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Bible Commentaries
5 Mose 21

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Introduction

Dies ist ein besonderes Kapitel, das auch ein Ganzes bildet in den fünf Abschnitten, aus denen es besteht. Wir finden hier die Heiligkeit des Lebens und die persönlichen Rechte, von allerlei Gesichtspunkten aus gesehen. Gleichzeitig entdecken wir eine schöne Übersicht hinsichtlich der Pläne Gottes mit seinem Volk. Auch geistliche Anwendungen können wir machen.

Introduction

Dies ist ein besonderes Kapitel, das auch ein Ganzes bildet in den fünf Abschnitten, aus denen es besteht. Wir finden hier die Heiligkeit des Lebens und die persönlichen Rechte, von allerlei Gesichtspunkten aus gesehen. Gleichzeitig entdecken wir eine schöne Übersicht hinsichtlich der Pläne Gottes mit seinem Volk. Auch geistliche Anwendungen können wir machen.

Verse 1-9

Sühnung von unschuldigem Blut


Es geht hier um jemanden, der eines gewaltsamen Todes gestorben ist, während der Täter unbekannt ist. Der Platz des Verbrechens ist das offene Feld, nicht eine Stadt. Der erste Mord geschah auch auf dem offenen Feld (1Mo 4,8). Wenn kein Täter bekannt ist, geht in der Gesellschaft normalerweise jeder frei aus. Vor Gott ist das nicht so. Es steht vor ihm fest, dass da Schuld vorliegt und zu dieser Erkenntnis muss das Volk kommen. Einer von ihnen ist ein Mörder. Das Volk muss lernen, die Schuld als ihre Schuld zu sehen.

Das Blut, das vergossen wurde, ist unschuldiges Blut (5Mo 21,8; 9) in dem Sinn, dass man nicht weiß, wer der Täter ist. Doch wird von Schuld gesprochen, weil es inmitten des Volkes geschehen ist. Das ganze Land wird dabei einbezogen (5Mo 21,1; 8). Um die Schuld des Landes zu sühnen (5Mo 21,8), muss ein Opfer gebracht werden. Gott sieht ein Mittel vor, wodurch die allgemeine Schuld von Volk und Land weggetan wird. Solange Missetat nicht bestraft ist, ist der Gerechtigkeit nicht Genüge getan. Wenn der Täter nicht gefunden werden kann, muss die Schuld, die sich auf dem Land und dem Volk befindet, in einer anderen Weise weggenommen werden. Die allgemeine Schuld durch die Tat eines Einzelnen sehen wir in Josua 7 (Jos 7,1; vgl. 2Sam 21,1; 2).

In Kapitel 19 ist eine Maßnahme vorgesehen bei einem Totschlag, bei dem der Täter bekannt ist (5Mo 19,1-13). In diesem Kapitel wird eine Maßnahme vorgesehen, wenn der Mörder nicht bekannt ist. Um Sühnung zu bewirken für das vergossene Blut, musste einer jungen Kuh das Genick gebrochen werden durch die Ältesten und diese Ältesten mussten ihre Hände über der jungen Kuh waschen. Während dieser Waschung der Hände mussten die Ältesten als Repräsentanten des Volkes erklären, dass sie unschuldig an diesem vergossenen Blut sind. Im Weiteren mussten sie den HERRN bitten, dem aus Ägypten erlösten Volk zu vergeben.

Von einer Sühnung im eigentlichen Sinn des Wortes ist hier nicht die Rede. Mit dem Blut der jungen Kuh geschieht nichts. Hier ist eher eine Sühnung durch Gerechtigkeit geschehen. Die junge Kuh stirbt anstelle eines unbekannten Mörders, wodurch das Land von Schuld gereinigt wurde (vgl. 4Mo 35,33).

Die prophetische Anwendung bezieht sich auf das, was später mit Israel geschehen wird. Israel wird dann erkennen, dass es schuldig ist hinsichtlich des Todes des Herrn Jesus (Sach 12,10). Nicht diejenigen, die dann leben werden, haben ihn getötet. Im buchstäblichen Sinn sind sie unschuldig, aber als Volk sind sie dieses Blutes schuldig. So steht das Volk, dargestellt in den Ältesten, in dem Tal: persönlich unschuldig, aber schuldig als Ganzes. Dass es in einem Tal geschehen muss, weist symbolisch auf die Demütigung hin bezüglich dessen, was in ihrer Mitte geschehen ist.

Sie mussten die junge Kuh zu „einem immer fließenden Bach hinabführen, in dem nicht gearbeitet und nicht gesät wird“. Der stets fließende Bach spricht von der niemals nachlassenden Gnade Gottes. Dass dort nicht gearbeitet und gesät wird, weist darauf hin, dass der Mensch – in der Hoffnung auf ein zukünftiges Ergebnis – durch eigene Anstrengungen nichts hinzufügen kann. Das Werk, das Gott zur Sühnung tut, ist ausschließlich ein Resultat seiner Gnade, ohne dass der Mensch irgendetwas hinzufügen könnte.

Das Auflegen der Hände weist auf die Einsmachung mit dem Mörder hin, der in ihrer Mitte anwesend, aber unbekannt ist. Aufgrund des Opfers wird das Volk befreit von der Schuld, die auf ihnen liegt. Das Gericht trifft die junge Kuh und nicht das als Ganzes schuldige Volk. Sie waschen ihre Hände als Zeichen der Einsmachung mit dem Opfer (Ps 26,6; Ps 73,13) und nicht wie Pilatus, der mit dem Opfer nichts zu tun haben wollte (Mt 27,24).

Sowohl der Ermordete als auch die junge Kuh sind ein Hinweis auf den Herrn Jesus. Die Ermordung des Herrn Jesus (Apg 7,52) ist das Resultat seiner Verwerfung durch den Menschen. Die Gabe des Christus als Mittel zur Versöhnung ist die Antwort von Gottes Gnade. Das sehen wir am Kreuz. Dahin hat der Mensch Christus gebracht und im selben Moment gab Gott Ihn zur Versöhnung.

Es gibt auch eine Anwendung in Bezug auf die Gemeinde. Böses, das in einer örtlichen Gemeinde anwesend ist, geht das ganze Volk Gottes an. Landesgrenzen gelten nicht für die Gemeinde Gottes, doch nicht das ganze Volk Gottes weltweit muss sich mit dem Bösen beschäftigen. Das geschieht durch die „Städte” drum herum und dann auch nicht durch alle Glieder dieser Gemeinde, sondern durch die Ältesten und Richter, die in erster Linie die Verantwortung tragen. Es ist wichtig zu wissen, wo die erste moralische Verantwortung liegt. Es muss „gemessen” werden, wer diese erste Verantwortung trägt.

Nur jemand, an dessen Händen keine eigene Schuld klebt, kann sich mit Bösem beschäftigen. Erst dann kann auch eine Einsmachung geschehen in der Erkenntnis, dass das ganze Volk schuldig ist. Es geht um Brüder, die moralisch sehr nah an der Sache sind, sie können sich damit beschäftigen. Es sind solche Brüder, die gewohnt sind, in Gottes Gegenwart zu verkehren. Sie beschäftigen sich nicht nur mit so schwerem Bösen wie Mord, sondern mit „jedem Rechtsstreit… jeder Verletzung“ (5Mo 21,5). Bei solchen Brüdern ist es wichtig, dass das priesterliche und das richterliche Element miteinander im Gleichgewicht sind.

Verse 1-9

Sühnung von unschuldigem Blut


Es geht hier um jemanden, der eines gewaltsamen Todes gestorben ist, während der Täter unbekannt ist. Der Platz des Verbrechens ist das offene Feld, nicht eine Stadt. Der erste Mord geschah auch auf dem offenen Feld (1Mo 4,8). Wenn kein Täter bekannt ist, geht in der Gesellschaft normalerweise jeder frei aus. Vor Gott ist das nicht so. Es steht vor ihm fest, dass da Schuld vorliegt und zu dieser Erkenntnis muss das Volk kommen. Einer von ihnen ist ein Mörder. Das Volk muss lernen, die Schuld als ihre Schuld zu sehen.

Das Blut, das vergossen wurde, ist unschuldiges Blut (5Mo 21,8; 9) in dem Sinn, dass man nicht weiß, wer der Täter ist. Doch wird von Schuld gesprochen, weil es inmitten des Volkes geschehen ist. Das ganze Land wird dabei einbezogen (5Mo 21,1; 8). Um die Schuld des Landes zu sühnen (5Mo 21,8), muss ein Opfer gebracht werden. Gott sieht ein Mittel vor, wodurch die allgemeine Schuld von Volk und Land weggetan wird. Solange Missetat nicht bestraft ist, ist der Gerechtigkeit nicht Genüge getan. Wenn der Täter nicht gefunden werden kann, muss die Schuld, die sich auf dem Land und dem Volk befindet, in einer anderen Weise weggenommen werden. Die allgemeine Schuld durch die Tat eines Einzelnen sehen wir in Josua 7 (Jos 7,1; vgl. 2Sam 21,1; 2).

In Kapitel 19 ist eine Maßnahme vorgesehen bei einem Totschlag, bei dem der Täter bekannt ist (5Mo 19,1-13). In diesem Kapitel wird eine Maßnahme vorgesehen, wenn der Mörder nicht bekannt ist. Um Sühnung zu bewirken für das vergossene Blut, musste einer jungen Kuh das Genick gebrochen werden durch die Ältesten und diese Ältesten mussten ihre Hände über der jungen Kuh waschen. Während dieser Waschung der Hände mussten die Ältesten als Repräsentanten des Volkes erklären, dass sie unschuldig an diesem vergossenen Blut sind. Im Weiteren mussten sie den HERRN bitten, dem aus Ägypten erlösten Volk zu vergeben.

Von einer Sühnung im eigentlichen Sinn des Wortes ist hier nicht die Rede. Mit dem Blut der jungen Kuh geschieht nichts. Hier ist eher eine Sühnung durch Gerechtigkeit geschehen. Die junge Kuh stirbt anstelle eines unbekannten Mörders, wodurch das Land von Schuld gereinigt wurde (vgl. 4Mo 35,33).

Die prophetische Anwendung bezieht sich auf das, was später mit Israel geschehen wird. Israel wird dann erkennen, dass es schuldig ist hinsichtlich des Todes des Herrn Jesus (Sach 12,10). Nicht diejenigen, die dann leben werden, haben ihn getötet. Im buchstäblichen Sinn sind sie unschuldig, aber als Volk sind sie dieses Blutes schuldig. So steht das Volk, dargestellt in den Ältesten, in dem Tal: persönlich unschuldig, aber schuldig als Ganzes. Dass es in einem Tal geschehen muss, weist symbolisch auf die Demütigung hin bezüglich dessen, was in ihrer Mitte geschehen ist.

Sie mussten die junge Kuh zu „einem immer fließenden Bach hinabführen, in dem nicht gearbeitet und nicht gesät wird“. Der stets fließende Bach spricht von der niemals nachlassenden Gnade Gottes. Dass dort nicht gearbeitet und gesät wird, weist darauf hin, dass der Mensch – in der Hoffnung auf ein zukünftiges Ergebnis – durch eigene Anstrengungen nichts hinzufügen kann. Das Werk, das Gott zur Sühnung tut, ist ausschließlich ein Resultat seiner Gnade, ohne dass der Mensch irgendetwas hinzufügen könnte.

Das Auflegen der Hände weist auf die Einsmachung mit dem Mörder hin, der in ihrer Mitte anwesend, aber unbekannt ist. Aufgrund des Opfers wird das Volk befreit von der Schuld, die auf ihnen liegt. Das Gericht trifft die junge Kuh und nicht das als Ganzes schuldige Volk. Sie waschen ihre Hände als Zeichen der Einsmachung mit dem Opfer (Ps 26,6; Ps 73,13) und nicht wie Pilatus, der mit dem Opfer nichts zu tun haben wollte (Mt 27,24).

Sowohl der Ermordete als auch die junge Kuh sind ein Hinweis auf den Herrn Jesus. Die Ermordung des Herrn Jesus (Apg 7,52) ist das Resultat seiner Verwerfung durch den Menschen. Die Gabe des Christus als Mittel zur Versöhnung ist die Antwort von Gottes Gnade. Das sehen wir am Kreuz. Dahin hat der Mensch Christus gebracht und im selben Moment gab Gott Ihn zur Versöhnung.

Es gibt auch eine Anwendung in Bezug auf die Gemeinde. Böses, das in einer örtlichen Gemeinde anwesend ist, geht das ganze Volk Gottes an. Landesgrenzen gelten nicht für die Gemeinde Gottes, doch nicht das ganze Volk Gottes weltweit muss sich mit dem Bösen beschäftigen. Das geschieht durch die „Städte” drum herum und dann auch nicht durch alle Glieder dieser Gemeinde, sondern durch die Ältesten und Richter, die in erster Linie die Verantwortung tragen. Es ist wichtig zu wissen, wo die erste moralische Verantwortung liegt. Es muss „gemessen” werden, wer diese erste Verantwortung trägt.

Nur jemand, an dessen Händen keine eigene Schuld klebt, kann sich mit Bösem beschäftigen. Erst dann kann auch eine Einsmachung geschehen in der Erkenntnis, dass das ganze Volk schuldig ist. Es geht um Brüder, die moralisch sehr nah an der Sache sind, sie können sich damit beschäftigen. Es sind solche Brüder, die gewohnt sind, in Gottes Gegenwart zu verkehren. Sie beschäftigen sich nicht nur mit so schwerem Bösen wie Mord, sondern mit „jedem Rechtsstreit… jeder Verletzung“ (5Mo 21,5). Bei solchen Brüdern ist es wichtig, dass das priesterliche und das richterliche Element miteinander im Gleichgewicht sind.

Verse 10-14

Die kriegsgefangene Frau


Dieser Abschnitt (5Mo 21,10-14) und der folgende (5Mo 21,15-17) handeln beide über die Ehe und die festgelegte Beziehung zwischen Mann und Frau. Darüber hinaus geht es in beiden Abschnitten über das Verhältnis zwischen Gott und seinem Volk, das in der Bibel als ein Eheverhältnis dargestellt wird.

Der erste Abschnitt handelt von der Ehe zwischen einem israelitischen Mann und einer im Krieg gefangen genommenen Frau aus einem fremden Volk. Dies konnte nicht eine Frau aus den Völkern Kanaans sein (5Mo 20,16-18), sondern aus fernen Völkern (5Mo 20,15). Durch die Ehe mit ihr wird der israelitische Mann ihr Ehemann und die Frau übernimmt die Rechte einer Tochter Israels. Der Mann durfte sie nicht einfach fortschicken, wenn sie ihm nicht mehr gefiel (2Mo 21,8). Gott hatte zugestanden, dass jemand seine Frau wegschickte, doch das war wegen der Herzenshärtigkeit des Menschen (Mt 19,7; 8). Er ergänzt diese Zustimmung zugleich mit anderen Geboten, die die Frauen schützen sollen. Bevor der Israelit die gefangen genommene Frau zu seiner Frau nehmen darf, müssen noch verschiedene Bedingungen erfüllt werden. Es darf nicht nur eine Regung von Begierde sein. Zu Hause angekommen musste sie ihr Haupthaar scheren, ihre Nägel schneiden und ihre frühere Kleidung ausziehen. Alles, was sie in ihrem vorigen Stand anziehend machte und sie kennzeichnete, musste weggetan werden.

Das lange Haar der Frau kennzeichnet den Platz, den sie mit Blick auf den Mann in der Schöpfung einnimmt (1Kor 11,6; 15). Sie zeigt dadurch, dass sie dem Mann untergeordnet und geweiht sein will. Schneidet sie die Haare, gibt sie damit zum Ausdruck, dass sie diesen Platz nicht einnehmen will. Bei der gefangen genommenen Frau ist das Abschneiden des Haares das Aufgeben ihrer bisherigen Beziehung. Sie lässt es in der neuen Beziehung wachsen, in die sie nun gekommen ist. Sie erhält die Zeit, um sich von ihrer bisherigen Beziehung lösen zu können. Auch das ist eine gnädige Vorsehung Gottes.

In der prophetischen Anwendung geht dieser Teil (5Mo 21,10-14) dem vorherigen Teil (5Mo 21,1-9) voraus. Wie gesagt, wird die Beziehung zwischen Gott und Israel verglichen mit der von Mann und Frau (vgl. Hes 16). Es ist in diesem Verhältnis die Rede von einer Verlobungszeit, einer Zeit, in der man sich gewissermaßen löst von seinem alten Zustand (hier ist es ein Monat). Das geschah, als Gott Israel aus Ägypten erlöste und es als sein Volk angenommen hat (Jer 2,2).

Aber es war eine Zeit angebrochen, in der Gott kein Gefallen mehr an ihr hatte. In 5Mo 21,14 wird offen gelassen, wessen Schuld es ist. In dem Bruch, der zwischen Gott und Israel gekommen ist, bedarf das keiner Frage. Dass Gott kein Gefallen mehr an dieser Beziehung hatte, liegt allein an dem Verhalten des Volkes. Er hat das Volk wegen ihrer Untreue verstoßen, die ihren Höhepunkt in der Verwerfung seines Sohnes fand, was in dem Bild der 5Mo 21,1-9 zum Ausdruck kommt.

Gott hat sein Volk nicht verkauft, sondern es gehen lassen, wohin es selbst wollte. Doch Er hat seine Rechte an seinem Volk nicht aufgegeben. Darüber spricht der folgende Abschnitt (5Mo 21,15-17).

Verse 10-14

Die kriegsgefangene Frau


Dieser Abschnitt (5Mo 21,10-14) und der folgende (5Mo 21,15-17) handeln beide über die Ehe und die festgelegte Beziehung zwischen Mann und Frau. Darüber hinaus geht es in beiden Abschnitten über das Verhältnis zwischen Gott und seinem Volk, das in der Bibel als ein Eheverhältnis dargestellt wird.

Der erste Abschnitt handelt von der Ehe zwischen einem israelitischen Mann und einer im Krieg gefangen genommenen Frau aus einem fremden Volk. Dies konnte nicht eine Frau aus den Völkern Kanaans sein (5Mo 20,16-18), sondern aus fernen Völkern (5Mo 20,15). Durch die Ehe mit ihr wird der israelitische Mann ihr Ehemann und die Frau übernimmt die Rechte einer Tochter Israels. Der Mann durfte sie nicht einfach fortschicken, wenn sie ihm nicht mehr gefiel (2Mo 21,8). Gott hatte zugestanden, dass jemand seine Frau wegschickte, doch das war wegen der Herzenshärtigkeit des Menschen (Mt 19,7; 8). Er ergänzt diese Zustimmung zugleich mit anderen Geboten, die die Frauen schützen sollen. Bevor der Israelit die gefangen genommene Frau zu seiner Frau nehmen darf, müssen noch verschiedene Bedingungen erfüllt werden. Es darf nicht nur eine Regung von Begierde sein. Zu Hause angekommen musste sie ihr Haupthaar scheren, ihre Nägel schneiden und ihre frühere Kleidung ausziehen. Alles, was sie in ihrem vorigen Stand anziehend machte und sie kennzeichnete, musste weggetan werden.

Das lange Haar der Frau kennzeichnet den Platz, den sie mit Blick auf den Mann in der Schöpfung einnimmt (1Kor 11,6; 15). Sie zeigt dadurch, dass sie dem Mann untergeordnet und geweiht sein will. Schneidet sie die Haare, gibt sie damit zum Ausdruck, dass sie diesen Platz nicht einnehmen will. Bei der gefangen genommenen Frau ist das Abschneiden des Haares das Aufgeben ihrer bisherigen Beziehung. Sie lässt es in der neuen Beziehung wachsen, in die sie nun gekommen ist. Sie erhält die Zeit, um sich von ihrer bisherigen Beziehung lösen zu können. Auch das ist eine gnädige Vorsehung Gottes.

In der prophetischen Anwendung geht dieser Teil (5Mo 21,10-14) dem vorherigen Teil (5Mo 21,1-9) voraus. Wie gesagt, wird die Beziehung zwischen Gott und Israel verglichen mit der von Mann und Frau (vgl. Hes 16). Es ist in diesem Verhältnis die Rede von einer Verlobungszeit, einer Zeit, in der man sich gewissermaßen löst von seinem alten Zustand (hier ist es ein Monat). Das geschah, als Gott Israel aus Ägypten erlöste und es als sein Volk angenommen hat (Jer 2,2).

Aber es war eine Zeit angebrochen, in der Gott kein Gefallen mehr an ihr hatte. In 5Mo 21,14 wird offen gelassen, wessen Schuld es ist. In dem Bruch, der zwischen Gott und Israel gekommen ist, bedarf das keiner Frage. Dass Gott kein Gefallen mehr an dieser Beziehung hatte, liegt allein an dem Verhalten des Volkes. Er hat das Volk wegen ihrer Untreue verstoßen, die ihren Höhepunkt in der Verwerfung seines Sohnes fand, was in dem Bild der 5Mo 21,1-9 zum Ausdruck kommt.

Gott hat sein Volk nicht verkauft, sondern es gehen lassen, wohin es selbst wollte. Doch Er hat seine Rechte an seinem Volk nicht aufgegeben. Darüber spricht der folgende Abschnitt (5Mo 21,15-17).

Verse 15-17

Das Erstgeburtsrecht


Zwei Frauen zu haben entspricht nicht Gottes Gedanken. Doch kann Gott uns durch dieses Verhältnis, das durch die Sünde entstanden ist, verstehen lassen, welche Beziehung Er zu den zwei Völkern hat, mit denen Er sich verbunden hat: Israel und die Gemeinde. Weil der Ehebund untrennbar ist und Liebe das Verhältnis kennzeichnet, ist das Bild der Ehe passend, um diese Beziehung zu verstehen.

In dem Vorbild sehen wir einen Mann, der zwei Frauen hat. Die eine liebt er und die andere hat er weniger lieb. Jede der beiden Frauen hat ihm Söhne geboren und nun geht es um das Erstgeburtsrecht. Hierbei darf der Mann sich nicht durch seine natürlichen Gefühle leiten lassen. Wenn der erstgeborene Sohn von der weniger geliebten Frau ist, muss er ihm das Erstgeburtsrecht geben, das doppelte Erbteil fällt ihm zu. Der Mann darf in diesem Fall nicht das doppelte Teil an den Sohn der geliebten Frau geben.

Wenn wir das auf die Beziehung anwenden, die Gott gegenüber seinem irdischen Volk hat, Israel, und seinem himmlischen Volk, der Gemeinde, dann sehen wir Folgendes: Gott musste sein irdisches Volk verstoßen, so wie 5Mo 21,14 anführt. Es hat den Platz der weniger geliebten Frau erhalten (vgl. Hos 1,6; 8; 9). Nach dem Verstoßen seines irdischen Volkes kam dafür ein anderes Volk in diese Stellung. Dieses Volk ist ein Volk, das zuerst nicht Gottes Volk war, doch nun durch Ihn als sein Volk angenommen wurde (Röm 9,25). Damit hat Gott ähnliche Beziehungen geknüpft. Die Gemeinde ist nun Gottes Geliebte. Das will nicht sagen, dass Gott Israel endgültig verstoßen hat. Der Erstgeborene ist der Sohn der weniger Geliebten und er bekommt das Erstgeburtsrecht. Gott wird alle Verheißungen, die Er seinem Volk gegenüber gegeben hat, auch erfüllen. Sie bekommen ihr doppeltes Teil.

In Jakob und seinen beiden Frauen – Lea und Rahel – sehen wir eine Illustration. Jakob arbeitete für Rahel und bekam Lea. Danach arbeitete er für Rahel und bekam auch sie. So kam der Herr Jesus für Israel und bekam die Gemeinde. Doch Er wird auch, so wie Jakob Rahel bekam, Israel bekommen. Israel hat die älteren Rechte. Das Volk Israel ist nun die weniger geliebte Frau, doch nachher wird es wieder die geliebte Frau werden und die Rechte erhalten, die in Verbindung mit dem Erstgeborenen stehen, dem Herrn Jesus, der aus ihr geboren ist.

Die Gemeinde ist nun mit dem Herrn Jesus verbunden (2Kor 11,2). Kann Er in uns sein Wohlgefallen finden? Gott lässt das christliche Zeugnis auch auf seinem eigenen Weg gehen, Er hat als Ganzes kein Wohlgefallen mehr daran. Doch lässt Gott weiterhin in dem christlichen Zeugnis erkennen, was das Prinzip des Erstgeborenen veranschaulicht: In der Mitte dieses christlichen Zeugnisses befindet sich „die Versammlung der Erstgeborenen“ (Heb 12,23). Gott wird allezeit anerkennen, was Er darin selbst bewirkt hat.

Verse 15-17

Das Erstgeburtsrecht


Zwei Frauen zu haben entspricht nicht Gottes Gedanken. Doch kann Gott uns durch dieses Verhältnis, das durch die Sünde entstanden ist, verstehen lassen, welche Beziehung Er zu den zwei Völkern hat, mit denen Er sich verbunden hat: Israel und die Gemeinde. Weil der Ehebund untrennbar ist und Liebe das Verhältnis kennzeichnet, ist das Bild der Ehe passend, um diese Beziehung zu verstehen.

In dem Vorbild sehen wir einen Mann, der zwei Frauen hat. Die eine liebt er und die andere hat er weniger lieb. Jede der beiden Frauen hat ihm Söhne geboren und nun geht es um das Erstgeburtsrecht. Hierbei darf der Mann sich nicht durch seine natürlichen Gefühle leiten lassen. Wenn der erstgeborene Sohn von der weniger geliebten Frau ist, muss er ihm das Erstgeburtsrecht geben, das doppelte Erbteil fällt ihm zu. Der Mann darf in diesem Fall nicht das doppelte Teil an den Sohn der geliebten Frau geben.

Wenn wir das auf die Beziehung anwenden, die Gott gegenüber seinem irdischen Volk hat, Israel, und seinem himmlischen Volk, der Gemeinde, dann sehen wir Folgendes: Gott musste sein irdisches Volk verstoßen, so wie 5Mo 21,14 anführt. Es hat den Platz der weniger geliebten Frau erhalten (vgl. Hos 1,6; 8; 9). Nach dem Verstoßen seines irdischen Volkes kam dafür ein anderes Volk in diese Stellung. Dieses Volk ist ein Volk, das zuerst nicht Gottes Volk war, doch nun durch Ihn als sein Volk angenommen wurde (Röm 9,25). Damit hat Gott ähnliche Beziehungen geknüpft. Die Gemeinde ist nun Gottes Geliebte. Das will nicht sagen, dass Gott Israel endgültig verstoßen hat. Der Erstgeborene ist der Sohn der weniger Geliebten und er bekommt das Erstgeburtsrecht. Gott wird alle Verheißungen, die Er seinem Volk gegenüber gegeben hat, auch erfüllen. Sie bekommen ihr doppeltes Teil.

In Jakob und seinen beiden Frauen – Lea und Rahel – sehen wir eine Illustration. Jakob arbeitete für Rahel und bekam Lea. Danach arbeitete er für Rahel und bekam auch sie. So kam der Herr Jesus für Israel und bekam die Gemeinde. Doch Er wird auch, so wie Jakob Rahel bekam, Israel bekommen. Israel hat die älteren Rechte. Das Volk Israel ist nun die weniger geliebte Frau, doch nachher wird es wieder die geliebte Frau werden und die Rechte erhalten, die in Verbindung mit dem Erstgeborenen stehen, dem Herrn Jesus, der aus ihr geboren ist.

Die Gemeinde ist nun mit dem Herrn Jesus verbunden (2Kor 11,2). Kann Er in uns sein Wohlgefallen finden? Gott lässt das christliche Zeugnis auch auf seinem eigenen Weg gehen, Er hat als Ganzes kein Wohlgefallen mehr daran. Doch lässt Gott weiterhin in dem christlichen Zeugnis erkennen, was das Prinzip des Erstgeborenen veranschaulicht: In der Mitte dieses christlichen Zeugnisses befindet sich „die Versammlung der Erstgeborenen“ (Heb 12,23). Gott wird allezeit anerkennen, was Er darin selbst bewirkt hat.

Verse 18-21

Der widerspenstige Sohn


Sowohl bei Israel als auch bei der Gemeinde wird es um einen Überrest gehen. Dieser wird Buße tun und den Segen des Erstgeborenen empfangen. Das Ganze wird den Charakter haben von „einem unbändigen und widerspenstigen Sohn“. Sie wollen nicht gehorchen und werden im Gericht untergehen. Wie die Eltern es mit dem unbändigen Sohn tun müssen, so handelt Gott mit widerspenstigen Bekennern.

Es geht in diesem Abschnitt um eine außergewöhnliche Verachtung des Gebotes Gottes, die Eltern zu ehren. Alle Männer der Stadt mussten den unbändigen Sohn töten. Dieser Sohn ist ein Bild von der gottlosen Masse des Volkes, die im Gericht umkommen wird.

Der Überrest, der elend und arm ist, wird versöhnt, während die Menge des einst durch Gott aus Ägypten gerufenen erstgeborenen Sohnes (2Mo 4,22) umkommen wird. Angewandt auf die Gemeinde, gilt dasselbe. Diejenigen, die zur Gemeinde gehören, tragen den Namen „Söhne” (2Kor 6,17; 18), doch Gott kann sie als solche nicht anerkennen, wenn sie sich nicht vom Bösen absondern.

Verse 18-21

Der widerspenstige Sohn


Sowohl bei Israel als auch bei der Gemeinde wird es um einen Überrest gehen. Dieser wird Buße tun und den Segen des Erstgeborenen empfangen. Das Ganze wird den Charakter haben von „einem unbändigen und widerspenstigen Sohn“. Sie wollen nicht gehorchen und werden im Gericht untergehen. Wie die Eltern es mit dem unbändigen Sohn tun müssen, so handelt Gott mit widerspenstigen Bekennern.

Es geht in diesem Abschnitt um eine außergewöhnliche Verachtung des Gebotes Gottes, die Eltern zu ehren. Alle Männer der Stadt mussten den unbändigen Sohn töten. Dieser Sohn ist ein Bild von der gottlosen Masse des Volkes, die im Gericht umkommen wird.

Der Überrest, der elend und arm ist, wird versöhnt, während die Menge des einst durch Gott aus Ägypten gerufenen erstgeborenen Sohnes (2Mo 4,22) umkommen wird. Angewandt auf die Gemeinde, gilt dasselbe. Diejenigen, die zur Gemeinde gehören, tragen den Namen „Söhne” (2Kor 6,17; 18), doch Gott kann sie als solche nicht anerkennen, wenn sie sich nicht vom Bösen absondern.

Verse 22-23

Begräbnis eines Gehängten


In diesen Versen haben wir einen dritten Aspekt des Kreuzes von Golgatha: den Tod des Herrn Jesus als der Verfluchte (Gal 3,13). Das Kreuz offenbart
1. die Schuld des Menschen, denn die brachte Ihn an das Kreuz (5Mo 21,1-9);
2. Gottes Gnade (5Mo 21,10-13); aber auch, dass
3. Gott Ihn verlassen musste, als Er Ihn zum Fluch machte (5Mo 21,22; 23).

Der Überrest hat nichts verdient. Er besteht „nach Auswahl der Gnade“ (Röm 11,5). In sich selbst ist er nicht besser als die gottlose Masse. Er hat alles Ihm zu verdanken, der für ihn zum Fluch geworden ist. Sie werden auf Ihn sehen „den sie durchbohrt haben“ (Sach 12,10) und das ist ihre Rettung.

5Mo 21,23 enthält die Vorschrift, dass ein Gehängter begraben werden musste. Das ist auch mit dem Herrn Jesus geschehen. Die geistliche Anwendung in Bezug auf uns ist bedeutsam. Unser alter Mensch muss begraben werden. Davon legen wir in der Taufe Zeugnis ab (Röm 6,4a). Das müssen wir immer verwirklichen in unserem ganzen Leben. Die Frage ist: Tun wir, was wir in der Taufe bekannt haben? Es darf nichts mehr von unserem alten Menschen in unserem Leben sichtbar werden (Röm 6,6). Gott will nichts mehr von dem Fluch sehen. Das Grab ist über uns verschlossen und da darf nichts mehr von unserem alten Leben sichtbar werden.

Gott will in unserem Leben das Neue sehen, dass wir in Neuheit des Lebens wandeln (Röm 6,4b). Wenn wir mehr begreifen würden von dem Fluch, der durch Gott ausgesprochen und an dem Herrn Jesus vollzogen wurde, würde Gott dann nicht mehr Wohlgefallen an uns haben, weil wir uns dann verhalten würden wie echte erstgeborene Söhne?

Verse 22-23

Begräbnis eines Gehängten


In diesen Versen haben wir einen dritten Aspekt des Kreuzes von Golgatha: den Tod des Herrn Jesus als der Verfluchte (Gal 3,13). Das Kreuz offenbart
1. die Schuld des Menschen, denn die brachte Ihn an das Kreuz (5Mo 21,1-9);
2. Gottes Gnade (5Mo 21,10-13); aber auch, dass
3. Gott Ihn verlassen musste, als Er Ihn zum Fluch machte (5Mo 21,22; 23).

Der Überrest hat nichts verdient. Er besteht „nach Auswahl der Gnade“ (Röm 11,5). In sich selbst ist er nicht besser als die gottlose Masse. Er hat alles Ihm zu verdanken, der für ihn zum Fluch geworden ist. Sie werden auf Ihn sehen „den sie durchbohrt haben“ (Sach 12,10) und das ist ihre Rettung.

5Mo 21,23 enthält die Vorschrift, dass ein Gehängter begraben werden musste. Das ist auch mit dem Herrn Jesus geschehen. Die geistliche Anwendung in Bezug auf uns ist bedeutsam. Unser alter Mensch muss begraben werden. Davon legen wir in der Taufe Zeugnis ab (Röm 6,4a). Das müssen wir immer verwirklichen in unserem ganzen Leben. Die Frage ist: Tun wir, was wir in der Taufe bekannt haben? Es darf nichts mehr von unserem alten Menschen in unserem Leben sichtbar werden (Röm 6,6). Gott will nichts mehr von dem Fluch sehen. Das Grab ist über uns verschlossen und da darf nichts mehr von unserem alten Leben sichtbar werden.

Gott will in unserem Leben das Neue sehen, dass wir in Neuheit des Lebens wandeln (Röm 6,4b). Wenn wir mehr begreifen würden von dem Fluch, der durch Gott ausgesprochen und an dem Herrn Jesus vollzogen wurde, würde Gott dann nicht mehr Wohlgefallen an uns haben, weil wir uns dann verhalten würden wie echte erstgeborene Söhne?

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Deuteronomy 21". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/deuteronomy-21.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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