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Verse 1-2

Hungersnot in Betlehem


Eine Hungersnot (Rt 1,1) in dem Land, von dem Gott gesagt hat, dass sein Volk dort an nichts Mangel haben sollte (5Mo 8,9a), muss eine bestimmte Ursache haben. Die Ursache liegt darin, dass das Volk Gott gegenüber untreu geworden ist. Wegen dieser Untreue sendet Gott eine Hungersnot. Sein Ziel ist, dass sein Volk zur Besinnung kommt, sich bekehrt und Ihm wieder treu dient. Er will gerne, dass sein Volk glücklich ist, und das geht nur in Verbindung mit Ihm. Die Treuen – das sind die, die Ihm inmitten der allgemeinen Untreue trotzdem treu bleiben – sind ebenfalls von der Hungersnot betroffen. Die Hungersnot ist für sie eine Prüfung, ob sie Ihm weiter vertrauen, auch wenn der Segen, der mit der Treue verbunden ist, zurückgehalten wird.

Die „Tage, als die Richter richteten“ in Israel, sind Tage, in denen die Stabilität im Zusammenleben in weiter Ferne liegt. Es gibt keinen König in Israel und jeder tut, was gut ist in seinen eigenen Augen (Ri 17,6; Ri 18,1; Ri 19,1; Ri 21,25). In einer solch unsicheren Zeit der Krise ist es nicht leicht zu wissen, was man tun muss. Ohne den HERRN um Zustimmung zu bitten, flieht „ein Mann von Betlehem–Juda“ auf eigene Initiative mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen von seinem Wohnort weg. Das Ziel seiner Reise sind die Ebenen Moabs.

Wir brauchen wegen dieser eigenmächtigen Entscheidung nicht auf ihn herabzuschauen. Auch Abraham und Isaak haben die Quellen eines anderen Landes angezapft, als es Hunger in dem Land gab, das Gott ihnen verheißen hat. Abraham zog nach Ägypten (1Mo 12,10) und Isaak in das Land der Philister (1Mo 26,1). Elimelech hat sich an diese Ereignisse möglicherweise nicht erinnert und ist weggezogen, so wie sie es getan haben. Haben wir uns immer warnen lassen durch das Beispiel von Gläubigen, die abgewichen sind?

Elimelech beabsichtigt nicht, für immer dort zu bleiben, er will als Fremder dort sein. Er geht auch nicht so ganz weit weg, nur wenige Kilometer. Er geht schließlich schon gar nicht nach Ägypten, sondern bleibt in der Nähe des Landes. „Ich kann ganz einfach zurück“, muss er gedacht haben. Aber es läuft anders. Der Ort, von dem er meint, dass das Gras dort grüner ist, wird zum Friedhof.

In Rt 1,2 nennt der Schreiber die Namen der Familienmitglieder, die wegziehen. Das führt uns zu der Bedeutung der Namen. Der Name des HERRN, der mehr als zehnmal in diesem kleinen Buch vorkommt, kommt in den Rt 1,1-5 nicht vor. Der HERR ist der große Abwesende bei diesem Umzug. Der erste Name ist der von Elimelech. Er ist als Familienoberhaupt für diesen Umzug verantwortlich. In seinem Namen kommt der Name Gottes zwar vor, denn sein Name bedeutet „mein Gott ist König“, aber er macht seinem Namen keine Ehre. Er bekennt in der Bedeutung seines Namens Gott als König, aber in seinem praktischen Leben erkennt er Ihn nicht als König an.

Dann wird der Name seiner Frau genannt, Noomi. Der Name bedeutet „meine Liebliche“. Sie wird eine strahlende Frau gewesen sein. Durch alles, was sie mitmachen muss, wird sich das dramatisch ändern. Sie lässt sich später Mara nennen, wegen der Bitterkeit, die sie auf ihrem Lebensweg erfahren hat (Rt 1,20). Mara bedeutet „Bitterkeit“.

Auch die Namen seiner Söhne werden erwähnt und haben ebenfalls eine Bedeutung. Machlon bedeutet „krank“ und Kiljon bedeutet „dahinsiechen“. Lässt sich daraus vielleicht etwas von dem geistlichen Zustand erkennen, in dem Elimelech sich befindet, als die Jungen geboren werden? In der Namensgebung zeigt sich etwas von dem Glauben der Eltern. Es scheint so, dass Elimelech Gott als jemanden sieht, der nur Mühen und Kummer verursacht. In diesem Licht gesehen, ist es verständlich, dass er so schnell wie möglich wegläuft, als der Hunger zu nagen beginnt.

Es scheint übrigens nicht so, dass er Teil einer größeren Gruppe ist, die ebenso wie er durch Hunger getrieben und auf der Suche nach Nahrung Bethlehem verlässt. Es gibt einen Hinweis, dass er noch keinen Hunger leidet, als er wegzieht. Noomi sagt nämlich später, als sie wieder zurückgekommen ist, dass sie „voll“ weggegangen ist (Rt 1,21). Auf jeden Fall ist die Flucht nach Moab nicht aus Glauben geschehen, sondern aus Berechnung. Wenn alle so gedacht hätten, wäre in Bethlehem niemand übriggeblieben. Durch die ganze Geschichte hindurch sieht man deutlich, wie sehr diese Familie durch eigenmächtiges Handeln alles verspielt hat, so dass jeder Segen, den sie noch bekommt, überdeutlich ein Gnadenerweis Gottes ist.

So, wie Elimelech in der Praxis nicht mehr zu der Bedeutung seines Namens steht, so erkennt er auch die Bedeutung des Namens Bethlehem-Juda praktisch nicht mehr an. Bethlehem bedeutet „Brothaus“ und Juda „Lobpreis“. Anstatt den HERRN zu fragen, warum Er kein Brot gibt, zieht Elimelech mit seiner Familie nach Moab. Als ob er sich auf diese Weise der Zucht Gottes entziehen könnte. Wie er den HERRN nicht fragt, warum es eine Hungersnot gibt, so fragt er den HERRN auch nicht, wo er am besten hingehen kann. Sein Wegziehen bedeutet auch, dass sein Lobpreis aufhört.

Moab ist das Land seiner eigenen Wahl. In dieser Wahl hat er sich allein durch die Frage leiten lassen, wo es denn wohl Brot gibt. Er zieht in die Ebenen Moabs, weil er meint, dort das zu finden, was er in Bethlehem vermisst. Er tauscht die Zucht des HERRN gegen das Brot von Moab ein.

Moab ist für seinen Hochmut und seine Trägheit bekannt (Jes 16,6; Jer 48,11). Moab ist ein Feind des Volkes Gottes, der versucht hat, einen Fluch über Gottes Volk zu bringen (4Mo 22,1-7; 4Mo 23,1-6; 13-17; 27-30). Bei einem solchen Feind sucht Elimelech seine Zuflucht. Damit bringt er Schande auf den Namen Gottes. Wer sein Bekenntnis nicht in Ehren hält, macht dem Namen Gottes Schande.

Doch wie reagieren wir auf Prüfung, Krankheit, Schwierigkeiten und dergleichen? Wollen wir ihnen entfliehen, oder fragen wir uns, welche Lektion der Herr uns damit lehren will? Nehmen wir bei Krankheit eher Zuflucht zu einem Medikament oder zu einem Arzt anstatt zu Gott? Natürlich dürfen wir ein Medikament benutzen und einen Arzt aufsuchen, aber was ist unsere erste Reaktion? Und wenn wir finanziell in der Klemme sitzen? Denken wir dann zuerst an den Herrn, oder suchen wir selbst nach Möglichkeiten, um dieses Problem zu lösen?

Wenn wir in Prüfungen kommen, muss unsere erste Reaktion ein Erforschen unseres eigenen Herzens sein. Dann sind wir im Licht Gottes und in seiner Gegenwart sehen wir auch, welche Lösung Er schenkt. Wenn uns Segen vorenthalten wird, versuchen wir ihn dann durch eigene Bemühungen zu bekommen, oder gehen wir zum Herrn, um Ihn zu fragen, ob es Dinge gibt, die seinen Segen aufhalten? Wir sind oft geneigt, vor den Schwierigkeiten wegzulaufen und suchen den kürzesten Weg zum Glück.

In geistlicher Hinsicht können wir in Bethlehem ein Bild von einer örtlichen Gemeinde sehen, in der der Herr Jesus als das Brot des Lebens im Mittelpunkt steht. Es kann vorkommen, dass in einer örtlichen Gemeinde das geistliche Leben abflaut. Jedes Glied der Gemeinde ist dafür verantwortlich, denn die Gemeinde bildet man gemeinsam. Die Schuld darf nicht zu schnell bei jemand anderem gesucht werden. Weggehen ist der Weg des geringsten Widerstandes. Und wenn du doch weggehst, wo landest du dann? Nicht in Ägypten, ein Bild von der Welt. Nein, du gibst deinen Glauben nicht auf. Du landest in Moab. Das ist nicht die Welt, sondern ein Gebiet zwischen der Welt und der Gemeinde.

Moab stellt in geistlicher Hinsicht ein Gebiet dar, wo man bequem und entspannt– Moab ist ein Bild von Bequemlichkeit! – Christ sein kann, ohne sich um seine Verantwortung in der Gemeinde zu kümmern. Manchmal geht es zwar um Jesus, aber seine Autorität fehlt einfach. Er ist ein gutes Vorbild, aber Er sollte einem nicht zu nahe kommen und vorgestellt werden als jemand, der Verfügungsgewalt über dein Leben hat. Immer öfter hört man nur über Gott sprechen. Gott klingt so schön allgemein. Es steht dann jedem frei, für sich zu definieren, wen oder was er mit Gott meint.

Wer wirklich Gott als Vater kennt, hat den Herrn Jesus lieb (Joh 8,42) und ehrt Ihn. Es ist sogar unmöglich, Gott zu ehren, wenn man den Sohn nicht ehrt: „Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat“ (Joh 5,23). In Moab steht im Glaubensleben nicht der Sohn im Mittelpunkt, sondern ob man irgendwie ein angenehmes Gefühl bekommt. In Bethlehem bekommt man es nicht, in Moab wohl.

Verse 1-2

Hungersnot in Betlehem


Eine Hungersnot (Rt 1,1) in dem Land, von dem Gott gesagt hat, dass sein Volk dort an nichts Mangel haben sollte (5Mo 8,9a), muss eine bestimmte Ursache haben. Die Ursache liegt darin, dass das Volk Gott gegenüber untreu geworden ist. Wegen dieser Untreue sendet Gott eine Hungersnot. Sein Ziel ist, dass sein Volk zur Besinnung kommt, sich bekehrt und Ihm wieder treu dient. Er will gerne, dass sein Volk glücklich ist, und das geht nur in Verbindung mit Ihm. Die Treuen – das sind die, die Ihm inmitten der allgemeinen Untreue trotzdem treu bleiben – sind ebenfalls von der Hungersnot betroffen. Die Hungersnot ist für sie eine Prüfung, ob sie Ihm weiter vertrauen, auch wenn der Segen, der mit der Treue verbunden ist, zurückgehalten wird.

Die „Tage, als die Richter richteten“ in Israel, sind Tage, in denen die Stabilität im Zusammenleben in weiter Ferne liegt. Es gibt keinen König in Israel und jeder tut, was gut ist in seinen eigenen Augen (Ri 17,6; Ri 18,1; Ri 19,1; Ri 21,25). In einer solch unsicheren Zeit der Krise ist es nicht leicht zu wissen, was man tun muss. Ohne den HERRN um Zustimmung zu bitten, flieht „ein Mann von Betlehem–Juda“ auf eigene Initiative mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen von seinem Wohnort weg. Das Ziel seiner Reise sind die Ebenen Moabs.

Wir brauchen wegen dieser eigenmächtigen Entscheidung nicht auf ihn herabzuschauen. Auch Abraham und Isaak haben die Quellen eines anderen Landes angezapft, als es Hunger in dem Land gab, das Gott ihnen verheißen hat. Abraham zog nach Ägypten (1Mo 12,10) und Isaak in das Land der Philister (1Mo 26,1). Elimelech hat sich an diese Ereignisse möglicherweise nicht erinnert und ist weggezogen, so wie sie es getan haben. Haben wir uns immer warnen lassen durch das Beispiel von Gläubigen, die abgewichen sind?

Elimelech beabsichtigt nicht, für immer dort zu bleiben, er will als Fremder dort sein. Er geht auch nicht so ganz weit weg, nur wenige Kilometer. Er geht schließlich schon gar nicht nach Ägypten, sondern bleibt in der Nähe des Landes. „Ich kann ganz einfach zurück“, muss er gedacht haben. Aber es läuft anders. Der Ort, von dem er meint, dass das Gras dort grüner ist, wird zum Friedhof.

In Rt 1,2 nennt der Schreiber die Namen der Familienmitglieder, die wegziehen. Das führt uns zu der Bedeutung der Namen. Der Name des HERRN, der mehr als zehnmal in diesem kleinen Buch vorkommt, kommt in den Rt 1,1-5 nicht vor. Der HERR ist der große Abwesende bei diesem Umzug. Der erste Name ist der von Elimelech. Er ist als Familienoberhaupt für diesen Umzug verantwortlich. In seinem Namen kommt der Name Gottes zwar vor, denn sein Name bedeutet „mein Gott ist König“, aber er macht seinem Namen keine Ehre. Er bekennt in der Bedeutung seines Namens Gott als König, aber in seinem praktischen Leben erkennt er Ihn nicht als König an.

Dann wird der Name seiner Frau genannt, Noomi. Der Name bedeutet „meine Liebliche“. Sie wird eine strahlende Frau gewesen sein. Durch alles, was sie mitmachen muss, wird sich das dramatisch ändern. Sie lässt sich später Mara nennen, wegen der Bitterkeit, die sie auf ihrem Lebensweg erfahren hat (Rt 1,20). Mara bedeutet „Bitterkeit“.

Auch die Namen seiner Söhne werden erwähnt und haben ebenfalls eine Bedeutung. Machlon bedeutet „krank“ und Kiljon bedeutet „dahinsiechen“. Lässt sich daraus vielleicht etwas von dem geistlichen Zustand erkennen, in dem Elimelech sich befindet, als die Jungen geboren werden? In der Namensgebung zeigt sich etwas von dem Glauben der Eltern. Es scheint so, dass Elimelech Gott als jemanden sieht, der nur Mühen und Kummer verursacht. In diesem Licht gesehen, ist es verständlich, dass er so schnell wie möglich wegläuft, als der Hunger zu nagen beginnt.

Es scheint übrigens nicht so, dass er Teil einer größeren Gruppe ist, die ebenso wie er durch Hunger getrieben und auf der Suche nach Nahrung Bethlehem verlässt. Es gibt einen Hinweis, dass er noch keinen Hunger leidet, als er wegzieht. Noomi sagt nämlich später, als sie wieder zurückgekommen ist, dass sie „voll“ weggegangen ist (Rt 1,21). Auf jeden Fall ist die Flucht nach Moab nicht aus Glauben geschehen, sondern aus Berechnung. Wenn alle so gedacht hätten, wäre in Bethlehem niemand übriggeblieben. Durch die ganze Geschichte hindurch sieht man deutlich, wie sehr diese Familie durch eigenmächtiges Handeln alles verspielt hat, so dass jeder Segen, den sie noch bekommt, überdeutlich ein Gnadenerweis Gottes ist.

So, wie Elimelech in der Praxis nicht mehr zu der Bedeutung seines Namens steht, so erkennt er auch die Bedeutung des Namens Bethlehem-Juda praktisch nicht mehr an. Bethlehem bedeutet „Brothaus“ und Juda „Lobpreis“. Anstatt den HERRN zu fragen, warum Er kein Brot gibt, zieht Elimelech mit seiner Familie nach Moab. Als ob er sich auf diese Weise der Zucht Gottes entziehen könnte. Wie er den HERRN nicht fragt, warum es eine Hungersnot gibt, so fragt er den HERRN auch nicht, wo er am besten hingehen kann. Sein Wegziehen bedeutet auch, dass sein Lobpreis aufhört.

Moab ist das Land seiner eigenen Wahl. In dieser Wahl hat er sich allein durch die Frage leiten lassen, wo es denn wohl Brot gibt. Er zieht in die Ebenen Moabs, weil er meint, dort das zu finden, was er in Bethlehem vermisst. Er tauscht die Zucht des HERRN gegen das Brot von Moab ein.

Moab ist für seinen Hochmut und seine Trägheit bekannt (Jes 16,6; Jer 48,11). Moab ist ein Feind des Volkes Gottes, der versucht hat, einen Fluch über Gottes Volk zu bringen (4Mo 22,1-7; 4Mo 23,1-6; 13-17; 27-30). Bei einem solchen Feind sucht Elimelech seine Zuflucht. Damit bringt er Schande auf den Namen Gottes. Wer sein Bekenntnis nicht in Ehren hält, macht dem Namen Gottes Schande.

Doch wie reagieren wir auf Prüfung, Krankheit, Schwierigkeiten und dergleichen? Wollen wir ihnen entfliehen, oder fragen wir uns, welche Lektion der Herr uns damit lehren will? Nehmen wir bei Krankheit eher Zuflucht zu einem Medikament oder zu einem Arzt anstatt zu Gott? Natürlich dürfen wir ein Medikament benutzen und einen Arzt aufsuchen, aber was ist unsere erste Reaktion? Und wenn wir finanziell in der Klemme sitzen? Denken wir dann zuerst an den Herrn, oder suchen wir selbst nach Möglichkeiten, um dieses Problem zu lösen?

Wenn wir in Prüfungen kommen, muss unsere erste Reaktion ein Erforschen unseres eigenen Herzens sein. Dann sind wir im Licht Gottes und in seiner Gegenwart sehen wir auch, welche Lösung Er schenkt. Wenn uns Segen vorenthalten wird, versuchen wir ihn dann durch eigene Bemühungen zu bekommen, oder gehen wir zum Herrn, um Ihn zu fragen, ob es Dinge gibt, die seinen Segen aufhalten? Wir sind oft geneigt, vor den Schwierigkeiten wegzulaufen und suchen den kürzesten Weg zum Glück.

In geistlicher Hinsicht können wir in Bethlehem ein Bild von einer örtlichen Gemeinde sehen, in der der Herr Jesus als das Brot des Lebens im Mittelpunkt steht. Es kann vorkommen, dass in einer örtlichen Gemeinde das geistliche Leben abflaut. Jedes Glied der Gemeinde ist dafür verantwortlich, denn die Gemeinde bildet man gemeinsam. Die Schuld darf nicht zu schnell bei jemand anderem gesucht werden. Weggehen ist der Weg des geringsten Widerstandes. Und wenn du doch weggehst, wo landest du dann? Nicht in Ägypten, ein Bild von der Welt. Nein, du gibst deinen Glauben nicht auf. Du landest in Moab. Das ist nicht die Welt, sondern ein Gebiet zwischen der Welt und der Gemeinde.

Moab stellt in geistlicher Hinsicht ein Gebiet dar, wo man bequem und entspannt– Moab ist ein Bild von Bequemlichkeit! – Christ sein kann, ohne sich um seine Verantwortung in der Gemeinde zu kümmern. Manchmal geht es zwar um Jesus, aber seine Autorität fehlt einfach. Er ist ein gutes Vorbild, aber Er sollte einem nicht zu nahe kommen und vorgestellt werden als jemand, der Verfügungsgewalt über dein Leben hat. Immer öfter hört man nur über Gott sprechen. Gott klingt so schön allgemein. Es steht dann jedem frei, für sich zu definieren, wen oder was er mit Gott meint.

Wer wirklich Gott als Vater kennt, hat den Herrn Jesus lieb (Joh 8,42) und ehrt Ihn. Es ist sogar unmöglich, Gott zu ehren, wenn man den Sohn nicht ehrt: „Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat“ (Joh 5,23). In Moab steht im Glaubensleben nicht der Sohn im Mittelpunkt, sondern ob man irgendwie ein angenehmes Gefühl bekommt. In Bethlehem bekommt man es nicht, in Moab wohl.

Verse 3-4

Heirat mit moabitischen Frauen


Wo Elimelech glaubt überleben zu können, da stirbt er. Er hatte vor, als Fremder dort zu bleiben und nach einiger Zeit wieder ins Land Gottes zurückzukehren, aber Moab wird sein Grab. Viele Menschen machen Pläne. Sie gehen in Rente und wollen dann das Leben genießen. Oft rechnen sie nicht mit dem Tod, der plötzlich seinen Tribut fordert.

Bei Elimelech gibt es noch einen anderen Aspekt, und der hat mit der Bedeutung seines Namens zu tun. Bei jemandem, der Moab zu seinem Lebensraum wählt, verschwindet die Autorität Gottes aus seinem Leben. Elimelech bedeutet schließlich „mein Gott ist König“! Noomi und die beiden Kinder bleiben zurück an dem Ort, wohin Elimelech sie mitgenommen hat. Der Tod ihres Mannes bringt Noomi nicht dazu, nach Bethlehem zurückzukehren. Sie bleibt dort, wo sie ist. Dadurch passiert, was Elimelech nicht gewollt haben wird und was Noomi nicht verhindern kann: Die beiden Söhne heiraten moabitische Frauen. Machlon heiratet Ruth (Rt 4,10) und Kiljon heiratet Orpa.

Es ist die natürliche Folge des Weges, den Elimelech gegangen ist. Sein Weg führte von Gott weg, und das ist ein Weg, den man nie allein geht. Immer gehen andere auf dem Weg mit. Elimelech hat die Dinge der Welt gesucht, seine Söhne suchen die Welt selbst. Es ist nicht klar, wie alt Machlon und Kiljon zu dem Zeitpunkt sind, als ihre Eltern sie mit nach Moab nehmen. Klar ist aber, dass sie sich ihre Existenz in Moab aufgebaut haben. Elimelech hat noch daran gedacht, wieder zurückzukehren, für seine Söhne existiert der Gedanke nicht. Das bisschen Glaube, das ihr Vater noch besaß, ist bei den Söhnen nicht zu finden.

Wenn es bei ihnen noch eine Spur von Religiosität gegeben haben sollte, dann hat das jedenfalls bei der Wahl ihrer Frauen keine Rolle gespielt. Die konnten einfach wie gewohnt den Götzen weiter dienen. In Rt 1,15 sagt Noomi zu Ruth, dass Orpa zurückgekehrt ist zu ihren Göttern und dass sie das auch tun sollte. Auch am Land Gottes zeigen die beiden jungen Männer überhaupt kein Interesse, was ebenfalls sichtbar wird an der Wahl ihrer moabitischen Frauen. Damit zeigen sie, dass Gottes Gebot „Kein Ammoniter oder Moabiter soll in die Versammlung des HERRN kommen“ (5Mo 23,4; vgl. Neh 13,1; 2) keine Bedeutung für sie hat.

Im Blick auf die Heirat der beiden Söhne – als Glieder des (irdischen) Volkes Gottes – mit Frauen, die Götzen dienen, kann man aber noch eine praktische Anwendung machen. Wenn ein Glied des (himmlischen) Volkes Gottes, der Gemeinde, ein Gläubiger also, jemanden aus der Welt heiratet, spricht man von einem ungleichen Joch. Vor einer solchen Verbindung warnt Gottes Wort deutlich und nachdrücklich (2Kor 6,14). Die Folge ist in solch einem Fall nicht, dass der Ungläubige sich bekehrt, sondern dass der Gläubige dem Herrn noch untreuer wird. Wenn er jedoch seine Sünde, die er durch das Eingehen dieser Ehe begangen hat, bereut und bekennt, gibt es Gnade, um wieder treu zu werden.

Aus dieser Geschichte können wir auch lernen, dass Eltern eine große Verantwortung dafür tragen, wohin sie ihre Kinder mitnehmen. Wenn der Herr Jesus und die Gemeinde für die Eltern nicht an erster Stelle stehen, kann man nicht erwarten, dass dies dann bei den Kindern der Fall ist.

Verse 3-4

Heirat mit moabitischen Frauen


Wo Elimelech glaubt überleben zu können, da stirbt er. Er hatte vor, als Fremder dort zu bleiben und nach einiger Zeit wieder ins Land Gottes zurückzukehren, aber Moab wird sein Grab. Viele Menschen machen Pläne. Sie gehen in Rente und wollen dann das Leben genießen. Oft rechnen sie nicht mit dem Tod, der plötzlich seinen Tribut fordert.

Bei Elimelech gibt es noch einen anderen Aspekt, und der hat mit der Bedeutung seines Namens zu tun. Bei jemandem, der Moab zu seinem Lebensraum wählt, verschwindet die Autorität Gottes aus seinem Leben. Elimelech bedeutet schließlich „mein Gott ist König“! Noomi und die beiden Kinder bleiben zurück an dem Ort, wohin Elimelech sie mitgenommen hat. Der Tod ihres Mannes bringt Noomi nicht dazu, nach Bethlehem zurückzukehren. Sie bleibt dort, wo sie ist. Dadurch passiert, was Elimelech nicht gewollt haben wird und was Noomi nicht verhindern kann: Die beiden Söhne heiraten moabitische Frauen. Machlon heiratet Ruth (Rt 4,10) und Kiljon heiratet Orpa.

Es ist die natürliche Folge des Weges, den Elimelech gegangen ist. Sein Weg führte von Gott weg, und das ist ein Weg, den man nie allein geht. Immer gehen andere auf dem Weg mit. Elimelech hat die Dinge der Welt gesucht, seine Söhne suchen die Welt selbst. Es ist nicht klar, wie alt Machlon und Kiljon zu dem Zeitpunkt sind, als ihre Eltern sie mit nach Moab nehmen. Klar ist aber, dass sie sich ihre Existenz in Moab aufgebaut haben. Elimelech hat noch daran gedacht, wieder zurückzukehren, für seine Söhne existiert der Gedanke nicht. Das bisschen Glaube, das ihr Vater noch besaß, ist bei den Söhnen nicht zu finden.

Wenn es bei ihnen noch eine Spur von Religiosität gegeben haben sollte, dann hat das jedenfalls bei der Wahl ihrer Frauen keine Rolle gespielt. Die konnten einfach wie gewohnt den Götzen weiter dienen. In Rt 1,15 sagt Noomi zu Ruth, dass Orpa zurückgekehrt ist zu ihren Göttern und dass sie das auch tun sollte. Auch am Land Gottes zeigen die beiden jungen Männer überhaupt kein Interesse, was ebenfalls sichtbar wird an der Wahl ihrer moabitischen Frauen. Damit zeigen sie, dass Gottes Gebot „Kein Ammoniter oder Moabiter soll in die Versammlung des HERRN kommen“ (5Mo 23,4; vgl. Neh 13,1; 2) keine Bedeutung für sie hat.

Im Blick auf die Heirat der beiden Söhne – als Glieder des (irdischen) Volkes Gottes – mit Frauen, die Götzen dienen, kann man aber noch eine praktische Anwendung machen. Wenn ein Glied des (himmlischen) Volkes Gottes, der Gemeinde, ein Gläubiger also, jemanden aus der Welt heiratet, spricht man von einem ungleichen Joch. Vor einer solchen Verbindung warnt Gottes Wort deutlich und nachdrücklich (2Kor 6,14). Die Folge ist in solch einem Fall nicht, dass der Ungläubige sich bekehrt, sondern dass der Gläubige dem Herrn noch untreuer wird. Wenn er jedoch seine Sünde, die er durch das Eingehen dieser Ehe begangen hat, bereut und bekennt, gibt es Gnade, um wieder treu zu werden.

Aus dieser Geschichte können wir auch lernen, dass Eltern eine große Verantwortung dafür tragen, wohin sie ihre Kinder mitnehmen. Wenn der Herr Jesus und die Gemeinde für die Eltern nicht an erster Stelle stehen, kann man nicht erwarten, dass dies dann bei den Kindern der Fall ist.

Verse 5-6

Noomi kehrt nach Israel zurück


Es scheint so, dass das Eheglück von Machlon und Kiljon nur kurz währte. Sie sterben, noch bevor von Kindern die Rede ist. Nun hat Noomi jede männliche Stütze verloren. Um sie herum gibt es nichts mehr, worauf sie sich noch stützen könnte. Auch wenn sie in die Zukunft blickt, gibt es keinerlei Perspektive. Sie hat sich mit ihrem Mann und ihren Kindern in eine Sackgasse begeben und hat nun das Ende dieses Weges erreicht.

Obwohl sie keinen Ausweg sieht, ist sie doch nicht ganz ohne Ausweg (2Kor 4,8). An diesem Tiefpunkt ihres Lebens, als alles verloren ist, entsteht in Noomi das Verlangen, wieder in das Land Israel zurückzukehren. Dass dieses Verlangen in ihr erwacht, ist noch nicht einmal so sehr die Folge des Elends, in dem sie sich befindet. Doch weil sie nun völlig allein vor allem steht, hat der HERR jetzt wieder Raum, dieses Verlangen in ihr zu wecken. Er lässt die Nachricht zu ihr durchdringen, dass Er dem Land wieder Brot gegeben hat.

Der HERR ergreift die Initiative. Vielleicht hatte sie nach all dem Elend – dem Tod ihres Mannes und ihrer beiden Söhne – überhaupt kein Verlangen zurückzugehen. Doch der HERR bewirkt in ihr dieses Verlangen, zu Ihm und zum Erbteil zurückzukehren. So macht Er das immer. Er bewirkt ein Verlangen nach Ihm und danach, Buße zu tun.

Es ist weniger die Einsicht, dass alles verloren ist, die einen Menschen zurückkehren lässt, sondern die Erinnerung an zu Hause, wie auch beim verlorenen Sohn: „Als er aber zu sich selbst kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner“ (Lk 15,17-19). Es ist das Verlangen nach dem, was Gott geben kann.

Wenn wir uns als Christen von Gott entfernt haben und von dem Ort, wo Er Segen gibt, müssen wir zuerst einsehen, dass wir nicht das gefunden haben, was wir suchten. Das Suchen nach Befriedigung unserer Wünsche, losgelöst vom Herrn Jesus und dem Weg, den Gott uns zu Ihm hin weist, läuft über kurz oder lang immer auf Enttäuschung hinaus. Erst dann gibt es wieder Raum für den Geist Gottes, das Verlangen in uns zu wecken nach allem, was Gott uns an geistlichen Segnungen in Christus gegeben hat. Wenn dieses Verlangen in uns entsteht, ist es der erste Schritt auf dem Weg zur Wiedererlangung der Freude an den Segnungen.

Verse 5-6

Noomi kehrt nach Israel zurück


Es scheint so, dass das Eheglück von Machlon und Kiljon nur kurz währte. Sie sterben, noch bevor von Kindern die Rede ist. Nun hat Noomi jede männliche Stütze verloren. Um sie herum gibt es nichts mehr, worauf sie sich noch stützen könnte. Auch wenn sie in die Zukunft blickt, gibt es keinerlei Perspektive. Sie hat sich mit ihrem Mann und ihren Kindern in eine Sackgasse begeben und hat nun das Ende dieses Weges erreicht.

Obwohl sie keinen Ausweg sieht, ist sie doch nicht ganz ohne Ausweg (2Kor 4,8). An diesem Tiefpunkt ihres Lebens, als alles verloren ist, entsteht in Noomi das Verlangen, wieder in das Land Israel zurückzukehren. Dass dieses Verlangen in ihr erwacht, ist noch nicht einmal so sehr die Folge des Elends, in dem sie sich befindet. Doch weil sie nun völlig allein vor allem steht, hat der HERR jetzt wieder Raum, dieses Verlangen in ihr zu wecken. Er lässt die Nachricht zu ihr durchdringen, dass Er dem Land wieder Brot gegeben hat.

Der HERR ergreift die Initiative. Vielleicht hatte sie nach all dem Elend – dem Tod ihres Mannes und ihrer beiden Söhne – überhaupt kein Verlangen zurückzugehen. Doch der HERR bewirkt in ihr dieses Verlangen, zu Ihm und zum Erbteil zurückzukehren. So macht Er das immer. Er bewirkt ein Verlangen nach Ihm und danach, Buße zu tun.

Es ist weniger die Einsicht, dass alles verloren ist, die einen Menschen zurückkehren lässt, sondern die Erinnerung an zu Hause, wie auch beim verlorenen Sohn: „Als er aber zu sich selbst kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner“ (Lk 15,17-19). Es ist das Verlangen nach dem, was Gott geben kann.

Wenn wir uns als Christen von Gott entfernt haben und von dem Ort, wo Er Segen gibt, müssen wir zuerst einsehen, dass wir nicht das gefunden haben, was wir suchten. Das Suchen nach Befriedigung unserer Wünsche, losgelöst vom Herrn Jesus und dem Weg, den Gott uns zu Ihm hin weist, läuft über kurz oder lang immer auf Enttäuschung hinaus. Erst dann gibt es wieder Raum für den Geist Gottes, das Verlangen in uns zu wecken nach allem, was Gott uns an geistlichen Segnungen in Christus gegeben hat. Wenn dieses Verlangen in uns entsteht, ist es der erste Schritt auf dem Weg zur Wiedererlangung der Freude an den Segnungen.

Verse 7-13

Noomi und ihre Schwiegertöchter


Nach der Vorgeschichte in den vorangegangenen Versen beginnt nun der eigentliche Bericht. Dieser Bericht wird hauptsächlich in Form von Gesprächen gegeben. Mehr als Dreiviertel des Buches besteht aus Gesprächen. Das erste Gespräch beginnt in Rt 1,8. Der Anlass ist die Rückkehr Noomis nach Israel. Damit entspricht sie dem Verlangen, das der HERR in ihrem Herzen geweckt hat. Auch darin gleicht sie dem verlorenen Sohn, der nach seiner Erinnerung an zu Hause aufsteht und geht (Lk 15,20).

Als sie aus Moab wegzieht, gehen ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr. Sie haben sich auf die eine oder andere Weise an Noomi geklammert. Die jungen Frauen sind keine oberflächlichen Frauen. Obwohl sie frei sind, jemand anderen zu heiraten, wollen sie bei Noomi bleiben. Während sie unterwegs sind, denkt Noomi auf einmal daran, dass es für ihre Schwiegertöchter aufgrund ihrer moabitischen Herkunft keine Zukunft in dem Land gibt, in das sie zurückgeht. Sie will nicht, dass sie mitgehen und fordert sie auf, zurückzukehren. Sie sollen nur zurückgehen, „jede zum Haus ihrer Mutter“. Da haben sie ihre gottlose Erziehung erfahren und von da aus sollen sie ein neues Leben beginnen.

Noomi hat keinen Blick mehr auf den Gott Israels, den einzigen und wahren Gott. Ihre Schwiegertöchter sind durch ihre Heirat mit Ihm in Verbindung gekommen. Wenn auch nicht viel von Ihm zu sehen war, etwas muss doch sichtbar gewesen sein. Noomi ist allerdings bitter geworden und für die Frauen ist das Leben mit Noomis Söhnen auf eine große Enttäuschung hinausgelaufen. Kann sie sich noch erwärmen für diesen Gott? Kann sie ihren Schwiegertöchtern warmherzig von diesem Gott erzählen? Sie rät ihnen, wieder zu heiraten und Kinder zu bekommen. Auf diese Weise, so meint Noomi, würden sie Ruhe finden, „jede im Haus ihres Mannes“.

Das bedeutet, dass Noomi sie in die Welt zurückschickt, wo für den wahren Gott kein Platz ist. Es kann sein, dass sie das tut, weil sie von Gott sehr enttäuscht ist. Sie geht zwar zurück in ihr Heimatland, doch nur, weil sie innerlich weiß, dass sie dorthin gehört, nicht so sehr aus einem Verlangen nach dem HERRN. Sie muss den HERRN aufs Neue kennenlernen. Nachdem sie gehört hat, dass es in Israel wieder Nahrung gibt, sieht sie keinen Grund mehr, in Moab zu bleiben.

Obwohl sie vom HERRN enttäuscht ist, wünscht sie ihren Schwiegertöchtern doch seinen Segen. Darin zeigt sich, dass sie trotz Enttäuschung doch an Ihm festhält. Gleichzeitig sieht man, dass ihre Gedanken über Ihn verworren sind. Ihre Sprache klingt fromm und ihr Wunsch ist aufrichtig, aber es ist unmöglich, denn wie kann der HERR ein Leben im Götzendienst segnen?

Diese Vermischung ist oft bei solchen zu finden, die abgekommen und doch wieder auf dem Weg zurück sind, aber noch nicht wiederhergestellt sind in der Gemeinschaft mit dem Herrn. Aus der Vergangenheit gibt es eine gewisse Kenntnis vom Herrn, aber es ist keine Klarheit mehr über die Voraussetzungen vorhanden, die mit einem Leben in Gemeinschaft mit Ihm verbunden sind. Glücklicherweise hat der Herr Geduld mit einem solchen, der sich auf dem Weg zurück aus der Finsternis ins Licht befindet. Er wird das Licht stets heller scheinen lassen (Spr 4,18). Das sieht man im Leben Noomis .

In dem Weg, den Noomi aus der Finsternis ins Licht geht, sehen wir auch den Weg, den Israel in der Zukunft gehen wird. In der Finsternis der großen Drangsal wird für den Überrest das Licht aufgehen, wenn sie Auge in Auge künftig dem Messias gegenüberstehen, den sie verworfen haben. Für sie wird der Tag anbrechen, an dem der Messias als „die Sonne der Gerechtigkeit“ hell erstrahlen wird (Mal 3,20).

Das Zeugnis, das Noomi ihren Schwiegertöchtern ausstellt, ist schön und beneidenswert. Die beiden Frauen haben ihre Männer geliebt und sie liebten auch Noomi. Es gibt auch heute Menschen, die zwar ungläubig sind, sich aber mit Hingabe für gute Familienbeziehungen einsetzen. Das ist lobenswert und wird sicher vom Herrn gesegnet werden. Wenn Menschen Anordnungen des Herrn beachten, ganz gleich welche, dann hat das eine wohltuende Auswirkung auf die gegenseitigen Beziehungen. Mit dem Aufgeben oder sogar bewussten Brechen der von Gott eingesetzten Familienbande erkaltet der Umgang der Menschen miteinander.

Noomi gibt mit ihrem Vorschlag zu erkennen, dass ihr Glaubensleben noch auf Sparflamme steht. Sie ist zwar auf dem Weg zurück zum HERRN, aber sie ist noch lange nicht so weit, dass sie auch anderen helfen kann, den Weg zu finden und zu gehen. Es gibt nichts, womit sie sie ermutigen kann, den HERRN zu suchen. Im Gegenteil, sie rät ihren Schwiegertöchtern ab, mit ihr zu gehen.

Ein paar Mal nennt sie den Namen des HERRN, aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie letztendlich ihre Schwiegertöchter zu ihren Götzen zurückschicken will (Rt 1,15). Ob sie sich schämt, mit zwei moabitischen Schwiegertöchtern nach Bethlehem zu kommen? Sie kann sich vorstellen, was die Leute denken werden. Nein, sie kann sie nicht mitnehmen!

Wenn ein Gläubiger vom Weg abgekommen ist, nimmt er Schaden an seiner eigenen Seele. Wer ohne die Gemeinschaft mit Gott lebt, kann auch für andere keine Hilfe sein, Ihn zu finden. Er ist dann eher ein Hindernis als eine Hilfe. Ein solches Leben ist kein Zeugnis für den Namen des Herrn. Das christliche Zeugnis ist abgekühlt und spricht nicht mehr an, weil die Christen ihren eigenen Bedürfnissen nachjagen. Nicht Christus steht im Mittelpunkt, sondern das eigene Ich.

Christen, die so leben, können anderen nur sagen, dass sie da bleiben sollen, wo sie sind. Ihr eigenes Leben mit Christus strahlt nichts aus. Sie haben die Enttäuschungen, die sie auf ihrem Weg des Abweichens erfahren haben, und die daraus resultierende Verbitterung noch nicht überwunden. Erst wenn die Seele völlig wiederhergestellt ist in der Gemeinschaft mit dem Herrn und alles Unrecht bekannt worden ist, kann man wieder ein deutliches Zeugnis ablegen.

Als Noomi zu Ende gesprochen hat, küsst sie zum Abschied ihre Schwiegertöchter. Das löst heftige Emotionen bei ihnen aus, da sie doch so an ihrer Schwiegermutter hängen. Unter Tränen versichern sie ihr, dass sie mit ihr zu ihrem Volk gehen wollen. Es ist beinahe nicht zu begreifen, anstatt zuzustimmen, unternimmt Noomi nochmals verzweifelte Versuche, sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. Beim ersten Mal hat sie ihre Schwiegertöchter auf deren Herkunft und die Zukunft in ihrem eigenen Land hingewiesen (Rt 1,8). Beim zweiten Versuch verweist sie darauf, dass es nichts mehr gibt, was die beiden an sie bindet und dass da auch für die Zukunft keine Veränderung zu erwarten ist.

Sie macht deutlich, dass die Frauen in keiner Weise von ihr einen Beitrag zu einem für sie sinnvollen Leben erwarten können. Sie erklärt jede Hoffnung darauf als unbegründet. Abgesehen davon sei für sie, Noomi, alles noch viel schlimmer als für ihre Schwiegertöchter, denn sie hat es mit einem Gott zu tun, der gegen sie ist. Sie sagt damit ihren Schwiegertöchtern gleichsam: „Mit solch einem Gott solltet ihr besser nichts zu tun haben.“

So vermittelt sie ein völlig verkehrtes Bild vom HERRN. Sie gibt Ihm die Schuld an all ihren Schwierigkeiten. Als ob es seine Hand gewesen sei, die sie nach Moab gebracht hat, und nicht ihre und ihres Mannes eigenwillige Entscheidung. Dass Gott ein Gott voller Güte und Gnade ist, auch für Fremde, das kommt ihr nicht in den Sinn.

Verse 7-13

Noomi und ihre Schwiegertöchter


Nach der Vorgeschichte in den vorangegangenen Versen beginnt nun der eigentliche Bericht. Dieser Bericht wird hauptsächlich in Form von Gesprächen gegeben. Mehr als Dreiviertel des Buches besteht aus Gesprächen. Das erste Gespräch beginnt in Rt 1,8. Der Anlass ist die Rückkehr Noomis nach Israel. Damit entspricht sie dem Verlangen, das der HERR in ihrem Herzen geweckt hat. Auch darin gleicht sie dem verlorenen Sohn, der nach seiner Erinnerung an zu Hause aufsteht und geht (Lk 15,20).

Als sie aus Moab wegzieht, gehen ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr. Sie haben sich auf die eine oder andere Weise an Noomi geklammert. Die jungen Frauen sind keine oberflächlichen Frauen. Obwohl sie frei sind, jemand anderen zu heiraten, wollen sie bei Noomi bleiben. Während sie unterwegs sind, denkt Noomi auf einmal daran, dass es für ihre Schwiegertöchter aufgrund ihrer moabitischen Herkunft keine Zukunft in dem Land gibt, in das sie zurückgeht. Sie will nicht, dass sie mitgehen und fordert sie auf, zurückzukehren. Sie sollen nur zurückgehen, „jede zum Haus ihrer Mutter“. Da haben sie ihre gottlose Erziehung erfahren und von da aus sollen sie ein neues Leben beginnen.

Noomi hat keinen Blick mehr auf den Gott Israels, den einzigen und wahren Gott. Ihre Schwiegertöchter sind durch ihre Heirat mit Ihm in Verbindung gekommen. Wenn auch nicht viel von Ihm zu sehen war, etwas muss doch sichtbar gewesen sein. Noomi ist allerdings bitter geworden und für die Frauen ist das Leben mit Noomis Söhnen auf eine große Enttäuschung hinausgelaufen. Kann sie sich noch erwärmen für diesen Gott? Kann sie ihren Schwiegertöchtern warmherzig von diesem Gott erzählen? Sie rät ihnen, wieder zu heiraten und Kinder zu bekommen. Auf diese Weise, so meint Noomi, würden sie Ruhe finden, „jede im Haus ihres Mannes“.

Das bedeutet, dass Noomi sie in die Welt zurückschickt, wo für den wahren Gott kein Platz ist. Es kann sein, dass sie das tut, weil sie von Gott sehr enttäuscht ist. Sie geht zwar zurück in ihr Heimatland, doch nur, weil sie innerlich weiß, dass sie dorthin gehört, nicht so sehr aus einem Verlangen nach dem HERRN. Sie muss den HERRN aufs Neue kennenlernen. Nachdem sie gehört hat, dass es in Israel wieder Nahrung gibt, sieht sie keinen Grund mehr, in Moab zu bleiben.

Obwohl sie vom HERRN enttäuscht ist, wünscht sie ihren Schwiegertöchtern doch seinen Segen. Darin zeigt sich, dass sie trotz Enttäuschung doch an Ihm festhält. Gleichzeitig sieht man, dass ihre Gedanken über Ihn verworren sind. Ihre Sprache klingt fromm und ihr Wunsch ist aufrichtig, aber es ist unmöglich, denn wie kann der HERR ein Leben im Götzendienst segnen?

Diese Vermischung ist oft bei solchen zu finden, die abgekommen und doch wieder auf dem Weg zurück sind, aber noch nicht wiederhergestellt sind in der Gemeinschaft mit dem Herrn. Aus der Vergangenheit gibt es eine gewisse Kenntnis vom Herrn, aber es ist keine Klarheit mehr über die Voraussetzungen vorhanden, die mit einem Leben in Gemeinschaft mit Ihm verbunden sind. Glücklicherweise hat der Herr Geduld mit einem solchen, der sich auf dem Weg zurück aus der Finsternis ins Licht befindet. Er wird das Licht stets heller scheinen lassen (Spr 4,18). Das sieht man im Leben Noomis .

In dem Weg, den Noomi aus der Finsternis ins Licht geht, sehen wir auch den Weg, den Israel in der Zukunft gehen wird. In der Finsternis der großen Drangsal wird für den Überrest das Licht aufgehen, wenn sie Auge in Auge künftig dem Messias gegenüberstehen, den sie verworfen haben. Für sie wird der Tag anbrechen, an dem der Messias als „die Sonne der Gerechtigkeit“ hell erstrahlen wird (Mal 3,20).

Das Zeugnis, das Noomi ihren Schwiegertöchtern ausstellt, ist schön und beneidenswert. Die beiden Frauen haben ihre Männer geliebt und sie liebten auch Noomi. Es gibt auch heute Menschen, die zwar ungläubig sind, sich aber mit Hingabe für gute Familienbeziehungen einsetzen. Das ist lobenswert und wird sicher vom Herrn gesegnet werden. Wenn Menschen Anordnungen des Herrn beachten, ganz gleich welche, dann hat das eine wohltuende Auswirkung auf die gegenseitigen Beziehungen. Mit dem Aufgeben oder sogar bewussten Brechen der von Gott eingesetzten Familienbande erkaltet der Umgang der Menschen miteinander.

Noomi gibt mit ihrem Vorschlag zu erkennen, dass ihr Glaubensleben noch auf Sparflamme steht. Sie ist zwar auf dem Weg zurück zum HERRN, aber sie ist noch lange nicht so weit, dass sie auch anderen helfen kann, den Weg zu finden und zu gehen. Es gibt nichts, womit sie sie ermutigen kann, den HERRN zu suchen. Im Gegenteil, sie rät ihren Schwiegertöchtern ab, mit ihr zu gehen.

Ein paar Mal nennt sie den Namen des HERRN, aber das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie letztendlich ihre Schwiegertöchter zu ihren Götzen zurückschicken will (Rt 1,15). Ob sie sich schämt, mit zwei moabitischen Schwiegertöchtern nach Bethlehem zu kommen? Sie kann sich vorstellen, was die Leute denken werden. Nein, sie kann sie nicht mitnehmen!

Wenn ein Gläubiger vom Weg abgekommen ist, nimmt er Schaden an seiner eigenen Seele. Wer ohne die Gemeinschaft mit Gott lebt, kann auch für andere keine Hilfe sein, Ihn zu finden. Er ist dann eher ein Hindernis als eine Hilfe. Ein solches Leben ist kein Zeugnis für den Namen des Herrn. Das christliche Zeugnis ist abgekühlt und spricht nicht mehr an, weil die Christen ihren eigenen Bedürfnissen nachjagen. Nicht Christus steht im Mittelpunkt, sondern das eigene Ich.

Christen, die so leben, können anderen nur sagen, dass sie da bleiben sollen, wo sie sind. Ihr eigenes Leben mit Christus strahlt nichts aus. Sie haben die Enttäuschungen, die sie auf ihrem Weg des Abweichens erfahren haben, und die daraus resultierende Verbitterung noch nicht überwunden. Erst wenn die Seele völlig wiederhergestellt ist in der Gemeinschaft mit dem Herrn und alles Unrecht bekannt worden ist, kann man wieder ein deutliches Zeugnis ablegen.

Als Noomi zu Ende gesprochen hat, küsst sie zum Abschied ihre Schwiegertöchter. Das löst heftige Emotionen bei ihnen aus, da sie doch so an ihrer Schwiegermutter hängen. Unter Tränen versichern sie ihr, dass sie mit ihr zu ihrem Volk gehen wollen. Es ist beinahe nicht zu begreifen, anstatt zuzustimmen, unternimmt Noomi nochmals verzweifelte Versuche, sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. Beim ersten Mal hat sie ihre Schwiegertöchter auf deren Herkunft und die Zukunft in ihrem eigenen Land hingewiesen (Rt 1,8). Beim zweiten Versuch verweist sie darauf, dass es nichts mehr gibt, was die beiden an sie bindet und dass da auch für die Zukunft keine Veränderung zu erwarten ist.

Sie macht deutlich, dass die Frauen in keiner Weise von ihr einen Beitrag zu einem für sie sinnvollen Leben erwarten können. Sie erklärt jede Hoffnung darauf als unbegründet. Abgesehen davon sei für sie, Noomi, alles noch viel schlimmer als für ihre Schwiegertöchter, denn sie hat es mit einem Gott zu tun, der gegen sie ist. Sie sagt damit ihren Schwiegertöchtern gleichsam: „Mit solch einem Gott solltet ihr besser nichts zu tun haben.“

So vermittelt sie ein völlig verkehrtes Bild vom HERRN. Sie gibt Ihm die Schuld an all ihren Schwierigkeiten. Als ob es seine Hand gewesen sei, die sie nach Moab gebracht hat, und nicht ihre und ihres Mannes eigenwillige Entscheidung. Dass Gott ein Gott voller Güte und Gnade ist, auch für Fremde, das kommt ihr nicht in den Sinn.

Verse 14-15

Orpa und Ruth treffen eine Entscheidung


Wenn Noomi nun die Dinge unentwegt verkehrt darstellt, dann sehen wir, wie Gott das in seiner Souveränität benutzt, um den Glauben Orpas und Ruths zu testen. Ihre Entmutigungen offenbaren ihren jeweiligen Herzenszustand. Sie wägen ab und fassen einen Beschluss. Beide Frauen weinen erneut, aber nun hört man nicht mehr aus beider Mund, dass sie mit Noomi zu deren Volk gehen würden (Rt 1,10). Orpa entscheidet sich zurückzugehen und folgt damit Noomis schlechtem Rat. Sie blickt nicht weiter als auf das Leben auf der Erde. Ihr fehlt der Glaube, durch den ein Mensch weiter und tiefer sieht als das, was oberflächlich wahrnehmbar ist.

Indem sie Noomi zum Abschied küsst, schenkt Orpa ihr äußere Zeichen der Liebe; Ruth dagegen schenkt Noomi ihr Herz. Der Glaube, der bei Orpa fehlt, ist bei Ruth vorhanden. Es ist bemerkenswert, wie sehr Ruth sich zu Noomi hingezogen fühlt. Das kann nur sein, weil sie gesehen hat, dass Gott im Leben Noomis gewirkt hat. Ruth hat nicht nur den elenden Zustand gesehen, in dem Noomi sich befindet. Sie hat tiefer geblickt. Selbst die Worte, die Noomi spricht, um sie von Gott abzuhalten, durchschaut sie.

Ruths Glaube wird dadurch umso reiner. Sie glaubt nicht wegen Noomi, sondern trotz Noomi. Es ist doch tief tragisch, dass Noomi noch einmal zu Ruth sagt, sie solle doch ihrer Schwägerin zu ihrem Volk und ihren Göttern folgen! Ruths Glaube sieht jedoch durch alles hindurch hinter Noomi einen Gott, den sie auch als ihren Gott kennenlernen will, weil dies der einzige und wahre Gott ist. Darum wendet sie sich nicht von Noomi ab, sondern klammert sich erst recht an ihr fest.

Orpa sieht auf das, was sie verlassen hat und darum kehrt sie zurück. Ruth schaut aus nach dem, wohin sie geht, und darum geht sie mit. Sie geht im Glauben. Sie gehört zu denen, von denen geschrieben steht: „Und wenn sie an jenes gedacht hätten, von dem sie ausgegangen waren, so hätten sie Zeit gehabt, zurückzukehren. Jetzt aber trachten sie nach einem besseren, das ist himmlischen [Vaterland]“ (Heb 11,15; 16). Für den Unglauben ist das unbegreiflich, denn alle Umstände sind gegen sie.

Verse 14-15

Orpa und Ruth treffen eine Entscheidung


Wenn Noomi nun die Dinge unentwegt verkehrt darstellt, dann sehen wir, wie Gott das in seiner Souveränität benutzt, um den Glauben Orpas und Ruths zu testen. Ihre Entmutigungen offenbaren ihren jeweiligen Herzenszustand. Sie wägen ab und fassen einen Beschluss. Beide Frauen weinen erneut, aber nun hört man nicht mehr aus beider Mund, dass sie mit Noomi zu deren Volk gehen würden (Rt 1,10). Orpa entscheidet sich zurückzugehen und folgt damit Noomis schlechtem Rat. Sie blickt nicht weiter als auf das Leben auf der Erde. Ihr fehlt der Glaube, durch den ein Mensch weiter und tiefer sieht als das, was oberflächlich wahrnehmbar ist.

Indem sie Noomi zum Abschied küsst, schenkt Orpa ihr äußere Zeichen der Liebe; Ruth dagegen schenkt Noomi ihr Herz. Der Glaube, der bei Orpa fehlt, ist bei Ruth vorhanden. Es ist bemerkenswert, wie sehr Ruth sich zu Noomi hingezogen fühlt. Das kann nur sein, weil sie gesehen hat, dass Gott im Leben Noomis gewirkt hat. Ruth hat nicht nur den elenden Zustand gesehen, in dem Noomi sich befindet. Sie hat tiefer geblickt. Selbst die Worte, die Noomi spricht, um sie von Gott abzuhalten, durchschaut sie.

Ruths Glaube wird dadurch umso reiner. Sie glaubt nicht wegen Noomi, sondern trotz Noomi. Es ist doch tief tragisch, dass Noomi noch einmal zu Ruth sagt, sie solle doch ihrer Schwägerin zu ihrem Volk und ihren Göttern folgen! Ruths Glaube sieht jedoch durch alles hindurch hinter Noomi einen Gott, den sie auch als ihren Gott kennenlernen will, weil dies der einzige und wahre Gott ist. Darum wendet sie sich nicht von Noomi ab, sondern klammert sich erst recht an ihr fest.

Orpa sieht auf das, was sie verlassen hat und darum kehrt sie zurück. Ruth schaut aus nach dem, wohin sie geht, und darum geht sie mit. Sie geht im Glauben. Sie gehört zu denen, von denen geschrieben steht: „Und wenn sie an jenes gedacht hätten, von dem sie ausgegangen waren, so hätten sie Zeit gehabt, zurückzukehren. Jetzt aber trachten sie nach einem besseren, das ist himmlischen [Vaterland]“ (Heb 11,15; 16). Für den Unglauben ist das unbegreiflich, denn alle Umstände sind gegen sie.

Verse 16-17

Ruths Glaubensbekenntnis


Ruth erklärt, dass sie bei Noomi bleiben wird. Sie hat bei Noomi etwas gesehen, was ihr Herz berührt hat. Welche Folgen ihr Beschluss mit sich bringt, weiß sie nicht, aber ihre Entscheidung steht fest. Sie bittet Noomi, sie nicht weiter zu bedrängen, von ihr wegzugehen. Sie ist fest entschlossen, überall da zu sein, wo Noomi ist, und Gemeinschaft mit ihrem Volk und ihrem Gott zu haben. Dahin führt der Glaube.

In sieben Aussagen weist sie darauf hin, dass sie nur als Fremde in Noomis Land sein, sich aber für immer daran binden will. Es ist ein Glaubensbekenntnis, das großen Eindruck auf uns machen muss. Es zeigt eine Herzensgesinnung, die uns neidisch werden lässt. Wir können das auf unsere Zuneigung zum Herrn Jesus und zu unseren Mitgläubigen anwenden und auf unseren Aufenthalt in der Welt.

1. „Denn wohin du gehst, will ich gehen“. Das weist auf ein bedingungsloses Folgen hin. Ist es nicht der Wunsch jedes Gläubigen, der den Herrn Jesus lieb hat, Ihm bedingungslos zu folgen (vgl. Off 14,4)?
2. „und wo du weilst, will ich weilen“. Durch die Verwerfung des Herrn Jesus ist es Nacht in der Welt. Darin befindet sich der Gläubige (Röm 13,11-14; 1Thes 5,4-7; Joh 13,30). Aber im Herzen des Gläubigen scheint der Morgenstern (2Pet 1,19) als Vorbote des Tages, der anbrechen wird, wenn der Herr Jesus als die Sonne der Gerechtigkeit erscheinen wird (Mal 3,20).
3. „dein Volk ist mein Volk“. Sie erklärt sich eins mit Noomis Volk, auch wenn das Volk noch so untreu ist. Sie sucht sich nicht selbst die Menschen aus, mit denen sie sich verbinden will. Auch für uns, die zur Gemeinde gehören, ist es wichtig zu erkennen, dass wir unsere Brüder und Schwestern nicht selbst ausgesucht haben, sondern dass der Herr sie gegeben hat.
4. „dein Gott ist mein Gott“. Vor allem entscheidet sie sich für den Gott Noomis. Hiermit nimmt sie von den Göttern Moabs endgültig Abschied.
5. „wo du stirbst, will ich sterben“. Ihre Anhänglichkeit ist so groß, dass sie mit Noomi nicht nur das Leben, sondern auch den Tod teilen will. Das ist ein Beweis echter Verbundenheit. Für uns gilt, dass wir mit Christus gestorben sind. Der Platz unseres Todes ist das Kreuz. Echte Zuneigung zueinander wird in dem Maß Wirklichkeit, wie wir persönlich verwirklichen, dass wir mit Christus gekreuzigt sind (Gal 2,20). Das bedeutet das Ende eines egoistischen Lebens.
6. „und dort will ich begraben werden“. Das bedeutet das radikale Ende des Bandes zwischen der Welt und dem Gläubigen. Wer begraben ist, ist aus der Welt verschwunden. Dies wird durch die Taufe zum Ausdruck gebracht (Röm 6,4). Aber begraben hat auch mit der Zukunft zu tun. Begraben ist Säen. Es wird begraben mit Blick auf die Auferstehung. Begraben werden und auferweckt werden gehören zusammen (1Kor 15,4). Ruth will nicht, wenn sie stirbt, in Moab begraben werden. Sie will da begraben werden, wo Noomi begraben wird, denn da werden sie zusammen auch auferstehen, um in dem verheißenen Segen zu leben.
7. „nur der Tod soll scheiden zwischen mir und dir“. Ruth zieht die volle Konsequenz aus all ihren vorausgehenden Aussagen. Das Einzige, was auf der Erde eine Trennung zwischen ihr und Noomi bringen könnte, ist der Tod. Sie spricht nicht über eine einzige Erwartung, die sie an ihre Schwiegermutter hat. Sie stellt keine Bedingung für ihre Zuneigung zu Noomi. Ihre Verbundenheit mit Noomi ist ein Beweis des Glaubens, der über das hinaussieht, was in einem Glied des Volkes Gottes von Gott sichtbar wird.

Diese sieben Aussagen, die Ruth macht, können wir in eine Gruppe von vier und eine Gruppe von drei Aussagen einteilen. Die ersten vier Aussagen haben mit dem Weg des Glaubens zu tun in einer Welt, in der es Nacht ist, wo sich aber auch Gottes Volk befindet und wo Gott selbst unsere Hilfe ist. Die letzten drei Aussagen haben alle mit dem Tod zu tun. Wenn man den Tod einbezieht, bekommt das Fleisch, das eigene Ich, nicht die Chance, sich Geltung zu verschaffen.

Allein die, die geistlich gesehen gestorben und begraben sind, können das wahre Leben leben. Der leibliche Tod macht diesem Leben nur auf der Erde ein Ende. Ruth will nicht als Fremde mit Noomi in das Land Gottes gehen, um für eine Weile dort zu bleiben und dann wieder nach Moab zurückzukehren. Sie will ewig dort bleiben.

Verse 16-17

Ruths Glaubensbekenntnis


Ruth erklärt, dass sie bei Noomi bleiben wird. Sie hat bei Noomi etwas gesehen, was ihr Herz berührt hat. Welche Folgen ihr Beschluss mit sich bringt, weiß sie nicht, aber ihre Entscheidung steht fest. Sie bittet Noomi, sie nicht weiter zu bedrängen, von ihr wegzugehen. Sie ist fest entschlossen, überall da zu sein, wo Noomi ist, und Gemeinschaft mit ihrem Volk und ihrem Gott zu haben. Dahin führt der Glaube.

In sieben Aussagen weist sie darauf hin, dass sie nur als Fremde in Noomis Land sein, sich aber für immer daran binden will. Es ist ein Glaubensbekenntnis, das großen Eindruck auf uns machen muss. Es zeigt eine Herzensgesinnung, die uns neidisch werden lässt. Wir können das auf unsere Zuneigung zum Herrn Jesus und zu unseren Mitgläubigen anwenden und auf unseren Aufenthalt in der Welt.

1. „Denn wohin du gehst, will ich gehen“. Das weist auf ein bedingungsloses Folgen hin. Ist es nicht der Wunsch jedes Gläubigen, der den Herrn Jesus lieb hat, Ihm bedingungslos zu folgen (vgl. Off 14,4)?
2. „und wo du weilst, will ich weilen“. Durch die Verwerfung des Herrn Jesus ist es Nacht in der Welt. Darin befindet sich der Gläubige (Röm 13,11-14; 1Thes 5,4-7; Joh 13,30). Aber im Herzen des Gläubigen scheint der Morgenstern (2Pet 1,19) als Vorbote des Tages, der anbrechen wird, wenn der Herr Jesus als die Sonne der Gerechtigkeit erscheinen wird (Mal 3,20).
3. „dein Volk ist mein Volk“. Sie erklärt sich eins mit Noomis Volk, auch wenn das Volk noch so untreu ist. Sie sucht sich nicht selbst die Menschen aus, mit denen sie sich verbinden will. Auch für uns, die zur Gemeinde gehören, ist es wichtig zu erkennen, dass wir unsere Brüder und Schwestern nicht selbst ausgesucht haben, sondern dass der Herr sie gegeben hat.
4. „dein Gott ist mein Gott“. Vor allem entscheidet sie sich für den Gott Noomis. Hiermit nimmt sie von den Göttern Moabs endgültig Abschied.
5. „wo du stirbst, will ich sterben“. Ihre Anhänglichkeit ist so groß, dass sie mit Noomi nicht nur das Leben, sondern auch den Tod teilen will. Das ist ein Beweis echter Verbundenheit. Für uns gilt, dass wir mit Christus gestorben sind. Der Platz unseres Todes ist das Kreuz. Echte Zuneigung zueinander wird in dem Maß Wirklichkeit, wie wir persönlich verwirklichen, dass wir mit Christus gekreuzigt sind (Gal 2,20). Das bedeutet das Ende eines egoistischen Lebens.
6. „und dort will ich begraben werden“. Das bedeutet das radikale Ende des Bandes zwischen der Welt und dem Gläubigen. Wer begraben ist, ist aus der Welt verschwunden. Dies wird durch die Taufe zum Ausdruck gebracht (Röm 6,4). Aber begraben hat auch mit der Zukunft zu tun. Begraben ist Säen. Es wird begraben mit Blick auf die Auferstehung. Begraben werden und auferweckt werden gehören zusammen (1Kor 15,4). Ruth will nicht, wenn sie stirbt, in Moab begraben werden. Sie will da begraben werden, wo Noomi begraben wird, denn da werden sie zusammen auch auferstehen, um in dem verheißenen Segen zu leben.
7. „nur der Tod soll scheiden zwischen mir und dir“. Ruth zieht die volle Konsequenz aus all ihren vorausgehenden Aussagen. Das Einzige, was auf der Erde eine Trennung zwischen ihr und Noomi bringen könnte, ist der Tod. Sie spricht nicht über eine einzige Erwartung, die sie an ihre Schwiegermutter hat. Sie stellt keine Bedingung für ihre Zuneigung zu Noomi. Ihre Verbundenheit mit Noomi ist ein Beweis des Glaubens, der über das hinaussieht, was in einem Glied des Volkes Gottes von Gott sichtbar wird.

Diese sieben Aussagen, die Ruth macht, können wir in eine Gruppe von vier und eine Gruppe von drei Aussagen einteilen. Die ersten vier Aussagen haben mit dem Weg des Glaubens zu tun in einer Welt, in der es Nacht ist, wo sich aber auch Gottes Volk befindet und wo Gott selbst unsere Hilfe ist. Die letzten drei Aussagen haben alle mit dem Tod zu tun. Wenn man den Tod einbezieht, bekommt das Fleisch, das eigene Ich, nicht die Chance, sich Geltung zu verschaffen.

Allein die, die geistlich gesehen gestorben und begraben sind, können das wahre Leben leben. Der leibliche Tod macht diesem Leben nur auf der Erde ein Ende. Ruth will nicht als Fremde mit Noomi in das Land Gottes gehen, um für eine Weile dort zu bleiben und dann wieder nach Moab zurückzukehren. Sie will ewig dort bleiben.

Vers 18

Noomi findet sich damit ab, dass Ruth mitgeht


Noomi hat drei Versuche unternommen, ihre Schwiegertöchter davon abzuhalten, Moab zu verlassen und mit ihr nach Israel zu gehen. Die ersten Versuche unternimmt sie in den Rt 1,8; 11, wo sie ihre beiden Schwiegertöchter auffordert, zurückzukehren. Sie hat ihren dringenden Rat mit Argumenten untermauert, die für den Verstand begreiflich sind. Nach dem zweiten Versuch, ebenfalls mit einer verständlichen Argumentation untermauert (Rt 1,12-14), beschließt Orpa zurückzukehren.

Um Ruth zu überzeugen, ihrer Schwägerin zu folgen, unternimmt sie einen dritten Versuch (Rt 1,15). Dieser Versuch entlockt Ruth das strahlende Bekenntnis der vorigen Verse. Dann gibt Noomi sich geschlagen. Sie unternimmt keinen neuen Versuch, sie zur Umkehr zu bewegen. Ruths Entschiedenheit hat ihr den Mund verschlossen.

Glaubensüberzeugung und Entschiedenheit lässt Menschen mit ihren Einwänden verstummen. Das hat nichts mit einem eigensinnigen Festhalten an einem einmal eingenommenen Standpunkt zu tun. Ruths entschiedene Haltung lässt zugleich eine beeindruckende Demut erkennen. Eine demütige Einstellung tut der Entschiedenheit keinen Abbruch, sondern gibt ihr gerade eine besondere Kraft. Bei dem Herrn Jesus ist das auf vollkommene Weise zu sehen.

Vers 18

Noomi findet sich damit ab, dass Ruth mitgeht


Noomi hat drei Versuche unternommen, ihre Schwiegertöchter davon abzuhalten, Moab zu verlassen und mit ihr nach Israel zu gehen. Die ersten Versuche unternimmt sie in den Rt 1,8; 11, wo sie ihre beiden Schwiegertöchter auffordert, zurückzukehren. Sie hat ihren dringenden Rat mit Argumenten untermauert, die für den Verstand begreiflich sind. Nach dem zweiten Versuch, ebenfalls mit einer verständlichen Argumentation untermauert (Rt 1,12-14), beschließt Orpa zurückzukehren.

Um Ruth zu überzeugen, ihrer Schwägerin zu folgen, unternimmt sie einen dritten Versuch (Rt 1,15). Dieser Versuch entlockt Ruth das strahlende Bekenntnis der vorigen Verse. Dann gibt Noomi sich geschlagen. Sie unternimmt keinen neuen Versuch, sie zur Umkehr zu bewegen. Ruths Entschiedenheit hat ihr den Mund verschlossen.

Glaubensüberzeugung und Entschiedenheit lässt Menschen mit ihren Einwänden verstummen. Das hat nichts mit einem eigensinnigen Festhalten an einem einmal eingenommenen Standpunkt zu tun. Ruths entschiedene Haltung lässt zugleich eine beeindruckende Demut erkennen. Eine demütige Einstellung tut der Entschiedenheit keinen Abbruch, sondern gibt ihr gerade eine besondere Kraft. Bei dem Herrn Jesus ist das auf vollkommene Weise zu sehen.

Verse 19-22

Noomi und Ruth kommen nach Bethlehem


Gemeinsam gehen Noomi und Ruth den Weg nach Bethlehem. Es ist anzunehmen, dass Ruth unterwegs ihre Schwiegermutter gefragt hat, wie das Leben früher in Bethlehem war. Alte Erinnerungen werden in Noomi hochgekommen sein. Vielleicht hat sie darüber gesprochen, wie Gott für sein Volk gesorgt hat. Möglicherweise hat sie auch von dem Wegzug der Familie aus Bethlehem erzählt und warum sie von dort weggegangen sind. Sie wird das vielleicht auch in Moab schon einmal erzählt haben, aber jetzt spricht alles umso mehr zu Ruths Herzen. Sie sind ja auf dem Weg nach Bethlehem, mit der schönen Bedeutung Brothaus. Bald wird sie dort sein! Für Ruth wird es ein erstes Kennenlernen sein, dem sie erwartungsvoll entgegensieht.

Bei Noomi werden andere Gefühle überwogen haben. Das zeigt sich auch in den ersten Worten, die sie in Bethlehem spricht. Diese Worte sind eine Reaktion auf das, was die Frauen sagen, die sie von früher kennen. Sie wird gespannt gewesen sein, wie es hier aussieht und ob sich während der Zeit ihrer Abwesenheit viel verändert hat. Noch gespannter wird sie darauf gewesen sein, wie die Menschen in ihrer Stadt auf ihre Rückkehr reagieren würden.

Diese Reaktion ist zu erwarten. Es geht eine Welle der Aufregung durch die Stadt. Ihre Rückkehr zum Volk Gottes bringt die ganze Stadt in Bewegung. Es geht von Mund zu Mund. Die Frauen, die sie von früher her kennen, sehen in dieser Noomi zwar jemand, die an die Noomi von früher erinnert, aber sie ist doch nicht mehr dieselbe. So angesehen sie früher war, so armselig kommt sie nun daher.

Aus der Reaktion der Stadt auf die Rückkehr Noomis können wir noch eine Lehre ziehen. Wenn wir das mit einer Person vergleichen, die vom Weg abgekommen ist und in die Gemeinde zurückkehrt, wie reagieren wir dann? Bewegt uns das? Es kann ein Schock sein, die Frage ist nur, ob vor Freude oder vor Schreck. Wer mit Reue zurückkehrt, muss von uns mit dem Zuspruch unserer Liebe aufgenommen werden (2Kor 2,6-8).

Als die Frauen sie mit ihrem Namen anreden, ein Name, der „Liebliche“ oder „Huldvolle, Angenehme“ bedeutet, erhebt sie Einspruch. Sie sollen sie nicht mehr mit diesem Namen ansprechen. Für sie ist das Leben nicht mehr lieblich und angenehm. Sie empfindet auch nicht, dass der HERR sie lieblich oder angenehm findet. Sie sollen sie lieber anders nennen, Mara, das bedeutet „Bitterkeit“. Durch ihr Abweichen hat sie die rechte Sicht auf den HERRN verloren und sieht nicht mehr, wer Er für sie sein will. Dadurch schreibt sie dem HERRN ungereimte Dinge zu. Sie beschuldigt Ihn, den Allmächtigen, es ihr „sehr bitter gemacht“ zu haben.

Gott hat sich Abraham einst als „Gott, der Allmächtige“ (1Mo 17,1) vorgestellt. Auf der Grundlage dieses Namens hat Gott seinen Segensbund mit Abraham geschlossen. Noomi verwendet diesen Namen jedoch nicht, weil sie seinen Segen erfahren hat, sondern weil Er es ihr bitter gemacht hat. Der Allmächtige ist nicht für, sondern gegen sie. Er hat ihr nichts Gutes, sondern Böses angetan. Seine Allmacht ist ihr nicht zum Trost und zur Stärke gewesen, sondern ist ihrer Meinung nach die Ursache ihres Elends.

Sie erkennt wohl an, dass sie selbst (sie betont „ich“) weggegangen ist. Es war ihre eigene Initiative. Sie ging freiwillig, ohne dass sie dazu gezwungen wurde, und sie ging „voll“. Sie erkennt auch an, dass der HERR sie hat zurückkehren lassen. Nicht weil sie das wollte, sondern weil der HERR sie innerlich dazu gedrängt hat, ist sie zurückgekehrt. Das geschah, als sie leer war. Eigenwille ließ sie weggehen, Gnade brachte sie zurück. Sie ist auf dem Weg der Wiederherstellung, aber noch ist sie nicht vollständig wiederhergestellt. Wiederherstellung ist ein Prozess. Die Zucht muss eine vollständige Auswirkung haben.

Wo der Weg der Wiederherstellung eingesetzt hat, sind die ersten Resultate der vollen Ernte sichtbar. So ist es auch vielsagend, dass die beiden Frauen „beim Beginn der Gerstenernte“ nach Bethlehem kommen. Das bedeutet, dass das Volk damit beschäftigt ist, nach dem Passah die Erstlingsgarbe vom Feld zu holen. Die Erstlingsgarbe spricht von der Auferstehung Christi. Zu diesem Zeitpunkt kehren sie zurück. Der Glaube darf das sehen. Auf dieser Grundlage findet Wiederherstellung statt.

Die Auferstehung Christi ist der Beweis dafür, dass sein Versöhnungswerk vollkommen von Gott angenommen wurde. Dadurch ist für jeden, der vom Weg abgekommen ist, Wiederherstellung möglich. Der „Beginn der Ernte“ beinhaltet die Verheißung der ganzen Ernte. Der Beginn der Wiederherstellung beinhaltet die Verheißung einer vollständigen Wiederherstellung.

Die Auferstehung Christi beinhaltet auch eine Verheißung. Er ist als „der Erstling“ (1Kor 15,23) aller, die entschlafen sind, auferstanden. Seine Auferstehung verheißt die Auferstehung aller, die des Christus sind. Die volle Ernte seines Werkes wird sichtbar werden, wenn Er in der Mitte all der Seinen auf der Erde erscheinen wird, um sein Friedensreich aufzurichten. Trotz all unseres Versagens dürfen wir darauf unsere Augen richten.

Verse 19-22

Noomi und Ruth kommen nach Bethlehem


Gemeinsam gehen Noomi und Ruth den Weg nach Bethlehem. Es ist anzunehmen, dass Ruth unterwegs ihre Schwiegermutter gefragt hat, wie das Leben früher in Bethlehem war. Alte Erinnerungen werden in Noomi hochgekommen sein. Vielleicht hat sie darüber gesprochen, wie Gott für sein Volk gesorgt hat. Möglicherweise hat sie auch von dem Wegzug der Familie aus Bethlehem erzählt und warum sie von dort weggegangen sind. Sie wird das vielleicht auch in Moab schon einmal erzählt haben, aber jetzt spricht alles umso mehr zu Ruths Herzen. Sie sind ja auf dem Weg nach Bethlehem, mit der schönen Bedeutung Brothaus. Bald wird sie dort sein! Für Ruth wird es ein erstes Kennenlernen sein, dem sie erwartungsvoll entgegensieht.

Bei Noomi werden andere Gefühle überwogen haben. Das zeigt sich auch in den ersten Worten, die sie in Bethlehem spricht. Diese Worte sind eine Reaktion auf das, was die Frauen sagen, die sie von früher kennen. Sie wird gespannt gewesen sein, wie es hier aussieht und ob sich während der Zeit ihrer Abwesenheit viel verändert hat. Noch gespannter wird sie darauf gewesen sein, wie die Menschen in ihrer Stadt auf ihre Rückkehr reagieren würden.

Diese Reaktion ist zu erwarten. Es geht eine Welle der Aufregung durch die Stadt. Ihre Rückkehr zum Volk Gottes bringt die ganze Stadt in Bewegung. Es geht von Mund zu Mund. Die Frauen, die sie von früher her kennen, sehen in dieser Noomi zwar jemand, die an die Noomi von früher erinnert, aber sie ist doch nicht mehr dieselbe. So angesehen sie früher war, so armselig kommt sie nun daher.

Aus der Reaktion der Stadt auf die Rückkehr Noomis können wir noch eine Lehre ziehen. Wenn wir das mit einer Person vergleichen, die vom Weg abgekommen ist und in die Gemeinde zurückkehrt, wie reagieren wir dann? Bewegt uns das? Es kann ein Schock sein, die Frage ist nur, ob vor Freude oder vor Schreck. Wer mit Reue zurückkehrt, muss von uns mit dem Zuspruch unserer Liebe aufgenommen werden (2Kor 2,6-8).

Als die Frauen sie mit ihrem Namen anreden, ein Name, der „Liebliche“ oder „Huldvolle, Angenehme“ bedeutet, erhebt sie Einspruch. Sie sollen sie nicht mehr mit diesem Namen ansprechen. Für sie ist das Leben nicht mehr lieblich und angenehm. Sie empfindet auch nicht, dass der HERR sie lieblich oder angenehm findet. Sie sollen sie lieber anders nennen, Mara, das bedeutet „Bitterkeit“. Durch ihr Abweichen hat sie die rechte Sicht auf den HERRN verloren und sieht nicht mehr, wer Er für sie sein will. Dadurch schreibt sie dem HERRN ungereimte Dinge zu. Sie beschuldigt Ihn, den Allmächtigen, es ihr „sehr bitter gemacht“ zu haben.

Gott hat sich Abraham einst als „Gott, der Allmächtige“ (1Mo 17,1) vorgestellt. Auf der Grundlage dieses Namens hat Gott seinen Segensbund mit Abraham geschlossen. Noomi verwendet diesen Namen jedoch nicht, weil sie seinen Segen erfahren hat, sondern weil Er es ihr bitter gemacht hat. Der Allmächtige ist nicht für, sondern gegen sie. Er hat ihr nichts Gutes, sondern Böses angetan. Seine Allmacht ist ihr nicht zum Trost und zur Stärke gewesen, sondern ist ihrer Meinung nach die Ursache ihres Elends.

Sie erkennt wohl an, dass sie selbst (sie betont „ich“) weggegangen ist. Es war ihre eigene Initiative. Sie ging freiwillig, ohne dass sie dazu gezwungen wurde, und sie ging „voll“. Sie erkennt auch an, dass der HERR sie hat zurückkehren lassen. Nicht weil sie das wollte, sondern weil der HERR sie innerlich dazu gedrängt hat, ist sie zurückgekehrt. Das geschah, als sie leer war. Eigenwille ließ sie weggehen, Gnade brachte sie zurück. Sie ist auf dem Weg der Wiederherstellung, aber noch ist sie nicht vollständig wiederhergestellt. Wiederherstellung ist ein Prozess. Die Zucht muss eine vollständige Auswirkung haben.

Wo der Weg der Wiederherstellung eingesetzt hat, sind die ersten Resultate der vollen Ernte sichtbar. So ist es auch vielsagend, dass die beiden Frauen „beim Beginn der Gerstenernte“ nach Bethlehem kommen. Das bedeutet, dass das Volk damit beschäftigt ist, nach dem Passah die Erstlingsgarbe vom Feld zu holen. Die Erstlingsgarbe spricht von der Auferstehung Christi. Zu diesem Zeitpunkt kehren sie zurück. Der Glaube darf das sehen. Auf dieser Grundlage findet Wiederherstellung statt.

Die Auferstehung Christi ist der Beweis dafür, dass sein Versöhnungswerk vollkommen von Gott angenommen wurde. Dadurch ist für jeden, der vom Weg abgekommen ist, Wiederherstellung möglich. Der „Beginn der Ernte“ beinhaltet die Verheißung der ganzen Ernte. Der Beginn der Wiederherstellung beinhaltet die Verheißung einer vollständigen Wiederherstellung.

Die Auferstehung Christi beinhaltet auch eine Verheißung. Er ist als „der Erstling“ (1Kor 15,23) aller, die entschlafen sind, auferstanden. Seine Auferstehung verheißt die Auferstehung aller, die des Christus sind. Die volle Ernte seines Werkes wird sichtbar werden, wenn Er in der Mitte all der Seinen auf der Erde erscheinen wird, um sein Friedensreich aufzurichten. Trotz all unseres Versagens dürfen wir darauf unsere Augen richten.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Ruth 1". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/ruth-1.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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