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Monday, December 23rd, 2024
the Fourth Week of Advent
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Copyright Statement
Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 1 Corinthians 11". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/1-corinthians-11.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op 1 Corinthians 11". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Verse 1-6
Kopfbedeckung und Haartracht (1)
1Kor 11,1. Paulus hat in den vorhergehenden Versen gesagt wie er Christus nachfolgte, und so darfst auch du Paulus folgen.
1Kor 11,2. Er hat bereits eine Menge Ermahnungen erteilen müssen. Das war sehr nötig. Wir haben das ebenfalls nötig. Aber in 1Kor 11,2 steht auch etwas, weshalb er sie lobt. Die Korinther hatten ihn nicht vergessen, sie hatten sogar in allem an ihn gedacht. Das hat ihm gut getan. Hinzu kommt noch, dass sie an den Überlieferungen festhielten, so wie er sie an sie weitergegeben hatte. Das konnte er anerkennen. Dass er sie auf die falsche Art und Weise hinweisen musste, wie sie mit diesen Überlieferungen umgingen, z. B. mit dem Abendmahl, auf das er in diesem Kapitel noch weiter eingeht, kann man auch positiv sehen. Nicht dass er das Falsche guthieß; das Positive war für ihn die Tatsache, dass sie sich ansprechen ließen. Paulus konnte sie auf das Falsche hinweisen und vertraute darauf, dass sie auf ihn hören würden. Wie dem auch sei, Paulus sieht gute Dinge bei den Korinthern.
1Kor 11,3. Im Folgenden spricht er dann über ein Thema, das auch heutzutage noch eins der meistdiskutierten Themen ist, nämlich die Rollen von Mann und Frau im täglichen Leben. In der Welt laufen die Dinge ganz anders, als man es im ersten Teil dieses Kapitels liest, so dass du diesen Abschnitt gleich ein paarmal lesen solltest, um deine Gedanken hierzu richtig zu ordnen. Die Rangordnung, die 1Kor 11,3 aufzeigt, ist in der Welt völlig abgehakt. An Gott und Christus glaubt man nicht mehr. Der Mann als Haupt der Frau ist eine so altmodische und falsche Vorstellung, dass alles getan werden muss, um diesem Gedanken den Hals umzudrehen.
Ich sagte, dass 1Kor 11,3 eine Rangordnung aufzeigt. Damit meine ich Folgendes: Ganz oben steht Gott, darunter Christus, darunter der Mann und darunter die Frau. Für manche entsteht durch diese Rangordnung der Eindruck, und dagegen wehrt man sich, dass die Frau ganz unten an dieser Liste hängt und damit einen minderwertigen Platz zugewiesen bekommt. Das ist nicht so! Paulus weist vielmehr auf die Erschaffung von Mann und Frau hin. Dort sieht man, dass der Mann zuerst geschaffen wurde und die Frau aus ihm hervorkam. Aus seiner Seite übrigens, d. h. als jemand, die ihm zur Seite gestellt ist. Der Mann ist das Haupt der Schöpfung. Aber er hat selbst auch ein Haupt über sich, und das ist Christus. Ihm ist er Verantwortung schuldig. In allen Dingen muss er sein Haupt befragen: wie er sich seiner Frau gegenüber zu verhalten hat, in der Familie, in der Gesellschaft und in der Versammlung. Christus ist nicht nur sein Haupt, sondern auch sein Vorbild. Denn es heißt, dass das Haupt des Christus Gott ist. Das bezieht sich natürlich nicht auf Christus als den ewigen Sohn, sondern auf Ihn als Menschen. Als Mensch hat der Herr Jesus sich völlig dem Willen Gottes unterworfen. Unterworfen sein klingt dir vielleicht etwas sklavisch in den Ohren, aber es geht hier um einen Platz der Unterordnung unter einen anderen. Dadurch, dass der Mann sein Haupt, Christus, achtet, kann er auf die richtige Weise für seine Frau „Haupt“ sein. Dann wird er seine Frau nicht dirigieren, sondern ihr auf eine Weise Anweisungen geben, die es ihr leicht macht, auf ihn zu hören.
1Kor 11,4. Wie kann diese Rangordnung nun sichtbar werden? Woran kann man erkennen, dass der Schöpfungsordnung Gottes entsprochen wird? Christus ist nicht mehr als Mensch auf der Erde, das Geschöpf „Mensch“ aber sehr wohl. Der Mensch trägt das Bild Gottes. Er ist daher auch dazu berufen, dieser Rangordnung zu entsprechen. Am besten ist das beim Beten und Weissagen zu sehen. Beim Beten richtet sich der Mensch an Gott, beim Weissagen richtet sich Gott an den Menschen. In beiden Fällen geschieht das durch den Mund des Menschen. Wenn hier Beten mit Weissagen auf eine Stufe gestellt wird, ist klar, dass es um lautes Beten in Gegenwart anderer geht. Weissagen hat keinen Sinn, wenn es keine Zuhörer gibt. Wenn der Mann nun zu Gott betet oder vor den Menschen weissagt, muss er den Platz beachten, den Gott ihm als sichtbares Haupt in der Schöpfung gegeben hat. Deshalb darf er nichts auf dem Kopf haben. In der sichtbaren Schöpfung gibt es niemand, dem er untergeordnet wäre, denn das besagt die Kopfbedeckung, wie in den folgenden Versen dargelegt wird. Wenn er sich etwas auf den Kopf tun würde, würde er sein unsichtbares Haupt, Christus im Himmel, entehren. Weißt du, warum? Weil er durch seine Kopfbedeckung den Eindruck erwecken würde, dass er außer Christus noch einem anderen Haupt unterworfen ist.
1Kor 11,5. Bei der Frau ist das anders. Sie muss gerade eine Kopfbedeckung tragen, wenn sie im Beisein anderer laut betet oder weissagt. Dadurch gibt sie zu erkennen, dass sie ihren Platz unter dem Mann nicht aufgibt, wenn sie etwas tut, was eigentlich der Mann tun müsste. Es geht dabei um Fälle, wo keine Männer anwesend sind, denn sobald diese anwesend sind, ist es ihre Verantwortung, zu beten oder zu weissagen. Wenn es um das Beten geht, gilt die Vorschrift für die Männer in 1. Timotheus 2, dass sie an jedem Ort beten sollen (1Tim 2,8). Wichtig ist immer, daran zu denken, dass es um den jeweiligen öffentlichen Platz in der Schöpfung geht. Der Platz des öffentlichen Auftretens ist der des Mannes. Die Frau hat einen mehr zurückgezogenen Platz. Tritt sie jedoch durch Gebet oder Weissagen in den Vordergrund, so soll sie sich bedecken, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass sie die Stellung des Mannes einnimmt. Andernfalls würde sie ihr Haupt, den Mann, entehren. [Nebenbei: Das Beten oder Weissagen der Frau geschieht an einem anderen Ort als in der Versammlung. In 1. Korinther 14 heißt es unmissverständlich, dass es Frauen in der Versammlung nicht erlaubt ist zu reden (1Kor 14,34).]
Vielleicht scheint es dir alles etwas übertrieben, dass so viel Wert darauf gelegt wird, ob jemand einen Hut oder ein Kopftuch aufhat oder nicht. Es ist jedoch sehr wichtig, und zwar weil Gott es sagt. Vor der sichtbaren und der unsichtbaren Welt möchte Er ein Zeugnis seiner Ordnung in der Schöpfung haben. Es ist dasselbe wie mit dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen im Paradies. Warum durften Adam und Eva nicht davon essen? Die Frucht war doch nicht schlechter als die der anderen Bäume. Aber Gott hatte es gesagt. Das war ein ausreichender Grund, um nicht davon zu essen. Gott möchte, dass das, was Er sagt, anerkannt wird, und damit verbindet Er Segen. Diesen Segen verlieren wir, wenn wir nicht auf Ihn hören, so wie Adam und Eva den Segen verloren, als sie eigenwillig handelten.
1Kor 11,6. Mit der Kopfbedeckung der Frau ist noch etwas verbunden, und das ist ihr Haar. Wenn sie ihren Kopf nicht bedecken will, soll auch ihr Haar abgeschnitten werden. Warum das nun wieder? Weil das lange Haar, das sie trägt, ihre Ehre ist (1Kor 11,15). Wenn sie unbedeckt betet oder weissagt, stellt sie sich eigentlich auf den Platz des Mannes und ehrt ihn nicht als ihr Haupt. Im Alten Testament gibt es zwei Stellen, wo über das Haar der Frau gesprochen wird. In beiden Fällen steht diese Stelle in einem Abschnitt, in dem es um die Beziehung zwischen Mann und Frau geht. Die erste Stelle ist in 4. Mose 5, wo es heißt, dass der Kopf einer Frau entblößt werden musste (4Mo 5,18). Es geht dort um eine Frau, die von ihrem Mann der Untreue verdächtigt wurde. Die zweite Stelle ist in 5. Mose 21, wo man liest, dass sie kahl geschoren werden musste (5Mo 21,12). Dort geht es um eine Frau in Kriegsgefangenschaft. In beiden Fällen wird das Kopfhaar der Frau mit Unehre und Schande in Verbindung gebracht. Weißt du, dass in den Niederlanden kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Frauen, die verdächtigt wurden, sich mit einem deutschen Soldaten eingelassen zu haben, kahl geschoren wurden? Wenn man das bedenkt, wird auch der erste Teil von 1Kor 11,6 in unserem Kapitel etwas klarer. Paulus geht jedoch davon aus, dass eine Frau sich der Schande bewusst ist, wenn sie sich das Haar abschneiden oder sogar kahl scheren lässt. Im zweiten Teil von 1Kor 11,6 dreht er die Sache sofort wieder um und sagt, dass, wenn es für eine Frau eine Schande ist, das Haar abzuschneiden, sie gerade deshalb ihren Kopf bedecken soll. Du siehst hier, wie eng Kopfbedeckung und Haartracht miteinander verbunden sind.
Lies noch einmal 1. Korinther 11,2–6.
Frage oder Aufgabe: Warum ist es wichtig, dass jeder seinen eigenen Platz hat und ihn auch einnimmt?
Verse 1-6
Kopfbedeckung und Haartracht (1)
1Kor 11,1. Paulus hat in den vorhergehenden Versen gesagt wie er Christus nachfolgte, und so darfst auch du Paulus folgen.
1Kor 11,2. Er hat bereits eine Menge Ermahnungen erteilen müssen. Das war sehr nötig. Wir haben das ebenfalls nötig. Aber in 1Kor 11,2 steht auch etwas, weshalb er sie lobt. Die Korinther hatten ihn nicht vergessen, sie hatten sogar in allem an ihn gedacht. Das hat ihm gut getan. Hinzu kommt noch, dass sie an den Überlieferungen festhielten, so wie er sie an sie weitergegeben hatte. Das konnte er anerkennen. Dass er sie auf die falsche Art und Weise hinweisen musste, wie sie mit diesen Überlieferungen umgingen, z. B. mit dem Abendmahl, auf das er in diesem Kapitel noch weiter eingeht, kann man auch positiv sehen. Nicht dass er das Falsche guthieß; das Positive war für ihn die Tatsache, dass sie sich ansprechen ließen. Paulus konnte sie auf das Falsche hinweisen und vertraute darauf, dass sie auf ihn hören würden. Wie dem auch sei, Paulus sieht gute Dinge bei den Korinthern.
1Kor 11,3. Im Folgenden spricht er dann über ein Thema, das auch heutzutage noch eins der meistdiskutierten Themen ist, nämlich die Rollen von Mann und Frau im täglichen Leben. In der Welt laufen die Dinge ganz anders, als man es im ersten Teil dieses Kapitels liest, so dass du diesen Abschnitt gleich ein paarmal lesen solltest, um deine Gedanken hierzu richtig zu ordnen. Die Rangordnung, die 1Kor 11,3 aufzeigt, ist in der Welt völlig abgehakt. An Gott und Christus glaubt man nicht mehr. Der Mann als Haupt der Frau ist eine so altmodische und falsche Vorstellung, dass alles getan werden muss, um diesem Gedanken den Hals umzudrehen.
Ich sagte, dass 1Kor 11,3 eine Rangordnung aufzeigt. Damit meine ich Folgendes: Ganz oben steht Gott, darunter Christus, darunter der Mann und darunter die Frau. Für manche entsteht durch diese Rangordnung der Eindruck, und dagegen wehrt man sich, dass die Frau ganz unten an dieser Liste hängt und damit einen minderwertigen Platz zugewiesen bekommt. Das ist nicht so! Paulus weist vielmehr auf die Erschaffung von Mann und Frau hin. Dort sieht man, dass der Mann zuerst geschaffen wurde und die Frau aus ihm hervorkam. Aus seiner Seite übrigens, d. h. als jemand, die ihm zur Seite gestellt ist. Der Mann ist das Haupt der Schöpfung. Aber er hat selbst auch ein Haupt über sich, und das ist Christus. Ihm ist er Verantwortung schuldig. In allen Dingen muss er sein Haupt befragen: wie er sich seiner Frau gegenüber zu verhalten hat, in der Familie, in der Gesellschaft und in der Versammlung. Christus ist nicht nur sein Haupt, sondern auch sein Vorbild. Denn es heißt, dass das Haupt des Christus Gott ist. Das bezieht sich natürlich nicht auf Christus als den ewigen Sohn, sondern auf Ihn als Menschen. Als Mensch hat der Herr Jesus sich völlig dem Willen Gottes unterworfen. Unterworfen sein klingt dir vielleicht etwas sklavisch in den Ohren, aber es geht hier um einen Platz der Unterordnung unter einen anderen. Dadurch, dass der Mann sein Haupt, Christus, achtet, kann er auf die richtige Weise für seine Frau „Haupt“ sein. Dann wird er seine Frau nicht dirigieren, sondern ihr auf eine Weise Anweisungen geben, die es ihr leicht macht, auf ihn zu hören.
1Kor 11,4. Wie kann diese Rangordnung nun sichtbar werden? Woran kann man erkennen, dass der Schöpfungsordnung Gottes entsprochen wird? Christus ist nicht mehr als Mensch auf der Erde, das Geschöpf „Mensch“ aber sehr wohl. Der Mensch trägt das Bild Gottes. Er ist daher auch dazu berufen, dieser Rangordnung zu entsprechen. Am besten ist das beim Beten und Weissagen zu sehen. Beim Beten richtet sich der Mensch an Gott, beim Weissagen richtet sich Gott an den Menschen. In beiden Fällen geschieht das durch den Mund des Menschen. Wenn hier Beten mit Weissagen auf eine Stufe gestellt wird, ist klar, dass es um lautes Beten in Gegenwart anderer geht. Weissagen hat keinen Sinn, wenn es keine Zuhörer gibt. Wenn der Mann nun zu Gott betet oder vor den Menschen weissagt, muss er den Platz beachten, den Gott ihm als sichtbares Haupt in der Schöpfung gegeben hat. Deshalb darf er nichts auf dem Kopf haben. In der sichtbaren Schöpfung gibt es niemand, dem er untergeordnet wäre, denn das besagt die Kopfbedeckung, wie in den folgenden Versen dargelegt wird. Wenn er sich etwas auf den Kopf tun würde, würde er sein unsichtbares Haupt, Christus im Himmel, entehren. Weißt du, warum? Weil er durch seine Kopfbedeckung den Eindruck erwecken würde, dass er außer Christus noch einem anderen Haupt unterworfen ist.
1Kor 11,5. Bei der Frau ist das anders. Sie muss gerade eine Kopfbedeckung tragen, wenn sie im Beisein anderer laut betet oder weissagt. Dadurch gibt sie zu erkennen, dass sie ihren Platz unter dem Mann nicht aufgibt, wenn sie etwas tut, was eigentlich der Mann tun müsste. Es geht dabei um Fälle, wo keine Männer anwesend sind, denn sobald diese anwesend sind, ist es ihre Verantwortung, zu beten oder zu weissagen. Wenn es um das Beten geht, gilt die Vorschrift für die Männer in 1. Timotheus 2, dass sie an jedem Ort beten sollen (1Tim 2,8). Wichtig ist immer, daran zu denken, dass es um den jeweiligen öffentlichen Platz in der Schöpfung geht. Der Platz des öffentlichen Auftretens ist der des Mannes. Die Frau hat einen mehr zurückgezogenen Platz. Tritt sie jedoch durch Gebet oder Weissagen in den Vordergrund, so soll sie sich bedecken, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass sie die Stellung des Mannes einnimmt. Andernfalls würde sie ihr Haupt, den Mann, entehren. [Nebenbei: Das Beten oder Weissagen der Frau geschieht an einem anderen Ort als in der Versammlung. In 1. Korinther 14 heißt es unmissverständlich, dass es Frauen in der Versammlung nicht erlaubt ist zu reden (1Kor 14,34).]
Vielleicht scheint es dir alles etwas übertrieben, dass so viel Wert darauf gelegt wird, ob jemand einen Hut oder ein Kopftuch aufhat oder nicht. Es ist jedoch sehr wichtig, und zwar weil Gott es sagt. Vor der sichtbaren und der unsichtbaren Welt möchte Er ein Zeugnis seiner Ordnung in der Schöpfung haben. Es ist dasselbe wie mit dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen im Paradies. Warum durften Adam und Eva nicht davon essen? Die Frucht war doch nicht schlechter als die der anderen Bäume. Aber Gott hatte es gesagt. Das war ein ausreichender Grund, um nicht davon zu essen. Gott möchte, dass das, was Er sagt, anerkannt wird, und damit verbindet Er Segen. Diesen Segen verlieren wir, wenn wir nicht auf Ihn hören, so wie Adam und Eva den Segen verloren, als sie eigenwillig handelten.
1Kor 11,6. Mit der Kopfbedeckung der Frau ist noch etwas verbunden, und das ist ihr Haar. Wenn sie ihren Kopf nicht bedecken will, soll auch ihr Haar abgeschnitten werden. Warum das nun wieder? Weil das lange Haar, das sie trägt, ihre Ehre ist (1Kor 11,15). Wenn sie unbedeckt betet oder weissagt, stellt sie sich eigentlich auf den Platz des Mannes und ehrt ihn nicht als ihr Haupt. Im Alten Testament gibt es zwei Stellen, wo über das Haar der Frau gesprochen wird. In beiden Fällen steht diese Stelle in einem Abschnitt, in dem es um die Beziehung zwischen Mann und Frau geht. Die erste Stelle ist in 4. Mose 5, wo es heißt, dass der Kopf einer Frau entblößt werden musste (4Mo 5,18). Es geht dort um eine Frau, die von ihrem Mann der Untreue verdächtigt wurde. Die zweite Stelle ist in 5. Mose 21, wo man liest, dass sie kahl geschoren werden musste (5Mo 21,12). Dort geht es um eine Frau in Kriegsgefangenschaft. In beiden Fällen wird das Kopfhaar der Frau mit Unehre und Schande in Verbindung gebracht. Weißt du, dass in den Niederlanden kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Frauen, die verdächtigt wurden, sich mit einem deutschen Soldaten eingelassen zu haben, kahl geschoren wurden? Wenn man das bedenkt, wird auch der erste Teil von 1Kor 11,6 in unserem Kapitel etwas klarer. Paulus geht jedoch davon aus, dass eine Frau sich der Schande bewusst ist, wenn sie sich das Haar abschneiden oder sogar kahl scheren lässt. Im zweiten Teil von 1Kor 11,6 dreht er die Sache sofort wieder um und sagt, dass, wenn es für eine Frau eine Schande ist, das Haar abzuschneiden, sie gerade deshalb ihren Kopf bedecken soll. Du siehst hier, wie eng Kopfbedeckung und Haartracht miteinander verbunden sind.
Lies noch einmal 1. Korinther 11,2–6.
Frage oder Aufgabe: Warum ist es wichtig, dass jeder seinen eigenen Platz hat und ihn auch einnimmt?
Verse 7-16
Kopfbedeckung und Haartracht (2)
1Kor 11,7. Der Mann ist das Bild und die Herrlichkeit Gottes. Das ist nichts Geringes. Es bedeutet so viel wie: Der Mann soll der sichtbare Repräsentant Gottes sein. Auch erwartet Gott vom Mann, dass er die Kennzeichen und Eigenschaften seines Wesens darstellt, sie sozusagen ausstrahlt. Deshalb soll er seinen Kopf nicht bedecken. Die Frau ihrerseits ist die Herrlichkeit des Mannes. Sie darf etwas von ihm ausstrahlen, indem sie durch ihr Handeln bestimmte Charakterzüge von ihm zeigt.
Diese Dinge ergeben sich aus der Art und Weise, wie Gott beide erschaffen hat. „Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva“ (1Tim 2,13). Adam war bereits erschaffen, und danach nahm Gott eine Rippe aus Adam und bildete daraus Eva (1Mo 2,21-22).
1Kor 11,8-9. Neben der Reihenfolge der Schöpfung von Mann und Frau ist aber auch der Grund für die Erschaffung der Frau wichtig. Die Frau ist um Adams willen geschaffen worden und nicht Adam um Evas willen. Eva ist Adam als Hilfe gegeben, die zu ihm passt. Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Mann seiner Frau nie helfen soll. Im Gegenteil, der Mann wird seiner Frau aus Liebe helfen, soviel und wo er nur kann. Aber das ändert nichts an den Versen, die hier stehen, und die müssen wir gut festhalten, weil Kräfte am Werk sind, die diese Ordnung in der Schöpfung Gottes umkehren wollen. In der Welt gewinnt die Emanzipationsbewegung immer mehr an Einfluss. Das geht nicht schnell, aber doch stetig weiter. In der Emanzipationsbewegung will man mit diesen Versen brechen. Der Feminismus macht sich dafür stark, dass die Frau das Haupt des Mannes wird. Dass dies in der Welt geschieht, ist nicht verwunderlich. Aber es bleibt nicht ohne Einfluss auf die Gläubigen.
1Kor 11,10. Dass die Frau „eine Macht auf dem Haupt haben“ soll, wird oft als Last empfunden und nicht als Vorrecht. Die Kopfbedeckung wird hier „eine Macht“ genannt, weil sie ein Zeichen der Autorität ist, unter der die Frau steht, denn der Mann ist ja ihr Haupt. Sicher, Gott sieht immer zunächst das Herz an, wie es damit steht. Es ist auch wichtig, ob jemand etwas nur tut, weil „man“ das sagt, oder ob jemand etwas aus bewusstem Gehorsam und Liebe zu Gott tut. Aber Er hat auch sichtbare Zeichen gegeben. An diesen Zeichen können die Engel sehen, ob jemand die Ordnung, die Gott in der Schöpfung gegeben hat, beachtet oder nicht. Die Kopfbedeckung beim Beten und Weissagen ist der sichtbare Beweis, dass die Frau gegenüber Gott und den Menschen in keiner Weise den Platz des Mannes einnehmen will.
Hier steht aber, dass es „um der Engel willen“ geschieht. Das scheint ein seltsamer Grund für die Kopfbedeckung zu sein. Dennoch ist es aufschlussreich, dass gerade hier die Engel genannt werden. Sie waren dabei, als Gott die Welt schuf (Hiob 38,7). Engel sind Zuschauer. Sie schauen auf die Erde und haben großes Interesse an den Wegen, die Gott mit der Erde geht. Sie haben in der Zeit, die im Alten Testament beschrieben wird, den Fall des Menschen gesehen. Danach haben sie das vollkommene Leben des Herrn Jesus gesehen: Sie waren dabei, als Er geboren wurde, als Er in der Wüste versucht wurde, als Er in Gethsemane in ringendem Kampf war, als Er aus dem Grab auferstand und in den Himmel zurückkehrte. Das findest du alles in den Evangelien. Das Erlösungswerk, das der Herr Jesus vollbracht hat, hat Er nicht für Engel vollbracht, sondern für schuldige Menschen. Nun schauen sie zu, wie besonders die gläubige Frau – durch die Frau ist ja die Sünde in die Welt gekommen – die Ordnung beachtet, die Gott eingesetzt hat. Es geht also nicht um kulturgebundene Dinge. Daran haben Engel kein Interesse. Es geht um die Schöpfungsordnung Gottes, die bestehen bleibt, solange die Erde besteht. Gläubige haben das Vorrecht und die Verantwortung, wieder neu die von Gott gegebene Ordnung darzustellen, während die Welt unter der Führung des Teufels einen Kurs fährt, der dem völlig entgegensteht.
1Kor 11,11. Dieser Vers zeigt, dass Mann und Frau gemeinsam ihren Platz im Herrn haben. „Im Herrn“ gibt es keinen Unterschied. „Im Herrn“ bedeutet, dass sie beide vor seinem Angesicht stehen und in gegenseitiger Harmonie Ihm als ihrem Herrn dienen dürfen. Er ist Herr sowohl des Mannes als auch der Frau. Wenn beide sich dessen bewusst sind und das beachten, wird das richtige Gleichgewicht in der Beziehung zueinander keine Probleme aufwerfen.
1Kor 11,12. Dieses Gleichgewicht zeigt auch 1Kor 11,12: Die Frau ist zwar aus dem Mann genommen, aber nach Adam ist kein Mann mehr zur Welt gekommen außer durch eine Frau. Das darf der Frau zur Ehre gereichen. Natürlich bleibt es so, dass Gott der Ursprung allen Lebens ist. Er ist der Schöpfer jedes Mannes und jeder Frau.
1Kor 11,13. Paulus hat verschiedene Gründe angeführt, die die Frau davon überzeugen sollen, dass sie beim Beten ihren Kopf bedecken soll. Er hat in den 1Kor 11,3-9 auf die Schöpfungsordnung hingewiesen. Dann hat er die Engel als Zuschauer angeführt. In 1Kor 11,13 nennt er noch einen Grund, nämlich das natürliche Empfinden. Er beruft sich auf das Unterscheidungsvermögen der Gläubigen, denn das ist der Sinn von „Urteilt bei euch selbst“. Sie sollten einmal auf geistliche Weise über diese Sache nachdenken, um dann zu einem Urteil zu kommen und eine Entscheidung zu treffen. Für diese Beurteilung ist allerdings ein Maßstab notwendig. Du kannst so etwas nicht auf eigene Faust abwägen, denn dann wird es eine rein gefühlsmäßige Beurteilung. Du kannst nur dann zu einem richtigen Urteil kommen, wenn du deine Knie vor dem Herrn beugst, Ihn um Licht und Einsicht bittest, die Schrift sorgfältig untersuchst und von Herzen bereit bist, dich dem Ergebnis zu unterwerfen.
1Kor 11,14. Ob es sich für eine Frau gehört, unbedeckt zu Gott zu beten, zeigt bereits die Natur in Verbindung mit dem Haar des Mannes und der Frau. Denn Kopfbedeckung und Haar stehen in engem Zusammenhang miteinander. Langes Haar ist in der Bibel mit Unterordnung verbunden, mit dem Verzicht auf bestimmte Rechte und der Hingabe an einen anderen. Weil der Mann von Gott einen Platz im Vordergrund erhalten hat, soll er kein langes Haar tragen, wogegen das lange Haar für die Frau ein Schmuck ist. Es ist ihre Ehre. Das lehrt die Natur. Es ist unnatürlich, dass ein Mann langes Haar und eine Frau kurzes Haar hat. Vielleicht empfindet jemand das nicht so. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Natur das durchaus lehrt, denn Gott sagt es hier in seinem Wort. So kann es z. B. auch sein, dass viele Menschen sagen, Homosexualität sei normal und natürlich, während die Natur doch das Gegenteil lehrt. In Römer 1 werden solche Beziehungen daher auch „widernatürlich“ genannt (Röm 1,26).
1Kor 11,15. Das lange Haar ist der Frau als Schleier gegeben, wodurch sie ihre Anständigkeit und Zuwendung zu ihrem Mann zeigt. Es hat natürlich nur dann Bedeutung, wenn sie diese Anständigkeit und Zuwendung durch ihre Haltung ausdrückt. Dann wird die Ehre, die mit dem Tragen des langen Haares verbunden ist, völlig ihr gehören.
Auf die Diskussion „Wie lang ist lang?“ gehe ich nicht ein. In Lukas 7 und in Johannes 12 hast du einen Hinweis: Es war lang genug, um die Füße des Herrn damit zu trocknen (Lk 7,38; 44; Joh 12,3). Auch in Offenbarung 9 finden wir einen Hinweis (Off 9,8). Wir lesen dort von „Frauenhaar“. Da es im Material keinen Unterschied gibt, muss die Erwähnung mit der Länge zu tun haben. Es muss also ein deutlicher Unterschied zwischen der Haarlänge von Frau und Mann zu sehen sein.
1Kor 11,16. Wer darüber streiten möchte, muss das selbst wissen. Es ist jedenfalls nicht die Gewohnheit des Apostels und auch nicht irgendeiner örtlichen Versammlung. Das dürfte eigentlich jedem klar sein. Allzu oft wird es dadurch verwirrend, kompliziert und schwierig gemacht, dass wir uns nicht mehr einfach an das halten, was das Wort Gottes uns sagt. Auch in dieser Hinsicht hat die Welt einen großen Einfluss auf das Denken der Gläubigen bekommen. Dieser Einfluss kommt dann auch im Äußeren zum Vorschein. Langes Haar ist eine Ehre für die Frau, sagt Gott hier. Welche Frau traut sich noch, sich diese Ehre ohne Kompromisse zu erwerben?
PS: Es geht in diesen Versen natürlich um den Normalfall. Es gibt Frauen, die durch Krankheit oder andere Ursachen, für die sie nichts können, kein langes Haar haben (können).
Lies noch einmal 1. Korinther 11,7–16.
Frage oder Aufgabe: Warum ist dieser Abschnitt so wichtig für die Praxis des christlichen Lebens?
Verse 7-16
Kopfbedeckung und Haartracht (2)
1Kor 11,7. Der Mann ist das Bild und die Herrlichkeit Gottes. Das ist nichts Geringes. Es bedeutet so viel wie: Der Mann soll der sichtbare Repräsentant Gottes sein. Auch erwartet Gott vom Mann, dass er die Kennzeichen und Eigenschaften seines Wesens darstellt, sie sozusagen ausstrahlt. Deshalb soll er seinen Kopf nicht bedecken. Die Frau ihrerseits ist die Herrlichkeit des Mannes. Sie darf etwas von ihm ausstrahlen, indem sie durch ihr Handeln bestimmte Charakterzüge von ihm zeigt.
Diese Dinge ergeben sich aus der Art und Weise, wie Gott beide erschaffen hat. „Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva“ (1Tim 2,13). Adam war bereits erschaffen, und danach nahm Gott eine Rippe aus Adam und bildete daraus Eva (1Mo 2,21-22).
1Kor 11,8-9. Neben der Reihenfolge der Schöpfung von Mann und Frau ist aber auch der Grund für die Erschaffung der Frau wichtig. Die Frau ist um Adams willen geschaffen worden und nicht Adam um Evas willen. Eva ist Adam als Hilfe gegeben, die zu ihm passt. Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Mann seiner Frau nie helfen soll. Im Gegenteil, der Mann wird seiner Frau aus Liebe helfen, soviel und wo er nur kann. Aber das ändert nichts an den Versen, die hier stehen, und die müssen wir gut festhalten, weil Kräfte am Werk sind, die diese Ordnung in der Schöpfung Gottes umkehren wollen. In der Welt gewinnt die Emanzipationsbewegung immer mehr an Einfluss. Das geht nicht schnell, aber doch stetig weiter. In der Emanzipationsbewegung will man mit diesen Versen brechen. Der Feminismus macht sich dafür stark, dass die Frau das Haupt des Mannes wird. Dass dies in der Welt geschieht, ist nicht verwunderlich. Aber es bleibt nicht ohne Einfluss auf die Gläubigen.
1Kor 11,10. Dass die Frau „eine Macht auf dem Haupt haben“ soll, wird oft als Last empfunden und nicht als Vorrecht. Die Kopfbedeckung wird hier „eine Macht“ genannt, weil sie ein Zeichen der Autorität ist, unter der die Frau steht, denn der Mann ist ja ihr Haupt. Sicher, Gott sieht immer zunächst das Herz an, wie es damit steht. Es ist auch wichtig, ob jemand etwas nur tut, weil „man“ das sagt, oder ob jemand etwas aus bewusstem Gehorsam und Liebe zu Gott tut. Aber Er hat auch sichtbare Zeichen gegeben. An diesen Zeichen können die Engel sehen, ob jemand die Ordnung, die Gott in der Schöpfung gegeben hat, beachtet oder nicht. Die Kopfbedeckung beim Beten und Weissagen ist der sichtbare Beweis, dass die Frau gegenüber Gott und den Menschen in keiner Weise den Platz des Mannes einnehmen will.
Hier steht aber, dass es „um der Engel willen“ geschieht. Das scheint ein seltsamer Grund für die Kopfbedeckung zu sein. Dennoch ist es aufschlussreich, dass gerade hier die Engel genannt werden. Sie waren dabei, als Gott die Welt schuf (Hiob 38,7). Engel sind Zuschauer. Sie schauen auf die Erde und haben großes Interesse an den Wegen, die Gott mit der Erde geht. Sie haben in der Zeit, die im Alten Testament beschrieben wird, den Fall des Menschen gesehen. Danach haben sie das vollkommene Leben des Herrn Jesus gesehen: Sie waren dabei, als Er geboren wurde, als Er in der Wüste versucht wurde, als Er in Gethsemane in ringendem Kampf war, als Er aus dem Grab auferstand und in den Himmel zurückkehrte. Das findest du alles in den Evangelien. Das Erlösungswerk, das der Herr Jesus vollbracht hat, hat Er nicht für Engel vollbracht, sondern für schuldige Menschen. Nun schauen sie zu, wie besonders die gläubige Frau – durch die Frau ist ja die Sünde in die Welt gekommen – die Ordnung beachtet, die Gott eingesetzt hat. Es geht also nicht um kulturgebundene Dinge. Daran haben Engel kein Interesse. Es geht um die Schöpfungsordnung Gottes, die bestehen bleibt, solange die Erde besteht. Gläubige haben das Vorrecht und die Verantwortung, wieder neu die von Gott gegebene Ordnung darzustellen, während die Welt unter der Führung des Teufels einen Kurs fährt, der dem völlig entgegensteht.
1Kor 11,11. Dieser Vers zeigt, dass Mann und Frau gemeinsam ihren Platz im Herrn haben. „Im Herrn“ gibt es keinen Unterschied. „Im Herrn“ bedeutet, dass sie beide vor seinem Angesicht stehen und in gegenseitiger Harmonie Ihm als ihrem Herrn dienen dürfen. Er ist Herr sowohl des Mannes als auch der Frau. Wenn beide sich dessen bewusst sind und das beachten, wird das richtige Gleichgewicht in der Beziehung zueinander keine Probleme aufwerfen.
1Kor 11,12. Dieses Gleichgewicht zeigt auch 1Kor 11,12: Die Frau ist zwar aus dem Mann genommen, aber nach Adam ist kein Mann mehr zur Welt gekommen außer durch eine Frau. Das darf der Frau zur Ehre gereichen. Natürlich bleibt es so, dass Gott der Ursprung allen Lebens ist. Er ist der Schöpfer jedes Mannes und jeder Frau.
1Kor 11,13. Paulus hat verschiedene Gründe angeführt, die die Frau davon überzeugen sollen, dass sie beim Beten ihren Kopf bedecken soll. Er hat in den 1Kor 11,3-9 auf die Schöpfungsordnung hingewiesen. Dann hat er die Engel als Zuschauer angeführt. In 1Kor 11,13 nennt er noch einen Grund, nämlich das natürliche Empfinden. Er beruft sich auf das Unterscheidungsvermögen der Gläubigen, denn das ist der Sinn von „Urteilt bei euch selbst“. Sie sollten einmal auf geistliche Weise über diese Sache nachdenken, um dann zu einem Urteil zu kommen und eine Entscheidung zu treffen. Für diese Beurteilung ist allerdings ein Maßstab notwendig. Du kannst so etwas nicht auf eigene Faust abwägen, denn dann wird es eine rein gefühlsmäßige Beurteilung. Du kannst nur dann zu einem richtigen Urteil kommen, wenn du deine Knie vor dem Herrn beugst, Ihn um Licht und Einsicht bittest, die Schrift sorgfältig untersuchst und von Herzen bereit bist, dich dem Ergebnis zu unterwerfen.
1Kor 11,14. Ob es sich für eine Frau gehört, unbedeckt zu Gott zu beten, zeigt bereits die Natur in Verbindung mit dem Haar des Mannes und der Frau. Denn Kopfbedeckung und Haar stehen in engem Zusammenhang miteinander. Langes Haar ist in der Bibel mit Unterordnung verbunden, mit dem Verzicht auf bestimmte Rechte und der Hingabe an einen anderen. Weil der Mann von Gott einen Platz im Vordergrund erhalten hat, soll er kein langes Haar tragen, wogegen das lange Haar für die Frau ein Schmuck ist. Es ist ihre Ehre. Das lehrt die Natur. Es ist unnatürlich, dass ein Mann langes Haar und eine Frau kurzes Haar hat. Vielleicht empfindet jemand das nicht so. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die Natur das durchaus lehrt, denn Gott sagt es hier in seinem Wort. So kann es z. B. auch sein, dass viele Menschen sagen, Homosexualität sei normal und natürlich, während die Natur doch das Gegenteil lehrt. In Römer 1 werden solche Beziehungen daher auch „widernatürlich“ genannt (Röm 1,26).
1Kor 11,15. Das lange Haar ist der Frau als Schleier gegeben, wodurch sie ihre Anständigkeit und Zuwendung zu ihrem Mann zeigt. Es hat natürlich nur dann Bedeutung, wenn sie diese Anständigkeit und Zuwendung durch ihre Haltung ausdrückt. Dann wird die Ehre, die mit dem Tragen des langen Haares verbunden ist, völlig ihr gehören.
Auf die Diskussion „Wie lang ist lang?“ gehe ich nicht ein. In Lukas 7 und in Johannes 12 hast du einen Hinweis: Es war lang genug, um die Füße des Herrn damit zu trocknen (Lk 7,38; 44; Joh 12,3). Auch in Offenbarung 9 finden wir einen Hinweis (Off 9,8). Wir lesen dort von „Frauenhaar“. Da es im Material keinen Unterschied gibt, muss die Erwähnung mit der Länge zu tun haben. Es muss also ein deutlicher Unterschied zwischen der Haarlänge von Frau und Mann zu sehen sein.
1Kor 11,16. Wer darüber streiten möchte, muss das selbst wissen. Es ist jedenfalls nicht die Gewohnheit des Apostels und auch nicht irgendeiner örtlichen Versammlung. Das dürfte eigentlich jedem klar sein. Allzu oft wird es dadurch verwirrend, kompliziert und schwierig gemacht, dass wir uns nicht mehr einfach an das halten, was das Wort Gottes uns sagt. Auch in dieser Hinsicht hat die Welt einen großen Einfluss auf das Denken der Gläubigen bekommen. Dieser Einfluss kommt dann auch im Äußeren zum Vorschein. Langes Haar ist eine Ehre für die Frau, sagt Gott hier. Welche Frau traut sich noch, sich diese Ehre ohne Kompromisse zu erwerben?
PS: Es geht in diesen Versen natürlich um den Normalfall. Es gibt Frauen, die durch Krankheit oder andere Ursachen, für die sie nichts können, kein langes Haar haben (können).
Lies noch einmal 1. Korinther 11,7–16.
Frage oder Aufgabe: Warum ist dieser Abschnitt so wichtig für die Praxis des christlichen Lebens?
Verse 17-22
An einem Ort zusammenkommen
1Kor 11,17. Paulus schreibt etwas vor. Es kann sein, dass sich dies auf die vorhergehenden Verse bezieht, es kann aber auch sein, dass es sich auf die folgenden Verse bezieht. Jedenfalls gibt es einen Zusammenhang mit den vorhergehenden Versen.
Stell dir vor, ein Mann oder eine Frau würde in der Schöpfungsordnung Gottes nicht den richtigen Platz einnehmen (denn darum geht es in den 1Kor 11,1-16). Meinst du, dass sie dann in der Versammlung Gottes den jeweils richtigen Platz einnehmen werden? Ich halte das für ausgeschlossen. In Korinth kamen die Gläubigen offensichtlich nicht zusammen, um gemeinsam etwas Schönes zu erleben. Sie kamen zusammen, um einander Böses anzutun. Natürlich war das nicht ihre Absicht, aber in der Praxis ihres Zusammenkommens lief es darauf hinaus.
1Kor 11,18. Woran zeigte sich denn, dass ihr Zusammenkommen auf eine schlechte und nicht auf eine gute Weise geschah? Zuerst einmal daran, dass Spaltungen unter ihnen waren. Schon im ersten Kapitel hatte Paulus sie deshalb ermahnen müssen: Es gab Uneinigkeit unter ihnen. Lies das noch einmal in Kapitel 1 nach (1Kor 1,10-12).
Eine Spaltung führt zu Uneinigkeit in einer örtlichen Versammlung. Nach außen hin scheint es so, als würden alle Gläubigen noch zusammenstehen. Sie kommen alle noch zu derselben Zeit in denselben Raum, aber sie kommen nicht alle mit demselben Wunsch. Sie zerfallen in verschiedene Gruppen. Im Fall der Korinther kam während der Abendmahlsfeier der Geist der Uneinigkeit dadurch zutage, dass es einen Unterschied zwischen Arm und Reich gab. In unserer Zeit kann das ebenfalls eine große Gefahr sein. Gläubige mit hoher gesellschaftlicher Stellung können sehr leicht auch in der Versammlung eine führende Rolle spielen, eben weil sie so eine wichtige Position in der Gesellschaft haben. Das sollte nicht so sein.
Bei der Entstehung von Spaltungen können auch andere menschliche Faktoren eine Rolle spielen. Auf den einen macht ein guter Redner großen Eindruck, auf einen anderen seine guten Manieren. Diese Dinge dürfen in den Zusammenkünften der Versammlung keine Rolle spielen. Wenn die Versammlung zusammenkommt, ist nur eins wichtig, nämlich dass jeder Gläubige dort seinen Platz als Glied der Versammlung einnimmt. Das Einnehmen dieses Platzes hat nichts mit der gesellschaftlichen Stellung oder mit den natürlichen Fähigkeiten zu tun, sondern mit dem Werk des Herrn Jesus am Kreuz. Dadurch ist die Versammlung entstanden. Jeder, der weiß, dass der Herr Jesus auch für ihn das Werk vollbracht hat, gehört zur Versammlung. Und jeder, der zur Versammlung gehört, hat innerhalb der Versammlung seinen eigenen, einmaligen Platz und zugleich die Verantwortung, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen.
1Kor 11,19. Es kann jedoch vorkommen, dass, wenn die Gläubigen als Versammlung zusammenkommen, Dinge geschehen, die nicht vom Heiligen Geist sind, sondern von den Gläubigen selbst erdacht worden sind. Dabei geht es um Dinge, die das Wort Gottes verurteilt. Denke nur an Uneinigkeit. Uneinigkeit in einer Versammlung lässt sich nicht beschönigen. Sie muss als Sünde bekannt werden. Wenn sich solche Dinge zeigen, benutzt Gott sie, um die Bewährten offenbar zu machen. Die Bewährten sind die, die sich vor dem Wort Gottes beugen und empfinden, dass eine solche Situation nicht zu seiner Ehre ist. Sie werden das Böse bekennen und bei der Uneinigkeit nicht mitmachen.
In 1Kor 11,19 ist von Parteiungen oder Sekten die Rede. Eine Sekte geht noch einen Schritt weiter als eine Spaltung. Eine Spaltung ist Uneinigkeit innerhalb eines noch bestehenden Ganzen. Wenn von einer Sekte die Rede ist, hat die Spaltung die Gläubigen so weit auseinander getrieben, dass sie auch öffentlich auseinander gegangen sind. Es ist wichtig, die Bedeutung des Wortes „Sekte“ zu verstehen. Eine Sekte ist nicht das, was man gewöhnlich darunter versteht. Im Allgemeinen meint man mit Sekten Glaubensgemeinschaften, die sich von den großen Kirchen gelöst haben. Manchmal handelt es sich dabei tatsächlich um Sekten, aber das muss nicht der Fall sein. Im biblischen Sinn ist eine Sekte jede Glaubensgemeinschaft, die neben der Einheit der Gläubigen noch eine andere Einheit wichtig findet und diese zur Voraussetzung für die Zugehörigkeit macht.
Um bei Korinth zu bleiben: Die Gläubigen waren dadurch uneins, dass einige sich von Paulus angezogen fühlten, andere von Petrus, wieder andere von Apollos. Das kann so weit gehen, dass die Gläubigen dadurch auseinander gehen. Dann sind die Sekten eine Tatsache geworden. Die Kirchengeschichte liefert dafür beschämende Beweise. Die wahre Einheit dagegen ist die Einheit der Versammlung. Diese Einheit wird durch den einen Leib dargestellt. Jeder Gläubige ist davon ein Glied. Um eine Sekte handelt es sich dann, wenn man eine von Menschen aufgestellte Lehre oder ein Bekenntnis, wie biblisch es auch sein mag, unterschreiben muss, um zu dieser Glaubensgemeinschaft gehören zu können. Das Wort Gottes kennt keine Mitgliedschaft in einer Kirchengemeinde, sondern spricht nur von Gliedern des Leibes Christi.
1Kor 11,20. Das Zusammenkommen als Versammlung, wobei die Gläubigen sich als Gläubige, nichts mehr und nichts weniger, versammeln, ist etwas Besonderes. Ist es nicht großartig, dass das zu verschiedenen Gelegenheiten geschehen kann? In Apostelgeschichte 2 lesen wir, zu welchem Zweck die Versammlung unmittelbar nach ihrer Entstehung zusammenkam; das können auch wir immer noch tun (Apg 2,42). Wir dürfen, so wie sie es damals taten, als Versammlung zusammenkommen, um das Brot zu brechen. Darum geht es insbesondere in dem Abschnitt, den wir jetzt vor uns haben. Wir dürfen auch zum Gebet zusammenkommen und auch, um „die Lehre der Apostel“ zu untersuchen, d. h. um gemeinsam Gottes Wort zu erforschen. Für die gesunde Entwicklung einer örtlichen Versammlung ist Letzteres unentbehrlich. In 1. Korinther 14 werden wir weitere Dinge sehen, die mit dem Zusammenkommen als Versammlung zu tun haben.
In Matthäus 18 steht in Verbindung mit dem Zusammenkommen als Versammlung eine großartige Verheißung. Der Herr Jesus sagt dort: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte“ (Mt 18,20) Diesen Vers kann man nicht ohne weiteres auf jede Gelegenheit anwenden, wo zwei oder drei Gläubige sich treffen. Aus dem Zusammenhang von Matthäus 18 geht klar hervor, dass es um die Versammlung geht (Mt 18,15-20). Und wo kommt die Versammlung zusammen? Dort, wo Gläubige sich im Namen des Herrn Jesus versammeln, d. h. wo sie mit seiner Herrlichkeit und Autorität rechnen, wie du sie in der Bibel finden kannst, denn das ist es, was im „Namen“ des Herrn Jesus eingeschlossen ist.
1Kor 11,21. Die Korinther kamen zusammen, um das Abendmahl zu feiern, aber dabei ging es durchaus nicht ehrerbietig zu. Sie waren es gewohnt, zuerst miteinander ein Liebesmahl, d. h. eine gemeinsame Mahlzeit, zu halten und danach das Abendmahl zu feiern. Sie hatten alle Essen und Trinken mitgebracht – oder zumindest diejenigen, denen es gut ging. Es gab nämlich auch Gläubige, die nichts hatten. Statt dass die Reichen ihren Reichtum nun mit den Armen teilten, taten sie sich selbst gütlich. Die Gegensätze traten sogar derart zu Tage, dass einige hungrig waren und andere dem Wein zusprachen und sich betranken.
1Kor 11,22. Sie kamen zwar an einem Ort zusammen und wollten auch das Abendmahl des Herrn essen, aber Paulus sagt hier, dass wegen ihrer schamlosen Haltung gegenüber den anderen Gliedern der Versammlung davon keine Rede sein konnte. Ihr ungehöriges Verhalten, ihre mangelnde Rücksicht auf ihre Mitgeschwister, die ebenfalls Glieder am Leib waren, war daher faktisch eine Verachtung der Versammlung Gottes. Sie beschämten die, die nichts hatten. Nein, dafür konnte der Apostel sie nicht loben.
Noch ein Punkt: Es geht um das Mahl des Herrn. Es ist sein Mahl. Das bedeutet auch, dass nur Er das Recht hat, die einzuladen, die daran teilnehmen. Das kann kein Mensch und keine Gruppe tun. Was die Bedeutung des Abendmahls ist, wird in den folgenden Versen besonders klar beschrieben.
Lies noch einmal 1. Korinther 11,17–22.
Frage oder Aufgabe: Wann kommen Gläubige als Versammlung zusammen?
Verse 17-22
An einem Ort zusammenkommen
1Kor 11,17. Paulus schreibt etwas vor. Es kann sein, dass sich dies auf die vorhergehenden Verse bezieht, es kann aber auch sein, dass es sich auf die folgenden Verse bezieht. Jedenfalls gibt es einen Zusammenhang mit den vorhergehenden Versen.
Stell dir vor, ein Mann oder eine Frau würde in der Schöpfungsordnung Gottes nicht den richtigen Platz einnehmen (denn darum geht es in den 1Kor 11,1-16). Meinst du, dass sie dann in der Versammlung Gottes den jeweils richtigen Platz einnehmen werden? Ich halte das für ausgeschlossen. In Korinth kamen die Gläubigen offensichtlich nicht zusammen, um gemeinsam etwas Schönes zu erleben. Sie kamen zusammen, um einander Böses anzutun. Natürlich war das nicht ihre Absicht, aber in der Praxis ihres Zusammenkommens lief es darauf hinaus.
1Kor 11,18. Woran zeigte sich denn, dass ihr Zusammenkommen auf eine schlechte und nicht auf eine gute Weise geschah? Zuerst einmal daran, dass Spaltungen unter ihnen waren. Schon im ersten Kapitel hatte Paulus sie deshalb ermahnen müssen: Es gab Uneinigkeit unter ihnen. Lies das noch einmal in Kapitel 1 nach (1Kor 1,10-12).
Eine Spaltung führt zu Uneinigkeit in einer örtlichen Versammlung. Nach außen hin scheint es so, als würden alle Gläubigen noch zusammenstehen. Sie kommen alle noch zu derselben Zeit in denselben Raum, aber sie kommen nicht alle mit demselben Wunsch. Sie zerfallen in verschiedene Gruppen. Im Fall der Korinther kam während der Abendmahlsfeier der Geist der Uneinigkeit dadurch zutage, dass es einen Unterschied zwischen Arm und Reich gab. In unserer Zeit kann das ebenfalls eine große Gefahr sein. Gläubige mit hoher gesellschaftlicher Stellung können sehr leicht auch in der Versammlung eine führende Rolle spielen, eben weil sie so eine wichtige Position in der Gesellschaft haben. Das sollte nicht so sein.
Bei der Entstehung von Spaltungen können auch andere menschliche Faktoren eine Rolle spielen. Auf den einen macht ein guter Redner großen Eindruck, auf einen anderen seine guten Manieren. Diese Dinge dürfen in den Zusammenkünften der Versammlung keine Rolle spielen. Wenn die Versammlung zusammenkommt, ist nur eins wichtig, nämlich dass jeder Gläubige dort seinen Platz als Glied der Versammlung einnimmt. Das Einnehmen dieses Platzes hat nichts mit der gesellschaftlichen Stellung oder mit den natürlichen Fähigkeiten zu tun, sondern mit dem Werk des Herrn Jesus am Kreuz. Dadurch ist die Versammlung entstanden. Jeder, der weiß, dass der Herr Jesus auch für ihn das Werk vollbracht hat, gehört zur Versammlung. Und jeder, der zur Versammlung gehört, hat innerhalb der Versammlung seinen eigenen, einmaligen Platz und zugleich die Verantwortung, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen.
1Kor 11,19. Es kann jedoch vorkommen, dass, wenn die Gläubigen als Versammlung zusammenkommen, Dinge geschehen, die nicht vom Heiligen Geist sind, sondern von den Gläubigen selbst erdacht worden sind. Dabei geht es um Dinge, die das Wort Gottes verurteilt. Denke nur an Uneinigkeit. Uneinigkeit in einer Versammlung lässt sich nicht beschönigen. Sie muss als Sünde bekannt werden. Wenn sich solche Dinge zeigen, benutzt Gott sie, um die Bewährten offenbar zu machen. Die Bewährten sind die, die sich vor dem Wort Gottes beugen und empfinden, dass eine solche Situation nicht zu seiner Ehre ist. Sie werden das Böse bekennen und bei der Uneinigkeit nicht mitmachen.
In 1Kor 11,19 ist von Parteiungen oder Sekten die Rede. Eine Sekte geht noch einen Schritt weiter als eine Spaltung. Eine Spaltung ist Uneinigkeit innerhalb eines noch bestehenden Ganzen. Wenn von einer Sekte die Rede ist, hat die Spaltung die Gläubigen so weit auseinander getrieben, dass sie auch öffentlich auseinander gegangen sind. Es ist wichtig, die Bedeutung des Wortes „Sekte“ zu verstehen. Eine Sekte ist nicht das, was man gewöhnlich darunter versteht. Im Allgemeinen meint man mit Sekten Glaubensgemeinschaften, die sich von den großen Kirchen gelöst haben. Manchmal handelt es sich dabei tatsächlich um Sekten, aber das muss nicht der Fall sein. Im biblischen Sinn ist eine Sekte jede Glaubensgemeinschaft, die neben der Einheit der Gläubigen noch eine andere Einheit wichtig findet und diese zur Voraussetzung für die Zugehörigkeit macht.
Um bei Korinth zu bleiben: Die Gläubigen waren dadurch uneins, dass einige sich von Paulus angezogen fühlten, andere von Petrus, wieder andere von Apollos. Das kann so weit gehen, dass die Gläubigen dadurch auseinander gehen. Dann sind die Sekten eine Tatsache geworden. Die Kirchengeschichte liefert dafür beschämende Beweise. Die wahre Einheit dagegen ist die Einheit der Versammlung. Diese Einheit wird durch den einen Leib dargestellt. Jeder Gläubige ist davon ein Glied. Um eine Sekte handelt es sich dann, wenn man eine von Menschen aufgestellte Lehre oder ein Bekenntnis, wie biblisch es auch sein mag, unterschreiben muss, um zu dieser Glaubensgemeinschaft gehören zu können. Das Wort Gottes kennt keine Mitgliedschaft in einer Kirchengemeinde, sondern spricht nur von Gliedern des Leibes Christi.
1Kor 11,20. Das Zusammenkommen als Versammlung, wobei die Gläubigen sich als Gläubige, nichts mehr und nichts weniger, versammeln, ist etwas Besonderes. Ist es nicht großartig, dass das zu verschiedenen Gelegenheiten geschehen kann? In Apostelgeschichte 2 lesen wir, zu welchem Zweck die Versammlung unmittelbar nach ihrer Entstehung zusammenkam; das können auch wir immer noch tun (Apg 2,42). Wir dürfen, so wie sie es damals taten, als Versammlung zusammenkommen, um das Brot zu brechen. Darum geht es insbesondere in dem Abschnitt, den wir jetzt vor uns haben. Wir dürfen auch zum Gebet zusammenkommen und auch, um „die Lehre der Apostel“ zu untersuchen, d. h. um gemeinsam Gottes Wort zu erforschen. Für die gesunde Entwicklung einer örtlichen Versammlung ist Letzteres unentbehrlich. In 1. Korinther 14 werden wir weitere Dinge sehen, die mit dem Zusammenkommen als Versammlung zu tun haben.
In Matthäus 18 steht in Verbindung mit dem Zusammenkommen als Versammlung eine großartige Verheißung. Der Herr Jesus sagt dort: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte“ (Mt 18,20) Diesen Vers kann man nicht ohne weiteres auf jede Gelegenheit anwenden, wo zwei oder drei Gläubige sich treffen. Aus dem Zusammenhang von Matthäus 18 geht klar hervor, dass es um die Versammlung geht (Mt 18,15-20). Und wo kommt die Versammlung zusammen? Dort, wo Gläubige sich im Namen des Herrn Jesus versammeln, d. h. wo sie mit seiner Herrlichkeit und Autorität rechnen, wie du sie in der Bibel finden kannst, denn das ist es, was im „Namen“ des Herrn Jesus eingeschlossen ist.
1Kor 11,21. Die Korinther kamen zusammen, um das Abendmahl zu feiern, aber dabei ging es durchaus nicht ehrerbietig zu. Sie waren es gewohnt, zuerst miteinander ein Liebesmahl, d. h. eine gemeinsame Mahlzeit, zu halten und danach das Abendmahl zu feiern. Sie hatten alle Essen und Trinken mitgebracht – oder zumindest diejenigen, denen es gut ging. Es gab nämlich auch Gläubige, die nichts hatten. Statt dass die Reichen ihren Reichtum nun mit den Armen teilten, taten sie sich selbst gütlich. Die Gegensätze traten sogar derart zu Tage, dass einige hungrig waren und andere dem Wein zusprachen und sich betranken.
1Kor 11,22. Sie kamen zwar an einem Ort zusammen und wollten auch das Abendmahl des Herrn essen, aber Paulus sagt hier, dass wegen ihrer schamlosen Haltung gegenüber den anderen Gliedern der Versammlung davon keine Rede sein konnte. Ihr ungehöriges Verhalten, ihre mangelnde Rücksicht auf ihre Mitgeschwister, die ebenfalls Glieder am Leib waren, war daher faktisch eine Verachtung der Versammlung Gottes. Sie beschämten die, die nichts hatten. Nein, dafür konnte der Apostel sie nicht loben.
Noch ein Punkt: Es geht um das Mahl des Herrn. Es ist sein Mahl. Das bedeutet auch, dass nur Er das Recht hat, die einzuladen, die daran teilnehmen. Das kann kein Mensch und keine Gruppe tun. Was die Bedeutung des Abendmahls ist, wird in den folgenden Versen besonders klar beschrieben.
Lies noch einmal 1. Korinther 11,17–22.
Frage oder Aufgabe: Wann kommen Gläubige als Versammlung zusammen?
Verse 23-26
Das Abendmahl
Das Beeindruckende an diesen Versen liegt in dem Gegensatz zu den vorhergehenden Versen. Dort wurde die unordentliche Situation bei den Korinthern geschildert, wie sie beim Abendmahl zu sehen war. Es war ein einziges Durcheinander. Mit so heiligen Dingen wie dem Abendmahl wurde so unheilig umgegangen. Was musste nun geschehen? Setzt Paulus die Versammlung in Korinth beiseite? Nein, er weist zuerst auf das Verkehrte hin und sagt ihnen danach, was die wirkliche und besondere Bedeutung des Abendmahls ist.
Es ist bemerkenswert, dass Paulus auf diese Weise zu den Korinthern sprechen konnte. Die Lage war also nicht völlig hoffnungslos. Sie konnten noch korrigiert werden, und Wiederherstellung war noch möglich. Das ist in der Christenheit heutzutage meistens anders. Durch die menschlichen Einrichtungen, die in vielen Kirchen und Gruppen eingeführt worden sind, ist es nicht mehr möglich, das Abendmahl so zu feiern, wie der Herr Jesus es in der letzen Nacht vor seinem Tod eingesetzt hat. Die gesamte kirchliche Struktur müsste aufgegeben werden, um Platz für das zu schaffen, was Paulus hier in aller Einfachheit und auf ergreifende Weise sagt.
1Kor 11,23. Er nimmt uns mit zu der „Nacht, in der er überliefert wurde“. Das ist der Augenblick im Leben des Herrn Jesus, wo Er doch sicher das Recht gehabt hätte, mit sich selbst und dem, was Ihn erwartete, beschäftigt zu sein. Es war der Augenblick, als Judas, einer seiner Jünger, Ihn mit einem Kuss verraten wollte. Als das alles gerade bevorstand, setzte der Herr Jesus für seine Jünger das Abendmahl ein, und zwar mit Blick auf die Zeit, wo Er nicht mehr auf der Erde sein würde.
Paulus hatte das direkt vom Herrn empfangen, weil das Abendmahl völlig zum Dienst von Paulus passt. Paulus war ja der Mann, der von Gott gebraucht wurde, um alles über die Versammlung mitzuteilen, die durch den Tod, die Auferstehung und die Verherrlichung des Herrn Jesus entstanden ist. Schon gleich bei seiner Bekehrung hatte er gehört, dass die Versammlung auf der Erde und der Herr Jesus im Himmel eins sind. Als er die Versammlung verfolgte, hörte er aus dem Himmel: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ (Apg 9,4). Dass gerade Paulus den Auftrag bekam, diese Einrichtung bekannt zu machen, beweist, dass das Abendmahl etwas ist, das zum Leben der Christen gehört, also auch zu deinem Leben. Es ist ein Gedächtnismahl, bei dem du jedes Mal an einen Heiland zurückdenkst, der für dich und für alle, die Ihn im Glauben annehmen, sterben wollte. Wenn du über das Abendmahl nachdenkst, machst du dir dann bewusst, dass seine Lippen gebeten haben: „Dies tut zu meinem Gedächtnis“? Deshalb nahm der Herr Jesus während der Passahfeier Brot.
Das Passah, das Er mit seinen Jüngern feierte, geschah zur Erinnerung an die Erlösung des Volkes Israel aus Ägypten. Die Einsetzung des Passahs wird in 2. Mose 12 beschrieben (2Mo 12,1-14). Aber was der Herr Jesus während der Passahfeier einsetzte, hat nicht in erster Linie mit Israel zu tun, sondern mit der Versammlung. Solange die Versammlung auf der Erde ist, darf sie durch das Feiern des Abendmahls ihre innige und unauflösliche Verbundenheit mit dem Herrn Jesus zum Ausdruck bringen. Wenn du eine Zusammenkunft besuchst, wo das Abendmahl des Herrn gefeiert wird, wird immer große Dankbarkeit dein Herz erfüllen.
Der Herr Jesus nahm Brot. So ganz einfach steht das hier. Und doch ist es etwas ganz Besonderes. Das Brot ist normales Brot. Auch durch das Aussprechen einer bestimmten Danksagung erfährt es keine außergewöhnliche Veränderung, wie es die katholische Kirche lehrt. Es bleibt normales Brot. Das Besondere liegt in der Bedeutung des Brotes. Du kannst das mit einem Foto von jemand vergleichen, den du sehr magst. Das Material des Fotos ist normales Papier. Aber es geht darum, wer darauf abgebildet ist. Würde jemand auf dieses Bild spucken, würdest du das schlimm finden. So ist es auch mit dem Brot bei der Abendmahlsfeier. Der Herr Jesus hat von dem Brot gesagt: „Dies ist mein Leib, der für euch ist.“ Es ist schrecklich, wenn man damit auf unpassende Weise umgeht.
1Kor 11,24. Wenn du in der Zusammenkunft bist und siehst das Brot auf dem Tisch, darfst du daran denken, dass der Herr Jesus, der ewige Sohn, Mensch geworden ist und einen Leib angenommen hat, ohne diesen je wieder aufzugeben. In diesem Leib hat Er 33 Jahre hier auf der Erde gelebt. In seinem Leib hat Er Gott auf vollkommene Weise verherrlicht. In diesem Leib hat Er auch gelitten. Bedenke: Er wurde gefangen genommen, obwohl ein Seufzer zum Himmel genügt hätte, um zehntausende von Engel in Bewegung zu setzen, damit sie alle verzehrten (Mt 26,53). Eine solche Gefangennahme war keine sanfte Angelegenheit. Böse Menschenhände vergriffen sich an diesem heiligen Leib und schleppten Ihn vor die Richter.
Trotz der Beteuerung seiner Unschuld, die wiederholt abgegeben wurde, spuckte man Ihm in sein heiliges Gesicht, riss Ihm die Kleider vom Leib, und sein heiliger Rücken wurde durch eine abscheuliche Geißelung aufgerissen. So zugerichtet musste Er mit dem Kreuz auf dem Rücken zum Richtplatz gehen. Dort griffen rohe Soldatenhände seine heiligen Hände, die nichts anderes getan hatten als zu segnen, und trieben unbarmherzig Nägel hindurch, um Ihn ans Kreuz zu nageln. Dann richteten sie das Kreuz auf. Dort hing der Heiland! Er wurde verspottet und aufgefordert, vom Kreuz herabzukommen. Aber Er blieb hängen. Stell dir vor, Er wäre herabgestiegen. Dann wären du und ich für ewig verloren gewesen. Seine Liebe zu dir und mir hielt Ihn dort fest, und das, obwohl das Schlimmste noch bevorstand. Die Leiden, die Er bisher erduldet hatte, waren Ihm von den Menschen angetan worden. Aber diese Leiden konnten keine Sünden wegnehmen. Sie machten die Schuld des Menschen nur noch größer. Was noch bevorstand und wodurch wir allein von unseren Sünden erlöst werden konnten, war, dass Er „unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz“ tragen musste (1Pet 2,24). Sein heiliger Leib kam dort mit unseren Sünden in Berührung und wurde von Gott geschlagen. So starb Er. Es ist ergreifend, daran jedes Mal zu denken, wenn du das gebrochene Brot auf dem Tisch vor dir liegen siehst.
1Kor 11,25. Auch der Kelch hat eine Bedeutung. Dabei geht es um das Blut, das der Herr Jesus vergossen hat. Das Blut hat einen so hohen Wert, dass Gott dadurch die Sünden vergeben kann. Diese Vergebung ist ein großes Gut, über das wir uns immer wieder wundern können und wofür wir Gott Dankbarkeit bringen dürfen.
Wie oft sollte man das Abendmahl feiern? Hier steht: „Sooft …“ Aus dem Anfang der Apostelgeschichte kann man entnehmen, dass die ersten Christen täglich zusammenkamen, um das Abendmahl zu feiern. Im Verlauf der Apostelgeschichte wird der erste Tag der Woche als der Tag genannt, an dem das Brot gebrochen wurde (Apg 20,7). Dieser erste Tag der Woche wird in Offenbarung 1 als „Tag des Herrn“ bezeichnet (Off 1,10). Weißt du noch, wie in unserem Kapitel, in 1Kor 11,20, das Abendmahl genannt wurde? Das Mahl des Herrn! Es besteht also ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Tag des Herrn und dem Mahl des Herrn. Der Sonntag erscheint daher auch als der geeignetste Tag, um es zu feiern (vgl. Joh 20,19; 26).
1Kor 11,26. Und wenn du dann das Brot isst und aus dem Kelch trinkst, verkündigst du den Tod des Herrn. Kannst du dir zwei Wörter vorstellen, die so gegensätzlich sind und doch so eng zusammengehören wie „der Tod“ und „der Herr“? Und doch kann deine hoffnungslose Lage nicht besser ausgedrückt werden. Um dich zu retten, war nichts weniger als der Tod des Lebensfürsten notwendig. Darum sagst du – auch ohne Worte – so unendlich viel, wenn du am Abendmahl teilnimmst. Es ist eine Verkündigung an alle, die es sehen wollen, seien es nun Menschen oder Engel, dass du alles einem gestorbenen Herrn verdankst.
Wenn das für dich eine lebendige Realität ist, kannst du nicht anders als all das, wofür der Herr in den Tod gehen musste, in deinem Leben nicht mehr zuzulassen. Das kann und darf nicht mehr vorhanden sein. Indem Paulus den Korinthern das Besondere des Todes des Herrn wieder neu vor Augen stellte, wollte er sie dahin bringen, ihr falsches Handeln zu bekennen und aufzugeben. Ist das nicht eine großartige Weise, Gläubige auf den richtigen Weg zu bringen? Und jedes Mal, wenn wir den Tod des Herrn verkündigt haben, kann es das letzte Mal gewesen sein. Wir denken beim Abendmahl an seinen Tod zurück und wissen, dass Er lebt. Denn wir verkündigen seinen Tod, „bis er kommt“. Was für eine großartige Aussicht!
Lies noch einmal 1. Korinther 11,23–26.
Frage oder Aufgabe: Was bedeutet das Abendmahl?
Verse 23-26
Das Abendmahl
Das Beeindruckende an diesen Versen liegt in dem Gegensatz zu den vorhergehenden Versen. Dort wurde die unordentliche Situation bei den Korinthern geschildert, wie sie beim Abendmahl zu sehen war. Es war ein einziges Durcheinander. Mit so heiligen Dingen wie dem Abendmahl wurde so unheilig umgegangen. Was musste nun geschehen? Setzt Paulus die Versammlung in Korinth beiseite? Nein, er weist zuerst auf das Verkehrte hin und sagt ihnen danach, was die wirkliche und besondere Bedeutung des Abendmahls ist.
Es ist bemerkenswert, dass Paulus auf diese Weise zu den Korinthern sprechen konnte. Die Lage war also nicht völlig hoffnungslos. Sie konnten noch korrigiert werden, und Wiederherstellung war noch möglich. Das ist in der Christenheit heutzutage meistens anders. Durch die menschlichen Einrichtungen, die in vielen Kirchen und Gruppen eingeführt worden sind, ist es nicht mehr möglich, das Abendmahl so zu feiern, wie der Herr Jesus es in der letzen Nacht vor seinem Tod eingesetzt hat. Die gesamte kirchliche Struktur müsste aufgegeben werden, um Platz für das zu schaffen, was Paulus hier in aller Einfachheit und auf ergreifende Weise sagt.
1Kor 11,23. Er nimmt uns mit zu der „Nacht, in der er überliefert wurde“. Das ist der Augenblick im Leben des Herrn Jesus, wo Er doch sicher das Recht gehabt hätte, mit sich selbst und dem, was Ihn erwartete, beschäftigt zu sein. Es war der Augenblick, als Judas, einer seiner Jünger, Ihn mit einem Kuss verraten wollte. Als das alles gerade bevorstand, setzte der Herr Jesus für seine Jünger das Abendmahl ein, und zwar mit Blick auf die Zeit, wo Er nicht mehr auf der Erde sein würde.
Paulus hatte das direkt vom Herrn empfangen, weil das Abendmahl völlig zum Dienst von Paulus passt. Paulus war ja der Mann, der von Gott gebraucht wurde, um alles über die Versammlung mitzuteilen, die durch den Tod, die Auferstehung und die Verherrlichung des Herrn Jesus entstanden ist. Schon gleich bei seiner Bekehrung hatte er gehört, dass die Versammlung auf der Erde und der Herr Jesus im Himmel eins sind. Als er die Versammlung verfolgte, hörte er aus dem Himmel: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ (Apg 9,4). Dass gerade Paulus den Auftrag bekam, diese Einrichtung bekannt zu machen, beweist, dass das Abendmahl etwas ist, das zum Leben der Christen gehört, also auch zu deinem Leben. Es ist ein Gedächtnismahl, bei dem du jedes Mal an einen Heiland zurückdenkst, der für dich und für alle, die Ihn im Glauben annehmen, sterben wollte. Wenn du über das Abendmahl nachdenkst, machst du dir dann bewusst, dass seine Lippen gebeten haben: „Dies tut zu meinem Gedächtnis“? Deshalb nahm der Herr Jesus während der Passahfeier Brot.
Das Passah, das Er mit seinen Jüngern feierte, geschah zur Erinnerung an die Erlösung des Volkes Israel aus Ägypten. Die Einsetzung des Passahs wird in 2. Mose 12 beschrieben (2Mo 12,1-14). Aber was der Herr Jesus während der Passahfeier einsetzte, hat nicht in erster Linie mit Israel zu tun, sondern mit der Versammlung. Solange die Versammlung auf der Erde ist, darf sie durch das Feiern des Abendmahls ihre innige und unauflösliche Verbundenheit mit dem Herrn Jesus zum Ausdruck bringen. Wenn du eine Zusammenkunft besuchst, wo das Abendmahl des Herrn gefeiert wird, wird immer große Dankbarkeit dein Herz erfüllen.
Der Herr Jesus nahm Brot. So ganz einfach steht das hier. Und doch ist es etwas ganz Besonderes. Das Brot ist normales Brot. Auch durch das Aussprechen einer bestimmten Danksagung erfährt es keine außergewöhnliche Veränderung, wie es die katholische Kirche lehrt. Es bleibt normales Brot. Das Besondere liegt in der Bedeutung des Brotes. Du kannst das mit einem Foto von jemand vergleichen, den du sehr magst. Das Material des Fotos ist normales Papier. Aber es geht darum, wer darauf abgebildet ist. Würde jemand auf dieses Bild spucken, würdest du das schlimm finden. So ist es auch mit dem Brot bei der Abendmahlsfeier. Der Herr Jesus hat von dem Brot gesagt: „Dies ist mein Leib, der für euch ist.“ Es ist schrecklich, wenn man damit auf unpassende Weise umgeht.
1Kor 11,24. Wenn du in der Zusammenkunft bist und siehst das Brot auf dem Tisch, darfst du daran denken, dass der Herr Jesus, der ewige Sohn, Mensch geworden ist und einen Leib angenommen hat, ohne diesen je wieder aufzugeben. In diesem Leib hat Er 33 Jahre hier auf der Erde gelebt. In seinem Leib hat Er Gott auf vollkommene Weise verherrlicht. In diesem Leib hat Er auch gelitten. Bedenke: Er wurde gefangen genommen, obwohl ein Seufzer zum Himmel genügt hätte, um zehntausende von Engel in Bewegung zu setzen, damit sie alle verzehrten (Mt 26,53). Eine solche Gefangennahme war keine sanfte Angelegenheit. Böse Menschenhände vergriffen sich an diesem heiligen Leib und schleppten Ihn vor die Richter.
Trotz der Beteuerung seiner Unschuld, die wiederholt abgegeben wurde, spuckte man Ihm in sein heiliges Gesicht, riss Ihm die Kleider vom Leib, und sein heiliger Rücken wurde durch eine abscheuliche Geißelung aufgerissen. So zugerichtet musste Er mit dem Kreuz auf dem Rücken zum Richtplatz gehen. Dort griffen rohe Soldatenhände seine heiligen Hände, die nichts anderes getan hatten als zu segnen, und trieben unbarmherzig Nägel hindurch, um Ihn ans Kreuz zu nageln. Dann richteten sie das Kreuz auf. Dort hing der Heiland! Er wurde verspottet und aufgefordert, vom Kreuz herabzukommen. Aber Er blieb hängen. Stell dir vor, Er wäre herabgestiegen. Dann wären du und ich für ewig verloren gewesen. Seine Liebe zu dir und mir hielt Ihn dort fest, und das, obwohl das Schlimmste noch bevorstand. Die Leiden, die Er bisher erduldet hatte, waren Ihm von den Menschen angetan worden. Aber diese Leiden konnten keine Sünden wegnehmen. Sie machten die Schuld des Menschen nur noch größer. Was noch bevorstand und wodurch wir allein von unseren Sünden erlöst werden konnten, war, dass Er „unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz“ tragen musste (1Pet 2,24). Sein heiliger Leib kam dort mit unseren Sünden in Berührung und wurde von Gott geschlagen. So starb Er. Es ist ergreifend, daran jedes Mal zu denken, wenn du das gebrochene Brot auf dem Tisch vor dir liegen siehst.
1Kor 11,25. Auch der Kelch hat eine Bedeutung. Dabei geht es um das Blut, das der Herr Jesus vergossen hat. Das Blut hat einen so hohen Wert, dass Gott dadurch die Sünden vergeben kann. Diese Vergebung ist ein großes Gut, über das wir uns immer wieder wundern können und wofür wir Gott Dankbarkeit bringen dürfen.
Wie oft sollte man das Abendmahl feiern? Hier steht: „Sooft …“ Aus dem Anfang der Apostelgeschichte kann man entnehmen, dass die ersten Christen täglich zusammenkamen, um das Abendmahl zu feiern. Im Verlauf der Apostelgeschichte wird der erste Tag der Woche als der Tag genannt, an dem das Brot gebrochen wurde (Apg 20,7). Dieser erste Tag der Woche wird in Offenbarung 1 als „Tag des Herrn“ bezeichnet (Off 1,10). Weißt du noch, wie in unserem Kapitel, in 1Kor 11,20, das Abendmahl genannt wurde? Das Mahl des Herrn! Es besteht also ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Tag des Herrn und dem Mahl des Herrn. Der Sonntag erscheint daher auch als der geeignetste Tag, um es zu feiern (vgl. Joh 20,19; 26).
1Kor 11,26. Und wenn du dann das Brot isst und aus dem Kelch trinkst, verkündigst du den Tod des Herrn. Kannst du dir zwei Wörter vorstellen, die so gegensätzlich sind und doch so eng zusammengehören wie „der Tod“ und „der Herr“? Und doch kann deine hoffnungslose Lage nicht besser ausgedrückt werden. Um dich zu retten, war nichts weniger als der Tod des Lebensfürsten notwendig. Darum sagst du – auch ohne Worte – so unendlich viel, wenn du am Abendmahl teilnimmst. Es ist eine Verkündigung an alle, die es sehen wollen, seien es nun Menschen oder Engel, dass du alles einem gestorbenen Herrn verdankst.
Wenn das für dich eine lebendige Realität ist, kannst du nicht anders als all das, wofür der Herr in den Tod gehen musste, in deinem Leben nicht mehr zuzulassen. Das kann und darf nicht mehr vorhanden sein. Indem Paulus den Korinthern das Besondere des Todes des Herrn wieder neu vor Augen stellte, wollte er sie dahin bringen, ihr falsches Handeln zu bekennen und aufzugeben. Ist das nicht eine großartige Weise, Gläubige auf den richtigen Weg zu bringen? Und jedes Mal, wenn wir den Tod des Herrn verkündigt haben, kann es das letzte Mal gewesen sein. Wir denken beim Abendmahl an seinen Tod zurück und wissen, dass Er lebt. Denn wir verkündigen seinen Tod, „bis er kommt“. Was für eine großartige Aussicht!
Lies noch einmal 1. Korinther 11,23–26.
Frage oder Aufgabe: Was bedeutet das Abendmahl?
Verse 27-34
Wie nimmst du am Abendmahl teil?
1Kor 11,27. Ich hoffe, dass die symbolische Bedeutung des Abendmahls – Christus und sein Sühnungstod – dich beeindruckt hat. Dann kannst du dir auch vorstellen, dass Gott es sehr schlimm findet, wenn Christen oberflächlich mit dem Abendmahl umgehen.
Unwissenheit darüber kann Gott ertragen, aber ein Missbrauch dieser heiligen Einrichtung ist Ihm unerträglich. Wenn Gläubige meinen, das Abendmahl diene zur Stärkung des Glaubens, ist das in vielen Fällen Unwissenheit. Das Abendmahl dient nicht zur Stärkung des Glaubens, sondern zum Gedächtnis an einen gestorbenen Heiland. Beim Abendmahl kommen die Gläubigen nicht zusammen, um etwas zu empfangen, z. B. ein Wort zur Ermutigung, sondern um etwas zu tun und zu bringen. Sie verkündigen den Tod eines Geliebten und danken Ihm dafür, dass Er in den Tod gehen wollte. An seinen Tod zu denken und Ihm gleichzeitig dafür zu danken ist möglich, weil Er als der Lebende in ihrer Mitte ist. Etwas anderes ist es, wenn Gläubige wie in Korinth falsch mit dem Abendmahl umgehen. Dann sind sie sich nicht mehr bewusst, was das Brot und der Kelch bedeuten. Es kann ohne weiteres geschehen, dass du völlig gedankenlos vom Brot isst und aus dem Kelch trinkst. Du denkst dir nichts dabei. Plötzlich wird dir bewusst, was du getan hast. Dann bekenne Gott, dass du wieder einmal nicht mit deinen Gedanken dabei warst. Glücklicherweise weiß Gott, dass so etwas geschehen kann.
Eine andere Sache ist es, wenn das Abendmahl zu einer Art inhaltsloser Routine geworden ist. Die Korinther gingen mit Brot und Wein „in unwürdiger Weise“ um. Das Falsche war also die Art und Weise, wie sie mit dem Brot und dem Kelch umgingen. Sie aßen von dem Brot, um damit ihren Hunger zu stillen, und tranken von dem Wein, um ihren Durst zu löschen. Die wirkliche Bedeutung hatten sie vergessen. Dieses „in unwürdiger Weise“ hat nichts damit zu tun, ob die Person, die am Mahl des Herrn teilnimmt, würdig oder unwürdig ist. Jedes echte Glied der Versammlung ist durch das Werk des Herrn Jesus würdig gemacht, daran teilzunehmen. Lass dich also nicht durch ein Gefühl, unwürdig zu sein, davon abhalten, am Abendmahl teilzunehmen. Nur wenn Sünde im Leben eines Gläubigen vorhanden ist, und zwar eine Sünde, die nicht bekannt wird, ist ein solcher Gläubiger nicht würdig teilzunehmen. In Kapitel 5 ist das ausführlich behandelt worden. Hier wird davor gewarnt, leichtsinnig daran teilzunehmen, denn dann würdest du dich an dem Leib und dem Blut des Herrn schuldig machen.
1Kor 11,28. Jeder, der das Abendmahl ernst nimmt, wird davor zurückschrecken und sich also selbst prüfen. Diese Selbstprüfung ist eine Notwendigkeit. Wie geht das? Nun, wenn du daran denkst, dass du in der Zusammenkunft dem Herrn begegnest, wirst du dir auch sofort seiner Heiligkeit bewusst und der Tatsache, dass Er alles über dich weiß. Hast du bei diesem Gedanken keinerlei Furcht? Kannst du Ihm unbefangen in die Augen sehen?
Selbstprüfung hat immer ein Ergebnis. Sei es, dass du an Dinge erinnert wirst, die nicht gut sind – die kannst du dann wegtun; sei es, dass dir nichts bewusst ist – dann kannst du unbeschwert am Abendmahl teilnehmen. In Matthäus 5 findest du, wie der Herr Jesus das ausdrückt, was ich gerade mit meinen eigenen Worten gesagt habe (Mt 5,23-24). Vom Abendmahl fernzubleiben oder Brot und Kelch an dir vorübergehen zu lassen ist in keinem Fall die richtige Lösung. Du gibst dann der Verhinderung oder der Sünde den Vorrang vor deiner Liebe zu dem Herrn Jesus. Nein, prüfe dich selbst, räume die Verhinderung oder das Böse weg und iss so vom Brot und trinke vom Kelch.
1Kor 11,29. Wer nicht zur Selbstprüfung und zum Selbstgericht bereit ist, isst und trinkt sich sehr leicht ein Gericht, das Gott ausüben wird. Gott wacht über die Ehre seines Sohnes. Er kann nicht so handeln, als würde es Ihm nichts ausmachen, wie man mit dem Gedächtnis seines Sohnes umgeht. Außerdem hat Er die Seinen zu lieb, um sie so weitermachen zu lassen. Er möchte gern, dass sie den ganzen Wert dieser Einrichtung genießen. Deshalb ist Er gezwungen, Zucht über alle zu bringen, die sich keine Rechenschaft darüber geben, was für heilige Dinge sie mit dem Abendmahlsbrot und dem Abendmahlskelch in Händen haben. Wenn Gläubige den Leib nicht unterscheiden, bedeutet das, dass sie keine besondere Bedeutung mehr mit dem Abendmahlsbrot verbinden. Ihr Herz ist unbeteiligt. Es berührt sie nicht mehr. Dann muss Gott ein klares Wort zu ihnen reden.
1Kor 11,30. In Korinth waren deshalb viele Gläubige schwach und krank und eine ganze Anzahl bereits entschlafen. Diese Dinge sollten den Korinthern etwas zu sagen haben. Paulus meint damit nicht, dass jede körperliche Schwäche oder Krankheit oder jeder Sterbefall die Folge einer bestimmten Sünde wäre. Gott kann damit auch andere Absichten haben. Aber in Korinth war das alles die Folge davon.
Es kann auch heute geschehen, dass eine örtliche Versammlung auf eindringliche Weise von Gott angesprochen wird, wenn plötzlich verschiedene Gläubige schwach und krank werden und einige sogar durch den Tod weggenommen werden. Man kann dann in den Gebetsstunden der Versammlung für die Schwachen und Kranken und für die Hinterbliebenen beten. Aber es sollte auch ein Anlass dafür sein, den Herrn zu fragen, wie es kommt, dass diese Dinge geschehen, welche Ursache das hat. Sicher ist nicht gemeint, dass Schwachheit, Krankheit und Tod nur die Schuldigen treffen. Das kann zwar so sein, aber in Korinth sollte es die ganze Versammlung ansprechen, denn der Gesamtzustand war nicht gut. Es kann durchaus sein, dass Gott einige treue Gläubige weggenommen hatte, um die Untreuen zur Umkehr zu bringen. Es gibt also keine festen Regeln für das Handeln Gottes, außer dass Gott uns durch solche Ereignisse auf Situationen hinweisen will, die nicht gut sind.
1Kor 11,31. Diesem Gericht, das Gott bringen muss, können wir zuvorkommen, wenn wir uns selbst beurteilen. Du bist in der Lage und sogar dazu berufen, dich selbst zu beurteilen. Das bedeutet, dass du für dich selbst erkennst, ob du auf dem Weg des Herrn gehst oder nicht. Wenn du etwas Falsches getan hast, musst du das verurteilen. Und du sollst nicht nur die Tat verurteilen, sondern dich selbst und den Zustand deines Herzens, denn die falsche Tat konnte nur geschehen, weil du nicht nah beim Herrn Jesus warst.
1Kor 11,32. Wenn wir uns nicht selbst beurteilen, wird der Herr uns züchtigen. Wie gesagt, Er liebt uns zu sehr, um uns in der Sünde weiterleben zu lassen. Denn dann würden wir zusammen mit der Welt unter dem Gericht Gottes umkommen, wenn Er die Welt richten wird.
1Kor 11,33-34. Nach diesen ernsten Versen über das Gericht und die Zucht des Herrn ruft Paulus die Korinther dazu auf, aufeinander zu warten. Wer seine normale Mahlzeit zu Hause einnimmt, wird nicht in die Gefahr kommen, das Abendmahlsbrot zu missbrauchen, um seinen Hunger zu stillen, was Gericht über die ganze Versammlung bringt. Wenn die Gläubigen sich zu Hause gut auf die Zusammenkunft vorbereiten, wird diese für alle Anwesenden ein Segen und kein Gericht sein. Diese Vorbereitung ist eine wichtige Sache. Das tut man nicht nebenbei am Samstagabend, geschweige denn am Sonntagmorgen eine Stunde vor der Zusammenkunft – wie wichtig es auch ist, schon dann als Familie oder persönlich mit den Dingen des Herrn beschäftigt zu sein. Die Vorbereitung auf die Zusammenkunft geschieht während der ganzen Woche, ja während des ganzen Lebens. Hat nicht der Tod des Herrn, den du (vielleicht?) verkündigst, seine Ausstrahlung auf alle Bereiche deines Lebens?
Damit hat Paulus noch nicht alles gesagt, was er zu diesem Thema auf dem Herzen hatte. Es gab Dinge, die er aufheben wollte, bis er bei ihnen sein würde. Diese Dinge stehen nicht in der Bibel. Es wäre nicht gut gewesen, alles formell festzulegen. Das Wort Gottes, wie wir es in Händen haben, genügt für alle Zeiten und alle Umstände. Wir haben den Heiligen Geist bekommen, damit wir in unserer Zeit und in unseren Umständen tun, was Paulus angeordnet hat. Wer sich dem Wort Gottes und der Leitung des Heiligen Geistes unterwirft, wird dadurch Segen bekommen.
Lies noch einmal 1. Korinther 11,27–34.
Frage oder Aufgabe: Wie beurteilst du dich selbst?
Verse 27-34
Wie nimmst du am Abendmahl teil?
1Kor 11,27. Ich hoffe, dass die symbolische Bedeutung des Abendmahls – Christus und sein Sühnungstod – dich beeindruckt hat. Dann kannst du dir auch vorstellen, dass Gott es sehr schlimm findet, wenn Christen oberflächlich mit dem Abendmahl umgehen.
Unwissenheit darüber kann Gott ertragen, aber ein Missbrauch dieser heiligen Einrichtung ist Ihm unerträglich. Wenn Gläubige meinen, das Abendmahl diene zur Stärkung des Glaubens, ist das in vielen Fällen Unwissenheit. Das Abendmahl dient nicht zur Stärkung des Glaubens, sondern zum Gedächtnis an einen gestorbenen Heiland. Beim Abendmahl kommen die Gläubigen nicht zusammen, um etwas zu empfangen, z. B. ein Wort zur Ermutigung, sondern um etwas zu tun und zu bringen. Sie verkündigen den Tod eines Geliebten und danken Ihm dafür, dass Er in den Tod gehen wollte. An seinen Tod zu denken und Ihm gleichzeitig dafür zu danken ist möglich, weil Er als der Lebende in ihrer Mitte ist. Etwas anderes ist es, wenn Gläubige wie in Korinth falsch mit dem Abendmahl umgehen. Dann sind sie sich nicht mehr bewusst, was das Brot und der Kelch bedeuten. Es kann ohne weiteres geschehen, dass du völlig gedankenlos vom Brot isst und aus dem Kelch trinkst. Du denkst dir nichts dabei. Plötzlich wird dir bewusst, was du getan hast. Dann bekenne Gott, dass du wieder einmal nicht mit deinen Gedanken dabei warst. Glücklicherweise weiß Gott, dass so etwas geschehen kann.
Eine andere Sache ist es, wenn das Abendmahl zu einer Art inhaltsloser Routine geworden ist. Die Korinther gingen mit Brot und Wein „in unwürdiger Weise“ um. Das Falsche war also die Art und Weise, wie sie mit dem Brot und dem Kelch umgingen. Sie aßen von dem Brot, um damit ihren Hunger zu stillen, und tranken von dem Wein, um ihren Durst zu löschen. Die wirkliche Bedeutung hatten sie vergessen. Dieses „in unwürdiger Weise“ hat nichts damit zu tun, ob die Person, die am Mahl des Herrn teilnimmt, würdig oder unwürdig ist. Jedes echte Glied der Versammlung ist durch das Werk des Herrn Jesus würdig gemacht, daran teilzunehmen. Lass dich also nicht durch ein Gefühl, unwürdig zu sein, davon abhalten, am Abendmahl teilzunehmen. Nur wenn Sünde im Leben eines Gläubigen vorhanden ist, und zwar eine Sünde, die nicht bekannt wird, ist ein solcher Gläubiger nicht würdig teilzunehmen. In Kapitel 5 ist das ausführlich behandelt worden. Hier wird davor gewarnt, leichtsinnig daran teilzunehmen, denn dann würdest du dich an dem Leib und dem Blut des Herrn schuldig machen.
1Kor 11,28. Jeder, der das Abendmahl ernst nimmt, wird davor zurückschrecken und sich also selbst prüfen. Diese Selbstprüfung ist eine Notwendigkeit. Wie geht das? Nun, wenn du daran denkst, dass du in der Zusammenkunft dem Herrn begegnest, wirst du dir auch sofort seiner Heiligkeit bewusst und der Tatsache, dass Er alles über dich weiß. Hast du bei diesem Gedanken keinerlei Furcht? Kannst du Ihm unbefangen in die Augen sehen?
Selbstprüfung hat immer ein Ergebnis. Sei es, dass du an Dinge erinnert wirst, die nicht gut sind – die kannst du dann wegtun; sei es, dass dir nichts bewusst ist – dann kannst du unbeschwert am Abendmahl teilnehmen. In Matthäus 5 findest du, wie der Herr Jesus das ausdrückt, was ich gerade mit meinen eigenen Worten gesagt habe (Mt 5,23-24). Vom Abendmahl fernzubleiben oder Brot und Kelch an dir vorübergehen zu lassen ist in keinem Fall die richtige Lösung. Du gibst dann der Verhinderung oder der Sünde den Vorrang vor deiner Liebe zu dem Herrn Jesus. Nein, prüfe dich selbst, räume die Verhinderung oder das Böse weg und iss so vom Brot und trinke vom Kelch.
1Kor 11,29. Wer nicht zur Selbstprüfung und zum Selbstgericht bereit ist, isst und trinkt sich sehr leicht ein Gericht, das Gott ausüben wird. Gott wacht über die Ehre seines Sohnes. Er kann nicht so handeln, als würde es Ihm nichts ausmachen, wie man mit dem Gedächtnis seines Sohnes umgeht. Außerdem hat Er die Seinen zu lieb, um sie so weitermachen zu lassen. Er möchte gern, dass sie den ganzen Wert dieser Einrichtung genießen. Deshalb ist Er gezwungen, Zucht über alle zu bringen, die sich keine Rechenschaft darüber geben, was für heilige Dinge sie mit dem Abendmahlsbrot und dem Abendmahlskelch in Händen haben. Wenn Gläubige den Leib nicht unterscheiden, bedeutet das, dass sie keine besondere Bedeutung mehr mit dem Abendmahlsbrot verbinden. Ihr Herz ist unbeteiligt. Es berührt sie nicht mehr. Dann muss Gott ein klares Wort zu ihnen reden.
1Kor 11,30. In Korinth waren deshalb viele Gläubige schwach und krank und eine ganze Anzahl bereits entschlafen. Diese Dinge sollten den Korinthern etwas zu sagen haben. Paulus meint damit nicht, dass jede körperliche Schwäche oder Krankheit oder jeder Sterbefall die Folge einer bestimmten Sünde wäre. Gott kann damit auch andere Absichten haben. Aber in Korinth war das alles die Folge davon.
Es kann auch heute geschehen, dass eine örtliche Versammlung auf eindringliche Weise von Gott angesprochen wird, wenn plötzlich verschiedene Gläubige schwach und krank werden und einige sogar durch den Tod weggenommen werden. Man kann dann in den Gebetsstunden der Versammlung für die Schwachen und Kranken und für die Hinterbliebenen beten. Aber es sollte auch ein Anlass dafür sein, den Herrn zu fragen, wie es kommt, dass diese Dinge geschehen, welche Ursache das hat. Sicher ist nicht gemeint, dass Schwachheit, Krankheit und Tod nur die Schuldigen treffen. Das kann zwar so sein, aber in Korinth sollte es die ganze Versammlung ansprechen, denn der Gesamtzustand war nicht gut. Es kann durchaus sein, dass Gott einige treue Gläubige weggenommen hatte, um die Untreuen zur Umkehr zu bringen. Es gibt also keine festen Regeln für das Handeln Gottes, außer dass Gott uns durch solche Ereignisse auf Situationen hinweisen will, die nicht gut sind.
1Kor 11,31. Diesem Gericht, das Gott bringen muss, können wir zuvorkommen, wenn wir uns selbst beurteilen. Du bist in der Lage und sogar dazu berufen, dich selbst zu beurteilen. Das bedeutet, dass du für dich selbst erkennst, ob du auf dem Weg des Herrn gehst oder nicht. Wenn du etwas Falsches getan hast, musst du das verurteilen. Und du sollst nicht nur die Tat verurteilen, sondern dich selbst und den Zustand deines Herzens, denn die falsche Tat konnte nur geschehen, weil du nicht nah beim Herrn Jesus warst.
1Kor 11,32. Wenn wir uns nicht selbst beurteilen, wird der Herr uns züchtigen. Wie gesagt, Er liebt uns zu sehr, um uns in der Sünde weiterleben zu lassen. Denn dann würden wir zusammen mit der Welt unter dem Gericht Gottes umkommen, wenn Er die Welt richten wird.
1Kor 11,33-34. Nach diesen ernsten Versen über das Gericht und die Zucht des Herrn ruft Paulus die Korinther dazu auf, aufeinander zu warten. Wer seine normale Mahlzeit zu Hause einnimmt, wird nicht in die Gefahr kommen, das Abendmahlsbrot zu missbrauchen, um seinen Hunger zu stillen, was Gericht über die ganze Versammlung bringt. Wenn die Gläubigen sich zu Hause gut auf die Zusammenkunft vorbereiten, wird diese für alle Anwesenden ein Segen und kein Gericht sein. Diese Vorbereitung ist eine wichtige Sache. Das tut man nicht nebenbei am Samstagabend, geschweige denn am Sonntagmorgen eine Stunde vor der Zusammenkunft – wie wichtig es auch ist, schon dann als Familie oder persönlich mit den Dingen des Herrn beschäftigt zu sein. Die Vorbereitung auf die Zusammenkunft geschieht während der ganzen Woche, ja während des ganzen Lebens. Hat nicht der Tod des Herrn, den du (vielleicht?) verkündigst, seine Ausstrahlung auf alle Bereiche deines Lebens?
Damit hat Paulus noch nicht alles gesagt, was er zu diesem Thema auf dem Herzen hatte. Es gab Dinge, die er aufheben wollte, bis er bei ihnen sein würde. Diese Dinge stehen nicht in der Bibel. Es wäre nicht gut gewesen, alles formell festzulegen. Das Wort Gottes, wie wir es in Händen haben, genügt für alle Zeiten und alle Umstände. Wir haben den Heiligen Geist bekommen, damit wir in unserer Zeit und in unseren Umständen tun, was Paulus angeordnet hat. Wer sich dem Wort Gottes und der Leitung des Heiligen Geistes unterwirft, wird dadurch Segen bekommen.
Lies noch einmal 1. Korinther 11,27–34.
Frage oder Aufgabe: Wie beurteilst du dich selbst?