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Monday, December 23rd, 2024
the Fourth Week of Advent
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Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Psalms 106". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/psalms-106.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op Psalms 106". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Introduction
Dieser Psalm steht im Gegensatz zum vorangegangenen Psalm. In Psalm 105 spricht der Psalmist von der Treue Gottes zu seinen Verheißungen. Dort zeigt er, wie Gott immer bei seinem Volk war, es beschützt, mit allem versorgt hat, was es brauchte, und es in das Land der Verheißung gebracht hat.
Die Antwort, die Er erwarten durfte, steht im letzten Vers des vorhergehenden Psalms (Ps 105,45). Die Antwort, die Er erhielt, steht in diesem Psalm. Psalm 106 erzählt die Geschichte von der Verhöhnung Gottes, der Verachtung des Landes und dem Vergessen der Verheißungen Gottes. Es ist eine Geschichte des Unglaubens, des Ungehorsams, der Rebellion und des Götzendienstes.
Dass Gott trotz dieser Reaktionen seines Volkes bei ihnen blieb, macht seine Gnade nur umso bewundernswerter. Er hat eine gerechte Grundlage dafür, und das ist die Fürsprache seines Sohnes, von der wir ein Bild in der Fürsprache des Mose sehen (Ps 106,23).
Psalm 105 und Psalm 106 erzählen die Geschichte Israels nicht als trockene Aufzählung von Fakten, sondern als Worte des Gebets und des Lobgesangs. Anlass ist die Güte und Treue Gottes auf der einen Seite und das Versagen des Volkes auf der anderen. Prophetisch finden wir dies bereits in Salomos Gebet zu Gott in 1. Könige 8.
In Psalm 106 finden wir die Geschichte der Reise des Volkes Israel, das nun nicht mehr unter der Gnade Gottes, sondern unter dem Gesetz vom Sinai steht. Ohne Selbsterkenntnis sagten sie dreimal zu Gott: „Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun!“ (2Mo 19,8; 2Mo 24,3; 7). Als Antwort auf diese übermütige Aussage gab der HERR sein Gesetz: „Und meine Satzungen und meine Rechte sollt ihr halten, durch die der Mensch, wenn er sie tut, leben wird. Ich bin der HERR“ (3Mo 18,5).
Das Gesetz erwies sich jedoch als kraftlos, das Volk zu segnen, weil der Segen von der Fähigkeit des Fleisches abhing, den Willen Gottes zu tun (Röm 8,3). Wie unmöglich das ist, wird in diesem Psalm deutlich.
Einteilung des Psalms
Ps 106,1-5 Danksagung
Ps 106,6-12 Das Versagen in Ägypten
Ps 106,13-23 Das Versagen in der Wüste
Ps 106,24-33 Das Versagen bei der Eroberung des Landes
Ps 106,34-42 Das Versagen im verheißenen Land
Ps 106,43-48 Schlussfolgerung und wieder Danksagung
Introduction
Dieser Psalm steht im Gegensatz zum vorangegangenen Psalm. In Psalm 105 spricht der Psalmist von der Treue Gottes zu seinen Verheißungen. Dort zeigt er, wie Gott immer bei seinem Volk war, es beschützt, mit allem versorgt hat, was es brauchte, und es in das Land der Verheißung gebracht hat.
Die Antwort, die Er erwarten durfte, steht im letzten Vers des vorhergehenden Psalms (Ps 105,45). Die Antwort, die Er erhielt, steht in diesem Psalm. Psalm 106 erzählt die Geschichte von der Verhöhnung Gottes, der Verachtung des Landes und dem Vergessen der Verheißungen Gottes. Es ist eine Geschichte des Unglaubens, des Ungehorsams, der Rebellion und des Götzendienstes.
Dass Gott trotz dieser Reaktionen seines Volkes bei ihnen blieb, macht seine Gnade nur umso bewundernswerter. Er hat eine gerechte Grundlage dafür, und das ist die Fürsprache seines Sohnes, von der wir ein Bild in der Fürsprache des Mose sehen (Ps 106,23).
Psalm 105 und Psalm 106 erzählen die Geschichte Israels nicht als trockene Aufzählung von Fakten, sondern als Worte des Gebets und des Lobgesangs. Anlass ist die Güte und Treue Gottes auf der einen Seite und das Versagen des Volkes auf der anderen. Prophetisch finden wir dies bereits in Salomos Gebet zu Gott in 1. Könige 8.
In Psalm 106 finden wir die Geschichte der Reise des Volkes Israel, das nun nicht mehr unter der Gnade Gottes, sondern unter dem Gesetz vom Sinai steht. Ohne Selbsterkenntnis sagten sie dreimal zu Gott: „Alles, was der HERR geredet hat, wollen wir tun!“ (2Mo 19,8; 2Mo 24,3; 7). Als Antwort auf diese übermütige Aussage gab der HERR sein Gesetz: „Und meine Satzungen und meine Rechte sollt ihr halten, durch die der Mensch, wenn er sie tut, leben wird. Ich bin der HERR“ (3Mo 18,5).
Das Gesetz erwies sich jedoch als kraftlos, das Volk zu segnen, weil der Segen von der Fähigkeit des Fleisches abhing, den Willen Gottes zu tun (Röm 8,3). Wie unmöglich das ist, wird in diesem Psalm deutlich.
Einteilung des Psalms
Ps 106,1-5 Danksagung
Ps 106,6-12 Das Versagen in Ägypten
Ps 106,13-23 Das Versagen in der Wüste
Ps 106,24-33 Das Versagen bei der Eroberung des Landes
Ps 106,34-42 Das Versagen im verheißenen Land
Ps 106,43-48 Schlussfolgerung und wieder Danksagung
Verse 1-5
Lobpreis und Gebet
Der Psalmist beginnt mit dem Ausruf „Halleluja!“, oder „Lobt den Herrn!“ (Ps 106,1). Mit diesem Ausruf schließt er auch den Psalm ab. Es ist eine Aufforderung an andere, sich dem Psalmisten anzuschließen und den HERRN zu loben, wie in Psalm 104, wo dieses Wort „Halleluja“ zum ersten Mal erscheint (Ps 104,35). Dieser Psalm ist der erste Psalm, der mit dem Ruf „Halleluja!“ oder „Lobt den Herrn!“ beginnt und endet. Dies geschieht von Psalm 111 bis zum Ende des Buches in neun weiteren Psalmen. Der Grund dafür ist, dass die Tatsache, dass Gott gut ist, was sich in seiner Güte zeigt, Israel trotz seines Versagens zu retten vermag. Die Bedingung ist, dass Israel zuerst sein Versagen anerkennt. Das ist es, was wir in Psalm 106 finden.
Es ist nicht möglich, über die Heilsgeschichte Gottes zu sprechen, egal von welcher Seite aus betrachtet, ohne Ihm für seine große Güte und Treue zu preisen. Der Psalmist sagt: „Preist den HERRN“, und dann wird der Anlass gegeben: „Denn er ist gut, denn seine Güte [währt] ewig.“ Er ist gut, das ist sein Wesen. Deshalb ist seine Güte ewig, denn Er ändert sich nie. Das wird im Friedensreich öffentlich gesehen und genossen.
Der Psalmist fragt sich, wo die Menschen sind, die „die Machttaten des HERRN“ aussprechen (Ps 106,2). Gibt es überhaupt Menschen, die das tun können und wollen? Keiner kann es dem Wert entsprechend und in vollem Umfang tun. Aber viele wollen damit gar nicht erst anfangen, weil sie mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt sind, die sie für wichtiger halten. Und wer ist in der Lage, „all sein Lob“ hören zu lassen? Das Hören lassen seines Lobes wird von den Gläubigen niemals in vollem Umfang geleistet werden können, denn Er ist über allen Preis und Ruhm erhaben (Neh 9,5). Aber wer wird es nicht tun wollen, nach dem Maß dessen, was davon zu sehen ist?
Von den Machttaten zu sprechen und all sein Lob darzulegen, bleibt unvollkommen, weil das Verständnis dafür begrenzt ist. Das Ganze kann nicht erfasst, geschweige denn beschrieben werden. Was getan werden kann und was Gott von den Seinen erwartet, ist, dass sie das Recht bewahren und zu aller Zeit Gerechtigkeit üben (Ps 106,3). Der gläubige Überrest kann dies nur aufgrund der Güte und Treue des Herrn tun, im Gegensatz zu dem, was die Menschen von Natur aus sind (Ps 106,6-43). Wenn sie das tun, sind sie „glückselig“. Sich dem zu widersetzen oder es zu missachten, ist nicht eine Frage der Schwäche, sondern des Unwillens.
Nach seinem Lobpreis spricht der Psalmist ein Gebet (Ps 106,4). Er bittet den HERRN, seiner zu gedenken und das zu tun, was Er für sein Volk für gut hält. Damit bittet er darum, dass der HERR ihn an dem Segen teilhaben lässt, den Er für sein Volk im Friedensreich hat, wenn der Messias regiert. Das zeigt sich in seiner Frage, ob der HERR sich zu ihm wendet mit seiner Rettung, das heißt, ob Er ihm Anteil daran gibt.
Wenn der HERR das tut, bedeutet das für ihn, dass er viel Segen empfangen wird. Dieser Segen besteht vor allem darin, dass er „das Wohlergehen deiner Auserwählten“ anschaut (Ps 106,5). Das Volk Gottes ist der Gegenstand seiner Auserwählung. Diejenigen, die dazu gehören, sind besonders privilegiert, denn sie sind aus sich heraus nicht würdig. Das gilt auch für uns als neutestamentliche Gläubige. Auch wir sind auserwählt, und auch ausschließlich aus Gnade und in Christus.
Der zweite Segen besteht darin, dass er sich „an der Freude deiner Nation“ erfreuen darf. Wenn Gottes Volk im Segen des Friedensreiches steht, wird es sich freuen und frohlocken. Wenn der Psalmist das anschaut, wird auch er sich freuen. An der Rettung des Friedensreiches teilzuhaben, bedeutet, an der Freude teilzuhaben.
Der dritte Segen besteht darin, dass er sich „rühme mit deinem Erbteil“. Dazu gehört das Volk Gottes, denn es ist das „Erbteil“ des HERRN (5Mo 7,6). Der Psalmist freut sich darauf, sich mit dem Volk Gottes der großen Vorrechte zu rühmen, die damit verbunden sind, Gottes Erbteil zu sein. Was wir persönlich besitzen, dürfen wir gemeinsam mit allen Heiligen teilen (vgl. Eph 3,16-18).
Verse 1-5
Lobpreis und Gebet
Der Psalmist beginnt mit dem Ausruf „Halleluja!“, oder „Lobt den Herrn!“ (Ps 106,1). Mit diesem Ausruf schließt er auch den Psalm ab. Es ist eine Aufforderung an andere, sich dem Psalmisten anzuschließen und den HERRN zu loben, wie in Psalm 104, wo dieses Wort „Halleluja“ zum ersten Mal erscheint (Ps 104,35). Dieser Psalm ist der erste Psalm, der mit dem Ruf „Halleluja!“ oder „Lobt den Herrn!“ beginnt und endet. Dies geschieht von Psalm 111 bis zum Ende des Buches in neun weiteren Psalmen. Der Grund dafür ist, dass die Tatsache, dass Gott gut ist, was sich in seiner Güte zeigt, Israel trotz seines Versagens zu retten vermag. Die Bedingung ist, dass Israel zuerst sein Versagen anerkennt. Das ist es, was wir in Psalm 106 finden.
Es ist nicht möglich, über die Heilsgeschichte Gottes zu sprechen, egal von welcher Seite aus betrachtet, ohne Ihm für seine große Güte und Treue zu preisen. Der Psalmist sagt: „Preist den HERRN“, und dann wird der Anlass gegeben: „Denn er ist gut, denn seine Güte [währt] ewig.“ Er ist gut, das ist sein Wesen. Deshalb ist seine Güte ewig, denn Er ändert sich nie. Das wird im Friedensreich öffentlich gesehen und genossen.
Der Psalmist fragt sich, wo die Menschen sind, die „die Machttaten des HERRN“ aussprechen (Ps 106,2). Gibt es überhaupt Menschen, die das tun können und wollen? Keiner kann es dem Wert entsprechend und in vollem Umfang tun. Aber viele wollen damit gar nicht erst anfangen, weil sie mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt sind, die sie für wichtiger halten. Und wer ist in der Lage, „all sein Lob“ hören zu lassen? Das Hören lassen seines Lobes wird von den Gläubigen niemals in vollem Umfang geleistet werden können, denn Er ist über allen Preis und Ruhm erhaben (Neh 9,5). Aber wer wird es nicht tun wollen, nach dem Maß dessen, was davon zu sehen ist?
Von den Machttaten zu sprechen und all sein Lob darzulegen, bleibt unvollkommen, weil das Verständnis dafür begrenzt ist. Das Ganze kann nicht erfasst, geschweige denn beschrieben werden. Was getan werden kann und was Gott von den Seinen erwartet, ist, dass sie das Recht bewahren und zu aller Zeit Gerechtigkeit üben (Ps 106,3). Der gläubige Überrest kann dies nur aufgrund der Güte und Treue des Herrn tun, im Gegensatz zu dem, was die Menschen von Natur aus sind (Ps 106,6-43). Wenn sie das tun, sind sie „glückselig“. Sich dem zu widersetzen oder es zu missachten, ist nicht eine Frage der Schwäche, sondern des Unwillens.
Nach seinem Lobpreis spricht der Psalmist ein Gebet (Ps 106,4). Er bittet den HERRN, seiner zu gedenken und das zu tun, was Er für sein Volk für gut hält. Damit bittet er darum, dass der HERR ihn an dem Segen teilhaben lässt, den Er für sein Volk im Friedensreich hat, wenn der Messias regiert. Das zeigt sich in seiner Frage, ob der HERR sich zu ihm wendet mit seiner Rettung, das heißt, ob Er ihm Anteil daran gibt.
Wenn der HERR das tut, bedeutet das für ihn, dass er viel Segen empfangen wird. Dieser Segen besteht vor allem darin, dass er „das Wohlergehen deiner Auserwählten“ anschaut (Ps 106,5). Das Volk Gottes ist der Gegenstand seiner Auserwählung. Diejenigen, die dazu gehören, sind besonders privilegiert, denn sie sind aus sich heraus nicht würdig. Das gilt auch für uns als neutestamentliche Gläubige. Auch wir sind auserwählt, und auch ausschließlich aus Gnade und in Christus.
Der zweite Segen besteht darin, dass er sich „an der Freude deiner Nation“ erfreuen darf. Wenn Gottes Volk im Segen des Friedensreiches steht, wird es sich freuen und frohlocken. Wenn der Psalmist das anschaut, wird auch er sich freuen. An der Rettung des Friedensreiches teilzuhaben, bedeutet, an der Freude teilzuhaben.
Der dritte Segen besteht darin, dass er sich „rühme mit deinem Erbteil“. Dazu gehört das Volk Gottes, denn es ist das „Erbteil“ des HERRN (5Mo 7,6). Der Psalmist freut sich darauf, sich mit dem Volk Gottes der großen Vorrechte zu rühmen, die damit verbunden sind, Gottes Erbteil zu sein. Was wir persönlich besitzen, dürfen wir gemeinsam mit allen Heiligen teilen (vgl. Eph 3,16-18).
Verse 6-12
Gerettet aus Ägypten
Psalm 105 beginnt mit der Geschichte Abrahams, denn die Grundlage des Gnadenhandelns Gottes mit dem Volk Israel ist der einseitige Bund, die Verheißung Gottes, mit Abraham aus 1. Mose 15 (1Mo 15,2-21). In Psalm 106 wird die Geschichte Israels als unter dem Gesetz stehend betrachtet. Daher beginnt die Geschichte des Volkes Gottes in diesem Psalm nicht mit Abraham, sondern in Ägypten.
In dieser Geschichte sehen wir die Segnungen des HERR als Ergebnis seiner Machttaten (Ps 106,2). Doch das Volk erkannte die Segnungen des HERRN nicht. Sie waren nicht dankbar genug und handelten infolgedessen ungläubig und ungehorsam.
Der Psalmist bekennt die Sünde des Volkes, dessen Privilegien er in den vorangegangenen Versen beschrieben hat (Ps 106,6). Er hat den HERRN gebeten, ihn an seinen Segnungen teilhaben zu lassen. Nun macht er sich eins mit dem Volk Gottes, zu dem er gehört, indem er dreimal sagt: „Wir haben“.
Wir können Ps 106,6 als Titel und Zusammenfassung des Inhalts dieses Psalms betrachten, der die Geschichte des Volkes Gottes aus der Sicht seiner Verantwortung beschreibt. Es ist eine Geschichte des Versagens und der Untreue, im Gegensatz zur Treue Gottes in den Ps 106,1-5. Ab Ps 106,7 beginnt die eigentliche Geschichte des Volkes.
Ohne jede Entschuldigung bekennt er, dass sie „gesündigt“, „unrecht getan“ und „gottlos gehandelt“ haben. Er gibt zu, dass er und sein Volk nicht besser sind als „unsere Väter“. Eine solche Identifikation mit den Sünden des ganzen Volkes, einschließlich derer der Vergangenheit, sehen wir auch bei Daniel und Esra (Dan 9,4-19; Esra 9,6; 7; 10; 15).
Der „Elia-Dienst“ von Johannes dem Täufer (vgl. Mal 3,23), der bald von den Überrest anerkannt werden wird, ist ein Aufruf zur Umkehr. Die Taufe des Johannes war die Taufe der Buße als erster Schritt zu Gott. Sie bedeutet, umzukehren und zu Gott zurückzukehren. Sie ist nur der Anfang, aber absolut notwendig. So mussten die Brüder Josephs im Gefängnis in Ägypten zur Erkenntnis ihrer Sünden kommen (1Mo 42,21). So wird der Überrest in der großen Drangsal die Sünden des Volkes erkennen (vgl. 1Kön 8,46; 47; Sach 12,10).
Dann beginnt er, die Sünden zu benennen. Es hat bereits in Ägypten begonnen. Das Versagen beginnt nicht erst auf halbem Weg ihrer Geschichte, ihre Geschichte beginnt mit dem Versagen, von Anfang an. Sie haben ihre erste Liebe sofort verlassen (vgl. Off 2,4). Es ist bezeichnend für die gesamte menschliche Geschichte, in der wir jedes Mal das Versagen des Menschen von Anfang an sehen. So war es mit Adam, so war es mit Noah, so war es mit Israel, so ist es mit der Christenheit.
Schon in Ägypten haben „unsere Väter … deine Wundertaten nicht beachtet“ (Ps 106,7). Alle Plagen, die Gott zur Befreiung Ägyptens über das Land brachte, waren „Zeichen und Wunder“ für sein Volk. Aber sie waren blind für sie. Es ist ihnen nicht klar geworden, wie sehr Gott dies für sie getan hat.
Sie haben sich auch nicht „an die Menge deiner Gütigkeiten“ erinnert. Das Volk ließ sich von den zahlreichen Beweisen der Liebe Gottes nicht ansprechen. Es ist schon schlimm, ein Zeichen der Güte Gottes zu übersehen, einen Segen zu übersehen, der sich daraus ergibt. Wie schlimm muss es dann sein, wenn eine Fülle von Segnungen gedankenlos ignoriert wird. Das zeugt von völliger Gleichgültigkeit.
Es blieb ihnen nicht in Erinnerung, weil sie nur an sich selbst dachten. Welchen Kummer muss es Gott bereitet haben, dass sein Volk seine zahlreichen Gütigkeiten so ignoriert hat. Gibt es etwas Schmerzlicheres, als wenn ein Akt der Liebe oder sogar zahlreiche Akte der Liebe mit Gleichgültigkeit beantwortet werden?
Und es wird noch schlimmer. Weil sie „nicht beachteten“ und „sich nicht erinnerten“, waren sie „widerspenstig am Meer, beim Schilfmeer“. Das ist ein Ereignis unmittelbar nachdem der HERR sie aus Ägypten befreit hat. Sie haben die Erlösung vom Joch wirklich erfahren und sind auf dem Weg in das verheißene Land, und dann zeigt das Volk sofort seinen Ungehorsam. Sie machen Mose Vorwürfe wegen ihrer Erlösung und geben zu verstehen, dass sie lieber den Ägyptern dienen würden, als weiterzuziehen (2Mo 14,10-12).
Anstatt sein Volk zu töten, hat der HERR es „um seines Namens willen“ gerettet (Ps 106,8; vgl. Jes 48,9). Dies ist der erste Grund. Er hält seinen Namen immer aufrecht. Ein zweiter Grund, der mit dem ersten zusammenhängt, ist „um seine Macht kundzutun“. Wenn Er diese kundtut, tut Er auch seinen Namen als den des Allmächtigen kund (2Mo 9,16).
Das Schilfmeer oder das Rote Meer schien ein Hindernis für die Erlösung zu sein, aber Gott „schalt das Schilfmeer, und es wurde trocken“ (Ps 106,9; 2Mo 14,21; 22; 29; Jes 50,2; Nah 1,4). Hierin sehen wir ein Bild für die Erlösung des gläubigen Überrestes in der Endzeit. Auf diese Weise hat Er seine Macht kundgetan. Das Meer ist Ihm untertan und hört auf seinen Befehl. Er schuf für sein Volk einen Weg. Er „ließ sie durch die Tiefen gehen wie durch eine Wüste“. Er ließ sie hindurchgehen, damit sie in das verheißene Land gelangen konnten (Jes 63,12-14).
So rettete Er sie „aus der Hand des Hassers und erlöste sie aus der Hand des Feindes“ (Ps 106,10; vgl. Lk 1,71). Der Hasser und Feind ist der Pharao. Seine Hand konnte sie nicht mehr ergreifen, denn Gott hatte ihnen einen Weg durch das Meer gebahnt, der sie vor seinen Händen bewahrte.
Was für das Volk Gottes der Weg der Erlösung und Befreiung war, war für die Bedränger der Weg des Gerichts (Ps 106,11). Die Wasser bedeckten sie, „nicht einer von ihnen blieb übrig“ (2Mo 14,27; 28; 2Mo 15,5; vgl. Dan 2,45). Das Gericht über ihren Hasser und Feind und alle seine Soldaten war total und für immer. Es gab keine Bedrohung mehr durch sie, denn sie waren alle umgekommen.
Nach der Entfaltung der Macht Gottes in diesem Wunder ihrer Befreiung und des Gerichts über ihre Feinde „glaubten sie seinen Worten“ (Ps 106,12; 2Mo 14,31). Sie sahen mit ihren eigenen Augen, dass Er getan hatte, was Er gesagt hatte. Daraufhin „sangen sie sein Lob“ im Lied der Befreiung (2Mo 15,1-18).
Verse 6-12
Gerettet aus Ägypten
Psalm 105 beginnt mit der Geschichte Abrahams, denn die Grundlage des Gnadenhandelns Gottes mit dem Volk Israel ist der einseitige Bund, die Verheißung Gottes, mit Abraham aus 1. Mose 15 (1Mo 15,2-21). In Psalm 106 wird die Geschichte Israels als unter dem Gesetz stehend betrachtet. Daher beginnt die Geschichte des Volkes Gottes in diesem Psalm nicht mit Abraham, sondern in Ägypten.
In dieser Geschichte sehen wir die Segnungen des HERR als Ergebnis seiner Machttaten (Ps 106,2). Doch das Volk erkannte die Segnungen des HERRN nicht. Sie waren nicht dankbar genug und handelten infolgedessen ungläubig und ungehorsam.
Der Psalmist bekennt die Sünde des Volkes, dessen Privilegien er in den vorangegangenen Versen beschrieben hat (Ps 106,6). Er hat den HERRN gebeten, ihn an seinen Segnungen teilhaben zu lassen. Nun macht er sich eins mit dem Volk Gottes, zu dem er gehört, indem er dreimal sagt: „Wir haben“.
Wir können Ps 106,6 als Titel und Zusammenfassung des Inhalts dieses Psalms betrachten, der die Geschichte des Volkes Gottes aus der Sicht seiner Verantwortung beschreibt. Es ist eine Geschichte des Versagens und der Untreue, im Gegensatz zur Treue Gottes in den Ps 106,1-5. Ab Ps 106,7 beginnt die eigentliche Geschichte des Volkes.
Ohne jede Entschuldigung bekennt er, dass sie „gesündigt“, „unrecht getan“ und „gottlos gehandelt“ haben. Er gibt zu, dass er und sein Volk nicht besser sind als „unsere Väter“. Eine solche Identifikation mit den Sünden des ganzen Volkes, einschließlich derer der Vergangenheit, sehen wir auch bei Daniel und Esra (Dan 9,4-19; Esra 9,6; 7; 10; 15).
Der „Elia-Dienst“ von Johannes dem Täufer (vgl. Mal 3,23), der bald von den Überrest anerkannt werden wird, ist ein Aufruf zur Umkehr. Die Taufe des Johannes war die Taufe der Buße als erster Schritt zu Gott. Sie bedeutet, umzukehren und zu Gott zurückzukehren. Sie ist nur der Anfang, aber absolut notwendig. So mussten die Brüder Josephs im Gefängnis in Ägypten zur Erkenntnis ihrer Sünden kommen (1Mo 42,21). So wird der Überrest in der großen Drangsal die Sünden des Volkes erkennen (vgl. 1Kön 8,46; 47; Sach 12,10).
Dann beginnt er, die Sünden zu benennen. Es hat bereits in Ägypten begonnen. Das Versagen beginnt nicht erst auf halbem Weg ihrer Geschichte, ihre Geschichte beginnt mit dem Versagen, von Anfang an. Sie haben ihre erste Liebe sofort verlassen (vgl. Off 2,4). Es ist bezeichnend für die gesamte menschliche Geschichte, in der wir jedes Mal das Versagen des Menschen von Anfang an sehen. So war es mit Adam, so war es mit Noah, so war es mit Israel, so ist es mit der Christenheit.
Schon in Ägypten haben „unsere Väter … deine Wundertaten nicht beachtet“ (Ps 106,7). Alle Plagen, die Gott zur Befreiung Ägyptens über das Land brachte, waren „Zeichen und Wunder“ für sein Volk. Aber sie waren blind für sie. Es ist ihnen nicht klar geworden, wie sehr Gott dies für sie getan hat.
Sie haben sich auch nicht „an die Menge deiner Gütigkeiten“ erinnert. Das Volk ließ sich von den zahlreichen Beweisen der Liebe Gottes nicht ansprechen. Es ist schon schlimm, ein Zeichen der Güte Gottes zu übersehen, einen Segen zu übersehen, der sich daraus ergibt. Wie schlimm muss es dann sein, wenn eine Fülle von Segnungen gedankenlos ignoriert wird. Das zeugt von völliger Gleichgültigkeit.
Es blieb ihnen nicht in Erinnerung, weil sie nur an sich selbst dachten. Welchen Kummer muss es Gott bereitet haben, dass sein Volk seine zahlreichen Gütigkeiten so ignoriert hat. Gibt es etwas Schmerzlicheres, als wenn ein Akt der Liebe oder sogar zahlreiche Akte der Liebe mit Gleichgültigkeit beantwortet werden?
Und es wird noch schlimmer. Weil sie „nicht beachteten“ und „sich nicht erinnerten“, waren sie „widerspenstig am Meer, beim Schilfmeer“. Das ist ein Ereignis unmittelbar nachdem der HERR sie aus Ägypten befreit hat. Sie haben die Erlösung vom Joch wirklich erfahren und sind auf dem Weg in das verheißene Land, und dann zeigt das Volk sofort seinen Ungehorsam. Sie machen Mose Vorwürfe wegen ihrer Erlösung und geben zu verstehen, dass sie lieber den Ägyptern dienen würden, als weiterzuziehen (2Mo 14,10-12).
Anstatt sein Volk zu töten, hat der HERR es „um seines Namens willen“ gerettet (Ps 106,8; vgl. Jes 48,9). Dies ist der erste Grund. Er hält seinen Namen immer aufrecht. Ein zweiter Grund, der mit dem ersten zusammenhängt, ist „um seine Macht kundzutun“. Wenn Er diese kundtut, tut Er auch seinen Namen als den des Allmächtigen kund (2Mo 9,16).
Das Schilfmeer oder das Rote Meer schien ein Hindernis für die Erlösung zu sein, aber Gott „schalt das Schilfmeer, und es wurde trocken“ (Ps 106,9; 2Mo 14,21; 22; 29; Jes 50,2; Nah 1,4). Hierin sehen wir ein Bild für die Erlösung des gläubigen Überrestes in der Endzeit. Auf diese Weise hat Er seine Macht kundgetan. Das Meer ist Ihm untertan und hört auf seinen Befehl. Er schuf für sein Volk einen Weg. Er „ließ sie durch die Tiefen gehen wie durch eine Wüste“. Er ließ sie hindurchgehen, damit sie in das verheißene Land gelangen konnten (Jes 63,12-14).
So rettete Er sie „aus der Hand des Hassers und erlöste sie aus der Hand des Feindes“ (Ps 106,10; vgl. Lk 1,71). Der Hasser und Feind ist der Pharao. Seine Hand konnte sie nicht mehr ergreifen, denn Gott hatte ihnen einen Weg durch das Meer gebahnt, der sie vor seinen Händen bewahrte.
Was für das Volk Gottes der Weg der Erlösung und Befreiung war, war für die Bedränger der Weg des Gerichts (Ps 106,11). Die Wasser bedeckten sie, „nicht einer von ihnen blieb übrig“ (2Mo 14,27; 28; 2Mo 15,5; vgl. Dan 2,45). Das Gericht über ihren Hasser und Feind und alle seine Soldaten war total und für immer. Es gab keine Bedrohung mehr durch sie, denn sie waren alle umgekommen.
Nach der Entfaltung der Macht Gottes in diesem Wunder ihrer Befreiung und des Gerichts über ihre Feinde „glaubten sie seinen Worten“ (Ps 106,12; 2Mo 14,31). Sie sahen mit ihren eigenen Augen, dass Er getan hatte, was Er gesagt hatte. Daraufhin „sangen sie sein Lob“ im Lied der Befreiung (2Mo 15,1-18).
Verse 13-23
Rebellion in der Wüste
Nun folgt eine Liste der Sünden Israels von ihren ersten Schritten in der Wüste, die sie durchqueren mussten, um in das verheißene Land zu gelangen. Israels Sünden begannen bereits in Ägypten. Diese Sünden in der Wüste sind eigentlich nur eine Fortsetzung ihrer früheren Sünden des Unglaubens. Die Sünden in der Wüste beginnen mit Vergessen und Ungeduld (Ps 106,13). Gottes Taten für sie bei der Erlösung aus Ägypten, der Durchzug durch das Rote Meer und das Gericht über ihre Feinde wurden von ihnen „schnell“ oder „mit Eile“ vergessen. Welche Tragödien sind daraus entstanden. Lasst uns nicht zu hart über sie urteilen. Wie schnell vergessen wir alle Werke Gottes zu unserem Nutzen?
Wenn wir Gottes Gütigkeiten für uns vergessen, werden wir schnell ungeduldig und beginnen zu murren (Phil 2,14; 1Pet 4,9). Wir vergessen, wie oft Er bereits für uns gesorgt hat, und beklagen uns über unsere Umstände. Das Volk beklagte sich über den Mangel an Wasser und Nahrung (2Mo 15,24; 2Mo 16,2; 3). Sie baten Ihn nicht danach und brachten nicht die Geduld auf, auf seinen Rat zu warten. Sie blickten nicht auf Ihn, sondern auf das, was ihnen fehlte. Es gab einen Mangel. Das war ein Grund für sie, zu murren.
Die Sünden des Volkes finden wir jedes Mal in doppelter Ausführung, am Anfang und am Ende der Wüstenwanderung. So ist es mit der Sünde des Murrens: Lies 2. Mose 15–17 und 4. Mose 14–17. Ebenso verhält es sich mit dem Wasser aus dem Felsen; ebenso verhält es sich mit dem Verlangen nach Fleisch: Lies 2. Mose 16 und 4. Mose 11. Das zeigt, dass diese Sünden für die gesamte Wüstenwanderung charakteristisch sind. In 2. Mose 16 geht es um die Lust nach Fleisch, in 4. Mose 11 auch um die Unzufriedenheit mit dem Manna.
„Sie wurden lüstern in der Wüste“ (Ps 106,14; 4Mo 11,4; 6; 33; Ps 78,18; 28; 29; 1Kor 10,6). Mit ihrer Gier „versuchten“ sie „Gott in der Einöde“. Sie stellten Ihn auf die Probe, ob Er in der Lage war, das zu geben, was sie wollten. Nun, Gott „gab ihnen ihr Begehr“ (Ps 106,15; 4Mo 11,31; 32). Weil sie immer wieder nörgelten, gab Gott ihnen, worum sie gebeten hatten. Er hätte es ihnen vorenthalten können, aber Er wollte ihnen eine Lektion erteilen. Diese Lektion ist, dass ein Wunsch, der dem eigenen Willen entspringt, nicht zu Gesundheit führt, sondern zu einer verderblichen Magerkeit in ihren Seelen. Leider wurde die Lektion nicht gelernt, denn sie sündigten weiter.
Die nächste Sünde ist die der Eifersucht (Ps 106,16). Es geht um die Eifersucht von Korah, Dathan und Abiram (4Mo 16,1-3). Sie wurden „eifersüchtig auf Mose im Lager“, der als Anführer des Volkes durch Gott zu dem Volk sprach. Sie waren auch eifersüchtig „auf Aaron, den Heiligen des HERRN“, d. h. auf den Priester, den der HERR für sich selbst abgesondert hatte, um sein Volk vor Ihm zu vertreten.
Anstelle des Wunsches zu dienen, sehnten sich diese Menschen danach, den ersten Platz im Volk Gottes einzunehmen, so wie es Diotrephes in der Gemeinde wollte (3Joh 1,9). Die Jünger stritten sich auch untereinander, „wer von ihnen für den Größten zu halten sei“ (Lk 22,24). Deshalb ist dies eine ernste Warnung für jeden von uns.
Das Gericht über diese Eifersucht wurde vom HERRN streng gestraft (Ps 106,17). Denn es war ein Frontalangriff auf seine Herrschaft über das Volk. Es war eine Verschwörung gegen den HERRN (4Mo 16,11). Korah und seine Anhänger wollten die Stellung Aarons, Dathan und Abiram die Stellung Moses.
Die Strafe war dementsprechend. Die Strafe, die Er an Dathan und Abiram und seiner Rotte vollzog – Korah wird hier nicht erwähnt (vgl. 5Mo 11,6) –, war etwas noch nie Geschehenes, sie war „ein Neues“ (4Mo 16,30-33). Die Strafe für Dathan und Abiram bestand darin, dass sie lebendig in das Totenreich kamen. Das Gleiche wird mit den beiden Tieren geschehen (Off 19,20). Das Gericht über Korah war Feuer vom Himmel, wie über Nadab und Abihu, die beiden Söhne Aarons (3Mo 10,1; 2).
Es war auch „ein Feuer“, das vom HERRN kam (4Mo 16,35a), das „brannte unter ihrer Rotte“ (Ps 106,18). Die Grausamkeit des Gerichts wird durch den Zusatz betont, dass „eine Flamme die Gottlosen verzehrte“. So wurden „250 Männer“ vom Feuer gefressen (4Mo 16,35b). Hier sehen wir, wie schrecklich sündige, egoistische Eifersucht für Gott ist.
Dann erwähnt der Psalmist die Sünde des Götzendienstes (Ps 106,19; 5Mo 9,7-16). Er verweist auf „ein Kalb am Horeb“, das sie gemacht hatten (2Mo 32,1-4). Dies ist ein Verstoß gegen das zweite Gebot (2Mo 20,4-6). Sie „bückten sich vor einem gegossenen Bild“. Damit hatten sie Gott, der sich ihnen so deutlich in seiner Güte offenbart hatte, besonders gekränkt.
Sie hatten durch diese Anbetung eines Stücks toter Materie „ihre Herrlichkeit vertauscht gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst“ (Ps 106,20). Der Zusatz „der Gras frisst“ macht die Absurdität der Anbetung des Tieres noch deutlicher. Ihre Herrlichkeit war Gott selbst (Jer 2,11). Wie töricht kann ein Mensch sein, Ihn gegen ein dummes, grasfressendes Tier auszutauschen!
Paulus zitiert diesen Vers in Römer 1, denn dieser Vers macht deutlich, was die Folge ist, wenn der Mensch die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes gegen etwas eintauscht, das einem vergänglichen, verweslichen Menschen oder Tier ähnelt. Das Ergebnis ist, dass Gott ihn den Begierden seines Herzens der Unreinheit hingibt (Röm 1,23; 24). Wenn wir nicht blind sind, sehen wir das heute überall um uns herum.
In 2. Mose 32 geht es darum, dass sie „ein Fest für den HERRN“ mit einem Bild feiern (2Mo 32,4; 5). Sie glaubten, dass sie den HERRN nicht verlassen hatten. Sie hatten sich lediglich ein Mittel ihrer Wahl gesucht, um dem HERRN zu dienen. Etwas Ähnliches taten später Nadab und Abihu, indem sie Räucherwerk mit ihrem eigenen Feuer darbrachten, was der HERR nicht befohlen hatte (3Mo 10,1).
Das sollte auch eine Warnung für uns sein. Nein, einem anderen Gott zu dienen, das ist nicht das, was wir wollen. Dem Herrn auf unsere eigene Weise zu dienen, so wie es uns gefällt, ja, das wollen wir. Viele Christen suchen Gottesdienste, in denen sie sich zu Hause fühlen (vgl. Ri 17,13). Das ist immer eine Gefahr für jeden Gläubigen. Wir müssen immer daran denken, dass wir Gott nur in Geist und Wahrheit anbeten können (Joh 4,24). Diese Geschichte ist eine Warnung davor.
Sie vergaßen nicht nur die Werke Gottes (Ps 106,13), sondern „sie vergaßen Gott, ihren Retter“ selbst (Ps 106,21). Das Volk Gottes verfiel dem Götzendienst mit all den damit verbundenen Ausschweifungen, weil sie Ihn vergaßen, „der Großes getan hatte in Ägypten“. Dort erwies Er sich als „ihr Retter“, das heißt, als ihr Befreier, ihr Behüter.
Um sie zu retten, hatte Er „Wundertaten im Land Hams“ und „Furchtbares am Schilfmeer“ getan (Ps 106,22; 5Mo 10,21). Diese Dinge sollten die Vorstellungskraft weiter anregen. Was Gott in Ägypten und am Schilfmeer getan hatte, hätte sie ständig mit dem größten Vertrauen in seine Allmacht erfüllen müssen. Aber sie hatten Ihn vergessen. Das mag auch zu unseren Herzen und unserem Gewissen sprechen, damit wir nie vergessen, was Er für uns in unserer Rettung getan hat.
Auf diese Vergesslichkeit seines Volkes und den daraus resultierenden Götzendienst konnte Gott nicht anders reagieren als mit der Drohung, es zu vertilgen (Ps 106,23). Er hätte seine Absicht in die Tat umgesetzt, „wenn nicht Mose, sein Auserwählter, vor ihm in den Riss getreten wäre“ (vgl. Hes 22,30).
Wie ein Soldat in dem Riss einer Mauer steht, um den Feind unter Einsatz seines Lebens am Durchkommen zu hindern, so legte sich Mose vor Gott, um Gottes „Grimm vom Verderben abzuwenden“. Aufgrund des leidenschaftlichen Flehens des Mose vernichtete Gott sie nicht und wurden verschont (5Mo 9,25-29).
Darin ist Mose ein Bild von dem Herrn Jesus, der der große Fürsprecher für sein Volk auf der Erde ist. Nur durch seine Fürsprache bei Gott wird ein Überrest des Volkes Gottes die Ziellinie überschreiten und in den Segen eingehen. Dies gilt nicht nur für Gottes irdisches Volk, Israel, sondern auch für Gottes himmlisches Volk, die Gemeinde (Röm 8,34).
Verse 13-23
Rebellion in der Wüste
Nun folgt eine Liste der Sünden Israels von ihren ersten Schritten in der Wüste, die sie durchqueren mussten, um in das verheißene Land zu gelangen. Israels Sünden begannen bereits in Ägypten. Diese Sünden in der Wüste sind eigentlich nur eine Fortsetzung ihrer früheren Sünden des Unglaubens. Die Sünden in der Wüste beginnen mit Vergessen und Ungeduld (Ps 106,13). Gottes Taten für sie bei der Erlösung aus Ägypten, der Durchzug durch das Rote Meer und das Gericht über ihre Feinde wurden von ihnen „schnell“ oder „mit Eile“ vergessen. Welche Tragödien sind daraus entstanden. Lasst uns nicht zu hart über sie urteilen. Wie schnell vergessen wir alle Werke Gottes zu unserem Nutzen?
Wenn wir Gottes Gütigkeiten für uns vergessen, werden wir schnell ungeduldig und beginnen zu murren (Phil 2,14; 1Pet 4,9). Wir vergessen, wie oft Er bereits für uns gesorgt hat, und beklagen uns über unsere Umstände. Das Volk beklagte sich über den Mangel an Wasser und Nahrung (2Mo 15,24; 2Mo 16,2; 3). Sie baten Ihn nicht danach und brachten nicht die Geduld auf, auf seinen Rat zu warten. Sie blickten nicht auf Ihn, sondern auf das, was ihnen fehlte. Es gab einen Mangel. Das war ein Grund für sie, zu murren.
Die Sünden des Volkes finden wir jedes Mal in doppelter Ausführung, am Anfang und am Ende der Wüstenwanderung. So ist es mit der Sünde des Murrens: Lies 2. Mose 15–17 und 4. Mose 14–17. Ebenso verhält es sich mit dem Wasser aus dem Felsen; ebenso verhält es sich mit dem Verlangen nach Fleisch: Lies 2. Mose 16 und 4. Mose 11. Das zeigt, dass diese Sünden für die gesamte Wüstenwanderung charakteristisch sind. In 2. Mose 16 geht es um die Lust nach Fleisch, in 4. Mose 11 auch um die Unzufriedenheit mit dem Manna.
„Sie wurden lüstern in der Wüste“ (Ps 106,14; 4Mo 11,4; 6; 33; Ps 78,18; 28; 29; 1Kor 10,6). Mit ihrer Gier „versuchten“ sie „Gott in der Einöde“. Sie stellten Ihn auf die Probe, ob Er in der Lage war, das zu geben, was sie wollten. Nun, Gott „gab ihnen ihr Begehr“ (Ps 106,15; 4Mo 11,31; 32). Weil sie immer wieder nörgelten, gab Gott ihnen, worum sie gebeten hatten. Er hätte es ihnen vorenthalten können, aber Er wollte ihnen eine Lektion erteilen. Diese Lektion ist, dass ein Wunsch, der dem eigenen Willen entspringt, nicht zu Gesundheit führt, sondern zu einer verderblichen Magerkeit in ihren Seelen. Leider wurde die Lektion nicht gelernt, denn sie sündigten weiter.
Die nächste Sünde ist die der Eifersucht (Ps 106,16). Es geht um die Eifersucht von Korah, Dathan und Abiram (4Mo 16,1-3). Sie wurden „eifersüchtig auf Mose im Lager“, der als Anführer des Volkes durch Gott zu dem Volk sprach. Sie waren auch eifersüchtig „auf Aaron, den Heiligen des HERRN“, d. h. auf den Priester, den der HERR für sich selbst abgesondert hatte, um sein Volk vor Ihm zu vertreten.
Anstelle des Wunsches zu dienen, sehnten sich diese Menschen danach, den ersten Platz im Volk Gottes einzunehmen, so wie es Diotrephes in der Gemeinde wollte (3Joh 1,9). Die Jünger stritten sich auch untereinander, „wer von ihnen für den Größten zu halten sei“ (Lk 22,24). Deshalb ist dies eine ernste Warnung für jeden von uns.
Das Gericht über diese Eifersucht wurde vom HERRN streng gestraft (Ps 106,17). Denn es war ein Frontalangriff auf seine Herrschaft über das Volk. Es war eine Verschwörung gegen den HERRN (4Mo 16,11). Korah und seine Anhänger wollten die Stellung Aarons, Dathan und Abiram die Stellung Moses.
Die Strafe war dementsprechend. Die Strafe, die Er an Dathan und Abiram und seiner Rotte vollzog – Korah wird hier nicht erwähnt (vgl. 5Mo 11,6) –, war etwas noch nie Geschehenes, sie war „ein Neues“ (4Mo 16,30-33). Die Strafe für Dathan und Abiram bestand darin, dass sie lebendig in das Totenreich kamen. Das Gleiche wird mit den beiden Tieren geschehen (Off 19,20). Das Gericht über Korah war Feuer vom Himmel, wie über Nadab und Abihu, die beiden Söhne Aarons (3Mo 10,1; 2).
Es war auch „ein Feuer“, das vom HERRN kam (4Mo 16,35a), das „brannte unter ihrer Rotte“ (Ps 106,18). Die Grausamkeit des Gerichts wird durch den Zusatz betont, dass „eine Flamme die Gottlosen verzehrte“. So wurden „250 Männer“ vom Feuer gefressen (4Mo 16,35b). Hier sehen wir, wie schrecklich sündige, egoistische Eifersucht für Gott ist.
Dann erwähnt der Psalmist die Sünde des Götzendienstes (Ps 106,19; 5Mo 9,7-16). Er verweist auf „ein Kalb am Horeb“, das sie gemacht hatten (2Mo 32,1-4). Dies ist ein Verstoß gegen das zweite Gebot (2Mo 20,4-6). Sie „bückten sich vor einem gegossenen Bild“. Damit hatten sie Gott, der sich ihnen so deutlich in seiner Güte offenbart hatte, besonders gekränkt.
Sie hatten durch diese Anbetung eines Stücks toter Materie „ihre Herrlichkeit vertauscht gegen das Bild eines Stieres, der Gras frisst“ (Ps 106,20). Der Zusatz „der Gras frisst“ macht die Absurdität der Anbetung des Tieres noch deutlicher. Ihre Herrlichkeit war Gott selbst (Jer 2,11). Wie töricht kann ein Mensch sein, Ihn gegen ein dummes, grasfressendes Tier auszutauschen!
Paulus zitiert diesen Vers in Römer 1, denn dieser Vers macht deutlich, was die Folge ist, wenn der Mensch die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes gegen etwas eintauscht, das einem vergänglichen, verweslichen Menschen oder Tier ähnelt. Das Ergebnis ist, dass Gott ihn den Begierden seines Herzens der Unreinheit hingibt (Röm 1,23; 24). Wenn wir nicht blind sind, sehen wir das heute überall um uns herum.
In 2. Mose 32 geht es darum, dass sie „ein Fest für den HERRN“ mit einem Bild feiern (2Mo 32,4; 5). Sie glaubten, dass sie den HERRN nicht verlassen hatten. Sie hatten sich lediglich ein Mittel ihrer Wahl gesucht, um dem HERRN zu dienen. Etwas Ähnliches taten später Nadab und Abihu, indem sie Räucherwerk mit ihrem eigenen Feuer darbrachten, was der HERR nicht befohlen hatte (3Mo 10,1).
Das sollte auch eine Warnung für uns sein. Nein, einem anderen Gott zu dienen, das ist nicht das, was wir wollen. Dem Herrn auf unsere eigene Weise zu dienen, so wie es uns gefällt, ja, das wollen wir. Viele Christen suchen Gottesdienste, in denen sie sich zu Hause fühlen (vgl. Ri 17,13). Das ist immer eine Gefahr für jeden Gläubigen. Wir müssen immer daran denken, dass wir Gott nur in Geist und Wahrheit anbeten können (Joh 4,24). Diese Geschichte ist eine Warnung davor.
Sie vergaßen nicht nur die Werke Gottes (Ps 106,13), sondern „sie vergaßen Gott, ihren Retter“ selbst (Ps 106,21). Das Volk Gottes verfiel dem Götzendienst mit all den damit verbundenen Ausschweifungen, weil sie Ihn vergaßen, „der Großes getan hatte in Ägypten“. Dort erwies Er sich als „ihr Retter“, das heißt, als ihr Befreier, ihr Behüter.
Um sie zu retten, hatte Er „Wundertaten im Land Hams“ und „Furchtbares am Schilfmeer“ getan (Ps 106,22; 5Mo 10,21). Diese Dinge sollten die Vorstellungskraft weiter anregen. Was Gott in Ägypten und am Schilfmeer getan hatte, hätte sie ständig mit dem größten Vertrauen in seine Allmacht erfüllen müssen. Aber sie hatten Ihn vergessen. Das mag auch zu unseren Herzen und unserem Gewissen sprechen, damit wir nie vergessen, was Er für uns in unserer Rettung getan hat.
Auf diese Vergesslichkeit seines Volkes und den daraus resultierenden Götzendienst konnte Gott nicht anders reagieren als mit der Drohung, es zu vertilgen (Ps 106,23). Er hätte seine Absicht in die Tat umgesetzt, „wenn nicht Mose, sein Auserwählter, vor ihm in den Riss getreten wäre“ (vgl. Hes 22,30).
Wie ein Soldat in dem Riss einer Mauer steht, um den Feind unter Einsatz seines Lebens am Durchkommen zu hindern, so legte sich Mose vor Gott, um Gottes „Grimm vom Verderben abzuwenden“. Aufgrund des leidenschaftlichen Flehens des Mose vernichtete Gott sie nicht und wurden verschont (5Mo 9,25-29).
Darin ist Mose ein Bild von dem Herrn Jesus, der der große Fürsprecher für sein Volk auf der Erde ist. Nur durch seine Fürsprache bei Gott wird ein Überrest des Volkes Gottes die Ziellinie überschreiten und in den Segen eingehen. Dies gilt nicht nur für Gottes irdisches Volk, Israel, sondern auch für Gottes himmlisches Volk, die Gemeinde (Röm 8,34).
Verse 24-33
Das Land verschmäht
Die vorangegangenen Sünden standen im Zusammenhang mit der Wüste; nun folgen zwei Sünden, die sich auf das verheißene Land beziehen. Die Verschmähung des „kostbaren Landes“ (Ps 106,24; Jer 3,19; vgl. Hes 20,6) geschah, nachdem die Kundschafter dort gewesen waren und ihre Ergebnisse berichtet hatten. Die Ursache war Unglaube. Sie glaubten dem Bericht von zehn ungläubigen Kundschafter. Sie glaubten weder dem Wort Gottes, seiner Verheißung, ihnen das Land zu geben, noch dem, was Josua und Kaleb bezeugten (4Mo 14,3-10).
Die Folge ihres Unglaubens war, dass „sie murrten in ihren Zelten“ (Ps 106,25; 4Mo 14,1; 2; 1Kor 10,10). Sie waren unzufrieden damit, wie Gott mit ihnen umging. In ihren Zelten schmollten und murrten sie darüber. Sie zweifelten an der Liebe Gottes und waren ungehorsam (5Mo 1,26; 27). Sie beeinflussten sich gegenseitig mit ihrer Unzufriedenheit, hatten aber kein Ohr für das, was der HERR ihnen zu sagen hatte: Sie „hörten nicht auf die Stimme des HERRN“ (vgl. 5Mo 1,32).
Deshalb „schwor er ihnen“, Er schwor den feierlichen Eid, „sie niederzuschlagen in der Wüste“ (Ps 106,26). Keiner von diesem murrenden, ungehorsamen Geschlecht würde das Land betreten. Nur Josua und Kaleb würden hineingelangen (4Mo 14,29; 30).
Dasselbe würde mit „ihren Nachkommen“ (Ps 106,27) geschehen, weil sie denselben Geist des Murrens, des Unglaubens und des Ungehorsams offenbarten. Gott würde sie „zerstreuen in die Länder“ (3Mo 26,33; Hes 20,23). Dies geschah, als die Assyrer das Zehnstämmereich und die Babylonier das Zweistämmereich wegführten.
Fast vierzig Jahre später befanden sie sich in den Ebenen von Moab, an der Grenze zum verheißenen Land. Dort hängten sie sich an den Götzen Baal-Peor, einen lokalen moabitischen Götzen (Ps 106,28; vgl. 2Kor 6,14). Ihre schreckliche, ehebrecherische Verbindung mit den Moabitern beinhaltete den Verzehr von „Schlachtopfern der Toten“, d. h. von Opfern für die toten Götzen (4Mo 25,1; 2). Möglicherweise handelt es sich auch um Opfer um die Toten zu befragen (5Mo 18,11). Das sind auch Opfer, die den Tod des Opfernden zur Folge haben. Welch ein Gegensatz zu dem lebendigen Gott, der sich für sie eingesetzt hat.
Diese abscheuliche Verbindung war dem HERRN ein Dorn im Auge. Sie „erbitterten [ihn] durch ihre Handlungen“ (Ps 106,29). Ihre Taten waren sündige Handlungen, Verbrechen. Damit widersetzten sie sich Ihm. Ihre trotzige Haltung und ihr Verhalten Ihm gegenüber beantwortete Er mit „einer Plage“, einer Epidemie, die „unter ihnen ausbrach“ (4Mo 25,1; 9).
Paulus bezieht sich in seinem ersten Brief an die Korinther auf dieses Ereignis, um uns davor zu warnen, in dieselbe Sünde zu fallen (1Kor 10,8; 11). Wenn wir uns in Personen verlieben, die nichts mit Gott zu tun haben wollen, begehen wir in einem geistlichen Sinn Ehebruch. Jakobus macht keinen Hehl daraus, wenn er klar sagt: „Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist?“ (Jak 4,4).
In diesem Fall ist die Fürbitte des Mose nicht die Lösung, um die Plage zu stoppen, sondern die Vollstreckung des Gerichts über das Böse. Das ist es, was Pinehas, der Enkel Aarons, tat (Ps 106,30). Er tötete den israelitischen Mann, der sich Gott widersetzt hatte, indem er eine Midianiterin ins Lager brachte. Er tötete auch die Frau „und die Plage wurde abgewehrt“ (4Mo 25,6-8).
Was Pinehas tat, ist ein Akt der Gerechtigkeit (Ps 106,31), eine Sühne für Israel (4Mo 25,13). Es ist ein Akt der Hingabe an den HERRN, ein Eintreten für seine Ehre, der Beweis, dass er ein Gerechter war. Gott rechnete ihm diese Tat „zur Gerechtigkeit“ (vgl. Jak 2,21-25). Es ist eine gerechte Tat, die nie vergessen werden wird. In der Tat werden seine Nachkommen „bis in Ewigkeit“ den Segen dieser Tat erfahren (4Mo 25,10-13).
Knapp sechs Monate vor dem Einzug Israels in das verheißene Land „erzürnte“ das Volk Gott an dem Wasser von Meriba [bedeutet Streit, Zank]“ (Ps 106,32). Die Israeliten beklagten sich über das Wasser, als ob Gott nicht in der Lage wäre, sie mit Wasser zu versorgen. Gott sagte Mose, er solle zu dem Felsen reden, aber Mose schlug den Felsen, zweimal (4Mo 20,8-11).
Das Schlagen des Felsens sollte nur einmal geschehen (2Mo 17,6). Dies ist ein Bild dafür, dass Christus unter der schlagenden Hand Gottes gestorben ist, was nur einmal geschah (Heb 9,26; 27). Danach sollte Mose zu dem Felsen sprechen. Das Wasser würde dann dadurch kommen, dass der Felsen einmal angeschlagen wurde. In ähnlicher Weise haben das Leiden und der Tod Christi nur einmal stattgefunden, und danach können wir mit Christus sprechen. Dieses Bild wird durch den Ungehorsam des Mose gestört.
Mose wird vom HERRN für seinen Ungehorsam hart bestraft: Er darf das Volk nicht in das Land führen (4Mo 20,12). Die Schuld liegt beim Volk: „Es erging Mose übel ihretwegen.“ Die Seite des Ungehorsams von Mose wird hier nicht hervorgehoben. Hier ist es die Seite des Volkes. Sie haben ihn sehr zornig gemacht.
Immer wieder hatten sie Mose provoziert, und immer wieder war er für sie vor Gott in den Riss getreten. Er war der demütigste Mensch auf der Erde in der Schule Gottes geworden (4Mo 12,3). Es musste schon viel geschehen, damit er die Beherrschung verlor. Aber das Volk war schließlich der Auslöser. Sie fingen an, mit Mose über ihren Wassermangel zu streiten (4Mo 20,2-5). Das brachte das Maß der Geduld des Mose zum Überlaufen. Er ärgerte sich so sehr in seinem Geist, dass er „unbedacht redete mit seinen Lippen“ und eine falsche Tat beging (Ps 106,33; 4Mo 20,10; 11).
Verse 24-33
Das Land verschmäht
Die vorangegangenen Sünden standen im Zusammenhang mit der Wüste; nun folgen zwei Sünden, die sich auf das verheißene Land beziehen. Die Verschmähung des „kostbaren Landes“ (Ps 106,24; Jer 3,19; vgl. Hes 20,6) geschah, nachdem die Kundschafter dort gewesen waren und ihre Ergebnisse berichtet hatten. Die Ursache war Unglaube. Sie glaubten dem Bericht von zehn ungläubigen Kundschafter. Sie glaubten weder dem Wort Gottes, seiner Verheißung, ihnen das Land zu geben, noch dem, was Josua und Kaleb bezeugten (4Mo 14,3-10).
Die Folge ihres Unglaubens war, dass „sie murrten in ihren Zelten“ (Ps 106,25; 4Mo 14,1; 2; 1Kor 10,10). Sie waren unzufrieden damit, wie Gott mit ihnen umging. In ihren Zelten schmollten und murrten sie darüber. Sie zweifelten an der Liebe Gottes und waren ungehorsam (5Mo 1,26; 27). Sie beeinflussten sich gegenseitig mit ihrer Unzufriedenheit, hatten aber kein Ohr für das, was der HERR ihnen zu sagen hatte: Sie „hörten nicht auf die Stimme des HERRN“ (vgl. 5Mo 1,32).
Deshalb „schwor er ihnen“, Er schwor den feierlichen Eid, „sie niederzuschlagen in der Wüste“ (Ps 106,26). Keiner von diesem murrenden, ungehorsamen Geschlecht würde das Land betreten. Nur Josua und Kaleb würden hineingelangen (4Mo 14,29; 30).
Dasselbe würde mit „ihren Nachkommen“ (Ps 106,27) geschehen, weil sie denselben Geist des Murrens, des Unglaubens und des Ungehorsams offenbarten. Gott würde sie „zerstreuen in die Länder“ (3Mo 26,33; Hes 20,23). Dies geschah, als die Assyrer das Zehnstämmereich und die Babylonier das Zweistämmereich wegführten.
Fast vierzig Jahre später befanden sie sich in den Ebenen von Moab, an der Grenze zum verheißenen Land. Dort hängten sie sich an den Götzen Baal-Peor, einen lokalen moabitischen Götzen (Ps 106,28; vgl. 2Kor 6,14). Ihre schreckliche, ehebrecherische Verbindung mit den Moabitern beinhaltete den Verzehr von „Schlachtopfern der Toten“, d. h. von Opfern für die toten Götzen (4Mo 25,1; 2). Möglicherweise handelt es sich auch um Opfer um die Toten zu befragen (5Mo 18,11). Das sind auch Opfer, die den Tod des Opfernden zur Folge haben. Welch ein Gegensatz zu dem lebendigen Gott, der sich für sie eingesetzt hat.
Diese abscheuliche Verbindung war dem HERRN ein Dorn im Auge. Sie „erbitterten [ihn] durch ihre Handlungen“ (Ps 106,29). Ihre Taten waren sündige Handlungen, Verbrechen. Damit widersetzten sie sich Ihm. Ihre trotzige Haltung und ihr Verhalten Ihm gegenüber beantwortete Er mit „einer Plage“, einer Epidemie, die „unter ihnen ausbrach“ (4Mo 25,1; 9).
Paulus bezieht sich in seinem ersten Brief an die Korinther auf dieses Ereignis, um uns davor zu warnen, in dieselbe Sünde zu fallen (1Kor 10,8; 11). Wenn wir uns in Personen verlieben, die nichts mit Gott zu tun haben wollen, begehen wir in einem geistlichen Sinn Ehebruch. Jakobus macht keinen Hehl daraus, wenn er klar sagt: „Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist?“ (Jak 4,4).
In diesem Fall ist die Fürbitte des Mose nicht die Lösung, um die Plage zu stoppen, sondern die Vollstreckung des Gerichts über das Böse. Das ist es, was Pinehas, der Enkel Aarons, tat (Ps 106,30). Er tötete den israelitischen Mann, der sich Gott widersetzt hatte, indem er eine Midianiterin ins Lager brachte. Er tötete auch die Frau „und die Plage wurde abgewehrt“ (4Mo 25,6-8).
Was Pinehas tat, ist ein Akt der Gerechtigkeit (Ps 106,31), eine Sühne für Israel (4Mo 25,13). Es ist ein Akt der Hingabe an den HERRN, ein Eintreten für seine Ehre, der Beweis, dass er ein Gerechter war. Gott rechnete ihm diese Tat „zur Gerechtigkeit“ (vgl. Jak 2,21-25). Es ist eine gerechte Tat, die nie vergessen werden wird. In der Tat werden seine Nachkommen „bis in Ewigkeit“ den Segen dieser Tat erfahren (4Mo 25,10-13).
Knapp sechs Monate vor dem Einzug Israels in das verheißene Land „erzürnte“ das Volk Gott an dem Wasser von Meriba [bedeutet Streit, Zank]“ (Ps 106,32). Die Israeliten beklagten sich über das Wasser, als ob Gott nicht in der Lage wäre, sie mit Wasser zu versorgen. Gott sagte Mose, er solle zu dem Felsen reden, aber Mose schlug den Felsen, zweimal (4Mo 20,8-11).
Das Schlagen des Felsens sollte nur einmal geschehen (2Mo 17,6). Dies ist ein Bild dafür, dass Christus unter der schlagenden Hand Gottes gestorben ist, was nur einmal geschah (Heb 9,26; 27). Danach sollte Mose zu dem Felsen sprechen. Das Wasser würde dann dadurch kommen, dass der Felsen einmal angeschlagen wurde. In ähnlicher Weise haben das Leiden und der Tod Christi nur einmal stattgefunden, und danach können wir mit Christus sprechen. Dieses Bild wird durch den Ungehorsam des Mose gestört.
Mose wird vom HERRN für seinen Ungehorsam hart bestraft: Er darf das Volk nicht in das Land führen (4Mo 20,12). Die Schuld liegt beim Volk: „Es erging Mose übel ihretwegen.“ Die Seite des Ungehorsams von Mose wird hier nicht hervorgehoben. Hier ist es die Seite des Volkes. Sie haben ihn sehr zornig gemacht.
Immer wieder hatten sie Mose provoziert, und immer wieder war er für sie vor Gott in den Riss getreten. Er war der demütigste Mensch auf der Erde in der Schule Gottes geworden (4Mo 12,3). Es musste schon viel geschehen, damit er die Beherrschung verlor. Aber das Volk war schließlich der Auslöser. Sie fingen an, mit Mose über ihren Wassermangel zu streiten (4Mo 20,2-5). Das brachte das Maß der Geduld des Mose zum Überlaufen. Er ärgerte sich so sehr in seinem Geist, dass er „unbedacht redete mit seinen Lippen“ und eine falsche Tat beging (Ps 106,33; 4Mo 20,10; 11).
Verse 34-43
Im Land
Als das Volk im Land angekommen war, wurden sein Gehorsam und sein Glaube nicht besser. Josua hatte sie zur Treue gegenüber dem HERRN aufgerufen (Jos 13,1-7; Jos 23,9-11), aber das stieß auf taube Ohren. Sie blieben auf dem Weg des Ungehorsams und des Unglaubens. Der HERR hatte ihnen befohlen, die Völker zu vertilgen, aber „sie vertilgten die Völker nicht“ (Ps 106,34; 5Mo 7,2; 16). Das Buch der Richter berichtet über ihren Ungehorsam gegenüber diesem Gebot des HERRN.
Anstatt die Völker zu vernichten, vermischten sie sich mit ihnen (Ps 106,35; 5Mo 7,1-5; Ri 3,5; 6; Esra 9,1; 2). Für uns lautet das Gebot, uns von der Welt unbefleckt zu erhalten (Jak 1,27b). Wenn wir das nicht tun, werden wir immer mehr von den Gewohnheiten der Welt befallen, denn böser Verkehr verdirbt gute Sitten (1Kor 15,33).
Das sehen wir bei Israel: Sie „lernten ihre Werke“ und missachteten damit das Gebot, dass sie das Tun Kanaans nicht nachahmen sollten (3Mo 18,3). Dabei waren es auch unsinnige Werke (Jer 10,2; 3). Das Volk kümmerte sich nicht darum, was Gott gesagt hatte, denn es wollte einfach so leben wie die Völker um es herum. Das gefiel ihnen besser, als das zu tun, was Gott ihnen geboten hatte, Gebote, die zum Leben sind.
Weil sie sich mit den Völkern vermischt und ihre Sitten und Werke gelernt hatten, begannen sie, ihren Götzen zu dienen (Ps 106,36). Sie sagten dem HERR, der so gut zu ihnen gewesen war, Lebewohl und knieten vor den Götzen der Völker nieder. Doch die Götzen brachten keinen Wohlstand, sondern „wurden ihnen zum Fallstrick“, in den sie gefangen wurden und sterben mussten (2Mo 23,33; 5Mo 7,16).
Sie waren so gefangen in dem Fallstrick, dass sie nicht nur Götzen dienten und anbeteten, sondern ihnen sogar ihre Söhne und Töchter opferten (Ps 106,37; 2Kön 16,3; Hes 16,20; Hes 20,31; Jes 57,5). So stürzten sie auch ihre Kinder ins Verderben. Es heißt hier, dass sie ihre Söhne und Töchter „den Götzen“, d. h. den Dämonen opferten. Das ist es, was sie tatsächlich taten. Hinter toten Götzen aus Holz und Stein sind Dämonen (1Kor 10,20; 5Mo 32,17; Off 9,20).
Durch ihr Handeln „vergossen sie unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter“ (Ps 106,38; vgl. Jer 19,4; 5). Sie waren blutschuldige Mörder ihrer eigenen Kinder. Ihre Opfer für die „Götzen Kanaans“ hatten zur Folge, dass sie das Land mit ihrem Blut entweihten. Durch ihre abscheulichen Praktiken entweihten sie das Land, das Gott gehörte, sein Erbteil (vgl. 4Mo 35,33; 34; Jes 24,5; Jer 3,1; 2; 9).
Das Volk hat sowohl die erste als auch die zweite Tafel der zehn Gebote gebrochen: die erste Tafel durch Götzendienst, die zweite durch das Vergießen von unschuldigem Blut. Das ist vergleichbar mit den beiden Sünden Davids: dem Ehebruch mit Bathseba und dem Mord an Urija. So hat das Volk Israel sowohl das Blut Christi vergossen als auch mit dem Antichristen Götzendienst getrieben. Der Herr Jesus hat es so ausgedrückt: „Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen“ (Joh 5,43). Im ersten Teil dieses Verses spricht Er von seiner Ablehnung, im zweiten Teil von ihrer Annahme des Antichristen.
Sie entweihten nicht nur Gottes Land, sondern wurden selbst unrein „durch ihre Werke“ (Ps 106,39). Paulus drückt es so aus: „Wer aber hurt, sündigt gegen seinen eigenen Leib“ (1Kor 6,18b). Ihre Werke waren alle Sünde. Wie konnte Gott sie in diesem Zustand jemals in seiner Gegenwart dulden? Sie „hurten durch ihre Handlungen“, das heißt, ihr Lebenswandel stellte die gröbste Untreue gegenüber Gott dar. Immerhin hatte Gott Israel zu seiner Frau genommen (Jer 2,1-3). Indem sie aber in Untreue zu Ihm mit Götzen verkehrten, begingen sie eklatante Hurerei (vgl. Jes 1,21; Hos 2,4-15).
Gott war darüber zutiefst betrübt. Er konnte das nicht ungestraft durchgehen lassen. „Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen sein Volk“ (Ps 106,40). Sein Land und sein Volk wurden auf schreckliche Weise verunreinigt. Er wandte sich mit Abscheu von ihnen ab, „er verabscheute sein Erbteil“. Ihr Verhalten verursachte Ihm Abscheu. Es ist kein mildernder Umstand denkbar, durch den sie für weniger verantwortlich erklärt werden könnten.
Das Blut der Götzendiener musste wegen der Blutschuld fließen, die sie durch ihre Ritualmorde auf sich geladen hatten. Deshalb gab Er sie „in die Hand der Nationen“ (Ps 106,41). Diese Nationen sind „ihre Hasser“, und sie „herrschten über sie“. Die Nationen waren Götzenanbeter. Durch sie wollte Gott sein Volk den harten Dienst der Götzendiener lehren, damit sein Volk dadurch zur Vernunft kommt. All dies steht im Einklang mit dem Fluch des Bundes in 3. Mose 26 (3Mo 26,17). Letztlich geht es darum, sie zur Umkehr zu bringen, durch die der HHERR sie wiederherstellen und zurückbringen kann.
Gottes ungehorsames, rebellisches Volk wurde von seinen Feinden bedrückt (Ps 106,42), aber eigentlich war es die Hand Gottes, die sie niederdrückte. Auf diese Weise wurden sie „gebeugt unter ihre Hand“. Die Bedrücker fielen in ihr Land ein, zerstörten ihre Weinberge, nahmen sie gefangen und zwangen sie zur Sklavenarbeit. Sie mussten ihren Hals unter ihre Herrschaft beugen.
Als sie dann in ihrem Elend schrien, rettete Er sie (Ps 106,43). Er tat dies „oftmals“ über einen Zeitraum von Hunderten von Jahren. Dass Er dies oftmals tat, zeigt seine große Langmut. Es bedeutet auch, dass sich das Volk immer wieder von Ihm abwandte und Er es immer wieder in die Hände der Nationen geben musste.
Wir sehen das im Buch der Richter (Ri 2,16; 18). Dort haben sie anfangs in ihrer Not zum HERRN geschrien (Ri 3,9; 15; Ri 4,3; Ri 6,6; Ri 10,10). Später, z. B. zur Zeit Simsons, wird nicht mehr zum HERRN um Hilfe geschrien. Das sehen wir auch hier in Ps 106,44. Es heißt zwar, dass sie in ihrer Not schrien, aber es heißt nicht, dass sie in ihrer Not zu Gott schrien.
Obwohl Er sie oftmals rettete, waren sie „widerspenstig in ihrem Plan“. Sie hatten ihre eigene Meinung darüber, wie sie Gott dienen sollten. Gott hatte gesagt, wie Ihm gedient werden wollte, aber sie kümmerten sich nicht darum. Es ist wie bei einem Vater, der seinem Kind immer wieder sagt, wie es etwas tun soll, aber das Kind macht es immer stur auf seine eigene falsche Weise, sodass alles immer scheitert. Wie quälend ist das für einen Vater.
Das Ergebnis für das Volk ist, dass sie „durch ihre Ungerechtigkeit“ hinsanken. Sünde schwächt die Kräfte und zermürbt den Menschen. Ein Mensch, der in der Sünde verharrt, wird erschöpft. Sie waren geschwächt, ihre nationale Kraft war erschöpft, sie hatten keine Kraft mehr, sich zu wehren. Das war die Strafe für ihre Sünden.
Verse 34-43
Im Land
Als das Volk im Land angekommen war, wurden sein Gehorsam und sein Glaube nicht besser. Josua hatte sie zur Treue gegenüber dem HERRN aufgerufen (Jos 13,1-7; Jos 23,9-11), aber das stieß auf taube Ohren. Sie blieben auf dem Weg des Ungehorsams und des Unglaubens. Der HERR hatte ihnen befohlen, die Völker zu vertilgen, aber „sie vertilgten die Völker nicht“ (Ps 106,34; 5Mo 7,2; 16). Das Buch der Richter berichtet über ihren Ungehorsam gegenüber diesem Gebot des HERRN.
Anstatt die Völker zu vernichten, vermischten sie sich mit ihnen (Ps 106,35; 5Mo 7,1-5; Ri 3,5; 6; Esra 9,1; 2). Für uns lautet das Gebot, uns von der Welt unbefleckt zu erhalten (Jak 1,27b). Wenn wir das nicht tun, werden wir immer mehr von den Gewohnheiten der Welt befallen, denn böser Verkehr verdirbt gute Sitten (1Kor 15,33).
Das sehen wir bei Israel: Sie „lernten ihre Werke“ und missachteten damit das Gebot, dass sie das Tun Kanaans nicht nachahmen sollten (3Mo 18,3). Dabei waren es auch unsinnige Werke (Jer 10,2; 3). Das Volk kümmerte sich nicht darum, was Gott gesagt hatte, denn es wollte einfach so leben wie die Völker um es herum. Das gefiel ihnen besser, als das zu tun, was Gott ihnen geboten hatte, Gebote, die zum Leben sind.
Weil sie sich mit den Völkern vermischt und ihre Sitten und Werke gelernt hatten, begannen sie, ihren Götzen zu dienen (Ps 106,36). Sie sagten dem HERR, der so gut zu ihnen gewesen war, Lebewohl und knieten vor den Götzen der Völker nieder. Doch die Götzen brachten keinen Wohlstand, sondern „wurden ihnen zum Fallstrick“, in den sie gefangen wurden und sterben mussten (2Mo 23,33; 5Mo 7,16).
Sie waren so gefangen in dem Fallstrick, dass sie nicht nur Götzen dienten und anbeteten, sondern ihnen sogar ihre Söhne und Töchter opferten (Ps 106,37; 2Kön 16,3; Hes 16,20; Hes 20,31; Jes 57,5). So stürzten sie auch ihre Kinder ins Verderben. Es heißt hier, dass sie ihre Söhne und Töchter „den Götzen“, d. h. den Dämonen opferten. Das ist es, was sie tatsächlich taten. Hinter toten Götzen aus Holz und Stein sind Dämonen (1Kor 10,20; 5Mo 32,17; Off 9,20).
Durch ihr Handeln „vergossen sie unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter“ (Ps 106,38; vgl. Jer 19,4; 5). Sie waren blutschuldige Mörder ihrer eigenen Kinder. Ihre Opfer für die „Götzen Kanaans“ hatten zur Folge, dass sie das Land mit ihrem Blut entweihten. Durch ihre abscheulichen Praktiken entweihten sie das Land, das Gott gehörte, sein Erbteil (vgl. 4Mo 35,33; 34; Jes 24,5; Jer 3,1; 2; 9).
Das Volk hat sowohl die erste als auch die zweite Tafel der zehn Gebote gebrochen: die erste Tafel durch Götzendienst, die zweite durch das Vergießen von unschuldigem Blut. Das ist vergleichbar mit den beiden Sünden Davids: dem Ehebruch mit Bathseba und dem Mord an Urija. So hat das Volk Israel sowohl das Blut Christi vergossen als auch mit dem Antichristen Götzendienst getrieben. Der Herr Jesus hat es so ausgedrückt: „Ich bin in dem Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht auf; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, den werdet ihr aufnehmen“ (Joh 5,43). Im ersten Teil dieses Verses spricht Er von seiner Ablehnung, im zweiten Teil von ihrer Annahme des Antichristen.
Sie entweihten nicht nur Gottes Land, sondern wurden selbst unrein „durch ihre Werke“ (Ps 106,39). Paulus drückt es so aus: „Wer aber hurt, sündigt gegen seinen eigenen Leib“ (1Kor 6,18b). Ihre Werke waren alle Sünde. Wie konnte Gott sie in diesem Zustand jemals in seiner Gegenwart dulden? Sie „hurten durch ihre Handlungen“, das heißt, ihr Lebenswandel stellte die gröbste Untreue gegenüber Gott dar. Immerhin hatte Gott Israel zu seiner Frau genommen (Jer 2,1-3). Indem sie aber in Untreue zu Ihm mit Götzen verkehrten, begingen sie eklatante Hurerei (vgl. Jes 1,21; Hos 2,4-15).
Gott war darüber zutiefst betrübt. Er konnte das nicht ungestraft durchgehen lassen. „Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen sein Volk“ (Ps 106,40). Sein Land und sein Volk wurden auf schreckliche Weise verunreinigt. Er wandte sich mit Abscheu von ihnen ab, „er verabscheute sein Erbteil“. Ihr Verhalten verursachte Ihm Abscheu. Es ist kein mildernder Umstand denkbar, durch den sie für weniger verantwortlich erklärt werden könnten.
Das Blut der Götzendiener musste wegen der Blutschuld fließen, die sie durch ihre Ritualmorde auf sich geladen hatten. Deshalb gab Er sie „in die Hand der Nationen“ (Ps 106,41). Diese Nationen sind „ihre Hasser“, und sie „herrschten über sie“. Die Nationen waren Götzenanbeter. Durch sie wollte Gott sein Volk den harten Dienst der Götzendiener lehren, damit sein Volk dadurch zur Vernunft kommt. All dies steht im Einklang mit dem Fluch des Bundes in 3. Mose 26 (3Mo 26,17). Letztlich geht es darum, sie zur Umkehr zu bringen, durch die der HHERR sie wiederherstellen und zurückbringen kann.
Gottes ungehorsames, rebellisches Volk wurde von seinen Feinden bedrückt (Ps 106,42), aber eigentlich war es die Hand Gottes, die sie niederdrückte. Auf diese Weise wurden sie „gebeugt unter ihre Hand“. Die Bedrücker fielen in ihr Land ein, zerstörten ihre Weinberge, nahmen sie gefangen und zwangen sie zur Sklavenarbeit. Sie mussten ihren Hals unter ihre Herrschaft beugen.
Als sie dann in ihrem Elend schrien, rettete Er sie (Ps 106,43). Er tat dies „oftmals“ über einen Zeitraum von Hunderten von Jahren. Dass Er dies oftmals tat, zeigt seine große Langmut. Es bedeutet auch, dass sich das Volk immer wieder von Ihm abwandte und Er es immer wieder in die Hände der Nationen geben musste.
Wir sehen das im Buch der Richter (Ri 2,16; 18). Dort haben sie anfangs in ihrer Not zum HERRN geschrien (Ri 3,9; 15; Ri 4,3; Ri 6,6; Ri 10,10). Später, z. B. zur Zeit Simsons, wird nicht mehr zum HERRN um Hilfe geschrien. Das sehen wir auch hier in Ps 106,44. Es heißt zwar, dass sie in ihrer Not schrien, aber es heißt nicht, dass sie in ihrer Not zu Gott schrien.
Obwohl Er sie oftmals rettete, waren sie „widerspenstig in ihrem Plan“. Sie hatten ihre eigene Meinung darüber, wie sie Gott dienen sollten. Gott hatte gesagt, wie Ihm gedient werden wollte, aber sie kümmerten sich nicht darum. Es ist wie bei einem Vater, der seinem Kind immer wieder sagt, wie es etwas tun soll, aber das Kind macht es immer stur auf seine eigene falsche Weise, sodass alles immer scheitert. Wie quälend ist das für einen Vater.
Das Ergebnis für das Volk ist, dass sie „durch ihre Ungerechtigkeit“ hinsanken. Sünde schwächt die Kräfte und zermürbt den Menschen. Ein Mensch, der in der Sünde verharrt, wird erschöpft. Sie waren geschwächt, ihre nationale Kraft war erschöpft, sie hatten keine Kraft mehr, sich zu wehren. Das war die Strafe für ihre Sünden.
Verse 44-48
Die Größe von Gottes Güte
Die letzten Verse des Psalms sind, wie der Anfang des Psalms, ein Loblied auf die Gnade Gottes. Er hatte auf ihre Not und ihr Schreien reagiert (Ps 106,44). Sie hatten seine Aufmerksamkeit erregt. Er hatte sich nicht von ihnen abgewandt, sondern ihre Not gesehen und ihr Schreien gehört. Er hatte sie nicht aus den Augen verloren. Er hatte sein Ohr nicht vor ihnen verschlossen. Der Grund dafür ist, dass Er sie nicht aus seinem Herzen entfernt hat.
„Er gedachte“ nämlich „seines Bundes“ (Ps 106,45), den Er mit den Vätern geschlossen hatte. Er erinnerte sich also „ihretwegen“. Er konnte den Bund nicht vergessen, den Er mit ihnen geschlossen hatte, die Verheißungen, die Er gegeben hatte und die den Bund bedingungslos machten. Deshalb konnte Er sie auch nicht völlig vernichten (3Mo 26,44; 45). Er erfüllte seinen Bund, und alle Verheißungen, die damit verbunden waren, erfüllte Er.
Dass es Ihn „reute“, ist kein Bedauern über eine falsche Handlung oder Entscheidung. Gott irrt sich nie und Er bereut nicht (1Sam 15,29). Wenn Er doch bereut, dann „nach der Menge seiner Gütigkeiten“. Reue bedeutet hier, von einem bestimmten Weg abzuweichen. Es geht nicht um Gottes Ratschläge, sondern um Gottes Regierungshandeln.
In diesem Fall hört Er auf, sein Volk zu züchtigen, weil Er es sonst völlig vernichten würde (vgl. 2Mo 32,14; Ri 2,18; 2Sam 24,16). Er kann seine Güte unter Beweis stellen, weil Christus alle Bedingungen für den Bund erfüllt hat. Alle, die mit Ihm verbunden sind, erhalten die Verheißungen und Segnungen des Bundes.
Aufgrund des Werkes seines Sohnes, das Er voraussah, konnte Er ihnen Barmherzigkeit erweisen (Ps 106,46). Diese Barmherzigkeit bewirkte Er in den Herzen all derer, die sein Volk als Gefangene weggeführt hatten. Er hatte das Volk wegen seines Ungehorsams gefangen wegführen lassen. In der Gefangenschaft taten sie Buße und schrien den HERRN um Hilfe an (Ps 106,47). Dabei beriefen sie sich nicht auf ihre Taten, sondern auf den heiligen Namen des HERRN, ihres Gottes (vgl. Hes 36,20-23).
Wir sehen Beispiele für die Barmherzigkeit, die der HERR an all jenen erwiesen hat, die als Gefangene von Kores, Ewil-Merodak und Artasasta weggeführt wurden (Esra 1,1-4; vgl. 2Kön 25,27-30; Neh 2,1-6). Dies zeigt die Macht Gottes über die Herzen der Menschen, einschließlich der Könige (1Kön 8,50; Spr 21,1; Dan 1,9).
Diese Beweise der Güte und Barmherzigkeit in dem Elend, das durch eigenes Verschulden über das Volk gekommen ist, veranlassen den Psalmisten zu einem Gebet und einem Lobpreis. Sein Gebet ist ein prophetisches Gebet. Es betrifft die Situation, in der sich das Volk Gottes in der Endzeit, der Zeit der großen Drangsal, befinden wird. Dann werden sie beten: „Rette uns, HERR, unser Gott, und sammle uns aus den Nationen.“ Es ist ein Gebet um das Eingreifen Gottes, um sie aus der Macht der Nationen zu befreien.
Wenn Gott das tut, werden sie seinen „heiligen Namen“ an dem Ort „preisen“ können, an dem Er wohnt, in Jerusalem (vgl. Mt 6,9b). Sie werden sich seines Lobes rühmen, was bedeutet, dass es für sie nichts anderes und Höheres geben wird, als Gott für seine großen Taten zu loben.
Der Psalmist beginnt gewissermaßen schon damit, wenn er jubelt: „Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels!“ (Ps 106,48). Dieser Jubel wird nie aufhören, sondern „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ andauern. Gott ist würdig, im Friedensreich und in alle Ewigkeit angebetet zu werden. Der Psalmist fordert „alles Volk“ auf, sich dem mit einem jubelnden „Amen“ anzuschließen – was bedeutet: „So ist es“.
Dann schließt er den Psalm so ab, wie er ihn begonnen hat, mit einem lauten „Halleluja!“ oder „Lobt den HERRN! (Ps 106,1). Siehe Kommentar zu Psalm 105,35.
Ps 106,1 und die Ps 106,47; 48 dieses Psalms kommen auch in 1. Chronika 16 vor, und zwar als Verbindungsabschnitt (1Chr 16,34-36). Dies unterstreicht den besonderen Zusammenhang zwischen dem Anfang und dem Ende des Psalms. In Ps 106,1 haben wir gesehen, dass der Anlass für die Aufforderung, Gott zu loben, seine Güte ist, die ewig ist. Durch den direkten Anschluss an das Gebet der Ps 106,47; 48 wird deutlich, dass das Vertrauen in Gottes Güte die Grundlage des Gebets um Erlösung ist.
Verse 44-48
Die Größe von Gottes Güte
Die letzten Verse des Psalms sind, wie der Anfang des Psalms, ein Loblied auf die Gnade Gottes. Er hatte auf ihre Not und ihr Schreien reagiert (Ps 106,44). Sie hatten seine Aufmerksamkeit erregt. Er hatte sich nicht von ihnen abgewandt, sondern ihre Not gesehen und ihr Schreien gehört. Er hatte sie nicht aus den Augen verloren. Er hatte sein Ohr nicht vor ihnen verschlossen. Der Grund dafür ist, dass Er sie nicht aus seinem Herzen entfernt hat.
„Er gedachte“ nämlich „seines Bundes“ (Ps 106,45), den Er mit den Vätern geschlossen hatte. Er erinnerte sich also „ihretwegen“. Er konnte den Bund nicht vergessen, den Er mit ihnen geschlossen hatte, die Verheißungen, die Er gegeben hatte und die den Bund bedingungslos machten. Deshalb konnte Er sie auch nicht völlig vernichten (3Mo 26,44; 45). Er erfüllte seinen Bund, und alle Verheißungen, die damit verbunden waren, erfüllte Er.
Dass es Ihn „reute“, ist kein Bedauern über eine falsche Handlung oder Entscheidung. Gott irrt sich nie und Er bereut nicht (1Sam 15,29). Wenn Er doch bereut, dann „nach der Menge seiner Gütigkeiten“. Reue bedeutet hier, von einem bestimmten Weg abzuweichen. Es geht nicht um Gottes Ratschläge, sondern um Gottes Regierungshandeln.
In diesem Fall hört Er auf, sein Volk zu züchtigen, weil Er es sonst völlig vernichten würde (vgl. 2Mo 32,14; Ri 2,18; 2Sam 24,16). Er kann seine Güte unter Beweis stellen, weil Christus alle Bedingungen für den Bund erfüllt hat. Alle, die mit Ihm verbunden sind, erhalten die Verheißungen und Segnungen des Bundes.
Aufgrund des Werkes seines Sohnes, das Er voraussah, konnte Er ihnen Barmherzigkeit erweisen (Ps 106,46). Diese Barmherzigkeit bewirkte Er in den Herzen all derer, die sein Volk als Gefangene weggeführt hatten. Er hatte das Volk wegen seines Ungehorsams gefangen wegführen lassen. In der Gefangenschaft taten sie Buße und schrien den HERRN um Hilfe an (Ps 106,47). Dabei beriefen sie sich nicht auf ihre Taten, sondern auf den heiligen Namen des HERRN, ihres Gottes (vgl. Hes 36,20-23).
Wir sehen Beispiele für die Barmherzigkeit, die der HERR an all jenen erwiesen hat, die als Gefangene von Kores, Ewil-Merodak und Artasasta weggeführt wurden (Esra 1,1-4; vgl. 2Kön 25,27-30; Neh 2,1-6). Dies zeigt die Macht Gottes über die Herzen der Menschen, einschließlich der Könige (1Kön 8,50; Spr 21,1; Dan 1,9).
Diese Beweise der Güte und Barmherzigkeit in dem Elend, das durch eigenes Verschulden über das Volk gekommen ist, veranlassen den Psalmisten zu einem Gebet und einem Lobpreis. Sein Gebet ist ein prophetisches Gebet. Es betrifft die Situation, in der sich das Volk Gottes in der Endzeit, der Zeit der großen Drangsal, befinden wird. Dann werden sie beten: „Rette uns, HERR, unser Gott, und sammle uns aus den Nationen.“ Es ist ein Gebet um das Eingreifen Gottes, um sie aus der Macht der Nationen zu befreien.
Wenn Gott das tut, werden sie seinen „heiligen Namen“ an dem Ort „preisen“ können, an dem Er wohnt, in Jerusalem (vgl. Mt 6,9b). Sie werden sich seines Lobes rühmen, was bedeutet, dass es für sie nichts anderes und Höheres geben wird, als Gott für seine großen Taten zu loben.
Der Psalmist beginnt gewissermaßen schon damit, wenn er jubelt: „Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels!“ (Ps 106,48). Dieser Jubel wird nie aufhören, sondern „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ andauern. Gott ist würdig, im Friedensreich und in alle Ewigkeit angebetet zu werden. Der Psalmist fordert „alles Volk“ auf, sich dem mit einem jubelnden „Amen“ anzuschließen – was bedeutet: „So ist es“.
Dann schließt er den Psalm so ab, wie er ihn begonnen hat, mit einem lauten „Halleluja!“ oder „Lobt den HERRN! (Ps 106,1). Siehe Kommentar zu Psalm 105,35.
Ps 106,1 und die Ps 106,47; 48 dieses Psalms kommen auch in 1. Chronika 16 vor, und zwar als Verbindungsabschnitt (1Chr 16,34-36). Dies unterstreicht den besonderen Zusammenhang zwischen dem Anfang und dem Ende des Psalms. In Ps 106,1 haben wir gesehen, dass der Anlass für die Aufforderung, Gott zu loben, seine Güte ist, die ewig ist. Durch den direkten Anschluss an das Gebet der Ps 106,47; 48 wird deutlich, dass das Vertrauen in Gottes Güte die Grundlage des Gebets um Erlösung ist.