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Friday, November 22nd, 2024
the Week of Proper 28 / Ordinary 33
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Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 7". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-7.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 7". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Vers 1
Einleitung zur Rede des Stephanus
Der Hohepriester hat sich die Beschuldigungen angehört und gibt Stephanus Gelegenheit, sich zu verantworten. Die Rede, die er hält, ist keine Verteidigung, sondern eine Anklage. Er hält den Juden ihre eigene Geschichte vor, die sie sehr gut kennen. Doch die Geschichte kennen und die entsprechenden Lehren daraus ziehen, sind zwei unterschiedliche Dinge. Stephanus macht klar, dass sie durch ihre eigene Geschichte voll und ganz verurteilt werden. Sie tun genau das, was ihre Väter getan haben.
Stephanus versucht nicht, sich selbst zu verteidigen. Er ist hier der Richter, der das Urteil spricht. Er ist das Gedächtnis des Volkes, durch das sie in die Gegenwart Gottes gebracht werden. In Verbindung mit der Güte Gottes im Blick auf Israel werden Joseph und Mose in den Vordergrund gestellt. Israel hatte beide verworfen. Joseph hatten sie den Nationen überliefert, und Mose hatten sie als Richter und Führer verworfen. Das ist genau das, was sie auch mit dem Herrn Jesus getan haben, was er ihnen am Schluss mit den deutlichsten Worten vorhält.
Stephanus gibt einen Überblick über die 2000-jährige Geschichte des Volkes Gottes, von Abraham an bis zur damaligen Zeit. Aus seiner Übersicht wird klar, dass die Heilsgeschichte ein beständiger Wechsel von Ereignissen und Orten ist. Geschichte ist nicht statisch. Es ist nicht alles geblieben, wie es war. So wird es auch mit dem Tempel gehen, von dem sie dachten, dass er für immer erhalten bleiben würde.
Mit seiner Übersicht ihrer Geschichte will er ihnen deutlich machen, dass mit dem Kommen und der Verwerfung Christi eine neue Veränderung ihrer Geschichte stattgefunden hat. Sie haben jedoch keine Ohren für diese Veränderung. Am Ende halten sie sich die Ohren zu und steinigen Stephanus.
Vers 1
Einleitung zur Rede des Stephanus
Der Hohepriester hat sich die Beschuldigungen angehört und gibt Stephanus Gelegenheit, sich zu verantworten. Die Rede, die er hält, ist keine Verteidigung, sondern eine Anklage. Er hält den Juden ihre eigene Geschichte vor, die sie sehr gut kennen. Doch die Geschichte kennen und die entsprechenden Lehren daraus ziehen, sind zwei unterschiedliche Dinge. Stephanus macht klar, dass sie durch ihre eigene Geschichte voll und ganz verurteilt werden. Sie tun genau das, was ihre Väter getan haben.
Stephanus versucht nicht, sich selbst zu verteidigen. Er ist hier der Richter, der das Urteil spricht. Er ist das Gedächtnis des Volkes, durch das sie in die Gegenwart Gottes gebracht werden. In Verbindung mit der Güte Gottes im Blick auf Israel werden Joseph und Mose in den Vordergrund gestellt. Israel hatte beide verworfen. Joseph hatten sie den Nationen überliefert, und Mose hatten sie als Richter und Führer verworfen. Das ist genau das, was sie auch mit dem Herrn Jesus getan haben, was er ihnen am Schluss mit den deutlichsten Worten vorhält.
Stephanus gibt einen Überblick über die 2000-jährige Geschichte des Volkes Gottes, von Abraham an bis zur damaligen Zeit. Aus seiner Übersicht wird klar, dass die Heilsgeschichte ein beständiger Wechsel von Ereignissen und Orten ist. Geschichte ist nicht statisch. Es ist nicht alles geblieben, wie es war. So wird es auch mit dem Tempel gehen, von dem sie dachten, dass er für immer erhalten bleiben würde.
Mit seiner Übersicht ihrer Geschichte will er ihnen deutlich machen, dass mit dem Kommen und der Verwerfung Christi eine neue Veränderung ihrer Geschichte stattgefunden hat. Sie haben jedoch keine Ohren für diese Veränderung. Am Ende halten sie sich die Ohren zu und steinigen Stephanus.
Verse 2-8
Gottes Weg mit Abraham
Stephanus spricht sie mit „Brüder und Väter“ an, da er noch zu demselben Volk gehört. Er beginnt seine Rede mit dem „Gott der Herrlichkeit“ und endet damit, dass er die „Herrlichkeit Gottes“ sieht (Apg 7,55; 56). Und während der ganzen Zeit strahlt sein Gesicht mit derselben Herrlichkeit (Apg 6,15).
Er beginnt mit Abraham, dem Vorvater, dessen sie sich so rühmten, seine Nachkommen zu sein. Ihr Hochmut ist völlig fehl am Platz, denn sie sollten bedenken, dass Abraham ursprünglich ein Götzendiener in Mesopotamien war (Jos 24,2). In diesem Land erschien ihm der Gott der Herrlichkeit, und nicht in dem Land, in dem sie jetzt wohnen.
Dort hat Gott auch zu ihm geredet, ihm den Auftrag gegeben, sein Land und seine Verwandtschaft zu verlassen, und ihn eingeladen, in das Land zu kommen, das Er ihm zeigen würde (1Mo 12,1). Er musste sein Land verlassen und in das Land gehen, das Gott ihm zeigte. Er musste seine Familie verlassen, um eine neue Familie zu gründen. Er musste sogar das Haus seines Vaters verlassen, zu dem er noch gehörte, um selbst zum Vater vieler Völker zu werden. Die Berufung Gottes ist immer persönlich. Der Weg Gottes ist immer mit dem Einzelnen. Gott rief Abraham als „den Einen“ (Jes 51,2).
Anfänglich gehorchte Abraham, doch sein Gehorsam war nicht vollständig. Der Grund dafür war, dass nicht er, sondern sein Vater Tarah die Initiative ergriff, um fortzuziehen (1Mo 11,31). Dadurch kam er in der Etappe nicht weiter als Haran, wo er nun wohnte. Erst nachdem sein Vater gestorben war, zog er weiter zu diesem Land.
Hier wird schon klar, worum es Stephanus in seiner Rede geht. Er zeigt, dass jede Veränderung immer Widerstand hervorgerufen hat. Das fing schon bei Abraham an. Er ist nicht den ganzen Weg gegangen, den Gott ihn zu gehen hieß. Er ist bis Haran gegangen und blieb dort, bis sein Vater gestorben war, der überhaupt nicht hätte mitgehen sollen. Der Widerstand Abrahams hatte mit seinen Verwandtschaftsbeziehungen zu tun. Die zählten bei ihm mehr als der Auftrag Gottes. Erst als Gott dieser Verbindung durch den Tod seines Vaters ein Ende setzte, war er frei, weiterzuziehen.
Es war mehr eine Sache Gottes als Abrahams, dass er weiterzog. Stephanus drückt es so aus, dass Gott Abraham in das Land umsiedelte, in dem sie jetzt wohnten. Es ist also reine Gnade, dass sie dort wohnen, und alles ist das Werk Gottes. Gott hat Abraham zwar in das Land umgesiedelt, doch ihm darin kein Erbteil gegeben, nicht einmal das kleinste Stückchen, von dem er hätte sagen können, dass es sein Eigentum war. Stattdessen bekam er die Verheißung, dass er es einmal besitzen würde, genauso wie seine Nachkommen nach ihm. Gott gab ihm diese Verheißung bereits zu der Zeit, als er nicht einmal ein Kind hatte.
Das veränderte allerdings nichts an seinem Glauben, wohl aber seinen Aufenthalt in diesem Land. Das machte das Land der Verheißung zu einem fremden Land und ihn zu einem Fremden in diesem Land (Heb 11,9). Er beanspruchte also nichts für sich, was Gott für die Zukunft bestimmt hatte. Seine Nachkommen besaßen es nun, doch er selbst wartet noch auf die Erfüllung der Verheißung. Stephanus will hiermit deutlich machen, dass sie nichts zu beanspruchen haben.
Doch nicht nur Abraham bekam nicht sofort die Verfügung über das verheißene Land. Auch seine Nachkommenschaft würde die erforderliche Zeit abwarten müssen und alles Mögliche erleben, bevor sie das verheißene Land betreten könnten. Gott ließ Abraham wissen, dass seine Nachkommen erst einmal in Sklaverei leben würden, statt Segen zu erben. Sie würden in einem fremden Land Beiwohner sein und dort zu Sklaven gemacht und misshandelt werden. Das würde vierhundert Jahre andauern (1Mo 15,13; 14). Gleichzeitig sprach Gott jedoch auch Worte der Hoffnung. Er verhieß, dass Er das Volk, das sie in Sklaverei halten würde, richten wird. Danach würden sie ausziehen können, um Gott „an diesem Ort“, womit Stephanus das Land Kanaan meinte, zu dienen (vgl. 2Mo 3,12).
Alles, was Stephanus über Abraham sagte, war dazu bestimmt, den geringen und selbst erniedrigenden Ursprung des Volkes hervorzuheben, weil seine Zuhörer sich dessen so rühmten (vgl. 5Mo 7,7). Nebenbei erwähnt er die Beschneidung Abrahams als Zeichen des Bundes, den Gott mit ihm und seinen Nachkommen geschlossen hatte (1Mo 17,10-14). Auch das war eine Sache, derer sich die Israeliten sehr rühmten.
Sie, und nur sie, waren das Volk des Bundes (Röm 9,4). Auch auf diesen Status waren sie stolz. Er erwähnt auch, dass Abraham als Beschnittener Isaak zeugte, den er am achten Tag ebenfalls beschnitt. Von Isaak stammt Jakob ab und von Jakob die zwölf Erzväter, aus denen das Volk des Bundes hervorgehen sollte. Doch wie hat das Volk des Bundes sich zu Beginn seiner Entstehung verhalten?
Verse 2-8
Gottes Weg mit Abraham
Stephanus spricht sie mit „Brüder und Väter“ an, da er noch zu demselben Volk gehört. Er beginnt seine Rede mit dem „Gott der Herrlichkeit“ und endet damit, dass er die „Herrlichkeit Gottes“ sieht (Apg 7,55; 56). Und während der ganzen Zeit strahlt sein Gesicht mit derselben Herrlichkeit (Apg 6,15).
Er beginnt mit Abraham, dem Vorvater, dessen sie sich so rühmten, seine Nachkommen zu sein. Ihr Hochmut ist völlig fehl am Platz, denn sie sollten bedenken, dass Abraham ursprünglich ein Götzendiener in Mesopotamien war (Jos 24,2). In diesem Land erschien ihm der Gott der Herrlichkeit, und nicht in dem Land, in dem sie jetzt wohnen.
Dort hat Gott auch zu ihm geredet, ihm den Auftrag gegeben, sein Land und seine Verwandtschaft zu verlassen, und ihn eingeladen, in das Land zu kommen, das Er ihm zeigen würde (1Mo 12,1). Er musste sein Land verlassen und in das Land gehen, das Gott ihm zeigte. Er musste seine Familie verlassen, um eine neue Familie zu gründen. Er musste sogar das Haus seines Vaters verlassen, zu dem er noch gehörte, um selbst zum Vater vieler Völker zu werden. Die Berufung Gottes ist immer persönlich. Der Weg Gottes ist immer mit dem Einzelnen. Gott rief Abraham als „den Einen“ (Jes 51,2).
Anfänglich gehorchte Abraham, doch sein Gehorsam war nicht vollständig. Der Grund dafür war, dass nicht er, sondern sein Vater Tarah die Initiative ergriff, um fortzuziehen (1Mo 11,31). Dadurch kam er in der Etappe nicht weiter als Haran, wo er nun wohnte. Erst nachdem sein Vater gestorben war, zog er weiter zu diesem Land.
Hier wird schon klar, worum es Stephanus in seiner Rede geht. Er zeigt, dass jede Veränderung immer Widerstand hervorgerufen hat. Das fing schon bei Abraham an. Er ist nicht den ganzen Weg gegangen, den Gott ihn zu gehen hieß. Er ist bis Haran gegangen und blieb dort, bis sein Vater gestorben war, der überhaupt nicht hätte mitgehen sollen. Der Widerstand Abrahams hatte mit seinen Verwandtschaftsbeziehungen zu tun. Die zählten bei ihm mehr als der Auftrag Gottes. Erst als Gott dieser Verbindung durch den Tod seines Vaters ein Ende setzte, war er frei, weiterzuziehen.
Es war mehr eine Sache Gottes als Abrahams, dass er weiterzog. Stephanus drückt es so aus, dass Gott Abraham in das Land umsiedelte, in dem sie jetzt wohnten. Es ist also reine Gnade, dass sie dort wohnen, und alles ist das Werk Gottes. Gott hat Abraham zwar in das Land umgesiedelt, doch ihm darin kein Erbteil gegeben, nicht einmal das kleinste Stückchen, von dem er hätte sagen können, dass es sein Eigentum war. Stattdessen bekam er die Verheißung, dass er es einmal besitzen würde, genauso wie seine Nachkommen nach ihm. Gott gab ihm diese Verheißung bereits zu der Zeit, als er nicht einmal ein Kind hatte.
Das veränderte allerdings nichts an seinem Glauben, wohl aber seinen Aufenthalt in diesem Land. Das machte das Land der Verheißung zu einem fremden Land und ihn zu einem Fremden in diesem Land (Heb 11,9). Er beanspruchte also nichts für sich, was Gott für die Zukunft bestimmt hatte. Seine Nachkommen besaßen es nun, doch er selbst wartet noch auf die Erfüllung der Verheißung. Stephanus will hiermit deutlich machen, dass sie nichts zu beanspruchen haben.
Doch nicht nur Abraham bekam nicht sofort die Verfügung über das verheißene Land. Auch seine Nachkommenschaft würde die erforderliche Zeit abwarten müssen und alles Mögliche erleben, bevor sie das verheißene Land betreten könnten. Gott ließ Abraham wissen, dass seine Nachkommen erst einmal in Sklaverei leben würden, statt Segen zu erben. Sie würden in einem fremden Land Beiwohner sein und dort zu Sklaven gemacht und misshandelt werden. Das würde vierhundert Jahre andauern (1Mo 15,13; 14). Gleichzeitig sprach Gott jedoch auch Worte der Hoffnung. Er verhieß, dass Er das Volk, das sie in Sklaverei halten würde, richten wird. Danach würden sie ausziehen können, um Gott „an diesem Ort“, womit Stephanus das Land Kanaan meinte, zu dienen (vgl. 2Mo 3,12).
Alles, was Stephanus über Abraham sagte, war dazu bestimmt, den geringen und selbst erniedrigenden Ursprung des Volkes hervorzuheben, weil seine Zuhörer sich dessen so rühmten (vgl. 5Mo 7,7). Nebenbei erwähnt er die Beschneidung Abrahams als Zeichen des Bundes, den Gott mit ihm und seinen Nachkommen geschlossen hatte (1Mo 17,10-14). Auch das war eine Sache, derer sich die Israeliten sehr rühmten.
Sie, und nur sie, waren das Volk des Bundes (Röm 9,4). Auch auf diesen Status waren sie stolz. Er erwähnt auch, dass Abraham als Beschnittener Isaak zeugte, den er am achten Tag ebenfalls beschnitt. Von Isaak stammt Jakob ab und von Jakob die zwölf Erzväter, aus denen das Volk des Bundes hervorgehen sollte. Doch wie hat das Volk des Bundes sich zu Beginn seiner Entstehung verhalten?
Verse 9-16
Verwerfung und Herrschaft Josephs
Die Erzväter haben bereits ihr wahres Wesen gezeigt. Neid trieb sie, Joseph zu verwerfen. Ihr Neid war die Folge der Offenbarung, die Joseph bekommen und ihnen erzählt hatte. Es ging bei der Offenbarung um seine zukünftige Verherrlichung, wenn sie sich vor ihm niederbeugen würden (1Mo 37,5-11). Das wollten sie jedoch niemals tun! Deshalb sorgten sie dafür, dass aus seinen Träumen nichts werden würde und verkauften ihn nach Ägypten. Die Parallelen zwischen Joseph und dem Herrn Jesus sind überdeutlich. Jemand hat einmal gezählt, dass man etwa dreihundert Parallelen zwischen der Geschichte Josephs und der des Herrn Jesus ziehen kann.
Alles, was Stephanus aus der Geschichte über Joseph vorträgt, muss seine Zuhörer an das erinnert haben, was sie mit Christus getan hatten. Erinnerten sie sich vielleicht an die 30 Silberstücke (Mt 26,15; 16)? So sehr die Brüder Joseph auch verabscheuten und ihn ablehnten, Gott war mit ihm. Nachdem er verworfen war, erlöste Gott ihn aus all seinen Bedrängnissen und sorgte dafür, dass Pharao, der König von Ägypten, ihn begünstigte. Joseph offenbarte die Weisheit Gottes, indem er dem Pharao vorschlug, wie das Land gerettet werden könnte.
Die Folge war, dass der Pharao Joseph zum mächtigsten Mann Ägyptens machte und ihm sogar die Verwaltung über sein Haus übertrug (1Mo 41,40-44; Ps 105,21). Stephanus spricht über den „Verwalter“ (wörtl. Führer), was die Zuhörer erneut an den Herrn Jesus erinnert haben muss. So hat Petrus Ihn kürzlich auch genannt, als er vor demselben Synedrium stand (Apg 5,31).
Die Brüder hatten vom Handeln Gottes mit Joseph keine Ahnung. Doch Gott sorgte dafür, dass sie Auge in Auge Joseph gegenübergestellt wurden, dem mächtigen Herrscher über Ägypten. Dazu benutzte Er eine Hungersnot, die Er über ganz Ägypten und Kanaan kommen ließ (1Mo 41,54; 1Mo 42,5). Stephanus nennt das eine „große Drangsal“, was an die Zeit erinnert, von der der Herr Jesus sprach und wofür Er denselben Ausdruck gebrauchte (Mt 24,21; vgl. Jer 30,7). Der Herr bezeichnete damit eine zukünftige Zeit, in der das Volk schwer gezüchtigt werden und aus der ein Überrest errettet werden würde, nachdem sie Ihn als den Messias erkannt haben werden. Gottes Ziel mit der Hungersnot war dasselbe. Er wollte die Brüder zu Joseph führen und zu der Erkenntnis, dass Er ihr Retter ist. Dazu war ein langer Weg nötig.
Stephanus spricht über „unsere Väter“, die keine Nahrung finden konnten. Er verbindet sich noch immer mit seinen Zuhörern. Er führt sie weiter durch die Geschichte der Brüder und berichtet, wie sie zu Joseph geführt werden. Als Jakob hörte, dass es in Ägypten Getreide gab, sandte er „unsere Väter zum ersten Mal aus“ (vgl. 1Mo 42,1; 2). Stephanus übergeht, was sich bei dieser ersten Gelegenheit alles abgespielt hat und fügt sofort hinzu, dass sie ein zweites Mal gingen. Bei diesem zweiten Mal gab Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen (1Mo 45,3; 4).
Hier finden wir in der Rede des Stephanus einen Hoffnungsschimmer für Israel. Der Herr Jesus wird ebenfalls ein zweites Mal zu seinem Volk kommen und sich ihm zu erkennen geben. Dann werden sie den sehen, den sie durchstochen haben (Sach 12,10), und Er wird den reuigen Überrest zum Segen führen. Das hat Joseph ebenfalls bei seinen Brüdern getan, nachdem er sich ihnen zu erkennen gegeben hatte. Dann wird Er sozusagen auch seine Herkunft als wahrer Mensch Gott gegenüber zum Ausdruck bringen mit den Worten: „Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat“ (Heb 2,13). Denn nur als wahrer Mensch konnte Er Menschen mit sich verbinden.
Nachdem er sich seinen Brüdern zu erkennen gegeben hat, sendet Joseph seine Brüder fort, um seinen Vater Jakob und alle seine Verwandten zu holen. Sie dürfen bei Joseph in Ägypten wohnen. So hat Gott alles, was die Brüder an Bösem ausdachten, zum Guten gewendet (1Mo 50,20).
Doch all das endete einmal. Jakob und „unsere Väter“ starben. Ihre Leiber wurden in das Land Kanaan zurückgebracht und im Grab bestattet, das Abraham gekauft hatte. Sie besaßen das verheißene Land noch nicht, wollten aber im Blick auf die Erfüllung der Verheißung in dem Grab begraben werden, in dem auch Abraham begraben worden war (1Mo 49,29; 30; 1Mo 50,13; Jos 24,32).
Verse 9-16
Verwerfung und Herrschaft Josephs
Die Erzväter haben bereits ihr wahres Wesen gezeigt. Neid trieb sie, Joseph zu verwerfen. Ihr Neid war die Folge der Offenbarung, die Joseph bekommen und ihnen erzählt hatte. Es ging bei der Offenbarung um seine zukünftige Verherrlichung, wenn sie sich vor ihm niederbeugen würden (1Mo 37,5-11). Das wollten sie jedoch niemals tun! Deshalb sorgten sie dafür, dass aus seinen Träumen nichts werden würde und verkauften ihn nach Ägypten. Die Parallelen zwischen Joseph und dem Herrn Jesus sind überdeutlich. Jemand hat einmal gezählt, dass man etwa dreihundert Parallelen zwischen der Geschichte Josephs und der des Herrn Jesus ziehen kann.
Alles, was Stephanus aus der Geschichte über Joseph vorträgt, muss seine Zuhörer an das erinnert haben, was sie mit Christus getan hatten. Erinnerten sie sich vielleicht an die 30 Silberstücke (Mt 26,15; 16)? So sehr die Brüder Joseph auch verabscheuten und ihn ablehnten, Gott war mit ihm. Nachdem er verworfen war, erlöste Gott ihn aus all seinen Bedrängnissen und sorgte dafür, dass Pharao, der König von Ägypten, ihn begünstigte. Joseph offenbarte die Weisheit Gottes, indem er dem Pharao vorschlug, wie das Land gerettet werden könnte.
Die Folge war, dass der Pharao Joseph zum mächtigsten Mann Ägyptens machte und ihm sogar die Verwaltung über sein Haus übertrug (1Mo 41,40-44; Ps 105,21). Stephanus spricht über den „Verwalter“ (wörtl. Führer), was die Zuhörer erneut an den Herrn Jesus erinnert haben muss. So hat Petrus Ihn kürzlich auch genannt, als er vor demselben Synedrium stand (Apg 5,31).
Die Brüder hatten vom Handeln Gottes mit Joseph keine Ahnung. Doch Gott sorgte dafür, dass sie Auge in Auge Joseph gegenübergestellt wurden, dem mächtigen Herrscher über Ägypten. Dazu benutzte Er eine Hungersnot, die Er über ganz Ägypten und Kanaan kommen ließ (1Mo 41,54; 1Mo 42,5). Stephanus nennt das eine „große Drangsal“, was an die Zeit erinnert, von der der Herr Jesus sprach und wofür Er denselben Ausdruck gebrauchte (Mt 24,21; vgl. Jer 30,7). Der Herr bezeichnete damit eine zukünftige Zeit, in der das Volk schwer gezüchtigt werden und aus der ein Überrest errettet werden würde, nachdem sie Ihn als den Messias erkannt haben werden. Gottes Ziel mit der Hungersnot war dasselbe. Er wollte die Brüder zu Joseph führen und zu der Erkenntnis, dass Er ihr Retter ist. Dazu war ein langer Weg nötig.
Stephanus spricht über „unsere Väter“, die keine Nahrung finden konnten. Er verbindet sich noch immer mit seinen Zuhörern. Er führt sie weiter durch die Geschichte der Brüder und berichtet, wie sie zu Joseph geführt werden. Als Jakob hörte, dass es in Ägypten Getreide gab, sandte er „unsere Väter zum ersten Mal aus“ (vgl. 1Mo 42,1; 2). Stephanus übergeht, was sich bei dieser ersten Gelegenheit alles abgespielt hat und fügt sofort hinzu, dass sie ein zweites Mal gingen. Bei diesem zweiten Mal gab Joseph sich seinen Brüdern zu erkennen (1Mo 45,3; 4).
Hier finden wir in der Rede des Stephanus einen Hoffnungsschimmer für Israel. Der Herr Jesus wird ebenfalls ein zweites Mal zu seinem Volk kommen und sich ihm zu erkennen geben. Dann werden sie den sehen, den sie durchstochen haben (Sach 12,10), und Er wird den reuigen Überrest zum Segen führen. Das hat Joseph ebenfalls bei seinen Brüdern getan, nachdem er sich ihnen zu erkennen gegeben hatte. Dann wird Er sozusagen auch seine Herkunft als wahrer Mensch Gott gegenüber zum Ausdruck bringen mit den Worten: „Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat“ (Heb 2,13). Denn nur als wahrer Mensch konnte Er Menschen mit sich verbinden.
Nachdem er sich seinen Brüdern zu erkennen gegeben hat, sendet Joseph seine Brüder fort, um seinen Vater Jakob und alle seine Verwandten zu holen. Sie dürfen bei Joseph in Ägypten wohnen. So hat Gott alles, was die Brüder an Bösem ausdachten, zum Guten gewendet (1Mo 50,20).
Doch all das endete einmal. Jakob und „unsere Väter“ starben. Ihre Leiber wurden in das Land Kanaan zurückgebracht und im Grab bestattet, das Abraham gekauft hatte. Sie besaßen das verheißene Land noch nicht, wollten aber im Blick auf die Erfüllung der Verheißung in dem Grab begraben werden, in dem auch Abraham begraben worden war (1Mo 49,29; 30; 1Mo 50,13; Jos 24,32).
Verse 17-22
Moses Geburt und Erziehung
Stephanus kommt nun zum dritten und längsten Abschnitt seiner Rede, in dem Mose als Bild des Herrn Jesus im Mittelpunkt steht. Er war beschuldigt worden, lästerliche Worte über Mose gesagt zu haben (Apg 6,11). Was er über Mose sagt, zeigt, wie falsch diese Beschuldigung ist.
Stephanus setzt die Geschichte über das Volk Gottes fort und kommt nun auf die Erfüllung der Verheißungen Gottes zu sprechen. Er legt seinen Zuhörern anhand dieser Geschichte dar, dass sich eine erneute Veränderung anbahnte. Die Situation des Volkes in Ägypten blieb nicht so. Die Zeit der Verheißung kam näher, d. h. die Zeit, in der sich die Verheißung erfüllte, dass Gott sie nach Kanaan bringen würde. Dazu musste Er sein Volk aus Ägypten herausführen. Die Umstände, die er dazu benutzte, sind erneut demütigend für seine Zuhörer.
Zu Beginn der Zeit ihres Aufenthalts in Ägypten schien es so, dass das Volk besonders gesegnet war. Es wuchs und vermehrte sich in Ägypten (2Mo 1,7). Das war überhaupt kein Problem, solange das Volk von Königen regiert wurde, die Joseph gekannt hatten. Sie waren sich bewusst, dass sie den Fortbestand ihres Landes ihm zu verdanken hatten. Als Zeichen der Wertschätzung durfte das Volk weiterhin in Ägypten wohnen. Doch dann stand ein König auf, der Joseph nicht kannte (2Mo 1,8). Er hatte überhaupt keine Beziehung zu ihm, es fehlte auch jegliche Dankbarkeit.
Dieser König sah in dem Volk, das immer größer wurde, eine Bedrohung seiner eigenen Stellung. Um die Ausbreitung „unseres Geschlechts“ einzudämmen, nahm er Zuflucht zu einer List (2Mo 1,16) und begann, „unsere Väter“ schlecht zu behandeln und zu unterdrücken (2Mo 1,10; 11). Als das nicht half, das Wachstum des Volkes zu bremsen, befahl er, dass die kleinen Kinder nicht bei ihren Eltern bleiben, sondern in den Nil geworfen werden sollten (2Mo 1,22).
Während das Volk unter der grausamen Herrschaft seufzte, begann Gott damit, seine Verheißung zu erfüllen: Mose wurde geboren. Stephanus sagt von ihm, dass er „schön“ war, d. h. schön für Gott (2Mo 2,2; Heb 11,23). Seine Eltern haben ihn nicht direkt zum Nil gebracht, wie der Pharao das geboten hatte, sondern zogen ihn drei Monate „im Haus seines Vaters“ auf. Danach musste er das Los jedes kleinen Jungen teilen. Er wurde zum Nil gebracht und dort ausgesetzt. Doch die Tochter Pharaos fand ihn und erzog ihn als ihren eigenen Sohn. Später weigerte Mose sich, „ein Sohn der Tochter Pharaos zu heißen“ (Heb 11,24).
Die Erziehung seiner gottesfürchtigen Eltern verfehlte ihr Ziel nicht. Gott benutzte den verbrecherischen Befehl Pharaos, um Mose an dessen Hof zu bringen. Indem Er dies durch die Tochter des Pharao tat, spottete Er aller Macht des Pharao. Das ist die Weisheit Gottes. Gottes Plan mit seinem Volk wurde nicht nur trotz des Pharao erfüllt, sondern sogar durch sein Mitwirken, ohne dass er das wollte oder sich dessen bewusst war. Am Hof wurde Mose in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen. Mose wurde weise, doch er war mächtig in seinen Worten und Werken. Weisheit erwarb er durch Belehrung, Macht empfing er als besondere Gabe Gottes. Beide Qualitäten offenbarte er in Ägypten. Gott gegenüber redete er vom Gegenteil (2Mo 4,10) und empfand seine Unfähigkeit.
Verse 17-22
Moses Geburt und Erziehung
Stephanus kommt nun zum dritten und längsten Abschnitt seiner Rede, in dem Mose als Bild des Herrn Jesus im Mittelpunkt steht. Er war beschuldigt worden, lästerliche Worte über Mose gesagt zu haben (Apg 6,11). Was er über Mose sagt, zeigt, wie falsch diese Beschuldigung ist.
Stephanus setzt die Geschichte über das Volk Gottes fort und kommt nun auf die Erfüllung der Verheißungen Gottes zu sprechen. Er legt seinen Zuhörern anhand dieser Geschichte dar, dass sich eine erneute Veränderung anbahnte. Die Situation des Volkes in Ägypten blieb nicht so. Die Zeit der Verheißung kam näher, d. h. die Zeit, in der sich die Verheißung erfüllte, dass Gott sie nach Kanaan bringen würde. Dazu musste Er sein Volk aus Ägypten herausführen. Die Umstände, die er dazu benutzte, sind erneut demütigend für seine Zuhörer.
Zu Beginn der Zeit ihres Aufenthalts in Ägypten schien es so, dass das Volk besonders gesegnet war. Es wuchs und vermehrte sich in Ägypten (2Mo 1,7). Das war überhaupt kein Problem, solange das Volk von Königen regiert wurde, die Joseph gekannt hatten. Sie waren sich bewusst, dass sie den Fortbestand ihres Landes ihm zu verdanken hatten. Als Zeichen der Wertschätzung durfte das Volk weiterhin in Ägypten wohnen. Doch dann stand ein König auf, der Joseph nicht kannte (2Mo 1,8). Er hatte überhaupt keine Beziehung zu ihm, es fehlte auch jegliche Dankbarkeit.
Dieser König sah in dem Volk, das immer größer wurde, eine Bedrohung seiner eigenen Stellung. Um die Ausbreitung „unseres Geschlechts“ einzudämmen, nahm er Zuflucht zu einer List (2Mo 1,16) und begann, „unsere Väter“ schlecht zu behandeln und zu unterdrücken (2Mo 1,10; 11). Als das nicht half, das Wachstum des Volkes zu bremsen, befahl er, dass die kleinen Kinder nicht bei ihren Eltern bleiben, sondern in den Nil geworfen werden sollten (2Mo 1,22).
Während das Volk unter der grausamen Herrschaft seufzte, begann Gott damit, seine Verheißung zu erfüllen: Mose wurde geboren. Stephanus sagt von ihm, dass er „schön“ war, d. h. schön für Gott (2Mo 2,2; Heb 11,23). Seine Eltern haben ihn nicht direkt zum Nil gebracht, wie der Pharao das geboten hatte, sondern zogen ihn drei Monate „im Haus seines Vaters“ auf. Danach musste er das Los jedes kleinen Jungen teilen. Er wurde zum Nil gebracht und dort ausgesetzt. Doch die Tochter Pharaos fand ihn und erzog ihn als ihren eigenen Sohn. Später weigerte Mose sich, „ein Sohn der Tochter Pharaos zu heißen“ (Heb 11,24).
Die Erziehung seiner gottesfürchtigen Eltern verfehlte ihr Ziel nicht. Gott benutzte den verbrecherischen Befehl Pharaos, um Mose an dessen Hof zu bringen. Indem Er dies durch die Tochter des Pharao tat, spottete Er aller Macht des Pharao. Das ist die Weisheit Gottes. Gottes Plan mit seinem Volk wurde nicht nur trotz des Pharao erfüllt, sondern sogar durch sein Mitwirken, ohne dass er das wollte oder sich dessen bewusst war. Am Hof wurde Mose in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen. Mose wurde weise, doch er war mächtig in seinen Worten und Werken. Weisheit erwarb er durch Belehrung, Macht empfing er als besondere Gabe Gottes. Beide Qualitäten offenbarte er in Ägypten. Gott gegenüber redete er vom Gegenteil (2Mo 4,10) und empfand seine Unfähigkeit.
Verse 23-29
Mose besucht seine Brüder und flieht
Die erste Zeitspanne des Lebens Moses am Hof des Pharao dauerte vierzig Jahre. Doch alle Pracht und aller Prunk am Hof des Pharao konnten nicht verhindern, dass das Herz Moses für seine Brüder in ihrer Bedrängnis schlug. Eines Tages suchte er sie auf. Sein Herz brannte in Liebe zu seinem Volk. Er kam nicht, um ihnen vorzustellen, was sie alles falsch machten, sondern um ihre „Lastarbeiten“ anzusehen (2Mo 2,11). Der Herr Jesus kam auch nicht, um zu richten, sondern um zu erretten (Joh 3,17).
Als Mose einen seiner Brüder zu Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn. Er nahm ihn in Schutz und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug. Zu der Zeit wohnte er noch am Hof. Als er so klar für das Volk eintrat, meinte er, dass seine Brüder sehr wohl in ihm den Befreier sehen würden, durch dessen Hand Gott ihnen Errettung und Befreiung geben würde. Daran dachten sie jedoch keinesfalls. Im Gegenteil. Als er sich am folgenden Tag wieder seinen Brüdern zeigte, wurde deutlich, dass sie seine Einmischung überhaupt nicht gut fanden.
Erneut stellte Mose fest, dass Unrecht geschah. Dieses Mal ging es allerdings nicht um einen Ägypter, der einem Israeliten Unrecht tat, sondern um zwei Israeliten, die einander Unrecht taten. Als er sie miteinander versöhnen wollte, fragte er den einen, warum er seinen Nächsten schlage, doch dieser wandte sich gegen ihn. Er machte Mose den Vorwurf, sich etwas anzumaßen und sich zum „Obersten und Richter“ aufzuspielen.
Hier sehen wir, dass seine Autorität seit seinem ersten Auftritt für sein Volk verworfen wurde, wie das bei Joseph der Fall war. Es erging Mose so, wie es Joseph früher ergangen war, als er sich nach dem Wohlergehen seiner Brüder erkundigte: Er wurde von den Seinen verworfen (1Mo 37,14; 18).
Ebenso wie Joseph ist Mose in dieser Hinsicht ein Bild von Christus, der ebenfalls nicht von den Seinen angenommen wurde (Joh 1,11). Die Angehörigen seines Volkes hassten Christus, verwarfen, verleugneten und töteten Ihn sogar. Es war daher prophetisch gesehen auch die Schmach des Christus, die Mose ertrug, als er nach seinen Brüdern sah und ihr Los teilen wollte (Heb 11,26).
Die Verwerfung Moses kam klar in den Worten des Israeliten zum Ausdruck, der seinem Nächsten Unrecht tat: „Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt?“ (2Mo 2,14). Der Mann fügte noch hinzu, dass er in ihm keinen Befreier sah, sondern eine Bedrohung für sein Leben. Das zeigt, dass das Volk lieber in der Sklaverei blieb als einen Befreier anzuerkennen. Das Volk wollte keinen Obersten und Richter akzeptieren. Der Vorwurf, dass Mose sich dazu aufspielte, wird zweimal von Stephanus erwähnt (Apg 7,27; 35); dadurch betont er die Schwere dieses Vorwurfs. Nachdem so deutlich geworden war, dass sein Volk ihn nicht wollte, floh Mose.
Was Stephanus entsprechend dem Bericht in 2. Mose 2 eine Flucht nennt (2Mo 2,15), wird in Hebräer 11 als eine Tat des Glaubens bezeichnet (Heb 11,27). So wurde der Herr Jesus einerseits von seinem Volk verworfen, während Er andrerseits zum Himmel zurückgekehrt ist, um dort eine Zeit lang zu warten, bis sein Volk Ihn als seinen Erlöser annehmen wird.
Während der Zeit Moses in Midian, bekommt er eine heidnische Frau und von ihr zwei Söhne (2Mo 2,21; 22; 2Mo 18,3; 4). Das kann man mit dem Herrn Jesus vergleichen, der in dieser Zeit die Gemeinde als Braut erwirbt. An den Namen, die Mose seinen Söhnen gibt, erkennt man, dass er auch im fremden Land sein Volk nicht vergaß, so wie der Herr Jesus, der nun im Himmel ist, sein irdisches Volk nicht vergisst.
Verse 23-29
Mose besucht seine Brüder und flieht
Die erste Zeitspanne des Lebens Moses am Hof des Pharao dauerte vierzig Jahre. Doch alle Pracht und aller Prunk am Hof des Pharao konnten nicht verhindern, dass das Herz Moses für seine Brüder in ihrer Bedrängnis schlug. Eines Tages suchte er sie auf. Sein Herz brannte in Liebe zu seinem Volk. Er kam nicht, um ihnen vorzustellen, was sie alles falsch machten, sondern um ihre „Lastarbeiten“ anzusehen (2Mo 2,11). Der Herr Jesus kam auch nicht, um zu richten, sondern um zu erretten (Joh 3,17).
Als Mose einen seiner Brüder zu Unrecht leiden sah, verteidigte er ihn. Er nahm ihn in Schutz und rächte den Unterdrückten, indem er den Ägypter erschlug. Zu der Zeit wohnte er noch am Hof. Als er so klar für das Volk eintrat, meinte er, dass seine Brüder sehr wohl in ihm den Befreier sehen würden, durch dessen Hand Gott ihnen Errettung und Befreiung geben würde. Daran dachten sie jedoch keinesfalls. Im Gegenteil. Als er sich am folgenden Tag wieder seinen Brüdern zeigte, wurde deutlich, dass sie seine Einmischung überhaupt nicht gut fanden.
Erneut stellte Mose fest, dass Unrecht geschah. Dieses Mal ging es allerdings nicht um einen Ägypter, der einem Israeliten Unrecht tat, sondern um zwei Israeliten, die einander Unrecht taten. Als er sie miteinander versöhnen wollte, fragte er den einen, warum er seinen Nächsten schlage, doch dieser wandte sich gegen ihn. Er machte Mose den Vorwurf, sich etwas anzumaßen und sich zum „Obersten und Richter“ aufzuspielen.
Hier sehen wir, dass seine Autorität seit seinem ersten Auftritt für sein Volk verworfen wurde, wie das bei Joseph der Fall war. Es erging Mose so, wie es Joseph früher ergangen war, als er sich nach dem Wohlergehen seiner Brüder erkundigte: Er wurde von den Seinen verworfen (1Mo 37,14; 18).
Ebenso wie Joseph ist Mose in dieser Hinsicht ein Bild von Christus, der ebenfalls nicht von den Seinen angenommen wurde (Joh 1,11). Die Angehörigen seines Volkes hassten Christus, verwarfen, verleugneten und töteten Ihn sogar. Es war daher prophetisch gesehen auch die Schmach des Christus, die Mose ertrug, als er nach seinen Brüdern sah und ihr Los teilen wollte (Heb 11,26).
Die Verwerfung Moses kam klar in den Worten des Israeliten zum Ausdruck, der seinem Nächsten Unrecht tat: „Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt?“ (2Mo 2,14). Der Mann fügte noch hinzu, dass er in ihm keinen Befreier sah, sondern eine Bedrohung für sein Leben. Das zeigt, dass das Volk lieber in der Sklaverei blieb als einen Befreier anzuerkennen. Das Volk wollte keinen Obersten und Richter akzeptieren. Der Vorwurf, dass Mose sich dazu aufspielte, wird zweimal von Stephanus erwähnt (Apg 7,27; 35); dadurch betont er die Schwere dieses Vorwurfs. Nachdem so deutlich geworden war, dass sein Volk ihn nicht wollte, floh Mose.
Was Stephanus entsprechend dem Bericht in 2. Mose 2 eine Flucht nennt (2Mo 2,15), wird in Hebräer 11 als eine Tat des Glaubens bezeichnet (Heb 11,27). So wurde der Herr Jesus einerseits von seinem Volk verworfen, während Er andrerseits zum Himmel zurückgekehrt ist, um dort eine Zeit lang zu warten, bis sein Volk Ihn als seinen Erlöser annehmen wird.
Während der Zeit Moses in Midian, bekommt er eine heidnische Frau und von ihr zwei Söhne (2Mo 2,21; 22; 2Mo 18,3; 4). Das kann man mit dem Herrn Jesus vergleichen, der in dieser Zeit die Gemeinde als Braut erwirbt. An den Namen, die Mose seinen Söhnen gibt, erkennt man, dass er auch im fremden Land sein Volk nicht vergaß, so wie der Herr Jesus, der nun im Himmel ist, sein irdisches Volk nicht vergisst.
Verse 30-35
Gott erscheint Mose
Mose war vierzig Jahre alt, als er floh. In der Wüste werden vierzig Jahre erfüllt. Vierzig ist die Zahl der Erprobung. Im besten Mannesalter formte Gott ihn in der Wüste. Wer würde solch eine Ausbildung in der Einsamkeit der Wüste wählen, wenn alle Herausforderungen des Lebens vor einem liegen? Doch Gott hat ihn dort Lektionen gelehrt, die er auf andere Weise nicht hätte lernen können.
Mose wird mit 80 Jahren vom Herrn berufen. Das geschah am Ende seines natürlichen Lebens, wie er selbst in Psalm 90 sagt (Ps 90,10). Bevor der Herr jemand gebrauchen kann, muss ein Mensch lernen, nicht auf seine natürlichen Fähigkeiten zu vertrauen. Das hat Mose gelernt. Es reicht jedoch nicht aus, nicht auf eigene Fähigkeiten zu vertrauen, sondern er muss auch lernen, auf die Kraft Gottes zu vertrauen.
Mose ist nun so weit, dass Gott ihm erscheinen kann. Das tut Er in Gestalt eines Engels in der Feuerflamme des Dornbusches. Moses Aufmerksamkeit wird dadurch geweckt: Der Dornbusch brennt zwar, aber er verbrennt nicht (2Mo 3,3). Der Dornbusch ist ein Bild des sündigen Menschen, so wie er von Natur aus ist. Wir sehen darin auch das ganze Volk Israel, das im Feuerofen Ägyptens ist. Zugleich sehen wir, dass Gott im Feuer ist. Deswegen verbrennt der Dornbusch nicht.
Gott benutzt das Feuer der Erprobung, um sein Volk zu läutern. Und so läutert Er auch uns. Was nicht mit Ihm übereinstimmt, wird vom Feuer verzehrt. Dadurch entsprechen wir immer mehr seinem Ziel mit uns, das darin besteht, dass wir dem Herrn Jesus ähnlicher werden. Außerdem ist Er in der Erprobung bei uns (Dan 3,23-25; Jes 63,9).
Der Herr sieht, wie Mose dem Busch näherkommt, um die wundersame Erscheinung zu besehen. Er macht sich Mose bekannt als der Gott des Bundes mit den Erzvätern: mit Abraham (1Mo 15,13; 14), Isaak (1Mo 26,3) und Jakob (1Mo 46,4). Das ist die Grundlage, auf der Er handelt. Es erfreut Ihn, dass Mose Interesse an seiner Offenbarung zeigt. Zugleich aber handelt Er entsprechend seiner Heiligkeit.
Mose ist zutiefst von der Erscheinung Gottes und seinen Worten beeindruckt. Er fängt an sehr zu zittern und wagt es nicht, die Sache weiter zu untersuchen. Er weiß, dass er sich in der Gegenwart des heiligen Gottes befindet. Wo Gott ist, ist Heiligkeit. Gott macht ihm klar, dass er auf heiligem Boden steht. Deshalb soll er seine Schuhe ausziehen (vgl. Jos 5,15). Das Bewusstsein, auf heiligem Boden zu stehen, fehlte dem Synedrium, dem Stephanus gegenüberstand, völlig, obwohl sie behaupteten, im Heiligen Land zu wohnen.
Nachdem Mose den rechten Platz vor Gott eingenommen hat, sagt Gott ihm, was Er selbst gesehen hat und was Er tun will. Gott sagt ihm, dass Er gesehen habe, was seinem Volk angetan worden ist und dass Er gehört hat, wie sehr sie seufzen. Er kennt ihr Leid. Das veranlasst Ihn, zu handeln. Er ist herabgekommen, um sie zu erlösen und in ein Land zu bringen, das Er für sie ausgesucht hat. Mose ist der Mann, den Er gebrauchen will, um seinen Plan auszuführen.
Der Herr Jesus ist auf die Erde herabgekommen, um Menschen, die unter dem Joch der Sünde seufzen, zu erlösen. Ebenso wie bei Israel sprach Er nicht vom Himmel aus, sondern kam selbst aus dem Himmel auf die Erde herab. Wie ergreifend ist es, zu lesen, dass Gott dieses elende Sklavenvolk in Ägypten „mein Volk“ nennt! Er ist wie der Vater, der seinem verlorenen Sohn um den Hals fällt, als dieser noch in seinen schmutzigen Kleidern steckt (Lk 15,20).
Nachdem Stephanus auf beeindruckende Weise die Offenbarung Gottes an Mose und seinen Auftrag, nach Ägypten zu gehen, um sein Volk zu befreien, beschrieben hat, wiederholt er, wie Mose als Oberster und Richter verworfen wurde (Apg 7,27). Er redet in der Mehrzahl („sie“) und macht damit die Sünde des einen Mannes zu einer kollektiven Sünde, d. h. zur Sünde des ganzen Volkes.
Um den Ernst der Sache noch weiter zu unterstreichen, spricht Stephanus davon, dass sie Mose verleugneten, obwohl Gott Mose erschienen war und Er ihn als Obersten und Erlöser zu ihnen gesandt hatte. Das ist eine beeindruckende Illustration der Verwerfung Christi seitens des jüdischen Volkes. Er war doch der Führer zum Leben (vgl. Apg 3,14; 15; Apg 4,10-12).
Verse 30-35
Gott erscheint Mose
Mose war vierzig Jahre alt, als er floh. In der Wüste werden vierzig Jahre erfüllt. Vierzig ist die Zahl der Erprobung. Im besten Mannesalter formte Gott ihn in der Wüste. Wer würde solch eine Ausbildung in der Einsamkeit der Wüste wählen, wenn alle Herausforderungen des Lebens vor einem liegen? Doch Gott hat ihn dort Lektionen gelehrt, die er auf andere Weise nicht hätte lernen können.
Mose wird mit 80 Jahren vom Herrn berufen. Das geschah am Ende seines natürlichen Lebens, wie er selbst in Psalm 90 sagt (Ps 90,10). Bevor der Herr jemand gebrauchen kann, muss ein Mensch lernen, nicht auf seine natürlichen Fähigkeiten zu vertrauen. Das hat Mose gelernt. Es reicht jedoch nicht aus, nicht auf eigene Fähigkeiten zu vertrauen, sondern er muss auch lernen, auf die Kraft Gottes zu vertrauen.
Mose ist nun so weit, dass Gott ihm erscheinen kann. Das tut Er in Gestalt eines Engels in der Feuerflamme des Dornbusches. Moses Aufmerksamkeit wird dadurch geweckt: Der Dornbusch brennt zwar, aber er verbrennt nicht (2Mo 3,3). Der Dornbusch ist ein Bild des sündigen Menschen, so wie er von Natur aus ist. Wir sehen darin auch das ganze Volk Israel, das im Feuerofen Ägyptens ist. Zugleich sehen wir, dass Gott im Feuer ist. Deswegen verbrennt der Dornbusch nicht.
Gott benutzt das Feuer der Erprobung, um sein Volk zu läutern. Und so läutert Er auch uns. Was nicht mit Ihm übereinstimmt, wird vom Feuer verzehrt. Dadurch entsprechen wir immer mehr seinem Ziel mit uns, das darin besteht, dass wir dem Herrn Jesus ähnlicher werden. Außerdem ist Er in der Erprobung bei uns (Dan 3,23-25; Jes 63,9).
Der Herr sieht, wie Mose dem Busch näherkommt, um die wundersame Erscheinung zu besehen. Er macht sich Mose bekannt als der Gott des Bundes mit den Erzvätern: mit Abraham (1Mo 15,13; 14), Isaak (1Mo 26,3) und Jakob (1Mo 46,4). Das ist die Grundlage, auf der Er handelt. Es erfreut Ihn, dass Mose Interesse an seiner Offenbarung zeigt. Zugleich aber handelt Er entsprechend seiner Heiligkeit.
Mose ist zutiefst von der Erscheinung Gottes und seinen Worten beeindruckt. Er fängt an sehr zu zittern und wagt es nicht, die Sache weiter zu untersuchen. Er weiß, dass er sich in der Gegenwart des heiligen Gottes befindet. Wo Gott ist, ist Heiligkeit. Gott macht ihm klar, dass er auf heiligem Boden steht. Deshalb soll er seine Schuhe ausziehen (vgl. Jos 5,15). Das Bewusstsein, auf heiligem Boden zu stehen, fehlte dem Synedrium, dem Stephanus gegenüberstand, völlig, obwohl sie behaupteten, im Heiligen Land zu wohnen.
Nachdem Mose den rechten Platz vor Gott eingenommen hat, sagt Gott ihm, was Er selbst gesehen hat und was Er tun will. Gott sagt ihm, dass Er gesehen habe, was seinem Volk angetan worden ist und dass Er gehört hat, wie sehr sie seufzen. Er kennt ihr Leid. Das veranlasst Ihn, zu handeln. Er ist herabgekommen, um sie zu erlösen und in ein Land zu bringen, das Er für sie ausgesucht hat. Mose ist der Mann, den Er gebrauchen will, um seinen Plan auszuführen.
Der Herr Jesus ist auf die Erde herabgekommen, um Menschen, die unter dem Joch der Sünde seufzen, zu erlösen. Ebenso wie bei Israel sprach Er nicht vom Himmel aus, sondern kam selbst aus dem Himmel auf die Erde herab. Wie ergreifend ist es, zu lesen, dass Gott dieses elende Sklavenvolk in Ägypten „mein Volk“ nennt! Er ist wie der Vater, der seinem verlorenen Sohn um den Hals fällt, als dieser noch in seinen schmutzigen Kleidern steckt (Lk 15,20).
Nachdem Stephanus auf beeindruckende Weise die Offenbarung Gottes an Mose und seinen Auftrag, nach Ägypten zu gehen, um sein Volk zu befreien, beschrieben hat, wiederholt er, wie Mose als Oberster und Richter verworfen wurde (Apg 7,27). Er redet in der Mehrzahl („sie“) und macht damit die Sünde des einen Mannes zu einer kollektiven Sünde, d. h. zur Sünde des ganzen Volkes.
Um den Ernst der Sache noch weiter zu unterstreichen, spricht Stephanus davon, dass sie Mose verleugneten, obwohl Gott Mose erschienen war und Er ihn als Obersten und Erlöser zu ihnen gesandt hatte. Das ist eine beeindruckende Illustration der Verwerfung Christi seitens des jüdischen Volkes. Er war doch der Führer zum Leben (vgl. Apg 3,14; 15; Apg 4,10-12).
Verse 36-43
Mose verworfen – Götzendienst –Gericht
Nachdem Stephanus mit großem Nachdruck die besondere Erziehung, Bildung und Berufung Moses seinen Zuhörern vorgestellt hat, fährt er ebenso eindrucksvoll mit Moses Dienst der Befreiung fort. Immer wieder weist er darauf hin, was Mose getan oder gesagt hat. Dieser und kein anderer hat sie aus Ägypten geführt. Und auf welche Weise! Indem er Zeichen und Wunder tat. Hat sich nicht auch der Herr Jesus so in der Mitte seines Volkes offenbart? Sind die Apostel nicht auch auf diese Weise unter dem Volk tätig, und ist Stephanus nicht auch so tätig gewesen?
Mose hat sie nicht nur aus Ägypten befreit, sondern auch durch das Rote Meer in die Wüste geführt. Dort hat er ihnen vierzig Jahre lang den Weg gewiesen. Es ist der Mose, der zu den Kindern Israel sagte – und die, die im Synedrium saßen, beriefen sich doch darauf?! –, dass Gott ihnen einen Propheten erwecken würde, wie Er Mose erweckte. Für das Synedrium war klar, dass damit der Messias gemeint war, der genau wie Mose als Retter und Richter auftreten würde.
Stephanus gibt Mose noch mehr Ehre. Er weist auf Mose hin und sagt, dass er derjenige war – und kein anderer –, der in der Wüste das Gesetz durch die Vermittlung von Engeln empfangen hat. Das Gesetz bestand aus den Worten Gottes. Es waren also lebendige Worte. Gott hatte sie Mose auf dem Berg Gottes gegeben. Mose war der Mittler, denn er war mit dem Engel in der Wüste und auf dem Berg, und er war mit „unseren Vätern“.
Er hat „uns“ die lebendigen Worte gegeben, damit ist Israel damals und heute gemeint. Doch was haben „unsere Väter“ mit alldem getan, was Gott ihnen durch Mose gegeben und zu ihnen gesagt hatte? Sie waren Ihm mutwillig ungehorsam. Sie wollten ihm nicht gehorchen. Sie stießen ihn von sich weg. Sie wollten ihn nicht mit seinem Gerede über den Gehorsam gegenüber Gott.
Sie kehrten in ihren Herzen wieder nach Ägypten zurück. Dort konnten sie zumindest tun, worauf sie Lust hatten. Dass sie dort in Sklaverei und Bedrängnis lebten, daran dachten sie nicht mehr. All das war besser als der beklemmende Gehorsam Gott gegenüber. Und übrigens, wo war Mose geblieben? Er war schon so lange weg, dass er wohl nie wieder zurückkommen würde.
Darum forderten sie Aaron auf, ihnen Götzen zu machen, die sie sehen und denen sie folgen konnten. Deshalb machten sie während der Abwesenheit Moses ein Kalb. Diesem Götzen brachten sie Opfer und erfreuten sich an den Werken ihrer Hände. An die Ehre und das Werk Gottes dachten sie nicht mehr. Daher wandte Gott sich ab. Er entzog sich ihnen und gab sie im Gericht dem Götzendienst hin (vgl. Röm 1,23-26; 28).
Stephanus hält dem Synedrium vor, dass das Volk während seiner ganzen Geschichte nichts anderes tat, als den Götzen zu dienen. Abraham diente ihnen, bevor Gott ihn berief (Jos 24,2), das Volk diente ihnen in Ägypten (Jos 24,14), und sie dienten ihnen in der Wüste (Amos 5,25-27).
Stephanus zitiert den Propheten Amos mitsamt dem Gericht, das die Babylonier ausführen würden, indem sie das Volk in die Gefangenschaft führen würden. Es geht also um ein zweifaches Gericht. Es gibt das Gericht Gottes, wodurch Er sie dem Götzendienst hingibt, und das Gericht Gottes, sie in die Gefangenschaft wegzuführen, weg aus ihrem Land.
Immer wieder klingt in der Rede des Stephanus durch, dass Gott sich seinem Volk jeweils anders nähert, weil sein Volk sich immer wieder von Ihm abwendet und Ihm untreu wird. Alles was Er gab, haben sie stets verworfen und stattdessen die Götzen gewählt.
Verse 36-43
Mose verworfen – Götzendienst –Gericht
Nachdem Stephanus mit großem Nachdruck die besondere Erziehung, Bildung und Berufung Moses seinen Zuhörern vorgestellt hat, fährt er ebenso eindrucksvoll mit Moses Dienst der Befreiung fort. Immer wieder weist er darauf hin, was Mose getan oder gesagt hat. Dieser und kein anderer hat sie aus Ägypten geführt. Und auf welche Weise! Indem er Zeichen und Wunder tat. Hat sich nicht auch der Herr Jesus so in der Mitte seines Volkes offenbart? Sind die Apostel nicht auch auf diese Weise unter dem Volk tätig, und ist Stephanus nicht auch so tätig gewesen?
Mose hat sie nicht nur aus Ägypten befreit, sondern auch durch das Rote Meer in die Wüste geführt. Dort hat er ihnen vierzig Jahre lang den Weg gewiesen. Es ist der Mose, der zu den Kindern Israel sagte – und die, die im Synedrium saßen, beriefen sich doch darauf?! –, dass Gott ihnen einen Propheten erwecken würde, wie Er Mose erweckte. Für das Synedrium war klar, dass damit der Messias gemeint war, der genau wie Mose als Retter und Richter auftreten würde.
Stephanus gibt Mose noch mehr Ehre. Er weist auf Mose hin und sagt, dass er derjenige war – und kein anderer –, der in der Wüste das Gesetz durch die Vermittlung von Engeln empfangen hat. Das Gesetz bestand aus den Worten Gottes. Es waren also lebendige Worte. Gott hatte sie Mose auf dem Berg Gottes gegeben. Mose war der Mittler, denn er war mit dem Engel in der Wüste und auf dem Berg, und er war mit „unseren Vätern“.
Er hat „uns“ die lebendigen Worte gegeben, damit ist Israel damals und heute gemeint. Doch was haben „unsere Väter“ mit alldem getan, was Gott ihnen durch Mose gegeben und zu ihnen gesagt hatte? Sie waren Ihm mutwillig ungehorsam. Sie wollten ihm nicht gehorchen. Sie stießen ihn von sich weg. Sie wollten ihn nicht mit seinem Gerede über den Gehorsam gegenüber Gott.
Sie kehrten in ihren Herzen wieder nach Ägypten zurück. Dort konnten sie zumindest tun, worauf sie Lust hatten. Dass sie dort in Sklaverei und Bedrängnis lebten, daran dachten sie nicht mehr. All das war besser als der beklemmende Gehorsam Gott gegenüber. Und übrigens, wo war Mose geblieben? Er war schon so lange weg, dass er wohl nie wieder zurückkommen würde.
Darum forderten sie Aaron auf, ihnen Götzen zu machen, die sie sehen und denen sie folgen konnten. Deshalb machten sie während der Abwesenheit Moses ein Kalb. Diesem Götzen brachten sie Opfer und erfreuten sich an den Werken ihrer Hände. An die Ehre und das Werk Gottes dachten sie nicht mehr. Daher wandte Gott sich ab. Er entzog sich ihnen und gab sie im Gericht dem Götzendienst hin (vgl. Röm 1,23-26; 28).
Stephanus hält dem Synedrium vor, dass das Volk während seiner ganzen Geschichte nichts anderes tat, als den Götzen zu dienen. Abraham diente ihnen, bevor Gott ihn berief (Jos 24,2), das Volk diente ihnen in Ägypten (Jos 24,14), und sie dienten ihnen in der Wüste (Amos 5,25-27).
Stephanus zitiert den Propheten Amos mitsamt dem Gericht, das die Babylonier ausführen würden, indem sie das Volk in die Gefangenschaft führen würden. Es geht also um ein zweifaches Gericht. Es gibt das Gericht Gottes, wodurch Er sie dem Götzendienst hingibt, und das Gericht Gottes, sie in die Gefangenschaft wegzuführen, weg aus ihrem Land.
Immer wieder klingt in der Rede des Stephanus durch, dass Gott sich seinem Volk jeweils anders nähert, weil sein Volk sich immer wieder von Ihm abwendet und Ihm untreu wird. Alles was Er gab, haben sie stets verworfen und stattdessen die Götzen gewählt.
Verse 44-50
Der Wohnort Gottes
Jetzt kommt Stephanus zu einem neuen Abschnitt in seiner Rede. Nachdem er ausführlich seine Ehrerbietung in Bezug auf Mose zum Ausdruck gebracht hat, die im Gegensatz zu ihrer Beschuldigung steht, dass er Mose lästern würde, spricht er über die Wohnung Gottes. Sie hatten Stephanus ja auch beschuldigt, Worte gegen den Tempel geredet zu haben, indem er auf die Verwüstung hinwies (Apg 6,14). Stephanus wird jetzt zeigen, dass Gottes frühere Wohnungen vorübergehende Wohnungen waren und nicht einmal wirkliche Wohnungen.
Er nennt zuerst die Stiftshütte, die er mit dem ausführlichen Namen „Hütte des Zeugnisses in der Wüste“ nennt. Es ist das Zelt, von dem aus Gott sich bezeugte und zu seinem Volk sprach. Doch was war das für ein Zelt? Es war ein angefertigtes Zelt, von Mose auf Befehl Gottes hergestellt, nach dem Muster, das er auf dem Berg gesehen hatte (2Mo 25,40). Stephanus macht klar, dass die Stiftshütte eine zeitliche Wohnung Gottes war und dass diese auf eine höhere Wirklichkeit hinwies, nämlich den Himmel. Die Stiftshütte würde nicht für immer die Wohnung Gottes bleiben.
Als „unsere Väter“ mit Josua in das Land hineingezogen waren, nahmen sie die Stiftshütte mit (Jos 3,14-17). Stephanus nennt Josua mit Namen. Dies ist der hebräische Name für den griechischen Namen „Jesus“. Er sagt also eigentlich, dass das Volk mit „Jesus“ das Land in Besitz genommen hat. Gott befreite das Land von den ursprünglichen Bewohnern (Jos 23,9; Jos 24,18), die alle Götzendiener waren. Dort bekam die Stiftshütte ihren Platz bis zur Zeit Davids.
Mit David kommt es zu einer Änderung. Die Änderung hat mit der Art des Gottesdienstes zu tun, nicht mit dem Grundsatz, dass Gott gedient wird. Gott möchte zu jeder Zeit, dass Menschen Ihm dienen, doch Er ändert schon mal die Art und Weise, wie Gottesdienst ausgeübt werden soll. Zunächst geschah das in der Stiftshütte, und unter David geschah das im Tempel.
Auch ist Gott frei, den jeweiligen Erbauer zu bestimmen. Obwohl David Gnade in den Augen Gottes fand und danach verlangte, Gott eine Wohnung zu bauen (Ps 132,5), durfte er das nicht tun (2Sam 7,2-17). Gott hatte Salomo dazu bestimmt, den Tempel zu bauen (1Kön 6,1; 14; 1Kön 8,19; 20).Doch wie prächtig der Tempel auch war, das war nicht der wirkliche Wohnort Gottes.
Die Zuhörer des Stephanus beanspruchten Gott für sich, indem sie auf den Tempel als den Wohnort Gottes hinwiesen. Für sie war der Tempel der unerschütterliche Beweis der Gegenwart Gottes. Wer zum Tempel kam, kam zu Gott. Stephanus bringt diese Vorstellung zum Einsturz, indem er darauf hinweist, dass Gott nicht in einem Tempel wohnt, der mit Händen gemacht ist. Er bekräftigt seine Worte, indem er zitiert, was Gott selbst durch den Mund des Propheten Jesaja darüber gesagt hat (Jes 66,1; 2; vgl. 1Kön 8,27).
Verse 44-50
Der Wohnort Gottes
Jetzt kommt Stephanus zu einem neuen Abschnitt in seiner Rede. Nachdem er ausführlich seine Ehrerbietung in Bezug auf Mose zum Ausdruck gebracht hat, die im Gegensatz zu ihrer Beschuldigung steht, dass er Mose lästern würde, spricht er über die Wohnung Gottes. Sie hatten Stephanus ja auch beschuldigt, Worte gegen den Tempel geredet zu haben, indem er auf die Verwüstung hinwies (Apg 6,14). Stephanus wird jetzt zeigen, dass Gottes frühere Wohnungen vorübergehende Wohnungen waren und nicht einmal wirkliche Wohnungen.
Er nennt zuerst die Stiftshütte, die er mit dem ausführlichen Namen „Hütte des Zeugnisses in der Wüste“ nennt. Es ist das Zelt, von dem aus Gott sich bezeugte und zu seinem Volk sprach. Doch was war das für ein Zelt? Es war ein angefertigtes Zelt, von Mose auf Befehl Gottes hergestellt, nach dem Muster, das er auf dem Berg gesehen hatte (2Mo 25,40). Stephanus macht klar, dass die Stiftshütte eine zeitliche Wohnung Gottes war und dass diese auf eine höhere Wirklichkeit hinwies, nämlich den Himmel. Die Stiftshütte würde nicht für immer die Wohnung Gottes bleiben.
Als „unsere Väter“ mit Josua in das Land hineingezogen waren, nahmen sie die Stiftshütte mit (Jos 3,14-17). Stephanus nennt Josua mit Namen. Dies ist der hebräische Name für den griechischen Namen „Jesus“. Er sagt also eigentlich, dass das Volk mit „Jesus“ das Land in Besitz genommen hat. Gott befreite das Land von den ursprünglichen Bewohnern (Jos 23,9; Jos 24,18), die alle Götzendiener waren. Dort bekam die Stiftshütte ihren Platz bis zur Zeit Davids.
Mit David kommt es zu einer Änderung. Die Änderung hat mit der Art des Gottesdienstes zu tun, nicht mit dem Grundsatz, dass Gott gedient wird. Gott möchte zu jeder Zeit, dass Menschen Ihm dienen, doch Er ändert schon mal die Art und Weise, wie Gottesdienst ausgeübt werden soll. Zunächst geschah das in der Stiftshütte, und unter David geschah das im Tempel.
Auch ist Gott frei, den jeweiligen Erbauer zu bestimmen. Obwohl David Gnade in den Augen Gottes fand und danach verlangte, Gott eine Wohnung zu bauen (Ps 132,5), durfte er das nicht tun (2Sam 7,2-17). Gott hatte Salomo dazu bestimmt, den Tempel zu bauen (1Kön 6,1; 14; 1Kön 8,19; 20).Doch wie prächtig der Tempel auch war, das war nicht der wirkliche Wohnort Gottes.
Die Zuhörer des Stephanus beanspruchten Gott für sich, indem sie auf den Tempel als den Wohnort Gottes hinwiesen. Für sie war der Tempel der unerschütterliche Beweis der Gegenwart Gottes. Wer zum Tempel kam, kam zu Gott. Stephanus bringt diese Vorstellung zum Einsturz, indem er darauf hinweist, dass Gott nicht in einem Tempel wohnt, der mit Händen gemacht ist. Er bekräftigt seine Worte, indem er zitiert, was Gott selbst durch den Mund des Propheten Jesaja darüber gesagt hat (Jes 66,1; 2; vgl. 1Kön 8,27).
Verse 51-53
Die Anklage des Stephanus
An diesem Punkt seiner Ausführungen scheint Stephanus dem Synedrium anzumerken, dass sie verstehen, dass er von ihnen redet. Er hat in seiner Rede die Pfeile, die auf ihn gerichtet waren, in ihre Richtung umgelenkt. Er hat alle Argumente für seine Verurteilung zu ihrer Verurteilung umgemünzt. Nun sind sie die Angeklagten.
Anstatt unter ihren drohenden Blicken seinen Ton etwas zurückzunehmen und einzulenken, erhebt Stephanus seine Stimme und ruft ihnen zu, wie es um sie steht. Er nennt sie „Halsstarrige“, weil sie ihren Nacken nicht vor Gott beugen wollen. So hat Gott auch zu Mose über sein Volk geredet (2Mo 33,5).
Er nennt sie außerdem „Unbeschnittene an Herz und Ohren“. Sie mögen zwar durch die äußere Beschneidung zum Volk Gottes gehören, innerlich sind sie jedoch wie die unbeschnittenen Heiden, deren Herz nicht auf Gott ausgerichtet ist und die nicht auf Gott hören (Jer 9,25; Röm 2,25). In ihrer Abkehr von Gott widerstanden sie dem Wirken des Heiligen Geistes. Das machten sie nicht nur einmal, sondern beständig (Jes 63,10; vgl. Ps 106,33).
Stephanus hat bis jetzt immer von „unseren Vätern“ gesprochen, doch an dieser Stelle seiner Rede distanziert er sich von ihnen und spricht über „eure Väter“. Ihre Väter und sie taten dasselbe, indem sie dem Heiligen Geist widerstanden. Sie taten das sogar noch offensichtlicher als ihre Väter, denn der Geist war gekommen und wirkte deutlich in einem Mann wie Stephanus (Apg 6,5; 10).
Er hält ihnen durch eine rhetorische Frage vor, welchen der Propheten ihre Väter nicht verfolgt hätten. Sie können keine Ausnahme nennen, denn jeder Prophet, der von Gott gesandt war, um sein Volk auf seine Sünden hinzuweisen und sie zur Bekehrung aufzurufen, wurde von ihnen verworfen (2Chr 36,16; Jer 2,30; Mt 23,31). Alle diese Propheten haben auch auf das Kommen des Gerechten hingewiesen, auf den Herrn Jesus. Und was haben sie, das Synedrium, mit Ihm gemacht? Sie haben Ihn verraten und ermordet.
Auch Petrus hat diese Beschuldigung bereits geäußert (Apg 3,14; 15). Doch während Petrus noch ihre „Unwissenheit“ als mildernde Umstände berücksichtigt, macht Stephanus diese Gruppe religiöser Führer völlig verantwortlich für dieses größte Verbrechen aller Zeiten. Jede neue Offenbarung Gottes haben sie verworfen, bis hin zum Sohn Gottes.
Die letzten Worte, die Stephanus äußern kann, beziehen sich auf die Art und Weise, wie sie das Gesetz bekommen haben, und auf die Tatsache, dass sie das Gesetz nicht gehalten haben. Sie hatten ihn beschuldigt, gegen das Gesetz gesprochen zu haben (Apg 6,11; 13), doch hier gibt er dem Gesetz die höchste Ehre und sagt, wie man das Gesetz richtig gebrauchen muss. Er anerkennt den erhabenen Ursprung des Gesetzes (Gal 3,19; Heb 2,2) und wendet die völlige Autorität auf die Mitglieder des Synedriums an.
Verse 51-53
Die Anklage des Stephanus
An diesem Punkt seiner Ausführungen scheint Stephanus dem Synedrium anzumerken, dass sie verstehen, dass er von ihnen redet. Er hat in seiner Rede die Pfeile, die auf ihn gerichtet waren, in ihre Richtung umgelenkt. Er hat alle Argumente für seine Verurteilung zu ihrer Verurteilung umgemünzt. Nun sind sie die Angeklagten.
Anstatt unter ihren drohenden Blicken seinen Ton etwas zurückzunehmen und einzulenken, erhebt Stephanus seine Stimme und ruft ihnen zu, wie es um sie steht. Er nennt sie „Halsstarrige“, weil sie ihren Nacken nicht vor Gott beugen wollen. So hat Gott auch zu Mose über sein Volk geredet (2Mo 33,5).
Er nennt sie außerdem „Unbeschnittene an Herz und Ohren“. Sie mögen zwar durch die äußere Beschneidung zum Volk Gottes gehören, innerlich sind sie jedoch wie die unbeschnittenen Heiden, deren Herz nicht auf Gott ausgerichtet ist und die nicht auf Gott hören (Jer 9,25; Röm 2,25). In ihrer Abkehr von Gott widerstanden sie dem Wirken des Heiligen Geistes. Das machten sie nicht nur einmal, sondern beständig (Jes 63,10; vgl. Ps 106,33).
Stephanus hat bis jetzt immer von „unseren Vätern“ gesprochen, doch an dieser Stelle seiner Rede distanziert er sich von ihnen und spricht über „eure Väter“. Ihre Väter und sie taten dasselbe, indem sie dem Heiligen Geist widerstanden. Sie taten das sogar noch offensichtlicher als ihre Väter, denn der Geist war gekommen und wirkte deutlich in einem Mann wie Stephanus (Apg 6,5; 10).
Er hält ihnen durch eine rhetorische Frage vor, welchen der Propheten ihre Väter nicht verfolgt hätten. Sie können keine Ausnahme nennen, denn jeder Prophet, der von Gott gesandt war, um sein Volk auf seine Sünden hinzuweisen und sie zur Bekehrung aufzurufen, wurde von ihnen verworfen (2Chr 36,16; Jer 2,30; Mt 23,31). Alle diese Propheten haben auch auf das Kommen des Gerechten hingewiesen, auf den Herrn Jesus. Und was haben sie, das Synedrium, mit Ihm gemacht? Sie haben Ihn verraten und ermordet.
Auch Petrus hat diese Beschuldigung bereits geäußert (Apg 3,14; 15). Doch während Petrus noch ihre „Unwissenheit“ als mildernde Umstände berücksichtigt, macht Stephanus diese Gruppe religiöser Führer völlig verantwortlich für dieses größte Verbrechen aller Zeiten. Jede neue Offenbarung Gottes haben sie verworfen, bis hin zum Sohn Gottes.
Die letzten Worte, die Stephanus äußern kann, beziehen sich auf die Art und Weise, wie sie das Gesetz bekommen haben, und auf die Tatsache, dass sie das Gesetz nicht gehalten haben. Sie hatten ihn beschuldigt, gegen das Gesetz gesprochen zu haben (Apg 6,11; 13), doch hier gibt er dem Gesetz die höchste Ehre und sagt, wie man das Gesetz richtig gebrauchen muss. Er anerkennt den erhabenen Ursprung des Gesetzes (Gal 3,19; Heb 2,2) und wendet die völlige Autorität auf die Mitglieder des Synedriums an.
Verse 54-60
Stephanus wird gesteinigt
Als er sagt, dass sie Gesetzesübertreter seien, ist für sie das Maß voll. Alle angestaute Wut entlädt sich. Sie können Stephanus überhaupt nichts erwidern. Seine Beweisführung ihrer Schuld ist unwiderlegbar. Statt dass seine Worte ihre Herzen treffen und sie fragen, was sie tun sollen (vgl. Apg 2,37), wird seine Rede je länger je mehr für sie eine Qual, eine Folter für ihren Geist. Sie knirschen mit den Zähnen gegen ihn. Das zeigt ihre Qual, die kennzeichnend ist für die Hölle, mit der sie in Verbindung stehen (Lk 13,28; Ps 35,16).
Während ihre Wut im Verlauf der Rede des Stephanus zunimmt, was in ihren Gesichtern abzulesen ist, strahlt Stephanus zunehmend die Herrlichkeit des Himmels wider. Sie sind voller Wut, er ist voll Heiligen Geistes. Sie sehen in ihrer Wut einen Mann vor sich, den sie töten wollen. Er sieht die wütende Menge nicht, sondern ist völlig vom Heiligen Geist und von dem ergriffen, was er im Himmel sieht: die Herrlichkeit Gottes und Jesus, der zur Rechten Gottes steht.
Die Herrlichkeit Gottes war aus dem Tempel gewichen (Hes 10,18; Hes 11,23) und zum Himmel zurückgekehrt. Diese Herrlichkeit war in Christus wieder auf der Erde erschienen, wurde jedoch erneut verworfen und ist zum Himmel zurückgekehrt. Nun sieht Stephanus diese Herrlichkeit, und das bedeutet, dass die Herrlichkeit sichtbar ist für Christen, die den Geist Gottes besitzen.
Nach seinem messerscharfen Urteil spricht er nun über den Himmel, den er geöffnet sieht und wo er den Herrn Jesus als Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen sieht. So wie der Anblick der Herrlichkeit Gottes ist auch der Anblick des geöffneten Himmels ein Kennzeichen für das Christentum. Im Judentum war der Zugang zu Gott verschlossen, denn Gott war hinter dem Vorhang verborgen.
Nachdem das Synedrium all das gehört hat, explodieren sie. Sie fangen an zu schreien, so dass sie kaum noch hörten, was Stephanus vielleicht noch sagte. Und sollte dennoch ein Wort dieses – in ihren Augen – schrecklichen Missetäters durch ihr Geschrei hindurch ihre Ohren erreicht haben, hätten sie es doch nicht hören können, weil sie ihre Ohren zuhielten (Ps 58,5; 6).
Sie können nicht ertragen, was Stephanus sagt. Er bezeugt nicht die Herrlichkeit Gottes (was für den Himmel normal wäre), sondern den Sohn des Menschen in der Herrlichkeit. Es ist ihnen völlig klar, was er damit sagt. Er sagt nicht mehr und nicht weniger, als dass er den Messias sieht, den sie verworfen haben, und dass dieser der Sohn Gottes ist (Dan 7,13).
Doch Stephanus sagt noch etwas anderes. Er sagt auch, dass er sieht, dass der Sohn des Menschen „steht“. Das zeigt, dass die Verwerfung des Herrn Jesus noch nicht abgeschlossen ist und dass Er gleichsam bereit ist, zurückzukehren, falls sich das Volk doch noch bekehrt. Dazu kommt es jedoch nicht. Im Gegenteil. Indem sie Stephanus steinigen, schicken sie dem Herrn Jesus eine Gesandtschaft hinterher. Dadurch machen sie deutlich, dass sie Ihn nicht als König haben wollen (Lk 19,14).
Mit dem Tod des Stephanus wird auch das Zeugnis des Heiligen Geistes ihrerseits verworfen. Wo man dem Herrn einen Scheinprozess machte, wird Stephanus ohne irgendeine Form des Prozesses aus der Stadt hinausgeführt und gesteinigt. Er erleidet damit das Schicksal eines Gotteslästerers (3Mo 24,16). Falsche Zeugen führen die Steinigung aus (Apg 6,13).
Sie legen ihre Kleider zu den Füßen eines jungen Mannes namens Saulus nieder, damit sie beim Steinewerfen nicht behindert werden. Später wird Saulus, dann als Paulus, seine Beteiligung und dieses Aufpassen auf die Kleider der Steinewerfer als eine sehr beklagenswerte Sache anführen (Apg 22,20). Hier wird er zum ersten Mal erwähnt. Er war mit der Steinigung dieses „Gotteslästerers“ völlig einverstanden.
Während Stephanus gesteinigt wird, ruft er zum Herrn, seinen Geist aufzunehmen. Der Himmel musste nicht nur den Herrn Jesus bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aufnehmen (Apg 3,20; 21), sondern auch die Seelen der Seinen, die an Ihn glauben. Durch den Anblick des verherrlichten Christus im Himmel wird Stephanus, und auch jeder andere Gläubige, verändert und wird Ihm ähnlich. Das zeigt sich an seinen letzten Worten.
Seine letzten Worte sind nicht mehr an das Volk gerichtet – ihnen hatte er nichts mehr zu sagen –, sondern an seinen Herrn. Während die Steine auf ihn niederprasseln, kniet er ruhig nieder, um dann mit lauter Stimme, so dass sie alle es hören, für seine Mörder um Vergebung zu bitten (vgl. Lk 23,34).
Die Tatsache, dass er den Herrn Jesus sieht, gibt ihm in diesen Umständen diese Ruhe. Diese Ruhe sehen wir auch in der Art und Weise, wie der Tod des Stephanus beschrieben wird: er entschlief. Das Entschlafen bezieht sich auf den Leib, nicht auf die Seele oder den Geist. Stephanus wird im besten Mannesalter aus diesem Leben weggenommen, das ein Zeugnis war.
Jim Elliot, der mit 28 Jahren durch die Speere der Auca-Indianer getötet wurde, denen er das Evangelium verkündigen wollte, schrieb: „Ich suche kein langes Leben, sondern ein erfülltes Leben.“ Und: „Gott will die Ewigkeit bevölkern, und ich will Ihn dabei nicht auf alte Menschen beschränken.“
Verse 54-60
Stephanus wird gesteinigt
Als er sagt, dass sie Gesetzesübertreter seien, ist für sie das Maß voll. Alle angestaute Wut entlädt sich. Sie können Stephanus überhaupt nichts erwidern. Seine Beweisführung ihrer Schuld ist unwiderlegbar. Statt dass seine Worte ihre Herzen treffen und sie fragen, was sie tun sollen (vgl. Apg 2,37), wird seine Rede je länger je mehr für sie eine Qual, eine Folter für ihren Geist. Sie knirschen mit den Zähnen gegen ihn. Das zeigt ihre Qual, die kennzeichnend ist für die Hölle, mit der sie in Verbindung stehen (Lk 13,28; Ps 35,16).
Während ihre Wut im Verlauf der Rede des Stephanus zunimmt, was in ihren Gesichtern abzulesen ist, strahlt Stephanus zunehmend die Herrlichkeit des Himmels wider. Sie sind voller Wut, er ist voll Heiligen Geistes. Sie sehen in ihrer Wut einen Mann vor sich, den sie töten wollen. Er sieht die wütende Menge nicht, sondern ist völlig vom Heiligen Geist und von dem ergriffen, was er im Himmel sieht: die Herrlichkeit Gottes und Jesus, der zur Rechten Gottes steht.
Die Herrlichkeit Gottes war aus dem Tempel gewichen (Hes 10,18; Hes 11,23) und zum Himmel zurückgekehrt. Diese Herrlichkeit war in Christus wieder auf der Erde erschienen, wurde jedoch erneut verworfen und ist zum Himmel zurückgekehrt. Nun sieht Stephanus diese Herrlichkeit, und das bedeutet, dass die Herrlichkeit sichtbar ist für Christen, die den Geist Gottes besitzen.
Nach seinem messerscharfen Urteil spricht er nun über den Himmel, den er geöffnet sieht und wo er den Herrn Jesus als Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen sieht. So wie der Anblick der Herrlichkeit Gottes ist auch der Anblick des geöffneten Himmels ein Kennzeichen für das Christentum. Im Judentum war der Zugang zu Gott verschlossen, denn Gott war hinter dem Vorhang verborgen.
Nachdem das Synedrium all das gehört hat, explodieren sie. Sie fangen an zu schreien, so dass sie kaum noch hörten, was Stephanus vielleicht noch sagte. Und sollte dennoch ein Wort dieses – in ihren Augen – schrecklichen Missetäters durch ihr Geschrei hindurch ihre Ohren erreicht haben, hätten sie es doch nicht hören können, weil sie ihre Ohren zuhielten (Ps 58,5; 6).
Sie können nicht ertragen, was Stephanus sagt. Er bezeugt nicht die Herrlichkeit Gottes (was für den Himmel normal wäre), sondern den Sohn des Menschen in der Herrlichkeit. Es ist ihnen völlig klar, was er damit sagt. Er sagt nicht mehr und nicht weniger, als dass er den Messias sieht, den sie verworfen haben, und dass dieser der Sohn Gottes ist (Dan 7,13).
Doch Stephanus sagt noch etwas anderes. Er sagt auch, dass er sieht, dass der Sohn des Menschen „steht“. Das zeigt, dass die Verwerfung des Herrn Jesus noch nicht abgeschlossen ist und dass Er gleichsam bereit ist, zurückzukehren, falls sich das Volk doch noch bekehrt. Dazu kommt es jedoch nicht. Im Gegenteil. Indem sie Stephanus steinigen, schicken sie dem Herrn Jesus eine Gesandtschaft hinterher. Dadurch machen sie deutlich, dass sie Ihn nicht als König haben wollen (Lk 19,14).
Mit dem Tod des Stephanus wird auch das Zeugnis des Heiligen Geistes ihrerseits verworfen. Wo man dem Herrn einen Scheinprozess machte, wird Stephanus ohne irgendeine Form des Prozesses aus der Stadt hinausgeführt und gesteinigt. Er erleidet damit das Schicksal eines Gotteslästerers (3Mo 24,16). Falsche Zeugen führen die Steinigung aus (Apg 6,13).
Sie legen ihre Kleider zu den Füßen eines jungen Mannes namens Saulus nieder, damit sie beim Steinewerfen nicht behindert werden. Später wird Saulus, dann als Paulus, seine Beteiligung und dieses Aufpassen auf die Kleider der Steinewerfer als eine sehr beklagenswerte Sache anführen (Apg 22,20). Hier wird er zum ersten Mal erwähnt. Er war mit der Steinigung dieses „Gotteslästerers“ völlig einverstanden.
Während Stephanus gesteinigt wird, ruft er zum Herrn, seinen Geist aufzunehmen. Der Himmel musste nicht nur den Herrn Jesus bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aufnehmen (Apg 3,20; 21), sondern auch die Seelen der Seinen, die an Ihn glauben. Durch den Anblick des verherrlichten Christus im Himmel wird Stephanus, und auch jeder andere Gläubige, verändert und wird Ihm ähnlich. Das zeigt sich an seinen letzten Worten.
Seine letzten Worte sind nicht mehr an das Volk gerichtet – ihnen hatte er nichts mehr zu sagen –, sondern an seinen Herrn. Während die Steine auf ihn niederprasseln, kniet er ruhig nieder, um dann mit lauter Stimme, so dass sie alle es hören, für seine Mörder um Vergebung zu bitten (vgl. Lk 23,34).
Die Tatsache, dass er den Herrn Jesus sieht, gibt ihm in diesen Umständen diese Ruhe. Diese Ruhe sehen wir auch in der Art und Weise, wie der Tod des Stephanus beschrieben wird: er entschlief. Das Entschlafen bezieht sich auf den Leib, nicht auf die Seele oder den Geist. Stephanus wird im besten Mannesalter aus diesem Leben weggenommen, das ein Zeugnis war.
Jim Elliot, der mit 28 Jahren durch die Speere der Auca-Indianer getötet wurde, denen er das Evangelium verkündigen wollte, schrieb: „Ich suche kein langes Leben, sondern ein erfülltes Leben.“ Und: „Gott will die Ewigkeit bevölkern, und ich will Ihn dabei nicht auf alte Menschen beschränken.“