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1 Korinther 12

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Verse 1-7

Der Heilige Geist


Dieses Kapitel behandelt ein neues und wieder sehr wichtiges Thema. Es geht um den Heiligen Geist, die Gaben des Heiligen Geistes und die Aufgabe, die jeder Gläubige hat.

In den vorigen Kapiteln hat Gott in seiner Weisheit zunächst vom Tisch des Herrn und vom Mahl des Herrn gesprochen. Du hast gesehen, wie jeder Gläubige seinen Platz am Tisch des Herrn einnehmen und am Mahl des Herrn teilnehmen kann (jedenfalls wenn keine ungerichteten Sünden in seinem Leben vorhanden sind). Die Gaben des Geistes haben damit nichts zu tun: Für die Teilnahme am Mahl des Herrn ist es unwesentlich, welche Gabe du hast. Dennoch sind die Gaben des Geistes außerordentlich wichtig. Aber man muss sie an ihrem richtigen Platz sehen, und das macht Paulus in diesem Kapitel klar.

1Kor 12,1. Er beginnt damit, die Korinther auf die geistlichen Wirkungen hinzuweisen. Damit waren sie sehr vertraut. Als sie noch nicht bekehrt waren, hatten sie allerlei Geisteswirkungen gesehen und auch selbst erfahren. Nachdem sie nun bekehrt waren, hatten sie ebenfalls mit Geisteswirkungen zu tun. Sie mussten lernen, dass die Geisteswirkungen in der Versammlung Gottes aus einer völlig anderen Quelle kommen und ein völlig anderes Ziel haben als die Geisteswirkungen von früher. Sie mussten lernen zu unterscheiden zwischen dem Heiligen Geist, der jetzt in ihnen wohnte und in der Versammlung wirkte, und den bösen Geistern oder Dämonen, von denen sie sich früher, ohne sich dessen bewusst zu sein, hatten leiten lassen.

1Kor 12,2. Früher gingen sie zu den stummen Götzen. Dort brachten sie ihre Opfer dar, und bei dem Dienst, der damit in Verbindung stand, gerieten sie in Trance, also außer sich. Die Götzen waren zwar stumm, sie konnten nicht reden, aber wie du noch aus Kapitel 10 weißt, standen dahinter böse Geister, Dämonen. Diese Dämonen machten sich die Phantasie der Opfernden zunutze und nahmen von ihrem Geist Besitz.

Je mehr die Menschen sich den Dämonen auslieferten, desto mehr gerieten sie in Trance. Als die Korinther noch „von den Nationen“ waren, d. h. als sie noch nicht bekehrt waren, wurden sie zu den stummen Götzen hingetrieben. Sie waren damals willenlose Menschen, die sich von ihren eigenen Eingebungen leiten ließen. Sie waren sich dessen nicht bewusst. Sie meinten, frei zu sein und ihr Leben selbst bestimmen zu können, waren sich aber nicht bewusst, dass sie vom Fürsten der Welt, von Satan, geführt wurden. So ist es auch heutzutage noch. Jeder unbekehrte Mensch wird von Satan geführt. Er meint zwar, frei zu sein und sein Leben selbst zu bestimmen, aber er weiß nicht, dass es der Satan ist, der ihn ins Kino, in die Disco, in die Spielhalle oder ins Stadion führt. Im Gespräch mit einem Ungläubigen geschieht es oft genug, dass er sogar die Existenz des Teufels leugnet. Du siehst, wie raffiniert der Teufel ist. Seine größte List ist es, die Menschen glauben zu machen, dass er nicht existiert. Dann kann er sie am einfachsten verführen. Ein treffendes Beispiel, wie Menschen zu stummen Götzen hingeführt werden und in Trance geraten, liest du in 1. Könige 18. Es ist beeindruckend, wie die Götzenpriester sich selbst aufpeitschen und peinigen, um ihren Gott, Baal, zum Handeln zu veranlassen (1Kön 18,26-30). Noch beeindruckender ist es, wie Elia nur einmal zu Gott ruft und Gott sich als der lebendige Gott erweist (1Kön 18,36-38).

1Kor 12,3. Um den Korinthern den Unterschied zwischen früher und jetzt zu zeigen, benutzt Paulus den Namen des Herrn Jesus als Prüfstein. Es ist unmöglich, dass der Geist Gottes in der Versammlung etwas tut, das zur Unehre des Herrn Jesus ist. Die Dämonen werden alles in ihrer Macht Stehende versuchen, um den Namen des Herrn Jesus verächtlich zu machen. Wenn in der Versammlung jemand aufsteht und regelrecht ausspricht: „Verflucht sei Jesus“, so ist klar, dass diese Person nicht vom Heiligen Geist geleitet wird, sondern von Dämonen. Dämonen wollen nichts lieber, als über den Namen des Herrn Jesus einen Fluch zu bringen. Das gelingt ihnen zum Beispiel auch, wenn sie Gläubige dazu bringen können, ein sündiges Leben zu führen. Der Heilige Geist dagegen wird alles tun, um Ihn zu ehren und Ihm in der Versammlung die Herrlichkeit zu geben, deren Er würdig ist. Er wird die Gläubigen dazu bringen, ihr Leben in vollständigem Gehorsam dem Herrn Jesus zu übergeben.

Dämonen erkennen den Herrn Jesus nicht als Herrn an. In den Evangelien findet verschiedene Male eine Konfrontation zwischen Dämonen und dem Herrn Jesus statt. Dabei fällt auf, dass sie Ihn nie als „Herrn“ anreden. Wenn der Herr Jesus jedoch im Friedensreich über das Weltall herrschen wird, werden sie gezwungen werden, Ihn als Herrn anzuerkennen. Das kannst du in Philipper 2 lesen, wo mit den „Unterirdischen“ die Dämonen gemeint sind (Phil 2,9-11). Auch ungläubige Menschen erkennen Ihn nicht als Herrn an. Sie rechnen nicht mit seiner Herrschaft, sondern führen ihr eigenes Leben. In Matthäus 7 liest du sogar von Menschen, die zwar sagen: „Herr, Herr“, aber in ihrem Leben nicht nach seinem Willen gefragt haben (Mt 7,21). Dem Namen nach wollen sie zwar Christen sein, aber sie gehen ihren eigenen Weg. Wo du das findest, hast du es nicht mit dem Werk des Heiligen Geistes zu tun, sondern mit dem Werk von Dämonen. Ein Wiedergeborener wird mit Achtung von Jesus sprechen und Ihn deshalb auch möglichst „Herr“ Jesus nennen. In seinem Leben wird zu sehen sein, dass es mehr als ein Lippenbekenntnis ist und dass er der Autorität des Herrn Jesus in allen Bereichen seines Lebens Rechnung trägt. Wo du das findest, hast du es nicht mit dem Werk von Dämonen zu tun, sondern mit dem Werk des Heiligen Geistes.

1Kor 12,4. Der nächste Unterschied zwischen den Wirkungen der Dämonen und den Wirkungen des Heiligen Geistes ist, dass die Verschiedenheit der Gnadengaben nicht das Werk verschiedener Geister, sondern ein und desselben Geistes ist. Bei den Dämonen gibt es mehrere Geister. In Markus 5 hat eine Legion Dämonen von einem Menschen Besitz ergriffen (Mk 5,9). In Markus 16 ist die Rede von sieben Dämonen, die in Maria gewohnt hatten und vom Herrn Jesus ausgetrieben wurden (Mk 16,9). Im Heidentum hat jeder Götze, sei es nun die Sonne, der Mond oder ein Baum, seinen eigenen Dämon oder eine Vielzahl von Dämonen. Die Korinther sollten, wenn sie die Verschiedenheit der Gnadengaben sahen, durchaus nicht denken, dass diese Verschiedenheit auf unterschiedliche Geister zurückging. Es kommt alles von demselben Geist.

1Kor 12,5. Es ist auch ein und derselbe Herr, der den Auftrag zum Gebrauch der verschiedenen Gaben gibt. Jeder muss seine Gabe in Abhängigkeit von Ihm ausüben und nicht nach eigenem Gutdünken ans Werk gehen.

1Kor 12,6. Schließlich ist es auch ein und derselbe Gott, der durch die Gabe wirkt. Er wirkt in dem, der die Gabe ausübt, und in denen, denen mit der Gabe gedient wird.

1Kor 12,7. Jedes Glied der Versammlung hat eine Gnadengabe bekommen. Niemand hat alle Gaben, und es gibt niemand, der nichts hat. Das bedeutet, dass wir uns alle gegenseitig brauchen, so wie auch die Glieder eines Körpers einander brauchen. Im Verlauf dieses Kapitels wirst du sehen, wie das geht. Auch du hast eine Gnadengabe bekommen. Du hast sie nicht für dich selbst bekommen, sondern um anderen damit zu dienen, denn die Offenbarung des Geistes ist „zum Nutzen“ gegeben. Das Besondere dieses Abschnitts ist, dass der Heilige Geist in der Versammlung anwesend ist und wirkt. Darüber kannst du dich nicht genug wundern und deinen Nutzen daraus ziehen, zur Ehre des Herrn Jesus. Denn du willst doch zu seiner Ehre leben, oder? Gott der Heilige Geist wohnt jetzt auf der Erde in der Versammlung. Er ist nicht gekommen, um sich selbst zu verherrlichen, sondern den Herrn Jesus (Joh 16,13). Wie großartig wäre es, wenn Er in der örtlichen Versammlung Raum bekäme, um alles zur Ehre Gottes und seines Sohnes zu leiten!

Lies noch einmal 1. Korinther 12,1–7.

Frage oder Aufgabe: Wie sagst du normalerweise: „Jesus“ oder „Herr Jesus“? Warum?

Verse 1-7

Der Heilige Geist


Dieses Kapitel behandelt ein neues und wieder sehr wichtiges Thema. Es geht um den Heiligen Geist, die Gaben des Heiligen Geistes und die Aufgabe, die jeder Gläubige hat.

In den vorigen Kapiteln hat Gott in seiner Weisheit zunächst vom Tisch des Herrn und vom Mahl des Herrn gesprochen. Du hast gesehen, wie jeder Gläubige seinen Platz am Tisch des Herrn einnehmen und am Mahl des Herrn teilnehmen kann (jedenfalls wenn keine ungerichteten Sünden in seinem Leben vorhanden sind). Die Gaben des Geistes haben damit nichts zu tun: Für die Teilnahme am Mahl des Herrn ist es unwesentlich, welche Gabe du hast. Dennoch sind die Gaben des Geistes außerordentlich wichtig. Aber man muss sie an ihrem richtigen Platz sehen, und das macht Paulus in diesem Kapitel klar.

1Kor 12,1. Er beginnt damit, die Korinther auf die geistlichen Wirkungen hinzuweisen. Damit waren sie sehr vertraut. Als sie noch nicht bekehrt waren, hatten sie allerlei Geisteswirkungen gesehen und auch selbst erfahren. Nachdem sie nun bekehrt waren, hatten sie ebenfalls mit Geisteswirkungen zu tun. Sie mussten lernen, dass die Geisteswirkungen in der Versammlung Gottes aus einer völlig anderen Quelle kommen und ein völlig anderes Ziel haben als die Geisteswirkungen von früher. Sie mussten lernen zu unterscheiden zwischen dem Heiligen Geist, der jetzt in ihnen wohnte und in der Versammlung wirkte, und den bösen Geistern oder Dämonen, von denen sie sich früher, ohne sich dessen bewusst zu sein, hatten leiten lassen.

1Kor 12,2. Früher gingen sie zu den stummen Götzen. Dort brachten sie ihre Opfer dar, und bei dem Dienst, der damit in Verbindung stand, gerieten sie in Trance, also außer sich. Die Götzen waren zwar stumm, sie konnten nicht reden, aber wie du noch aus Kapitel 10 weißt, standen dahinter böse Geister, Dämonen. Diese Dämonen machten sich die Phantasie der Opfernden zunutze und nahmen von ihrem Geist Besitz.

Je mehr die Menschen sich den Dämonen auslieferten, desto mehr gerieten sie in Trance. Als die Korinther noch „von den Nationen“ waren, d. h. als sie noch nicht bekehrt waren, wurden sie zu den stummen Götzen hingetrieben. Sie waren damals willenlose Menschen, die sich von ihren eigenen Eingebungen leiten ließen. Sie waren sich dessen nicht bewusst. Sie meinten, frei zu sein und ihr Leben selbst bestimmen zu können, waren sich aber nicht bewusst, dass sie vom Fürsten der Welt, von Satan, geführt wurden. So ist es auch heutzutage noch. Jeder unbekehrte Mensch wird von Satan geführt. Er meint zwar, frei zu sein und sein Leben selbst zu bestimmen, aber er weiß nicht, dass es der Satan ist, der ihn ins Kino, in die Disco, in die Spielhalle oder ins Stadion führt. Im Gespräch mit einem Ungläubigen geschieht es oft genug, dass er sogar die Existenz des Teufels leugnet. Du siehst, wie raffiniert der Teufel ist. Seine größte List ist es, die Menschen glauben zu machen, dass er nicht existiert. Dann kann er sie am einfachsten verführen. Ein treffendes Beispiel, wie Menschen zu stummen Götzen hingeführt werden und in Trance geraten, liest du in 1. Könige 18. Es ist beeindruckend, wie die Götzenpriester sich selbst aufpeitschen und peinigen, um ihren Gott, Baal, zum Handeln zu veranlassen (1Kön 18,26-30). Noch beeindruckender ist es, wie Elia nur einmal zu Gott ruft und Gott sich als der lebendige Gott erweist (1Kön 18,36-38).

1Kor 12,3. Um den Korinthern den Unterschied zwischen früher und jetzt zu zeigen, benutzt Paulus den Namen des Herrn Jesus als Prüfstein. Es ist unmöglich, dass der Geist Gottes in der Versammlung etwas tut, das zur Unehre des Herrn Jesus ist. Die Dämonen werden alles in ihrer Macht Stehende versuchen, um den Namen des Herrn Jesus verächtlich zu machen. Wenn in der Versammlung jemand aufsteht und regelrecht ausspricht: „Verflucht sei Jesus“, so ist klar, dass diese Person nicht vom Heiligen Geist geleitet wird, sondern von Dämonen. Dämonen wollen nichts lieber, als über den Namen des Herrn Jesus einen Fluch zu bringen. Das gelingt ihnen zum Beispiel auch, wenn sie Gläubige dazu bringen können, ein sündiges Leben zu führen. Der Heilige Geist dagegen wird alles tun, um Ihn zu ehren und Ihm in der Versammlung die Herrlichkeit zu geben, deren Er würdig ist. Er wird die Gläubigen dazu bringen, ihr Leben in vollständigem Gehorsam dem Herrn Jesus zu übergeben.

Dämonen erkennen den Herrn Jesus nicht als Herrn an. In den Evangelien findet verschiedene Male eine Konfrontation zwischen Dämonen und dem Herrn Jesus statt. Dabei fällt auf, dass sie Ihn nie als „Herrn“ anreden. Wenn der Herr Jesus jedoch im Friedensreich über das Weltall herrschen wird, werden sie gezwungen werden, Ihn als Herrn anzuerkennen. Das kannst du in Philipper 2 lesen, wo mit den „Unterirdischen“ die Dämonen gemeint sind (Phil 2,9-11). Auch ungläubige Menschen erkennen Ihn nicht als Herrn an. Sie rechnen nicht mit seiner Herrschaft, sondern führen ihr eigenes Leben. In Matthäus 7 liest du sogar von Menschen, die zwar sagen: „Herr, Herr“, aber in ihrem Leben nicht nach seinem Willen gefragt haben (Mt 7,21). Dem Namen nach wollen sie zwar Christen sein, aber sie gehen ihren eigenen Weg. Wo du das findest, hast du es nicht mit dem Werk des Heiligen Geistes zu tun, sondern mit dem Werk von Dämonen. Ein Wiedergeborener wird mit Achtung von Jesus sprechen und Ihn deshalb auch möglichst „Herr“ Jesus nennen. In seinem Leben wird zu sehen sein, dass es mehr als ein Lippenbekenntnis ist und dass er der Autorität des Herrn Jesus in allen Bereichen seines Lebens Rechnung trägt. Wo du das findest, hast du es nicht mit dem Werk von Dämonen zu tun, sondern mit dem Werk des Heiligen Geistes.

1Kor 12,4. Der nächste Unterschied zwischen den Wirkungen der Dämonen und den Wirkungen des Heiligen Geistes ist, dass die Verschiedenheit der Gnadengaben nicht das Werk verschiedener Geister, sondern ein und desselben Geistes ist. Bei den Dämonen gibt es mehrere Geister. In Markus 5 hat eine Legion Dämonen von einem Menschen Besitz ergriffen (Mk 5,9). In Markus 16 ist die Rede von sieben Dämonen, die in Maria gewohnt hatten und vom Herrn Jesus ausgetrieben wurden (Mk 16,9). Im Heidentum hat jeder Götze, sei es nun die Sonne, der Mond oder ein Baum, seinen eigenen Dämon oder eine Vielzahl von Dämonen. Die Korinther sollten, wenn sie die Verschiedenheit der Gnadengaben sahen, durchaus nicht denken, dass diese Verschiedenheit auf unterschiedliche Geister zurückging. Es kommt alles von demselben Geist.

1Kor 12,5. Es ist auch ein und derselbe Herr, der den Auftrag zum Gebrauch der verschiedenen Gaben gibt. Jeder muss seine Gabe in Abhängigkeit von Ihm ausüben und nicht nach eigenem Gutdünken ans Werk gehen.

1Kor 12,6. Schließlich ist es auch ein und derselbe Gott, der durch die Gabe wirkt. Er wirkt in dem, der die Gabe ausübt, und in denen, denen mit der Gabe gedient wird.

1Kor 12,7. Jedes Glied der Versammlung hat eine Gnadengabe bekommen. Niemand hat alle Gaben, und es gibt niemand, der nichts hat. Das bedeutet, dass wir uns alle gegenseitig brauchen, so wie auch die Glieder eines Körpers einander brauchen. Im Verlauf dieses Kapitels wirst du sehen, wie das geht. Auch du hast eine Gnadengabe bekommen. Du hast sie nicht für dich selbst bekommen, sondern um anderen damit zu dienen, denn die Offenbarung des Geistes ist „zum Nutzen“ gegeben. Das Besondere dieses Abschnitts ist, dass der Heilige Geist in der Versammlung anwesend ist und wirkt. Darüber kannst du dich nicht genug wundern und deinen Nutzen daraus ziehen, zur Ehre des Herrn Jesus. Denn du willst doch zu seiner Ehre leben, oder? Gott der Heilige Geist wohnt jetzt auf der Erde in der Versammlung. Er ist nicht gekommen, um sich selbst zu verherrlichen, sondern den Herrn Jesus (Joh 16,13). Wie großartig wäre es, wenn Er in der örtlichen Versammlung Raum bekäme, um alles zur Ehre Gottes und seines Sohnes zu leiten!

Lies noch einmal 1. Korinther 12,1–7.

Frage oder Aufgabe: Wie sagst du normalerweise: „Jesus“ oder „Herr Jesus“? Warum?

Verse 8-13

Die Gnadengaben


1Kor 12,8. Es gibt keinen Menschen, der einem anderen Menschen eine bestimmte Gabe übertragen könnte. Die Quelle, der Ursprung der Gnadengaben liegt nicht in einem Menschen, sondern im Heiligen Geist. Der Heilige Geist gibt, teilt aus. Die Gaben kommen von Ihm.

Dabei berücksichtigt der Heilige Geist die natürlichen Fähigkeiten des Gläubigen. Eine schöne Illustration davon finden wir in Matthäus 25. Im Gleichnis von den Talenten, das der Herr Jesus dort erzählt, vergleicht Er sich selbst mit einem Menschen, der außer Landes reist und seinen Knechten Talente gibt (Mt 25,15). Diese Talente sind ein Bild der Gaben, die jeder bekommt, um damit zu wirken. Wir sehen, dass ein Unterschied in der Anzahl der Talente besteht, die jeder erhält, genauso wie es einen Unterschied bei den Gnadengaben gibt, die jeder vom Heiligen Geist bekommt. Aber dann liest man weiter, dass die Talente „jedem nach seiner eigenen Fähigkeit“ gegeben werden. Das hat mit den natürlichen Fähigkeiten zu tun, die jeder bei seiner Geburt bekommen hat. Solange jemand noch nicht bekehrt ist, benutzt er diese natürliche Befähigung für sich selbst, um selbst damit zu glänzen. Nach seiner Bekehrung darf er sie in den Dienst des Herrn stellen, wobei er immer darauf achten muss, dass er beim Gebrauch seiner Fähigkeiten nicht selbst die Ehre einheimst.

Jemand, der von Natur aus gut reden kann, wird in den meisten Fällen vom Geist die Gabe bekommen, am Wort zu dienen. Ist jemand sehr einfühlsam, wird er vom Geist meist eine seelsorgerische Gabe bekommen. So sind viele Möglichkeiten denkbar, bei denen die geistliche Gabe der natürlichen Befähigung entspricht. In den meisten Fällen wird es so sein. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass du, wenn du gar kein Geschick hast, mit Kindern umzugehen, die Aufgabe bekommen solltest, Kinderarbeit zu tun. Aber auch hierbei dürfen wir die Freiheit, die der Geist hat, auszuteilen, wem Er will, nicht einengen. Es ist gut möglich, dass du eine Gabe hast, die für dein Empfinden nicht direkt deinen natürlichen Fähigkeiten entspricht. Ich kenne jemand, der meinte, keine Aufgabe an Kindern zu haben. Als er jedoch einmal damit in Berührung kam, zeigte sich, dass er gerade sehr gut mit Kindern umgehen konnte. Wenn du dich der Führung des Geistes öffnest, wirst du entdecken, welche Gabe du hast.

Die Gaben, die in den 1Kor 12,8-10 genannt werden, sind keine vollständige Aufzählung aller Gaben, die es gibt. Wichtig ist es, auf die Reihenfolge dieser Gaben zu achten. Paulus zählt sie entsprechend ihrer Bedeutung für die Auferbauung der Versammlung auf. Die Korinther brüsteten sich mit den so genannten Wundergaben. Besonders das Reden in Sprachen stand bei ihnen in hohem Ansehen. Paulus beginnt nicht mit den Wundergaben; er stellt das Reden in Sprachen und deren Auslegung ganz ans Ende. In Kapitel 14 wird er auf das Sprachenreden sehr ausführlich eingehen und zeigen, dass diese Gabe bei weitem nicht so wichtig war, wie die Korinther meinten.

Die erste Gabe, die er nennt, ist das „Wort der Weisheit“. Es gibt in der Versammlung Situationen, wo es nicht immer gleich deutlich ist, was zu tun ist. Dann ist Weisheit notwendig. Weisheit ist die Fähigkeit, den Unterschied zwischen Gut und Böse zu sehen und sich für das Gute zu entscheiden. Wenn jemand diese Gabe hat, wird er auch der Versammlung sagen können, was geschehen muss. Ein anderer hat das „Wort der Erkenntnis“. Die Versammlung muss die Gedanken Gottes kennen lernen, sonst handelt sie nach ihren eigenen Ansichten und verliert damit ihren Charakter als Versammlung Gottes. Erkenntnis kann man durch ein eifriges Studium des Wortes Gottes erlangen.

1Kor 12,9-10. „Glaube“ ist wieder eine andere Gabe. Es geht dabei um eine Gabe, die ein Gläubiger bekommt; es kann sich also nicht um den rettenden Glauben handeln. Der rettende Glaube ist keine Gabe, die einem Einzelnen gegeben wird. Wenn jemand den Glauben als Gabe hat, vertraut er trotz auftretender Hindernisse felsenfest auf das, was Gott gesagt hat, während andere schon lange aufgegeben haben.

Die Gnadengaben der Heilungen und der Wunderwirkungen dienten dazu, das Wort Gottes zu bestätigen (Mk 16,20; Heb 2,3-4 nachlesen. „Weissagung“ ist die Gabe, der Versammlung die Gedanken Gottes über Gegenwart und Zukunft mitzuteilen. Die Grundlage der Weissagung muss immer das Wort Gottes sein, und sie darf nie im Widerspruch dazu stehen. Weissagung kann also nie auf Spekulation oder Phantasie beruhen, sondern muss immer an der Bibel zu prüfen sein. In Kapitel 14 wird diese Gabe mit der Gabe des Sprachenredens verglichen. Wieder ein anderer hat die Gabe der „Unterscheidungen der Geister“. Hier muss man an das denken, was in der Versammlung geschieht. Jemand, der diese Gabe hat, wird unterscheiden können, ob etwas vom Heiligen Geist kommt oder von Dämonen. Im vorigen Abschnitt hast du gesehen, dass es nicht immer einfach ist, festzustellen, aus welcher Quelle eine bestimmte Botschaft kommt.

Das Reden in Sprachen war dann wichtig, wenn ein Fremder in die Zusammenkunft der Versammlung kam. Wenn so jemand plötzlich in seiner eigenen Sprache etwas von dem Herrn Jesus hörte, konnte das seine ewige Errettung bedeuten, wenn er zum Glauben kam. Die Auslegung der Sprachen war nötig im Blick auf die Versammlung, die sonst nichts von dem Gesprochenen verstand – und die Gaben waren doch zum Nutzen für alle gegeben. Aber wie gesagt, auf das Sprachenreden in der Versammlung geht Paulus sehr ausführlich in Kapitel 14 ein.

1Kor 12,11. Du siehst, dass es viele verschiedene Gaben gibt und trotzdem Einheit besteht. Das kommt daher, dass ein und derselbe Geist diese Dinge bewirkt. Er teilt jedem einzeln aus, wie Er will. Er bestimmt, wer welchen Platz im Leib hat. Das kann keine theologische Ausbildung bewirken. Nur der Heilige Geist bestimmt das. Noch etwas: Aus den letzten drei Wörtern von 1Kor 12,11 kannst du entnehmen, dass der Heilige Geist Gott ist, denn in 1Kor 12,18 wird dasselbe von Gott gesagt. Er ist also eine Person, und zwar eine göttliche Person, und nicht ein Einfluss oder eine Kraft, denn nur eine Person hat einen Willen.

1Kor 12,12. In diesem Vers wird das, was oben über die verschiedenen Gaben gesagt wurde, mit dem Bild des Körpers verdeutlicht. Ein Körper hat bestimmte Kennzeichen. Zwei werden hier besonders hervorgehoben: Erstens bildet der Körper eine Einheit, zweitens besteht er aus einer Anzahl unterschiedlicher Glieder. Nun könnte man erwarten, dass hier stünde: So ist es auch mit der Versammlung, denn es geht ja um die Versammlung. Aber hier steht: „so auch der Christus.“ Daraus geht hervor, dass Christus und die Versammlung eins sind.

Was für die Versammlung gilt, gilt auch für Christus. Als Paulus die Versammlung verfolgte, verfolgte er eigentlich Christus im Himmel (Apg 9,4). So eins ist Christus im Himmel mit den Seinen auf der Erde.

1Kor 12,13. Alle Glieder der Versammlung bilden zusammen die eine Versammlung. Jedes Glied des Leibes hat seine eigene Funktion. Es geht um die Einheit des Leibes und um die vielen Glieder, und darin wird Christus auf der Erde gesehen. Als Glied des Leibes ist deine Herkunft oder gesellschaftliche Stellung unwichtig: Wir sind alle „in einem Geist … zu einem Leib getauft worden“. Von demselben Geist darfst du jetzt trinken, um deine Funktion im Leib richtig ausüben zu können. Aus dir selbst hast du dazu keine Kraft. Nur dann, wenn du dein Leben wirklich vom Heiligen Geist durchdringen lässt, wirst du in der Lage sein, an deinem Platz in der Versammlung zu funktionieren.

Lies noch einmal 1. Korinther 12,8–13.

Frage oder Aufgabe: Was ist der Heilige Geist für dich? Wie erlebst du seine Anwesenheit in der Versammlung?

Verse 8-13

Die Gnadengaben


1Kor 12,8. Es gibt keinen Menschen, der einem anderen Menschen eine bestimmte Gabe übertragen könnte. Die Quelle, der Ursprung der Gnadengaben liegt nicht in einem Menschen, sondern im Heiligen Geist. Der Heilige Geist gibt, teilt aus. Die Gaben kommen von Ihm.

Dabei berücksichtigt der Heilige Geist die natürlichen Fähigkeiten des Gläubigen. Eine schöne Illustration davon finden wir in Matthäus 25. Im Gleichnis von den Talenten, das der Herr Jesus dort erzählt, vergleicht Er sich selbst mit einem Menschen, der außer Landes reist und seinen Knechten Talente gibt (Mt 25,15). Diese Talente sind ein Bild der Gaben, die jeder bekommt, um damit zu wirken. Wir sehen, dass ein Unterschied in der Anzahl der Talente besteht, die jeder erhält, genauso wie es einen Unterschied bei den Gnadengaben gibt, die jeder vom Heiligen Geist bekommt. Aber dann liest man weiter, dass die Talente „jedem nach seiner eigenen Fähigkeit“ gegeben werden. Das hat mit den natürlichen Fähigkeiten zu tun, die jeder bei seiner Geburt bekommen hat. Solange jemand noch nicht bekehrt ist, benutzt er diese natürliche Befähigung für sich selbst, um selbst damit zu glänzen. Nach seiner Bekehrung darf er sie in den Dienst des Herrn stellen, wobei er immer darauf achten muss, dass er beim Gebrauch seiner Fähigkeiten nicht selbst die Ehre einheimst.

Jemand, der von Natur aus gut reden kann, wird in den meisten Fällen vom Geist die Gabe bekommen, am Wort zu dienen. Ist jemand sehr einfühlsam, wird er vom Geist meist eine seelsorgerische Gabe bekommen. So sind viele Möglichkeiten denkbar, bei denen die geistliche Gabe der natürlichen Befähigung entspricht. In den meisten Fällen wird es so sein. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass du, wenn du gar kein Geschick hast, mit Kindern umzugehen, die Aufgabe bekommen solltest, Kinderarbeit zu tun. Aber auch hierbei dürfen wir die Freiheit, die der Geist hat, auszuteilen, wem Er will, nicht einengen. Es ist gut möglich, dass du eine Gabe hast, die für dein Empfinden nicht direkt deinen natürlichen Fähigkeiten entspricht. Ich kenne jemand, der meinte, keine Aufgabe an Kindern zu haben. Als er jedoch einmal damit in Berührung kam, zeigte sich, dass er gerade sehr gut mit Kindern umgehen konnte. Wenn du dich der Führung des Geistes öffnest, wirst du entdecken, welche Gabe du hast.

Die Gaben, die in den 1Kor 12,8-10 genannt werden, sind keine vollständige Aufzählung aller Gaben, die es gibt. Wichtig ist es, auf die Reihenfolge dieser Gaben zu achten. Paulus zählt sie entsprechend ihrer Bedeutung für die Auferbauung der Versammlung auf. Die Korinther brüsteten sich mit den so genannten Wundergaben. Besonders das Reden in Sprachen stand bei ihnen in hohem Ansehen. Paulus beginnt nicht mit den Wundergaben; er stellt das Reden in Sprachen und deren Auslegung ganz ans Ende. In Kapitel 14 wird er auf das Sprachenreden sehr ausführlich eingehen und zeigen, dass diese Gabe bei weitem nicht so wichtig war, wie die Korinther meinten.

Die erste Gabe, die er nennt, ist das „Wort der Weisheit“. Es gibt in der Versammlung Situationen, wo es nicht immer gleich deutlich ist, was zu tun ist. Dann ist Weisheit notwendig. Weisheit ist die Fähigkeit, den Unterschied zwischen Gut und Böse zu sehen und sich für das Gute zu entscheiden. Wenn jemand diese Gabe hat, wird er auch der Versammlung sagen können, was geschehen muss. Ein anderer hat das „Wort der Erkenntnis“. Die Versammlung muss die Gedanken Gottes kennen lernen, sonst handelt sie nach ihren eigenen Ansichten und verliert damit ihren Charakter als Versammlung Gottes. Erkenntnis kann man durch ein eifriges Studium des Wortes Gottes erlangen.

1Kor 12,9-10. „Glaube“ ist wieder eine andere Gabe. Es geht dabei um eine Gabe, die ein Gläubiger bekommt; es kann sich also nicht um den rettenden Glauben handeln. Der rettende Glaube ist keine Gabe, die einem Einzelnen gegeben wird. Wenn jemand den Glauben als Gabe hat, vertraut er trotz auftretender Hindernisse felsenfest auf das, was Gott gesagt hat, während andere schon lange aufgegeben haben.

Die Gnadengaben der Heilungen und der Wunderwirkungen dienten dazu, das Wort Gottes zu bestätigen (Mk 16,20; Heb 2,3-4 nachlesen. „Weissagung“ ist die Gabe, der Versammlung die Gedanken Gottes über Gegenwart und Zukunft mitzuteilen. Die Grundlage der Weissagung muss immer das Wort Gottes sein, und sie darf nie im Widerspruch dazu stehen. Weissagung kann also nie auf Spekulation oder Phantasie beruhen, sondern muss immer an der Bibel zu prüfen sein. In Kapitel 14 wird diese Gabe mit der Gabe des Sprachenredens verglichen. Wieder ein anderer hat die Gabe der „Unterscheidungen der Geister“. Hier muss man an das denken, was in der Versammlung geschieht. Jemand, der diese Gabe hat, wird unterscheiden können, ob etwas vom Heiligen Geist kommt oder von Dämonen. Im vorigen Abschnitt hast du gesehen, dass es nicht immer einfach ist, festzustellen, aus welcher Quelle eine bestimmte Botschaft kommt.

Das Reden in Sprachen war dann wichtig, wenn ein Fremder in die Zusammenkunft der Versammlung kam. Wenn so jemand plötzlich in seiner eigenen Sprache etwas von dem Herrn Jesus hörte, konnte das seine ewige Errettung bedeuten, wenn er zum Glauben kam. Die Auslegung der Sprachen war nötig im Blick auf die Versammlung, die sonst nichts von dem Gesprochenen verstand – und die Gaben waren doch zum Nutzen für alle gegeben. Aber wie gesagt, auf das Sprachenreden in der Versammlung geht Paulus sehr ausführlich in Kapitel 14 ein.

1Kor 12,11. Du siehst, dass es viele verschiedene Gaben gibt und trotzdem Einheit besteht. Das kommt daher, dass ein und derselbe Geist diese Dinge bewirkt. Er teilt jedem einzeln aus, wie Er will. Er bestimmt, wer welchen Platz im Leib hat. Das kann keine theologische Ausbildung bewirken. Nur der Heilige Geist bestimmt das. Noch etwas: Aus den letzten drei Wörtern von 1Kor 12,11 kannst du entnehmen, dass der Heilige Geist Gott ist, denn in 1Kor 12,18 wird dasselbe von Gott gesagt. Er ist also eine Person, und zwar eine göttliche Person, und nicht ein Einfluss oder eine Kraft, denn nur eine Person hat einen Willen.

1Kor 12,12. In diesem Vers wird das, was oben über die verschiedenen Gaben gesagt wurde, mit dem Bild des Körpers verdeutlicht. Ein Körper hat bestimmte Kennzeichen. Zwei werden hier besonders hervorgehoben: Erstens bildet der Körper eine Einheit, zweitens besteht er aus einer Anzahl unterschiedlicher Glieder. Nun könnte man erwarten, dass hier stünde: So ist es auch mit der Versammlung, denn es geht ja um die Versammlung. Aber hier steht: „so auch der Christus.“ Daraus geht hervor, dass Christus und die Versammlung eins sind.

Was für die Versammlung gilt, gilt auch für Christus. Als Paulus die Versammlung verfolgte, verfolgte er eigentlich Christus im Himmel (Apg 9,4). So eins ist Christus im Himmel mit den Seinen auf der Erde.

1Kor 12,13. Alle Glieder der Versammlung bilden zusammen die eine Versammlung. Jedes Glied des Leibes hat seine eigene Funktion. Es geht um die Einheit des Leibes und um die vielen Glieder, und darin wird Christus auf der Erde gesehen. Als Glied des Leibes ist deine Herkunft oder gesellschaftliche Stellung unwichtig: Wir sind alle „in einem Geist … zu einem Leib getauft worden“. Von demselben Geist darfst du jetzt trinken, um deine Funktion im Leib richtig ausüben zu können. Aus dir selbst hast du dazu keine Kraft. Nur dann, wenn du dein Leben wirklich vom Heiligen Geist durchdringen lässt, wirst du in der Lage sein, an deinem Platz in der Versammlung zu funktionieren.

Lies noch einmal 1. Korinther 12,8–13.

Frage oder Aufgabe: Was ist der Heilige Geist für dich? Wie erlebst du seine Anwesenheit in der Versammlung?

Verse 14-23

Die Glieder des Leibes


1Kor 12,14. Paulus verwendet jetzt den menschlichen Körper als ansprechendes Bild, um zu verdeutlichen, dass auch der Leib Christi, die Versammlung, aus unterschiedlichen Gliedern besteht. Durch dieses Bild wird zugleich klar, dass es zwei Gefahren gibt, denen die Glieder des Leibes ausgesetzt sind.

Die eine Gefahr ist die Bequemlichkeit: Ich bin nichts und kann nichts, die anderen werden es schon machen. Die andere Gefahr ist der Hochmut: Nur ich bin etwas und kann etwas, ich brauche die anderen nicht. Natürlich sind das die beiden Extreme, aber ich denke, man kann sie gut wiedererkennen. Ausgangspunkt für dieses Bild ist 1Kor 12,14: „Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.“ Es geht also um die Vielfalt der verschiedenen Glieder, aus denen der Leib besteht. Vielleicht ist es überflüssig, es zu sagen: Die Glieder des Leibes sind die einzelnen Gläubigen, das bist du persönlich und das bin ich persönlich. Man hört nämlich gelegentlich den Gedanken, dass die Glieder die verschiedenen Kirchen darstellen, aber das kann natürlich niemals die Bedeutung sein.

1Kor 12,15-16. Nun zur ersten Gefahr, der Bequemlichkeit. Stell dir vor, so sagt Paulus es hier, dass ein Fuß oder ein Ohr sagen würde: „Ich gehöre nicht zum Körper.“ Schau dir nun einmal die Gründe an, die sie für diese dumme Aussage anführen. Sie sagen: Weil ich keine Hand bin … weil ich kein Auge bin. Was bedeutet diese Aussage eigentlich? Dass sie auf den Platz, den ein anderes Glied hat, neidisch sind und mit ihrem eigenen Platz unzufrieden sind. Dadurch haben sie das Gefühl, nicht zum Körper zu gehören, sie meinen, abseits zu stehen. So unsinnig, wie diese Behauptung für den menschlichen Körper ist, ist sie auch für den Leib Christi. Du kannst doch die Funktion, die du im Leib hast, nicht leugnen, nur weil du mit dem Platz unzufrieden bist, den du im Leib einnimmst, oder? Dennoch gibt es Gläubige, für die das zutrifft. Sie sehen oft sehr viele Dinge kritisch, aber aus ihrem eigenen Leben kommt nichts zum Nutzen der Versammlung hervor. Sie entziehen sich ihrer Verantwortung und leben ihr bequemes privates Leben. Sie gleichen dem Mann in Matthäus 25, auf den ich zu Beginn des vorigen Kapitels hingewiesen habe.

Der Knecht, der fünf Talente bekam, handelte damit und gewann fünf hinzu. Er machte einen Gewinn von 100%. Der Knecht mit den zwei Talenten machte ebenfalls einen Gewinn von 100%. Aber was liest du von dem Knecht, der ein Talent bekam? „Und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde“ (Mt 25,25). Hier zeigt sich, dass er mit seinem Talent falsch umging, weil er seinen Herrn nicht kannte; er fürchtete sich vor ihm. In Wirklichkeit fand er es nicht der Mühe wert, damit zu handeln, und verbarg sein Talent in der Erde. Schließlich war es auch „nur“ ein Talent, während die anderen mehr hatten. Sein Herr nennt ihn einen „bösen und faulen Knecht“ (Mt 25,26). Er war böse und faul. Böse, weil er seinen Herrn einen harten Mann nannte, und faul, weil er mit seinem Talent nicht gearbeitet hatte. Erkennst du die Übereinstimmung mit unseren Versen in 1. Korinther 12? Darum bedenke: Welche Funktion du auch hast, sei damit zufrieden und tu etwas damit. Du bist nur dann nützlich für die anderen Glieder des Leibes, wenn du den Platz einnimmst, den Gott dir gegeben hat. Du hattest keinerlei Einfluss darauf.

1Kor 12,17-20. „Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen an dem Leib, wie es ihm gefallen hat.“ Sein Wille ist immer das Beste und Weiseste. Er weiß genau, wie gut das Beste passt. Ein Körper, der nur aus Augen oder Ohren bestehen würde, wäre ein schreckliches Missgebilde! Das wäre kein Körper. Nein, jedes Glied ist von Gott an seinen richtigen Platz im Körper gestellt, mit der Absicht, dass jedes den anderen Gliedern nützlich ist.

1Kor 12,21. Die zweite Gefahr ist der Hochmut. Gläubige, die, wie wir es manchmal ausdrücken, eine „große Gabe“ haben, laufen Gefahr zu denken, dass sie andere Gläubige nicht nötig haben. Das wird oft nicht bewusst geschehen, sondern unbewusst. Durch die „große Gabe“ kann der Betreffende sich über andere erhaben fühlen: Nur er weiß etwas, nur er kann es richtig sagen. Es kann auch sein, dass die anderen Glieder der Versammlung, weil sie bequem sind, ihm diesen Platz gern geben. Wo die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten, verstärken sich die falschen Positionen. Die Bequemen überlassen es gern anderen, und den anderen gefällt es, dass ihnen das angetragen wird. Aber das zeigt deutlich: Die, die eine größere Gabe haben (wie sie selbst finden), sind für ein gutes Funktionieren von denen abhängig, die eine kleine Gabe haben (wie sie selbst finden). Wenn ein Staubkörnchen ins Auge fliegt, ist der kleine Finger das geeignetste Glied, um es herauszuholen.

Was wir groß oder klein nennen, ist nicht das, was auch Gott als groß und klein bezeichnet. Wir beurteilen eine Gabe oft danach, wie sie in Erscheinung tritt und Eindruck macht. Wir sind oft mehr von jemand beeindruckt, der vor einem vollen Saal das Evangelium verkündigt, als von jemand, der mit hochrotem Kopf einem Nachbarn oder einer Nachbarin, einem Kollegen oder einem Mitschüler von seinem Heiland erzählt. Für Gott ist eins wichtig, nämlich dass wir treu den Auftrag ausführen, den Er uns gibt. Er belohnt nicht nach der Größe der Gabe, sondern nach der Treue, mit der sie ausgeübt wird. In Matthäus 25 ist der Lohn für den Mann, der zwei Talente bekommen hatte, genauso groß wie für den Mann, der fünf Talente bekommen hatte: „Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn“ (Mt 25,21-23). Fällt es dir auch auf, dass hier gesagt wird: „Über weniges warst du treu“? Auch die größte Gabe ist nur wenig im Vergleich zu dem, was der Herr Jesus alles besitzt und austeilt. Es scheint mir übrigens das Allergrößte zu sein, dies aus dem Mund des Herrn Jesus hören zu dürfen. Dir auch?

1Kor 12,22-23. In einem menschlichen Körper gibt es Teile, die verborgen sind, wie Herz, Nieren und Lungen. Obwohl du sie nicht siehst, sind sie für das gute Funktionieren des Körpers lebenswichtig. Im Leib Christi ist das genauso. Es gibt eine Geschichte über Spurgeon, einen großen Prediger des 19. Jahrhunderts. Er predigte vor vollen Sälen, und durch seinen Dienst kamen viele zum Glauben. Als er eines Abends wieder sprechen sollte und der Saal erneut voll war, wurde er gefragt, wie es käme, dass er so viel Erfolg habe. Hierauf bat er den Fragesteller, ihm in einen anderen Raum zu folgen, wo er ihm die Zentralheizung zeigen wollte. Als er die Tür des Raumes öffnete, sah sein Begleiter eine Anzahl Menschen auf den Knien liegen, um für die Zusammenkunft zu beten. Jede Arbeit, die für den Herrn Jesus und die Seinen getan wird, kann nur dann gelingen, wenn dafür gebetet wird. Die Ewigkeit wird zeigen, was von höherem Wert war: die Redegabe eines Redners oder das intensive Gebet eines unbekannten Gläubigen, das für einen Redner, für eine Ansprache oder für die Zuhörer zu Gott hinaufstieg.

Mittlerweile hast du bestimmt erkannt, wie wichtig dieser Abschnitt ist. Die Glieder des Körpers sind einander gegeben, damit sie sich gegenseitig ergänzen und helfen, nicht aber, damit sie gegeneinander arbeiten. Wenn dein eines Bein nach links gehen will und dein anderes Bein nach rechts, kommst du keinen Schritt vorwärts. Probier einmal aus, wie weit du deine Beine spreizen kannst. Wenn du nicht gelenkig bist, landest du in einer äußerst schmerzhaften Haltung. Nimm deinen eigenen Platz ein und sieh, wie du den anderen nützlich sein kannst.

Lies noch einmal 1. Korinther 12,14–23.

Frage oder Aufgabe: Erkennst du eine der beiden Gefahren bei dir selbst? Was musst du dann tun?

Verse 14-23

Die Glieder des Leibes


1Kor 12,14. Paulus verwendet jetzt den menschlichen Körper als ansprechendes Bild, um zu verdeutlichen, dass auch der Leib Christi, die Versammlung, aus unterschiedlichen Gliedern besteht. Durch dieses Bild wird zugleich klar, dass es zwei Gefahren gibt, denen die Glieder des Leibes ausgesetzt sind.

Die eine Gefahr ist die Bequemlichkeit: Ich bin nichts und kann nichts, die anderen werden es schon machen. Die andere Gefahr ist der Hochmut: Nur ich bin etwas und kann etwas, ich brauche die anderen nicht. Natürlich sind das die beiden Extreme, aber ich denke, man kann sie gut wiedererkennen. Ausgangspunkt für dieses Bild ist 1Kor 12,14: „Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele.“ Es geht also um die Vielfalt der verschiedenen Glieder, aus denen der Leib besteht. Vielleicht ist es überflüssig, es zu sagen: Die Glieder des Leibes sind die einzelnen Gläubigen, das bist du persönlich und das bin ich persönlich. Man hört nämlich gelegentlich den Gedanken, dass die Glieder die verschiedenen Kirchen darstellen, aber das kann natürlich niemals die Bedeutung sein.

1Kor 12,15-16. Nun zur ersten Gefahr, der Bequemlichkeit. Stell dir vor, so sagt Paulus es hier, dass ein Fuß oder ein Ohr sagen würde: „Ich gehöre nicht zum Körper.“ Schau dir nun einmal die Gründe an, die sie für diese dumme Aussage anführen. Sie sagen: Weil ich keine Hand bin … weil ich kein Auge bin. Was bedeutet diese Aussage eigentlich? Dass sie auf den Platz, den ein anderes Glied hat, neidisch sind und mit ihrem eigenen Platz unzufrieden sind. Dadurch haben sie das Gefühl, nicht zum Körper zu gehören, sie meinen, abseits zu stehen. So unsinnig, wie diese Behauptung für den menschlichen Körper ist, ist sie auch für den Leib Christi. Du kannst doch die Funktion, die du im Leib hast, nicht leugnen, nur weil du mit dem Platz unzufrieden bist, den du im Leib einnimmst, oder? Dennoch gibt es Gläubige, für die das zutrifft. Sie sehen oft sehr viele Dinge kritisch, aber aus ihrem eigenen Leben kommt nichts zum Nutzen der Versammlung hervor. Sie entziehen sich ihrer Verantwortung und leben ihr bequemes privates Leben. Sie gleichen dem Mann in Matthäus 25, auf den ich zu Beginn des vorigen Kapitels hingewiesen habe.

Der Knecht, der fünf Talente bekam, handelte damit und gewann fünf hinzu. Er machte einen Gewinn von 100%. Der Knecht mit den zwei Talenten machte ebenfalls einen Gewinn von 100%. Aber was liest du von dem Knecht, der ein Talent bekam? „Und ich fürchtete mich und ging hin und verbarg dein Talent in der Erde“ (Mt 25,25). Hier zeigt sich, dass er mit seinem Talent falsch umging, weil er seinen Herrn nicht kannte; er fürchtete sich vor ihm. In Wirklichkeit fand er es nicht der Mühe wert, damit zu handeln, und verbarg sein Talent in der Erde. Schließlich war es auch „nur“ ein Talent, während die anderen mehr hatten. Sein Herr nennt ihn einen „bösen und faulen Knecht“ (Mt 25,26). Er war böse und faul. Böse, weil er seinen Herrn einen harten Mann nannte, und faul, weil er mit seinem Talent nicht gearbeitet hatte. Erkennst du die Übereinstimmung mit unseren Versen in 1. Korinther 12? Darum bedenke: Welche Funktion du auch hast, sei damit zufrieden und tu etwas damit. Du bist nur dann nützlich für die anderen Glieder des Leibes, wenn du den Platz einnimmst, den Gott dir gegeben hat. Du hattest keinerlei Einfluss darauf.

1Kor 12,17-20. „Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen an dem Leib, wie es ihm gefallen hat.“ Sein Wille ist immer das Beste und Weiseste. Er weiß genau, wie gut das Beste passt. Ein Körper, der nur aus Augen oder Ohren bestehen würde, wäre ein schreckliches Missgebilde! Das wäre kein Körper. Nein, jedes Glied ist von Gott an seinen richtigen Platz im Körper gestellt, mit der Absicht, dass jedes den anderen Gliedern nützlich ist.

1Kor 12,21. Die zweite Gefahr ist der Hochmut. Gläubige, die, wie wir es manchmal ausdrücken, eine „große Gabe“ haben, laufen Gefahr zu denken, dass sie andere Gläubige nicht nötig haben. Das wird oft nicht bewusst geschehen, sondern unbewusst. Durch die „große Gabe“ kann der Betreffende sich über andere erhaben fühlen: Nur er weiß etwas, nur er kann es richtig sagen. Es kann auch sein, dass die anderen Glieder der Versammlung, weil sie bequem sind, ihm diesen Platz gern geben. Wo die Dinge aus dem Gleichgewicht geraten, verstärken sich die falschen Positionen. Die Bequemen überlassen es gern anderen, und den anderen gefällt es, dass ihnen das angetragen wird. Aber das zeigt deutlich: Die, die eine größere Gabe haben (wie sie selbst finden), sind für ein gutes Funktionieren von denen abhängig, die eine kleine Gabe haben (wie sie selbst finden). Wenn ein Staubkörnchen ins Auge fliegt, ist der kleine Finger das geeignetste Glied, um es herauszuholen.

Was wir groß oder klein nennen, ist nicht das, was auch Gott als groß und klein bezeichnet. Wir beurteilen eine Gabe oft danach, wie sie in Erscheinung tritt und Eindruck macht. Wir sind oft mehr von jemand beeindruckt, der vor einem vollen Saal das Evangelium verkündigt, als von jemand, der mit hochrotem Kopf einem Nachbarn oder einer Nachbarin, einem Kollegen oder einem Mitschüler von seinem Heiland erzählt. Für Gott ist eins wichtig, nämlich dass wir treu den Auftrag ausführen, den Er uns gibt. Er belohnt nicht nach der Größe der Gabe, sondern nach der Treue, mit der sie ausgeübt wird. In Matthäus 25 ist der Lohn für den Mann, der zwei Talente bekommen hatte, genauso groß wie für den Mann, der fünf Talente bekommen hatte: „Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn“ (Mt 25,21-23). Fällt es dir auch auf, dass hier gesagt wird: „Über weniges warst du treu“? Auch die größte Gabe ist nur wenig im Vergleich zu dem, was der Herr Jesus alles besitzt und austeilt. Es scheint mir übrigens das Allergrößte zu sein, dies aus dem Mund des Herrn Jesus hören zu dürfen. Dir auch?

1Kor 12,22-23. In einem menschlichen Körper gibt es Teile, die verborgen sind, wie Herz, Nieren und Lungen. Obwohl du sie nicht siehst, sind sie für das gute Funktionieren des Körpers lebenswichtig. Im Leib Christi ist das genauso. Es gibt eine Geschichte über Spurgeon, einen großen Prediger des 19. Jahrhunderts. Er predigte vor vollen Sälen, und durch seinen Dienst kamen viele zum Glauben. Als er eines Abends wieder sprechen sollte und der Saal erneut voll war, wurde er gefragt, wie es käme, dass er so viel Erfolg habe. Hierauf bat er den Fragesteller, ihm in einen anderen Raum zu folgen, wo er ihm die Zentralheizung zeigen wollte. Als er die Tür des Raumes öffnete, sah sein Begleiter eine Anzahl Menschen auf den Knien liegen, um für die Zusammenkunft zu beten. Jede Arbeit, die für den Herrn Jesus und die Seinen getan wird, kann nur dann gelingen, wenn dafür gebetet wird. Die Ewigkeit wird zeigen, was von höherem Wert war: die Redegabe eines Redners oder das intensive Gebet eines unbekannten Gläubigen, das für einen Redner, für eine Ansprache oder für die Zuhörer zu Gott hinaufstieg.

Mittlerweile hast du bestimmt erkannt, wie wichtig dieser Abschnitt ist. Die Glieder des Körpers sind einander gegeben, damit sie sich gegenseitig ergänzen und helfen, nicht aber, damit sie gegeneinander arbeiten. Wenn dein eines Bein nach links gehen will und dein anderes Bein nach rechts, kommst du keinen Schritt vorwärts. Probier einmal aus, wie weit du deine Beine spreizen kannst. Wenn du nicht gelenkig bist, landest du in einer äußerst schmerzhaften Haltung. Nimm deinen eigenen Platz ein und sieh, wie du den anderen nützlich sein kannst.

Lies noch einmal 1. Korinther 12,14–23.

Frage oder Aufgabe: Erkennst du eine der beiden Gefahren bei dir selbst? Was musst du dann tun?

Verse 24-31

Gott hat einige in der Versammlung gesetzt …


1Kor 12,24-25. Uneinigkeit im Leib gehört zu den schlimmsten Dingen, die geschehen können. Du hast gesehen, dass sie durch Bequemlichkeit und auch durch Neid entstehen kann.

Gott wusste, dass diese Dinge geschehen würden. Er gibt den Gliedern des Leibes, die nicht so ins Auge fallen, mehr Ehre als denen, die auffallen. Gott geht anders zu Werke, als wir es oft tun. Wir sehen oft das an, was vor Augen ist, was Eindruck macht. Bei Gott ist das nicht so. Deshalb müssen wir lernen, die Gaben so zu sehen, wie Gott sie sieht. Wenn Gott den (in unseren Augen) geringeren Gaben mehr Ehre gibt, ist es gut, wenn wir das auch tun. Es geht nicht darum, die großen Gaben abzuwerten, sondern darum, dass keine Uneinigkeit im Leib entsteht. Wenn wir größeren Gaben noch zusätzlich viel Ehre geben – und wie leicht geschieht das –, geht das Gleichgewicht im Leib verloren. Das ist besonders in weiten Teilen der Christenheit anzutreffen, wo alle Gaben in einer Person konzentriert zu sein scheinen. Er ist der Mann, der betet, zur Gemeinde spricht, das Abendmahl austeilt, das Evangelium verkündigt, als Hirte für die Herde sorgt usw. Aber auch in Gruppen, die keinen Ein-Mann-Dienst kennen, wo in der Ausübung der Gaben Freiheit besteht, ist die Gefahr groß, dass alles den „größeren“ Gaben überlassen wird. Es ist Gottes Absicht, dass die Glieder dieselbe Sorge füreinander tragen. Es geht also darum, was du für den anderen bedeuten kannst.

1Kor 12,26. Wie sehr die Glieder miteinander verbunden sind, geht aus diesem Vers hervor. Was dort steht, ist kein Auftrag an die Glieder, miteinander zu leiden oder sich miteinander zu freuen. Es wird als Tatsache dargestellt. Vergleiche das einmal mit deinem eigenen Körper. Wenn jemand dir einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein gibt, zieht das deinen ganzen Körper in Mitleidenschaft. So ist es auch mit den Gliedern des Leibes. Wenn ein Glied der Versammlung nicht funktionieren kann, leidet die ganze Versammlung Schaden. Dass ein Glied nicht funktioniert, kann verschiedene Ursachen haben. Ein Glied der Versammlung, das in einer Kirche ist, wo alle Gaben einer Person zugedacht sind, dem Pfarrer oder Pastor, hat aufgrund der Kirchenordnung keinen Raum, seine Funktion zu entfalten. Ein Glied der Versammlung, das wegen Sünde unter Zucht gestellt werden musste, kann seine Funktion ebenfalls nicht ausüben. In beiden Fällen leiden alle anderen Glieder der Versammlung darunter, weil ihnen die praktische Wirkung dieser Funktion fehlt. Umgekehrt ist es so, dass, wenn ein Glied der Versammlung seinen richtigen Platz einnimmt und so funktioniert, wie es vorgesehen ist, sich alle anderen Glieder darüber freuen.

Wenn du deine Funktion ausübst, auch wenn du dich dabei noch so schwach fühlst, ist es eine wirkliche Freude für alle Glieder des Leibes. Du siehst, wie eng die Glieder der Versammlung miteinander verbunden sind. Berücksichtige das bei deinen Aktivitäten. Alles, was du tust, hat einen Einfluss auf die anderen Glieder des Leibes. Das Gute, das du tust, hilft mit, die Versammlung zu erbauen. Das Falsche, das du tust, hat eine negative Auswirkung auf die Versammlung.

1Kor 12,27. Dann folgt etwas sehr Wichtiges: Paulus sagt zu allen Gliedern der Versammlung in Korinth: „Ihr seid Christi Leib“. Um dir die Bedeutung dieses Verses klar zu machen, muss ich noch einiges zum „Leib Christi“ sagen. Du kannst den Leib Christi von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten.

Zunächst der zeitliche Gesichtspunkt: Der Leib Christi ist am Pfingsttag entstanden, als der Heilige Geist ausgegossen wurde. Dieses Ereignis wird in Apostelgeschichte 2 beschrieben (Apg 2,1-4). In unserem Kapitel, in 1Kor 12,13, wird darauf hingewiesen. Alle, die sich seit dem Pfingsttag zu Gott bekehrt und den Herrn Jesus angenommen haben, gehören zur Versammlung. So gesehen ist die Versammlung noch nicht vollzählig, denn glücklicherweise kommen noch jeden Tag Menschen zum Glauben und werden der Versammlung hinzugefügt. Die Versammlung ist erst dann vollzählig, wenn der Herr Jesus kommt, um sie in den Himmel aufzunehmen. Von diesem Ereignis liest du in 1. Thessalonicher 4 (1Thes 4,15-18).

Zweitens kannst du die Versammlung so betrachten, wie sie in diesem Moment auf der Erde besteht. Dann umfasst sie alle Gläubigen, die in diesem Moment leben und sozusagen aktiv zur Versammlung gehören. Diese Beschreibung findest du in Epheser 4 (Eph 4,16).

Drittens wird als Leib Christi auch die Gesamtheit aller Gläubigen in einer bestimmten Stadt bezeichnet. Das ist es, was du in unserem Vers findest. Die Versammlung in Korinth wird hier auf diese Weise angesprochen, und das trotz der vielen Dinge, die nicht gut waren. Mit dem Ausdruck „Christi Leib“ wird hier (wie es oft heißt) die örtliche Darstellung der weltweiten oder allgemeinen Versammlung bezeichnet. Eine örtliche Versammlung ist also eine Art Miniatur der großen Gesamtheit. Was für die gesamte Versammlung auf der Erde gilt, wird in der örtlichen Versammlung sichtbar.

Als Paulus dies schrieb, war die Uneinigkeit noch nicht so groß wie heutzutage. Dennoch gibt dieser Vers einen wichtigen Hinweis, der auch für unsere Zeit noch gilt. Er zeigt nämlich, dass an jedem Ort, wo Gläubige wohnen, eine Versammlung ist. Durch die Trennungen ist davon äußerlich leider oft nichts mehr zu sehen. Dennoch kann es, genauso wie in Korinth, auch heute noch sichtbar werden. Auch wenn es unter den vielen Gliedern des Leibes an einem bestimmten Ort nur zwei oder drei Gläubige gibt, die sich nur als Glieder des Leibes (nichts mehr und nichts weniger) versammeln wollen, bilden diese den „Miniatur“-Leib. Sie wollen keine neue Gruppe neben all den anderen sein, sondern nehmen einfach das, was Paulus hier sagt, als Ausgangspunkt ihres Zusammenkommens. Wenn alle Christen das tun würden, wäre die Uneinigkeit bald zu Ende.

1Kor 12,28. Haben die Gläubigen, die so zusammenkommen, nun alle Gaben, die in 1Kor 12,28 erwähnt werden? Nein, sicher nicht. Durch die Trennungen sind auch die Gaben zerstreut. Aber Gott gibt sicher das, was nötig ist, auch wenn es nur zwei oder drei Gläubige sind, die das, was den Leib Christi ausmacht, wirklich zum Ausdruck bringen wollen. Ich sage bewusst „zum Ausdruck bringen wollen“, um dem Missverständnis vorzubeugen, dass alle anderen Gläubigen nicht zum Leib Christi gehören würden. Sie gehören durchaus dazu. Aber es geht darum, das auch zum Ausdruck zu bringen. Die Gaben, die aufgezählt werden, hat Gott der gesamten Versammlung geschenkt. Wenn ich die Reihenfolge einmal richtig betrachte, scheint es mir so, dass sie entsprechend ihrer Bedeutung für die Auferbauung der Versammlung aufgezählt werden.

1Kor 12,29-30. Die Fragen, die Paulus zu den Gaben stellt, unterstreichen erneut, dass diese nicht alle in einer Person vereinigt sind und dass nicht alle Glieder dieselbe Gabe haben. In diesem Fall beantworten die Fragen sich selbst. Natürlich sind nicht alle Apostel, nicht alle Propheten usw. Jeder hat seine eigene Gabe. Aber jeder wird ermutigt, einen optimalen Gebrauch der Gabe anzustreben. Die Gabe zu besitzen ist eine Sache, die Gabe auch wirklich auf die beste Art und Weise auszuüben ist eine andere Sache.

1Kor 12,31. Wenn du deine Gabe so betrachtest und unter Einsatz all deiner Kräfte damit wirken willst, wirst du in Kapitel 13 „einen noch weit vortrefflicheren Weg“ entdecken! Das ist nämlich der Weg der Liebe.

Lies noch einmal 1. Korinther 12,24–31.

Frage oder Aufgabe: Wie erfährst du das Leiden und die Freude von 1Kor 12,26?

Verse 24-31

Gott hat einige in der Versammlung gesetzt …


1Kor 12,24-25. Uneinigkeit im Leib gehört zu den schlimmsten Dingen, die geschehen können. Du hast gesehen, dass sie durch Bequemlichkeit und auch durch Neid entstehen kann.

Gott wusste, dass diese Dinge geschehen würden. Er gibt den Gliedern des Leibes, die nicht so ins Auge fallen, mehr Ehre als denen, die auffallen. Gott geht anders zu Werke, als wir es oft tun. Wir sehen oft das an, was vor Augen ist, was Eindruck macht. Bei Gott ist das nicht so. Deshalb müssen wir lernen, die Gaben so zu sehen, wie Gott sie sieht. Wenn Gott den (in unseren Augen) geringeren Gaben mehr Ehre gibt, ist es gut, wenn wir das auch tun. Es geht nicht darum, die großen Gaben abzuwerten, sondern darum, dass keine Uneinigkeit im Leib entsteht. Wenn wir größeren Gaben noch zusätzlich viel Ehre geben – und wie leicht geschieht das –, geht das Gleichgewicht im Leib verloren. Das ist besonders in weiten Teilen der Christenheit anzutreffen, wo alle Gaben in einer Person konzentriert zu sein scheinen. Er ist der Mann, der betet, zur Gemeinde spricht, das Abendmahl austeilt, das Evangelium verkündigt, als Hirte für die Herde sorgt usw. Aber auch in Gruppen, die keinen Ein-Mann-Dienst kennen, wo in der Ausübung der Gaben Freiheit besteht, ist die Gefahr groß, dass alles den „größeren“ Gaben überlassen wird. Es ist Gottes Absicht, dass die Glieder dieselbe Sorge füreinander tragen. Es geht also darum, was du für den anderen bedeuten kannst.

1Kor 12,26. Wie sehr die Glieder miteinander verbunden sind, geht aus diesem Vers hervor. Was dort steht, ist kein Auftrag an die Glieder, miteinander zu leiden oder sich miteinander zu freuen. Es wird als Tatsache dargestellt. Vergleiche das einmal mit deinem eigenen Körper. Wenn jemand dir einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein gibt, zieht das deinen ganzen Körper in Mitleidenschaft. So ist es auch mit den Gliedern des Leibes. Wenn ein Glied der Versammlung nicht funktionieren kann, leidet die ganze Versammlung Schaden. Dass ein Glied nicht funktioniert, kann verschiedene Ursachen haben. Ein Glied der Versammlung, das in einer Kirche ist, wo alle Gaben einer Person zugedacht sind, dem Pfarrer oder Pastor, hat aufgrund der Kirchenordnung keinen Raum, seine Funktion zu entfalten. Ein Glied der Versammlung, das wegen Sünde unter Zucht gestellt werden musste, kann seine Funktion ebenfalls nicht ausüben. In beiden Fällen leiden alle anderen Glieder der Versammlung darunter, weil ihnen die praktische Wirkung dieser Funktion fehlt. Umgekehrt ist es so, dass, wenn ein Glied der Versammlung seinen richtigen Platz einnimmt und so funktioniert, wie es vorgesehen ist, sich alle anderen Glieder darüber freuen.

Wenn du deine Funktion ausübst, auch wenn du dich dabei noch so schwach fühlst, ist es eine wirkliche Freude für alle Glieder des Leibes. Du siehst, wie eng die Glieder der Versammlung miteinander verbunden sind. Berücksichtige das bei deinen Aktivitäten. Alles, was du tust, hat einen Einfluss auf die anderen Glieder des Leibes. Das Gute, das du tust, hilft mit, die Versammlung zu erbauen. Das Falsche, das du tust, hat eine negative Auswirkung auf die Versammlung.

1Kor 12,27. Dann folgt etwas sehr Wichtiges: Paulus sagt zu allen Gliedern der Versammlung in Korinth: „Ihr seid Christi Leib“. Um dir die Bedeutung dieses Verses klar zu machen, muss ich noch einiges zum „Leib Christi“ sagen. Du kannst den Leib Christi von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten.

Zunächst der zeitliche Gesichtspunkt: Der Leib Christi ist am Pfingsttag entstanden, als der Heilige Geist ausgegossen wurde. Dieses Ereignis wird in Apostelgeschichte 2 beschrieben (Apg 2,1-4). In unserem Kapitel, in 1Kor 12,13, wird darauf hingewiesen. Alle, die sich seit dem Pfingsttag zu Gott bekehrt und den Herrn Jesus angenommen haben, gehören zur Versammlung. So gesehen ist die Versammlung noch nicht vollzählig, denn glücklicherweise kommen noch jeden Tag Menschen zum Glauben und werden der Versammlung hinzugefügt. Die Versammlung ist erst dann vollzählig, wenn der Herr Jesus kommt, um sie in den Himmel aufzunehmen. Von diesem Ereignis liest du in 1. Thessalonicher 4 (1Thes 4,15-18).

Zweitens kannst du die Versammlung so betrachten, wie sie in diesem Moment auf der Erde besteht. Dann umfasst sie alle Gläubigen, die in diesem Moment leben und sozusagen aktiv zur Versammlung gehören. Diese Beschreibung findest du in Epheser 4 (Eph 4,16).

Drittens wird als Leib Christi auch die Gesamtheit aller Gläubigen in einer bestimmten Stadt bezeichnet. Das ist es, was du in unserem Vers findest. Die Versammlung in Korinth wird hier auf diese Weise angesprochen, und das trotz der vielen Dinge, die nicht gut waren. Mit dem Ausdruck „Christi Leib“ wird hier (wie es oft heißt) die örtliche Darstellung der weltweiten oder allgemeinen Versammlung bezeichnet. Eine örtliche Versammlung ist also eine Art Miniatur der großen Gesamtheit. Was für die gesamte Versammlung auf der Erde gilt, wird in der örtlichen Versammlung sichtbar.

Als Paulus dies schrieb, war die Uneinigkeit noch nicht so groß wie heutzutage. Dennoch gibt dieser Vers einen wichtigen Hinweis, der auch für unsere Zeit noch gilt. Er zeigt nämlich, dass an jedem Ort, wo Gläubige wohnen, eine Versammlung ist. Durch die Trennungen ist davon äußerlich leider oft nichts mehr zu sehen. Dennoch kann es, genauso wie in Korinth, auch heute noch sichtbar werden. Auch wenn es unter den vielen Gliedern des Leibes an einem bestimmten Ort nur zwei oder drei Gläubige gibt, die sich nur als Glieder des Leibes (nichts mehr und nichts weniger) versammeln wollen, bilden diese den „Miniatur“-Leib. Sie wollen keine neue Gruppe neben all den anderen sein, sondern nehmen einfach das, was Paulus hier sagt, als Ausgangspunkt ihres Zusammenkommens. Wenn alle Christen das tun würden, wäre die Uneinigkeit bald zu Ende.

1Kor 12,28. Haben die Gläubigen, die so zusammenkommen, nun alle Gaben, die in 1Kor 12,28 erwähnt werden? Nein, sicher nicht. Durch die Trennungen sind auch die Gaben zerstreut. Aber Gott gibt sicher das, was nötig ist, auch wenn es nur zwei oder drei Gläubige sind, die das, was den Leib Christi ausmacht, wirklich zum Ausdruck bringen wollen. Ich sage bewusst „zum Ausdruck bringen wollen“, um dem Missverständnis vorzubeugen, dass alle anderen Gläubigen nicht zum Leib Christi gehören würden. Sie gehören durchaus dazu. Aber es geht darum, das auch zum Ausdruck zu bringen. Die Gaben, die aufgezählt werden, hat Gott der gesamten Versammlung geschenkt. Wenn ich die Reihenfolge einmal richtig betrachte, scheint es mir so, dass sie entsprechend ihrer Bedeutung für die Auferbauung der Versammlung aufgezählt werden.

1Kor 12,29-30. Die Fragen, die Paulus zu den Gaben stellt, unterstreichen erneut, dass diese nicht alle in einer Person vereinigt sind und dass nicht alle Glieder dieselbe Gabe haben. In diesem Fall beantworten die Fragen sich selbst. Natürlich sind nicht alle Apostel, nicht alle Propheten usw. Jeder hat seine eigene Gabe. Aber jeder wird ermutigt, einen optimalen Gebrauch der Gabe anzustreben. Die Gabe zu besitzen ist eine Sache, die Gabe auch wirklich auf die beste Art und Weise auszuüben ist eine andere Sache.

1Kor 12,31. Wenn du deine Gabe so betrachtest und unter Einsatz all deiner Kräfte damit wirken willst, wirst du in Kapitel 13 „einen noch weit vortrefflicheren Weg“ entdecken! Das ist nämlich der Weg der Liebe.

Lies noch einmal 1. Korinther 12,24–31.

Frage oder Aufgabe: Wie erfährst du das Leiden und die Freude von 1Kor 12,26?

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 1 Corinthians 12". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/1-corinthians-12.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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