Menschen erwarten, aber bei der anderen Gelegenheit werden wir froh sein können, wenn zwanzig dazu erscheinen. Zu welcher Gelegenheit würden wir hingehen? Am liebsten doch an den Ort, wo wir Hunderten von Menschen etwas über den Herrn Jesus erzählen könnten? Es ist zu wünschen, dass wir zuerst mit dem Herrn darüber sprechen. Er macht durchaus deutlich, wohin wir gehen sollen.

Es geht hier darum, dass wir von Natur aus doch geneigt sind, auf das zu sehen, was vor Augen ist, oder ist das nicht manchmal der Fall? Lasst uns einmal ehrlich sein. Was der Levit tut, steckt uns allen im Blut. Das Einzige, das uns vor solchen menschlichen und fleischlichen Motiven bewahren kann, ist ein aufrichtiges Fragen nach dem Willen Gottes. Verlieren wir auch die Gefahr des finanziellen Aspekts nicht aus dem Auge. Die Verführung, dass wir uns dadurch leiten lassen, ist mindestens so groß wie die Größe der Zuhörerschaft. Orte, wo ein geistlicher Dienst gut belohnt wird, sind anziehender als solche, wo man nicht so sehr mit dem Geldbeutel klingelt.

Jeder, der einen Dienst für den Herrn tun darf, muss diese Gefahren berücksichtigen. Dies können wir von den Verhandlungen zwischen den Danitern und dem Leviten lernen. Unser einziges Motiv muss es sein, Ihm zu dienen. Alles andere können wir Ihm überlassen.

Verse 11-21

Die Beförderung von Michas Priester


Dem Aufruf der Kundschafter wird Gehör geschenkt. Ein Heer von 600 Mann macht sich auf den Weg, um „das verheißene Land” in Besitz zu nehmen. Über Kirjat-Jearim kommen sie zum Haus von Micha. Dann folgt eine auffallend detaillierte und lebendige Beschreibung der Weise, wie der Levit Michas von dem Stamm Dan vereinnahmt wird.

Die fünf Männer der ersten Mission führen die 600 an. Fünf ist die Zahl der Verantwortlichkeit. So wie sie für ihre Empfehlung des neuen Wohngebiets des Stammes verantwortlich sind, so sind sie es auch für die Weise, wie diese Expedition verläuft. Sie ergreifen das Wort und die Initiative. Offensichtlich haben sie, bevor sie das betreffende Gebiet in Besitz nehmen wollen, den Plan gefasst, den Leviten als Stammpriester anzuwerben. Dieser hat sie zum Schluss einen sehr günstigen Ausspruch Gottes hören lassen, der noch dazu eingetroffen ist. Solch einen Mann können sie in ihrem Stamm bestens gebrauchen.

Sie erzählen ihren Stammesgenossen auch von der anderen Entdeckung, die sie gemacht haben: die Götzenbilder in den Häusern von Micha. Sie brauchen nicht auszulegen, was sie meinen. Ihre Stammesgenossen haben dieselbe geistliche Einstellung wie sie.

Als sie bei dem Haus angekommen sind, gehen die fünf Männer zuerst in das Haus, während die anderen beim Eingang des Tores warten. Die fünf nehmen die Götzen weg. Als der Priester dies sieht, beschwert er sich, aber das beeindruckt überhaupt nicht. Eine eigenmächtige Priesterschaft stellt nichts dar. Sie dient allein zur Befriedigung religiöser Gefühle. Der Stamm ist hierauf aus. Darum wird dem Leviten ohne Pardon das Schweigen auferlegt und sie machen ihm einen verlockenden Vorschlag.

Die Stimmung des Priesters verändert sich direkt, als er hört, was ihm in Aussicht gestellt wird. Dieser Vorschlag bedeutet eine bedeutsame Positionsverbesserung und einen größeren Kreis, innerhalb dessen er seinen Einfluss geltend machen kann. Das Ganze ist so anziehend, dass er nicht einmal mehr über die Verpflichtungen nachdenkt, die er Micha gegenüber hat. Er packt seine Sachen und geht mit. Der Gedanke, nach dem Willen Gottes zu fragen, kommt überhaupt nicht bei ihm auf.

Diese Dinge sind uns in ihrer Art nicht fremd. Auch wenn wir nicht danach gefragt werden, wir sind alle für eine Beförderung in geistlichen Dingen empfänglich. Stellen wir uns vor, wir dürften zwischen zwei Gelegenheiten, etwas über den Herrn Jesus zu erzählen, auswählen. Bei der einen Gelegenheit können wir ein paar hundert Menschen erwarten, aber bei der anderen Gelegenheit werden wir froh sein können, wenn zwanzig dazu erscheinen. Zu welcher Gelegenheit würden wir hingehen? Am liebsten doch an den Ort, wo wir Hunderten von Menschen etwas über den Herrn Jesus erzählen könnten? Es ist zu wünschen, dass wir zuerst mit dem Herrn darüber sprechen. Er macht durchaus deutlich, wohin wir gehen sollen.

Es geht hier darum, dass wir von Natur aus doch geneigt sind, auf das zu sehen, was vor Augen ist, oder ist das nicht manchmal der Fall? Lasst uns einmal ehrlich sein. Was der Levit tut, steckt uns allen im Blut. Das Einzige, das uns vor solchen menschlichen und fleischlichen Motiven bewahren kann, ist ein aufrichtiges Fragen nach dem Willen Gottes. Verlieren wir auch die Gefahr des finanziellen Aspekts nicht aus dem Auge. Die Verführung, dass wir uns dadurch leiten lassen, ist mindestens so groß wie die Größe der Zuhörerschaft. Orte, wo ein geistlicher Dienst gut belohnt wird, sind anziehender als solche, wo man nicht so sehr mit dem Geldbeutel klingelt.

Jeder, der einen Dienst für den Herrn tun darf, muss diese Gefahren berücksichtigen. Dies können wir von den Verhandlungen zwischen den Danitern und dem Leviten lernen. Unser einziges Motiv muss es sein, Ihm zu dienen. Alles andere können wir Ihm überlassen.

Verse 22-26

Michas Protest


Dann gelangt Micha zur Entdeckung, dass seine Hausgötzen und sein Priester verschwunden sind. Er trommelt seine Männer zusammen und beginnt die Verfolgungsjagd. Nachdem sie die Daniter eingeholt haben, folgt das traurige Zeugnis Michas. Jetzt, wo sein Götze und sein Priester weg sind, hat er nichts mehr. Er fühlt sich aller geistlichen Stützen beraubt. Weil es für ihn leicht auszurechnen ist, dass er es mit seinem kleinen Heer nie gegen die Daniter aufnehmen kann, geht er wie ein geschlagener Hund nach Hause. Es kommt offensichtlich nicht in ihm auf, nach dem wahren Gott zu fragen. So groß ist der geistliche Verfall im Volk Israel.

Die Daniter sind jedoch um nichts besser. Ohne einen Funken Mitleid herrschen sie den armen Micha an, obwohl er einer ihrer Volksgenossen war. Wenn der wahre Gott nicht mehr seinen vereinigenden Platz inmitten seines Volkes hat, ist es um die Einheit des Volkes geschehen. Es ist dann auch kein Respekt füreinander mehr da. Die folgenden Kapitel werden das in überfließendem Maß beweisen.

Micha war kein Mann des Glaubens; er stützte sich auf äußerliche Dinge. Der Halt seines Lebens lag in dem verankert, was tastbar war. Als ihm das abgenommen wird, wird er steuerlos. Wie viele Christen haben unbewusst auf die Sicherheiten zu vertrauen begonnen, mit denen sie sich selbst umgeben haben? Für uns ist ein Götze etwas, das uns von Gott loslöst, das uns in unserem Auftreten unabhängig von Ihm sein lässt. Wer im Verkehr allein auf seine Fahrtüchtigkeit vertraut und nicht auf die Bewahrung Gottes, hat diese Tüchtigkeit zu einem Götzen gemacht. Das ist es, was er bewundert, ohne Gott darin einzubeziehen, der ihm diese Tüchtigkeit gegeben hat. Wer bei Rückschlägen allein mit seinen abgeschlossenen Versicherungen rechnet und Gott außerhalb dieser Rückschläge hält, hat seinen Versicherungen des Status eines Götzen gegeben.

Ein Mann des Glaubens kann durchaus bestimmte äußerliche Dinge besitzen, aber sein Glaube stützt sich nicht darauf. Entscheidend ist, wie es mit seinem Herzen in Bezug auf Gott bestellt ist, und in dieser Gesinnung betrachtet er auch allerlei äußere Dinge. Dies fehlte bei Micha.

Was Micha hier tut und sagt, erinnert an das, was sein Vorfahr Abraham einst tat, aber das jedoch im größtmöglichen Gegensatz zu Micha. In 1. Mose 14 läuft Abraham auch mit einem kleinen Heer von 318 Mann einem großen Heer hinterher (1Mo 14,10-16). Er tut das nicht, um Götzen zurückzuholen, sondern um seinen abgewichenen Bruder Lot zu befreien. Er verhandelt nicht, sondern besiegt die vereinten Heere von sogar fünf Königen und befreit seinen Neffen Lot.

Abraham heißt nicht umsonst „der Vater der Gläubigen“. In ihm sehen wir ein glänzendes Vorbild dessen, wie der Glaube an Gott wirkt. Von ihm können wir lernen, wie es sein soll, und von Micha, wie es nicht sein soll.

Verse 22-26

Michas Protest


Dann gelangt Micha zur Entdeckung, dass seine Hausgötzen und sein Priester verschwunden sind. Er trommelt seine Männer zusammen und beginnt die Verfolgungsjagd. Nachdem sie die Daniter eingeholt haben, folgt das traurige Zeugnis Michas. Jetzt, wo sein Götze und sein Priester weg sind, hat er nichts mehr. Er fühlt sich aller geistlichen Stützen beraubt. Weil es für ihn leicht auszurechnen ist, dass er es mit seinem kleinen Heer nie gegen die Daniter aufnehmen kann, geht er wie ein geschlagener Hund nach Hause. Es kommt offensichtlich nicht in ihm auf, nach dem wahren Gott zu fragen. So groß ist der geistliche Verfall im Volk Israel.

Die Daniter sind jedoch um nichts besser. Ohne einen Funken Mitleid herrschen sie den armen Micha an, obwohl er einer ihrer Volksgenossen war. Wenn der wahre Gott nicht mehr seinen vereinigenden Platz inmitten seines Volkes hat, ist es um die Einheit des Volkes geschehen. Es ist dann auch kein Respekt füreinander mehr da. Die folgenden Kapitel werden das in überfließendem Maß beweisen.

Micha war kein Mann des Glaubens; er stützte sich auf äußerliche Dinge. Der Halt seines Lebens lag in dem verankert, was tastbar war. Als ihm das abgenommen wird, wird er steuerlos. Wie viele Christen haben unbewusst auf die Sicherheiten zu vertrauen begonnen, mit denen sie sich selbst umgeben haben? Für uns ist ein Götze etwas, das uns von Gott loslöst, das uns in unserem Auftreten unabhängig von Ihm sein lässt. Wer im Verkehr allein auf seine Fahrtüchtigkeit vertraut und nicht auf die Bewahrung Gottes, hat diese Tüchtigkeit zu einem Götzen gemacht. Das ist es, was er bewundert, ohne Gott darin einzubeziehen, der ihm diese Tüchtigkeit gegeben hat. Wer bei Rückschlägen allein mit seinen abgeschlossenen Versicherungen rechnet und Gott außerhalb dieser Rückschläge hält, hat seinen Versicherungen des Status eines Götzen gegeben.

Ein Mann des Glaubens kann durchaus bestimmte äußerliche Dinge besitzen, aber sein Glaube stützt sich nicht darauf. Entscheidend ist, wie es mit seinem Herzen in Bezug auf Gott bestellt ist, und in dieser Gesinnung betrachtet er auch allerlei äußere Dinge. Dies fehlte bei Micha.

Was Micha hier tut und sagt, erinnert an das, was sein Vorfahr Abraham einst tat, aber das jedoch im größtmöglichen Gegensatz zu Micha. In 1. Mose 14 läuft Abraham auch mit einem kleinen Heer von 318 Mann einem großen Heer hinterher (1Mo 14,10-16). Er tut das nicht, um Götzen zurückzuholen, sondern um seinen abgewichenen Bruder Lot zu befreien. Er verhandelt nicht, sondern besiegt die vereinten Heere von sogar fünf Königen und befreit seinen Neffen Lot.

Abraham heißt nicht umsonst „der Vater der Gläubigen“. In ihm sehen wir ein glänzendes Vorbild dessen, wie der Glaube an Gott wirkt. Von ihm können wir lernen, wie es sein soll, und von Micha, wie es nicht sein soll.

Verse 27-31

Die Eroberung von Lais


Die Götzen und der Priester Michas werden von den Danitern als eine Art Maskottchen mitgenommen. Es sollte fest und sicher für Erfolg bei dem Auftrag sorgen, für den sie unterwegs sind. Und so geschieht es auch. Lais bietet keinen Widerstand. Durch ihre abgesonderte Lage war auch niemand in der Nähe, um ein eventuelles Notsignal aufzunehmen und ihnen zu Hilfe zu kommen.

Gott gebraucht den Stamm Dan, um sie für ihre egoistische, selbstsüchtige Lebensweise zu richten. Dass der Stamm Dan selbst auch zu verurteilen ist, verhindert nicht, dass Gott ihn gebrauchen kann, um andere zu bestrafen. Mehrere Geschichten in diesem Buch sind ein Beweis dafür. Alle Völker, die von Gott dazu gebraucht werden, sein Volk für seine Untreue zu richten, sind Völker, die selbst gerichtet werden müssen. Das ist auch geschehen oder soll noch geschehen.

Die Stadt, die anstelle von Lais gebaut wird, wird Dan genannt. Diese Stadt Dan wird zum sprichwörtlichen Norden von Israel, der alles umfasste zwischen „Dan und Beerseba“ (Ri 20,1; 1Sam 3,20; 2Sam 3,10).

Der Levit Jonathan ist ein Enkel Moses (2Mo 2,22). Es ist schockierend, feststellen zu müssen, dass jemand aus seiner Nachkommenschaft, und das schon so bald, dem Götzendienst innerhalb eines Stammes von Israel auf offizielle Weise ein Existenzrecht gibt. Dies ist wieder ein Beweis dafür, dass Gottesfurcht nicht vererbbar und dass Gnade kein Erbgut ist. Sowohl die Geschichte Israels als auch die der Christenheit liefern davon bittere Beispiele. Wir sehen es auch in Familien treuer Gläubigen.

Die Geschichte Michas, des Leviten und des Stammes Dan endet mit der Erwähnung der beiden religiösen Systeme, die nebeneinander bestehen: der von Menschen ausgedachte Gottesdienst und der Ort, wo Gott in jener Zeit sein Haus hat, Silo. In den Augen der Menschen können diese beiden vielleicht durchaus nebeneinander bestehen; in den Augen Gottes ist das unmöglich.

Der Dienst in Silo wird zu Ende kommen. Das geschieht, als Hophni und Pinehas, zwei gottlose Priester, die Bundeslade als ein Maskottchen mitnehmen und diese von den Philistern erbeutet wird (1Sam 4,4-11). Aber solange das Zelt der Zusammenkunft noch dort steht, ist für Menschen wie die gottesfürchtige Hanna in Silo noch eine Begegnung mit Gott möglich (1Sam 1,9-11).

Verse 27-31

Die Eroberung von Lais


Die Götzen und der Priester Michas werden von den Danitern als eine Art Maskottchen mitgenommen. Es sollte fest und sicher für Erfolg bei dem Auftrag sorgen, für den sie unterwegs sind. Und so geschieht es auch. Lais bietet keinen Widerstand. Durch ihre abgesonderte Lage war auch niemand in der Nähe, um ein eventuelles Notsignal aufzunehmen und ihnen zu Hilfe zu kommen.

Gott gebraucht den Stamm Dan, um sie für ihre egoistische, selbstsüchtige Lebensweise zu richten. Dass der Stamm Dan selbst auch zu verurteilen ist, verhindert nicht, dass Gott ihn gebrauchen kann, um andere zu bestrafen. Mehrere Geschichten in diesem Buch sind ein Beweis dafür. Alle Völker, die von Gott dazu gebraucht werden, sein Volk für seine Untreue zu richten, sind Völker, die selbst gerichtet werden müssen. Das ist auch geschehen oder soll noch geschehen.

Die Stadt, die anstelle von Lais gebaut wird, wird Dan genannt. Diese Stadt Dan wird zum sprichwörtlichen Norden von Israel, der alles umfasste zwischen „Dan und Beerseba“ (Ri 20,1; 1Sam 3,20; 2Sam 3,10).

Der Levit Jonathan ist ein Enkel Moses (2Mo 2,22). Es ist schockierend, feststellen zu müssen, dass jemand aus seiner Nachkommenschaft, und das schon so bald, dem Götzendienst innerhalb eines Stammes von Israel auf offizielle Weise ein Existenzrecht gibt. Dies ist wieder ein Beweis dafür, dass Gottesfurcht nicht vererbbar und dass Gnade kein Erbgut ist. Sowohl die Geschichte Israels als auch die der Christenheit liefern davon bittere Beispiele. Wir sehen es auch in Familien treuer Gläubigen.

Die Geschichte Michas, des Leviten und des Stammes Dan endet mit der Erwähnung der beiden religiösen Systeme, die nebeneinander bestehen: der von Menschen ausgedachte Gottesdienst und der Ort, wo Gott in jener Zeit sein Haus hat, Silo. In den Augen der Menschen können diese beiden vielleicht durchaus nebeneinander bestehen; in den Augen Gottes ist das unmöglich.

Der Dienst in Silo wird zu Ende kommen. Das geschieht, als Hophni und Pinehas, zwei gottlose Priester, die Bundeslade als ein Maskottchen mitnehmen und diese von den Philistern erbeutet wird (1Sam 4,4-11). Aber solange das Zelt der Zusammenkunft noch dort steht, ist für Menschen wie die gottesfürchtige Hanna in Silo noch eine Begegnung mit Gott möglich (1Sam 1,9-11).

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Judges 18". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/judges-18.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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