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Apostelgeschichte 18

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Vers 1

Paulus kommt nach Korinth


Das nächste Ziel des Paulus ist Korinth, die Hauptstadt der Provinz Achaja. Korinth hatte zwei Häfen am Mittelmeer und war ein Konkurrent Athens. Als Hafenstadt war es ein Treffpunkt und der Wohnort verschiedener Nationalitäten. Ebenso wie Athen war Korinth für seine Weisheit und Gelehrsamkeit bekannt, jedoch noch mehr wegen seiner Entartung und seiner Unsittlichkeit. Das ist an der Tatsache erkennbar, dass man vom Namen der Stadt ein Tätigkeitswort abgeleitet hat: korinthianisieren. Das Wort bedeutet so viel wie „in Hurerei leben“.

Paulus kam nicht dahin in der Haltung, dieser weltlichen Stadt eine Lektion zu erteilen. Er war sich bewusst, dass er sich auf ein Gebiet begab, wo die Menschen Gott und seine Gebote überhaupt nicht in Betracht zogen und wo es vor menschlichem Leben keinerlei Achtung gab. Deshalb kam er dorthin “in Furcht und in vielem Zittern“ (1Kor 2,3; 4).

Er hat nicht von der Vortrefflichkeit der Rede oder der Weisheit Gebrauch gemacht, um sie für das Evangelium zu gewinnen. Das hätte sie auch nicht von ihrer Sündigkeit überzeugt, sondern hätte sie gerade für das Evangelium unempfänglich gemacht. Nein, als er zu ihnen kam, nahm er sich vor, nichts anderes unter ihnen zu wissen als nur „Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt“.

Er hat gegenüber aller Unsittlichkeit Christus vorgestellt, und Ihn als gekreuzigt. Er hat ihnen die Person Christi und sein Werk am Kreuz vor Augen geführt. Einerseits hat er ihnen damit die Gnade Gottes bekanntgemacht, andrerseits hat er dadurch auch das Urteil Gottes über die Sünde deutlich gemacht.

Vers 1

Paulus kommt nach Korinth


Das nächste Ziel des Paulus ist Korinth, die Hauptstadt der Provinz Achaja. Korinth hatte zwei Häfen am Mittelmeer und war ein Konkurrent Athens. Als Hafenstadt war es ein Treffpunkt und der Wohnort verschiedener Nationalitäten. Ebenso wie Athen war Korinth für seine Weisheit und Gelehrsamkeit bekannt, jedoch noch mehr wegen seiner Entartung und seiner Unsittlichkeit. Das ist an der Tatsache erkennbar, dass man vom Namen der Stadt ein Tätigkeitswort abgeleitet hat: korinthianisieren. Das Wort bedeutet so viel wie „in Hurerei leben“.

Paulus kam nicht dahin in der Haltung, dieser weltlichen Stadt eine Lektion zu erteilen. Er war sich bewusst, dass er sich auf ein Gebiet begab, wo die Menschen Gott und seine Gebote überhaupt nicht in Betracht zogen und wo es vor menschlichem Leben keinerlei Achtung gab. Deshalb kam er dorthin “in Furcht und in vielem Zittern“ (1Kor 2,3; 4).

Er hat nicht von der Vortrefflichkeit der Rede oder der Weisheit Gebrauch gemacht, um sie für das Evangelium zu gewinnen. Das hätte sie auch nicht von ihrer Sündigkeit überzeugt, sondern hätte sie gerade für das Evangelium unempfänglich gemacht. Nein, als er zu ihnen kam, nahm er sich vor, nichts anderes unter ihnen zu wissen als nur „Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt“.

Er hat gegenüber aller Unsittlichkeit Christus vorgestellt, und Ihn als gekreuzigt. Er hat ihnen die Person Christi und sein Werk am Kreuz vor Augen geführt. Einerseits hat er ihnen damit die Gnade Gottes bekanntgemacht, andrerseits hat er dadurch auch das Urteil Gottes über die Sünde deutlich gemacht.

Verse 2-3

Paulus und Aquila und Priszilla


Vor dem Hintergrund dieses äußerst weltlichen Bollwerks und seiner einsamen Ankunft sowie dem einsamen Aufenthalt in der Stadt, muss die Begegnung mit dem Ehepaar Aquila und Priszilla für Paulus eine Ermutigung gewesen sein. Gott benutzte den Befehl des Kaisers Klaudius in Rom dazu, damit diese Begegnung stattfindet. Er weiß immer die Großen der Erde zur Förderung seines Werkes zu gebrauchen (siehe auch Lk 2,1-7). Kaiser Klaudius hatte einen antisemitischen Befehl erlassen und die Juden aus Rom weggeschickt.

Man geht davon aus, dass der Anlass für diesen Befehl der Streit und die Unruhe war, die unter den Juden durch die Frage entstand, ob der Herr Jesus der Messias war oder nicht. Da Aquila ein Jude war, wie Lukas ausdrücklich erwähnt, musste auch er Rom verlassen. Ob seine Frau ebenfalls Jüdin war, wird uns nicht berichtet. Aquila kam aus Pontus, das im Süden der heutigen Türkei liegt. Später ist er nach Rom verzogen. Wo er Priszilla kennengelernt hat und ob sie auch Kinder hatten, wird uns ebenfalls nicht mitgeteilt. Auch die Art und Weise, wie sie zum Glauben kamen, ist nicht bekannt. Möglicherweise war das durch die Predigt des Paulus geschehen.

Aquila und Priszilla werden hier zum ersten Mal erwähnt. Insgesamt begegnen wir ihren Namen sechsmal. Sie wurden treue und geschätzte Mitarbeiter des Paulus, die ihr Leben für ihn wagten und die Versammlung in ihrem Haus hatten (Röm 16,3-5; 1Kor 16,19). Paulus behielt sie bis zum Schluss seines Lebens im Gedächtnis (2Tim 4,19). Dort, wo Paulus sie in seinen Briefen erwähnt, schreibt er „Priska“ und nicht „Priszilla“, wie Lukas das dreimal in diesem Kapitel tut. „Priszilla“ ist die Verkleinerungsform von Priska. Vielleicht können wir daraus ableiten, dass Paulus besonders diskret über „Priska“ spricht, weil es um eine Schwester geht.

Paulus geht zu ihnen hin. Er schätzt Ihre Gemeinschaft. Er entdeckt ihr Interesse an den Dingen des Herrn. Aber er entdeckt noch etwas Gemeinsames: Aquila ist Zeltmacher von Beruf, und das ist er auch. Paulus hatte nach gutem jüdischen Brauch einen Beruf erlernt, was von allen jüdischen Jungen erwartet wurde. „Wer seinen Sohn nicht das Arbeiten lehrt, lehrt ihn das Stehlen“, sagten die Rabbis. Der Beruf, den Paulus erlernte, ist also der des Zeltmachers.

Da Aquila, wie es scheint, ein Zeltmachergeschäft hatte, konnte Paulus bei ihm arbeiten und dort bleiben. So sorgte er für seinen eigenen Unterhalt. Er tut das, um völlig unabhängig von den Korinthern zu sein und um jeglichen Verdacht zu vermeiden, als wäre er mit der Verkündigung des Evangeliums auf ihr Geld aus. Von anderen Gemeinden hat er allerdings Geld angenommen. So empfing er, als er in Thessalonich war, zweimal Unterstützung aus Philippi (Phil 4,15; 16). Doch in Korinth, wo es Geld und Handel in Überfluss gab, nahm er keine Unterstützung an.

Er arbeitete einfach mit seinen eigenen Händen. Er hatte das Recht, vom Evangelium zu leben, machte aber in Korinth von diesem Recht keinen Gebrauch (1Kor 9,14; vgl Apg 20,34; 35). Er wollte auf keine Weise den Eindruck erwecken, dass er das Evangelium predigte, um daran zu verdienen oder aus dem Evangelium eine Handelsware zu machen, so wie in dieser Stadt alles eine Handelsware war.

Verse 2-3

Paulus und Aquila und Priszilla


Vor dem Hintergrund dieses äußerst weltlichen Bollwerks und seiner einsamen Ankunft sowie dem einsamen Aufenthalt in der Stadt, muss die Begegnung mit dem Ehepaar Aquila und Priszilla für Paulus eine Ermutigung gewesen sein. Gott benutzte den Befehl des Kaisers Klaudius in Rom dazu, damit diese Begegnung stattfindet. Er weiß immer die Großen der Erde zur Förderung seines Werkes zu gebrauchen (siehe auch Lk 2,1-7). Kaiser Klaudius hatte einen antisemitischen Befehl erlassen und die Juden aus Rom weggeschickt.

Man geht davon aus, dass der Anlass für diesen Befehl der Streit und die Unruhe war, die unter den Juden durch die Frage entstand, ob der Herr Jesus der Messias war oder nicht. Da Aquila ein Jude war, wie Lukas ausdrücklich erwähnt, musste auch er Rom verlassen. Ob seine Frau ebenfalls Jüdin war, wird uns nicht berichtet. Aquila kam aus Pontus, das im Süden der heutigen Türkei liegt. Später ist er nach Rom verzogen. Wo er Priszilla kennengelernt hat und ob sie auch Kinder hatten, wird uns ebenfalls nicht mitgeteilt. Auch die Art und Weise, wie sie zum Glauben kamen, ist nicht bekannt. Möglicherweise war das durch die Predigt des Paulus geschehen.

Aquila und Priszilla werden hier zum ersten Mal erwähnt. Insgesamt begegnen wir ihren Namen sechsmal. Sie wurden treue und geschätzte Mitarbeiter des Paulus, die ihr Leben für ihn wagten und die Versammlung in ihrem Haus hatten (Röm 16,3-5; 1Kor 16,19). Paulus behielt sie bis zum Schluss seines Lebens im Gedächtnis (2Tim 4,19). Dort, wo Paulus sie in seinen Briefen erwähnt, schreibt er „Priska“ und nicht „Priszilla“, wie Lukas das dreimal in diesem Kapitel tut. „Priszilla“ ist die Verkleinerungsform von Priska. Vielleicht können wir daraus ableiten, dass Paulus besonders diskret über „Priska“ spricht, weil es um eine Schwester geht.

Paulus geht zu ihnen hin. Er schätzt Ihre Gemeinschaft. Er entdeckt ihr Interesse an den Dingen des Herrn. Aber er entdeckt noch etwas Gemeinsames: Aquila ist Zeltmacher von Beruf, und das ist er auch. Paulus hatte nach gutem jüdischen Brauch einen Beruf erlernt, was von allen jüdischen Jungen erwartet wurde. „Wer seinen Sohn nicht das Arbeiten lehrt, lehrt ihn das Stehlen“, sagten die Rabbis. Der Beruf, den Paulus erlernte, ist also der des Zeltmachers.

Da Aquila, wie es scheint, ein Zeltmachergeschäft hatte, konnte Paulus bei ihm arbeiten und dort bleiben. So sorgte er für seinen eigenen Unterhalt. Er tut das, um völlig unabhängig von den Korinthern zu sein und um jeglichen Verdacht zu vermeiden, als wäre er mit der Verkündigung des Evangeliums auf ihr Geld aus. Von anderen Gemeinden hat er allerdings Geld angenommen. So empfing er, als er in Thessalonich war, zweimal Unterstützung aus Philippi (Phil 4,15; 16). Doch in Korinth, wo es Geld und Handel in Überfluss gab, nahm er keine Unterstützung an.

Er arbeitete einfach mit seinen eigenen Händen. Er hatte das Recht, vom Evangelium zu leben, machte aber in Korinth von diesem Recht keinen Gebrauch (1Kor 9,14; vgl Apg 20,34; 35). Er wollte auf keine Weise den Eindruck erwecken, dass er das Evangelium predigte, um daran zu verdienen oder aus dem Evangelium eine Handelsware zu machen, so wie in dieser Stadt alles eine Handelsware war.

Verse 4-8

Die Predigt des Paulus in Korinth


Paulus geht in seiner freien Zeit, d. h. am Sabbat, in die Synagoge. Auch in Korinth geht er wieder zuerst an den Ort, wo er die beste Gelegenheit für die Belehrung aus den Schriften findet. Das Publikum dort, das aus Juden und Griechen besteht, ist mit den Schriften vertraut oder interessiert sich dafür. Paulus macht davon dankbar Gebrauch, um auf diese Weise Eingang in die Herzen zu finden.

Er überzeugt sowohl Juden als Griechen von dem, was die Schrift über Christus sagt, das ist der Messias. Zuerst einmal zeigt er, dass die Schrift über das Kommen des Messias spricht. Er spricht auch darüber, dass Er bei seinem Kommen verworfen und getötet würde, und dass Er auch auferstehen und zum Himmel zurückkehren würde. Diese Überzeugung aus der Schrift ist die vorbereitende Arbeit, um danach bezeugen zu können, dass der Messias in der Tat gekommen ist, und zwar in der Person Jesu.

Davon spricht Paulus dann, nachdem sowohl Silas als auch Timotheus von Mazedonien gekommen sind und sich ihm angeschlossen haben. Vermutlich haben Silas und Timotheus finanzielle Unterstützung von den Gläubigen aus Mazedonien mitgebracht (2Kor 11,9). Dadurch konnte Paulus seine ganze Zeit der Verkündigung des Wortes widmen. Auch das Kommen der beiden Brüder selbst war natürlich eine große Ermutigung für den Apostel. Unterstützt durch ihre Anwesenheit widmete er sich ganz dem Wort, wozu er nun alle Tage und nicht nur am Sabbat Gelegenheit hatte. Es geht ihm bei der Verkündigung des Wortes hauptsächlich darum, die Juden zu überzeugen, dass Jesus der Messias ist. Mit diesem Zeugnis scheint er sich auch nur an die Juden zu richten.

Obwohl die Juden zunächst von allem, was über den Messias geschrieben steht, überzeugt wurden, lehnen sie sich doch kurze Zeit später dagegen auf und reden mutwillig Böses über den Herrn Jesus. Sie wollen nicht anerkennen, dass Jesus der Messias ist. Sie offenbaren ihren tief verwurzelten Hass gegen den Gesalbten Gottes. Als Paulus das sieht, legt er die Verantwortung für ihr eigenes Leben auf ihren eigenen Kopf.

Er hat sie gewarnt und ist frei von dem Gericht, dass sie treffen wird, wovon er symbolisch Zeugnis ablegt, indem er seine Kleider ausschüttelt. Auf seinem Kopf ruht keine Blutschuld. Man lädt Blutschuld auf sich, indem man am Tod eines anderen schuldig wird. Es gibt so etwas wie eine Blutschuld, die wir auf uns laden, wenn wir in der Verkündigung des Evangeliums nachlässig sind. Der Christ ist ein Schuldner aller Menschen (vgl Hes 3,18; Hes 18,13; Hes 33,4-9).

Die Ablehnung der Juden öffnet Paulus den Weg, zu den Nationen zu gehen (vgl. Apg 13,46; Apg 28,18). Paulus überlässt sie ihrer eigenen Verantwortung, nachdem er seiner Verantwortung entsprochen hat. Er ist rein, und weil er rein ist, kann er zu den Nationen gehen. Es gibt nichts mehr an ihnen und für sie zu tun. Es ist vielsagend, dass es danach heißt, dass er von dort wegging. Er musste ihnen den Rücken zukehren.

Der Herr bestätigt seinen Entschluss, indem Er ihn unmittelbar durch die Person des Justus mit den Nationen in Verbindung bringt. Justus sympathisierte mit den Juden und hat in der Synagoge das Wort gehört. Er nimmt Paulus in sein Haus auf. So ist auch die Erwähnung des Lukas vielsagend, dass das Haus des Justus „an die Synagoge stieß“. Das Haus, in dem Paulus und mit ihm das Evangelium Einzug hält, steht neben der Synagoge. Der Segen ist nicht mehr in der Synagoge zu finden, bleibt aber sozusagen in unmittelbarer Nähe.

Dennoch ist es ein Jude, und zwar der Oberste der Synagoge, Krispus, von dem wir lesen, dass er als Erster in Korinth zum Glauben an den Herrn Jesus kommt und mit ihm sein ganzes Haus. Erneut wird eine ganze Familie gerettet (Apg 10,24; 44; Apg 16,15; 34). Krispus wird von Paulus getauft. Krispus ist übrigens einer der wenigen Bekehrten in Korinth, die Paulus persönlich getauft hat (1Kor 1,14; 15). Genau wie bei finanziellen Angelegenheiten hat Paulus auch bei geistlichen Angelegenheiten immer darauf geachtet, dass er nicht verdächtigt werden könnte, auf eigenen Vorteil aus zu sein.

Krispus und sein Haus sind die Erstlinge in Korinth. Danach kommen, nachdem sie Paulus gehört haben, viel mehr zum Glauben. Auch sie werden getauft. Das Werk nimmt seinen Lauf. Wir sehen, dass dieses Werk in der Reihenfolge geschieht, die auch heute noch üblich ist: hören, glauben, getauft werden.

Verse 4-8

Die Predigt des Paulus in Korinth


Paulus geht in seiner freien Zeit, d. h. am Sabbat, in die Synagoge. Auch in Korinth geht er wieder zuerst an den Ort, wo er die beste Gelegenheit für die Belehrung aus den Schriften findet. Das Publikum dort, das aus Juden und Griechen besteht, ist mit den Schriften vertraut oder interessiert sich dafür. Paulus macht davon dankbar Gebrauch, um auf diese Weise Eingang in die Herzen zu finden.

Er überzeugt sowohl Juden als Griechen von dem, was die Schrift über Christus sagt, das ist der Messias. Zuerst einmal zeigt er, dass die Schrift über das Kommen des Messias spricht. Er spricht auch darüber, dass Er bei seinem Kommen verworfen und getötet würde, und dass Er auch auferstehen und zum Himmel zurückkehren würde. Diese Überzeugung aus der Schrift ist die vorbereitende Arbeit, um danach bezeugen zu können, dass der Messias in der Tat gekommen ist, und zwar in der Person Jesu.

Davon spricht Paulus dann, nachdem sowohl Silas als auch Timotheus von Mazedonien gekommen sind und sich ihm angeschlossen haben. Vermutlich haben Silas und Timotheus finanzielle Unterstützung von den Gläubigen aus Mazedonien mitgebracht (2Kor 11,9). Dadurch konnte Paulus seine ganze Zeit der Verkündigung des Wortes widmen. Auch das Kommen der beiden Brüder selbst war natürlich eine große Ermutigung für den Apostel. Unterstützt durch ihre Anwesenheit widmete er sich ganz dem Wort, wozu er nun alle Tage und nicht nur am Sabbat Gelegenheit hatte. Es geht ihm bei der Verkündigung des Wortes hauptsächlich darum, die Juden zu überzeugen, dass Jesus der Messias ist. Mit diesem Zeugnis scheint er sich auch nur an die Juden zu richten.

Obwohl die Juden zunächst von allem, was über den Messias geschrieben steht, überzeugt wurden, lehnen sie sich doch kurze Zeit später dagegen auf und reden mutwillig Böses über den Herrn Jesus. Sie wollen nicht anerkennen, dass Jesus der Messias ist. Sie offenbaren ihren tief verwurzelten Hass gegen den Gesalbten Gottes. Als Paulus das sieht, legt er die Verantwortung für ihr eigenes Leben auf ihren eigenen Kopf.

Er hat sie gewarnt und ist frei von dem Gericht, dass sie treffen wird, wovon er symbolisch Zeugnis ablegt, indem er seine Kleider ausschüttelt. Auf seinem Kopf ruht keine Blutschuld. Man lädt Blutschuld auf sich, indem man am Tod eines anderen schuldig wird. Es gibt so etwas wie eine Blutschuld, die wir auf uns laden, wenn wir in der Verkündigung des Evangeliums nachlässig sind. Der Christ ist ein Schuldner aller Menschen (vgl Hes 3,18; Hes 18,13; Hes 33,4-9).

Die Ablehnung der Juden öffnet Paulus den Weg, zu den Nationen zu gehen (vgl. Apg 13,46; Apg 28,18). Paulus überlässt sie ihrer eigenen Verantwortung, nachdem er seiner Verantwortung entsprochen hat. Er ist rein, und weil er rein ist, kann er zu den Nationen gehen. Es gibt nichts mehr an ihnen und für sie zu tun. Es ist vielsagend, dass es danach heißt, dass er von dort wegging. Er musste ihnen den Rücken zukehren.

Der Herr bestätigt seinen Entschluss, indem Er ihn unmittelbar durch die Person des Justus mit den Nationen in Verbindung bringt. Justus sympathisierte mit den Juden und hat in der Synagoge das Wort gehört. Er nimmt Paulus in sein Haus auf. So ist auch die Erwähnung des Lukas vielsagend, dass das Haus des Justus „an die Synagoge stieß“. Das Haus, in dem Paulus und mit ihm das Evangelium Einzug hält, steht neben der Synagoge. Der Segen ist nicht mehr in der Synagoge zu finden, bleibt aber sozusagen in unmittelbarer Nähe.

Dennoch ist es ein Jude, und zwar der Oberste der Synagoge, Krispus, von dem wir lesen, dass er als Erster in Korinth zum Glauben an den Herrn Jesus kommt und mit ihm sein ganzes Haus. Erneut wird eine ganze Familie gerettet (Apg 10,24; 44; Apg 16,15; 34). Krispus wird von Paulus getauft. Krispus ist übrigens einer der wenigen Bekehrten in Korinth, die Paulus persönlich getauft hat (1Kor 1,14; 15). Genau wie bei finanziellen Angelegenheiten hat Paulus auch bei geistlichen Angelegenheiten immer darauf geachtet, dass er nicht verdächtigt werden könnte, auf eigenen Vorteil aus zu sein.

Krispus und sein Haus sind die Erstlinge in Korinth. Danach kommen, nachdem sie Paulus gehört haben, viel mehr zum Glauben. Auch sie werden getauft. Das Werk nimmt seinen Lauf. Wir sehen, dass dieses Werk in der Reihenfolge geschieht, die auch heute noch üblich ist: hören, glauben, getauft werden.

Verse 9-11

Der Herr ermutigt Paulus


Während das Werk seinen Lauf nimmt und viele zur Bekehrung kommen, spricht der Herr in der Nacht in einem Gesicht zu Paulus und ermutigt ihn. An den Worten des Herrn können wir erkennen, dass Paulus sich fürchtete und darüber nachdachte, fortan zu schweigen. Der Herr sagt ja nicht von ungefähr, dass Paulus sich nicht fürchten solle und dass er reden und nicht schweigen solle.

Wir könnten uns fragen, ob so viel Segen bei seiner Arbeit nicht schon eine große Ermutigung war und ob seine Furcht und seine Überlegungen, nicht mehr zu predigen, nicht von Kleinglauben oder sogar von Unglauben zeugen. Doch wir erinnern uns, was für eine Stadt Korinth war (siehe auch 1Kor 6,11) und dass Paulus sich dort mit Furcht und Zittern aufhielt. Auch die Hasskampagne der Juden (Apg 18,6) steckte er nicht gleichmütig weg. Paulus war sich des enormen Widerstandes sehr wohl bewusst. Es gibt zwar Ergebnisse, doch in was für einer Umgebung!

Segen gibt keine Kraft. Nur der Herr gibt Kraft. Der Herr weiß, was in seinem Diener vor sich geht; deshalb ermutigt Er ihn im Blick auf den Widerstand der Juden und auf die große Unsittlichkeit der Stadt. Jeder Diener, der sich der Welt, in der er lebt, bewusst ist, braucht solche Ermutigungen.

Der Herr gibt Paulus zwei Ermutigungen, damit er weitermacht. Die erste ist, dass Er selbst mit ihm ist. Das Wissen, dass der Herr mit dir ist, gibt Kraft. Wir wissen uns dann in Gemeinschaft mit dem, dem alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben ist (Mt 28,18). Er hat gesagt: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters“ (Mt 28,20; Jes 43,5). Diese Ermutigung dient dazu, dass wir in der Lage sind, die übertragene Aufgabe auszuführen (Ri 6,12).

Niemand wird ihm etwas antun können, denn der Herr selbst wird ihn beschützen, so dass er seine Aufgabe erfüllen kann. Worin diese Aufgabe besteht, sehen wir in der zweiten Ermutigung. Die zweite Ermutigung liegt in der Mitteilung, dass der Herr ein großes Volk in dieser Stadt hat. Der Herr weiß, wer alles an Ihn glauben wird (Apg 13,48) und Er will Paulus gebrauchen, damit diese offenbar werden. Paulus erfährt also, dass viele auserwählt sind, denen er noch das Evangelium verkündigen muss. Er weiß nicht, wer sie sind, doch sie werden durch seine Predigt zum Vorschein kommen.

Obwohl noch klar werden muss, wer alles zu seinem Volk gehört, sagt der Herr nicht: Ich werde ein großes Volk in dieser Stadt haben, sondern: „Ich habe ein großes Volk in dieser Stadt“. Für ihn ist etwas, was noch geschehen muss, so, als wäre es schon geschehen. Er kann über zukünftige Dinge reden wie über Dinge, die bereits geschehen sind.

Ermutigt vom Herrn hat Paulus das große Werk in Korinth mindestens anderthalb Jahre fortgesetzt, obwohl er doch auf einer Missionsreise war.

Verse 9-11

Der Herr ermutigt Paulus


Während das Werk seinen Lauf nimmt und viele zur Bekehrung kommen, spricht der Herr in der Nacht in einem Gesicht zu Paulus und ermutigt ihn. An den Worten des Herrn können wir erkennen, dass Paulus sich fürchtete und darüber nachdachte, fortan zu schweigen. Der Herr sagt ja nicht von ungefähr, dass Paulus sich nicht fürchten solle und dass er reden und nicht schweigen solle.

Wir könnten uns fragen, ob so viel Segen bei seiner Arbeit nicht schon eine große Ermutigung war und ob seine Furcht und seine Überlegungen, nicht mehr zu predigen, nicht von Kleinglauben oder sogar von Unglauben zeugen. Doch wir erinnern uns, was für eine Stadt Korinth war (siehe auch 1Kor 6,11) und dass Paulus sich dort mit Furcht und Zittern aufhielt. Auch die Hasskampagne der Juden (Apg 18,6) steckte er nicht gleichmütig weg. Paulus war sich des enormen Widerstandes sehr wohl bewusst. Es gibt zwar Ergebnisse, doch in was für einer Umgebung!

Segen gibt keine Kraft. Nur der Herr gibt Kraft. Der Herr weiß, was in seinem Diener vor sich geht; deshalb ermutigt Er ihn im Blick auf den Widerstand der Juden und auf die große Unsittlichkeit der Stadt. Jeder Diener, der sich der Welt, in der er lebt, bewusst ist, braucht solche Ermutigungen.

Der Herr gibt Paulus zwei Ermutigungen, damit er weitermacht. Die erste ist, dass Er selbst mit ihm ist. Das Wissen, dass der Herr mit dir ist, gibt Kraft. Wir wissen uns dann in Gemeinschaft mit dem, dem alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben ist (Mt 28,18). Er hat gesagt: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters“ (Mt 28,20; Jes 43,5). Diese Ermutigung dient dazu, dass wir in der Lage sind, die übertragene Aufgabe auszuführen (Ri 6,12).

Niemand wird ihm etwas antun können, denn der Herr selbst wird ihn beschützen, so dass er seine Aufgabe erfüllen kann. Worin diese Aufgabe besteht, sehen wir in der zweiten Ermutigung. Die zweite Ermutigung liegt in der Mitteilung, dass der Herr ein großes Volk in dieser Stadt hat. Der Herr weiß, wer alles an Ihn glauben wird (Apg 13,48) und Er will Paulus gebrauchen, damit diese offenbar werden. Paulus erfährt also, dass viele auserwählt sind, denen er noch das Evangelium verkündigen muss. Er weiß nicht, wer sie sind, doch sie werden durch seine Predigt zum Vorschein kommen.

Obwohl noch klar werden muss, wer alles zu seinem Volk gehört, sagt der Herr nicht: Ich werde ein großes Volk in dieser Stadt haben, sondern: „Ich habe ein großes Volk in dieser Stadt“. Für ihn ist etwas, was noch geschehen muss, so, als wäre es schon geschehen. Er kann über zukünftige Dinge reden wie über Dinge, die bereits geschehen sind.

Ermutigt vom Herrn hat Paulus das große Werk in Korinth mindestens anderthalb Jahre fortgesetzt, obwohl er doch auf einer Missionsreise war.

Verse 12-17

Der Richterspruch des Gallion


Die Zusage des Herrn, dass niemand die Hand an ihn legen würde, wird rasch erfüllt. Gallion wurde im 13. Jahr des Klaudius Caesar – das ist das Jahr 53 – Prokonsul der römischen Provinz Achaja. Paulus muss daher ungefähr im Jahr 52 in Korinth angekommen sein. Als mit Gallion ein neuer Prokonsul kam, sahen die Juden ihre Chance gekommen, Paulus anzuklagen. Sie wollen den Neuling Gallion gemeinsam überzeugen, was für ein staatsgefährdender Mann Paulus ist. Sie sind der Meinung, dass Gallion schon für ihren Plan zu haben sein wird, weil der Mann natürlich gern den Frieden in seiner Provinz erhalten möchte. Sie werden ihm anbieten, ihm dabei zu helfen, indem sie ihm als Beweis diese feindliche Person überbringen.

Wie in anderen Städten scheinen die Bürger das Recht gehabt zu haben, jemanden zu verhaften und vor Gericht zu stellen. Es ging dabei immer um die Bedrohung der öffentlichen Ordnung. Das ist auch hier die Anklage. Sie beschuldigen Paulus, dass er sehr auf die Menschen einrede, um sie dazu zu bewegen, Gott zu verehren. Und das verstößt ja wohl in hohem Maße gegen das Gesetz. Die Ankläger erwähnen wohlweislich nicht, welches Gesetz sie meinen. Es ist offensichtlich, dass sie eine religiöse Sache politisch aufladen wollen, genau wie es ihre Taktik in Philippi war (Apg 16,20; 21).

Als Paulus seinen Mund öffnen will, um sich zu verteidigen, bekommt er dazu keine Gelegenheit. Der Herr nimmt es ihm ab durch die Reaktion Gallions gegenüber dem Auftritt der Juden. Die Juden haben sich in Gallion völlig getäuscht. Gallion ist nicht nur ein liebenswerter Mensch (wie Geschichtsschreiber ihn charakterisieren), sondern auch ein völlig gleichgültiger Mann. Er weiß, warum die Juden sich aufregen, worüber er sich allerdings überhaupt nicht aufregt. Er sagt damit auch, dass das Evangelium nicht staatsgefährdend ist. Das Evangelium fesselt ihn nicht, aber es schadet ihm auch nicht. Warum soll er also dagegen vorgehen? Wenn es um eine Straftat oder einen Schurkenstreich ginge, würde er ihre Anklage, und er nennt sie ausdrücklich „Juden“, sicherlich behandeln.

Indem er sie so mit Nachdruck anspricht, lässt er durchblicken, dass er den Hintergrund ihrer Absicht sehr genau durchschaut. Das erklärt er anschließend auch, wenn er sagt, dass es um nichts anderes geht als um Streitfragen über Worte und Namen und das Gesetz, das sie haben. Er versteht sehr wohl, um was es geht. Gleichzeitig offenbart er seine völlige Gleichgültigkeit bezüglich des Herrn Jesus und seines Werkes. Er reduziert den ganzen Glauben auf ein Wort, ein paar Namen und das Gesetz. Vielleicht hat er mal ein Wort aufgeschnappt wie „Auferstehung“ oder Namen wie „Jesus“ und „Christus“ und hat etwas vom jüdischen Gesetz mitbekommen. Aber an alledem ist er nicht interessiert. Seinen totalen Mangel an Interesse haben die Juden auf ihrem Gewissen (Röm 2,24), allerdings macht das Gallion nicht weniger schuldig.

Auch heute gibt es viele dieser gleichgültigen Menschen, die an Glaubenssachen nicht interessiert sind wegen der Streiterei unter Christen über Nichtigkeiten. Als Christen müssen wir da unsere Schuld bekennen. Andererseits ist das für die, die das Verhalten von Christen als Entschuldigung gebrauchen, um sich nicht mit Glaubensfragen zu beschäftigen, keine Rechtfertigung für ihre Gleichgültigkeit. Oft rühmen sich solche Menschen auch noch ihrer religiösen Toleranz.

Was Gallion betrifft, so lässt er sich in dieser Sache, die vor ihn gebracht wird, nicht zu einer Aussage hinreißen. Er will kein Wort mehr darüber hören und treibt sie alle vom Richterstuhl weg. Die Juden geben sich allerdings nicht geschlagen und finden in Sosthenes, dem Obersten der Synagoge, ein neues Opfer. Aus Frustration über ihre misslungene Anklage gegen Paulus gehen sie mit ihm noch rauer um als mit Paulus, denn sie schlagen ihn vor dem Richterstuhl.

Wenn dieser Sosthenes derselbe ist wie der, den Paulus als Mitabsender seines ersten Briefes an die Korinther erwähnt (1Kor 1,1), ist es möglich, dass er in diesem Augenblick auch schon Interesse gezeigt hat an dem von Paulus gepredigten Jesus als dem Christus. Sosthenes, der vermutlich Krispus als Oberster der Synagoge gefolgt ist, ist in ihren Augen ein neuer Verräter. Das wird sie noch besonders erbost haben. Für Gallion macht das alles nichts aus. So wie er sich an ihrer Geschichte über die vermeintliche Gesetzesübertretung des Paulus nicht störte, so kümmert ihn auch nicht ihr gewalttätiger Auftritt gegen Sosthenes.

Die völlige Gleichgültigkeit Gallions zeigt auch deutlich, wie mit den vielgepriesenen Normen des römischen Rechts in dieser Zeit umgegangen wurde. Gott gebrauchte das hier zum Schutz seiner Diener, doch als Rechtsausübung geschieht es völlig willkürlich.

Verse 12-17

Der Richterspruch des Gallion


Die Zusage des Herrn, dass niemand die Hand an ihn legen würde, wird rasch erfüllt. Gallion wurde im 13. Jahr des Klaudius Caesar – das ist das Jahr 53 – Prokonsul der römischen Provinz Achaja. Paulus muss daher ungefähr im Jahr 52 in Korinth angekommen sein. Als mit Gallion ein neuer Prokonsul kam, sahen die Juden ihre Chance gekommen, Paulus anzuklagen. Sie wollen den Neuling Gallion gemeinsam überzeugen, was für ein staatsgefährdender Mann Paulus ist. Sie sind der Meinung, dass Gallion schon für ihren Plan zu haben sein wird, weil der Mann natürlich gern den Frieden in seiner Provinz erhalten möchte. Sie werden ihm anbieten, ihm dabei zu helfen, indem sie ihm als Beweis diese feindliche Person überbringen.

Wie in anderen Städten scheinen die Bürger das Recht gehabt zu haben, jemanden zu verhaften und vor Gericht zu stellen. Es ging dabei immer um die Bedrohung der öffentlichen Ordnung. Das ist auch hier die Anklage. Sie beschuldigen Paulus, dass er sehr auf die Menschen einrede, um sie dazu zu bewegen, Gott zu verehren. Und das verstößt ja wohl in hohem Maße gegen das Gesetz. Die Ankläger erwähnen wohlweislich nicht, welches Gesetz sie meinen. Es ist offensichtlich, dass sie eine religiöse Sache politisch aufladen wollen, genau wie es ihre Taktik in Philippi war (Apg 16,20; 21).

Als Paulus seinen Mund öffnen will, um sich zu verteidigen, bekommt er dazu keine Gelegenheit. Der Herr nimmt es ihm ab durch die Reaktion Gallions gegenüber dem Auftritt der Juden. Die Juden haben sich in Gallion völlig getäuscht. Gallion ist nicht nur ein liebenswerter Mensch (wie Geschichtsschreiber ihn charakterisieren), sondern auch ein völlig gleichgültiger Mann. Er weiß, warum die Juden sich aufregen, worüber er sich allerdings überhaupt nicht aufregt. Er sagt damit auch, dass das Evangelium nicht staatsgefährdend ist. Das Evangelium fesselt ihn nicht, aber es schadet ihm auch nicht. Warum soll er also dagegen vorgehen? Wenn es um eine Straftat oder einen Schurkenstreich ginge, würde er ihre Anklage, und er nennt sie ausdrücklich „Juden“, sicherlich behandeln.

Indem er sie so mit Nachdruck anspricht, lässt er durchblicken, dass er den Hintergrund ihrer Absicht sehr genau durchschaut. Das erklärt er anschließend auch, wenn er sagt, dass es um nichts anderes geht als um Streitfragen über Worte und Namen und das Gesetz, das sie haben. Er versteht sehr wohl, um was es geht. Gleichzeitig offenbart er seine völlige Gleichgültigkeit bezüglich des Herrn Jesus und seines Werkes. Er reduziert den ganzen Glauben auf ein Wort, ein paar Namen und das Gesetz. Vielleicht hat er mal ein Wort aufgeschnappt wie „Auferstehung“ oder Namen wie „Jesus“ und „Christus“ und hat etwas vom jüdischen Gesetz mitbekommen. Aber an alledem ist er nicht interessiert. Seinen totalen Mangel an Interesse haben die Juden auf ihrem Gewissen (Röm 2,24), allerdings macht das Gallion nicht weniger schuldig.

Auch heute gibt es viele dieser gleichgültigen Menschen, die an Glaubenssachen nicht interessiert sind wegen der Streiterei unter Christen über Nichtigkeiten. Als Christen müssen wir da unsere Schuld bekennen. Andererseits ist das für die, die das Verhalten von Christen als Entschuldigung gebrauchen, um sich nicht mit Glaubensfragen zu beschäftigen, keine Rechtfertigung für ihre Gleichgültigkeit. Oft rühmen sich solche Menschen auch noch ihrer religiösen Toleranz.

Was Gallion betrifft, so lässt er sich in dieser Sache, die vor ihn gebracht wird, nicht zu einer Aussage hinreißen. Er will kein Wort mehr darüber hören und treibt sie alle vom Richterstuhl weg. Die Juden geben sich allerdings nicht geschlagen und finden in Sosthenes, dem Obersten der Synagoge, ein neues Opfer. Aus Frustration über ihre misslungene Anklage gegen Paulus gehen sie mit ihm noch rauer um als mit Paulus, denn sie schlagen ihn vor dem Richterstuhl.

Wenn dieser Sosthenes derselbe ist wie der, den Paulus als Mitabsender seines ersten Briefes an die Korinther erwähnt (1Kor 1,1), ist es möglich, dass er in diesem Augenblick auch schon Interesse gezeigt hat an dem von Paulus gepredigten Jesus als dem Christus. Sosthenes, der vermutlich Krispus als Oberster der Synagoge gefolgt ist, ist in ihren Augen ein neuer Verräter. Das wird sie noch besonders erbost haben. Für Gallion macht das alles nichts aus. So wie er sich an ihrer Geschichte über die vermeintliche Gesetzesübertretung des Paulus nicht störte, so kümmert ihn auch nicht ihr gewalttätiger Auftritt gegen Sosthenes.

Die völlige Gleichgültigkeit Gallions zeigt auch deutlich, wie mit den vielgepriesenen Normen des römischen Rechts in dieser Zeit umgegangen wurde. Gott gebrauchte das hier zum Schutz seiner Diener, doch als Rechtsausübung geschieht es völlig willkürlich.

Verse 18-21

Kurzer Besuch in Ephesus


Im Anschluss an die Zeit von anderthalb Jahren, die Paulus nun schon in Korinth ist, bleibt er dort noch viele Tage. Dann kommt der Augenblick, wo er Abschied von den Brüdern nimmt. Er segelt in Begleitung von Aquila und Priscilla mit dem Schiff nach Syrien. Das zeigt, dass auch Aquila und Priscilla nicht an einen Ort gebunden sind. Sie sind flexibel und ziehen einfach an einen anderen Ort um, wenn der Dienst für den Herrn es erfordert.

Es gibt noch eine beachtenswerte Bemerkung des Lukas über Paulus. Paulus, der sich so gegen das Gesetz gestemmt hat, unterwirft sich einer jüdischen Anordnung. Jedenfalls lässt das Scheren seines Kopfes in Verbindung mit einem Gelübde darauf schließen. Das erinnert nämlich an das Gelübde eines Nasiräers (4Mo 6,18). In Kapitel 21 macht er etwas Ähnliches (Apg 21,23). Dort will er wohl den Juden ein Jude sein (1Kor 9,20). Hier können wir in Anbetracht der äußerst feindlichen Haltung der Juden nicht unbedingt daran denken.

Lukas teilt nicht mit, welcher Art das Gelübde war. Es kann sein, dass Paulus unter dem Druck der Umstände in Korinth dem Herrn ein Gelübde gegeben hat, dass er sein Haupt scheren ließe, wenn der Herr ihm helfen würde. An sich muss ein Gelübde nicht verkehrt sein. Man kann auch heute noch ein Gelübde ablegen (doch siehe Pred 5,1-6). Die Frage ist allerdings, ob ein Gelübde zur Stellung eines Christen passt und ob Paulus hier nicht unterhalb dieser Stellung handelt, denn sein Handeln erinnert an einen alttestamentlichen Brauch.

Wir mögen diese Überlegungen auf uns selbst anwenden, jedoch nicht auf Paulus. Wir wissen einfach nicht, was ihn bewogen hat. Lukas sagt nicht mehr, als dass er sein Haupt scheren ließ, dass er das wegen eines Gelübdes tat und dass er es in Kenchreä machen ließ. Es steht nicht im Widerspruch mit seiner Predigt gegen das Gesetz, denn er legt niemandem etwas in den Weg, der das Gesetz halten will. So braucht es für uns auch kein Problem zu sein, wenn messianische Juden das Gesetz halten wollen. Paulus widersetzt sich jedoch scharf gegen das Gesetz, wenn es den Nationen auferlegt wird. Das muss auch unsere Reaktion auf die Predigt des Gesetzes sein.

Nachdem Paulus in Kenchreä sein Haupt scheren ließ, setzen sie von Griechenland aus in die Türkei über. Nachdem sie in Ephesus angekommen sind, geht Paulus ohne das Ehepaar seinen eigenen Weg. Das Ehepaar bleibt in Ephesus zurück, als Paulus später weiterreist. Doch bevor er weiterreist, besucht er zuvor noch die Synagoge, wo er sich mit den Juden unterhält. Was er den Juden über Christus erzählt, stößt nicht auf Widerstand, sondern eher auf Wertschätzung, denn sie bitten ihn, noch längere Zeit zu bleiben. Für den Augenblick muss es jedoch bei dieser einmaligen Unterhaltung bleiben, denn nicht Ephesus ist das Ziel seiner Reise, sondern Jerusalem. Das scheint zumindest die Erklärung für die Eile zu sein, mit der er weiter wollte.

Er reist mit dem Versprechen ab, wieder zu ihnen zurückzukehren. Allerdings sagt er dazu, dass er das tun wird, wenn es dem Willen Gottes entspricht. Die Einlösung seines Versprechens finden wir in Kapitel 19.

Verse 18-21

Kurzer Besuch in Ephesus


Im Anschluss an die Zeit von anderthalb Jahren, die Paulus nun schon in Korinth ist, bleibt er dort noch viele Tage. Dann kommt der Augenblick, wo er Abschied von den Brüdern nimmt. Er segelt in Begleitung von Aquila und Priscilla mit dem Schiff nach Syrien. Das zeigt, dass auch Aquila und Priscilla nicht an einen Ort gebunden sind. Sie sind flexibel und ziehen einfach an einen anderen Ort um, wenn der Dienst für den Herrn es erfordert.

Es gibt noch eine beachtenswerte Bemerkung des Lukas über Paulus. Paulus, der sich so gegen das Gesetz gestemmt hat, unterwirft sich einer jüdischen Anordnung. Jedenfalls lässt das Scheren seines Kopfes in Verbindung mit einem Gelübde darauf schließen. Das erinnert nämlich an das Gelübde eines Nasiräers (4Mo 6,18). In Kapitel 21 macht er etwas Ähnliches (Apg 21,23). Dort will er wohl den Juden ein Jude sein (1Kor 9,20). Hier können wir in Anbetracht der äußerst feindlichen Haltung der Juden nicht unbedingt daran denken.

Lukas teilt nicht mit, welcher Art das Gelübde war. Es kann sein, dass Paulus unter dem Druck der Umstände in Korinth dem Herrn ein Gelübde gegeben hat, dass er sein Haupt scheren ließe, wenn der Herr ihm helfen würde. An sich muss ein Gelübde nicht verkehrt sein. Man kann auch heute noch ein Gelübde ablegen (doch siehe Pred 5,1-6). Die Frage ist allerdings, ob ein Gelübde zur Stellung eines Christen passt und ob Paulus hier nicht unterhalb dieser Stellung handelt, denn sein Handeln erinnert an einen alttestamentlichen Brauch.

Wir mögen diese Überlegungen auf uns selbst anwenden, jedoch nicht auf Paulus. Wir wissen einfach nicht, was ihn bewogen hat. Lukas sagt nicht mehr, als dass er sein Haupt scheren ließ, dass er das wegen eines Gelübdes tat und dass er es in Kenchreä machen ließ. Es steht nicht im Widerspruch mit seiner Predigt gegen das Gesetz, denn er legt niemandem etwas in den Weg, der das Gesetz halten will. So braucht es für uns auch kein Problem zu sein, wenn messianische Juden das Gesetz halten wollen. Paulus widersetzt sich jedoch scharf gegen das Gesetz, wenn es den Nationen auferlegt wird. Das muss auch unsere Reaktion auf die Predigt des Gesetzes sein.

Nachdem Paulus in Kenchreä sein Haupt scheren ließ, setzen sie von Griechenland aus in die Türkei über. Nachdem sie in Ephesus angekommen sind, geht Paulus ohne das Ehepaar seinen eigenen Weg. Das Ehepaar bleibt in Ephesus zurück, als Paulus später weiterreist. Doch bevor er weiterreist, besucht er zuvor noch die Synagoge, wo er sich mit den Juden unterhält. Was er den Juden über Christus erzählt, stößt nicht auf Widerstand, sondern eher auf Wertschätzung, denn sie bitten ihn, noch längere Zeit zu bleiben. Für den Augenblick muss es jedoch bei dieser einmaligen Unterhaltung bleiben, denn nicht Ephesus ist das Ziel seiner Reise, sondern Jerusalem. Das scheint zumindest die Erklärung für die Eile zu sein, mit der er weiter wollte.

Er reist mit dem Versprechen ab, wieder zu ihnen zurückzukehren. Allerdings sagt er dazu, dass er das tun wird, wenn es dem Willen Gottes entspricht. Die Einlösung seines Versprechens finden wir in Kapitel 19.

Verse 22-23

Ende der zweiten und Anfang der dritten Missionsreise


Nachdem er auf dem Seeweg in Cäsarea angekommen und dort an Land gegangen ist, „geht er hinauf“, d. h. nach Jerusalem. Dort besucht er das Fest, begrüßt die Gemeinde und zieht dann weiter nach Antiochien. Hier endet seine zweite Missionsreise.

Nachdem er einige Zeit in Antiochien zugebracht hat, beginnt er seine dritte Missionsreise. Der Bericht darüber erstreckt sich bis Kapitel 21,16. Zunächst durchzieht er Galatien und Phrygien, das Gebiet, wo Derbe, Lystra und Ikonium liegen. Dort war er auch auf seiner ersten und seiner zweiten Missionsreise. Ebenso wie auf der zweiten Missionsreise predigt er dort nicht das Evangelium, sondern stärkt alle Jünger. Die Gemeinden in Galatien müssen kurz nach diesem Besuch durch das Auftreten judaistischer Lehrer von der Wahrheit des Evangeliums abgewichen sein, was Paulus veranlasste, ihnen seinen Rundbrief (den Brief an die Galater) zu schreiben.

Verse 22-23

Ende der zweiten und Anfang der dritten Missionsreise


Nachdem er auf dem Seeweg in Cäsarea angekommen und dort an Land gegangen ist, „geht er hinauf“, d. h. nach Jerusalem. Dort besucht er das Fest, begrüßt die Gemeinde und zieht dann weiter nach Antiochien. Hier endet seine zweite Missionsreise.

Nachdem er einige Zeit in Antiochien zugebracht hat, beginnt er seine dritte Missionsreise. Der Bericht darüber erstreckt sich bis Kapitel 21,16. Zunächst durchzieht er Galatien und Phrygien, das Gebiet, wo Derbe, Lystra und Ikonium liegen. Dort war er auch auf seiner ersten und seiner zweiten Missionsreise. Ebenso wie auf der zweiten Missionsreise predigt er dort nicht das Evangelium, sondern stärkt alle Jünger. Die Gemeinden in Galatien müssen kurz nach diesem Besuch durch das Auftreten judaistischer Lehrer von der Wahrheit des Evangeliums abgewichen sein, was Paulus veranlasste, ihnen seinen Rundbrief (den Brief an die Galater) zu schreiben.

Verse 24-28

Apollos in Ephesus


Paulus ist nun auf dem Weg nach Ephesus. In einem Zwischenteil berichtet Lukas uns nun etwas über „einen Juden mit Namen Apollos“, der nach Ephesus kommt. Apollos, gebürtig aus Alexandrien in Ägypten, ist ein redegewandter (o. gelehrter) Mann. Diese natürlichen Fähigkeiten gebrauchte er nicht für sich selbst, sondern zur Ehre Gottes. Dass er mächtig war in den Schriften, heißt nicht, dass er lange Texte auswendig konnte (das konnte er vielleicht auch), sondern dass er die Zusammenhänge der Schrift kannte und ihre Bedeutung verstand.

Apollos ist jemand, in dem sich die Kraft des Heiligen Geistes offenbart, ohne dass der Apostel oder die Zwölf daran beteiligt sind. Er ist ein Instrument des Geistes und wirkt unabhängig von den Aposteln. So beabsichtigt es auch der Heilige Geist, der jedem austeilt, wie Er will (1Kor 12,11). Auch später sehen wir, dass Apollos selbstständig auftrat, als er nicht auf eine Empfehlung des Paulus einging. Er ging seinen eigenen Weg, was Paulus auch akzeptierte (1Kor 16,12).

Zwischen diesen beiden Dienern gab es keinen Neid. Es war nicht ihr Ziel, Menschen für sich selbst zu gewinnen. Beide wollten Menschen für Christus gewinnen. Für sie war es völlig abwegig, dass die Gläubigen in Korinth sie zu Führern einer Partei machten, was eine Spaltung der Einheit der Gläubigen verursachte (1Kor 1,10-12).

Apollos hat das Evangelium wahrscheinlich in Ägypten gehört und angenommen. Dann hat er sich die Kenntnis der Schriften angeeignet, womit die Schriften des Alten Testaments gemeint sind. Er war im Weg des Herrn unterwiesen. Das bedeutet, dass er in der Lehre des Herrn Jesus unterwiesen wurde und auch, wie die Lehre in die Praxis umgesetzt werden muss, so dass sie buchstäblich Hand und Fuß bekommt. Das Ziel der Belehrung mit dem Wort Gottes ist immer, dass es sich im Leben auswirkt.

Wie Apollos zum Glauben gekommen ist berichtet Lukas nicht. Dass er jedoch tatsächlich zum Glauben gekommen ist, zeigt sich in seinem Leben. Er ist davon erfüllt, was er in den Schriften entdeckt hat. Das hat in ihm ein Feuer entfacht, das in seinem Reden und Lehren zum Ausdruck kommt. Dieses Feuer des Geistes in Apollos ist keine Charaktereigenschaft, sondern ein Brennen, das vom Geist gewirkt ist, das wir alle besitzen sollten (Röm 12,11).

Er kennt das Brennen des Geistes wie auch die Propheten des Alten Testaments. Er gibt nicht nur Erkenntnis weiter, sondern ist auch selbst davon ergriffen. Er hat große Schriftkenntnis und kann sie auch an andere gut weitergeben. Die Zuhörer merken sehr wohl, ob jemand trockene Theorie wiedergibt oder ob er über etwas spricht, wovon er selbst ergriffen ist.

Apollos wusste noch nichts von alledem, was mit Christus geschehen war. Er kannte lediglich die Taufe des Johannes. Das bedeutet, dass er die Predigt des Johannes angenommen, sich bekehrt und an Christus geglaubt hat, auf den Johannes hingewiesen hat. Er weiß jedoch nichts vom Tod und der Auferstehung des Herrn Jesus und dem Kommen des Heiligen Geistes. Er ist sozusagen vor Pfingsten stehengeblieben. Was er jedoch weiß, verkündigt er freimütig in der Synagoge in Ephesus. Dorthin kommen auch Priscilla und Aquila und hören ihn predigen. Zu Anfang der Gemeinde gingen die Christen immer noch (auch) in die Synagoge. Dieses Ehepaar trifft ständig außergewöhnliche Menschen. In Korinth hatten sie Paulus kennengelernt, und hier in Ephesus lernen sie Apollos kennen.

Diese Begegnung muss sie besonders berührt haben. Als sie so zuhören, merken sie, dass ihm noch etwas fehlt. Sie stellen fest, dass er nicht weiß, wie es mit Jesus von Nazareth weitergegangen ist. Sie stehen nicht in der Synagoge auf, um ihn zu korrigieren, sondern nehmen ihn mit nach Hause, um ihm das Fehlende mitzuteilen. Es spricht für den mächtigen Redner Apollos, dass er sich von einfachen Zeltmachern belehren lässt. Aquila und Priscilla geben Apollos weiter, was sie zweifellos selbst vorher durch die Belehrungen des Paulus empfangen haben.

Wie schön ist es, wenn es Ehepaare gibt, die Diener tiefer in das Wort Gottes einführen können und dazu ihr Haus und ihre Zeit zur Verfügung stellen. Sie legen ihm gemeinsam den Weg Gottes genauer aus. Priscilla wird zuerst genannt; vielleicht hat sie zuerst erkannt, dass ihm etwas fehlte. Frauen sind in diesem Punkt oft sensibler als Männer. Vielleicht hat sie ihrem Mann vorgeschlagen, ihn mitzunehmen. Erst als Drittes wird erwähnt, dass die beiden ihm den Weg Gottes genauer ausgelegt haben. Bei der genaueren Auslegung des Weges Gottes gegenüber Apollos wird Priscilla übrigens gewiss nicht gegen das Gebot verstoßen haben, dass es einer Frau nicht erlaubt ist, zu lehren oder über den Mann zu herrschen (1Tim 2,12).

In diesem Zusammenhang ist eine allgemeine Bemerkung angebracht. Ein Mann ist in der Regel empfindlich, wenn jemand anderes mehr weiß als er selbst. Dann muss man sich überwinden, den anderen einzuladen. Es geht nicht darum, dass dies bei Aquila der Fall war, das sollten wir nicht unterstellen, sondern es ist gut, wenn Diener das einmal bedenken. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass ein älterer Bruder, der eine gute Schriftkenntnis hat, Mühe damit hat, zu akzeptieren, dass ein jüngerer Bruder eine noch größere Schriftkenntnis besitzt.

Apollos war im Weg des Herrn unterwiesen. Das hatte ihn veranlasst, sein Leben der Autorität des Herrn zu unterstellen. Nun hört er etwas über den Weg Gottes, das ist der Weg des Glaubens für den Christen, wie er aus der Schrift erkannt werden kann. In der Schrift lernen wir, wie Gott während der gesamten Heilsgeschichte mit seinem Volk und mit den Seinen gehandelt hat. Es muss für Apollos eine Freude gewesen sein, diese Belehrungen zu erhalten.

Nachdem ihm nun der Weg Gottes genauer ausgelegt wurde, will Apollos nach Achaja gehen, wo Korinth ist. Wie kommt er auf die Idee, nach Korinth zu gehen? Warum nicht nach Athen oder Philippi? Es ist möglich, dass er das eine oder andere von Aquila und Priszilla über Korinth gehört hat. Sie werden ihm erzählt haben, dass es dort Nöte gab. Das mag für Apollos der Anlass gewesen sein, dorthin zu gehen. So bekommen Arbeiter auf unterschiedliche Art Hinweise, irgendwo hinzugehen.

Die Brüder in Ephesus sehen in Apollos einen begabten Knecht Gottes und ermutigen ihn in seinem Dienst und empfehlen ihn auch. Der Empfehlungsbrief, den er mitbekommt, hat nichts mit der Aufnahme am Tisch des Herrn für die Teilnahme am Abendmahl zu tun, sondern mit der Aufnahme als Diener Christi (vgl. 2Kor 3,1; Röm 16,1; 2).

Ein Empfehlungsbrief ist nicht an eine örtliche Gemeinde gebunden, sondern an die Tatsache, ob die Absender bekannt sind an dem Ort, wohin ein Diener geht, und ob man die Absender dort als Gläubige kennt, deren geistlichem Urteil man vertrauen kann. Wenn solche Gläubige einer Person, die dort nicht bekannt ist, ein Zeugnis ausstellen, weckt das Vertrauen zu dem Diener, der dorthin kommt. Einen Empfehlungsbrief zu schreiben und zu empfangen ist in beiden Fällen ein Vorrecht und drückt die Verbundenheit aus. Ein persönliches Zeugnis ist nicht ausreichend (Apg 9,26-28; 2Kor 13,1).

Mit dem Brief zur Empfehlung eines Dienstes reist Apollos von Ephesus nach Korinth. Dort wird er begießen, was Paulus gepflanzt hat (1Kor 3,6). Er darf das Werk des Paulus fortsetzen und vertiefen. Dass seine Ankunft in Korinth Anlass zur Spaltung gab, macht die Notwendigkeit seines Dienstes nur noch deutlicher. Es gab Menschen in Korinth, die von seinem Redetalent besonders beeindruckt waren und ihn ohne seinen Willen zu ihrem Führer machten.

Lukas erwähnt, dass er den Gläubigen eine große Stütze war. Das war nicht seinen Fähigkeiten zu verdanken, sondern der Gnade Gottes. Auch für ihn galt, dass er ohne den Herrn Jesus nichts tun konnte (Joh 15,5). Nur die Gnade befähigt uns, anderen eine Hilfe zu sein. Jeder Segen, den wir weitergeben, kommt vom Herrn.

Der Dienst des Apollos galt vor allem den Juden, die die Christen immer wieder in Schwierigkeiten brachten, indem sie der Wahrheit widerstanden. Apollos widerlegt auf unvergleichliche Weise alle Angriffe mit den Schriften, denn er beweist durch sie, dass Jesus der Christus ist. Er entkräftet alle Argumente seiner Gegner mit den Schriften. Beweisen heißt, etwas auf anschauliche Weise überzeugend darstellen. Das Wort Gottes ist beweisführend.

Verse 24-28

Apollos in Ephesus


Paulus ist nun auf dem Weg nach Ephesus. In einem Zwischenteil berichtet Lukas uns nun etwas über „einen Juden mit Namen Apollos“, der nach Ephesus kommt. Apollos, gebürtig aus Alexandrien in Ägypten, ist ein redegewandter (o. gelehrter) Mann. Diese natürlichen Fähigkeiten gebrauchte er nicht für sich selbst, sondern zur Ehre Gottes. Dass er mächtig war in den Schriften, heißt nicht, dass er lange Texte auswendig konnte (das konnte er vielleicht auch), sondern dass er die Zusammenhänge der Schrift kannte und ihre Bedeutung verstand.

Apollos ist jemand, in dem sich die Kraft des Heiligen Geistes offenbart, ohne dass der Apostel oder die Zwölf daran beteiligt sind. Er ist ein Instrument des Geistes und wirkt unabhängig von den Aposteln. So beabsichtigt es auch der Heilige Geist, der jedem austeilt, wie Er will (1Kor 12,11). Auch später sehen wir, dass Apollos selbstständig auftrat, als er nicht auf eine Empfehlung des Paulus einging. Er ging seinen eigenen Weg, was Paulus auch akzeptierte (1Kor 16,12).

Zwischen diesen beiden Dienern gab es keinen Neid. Es war nicht ihr Ziel, Menschen für sich selbst zu gewinnen. Beide wollten Menschen für Christus gewinnen. Für sie war es völlig abwegig, dass die Gläubigen in Korinth sie zu Führern einer Partei machten, was eine Spaltung der Einheit der Gläubigen verursachte (1Kor 1,10-12).

Apollos hat das Evangelium wahrscheinlich in Ägypten gehört und angenommen. Dann hat er sich die Kenntnis der Schriften angeeignet, womit die Schriften des Alten Testaments gemeint sind. Er war im Weg des Herrn unterwiesen. Das bedeutet, dass er in der Lehre des Herrn Jesus unterwiesen wurde und auch, wie die Lehre in die Praxis umgesetzt werden muss, so dass sie buchstäblich Hand und Fuß bekommt. Das Ziel der Belehrung mit dem Wort Gottes ist immer, dass es sich im Leben auswirkt.

Wie Apollos zum Glauben gekommen ist berichtet Lukas nicht. Dass er jedoch tatsächlich zum Glauben gekommen ist, zeigt sich in seinem Leben. Er ist davon erfüllt, was er in den Schriften entdeckt hat. Das hat in ihm ein Feuer entfacht, das in seinem Reden und Lehren zum Ausdruck kommt. Dieses Feuer des Geistes in Apollos ist keine Charaktereigenschaft, sondern ein Brennen, das vom Geist gewirkt ist, das wir alle besitzen sollten (Röm 12,11).

Er kennt das Brennen des Geistes wie auch die Propheten des Alten Testaments. Er gibt nicht nur Erkenntnis weiter, sondern ist auch selbst davon ergriffen. Er hat große Schriftkenntnis und kann sie auch an andere gut weitergeben. Die Zuhörer merken sehr wohl, ob jemand trockene Theorie wiedergibt oder ob er über etwas spricht, wovon er selbst ergriffen ist.

Apollos wusste noch nichts von alledem, was mit Christus geschehen war. Er kannte lediglich die Taufe des Johannes. Das bedeutet, dass er die Predigt des Johannes angenommen, sich bekehrt und an Christus geglaubt hat, auf den Johannes hingewiesen hat. Er weiß jedoch nichts vom Tod und der Auferstehung des Herrn Jesus und dem Kommen des Heiligen Geistes. Er ist sozusagen vor Pfingsten stehengeblieben. Was er jedoch weiß, verkündigt er freimütig in der Synagoge in Ephesus. Dorthin kommen auch Priscilla und Aquila und hören ihn predigen. Zu Anfang der Gemeinde gingen die Christen immer noch (auch) in die Synagoge. Dieses Ehepaar trifft ständig außergewöhnliche Menschen. In Korinth hatten sie Paulus kennengelernt, und hier in Ephesus lernen sie Apollos kennen.

Diese Begegnung muss sie besonders berührt haben. Als sie so zuhören, merken sie, dass ihm noch etwas fehlt. Sie stellen fest, dass er nicht weiß, wie es mit Jesus von Nazareth weitergegangen ist. Sie stehen nicht in der Synagoge auf, um ihn zu korrigieren, sondern nehmen ihn mit nach Hause, um ihm das Fehlende mitzuteilen. Es spricht für den mächtigen Redner Apollos, dass er sich von einfachen Zeltmachern belehren lässt. Aquila und Priscilla geben Apollos weiter, was sie zweifellos selbst vorher durch die Belehrungen des Paulus empfangen haben.

Wie schön ist es, wenn es Ehepaare gibt, die Diener tiefer in das Wort Gottes einführen können und dazu ihr Haus und ihre Zeit zur Verfügung stellen. Sie legen ihm gemeinsam den Weg Gottes genauer aus. Priscilla wird zuerst genannt; vielleicht hat sie zuerst erkannt, dass ihm etwas fehlte. Frauen sind in diesem Punkt oft sensibler als Männer. Vielleicht hat sie ihrem Mann vorgeschlagen, ihn mitzunehmen. Erst als Drittes wird erwähnt, dass die beiden ihm den Weg Gottes genauer ausgelegt haben. Bei der genaueren Auslegung des Weges Gottes gegenüber Apollos wird Priscilla übrigens gewiss nicht gegen das Gebot verstoßen haben, dass es einer Frau nicht erlaubt ist, zu lehren oder über den Mann zu herrschen (1Tim 2,12).

In diesem Zusammenhang ist eine allgemeine Bemerkung angebracht. Ein Mann ist in der Regel empfindlich, wenn jemand anderes mehr weiß als er selbst. Dann muss man sich überwinden, den anderen einzuladen. Es geht nicht darum, dass dies bei Aquila der Fall war, das sollten wir nicht unterstellen, sondern es ist gut, wenn Diener das einmal bedenken. Es kann zum Beispiel vorkommen, dass ein älterer Bruder, der eine gute Schriftkenntnis hat, Mühe damit hat, zu akzeptieren, dass ein jüngerer Bruder eine noch größere Schriftkenntnis besitzt.

Apollos war im Weg des Herrn unterwiesen. Das hatte ihn veranlasst, sein Leben der Autorität des Herrn zu unterstellen. Nun hört er etwas über den Weg Gottes, das ist der Weg des Glaubens für den Christen, wie er aus der Schrift erkannt werden kann. In der Schrift lernen wir, wie Gott während der gesamten Heilsgeschichte mit seinem Volk und mit den Seinen gehandelt hat. Es muss für Apollos eine Freude gewesen sein, diese Belehrungen zu erhalten.

Nachdem ihm nun der Weg Gottes genauer ausgelegt wurde, will Apollos nach Achaja gehen, wo Korinth ist. Wie kommt er auf die Idee, nach Korinth zu gehen? Warum nicht nach Athen oder Philippi? Es ist möglich, dass er das eine oder andere von Aquila und Priszilla über Korinth gehört hat. Sie werden ihm erzählt haben, dass es dort Nöte gab. Das mag für Apollos der Anlass gewesen sein, dorthin zu gehen. So bekommen Arbeiter auf unterschiedliche Art Hinweise, irgendwo hinzugehen.

Die Brüder in Ephesus sehen in Apollos einen begabten Knecht Gottes und ermutigen ihn in seinem Dienst und empfehlen ihn auch. Der Empfehlungsbrief, den er mitbekommt, hat nichts mit der Aufnahme am Tisch des Herrn für die Teilnahme am Abendmahl zu tun, sondern mit der Aufnahme als Diener Christi (vgl. 2Kor 3,1; Röm 16,1; 2).

Ein Empfehlungsbrief ist nicht an eine örtliche Gemeinde gebunden, sondern an die Tatsache, ob die Absender bekannt sind an dem Ort, wohin ein Diener geht, und ob man die Absender dort als Gläubige kennt, deren geistlichem Urteil man vertrauen kann. Wenn solche Gläubige einer Person, die dort nicht bekannt ist, ein Zeugnis ausstellen, weckt das Vertrauen zu dem Diener, der dorthin kommt. Einen Empfehlungsbrief zu schreiben und zu empfangen ist in beiden Fällen ein Vorrecht und drückt die Verbundenheit aus. Ein persönliches Zeugnis ist nicht ausreichend (Apg 9,26-28; 2Kor 13,1).

Mit dem Brief zur Empfehlung eines Dienstes reist Apollos von Ephesus nach Korinth. Dort wird er begießen, was Paulus gepflanzt hat (1Kor 3,6). Er darf das Werk des Paulus fortsetzen und vertiefen. Dass seine Ankunft in Korinth Anlass zur Spaltung gab, macht die Notwendigkeit seines Dienstes nur noch deutlicher. Es gab Menschen in Korinth, die von seinem Redetalent besonders beeindruckt waren und ihn ohne seinen Willen zu ihrem Führer machten.

Lukas erwähnt, dass er den Gläubigen eine große Stütze war. Das war nicht seinen Fähigkeiten zu verdanken, sondern der Gnade Gottes. Auch für ihn galt, dass er ohne den Herrn Jesus nichts tun konnte (Joh 15,5). Nur die Gnade befähigt uns, anderen eine Hilfe zu sein. Jeder Segen, den wir weitergeben, kommt vom Herrn.

Der Dienst des Apollos galt vor allem den Juden, die die Christen immer wieder in Schwierigkeiten brachten, indem sie der Wahrheit widerstanden. Apollos widerlegt auf unvergleichliche Weise alle Angriffe mit den Schriften, denn er beweist durch sie, dass Jesus der Christus ist. Er entkräftet alle Argumente seiner Gegner mit den Schriften. Beweisen heißt, etwas auf anschauliche Weise überzeugend darstellen. Das Wort Gottes ist beweisführend.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 18". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-18.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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