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Monday, December 23rd, 2024
the Fourth Week of Advent
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Copyright Statement
Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 17". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-17.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 17". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Verse 1-3
Die Predigt des Paulus in Thessalonich
Nachdem Paulus, Silas und Timotheus Philippi verlassen haben, reisen sie weiter in den Süden nach Amphipolis und Apollonia. In Apollonia gehen sie westwärts und kommen nach Thessalonich. Hier wird insbesondere erwähnt, dass dort eine Synagoge der Juden war. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass es in den beiden vorherigen Orten keine Synagoge gab, weshalb er an diesen Orten vorüberreiste. Wir wissen, dass Paulus nach Möglichkeit den Grundsatz einhielt: „dem Juden zuerst als auch dem Griechen“ (vgl. Röm 1,16). Es war seine Gewohnheit (vgl. Lk 4,16), wenn er in eine Stadt kam, zunächst die Synagoge aufzusuchen.
Eine Synagoge hat den Vorteil, dass sich dort sowohl Juden als auch Heiden aufhalten, die Interesse am Gott Israels haben. Das war eine gute Gelegenheit, um vorbereiteten Menschen das Evangelium bringen zu können. Die Synagoge ist ein Ort der Belehrung, wo die Juden nicht nur am Sabbat zusammenkamen, sondern auch an anderen Tagen. Man kann daher annehmen, dass Paulus, obwohl er sich vor allem an den Sabbaten mit den Besuchern der Synagoge unterredete, sich auch an anderen Tagen mit Interessierten unterhielt.
Lukas berichtet von „drei Sabbaten“. Das ist auch ein Hinweis auf die Zeit, die Paulus in Thessalonich verbringt. Das müssen also drei bis vier Wochen gewesen sein. In diesen gut drei Wochen unterredete er sich mit ihnen aus den Schriften. Indem er daraus zitierte, eröffnete er ihnen, dass Christus, das ist der Messias, bei seinem Kommen leiden und aus den Toten auferstehen musste. Er musste ihnen das zunächst erklären, weil sie nach einem Messias Ausschau hielten, der sie als ihr politischer Führer vom Joch der Römer befreien würde. Doch die Schriften sprechen eine andere Sprache, und das stellt er ihnen zuerst einmal vor. Danach kann er einfach auf den Herrn Jesus als den Messias hinweisen und sagen, dass Christus in Jesus gekommen ist.
Der Christus, von dem er soeben aus den Schriften gezeigt hat, was mit Ihm geschehen musste, ist niemand anderes als „Jesus“. Das ist der Inhalt seiner Verkündigung. In diesem einen Vers wird der Kern des Evangeliums zusammengefasst, so wie das heute vor allem den Juden verkündigt werden kann. Der Kern ist, dass der Messias Jesus gekommen ist, gelitten hat, gestorben und auferstanden ist.
In diesen wenigen Wochen, in denen Paulus in Thessalonich war, hat er nicht nur das Evangelium gepredigt, sondern auch über prophetische Wahrheiten gesprochen. Dabei hat er das zweite Kommen Christi betont. Davon zeugen seine Briefe, die er ihnen geschrieben hat. In seinem zweiten Brief erinnert er sie an seine mündlichen Belehrungen, die er ihnen gab, als er bei ihnen war (2Thes 2,5).
Verse 1-3
Die Predigt des Paulus in Thessalonich
Nachdem Paulus, Silas und Timotheus Philippi verlassen haben, reisen sie weiter in den Süden nach Amphipolis und Apollonia. In Apollonia gehen sie westwärts und kommen nach Thessalonich. Hier wird insbesondere erwähnt, dass dort eine Synagoge der Juden war. Das kann ein Hinweis darauf sein, dass es in den beiden vorherigen Orten keine Synagoge gab, weshalb er an diesen Orten vorüberreiste. Wir wissen, dass Paulus nach Möglichkeit den Grundsatz einhielt: „dem Juden zuerst als auch dem Griechen“ (vgl. Röm 1,16). Es war seine Gewohnheit (vgl. Lk 4,16), wenn er in eine Stadt kam, zunächst die Synagoge aufzusuchen.
Eine Synagoge hat den Vorteil, dass sich dort sowohl Juden als auch Heiden aufhalten, die Interesse am Gott Israels haben. Das war eine gute Gelegenheit, um vorbereiteten Menschen das Evangelium bringen zu können. Die Synagoge ist ein Ort der Belehrung, wo die Juden nicht nur am Sabbat zusammenkamen, sondern auch an anderen Tagen. Man kann daher annehmen, dass Paulus, obwohl er sich vor allem an den Sabbaten mit den Besuchern der Synagoge unterredete, sich auch an anderen Tagen mit Interessierten unterhielt.
Lukas berichtet von „drei Sabbaten“. Das ist auch ein Hinweis auf die Zeit, die Paulus in Thessalonich verbringt. Das müssen also drei bis vier Wochen gewesen sein. In diesen gut drei Wochen unterredete er sich mit ihnen aus den Schriften. Indem er daraus zitierte, eröffnete er ihnen, dass Christus, das ist der Messias, bei seinem Kommen leiden und aus den Toten auferstehen musste. Er musste ihnen das zunächst erklären, weil sie nach einem Messias Ausschau hielten, der sie als ihr politischer Führer vom Joch der Römer befreien würde. Doch die Schriften sprechen eine andere Sprache, und das stellt er ihnen zuerst einmal vor. Danach kann er einfach auf den Herrn Jesus als den Messias hinweisen und sagen, dass Christus in Jesus gekommen ist.
Der Christus, von dem er soeben aus den Schriften gezeigt hat, was mit Ihm geschehen musste, ist niemand anderes als „Jesus“. Das ist der Inhalt seiner Verkündigung. In diesem einen Vers wird der Kern des Evangeliums zusammengefasst, so wie das heute vor allem den Juden verkündigt werden kann. Der Kern ist, dass der Messias Jesus gekommen ist, gelitten hat, gestorben und auferstanden ist.
In diesen wenigen Wochen, in denen Paulus in Thessalonich war, hat er nicht nur das Evangelium gepredigt, sondern auch über prophetische Wahrheiten gesprochen. Dabei hat er das zweite Kommen Christi betont. Davon zeugen seine Briefe, die er ihnen geschrieben hat. In seinem zweiten Brief erinnert er sie an seine mündlichen Belehrungen, die er ihnen gab, als er bei ihnen war (2Thes 2,5).
Verse 4-9
Reaktionen auf seine Predigt in Thessalonich
Die Überzeugung, mit der Paulus und Silas gesprochen haben, bleibt nicht ohne Ergebnis. Sie haben das Wort mit Kraft geredet (1Thes 1,5). Das hat auf drei Gruppen von Menschen einen derartigen Eindruck gemacht, dass sie sich Paulus und Silas anschlossen. Die erste Gruppe besteht aus einigen „von ihnen“, das sind einige der Juden, denn in ihrer Synagoge hatten sie gesprochen (Apg 17,1). Die zweite Gruppe bildet eine „große Menge anbetender Griechen“. Das sind keine Proselyten, sondern solche, die den Gott Israels verehrten und sich an den Bund Noahs hielten. Die dritte Gruppe besteht aus den „vornehmsten Frauen“.
Auch heute sind Frauen oft in der Mehrzahl, wenn es um die Annahme des Evangeliums geht. Das kann mit der Tatsache zu tun haben, dass sie sich leichter als Männer einer Autorität unterordnen. Auch ist eine Frau durch ihre Natur mehr mit den Leiden der Welt vertraut. Das erfährt sie persönlich beispielsweise bei der Geburt von Kindern, die mit Schmerzen verbunden ist (1Mo 3,16). Sie stellt sich auch mehr als ein Mann die Frage, warum es Leid in der Welt gibt. Deshalb ist sie häufig offener für das Evangelium. Männer sind oftmals unempfindlich hinsichtlich der Folgen der Sünde.
Nach den drei Gruppen, die sich Paulus und Silas angeschlossen haben, bildet sich eine Gruppe, die dem Evangelium sehr widersteht. Der größte Teil der Juden will mit der Botschaft, die Paulus bringt, nichts zu tun haben. Wir sehen immer wieder, dass sie das Evangelium abweisen und es auch anderen nicht gönnen, davon zu hören. Sie engagieren Leute, die auf dem Markt rumhängen (das ist die wörtliche Bedeutung des Wortes „Gassenpöbel“). Diese Nichtsnutze sind leicht dafür zu gewinnen, einen Volksauflauf anzuzetteln und die Stadt aufzuwiegeln.
Sie ziehen zum Haus Jasons und hoffen, dass sie Paulus und Silas dort treffen. Offensichtlich beherbergte Jason diese beiden Prediger. Sie beabsichtigen, Paulus und Silas vor das Volk zu führen, damit sie von einem Volksvertreter verurteilt werden. Doch sie treffen weder Paulus noch Silas im Haus Jasons an.
In ihrem Frust ergreifen sie stattdessen Jason und einige Brüder und schleppen sie vor die Obersten der Stadt und klagen sie der Dinge an, die sie gegen Paulus und Silas vorbringen wollten. So teilen Jason und die Brüder die Verfolgung um des Evangeliums willen, weil sie sich damit einsmachten, indem sie Paulus und Silas beherbergt hatten. Lukas redet häufiger über die Ausübung von Gastfreundschaft (Apg 16,15; Apg 18,3; Apg 21,16). Der Herr Jesus spricht seine Wertschätzung darüber aus (Mt 25,38-40; vgl. 1Pet 4,9; 3Joh 1,5-8).
Die Anklage lautet, dass sie den Erdkreis aufwiegeln. Einerseits bezeugen sie damit ungewollt die Macht des Christentums. Andrerseits sagen sie damit, dass das Christentum staatsgefährdend sei. Mit einer derartigen Anklage bekommen es bibeltreue Christen ebenfalls zunehmend zu tun. Sie werden schnell als Fundamentalisten bezeichnet und für Leute gehalten, die eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen. Die Aufwiegelung des Erdkreises (das ist das römische Weltreich; vgl. Lk 2,1) hat nach Meinung der Ankläger seinen Ursprung in der Verkündigung eines anderen Königs als des Kaisers: „Jesus“.
Das Wort „anderer“ bedeutet „von einer anderen Art“, also nicht wie Caesar. Es betrifft also nicht nur eine andere Person als Caesar, sondern jemanden, der seinem Wesen nach anders ist. Wenn es jemand gibt, der alle Macht im Himmel und auf der Erde hat, ist Er die größte Bedrohung für das Kaiserreich, die man sich nur denken kann. Wir sehen hier – genau wie damals, als der Herr Jesus vor Pilatus stand –, dass es um den Gegensatz zwischen Christus und dem Römischen Reich geht. Das wird auch in der Endzeit zu sehen sein.
Die Juden erkennen immer noch lieber den Kaiser als ihren König an, als den Herrn Jesus als ihren König zu akzeptieren. Sie sagten es ja zu Pilatus, dass sie keinen König haben, als nur den Kaiser (Joh 19,15). In der Endzeit wird das abtrünnige Volk diese Wahl bestätigen, indem sie den Antichrist annehmen und mit ihm den Diktator des wiederhergestellten Römischen Reiches (Off 13,11; Off 13,1).
Die Anklage macht deutlich, dass Paulus und Silas über das Königtum des Herrn Jesus gesprochen haben. Dieses Königtum ist auch ein zentrales Thema in den beiden Briefen, die Paulus an die Thessalonicher schreibt. Er geht in fast in jedem Kapitel darauf ein. Das Königtum Christi bedeutet, dass Er ein Reich hat. Dieses Reich ist jetzt noch nicht auf der Erde offenbar, es existiert jedoch bereits. Es besteht nämlich in den Herzen derer, die Ihn als Herrn über ihr Leben anerkennen (Röm 14,17). Es wird jedoch auch öffentlich auf der Erde errichtet werden, wenn der Herr Jesus aus dem Himmel zurückkehrt und seinen Platz auf seinem Thron auf der Erde einnimmt.
Der erste Teil der Anklage besteht nicht zu Recht. Paulus und Silas haben nirgends gegen die Verordnungen des Kaisers verstoßen. Nirgends werden Christen aufgerufen, das Reich Gottes durch politische Aktivitäten zu errichten, sondern auf den zu warten, der das tun wird.
Mit ihren Aktionen bringen die Juden – und nicht die Prediger des Evangeliums – alle, die ihre Anklage hören, in Aufruhr. Gegner des Evangeliums bringen niemals Ruhe. Das können sie auch gar nicht, denn die Argumente, die sie gegen das Evangelium vorbringen, sind untauglich. Gegner des Evangeliums haben niemals klare Argumente, sondern benutzen eine schwammige Ausdrucksweise, auch wenn sie mit noch so großer Überzeugungskraft reden.
Jason und die, die mit ihm vor die Obersten der Stadt geschleppt wurden, werden aufgrund einer Bürgschaft freigelassen. Man konnte nichts gegen sie unternehmen. Offensichtlich konnte man sie nicht wegen ihres Umgangs mit den „staatsgefährdenden“ Predigern bestraften. Die Obersten der Stadt wollen aber mit der Bürgschaft sicherstellen, dass sie diese Eindringlinge nicht weiter unterstützen.
Verse 4-9
Reaktionen auf seine Predigt in Thessalonich
Die Überzeugung, mit der Paulus und Silas gesprochen haben, bleibt nicht ohne Ergebnis. Sie haben das Wort mit Kraft geredet (1Thes 1,5). Das hat auf drei Gruppen von Menschen einen derartigen Eindruck gemacht, dass sie sich Paulus und Silas anschlossen. Die erste Gruppe besteht aus einigen „von ihnen“, das sind einige der Juden, denn in ihrer Synagoge hatten sie gesprochen (Apg 17,1). Die zweite Gruppe bildet eine „große Menge anbetender Griechen“. Das sind keine Proselyten, sondern solche, die den Gott Israels verehrten und sich an den Bund Noahs hielten. Die dritte Gruppe besteht aus den „vornehmsten Frauen“.
Auch heute sind Frauen oft in der Mehrzahl, wenn es um die Annahme des Evangeliums geht. Das kann mit der Tatsache zu tun haben, dass sie sich leichter als Männer einer Autorität unterordnen. Auch ist eine Frau durch ihre Natur mehr mit den Leiden der Welt vertraut. Das erfährt sie persönlich beispielsweise bei der Geburt von Kindern, die mit Schmerzen verbunden ist (1Mo 3,16). Sie stellt sich auch mehr als ein Mann die Frage, warum es Leid in der Welt gibt. Deshalb ist sie häufig offener für das Evangelium. Männer sind oftmals unempfindlich hinsichtlich der Folgen der Sünde.
Nach den drei Gruppen, die sich Paulus und Silas angeschlossen haben, bildet sich eine Gruppe, die dem Evangelium sehr widersteht. Der größte Teil der Juden will mit der Botschaft, die Paulus bringt, nichts zu tun haben. Wir sehen immer wieder, dass sie das Evangelium abweisen und es auch anderen nicht gönnen, davon zu hören. Sie engagieren Leute, die auf dem Markt rumhängen (das ist die wörtliche Bedeutung des Wortes „Gassenpöbel“). Diese Nichtsnutze sind leicht dafür zu gewinnen, einen Volksauflauf anzuzetteln und die Stadt aufzuwiegeln.
Sie ziehen zum Haus Jasons und hoffen, dass sie Paulus und Silas dort treffen. Offensichtlich beherbergte Jason diese beiden Prediger. Sie beabsichtigen, Paulus und Silas vor das Volk zu führen, damit sie von einem Volksvertreter verurteilt werden. Doch sie treffen weder Paulus noch Silas im Haus Jasons an.
In ihrem Frust ergreifen sie stattdessen Jason und einige Brüder und schleppen sie vor die Obersten der Stadt und klagen sie der Dinge an, die sie gegen Paulus und Silas vorbringen wollten. So teilen Jason und die Brüder die Verfolgung um des Evangeliums willen, weil sie sich damit einsmachten, indem sie Paulus und Silas beherbergt hatten. Lukas redet häufiger über die Ausübung von Gastfreundschaft (Apg 16,15; Apg 18,3; Apg 21,16). Der Herr Jesus spricht seine Wertschätzung darüber aus (Mt 25,38-40; vgl. 1Pet 4,9; 3Joh 1,5-8).
Die Anklage lautet, dass sie den Erdkreis aufwiegeln. Einerseits bezeugen sie damit ungewollt die Macht des Christentums. Andrerseits sagen sie damit, dass das Christentum staatsgefährdend sei. Mit einer derartigen Anklage bekommen es bibeltreue Christen ebenfalls zunehmend zu tun. Sie werden schnell als Fundamentalisten bezeichnet und für Leute gehalten, die eine Gefahr für die Gesellschaft darstellen. Die Aufwiegelung des Erdkreises (das ist das römische Weltreich; vgl. Lk 2,1) hat nach Meinung der Ankläger seinen Ursprung in der Verkündigung eines anderen Königs als des Kaisers: „Jesus“.
Das Wort „anderer“ bedeutet „von einer anderen Art“, also nicht wie Caesar. Es betrifft also nicht nur eine andere Person als Caesar, sondern jemanden, der seinem Wesen nach anders ist. Wenn es jemand gibt, der alle Macht im Himmel und auf der Erde hat, ist Er die größte Bedrohung für das Kaiserreich, die man sich nur denken kann. Wir sehen hier – genau wie damals, als der Herr Jesus vor Pilatus stand –, dass es um den Gegensatz zwischen Christus und dem Römischen Reich geht. Das wird auch in der Endzeit zu sehen sein.
Die Juden erkennen immer noch lieber den Kaiser als ihren König an, als den Herrn Jesus als ihren König zu akzeptieren. Sie sagten es ja zu Pilatus, dass sie keinen König haben, als nur den Kaiser (Joh 19,15). In der Endzeit wird das abtrünnige Volk diese Wahl bestätigen, indem sie den Antichrist annehmen und mit ihm den Diktator des wiederhergestellten Römischen Reiches (Off 13,11; Off 13,1).
Die Anklage macht deutlich, dass Paulus und Silas über das Königtum des Herrn Jesus gesprochen haben. Dieses Königtum ist auch ein zentrales Thema in den beiden Briefen, die Paulus an die Thessalonicher schreibt. Er geht in fast in jedem Kapitel darauf ein. Das Königtum Christi bedeutet, dass Er ein Reich hat. Dieses Reich ist jetzt noch nicht auf der Erde offenbar, es existiert jedoch bereits. Es besteht nämlich in den Herzen derer, die Ihn als Herrn über ihr Leben anerkennen (Röm 14,17). Es wird jedoch auch öffentlich auf der Erde errichtet werden, wenn der Herr Jesus aus dem Himmel zurückkehrt und seinen Platz auf seinem Thron auf der Erde einnimmt.
Der erste Teil der Anklage besteht nicht zu Recht. Paulus und Silas haben nirgends gegen die Verordnungen des Kaisers verstoßen. Nirgends werden Christen aufgerufen, das Reich Gottes durch politische Aktivitäten zu errichten, sondern auf den zu warten, der das tun wird.
Mit ihren Aktionen bringen die Juden – und nicht die Prediger des Evangeliums – alle, die ihre Anklage hören, in Aufruhr. Gegner des Evangeliums bringen niemals Ruhe. Das können sie auch gar nicht, denn die Argumente, die sie gegen das Evangelium vorbringen, sind untauglich. Gegner des Evangeliums haben niemals klare Argumente, sondern benutzen eine schwammige Ausdrucksweise, auch wenn sie mit noch so großer Überzeugungskraft reden.
Jason und die, die mit ihm vor die Obersten der Stadt geschleppt wurden, werden aufgrund einer Bürgschaft freigelassen. Man konnte nichts gegen sie unternehmen. Offensichtlich konnte man sie nicht wegen ihres Umgangs mit den „staatsgefährdenden“ Predigern bestraften. Die Obersten der Stadt wollen aber mit der Bürgschaft sicherstellen, dass sie diese Eindringlinge nicht weiter unterstützen.
Verse 10-15
Paulus und Silas in Beröa
Die Brüder meinen, dass Paulus und Silas Thessalonich verlassen sollten. Es ist für sie viel zu gefährlich, dort zu bleiben. Paulus und Silas hören auf die Brüder. Sie erkannten in dem, was die Brüder sagen, die Stimme des Herrn. Die Brüder bestimmen auch, wohin sie gehen sollen, denn sie senden sie nach Beröa. Paulus und Silas ziehen unbemerkt in der Nacht weg. Nachdem sie in Beröa angekommen sind, gehen sie auf dieselbe Weise vor, wie sie es immer tun: Sie gehen zuerst zur Synagoge der Juden.
Die Juden, die sie in der Synagoge antreffen, beschreibt Lukas als „edler als die in Thessalonich“. Dabei geht es nicht um eine edle Abstammung, sondern um ihre Bereitwilligkeit, mit der sie das Wort aufnehmen. Es geht um eine edle Gesinnung.
Dass sie das Wort bereitwillig aufnahmen, bedeutet nicht, dass sie es ungeprüft aufnahmen. Sie prüften es anhand der Schriften. Sie hörten manches über den Messias und untersuchten anhand des Alten Testaments, ob das, was sie hörten, dem entsprach, was geschrieben steht. Untersuchen bedeutet, Schrift mit Schrift zu vergleichen, also gründlich untersuchen. Sie taten das auch nicht nur bei bestimmten Gelegenheiten, sondern täglich. Durch dieses Studium kamen viele zum Glauben. Solch ein Glaube hat ein solides Fundament der Schrift.
Wir sehen in der Reihenfolge (zunächst bereitwillig aufnehmen und danach untersuchen) einen wichtigen Hinweis für fruchtbringendes Bibelstudium. Es beginnt mit der Gesinnung der Bereitwilligkeit, etwas zu lernen, und danach kommt das Studium der Bibel. Es ist also nicht umgekehrt. Das wäre Bibelstudium ohne die Bereitwilligkeit, das zu tun, was die Bibel sagt. Das führt zu Formalismus und Gesetzlichkeit. Diese Reihenfolge führt nicht zur Kenntnis der Gedanken Gottes, sondern zu Hochmut.
Außen den vielen Juden, die zum Glauben kommen, kommen auch viele griechische Frauen und Männer zum Glauben. Die Frauen werden zuerst genannt, was darauf hinweisen könnte, dass sie in der Mehrzahl waren oder aber, dass sie schneller überzeugt waren als die Männer.
Dieser Sieg des Evangeliums in Beröa kommt den Juden in Thessalonich zu Ohren. Der Bericht schlägt wie eine Bombe ein. Die Wirkung ist daher explosiv. Die Juden aus Thessalonich ziehen nach Beröa. Ihr Neid und ihr Hass auf das Evangelium sind so groß, dass sie bereit sind, siebzig bis achtzig Kilometer zu gehen, um dem Evangelium auch in Beröa zu widerstehen. Sie wirken mit ihren falschen Vorstellungen hinsichtlich des Evangeliums auf die Volksmengen ein. Dadurch entsteht auch dort Unruhe und Aufregung. Auch in Beröa halten die Brüder es für ratsam, dass Paulus weiterzieht.
Der Hass der Juden konzentriert sich auf Paulus. Silas und Timotheus können bleiben, um die Gläubigen in Beröa weiter im Glauben zu unterweisen. Die Brüder schlagen Paulus vor, bis an das Meer zu reisen. Einige Brüder gehen mit Paulus, um ihn zu begleiten. Diese Brüder geleiten ihn sogar bis Athen. Die Begleitung über eine so große Entfernung beweist auch ihre bereitwillige Teilnahme am Evangelium. Sie setzen etwas dafür ein. Von dort aus kehren sie nach Beröa zurück.
Paulus gibt ihnen noch die Botschaft für Silas und Timotheus mit, dass sie so schnell wie möglich zu ihm nach Athen kommen sollten. Er will damit keinen Druck auf ihren Dienst ausüben, sondern möchte sie gern bei sich haben. Er war sehr auf ihre Begleitung angewiesen, weil sie ihn im Dienst unterstützten. Es ist wichtig, dass Diener nicht als Einzelgänger ihren Weg gehen, sondern erkennen, dass sie einander brauchen. Das ist eine Anerkennung der Verschiedenheit der Gaben, die der Herr gegeben hat und die einander ergänzen.
Verse 10-15
Paulus und Silas in Beröa
Die Brüder meinen, dass Paulus und Silas Thessalonich verlassen sollten. Es ist für sie viel zu gefährlich, dort zu bleiben. Paulus und Silas hören auf die Brüder. Sie erkannten in dem, was die Brüder sagen, die Stimme des Herrn. Die Brüder bestimmen auch, wohin sie gehen sollen, denn sie senden sie nach Beröa. Paulus und Silas ziehen unbemerkt in der Nacht weg. Nachdem sie in Beröa angekommen sind, gehen sie auf dieselbe Weise vor, wie sie es immer tun: Sie gehen zuerst zur Synagoge der Juden.
Die Juden, die sie in der Synagoge antreffen, beschreibt Lukas als „edler als die in Thessalonich“. Dabei geht es nicht um eine edle Abstammung, sondern um ihre Bereitwilligkeit, mit der sie das Wort aufnehmen. Es geht um eine edle Gesinnung.
Dass sie das Wort bereitwillig aufnahmen, bedeutet nicht, dass sie es ungeprüft aufnahmen. Sie prüften es anhand der Schriften. Sie hörten manches über den Messias und untersuchten anhand des Alten Testaments, ob das, was sie hörten, dem entsprach, was geschrieben steht. Untersuchen bedeutet, Schrift mit Schrift zu vergleichen, also gründlich untersuchen. Sie taten das auch nicht nur bei bestimmten Gelegenheiten, sondern täglich. Durch dieses Studium kamen viele zum Glauben. Solch ein Glaube hat ein solides Fundament der Schrift.
Wir sehen in der Reihenfolge (zunächst bereitwillig aufnehmen und danach untersuchen) einen wichtigen Hinweis für fruchtbringendes Bibelstudium. Es beginnt mit der Gesinnung der Bereitwilligkeit, etwas zu lernen, und danach kommt das Studium der Bibel. Es ist also nicht umgekehrt. Das wäre Bibelstudium ohne die Bereitwilligkeit, das zu tun, was die Bibel sagt. Das führt zu Formalismus und Gesetzlichkeit. Diese Reihenfolge führt nicht zur Kenntnis der Gedanken Gottes, sondern zu Hochmut.
Außen den vielen Juden, die zum Glauben kommen, kommen auch viele griechische Frauen und Männer zum Glauben. Die Frauen werden zuerst genannt, was darauf hinweisen könnte, dass sie in der Mehrzahl waren oder aber, dass sie schneller überzeugt waren als die Männer.
Dieser Sieg des Evangeliums in Beröa kommt den Juden in Thessalonich zu Ohren. Der Bericht schlägt wie eine Bombe ein. Die Wirkung ist daher explosiv. Die Juden aus Thessalonich ziehen nach Beröa. Ihr Neid und ihr Hass auf das Evangelium sind so groß, dass sie bereit sind, siebzig bis achtzig Kilometer zu gehen, um dem Evangelium auch in Beröa zu widerstehen. Sie wirken mit ihren falschen Vorstellungen hinsichtlich des Evangeliums auf die Volksmengen ein. Dadurch entsteht auch dort Unruhe und Aufregung. Auch in Beröa halten die Brüder es für ratsam, dass Paulus weiterzieht.
Der Hass der Juden konzentriert sich auf Paulus. Silas und Timotheus können bleiben, um die Gläubigen in Beröa weiter im Glauben zu unterweisen. Die Brüder schlagen Paulus vor, bis an das Meer zu reisen. Einige Brüder gehen mit Paulus, um ihn zu begleiten. Diese Brüder geleiten ihn sogar bis Athen. Die Begleitung über eine so große Entfernung beweist auch ihre bereitwillige Teilnahme am Evangelium. Sie setzen etwas dafür ein. Von dort aus kehren sie nach Beröa zurück.
Paulus gibt ihnen noch die Botschaft für Silas und Timotheus mit, dass sie so schnell wie möglich zu ihm nach Athen kommen sollten. Er will damit keinen Druck auf ihren Dienst ausüben, sondern möchte sie gern bei sich haben. Er war sehr auf ihre Begleitung angewiesen, weil sie ihn im Dienst unterstützten. Es ist wichtig, dass Diener nicht als Einzelgänger ihren Weg gehen, sondern erkennen, dass sie einander brauchen. Das ist eine Anerkennung der Verschiedenheit der Gaben, die der Herr gegeben hat und die einander ergänzen.
Verse 16-18
Paulus in Athen
Die Botschaft, die Paulus den Brüdern bezüglich Silas und Timotheus mitgegeben hatte, bewegt ihn sehr. Er wartet in Athen auf sie. Das scheint der Hauptgrund dafür zu sein, dass er in Athen blieb. Das bedeutet aber nicht, dass er sich ruhig in ein Hotelzimmer zurückzog, um die Ankunft der beiden Mitarbeiter abzuwarten. Er sucht dieses Mal zwar nicht direkt eine Synagoge auf, sondern macht einen Rundgang durch die Stadt. Während dieses Rundgangs erregen ihn zutiefst die vielen Götzenbildern, die er dort sieht.
Athen war das große Zentrum der griechischen Kultur, Gelehrtheit und Philosophie. Es war allerdings auch eine Stadt mit dem Glanz vergangener Tage und voller Götzenbilder. Man sagt, dass die Stadt mehr Götzenbilder als Einwohner gehabt habe und dass man dort leichter ein Götzenbild traf als einen Menschen. Leider musste Gott über Israel einmal etwas Ähnliches sagen (Jer 2,28; Jer 11,13).
Das, was er sah, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Sein Geist in ihm wurde erregt, als er so vieles sah, was falsch ist und Menschen auf einen verkehrten Weg führt. Es drängte ihn, sein Zeugnis abzulegen. Er war ja schließlich nicht als Tourist in der Stadt, sondern als Prediger. Wenn es um die Verkündigung geht, geht er zuerst wieder in die Synagoge, um sich mit den Juden und Anbetern zu unterhalten. Er war jedoch auch auf dem Markt zu finden, denn auch dort waren immer viele Menschen.
Er „unterredete“ sich mit ihnen. Er hielt also keine Ansprache, sondern führte ein Gespräch, einen Dialog, mit ihnen. Das hat er auch in Troas in der Gemeinde getan (Apg 20,7). Solch eine Besprechung bezieht die Zuhörer mit ein. Es zwingt zum Mitdenken. Wer sich mit jemandem unterhält, muss auch selbst gut zuhören, damit er erkennt, was den anderen beschäftigt.
Die Einwohner von Athen werden gekennzeichnet von einer enormen geistigen Aktivität und einem unersättlichen Hunger nach neuen Ideen und nach den neusten philosophischen Ansichten. Unter den Zuhörern von Paulus befinden sich zwei Gruppen von Philosophen, die ihn angreifen. Sie hören nicht zu, sondern beginnen einen Wortstreit.
Die eine Gruppe besteht aus Anhängern der Genusslehre eines gewissen Epikur. Dieser Mann lehrte, dass das höchste Gut eines Menschen in der Befriedigung der eigenen Wünsche liegt. Wenn er seine Wünsche befriedigen könne, sei er glücklich. Solche Menschen sind Materialisten und Atheisten, und das Ziel ihres Lebens ist Vergnügen (1Kor 15,32). Das bedeutet auch, dass sie Leiden meiden, denn Leid verhindert das Genießen. Ihre Lebensweise erhob sie über andere. Das ist im Wesen völliger Egoismus. Für Gott gibt es da keinerlei Platz. Als Gruppe existieren sie nicht mehr, doch sie haben heutzutage zahllose Gesinnungsgenossen.
Die andere Gruppe besteht aus Anhängern einer Lehre, die besagt, dass jemand erst dann glücklich ist, wenn er völlig frei ist von Gemütsbewegungen und Emotionen. Diese Lehre steht im Gegensatz zu der von Epikur. Die stoischen Philosophen (so nach der Säulenhalle stoa poikile auf der Agora genannt, wo diese Philosophie gelehrt wurde) sagen, dass sowohl jeglicher irdischer Genuss als auch das Leiden völlig unterdrückt werden sollen. Es geht darum, gefühllos zu sein und Freude und Leid unbeeindruckt zu erleben. Wer sich nicht durch innere Gefühle oder äußere Umstände beeinflussen lässt, hat sich selbst völlig unter Kontrolle und genießt so das höchste Glück. Dies nährt natürlich den Stolz und macht unabhängig von Gott.
Beide Gruppen haben keinerlei Interesse an Paulus, den sie hochnäsig „Schwätzer“ nennen. Mit „Schwätzer“ meinen sie jemanden, der verschiedene Ansichten anderer sammelt (überall Körner pickt; wörtlich bedeutet „Schwätzer“ Körnerpicker/Saatkrähe) und sie anschließend weitergibt, als wären es seine eigenen Ideen. Damit wollen sie die Wahrheit lächerlich machen und ihrer Ursprünglichkeit berauben. Sie leugnen ihren göttlichen Ursprung. Das Verspotten der Wahrheit oder die Darstellung, das Evangelium sei nicht original, ist oft ein Mittel in der Hand des Feindes, Seelen von der Wahrheit abzuziehen. Das bewirkt Angst bei Menschen, sich mit Dingen zu identifizieren, die von anderen verachtet werden.
Für andere war das, was Paulus predigte, allerdings eine Neuigkeit. In „Jesus und der Auferstehung“, die er verkündigte, sahen sie Götter, von denen sie bis jetzt noch nichts gehört hatten. Sie verstehen ihn so, als würde er über zwei Götter sprechen: Jesus und Anastasis (das griechische Wort für Auferstehung). Eine derartige Auffassung zeigt ihre völlige Blindheit bezüglich der Offenbarung Gottes in Christus. Sie sehen nicht nur Jesus als Gott, sondern auch die Auferstehung. Die Auferstehung aus den Toten war ihnen unbekannt; deshalb meinten sie, dass auch die Auferstehung ein Götze war. Für sie verkündigte Paulus einen Gott und eine Göttin.
Verse 16-18
Paulus in Athen
Die Botschaft, die Paulus den Brüdern bezüglich Silas und Timotheus mitgegeben hatte, bewegt ihn sehr. Er wartet in Athen auf sie. Das scheint der Hauptgrund dafür zu sein, dass er in Athen blieb. Das bedeutet aber nicht, dass er sich ruhig in ein Hotelzimmer zurückzog, um die Ankunft der beiden Mitarbeiter abzuwarten. Er sucht dieses Mal zwar nicht direkt eine Synagoge auf, sondern macht einen Rundgang durch die Stadt. Während dieses Rundgangs erregen ihn zutiefst die vielen Götzenbildern, die er dort sieht.
Athen war das große Zentrum der griechischen Kultur, Gelehrtheit und Philosophie. Es war allerdings auch eine Stadt mit dem Glanz vergangener Tage und voller Götzenbilder. Man sagt, dass die Stadt mehr Götzenbilder als Einwohner gehabt habe und dass man dort leichter ein Götzenbild traf als einen Menschen. Leider musste Gott über Israel einmal etwas Ähnliches sagen (Jer 2,28; Jer 11,13).
Das, was er sah, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Sein Geist in ihm wurde erregt, als er so vieles sah, was falsch ist und Menschen auf einen verkehrten Weg führt. Es drängte ihn, sein Zeugnis abzulegen. Er war ja schließlich nicht als Tourist in der Stadt, sondern als Prediger. Wenn es um die Verkündigung geht, geht er zuerst wieder in die Synagoge, um sich mit den Juden und Anbetern zu unterhalten. Er war jedoch auch auf dem Markt zu finden, denn auch dort waren immer viele Menschen.
Er „unterredete“ sich mit ihnen. Er hielt also keine Ansprache, sondern führte ein Gespräch, einen Dialog, mit ihnen. Das hat er auch in Troas in der Gemeinde getan (Apg 20,7). Solch eine Besprechung bezieht die Zuhörer mit ein. Es zwingt zum Mitdenken. Wer sich mit jemandem unterhält, muss auch selbst gut zuhören, damit er erkennt, was den anderen beschäftigt.
Die Einwohner von Athen werden gekennzeichnet von einer enormen geistigen Aktivität und einem unersättlichen Hunger nach neuen Ideen und nach den neusten philosophischen Ansichten. Unter den Zuhörern von Paulus befinden sich zwei Gruppen von Philosophen, die ihn angreifen. Sie hören nicht zu, sondern beginnen einen Wortstreit.
Die eine Gruppe besteht aus Anhängern der Genusslehre eines gewissen Epikur. Dieser Mann lehrte, dass das höchste Gut eines Menschen in der Befriedigung der eigenen Wünsche liegt. Wenn er seine Wünsche befriedigen könne, sei er glücklich. Solche Menschen sind Materialisten und Atheisten, und das Ziel ihres Lebens ist Vergnügen (1Kor 15,32). Das bedeutet auch, dass sie Leiden meiden, denn Leid verhindert das Genießen. Ihre Lebensweise erhob sie über andere. Das ist im Wesen völliger Egoismus. Für Gott gibt es da keinerlei Platz. Als Gruppe existieren sie nicht mehr, doch sie haben heutzutage zahllose Gesinnungsgenossen.
Die andere Gruppe besteht aus Anhängern einer Lehre, die besagt, dass jemand erst dann glücklich ist, wenn er völlig frei ist von Gemütsbewegungen und Emotionen. Diese Lehre steht im Gegensatz zu der von Epikur. Die stoischen Philosophen (so nach der Säulenhalle stoa poikile auf der Agora genannt, wo diese Philosophie gelehrt wurde) sagen, dass sowohl jeglicher irdischer Genuss als auch das Leiden völlig unterdrückt werden sollen. Es geht darum, gefühllos zu sein und Freude und Leid unbeeindruckt zu erleben. Wer sich nicht durch innere Gefühle oder äußere Umstände beeinflussen lässt, hat sich selbst völlig unter Kontrolle und genießt so das höchste Glück. Dies nährt natürlich den Stolz und macht unabhängig von Gott.
Beide Gruppen haben keinerlei Interesse an Paulus, den sie hochnäsig „Schwätzer“ nennen. Mit „Schwätzer“ meinen sie jemanden, der verschiedene Ansichten anderer sammelt (überall Körner pickt; wörtlich bedeutet „Schwätzer“ Körnerpicker/Saatkrähe) und sie anschließend weitergibt, als wären es seine eigenen Ideen. Damit wollen sie die Wahrheit lächerlich machen und ihrer Ursprünglichkeit berauben. Sie leugnen ihren göttlichen Ursprung. Das Verspotten der Wahrheit oder die Darstellung, das Evangelium sei nicht original, ist oft ein Mittel in der Hand des Feindes, Seelen von der Wahrheit abzuziehen. Das bewirkt Angst bei Menschen, sich mit Dingen zu identifizieren, die von anderen verachtet werden.
Für andere war das, was Paulus predigte, allerdings eine Neuigkeit. In „Jesus und der Auferstehung“, die er verkündigte, sahen sie Götter, von denen sie bis jetzt noch nichts gehört hatten. Sie verstehen ihn so, als würde er über zwei Götter sprechen: Jesus und Anastasis (das griechische Wort für Auferstehung). Eine derartige Auffassung zeigt ihre völlige Blindheit bezüglich der Offenbarung Gottes in Christus. Sie sehen nicht nur Jesus als Gott, sondern auch die Auferstehung. Die Auferstehung aus den Toten war ihnen unbekannt; deshalb meinten sie, dass auch die Auferstehung ein Götze war. Für sie verkündigte Paulus einen Gott und eine Göttin.
Verse 19-21
Paulus wird zum Areopag gebracht
Neugierig wie sie sind, wollen sie mehr erfahren. Es ist nicht die Rede von Feindschaft, eher von wohlwollender Zustimmung, die sie ihm entgegenbringen, damit er Zeugnis gibt. Sie fragen ihn sogar freundlich, ob sie wissen dürfen, „was diese neue Lehre ist“, von der er spricht. Sie nehmen ihn dazu mit auf den Areopag, wo sich das „Ministerium für Religion“ – im Beisein vieler Interessierter auf „öffentlicher Bühne“ – mit diesen Dingen auseinandersetzen will. Sie wollen Paulus über das hören, was sie für eine „neue Lehre“ und „fremde Dinge“ halten. Für sie sind es unbekannte Worte mit unbekannter Bedeutung.
Paulus wird sicher ein gut verständliches Griechisch gesprochen haben, aber dennoch verstehen diese hochbegabten Denker absolut nicht die Bedeutung dessen, was er sagt. Sie meinen in ihrem Denken erleuchtet zu sein, doch in Wirklichkeit sind sie verfinstert am Verstand. Darum verstehen sie nichts von dem, was Paulus sagt (1Kor 2,14). Um das verstehen zu können, müssen sie sich erst bekehren. Die Ausführungen des Paulus laufen daher auch auf den Aufruf zur Bekehrung hinaus, die er mit der Auferstehung des Herrn Jesus verbindet (Apg 17,31).
Bevor es so weit ist, bekommt Paulus die Gelegenheit, seine Lehre darzulegen. Es passt zu der Einstellung der Athener, dass sie ihm diese Gelegenheit bieten, denn sie taten nichts lieber als reden. Athen war eine richtige Stadt des Redens. Das Einzige, was sie den ganzen Tag taten, war Reden. Wenn es etwas Neues gab, war das ein dankbarer Anlass zum Gespräch.
Verse 19-21
Paulus wird zum Areopag gebracht
Neugierig wie sie sind, wollen sie mehr erfahren. Es ist nicht die Rede von Feindschaft, eher von wohlwollender Zustimmung, die sie ihm entgegenbringen, damit er Zeugnis gibt. Sie fragen ihn sogar freundlich, ob sie wissen dürfen, „was diese neue Lehre ist“, von der er spricht. Sie nehmen ihn dazu mit auf den Areopag, wo sich das „Ministerium für Religion“ – im Beisein vieler Interessierter auf „öffentlicher Bühne“ – mit diesen Dingen auseinandersetzen will. Sie wollen Paulus über das hören, was sie für eine „neue Lehre“ und „fremde Dinge“ halten. Für sie sind es unbekannte Worte mit unbekannter Bedeutung.
Paulus wird sicher ein gut verständliches Griechisch gesprochen haben, aber dennoch verstehen diese hochbegabten Denker absolut nicht die Bedeutung dessen, was er sagt. Sie meinen in ihrem Denken erleuchtet zu sein, doch in Wirklichkeit sind sie verfinstert am Verstand. Darum verstehen sie nichts von dem, was Paulus sagt (1Kor 2,14). Um das verstehen zu können, müssen sie sich erst bekehren. Die Ausführungen des Paulus laufen daher auch auf den Aufruf zur Bekehrung hinaus, die er mit der Auferstehung des Herrn Jesus verbindet (Apg 17,31).
Bevor es so weit ist, bekommt Paulus die Gelegenheit, seine Lehre darzulegen. Es passt zu der Einstellung der Athener, dass sie ihm diese Gelegenheit bieten, denn sie taten nichts lieber als reden. Athen war eine richtige Stadt des Redens. Das Einzige, was sie den ganzen Tag taten, war Reden. Wenn es etwas Neues gab, war das ein dankbarer Anlass zum Gespräch.
Verse 22-29
Die Rede des Paulus
Paulus beginnt seine Rede, indem er an das Leben der Athener anknüpft. Er weiß, was für ein Publikum er vor sich hat. Bei den Juden berief er sich auf die Schriften, denn darauf beriefen sich auch die Juden, weil sie sie kannten. Die Athener kannten die Schriften nicht, deshalb zitiert Paulus auch nicht daraus. Alles jedoch, was er sagt, gründet sich völlig auf die Schriften. Er beginnt nicht mit einer Verurteilung ihres Götzendienstes (vgl. Röm 1,22; 23), sondern mit einer neutralen Feststellung. Er spricht weder eine Wertschätzung noch einen Tadel aus.
Er berichtet, was ihm aufgefallen ist, als er durch die Stadt ging. Unter den vielen Gegenständen der Verehrung hatte er auch einen Altar gefunden, der „dem unbekannten Gott“ geweiht war. Sie hatten für den unbekannten Gott einen Altar errichtet, weil sie fürchteten, einen Gott zu vergessen, der geehrt werden sollte. Es kann auch sein, dass es eine Art „Abfalleimergott“ war, zu dem man ging, wenn man bei einer Sache mit den „bekannten Göttern“ nicht zurechtkam.
Diese Lücke in ihrem Götzenkult nahm Paulus zum Anlass, ihnen den wahren Gott zu verkündigen. Er sagt nicht, dass er ihnen den unbekannten Gott verkündige, als würde er die Lücke in ihrem Götzenarsenal auffüllen. Er sagt nicht, „den ihr, ohne ihn zu kennen, verehrt“, sondern „was ihr, ohne es zu kennen, verehrt“. Was Paulus verkündigt, wirft ihr ganzes System des Götzendienstes über den Haufen. Er knüpft nicht bei ihrer Unwissenheit über einen bestimmten Gott an, sondern bei ihrer Unwissenheit im Blick auf alles, was mit Gott zu tun hat. Paulus verkündigt keinen neuen Gott, sondern den Gott der Götter.
Zuerst einmal sagt er, dass Gott der Schöpfer ist. Wenn wir Ihn als Schöpfer nicht kennen, kennen wir Ihn überhaupt nicht. In dieser intellektuellen Stadt muss Paulus auf die unterste Stufe der Leiter der Wahrheit hinabsteigen. Das ist die Folge der intellektuellen Kultur ohne Gott. Paulus geht auf die grundsätzlichen Fragen ein, die jeder denkende Mensch stellt: Woher komme ich? Warum bin ich hier? Wohin gehe ich?
Gott hat alles geschaffen, die ganze Welt und alles, was in ihr ist (Ps 146,6; Jes 42,5). Das steht in völligem Gegensatz zum griechischen Denken, das davon ausgeht, dass Materie ewig ist. Doch Gott hat die Welt gemacht, die Welt ist aus Gott entstanden. Er hat die Dinge, die nicht sind, gerufen, als wären sie da (Röm 4,17; Heb 11,3). Das bedeutet, dass alles, was es gibt, aus dem einen Gott hervorgekommen ist. Gott ist nicht Teil der Schöpfung oder mit der Schöpfung vereinigt. Er ist da und steht über der Schöpfung.
Obwohl Er über seiner Schöpfung steht, beschäftigt Er sich mit ihr. Er ist nicht ein Gott, der sich auf Abstand hält, getrennt von seiner Schöpfung. Er ist auch kein Gefangener seiner Schöpfung, als wäre Er darin eingeschlossen. Er ist zu groß, um in den Werken von Menschenhänden zu wohnen, aber auch nicht zu groß, um sich nicht um die Nöte der Menschen zu kümmern. Menschen müssen ihre Götzen tragen, versorgen und sogar mit in die Gefangenschaft nehmen usw. (Jes 46,1; 2), doch der wahre Gott dient selbst dem Menschen und trägt die Seinen (Jes 46,3; 4).
Gott braucht nichts vom Menschen, doch der Mensch ist von Ihm abhängig. Die Tempel können Gott nicht fassen und der Dienst im Tempel fügt Gott nichts hinzu. Gott kann räumlich nicht eingeschränkt werden, sondern ist allgegenwärtig. Salomo war sich dessen bewusst, als er Gott einen Tempel baute (1Kön 8,27). Heiden haben nur örtlich gebundene Götter.
Mit diesen Argumenten fegt Paulus ihr gesamtes System vom Tisch. Gott ist die Quelle jeder guten Gabe. Er interessiert sich so sehr für den Menschen, dass Er allen „Leben und Odem und alles“ gibt (Ps 50,12). Für Ihn sind auch alle Menschen gleich, denn Er hat sie alle aus einem Blut gemacht, d. h., dass sie alle einen Stammvater haben. Allen diesen Menschen lässt Gott sein Evangelium verkündigen. Gott hat nicht nur Menschen als Individuen Leben und Odem und alles gegeben, sondern hat die Menschen auch in Völker zusammengefasst und jedem Volk sein eigenes Gebiet gegeben. Gott führt die Geschichte aller Völker, und jedem Volk hat Er auf der Erde seinen eigenen Ort zugeteilt, ausgehend von seinem Volk Israel (5Mo 32,8).
Gott hat den Menschen nicht gemacht, um ihn dann sich selbst zu überlassen, sondern dass dieser Ihn suche. Im tiefsten Wesen des Menschen ist eine Sehnsucht nach Gott. So hat Gott Ihn geschaffen. Gott ist nicht fern vom Menschen. Im Evangelium kommt Er dem Menschen nahe. Der aufrichtig suchende Mensch wird Ihn finden. Gott hat alles getan, damit der Mensch Ihn leicht finden kann.
Wie sehr der Mensch in Bezug auf Gott im Dunkeln tappt, deutet Paulus durch das Wort „ertasten“ an. Man tastet sich vor, wenn man kein Licht hat. Der Mensch lebt in der Finsternis, sein Verstand ist vom Gott dieses Zeitlaufs verfinstert (2Kor 4,4). Darum nimmt er Gott nicht wahr und das, obwohl Gott überall zu sehen ist, wo der Mensch auch hinschaut.
Um diese Tatsache der Nähe Gottes den Athenern deutlich zu machen, beruft er sich auf einige ihrer bekannten Dichter, die gesagt haben, dass der Mensch Gottes Geschlecht ist. Was diese Dichter gesagt haben, sagten sie im Hinblick auf Zeus, aber Paulus wendet es in seiner wirklichen Bedeutung auf Gott an. Adam ist aus Gott hervorgekommen, von Ihm geschaffen und daher sein Geschlecht. In diesem Sinn wird Adam auch „Sohn Gottes“ genannt (Lk 3,38). Der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen und ist Ihm in gewissen Eigenschaften ähnlich, wodurch er als verantwortliches Wesen handeln kann. Überall wo Menschen sind, sehen wir das Bild Gottes.
Wir können Ihn auch in der Schöpfung erkennen, d. h. seine ewige Kraft und Göttlichkeit (Röm 1,20). In diesem Sinn ist es daher auch völlig richtig, dass Er nicht fern ist von jedem von uns, weil wir in Ihm leben und uns in Ihm bewegen und in Ihm sind. Dass der Mensch Ihn dennoch nicht findet, zeigt, wie groß die Entfremdung des Menschen von Gott ist. In Wirklichkeit ist der Mensch auch nicht auf der Suche nach Gott. Es gibt niemand, der Gott sucht, weil alle vom ursprünglichen Plan Gottes mit dem Menschen abgewichen sind (Röm 3,11; 12).
Mit Bedacht geht Paulus auf dieses Abweichen ein, indem er darauf hinweist, dass sie nicht denken sollen, die Gottheit sei in Bildnissen, die Menschen hergestellt haben. Von dieser Torheit war Athen voll. Wenn wir „sein Geschlecht“ sind, wenn Gott uns also nach seinem Bild geschaffen hat, ist es Torheit, wenn wir nach unserer eigenen Vorstellung Bildnisse von Gott machen. Jeder, der ein solches Bildnis macht, tut das nach seiner eigenen Vorstellung von Gott. Dadurch kann es nicht anders sein, als dass die Größe Gottes, was die Kenntnis des Menschen über Ihn betrifft, zunichtegemacht wird. Wenn der Mensch damit anfängt, kann es nicht anders sein, als dass er dieses Bild verwüstet.
Verse 22-29
Die Rede des Paulus
Paulus beginnt seine Rede, indem er an das Leben der Athener anknüpft. Er weiß, was für ein Publikum er vor sich hat. Bei den Juden berief er sich auf die Schriften, denn darauf beriefen sich auch die Juden, weil sie sie kannten. Die Athener kannten die Schriften nicht, deshalb zitiert Paulus auch nicht daraus. Alles jedoch, was er sagt, gründet sich völlig auf die Schriften. Er beginnt nicht mit einer Verurteilung ihres Götzendienstes (vgl. Röm 1,22; 23), sondern mit einer neutralen Feststellung. Er spricht weder eine Wertschätzung noch einen Tadel aus.
Er berichtet, was ihm aufgefallen ist, als er durch die Stadt ging. Unter den vielen Gegenständen der Verehrung hatte er auch einen Altar gefunden, der „dem unbekannten Gott“ geweiht war. Sie hatten für den unbekannten Gott einen Altar errichtet, weil sie fürchteten, einen Gott zu vergessen, der geehrt werden sollte. Es kann auch sein, dass es eine Art „Abfalleimergott“ war, zu dem man ging, wenn man bei einer Sache mit den „bekannten Göttern“ nicht zurechtkam.
Diese Lücke in ihrem Götzenkult nahm Paulus zum Anlass, ihnen den wahren Gott zu verkündigen. Er sagt nicht, dass er ihnen den unbekannten Gott verkündige, als würde er die Lücke in ihrem Götzenarsenal auffüllen. Er sagt nicht, „den ihr, ohne ihn zu kennen, verehrt“, sondern „was ihr, ohne es zu kennen, verehrt“. Was Paulus verkündigt, wirft ihr ganzes System des Götzendienstes über den Haufen. Er knüpft nicht bei ihrer Unwissenheit über einen bestimmten Gott an, sondern bei ihrer Unwissenheit im Blick auf alles, was mit Gott zu tun hat. Paulus verkündigt keinen neuen Gott, sondern den Gott der Götter.
Zuerst einmal sagt er, dass Gott der Schöpfer ist. Wenn wir Ihn als Schöpfer nicht kennen, kennen wir Ihn überhaupt nicht. In dieser intellektuellen Stadt muss Paulus auf die unterste Stufe der Leiter der Wahrheit hinabsteigen. Das ist die Folge der intellektuellen Kultur ohne Gott. Paulus geht auf die grundsätzlichen Fragen ein, die jeder denkende Mensch stellt: Woher komme ich? Warum bin ich hier? Wohin gehe ich?
Gott hat alles geschaffen, die ganze Welt und alles, was in ihr ist (Ps 146,6; Jes 42,5). Das steht in völligem Gegensatz zum griechischen Denken, das davon ausgeht, dass Materie ewig ist. Doch Gott hat die Welt gemacht, die Welt ist aus Gott entstanden. Er hat die Dinge, die nicht sind, gerufen, als wären sie da (Röm 4,17; Heb 11,3). Das bedeutet, dass alles, was es gibt, aus dem einen Gott hervorgekommen ist. Gott ist nicht Teil der Schöpfung oder mit der Schöpfung vereinigt. Er ist da und steht über der Schöpfung.
Obwohl Er über seiner Schöpfung steht, beschäftigt Er sich mit ihr. Er ist nicht ein Gott, der sich auf Abstand hält, getrennt von seiner Schöpfung. Er ist auch kein Gefangener seiner Schöpfung, als wäre Er darin eingeschlossen. Er ist zu groß, um in den Werken von Menschenhänden zu wohnen, aber auch nicht zu groß, um sich nicht um die Nöte der Menschen zu kümmern. Menschen müssen ihre Götzen tragen, versorgen und sogar mit in die Gefangenschaft nehmen usw. (Jes 46,1; 2), doch der wahre Gott dient selbst dem Menschen und trägt die Seinen (Jes 46,3; 4).
Gott braucht nichts vom Menschen, doch der Mensch ist von Ihm abhängig. Die Tempel können Gott nicht fassen und der Dienst im Tempel fügt Gott nichts hinzu. Gott kann räumlich nicht eingeschränkt werden, sondern ist allgegenwärtig. Salomo war sich dessen bewusst, als er Gott einen Tempel baute (1Kön 8,27). Heiden haben nur örtlich gebundene Götter.
Mit diesen Argumenten fegt Paulus ihr gesamtes System vom Tisch. Gott ist die Quelle jeder guten Gabe. Er interessiert sich so sehr für den Menschen, dass Er allen „Leben und Odem und alles“ gibt (Ps 50,12). Für Ihn sind auch alle Menschen gleich, denn Er hat sie alle aus einem Blut gemacht, d. h., dass sie alle einen Stammvater haben. Allen diesen Menschen lässt Gott sein Evangelium verkündigen. Gott hat nicht nur Menschen als Individuen Leben und Odem und alles gegeben, sondern hat die Menschen auch in Völker zusammengefasst und jedem Volk sein eigenes Gebiet gegeben. Gott führt die Geschichte aller Völker, und jedem Volk hat Er auf der Erde seinen eigenen Ort zugeteilt, ausgehend von seinem Volk Israel (5Mo 32,8).
Gott hat den Menschen nicht gemacht, um ihn dann sich selbst zu überlassen, sondern dass dieser Ihn suche. Im tiefsten Wesen des Menschen ist eine Sehnsucht nach Gott. So hat Gott Ihn geschaffen. Gott ist nicht fern vom Menschen. Im Evangelium kommt Er dem Menschen nahe. Der aufrichtig suchende Mensch wird Ihn finden. Gott hat alles getan, damit der Mensch Ihn leicht finden kann.
Wie sehr der Mensch in Bezug auf Gott im Dunkeln tappt, deutet Paulus durch das Wort „ertasten“ an. Man tastet sich vor, wenn man kein Licht hat. Der Mensch lebt in der Finsternis, sein Verstand ist vom Gott dieses Zeitlaufs verfinstert (2Kor 4,4). Darum nimmt er Gott nicht wahr und das, obwohl Gott überall zu sehen ist, wo der Mensch auch hinschaut.
Um diese Tatsache der Nähe Gottes den Athenern deutlich zu machen, beruft er sich auf einige ihrer bekannten Dichter, die gesagt haben, dass der Mensch Gottes Geschlecht ist. Was diese Dichter gesagt haben, sagten sie im Hinblick auf Zeus, aber Paulus wendet es in seiner wirklichen Bedeutung auf Gott an. Adam ist aus Gott hervorgekommen, von Ihm geschaffen und daher sein Geschlecht. In diesem Sinn wird Adam auch „Sohn Gottes“ genannt (Lk 3,38). Der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen und ist Ihm in gewissen Eigenschaften ähnlich, wodurch er als verantwortliches Wesen handeln kann. Überall wo Menschen sind, sehen wir das Bild Gottes.
Wir können Ihn auch in der Schöpfung erkennen, d. h. seine ewige Kraft und Göttlichkeit (Röm 1,20). In diesem Sinn ist es daher auch völlig richtig, dass Er nicht fern ist von jedem von uns, weil wir in Ihm leben und uns in Ihm bewegen und in Ihm sind. Dass der Mensch Ihn dennoch nicht findet, zeigt, wie groß die Entfremdung des Menschen von Gott ist. In Wirklichkeit ist der Mensch auch nicht auf der Suche nach Gott. Es gibt niemand, der Gott sucht, weil alle vom ursprünglichen Plan Gottes mit dem Menschen abgewichen sind (Röm 3,11; 12).
Mit Bedacht geht Paulus auf dieses Abweichen ein, indem er darauf hinweist, dass sie nicht denken sollen, die Gottheit sei in Bildnissen, die Menschen hergestellt haben. Von dieser Torheit war Athen voll. Wenn wir „sein Geschlecht“ sind, wenn Gott uns also nach seinem Bild geschaffen hat, ist es Torheit, wenn wir nach unserer eigenen Vorstellung Bildnisse von Gott machen. Jeder, der ein solches Bildnis macht, tut das nach seiner eigenen Vorstellung von Gott. Dadurch kann es nicht anders sein, als dass die Größe Gottes, was die Kenntnis des Menschen über Ihn betrifft, zunichtegemacht wird. Wenn der Mensch damit anfängt, kann es nicht anders sein, als dass er dieses Bild verwüstet.
Verse 30-31
Aufruf zur Bekehrung
Paulus kommt zu seiner eigentlichen Botschaft. Die Unwissenheit, die sie mit dem Altar für den unbekannten Gott zugegeben haben, war nicht nur eine Lücke in ihrer Erkenntnis, sondern spiegelte ihre völlige Unwissenheit wider. Diese Unwissenheit erstreckt sich über alle vergangenen Zeiten. Paulus setzt dieser Unwissenheit ein Ende. Gott ist ein Gott der Geduld, der die gesamte Zeit vergehen ließ, ohne dass Er eingriff. Er greift noch immer nicht ein, sondern lässt in seiner Gnade jetzt, in dieser Zeit, das Evangelium verkündigen.
Das bedeutet, dass sie sich bekehren müssen: Sie müssen ihr Denken völlig verändern. Sie dachten, alles unter Kontrolle zu haben, doch sie müssen einsehen, dass sie damit völlig falsch liegen. Das ist ein Zeichen von Schwäche für jemanden, der immer alles in eigener Kraft getan hat, aus Glauben an sich selbst. Es ist zugleich ein Beweis der Selbstüberwindung, wenn jemand sich unter den Befehl Gottes beugt. Es geht um Glaubensgehorsam (Röm 1,5).
Gott gebietet allen Menschen, ohne Ausnahme, ob Gute oder Böse, wo immer sie sind, auch in Athen, dass sie sich bekehren. Gleichzeitig setzt Gott der Predigt eine Schranke. Gott sagt dem Menschen, dass er sich im Hinblick auf den von Ihm festgelegten Tag, der einmal anbrechen wird, bekehren muss. Es geht um den Tag des Gerichts. Gottes Geduld wird einmal zu Ende sein. Dann wird er sich als der Gott des gerechten Gerichts erweisen. Gerechtigkeit wird durch Gericht eingeführt (Jes 26,9). Bevor der Friede kommen kann, muss zuvor sowohl auf der Erde als auch im Herzen des Menschen Gerechtigkeit eingeführt werden, und zwar im Blick auf alles, was das Gericht verdient.
Dieses Gericht wird Gott über die ganze Welt bringen durch einen Mann, einen Menschen. Paulus nennt den Namen des Menschen nicht, sondern nennt lediglich ein Kennzeichen. Dieses Kennzeichen ist jedoch von entscheidender Bedeutung und stellt unumstößlich fest, dass das Gericht kommen wird. Das Kennzeichen dieses Mannes besteht darin, dass Er von Gott auferweckt worden ist. Wieder spricht Paulus von der Auferstehung. Der Mann, der von Gott auferweckt worden ist, hat einen Auferstehungsleib. Auch in der Auferstehung ist Er Mensch. Und gerade weil Er der Menschensohn ist, wird Er das Gericht ausüben (Joh 5,27). Gott hat den Beweis gegeben, dass dieser Mann das Gericht ausüben wird, indem Er Ihn aus den Toten auferweckte.
Verse 30-31
Aufruf zur Bekehrung
Paulus kommt zu seiner eigentlichen Botschaft. Die Unwissenheit, die sie mit dem Altar für den unbekannten Gott zugegeben haben, war nicht nur eine Lücke in ihrer Erkenntnis, sondern spiegelte ihre völlige Unwissenheit wider. Diese Unwissenheit erstreckt sich über alle vergangenen Zeiten. Paulus setzt dieser Unwissenheit ein Ende. Gott ist ein Gott der Geduld, der die gesamte Zeit vergehen ließ, ohne dass Er eingriff. Er greift noch immer nicht ein, sondern lässt in seiner Gnade jetzt, in dieser Zeit, das Evangelium verkündigen.
Das bedeutet, dass sie sich bekehren müssen: Sie müssen ihr Denken völlig verändern. Sie dachten, alles unter Kontrolle zu haben, doch sie müssen einsehen, dass sie damit völlig falsch liegen. Das ist ein Zeichen von Schwäche für jemanden, der immer alles in eigener Kraft getan hat, aus Glauben an sich selbst. Es ist zugleich ein Beweis der Selbstüberwindung, wenn jemand sich unter den Befehl Gottes beugt. Es geht um Glaubensgehorsam (Röm 1,5).
Gott gebietet allen Menschen, ohne Ausnahme, ob Gute oder Böse, wo immer sie sind, auch in Athen, dass sie sich bekehren. Gleichzeitig setzt Gott der Predigt eine Schranke. Gott sagt dem Menschen, dass er sich im Hinblick auf den von Ihm festgelegten Tag, der einmal anbrechen wird, bekehren muss. Es geht um den Tag des Gerichts. Gottes Geduld wird einmal zu Ende sein. Dann wird er sich als der Gott des gerechten Gerichts erweisen. Gerechtigkeit wird durch Gericht eingeführt (Jes 26,9). Bevor der Friede kommen kann, muss zuvor sowohl auf der Erde als auch im Herzen des Menschen Gerechtigkeit eingeführt werden, und zwar im Blick auf alles, was das Gericht verdient.
Dieses Gericht wird Gott über die ganze Welt bringen durch einen Mann, einen Menschen. Paulus nennt den Namen des Menschen nicht, sondern nennt lediglich ein Kennzeichen. Dieses Kennzeichen ist jedoch von entscheidender Bedeutung und stellt unumstößlich fest, dass das Gericht kommen wird. Das Kennzeichen dieses Mannes besteht darin, dass Er von Gott auferweckt worden ist. Wieder spricht Paulus von der Auferstehung. Der Mann, der von Gott auferweckt worden ist, hat einen Auferstehungsleib. Auch in der Auferstehung ist Er Mensch. Und gerade weil Er der Menschensohn ist, wird Er das Gericht ausüben (Joh 5,27). Gott hat den Beweis gegeben, dass dieser Mann das Gericht ausüben wird, indem Er Ihn aus den Toten auferweckte.
Verse 32-34
Reaktionen
Bis zu seiner Bemerkung über die Auferstehung hat seine Zuhörerschaft andächtig gelauscht. Doch als er von der Auferstehung spricht, lösen sich die Zungen. Für diese griechischen Denker war der Körper ein Kerker, in dem der Geist gefangen gehalten und an seiner Entfaltung gehindert wird. Daher war es für sie die größte Torheit, sich vorstellen zu müssen, dass der Leib erneut als Kerker für den Geist dienen sollte. Allein der Gedanke daran veranlasste bereits einige zu spöttischen Bemerkungen.
Andere gingen fort mit einem nicht allzu ernst gemeinten: „Wir wollen dich darüber auch nochmals hören“. Das sind Menschen, die eine Entscheidung auf die lange Bank schieben. So geht Paulus aus ihrer Mitte weg, aus der Mitte derer, die Spötter und Zauderer sind.
Allerdings gibt es auch Männer und Frauen, die sich ihm anschließen und glauben. Eine große Ernte ist das aber nicht. Wo Verstand und Philosophie den Ton angeben, ist das Herz nicht für das Evangelium empfänglich (vgl. 1Kor 1,26).
Verse 32-34
Reaktionen
Bis zu seiner Bemerkung über die Auferstehung hat seine Zuhörerschaft andächtig gelauscht. Doch als er von der Auferstehung spricht, lösen sich die Zungen. Für diese griechischen Denker war der Körper ein Kerker, in dem der Geist gefangen gehalten und an seiner Entfaltung gehindert wird. Daher war es für sie die größte Torheit, sich vorstellen zu müssen, dass der Leib erneut als Kerker für den Geist dienen sollte. Allein der Gedanke daran veranlasste bereits einige zu spöttischen Bemerkungen.
Andere gingen fort mit einem nicht allzu ernst gemeinten: „Wir wollen dich darüber auch nochmals hören“. Das sind Menschen, die eine Entscheidung auf die lange Bank schieben. So geht Paulus aus ihrer Mitte weg, aus der Mitte derer, die Spötter und Zauderer sind.
Allerdings gibt es auch Männer und Frauen, die sich ihm anschließen und glauben. Eine große Ernte ist das aber nicht. Wo Verstand und Philosophie den Ton angeben, ist das Herz nicht für das Evangelium empfänglich (vgl. 1Kor 1,26).