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Verse 1-13

Gleichnis von den zehn Jungfrauen


Das Gleichnis von den Jungfrauen soll nicht etwa zeigen, dass nur die mit dem Herrn zur Hochzeit gehen, die voller Hingabe auf den Herrn warten. Die ganze Gruppe besteht aus Bekennern, die dem Bräutigam entgegengegangen sind. Hier soll nur deutlich gemacht werden, dass es unter den Bekennern einen Unterschied gibt. Es gibt nämlich falsche und echte Bekenner. Der Herr ist in diesem Gleichnis nicht der Bräutigam der Gemeinde. Letztere wird in diesem Gleichnis nicht einmal genannt. Worum es hier geht, ist die persönliche Verantwortung während der Abwesenheit Christi.

Es ist ein Gleichnis über das Reich der Himmel, das mit zehn Jungfrauen verglichen wird. Die Zahl 10 weist schon auf Verantwortung hin, und das Wort „Jungfrau“ spricht von Treue, die einem Geliebten entgegengebracht wird. Alle Zehn haben Lampen, sie haben also Licht. Das Bevorstehende ist ihnen bekannt. Sie alle gehen dem Bräutigam entgegen.

Dann gibt der Herr einen Unterschied an, indem er fünf der Jungfrauen töricht, die anderen fünf weise nennt. Der Unterschied kann nicht am Hingehen liegen, denn es gingen ja alle aus. Und alle waren auch mit Lampen ausgerüstet. Der Unterschied liegt allein darin, ob sie Öl im Krug hatten oder nicht. Was die Törichten töricht macht, ist, dass sie kein Öl haben. Mit Öl ist der Heilige Geist gemeint. Mit Öl wurden Könige, Priester und Propheten gesalbt. So werden auch die Gläubigen mit dem Heiligen Geist gesalbt (1Joh 2,20; 27; 2Kor 1,21; 22). Mit den Krügen sind die Leiber gemeint (2Kor 4,7).

Als der Bräutigam auf sich warten lässt, fallen alle Zehn in Schlaf. Der Besitz des Heiligen Geistes verhindert nicht, dass auch die weisen Jungfrauen einschlafen. Die gesamte bekennende Christenheit einschließlich derer, die den Heiligen Geist haben, hat die Wiederkunft des Herrn aus dem Auge verloren. In der Anfangszeit der Gemeinde hielten die Gläubigen noch Ausschau nach dem Herrn. Wegen des Ausbleibens seiner Ankunft ist diese Erwartung aber erloschen.

Als es aber Mitternacht ist, als die Nacht am dunkelsten ist, ertönt ein lauter Ruf: „Siehe, der Bräutigam!“ Auch der Aufruf des Heiligen Geistes lautet: Siehe, der Bräutigam! Die Person des Bräutigams weckt die Schläfer aus ihrem Schlaf. Es wird aber nicht nur das Aufwachen, sondern auch Aktivität erwartet. Darum heißt es weiter: „Geht aus, Ihm entgegen!“ In Mt 25,1 waren sie schon einmal ausgegangen. Nun lautet der Aufruf, dass sie dies noch einmal tun sollen. Ausgehen bedeutet Absonderung von der Welt, auch von ihrem christlichen äußeren Gewand; dann aber auch: Ihm entgegen. Es geht um Christus.

Diesen „Mitternachtsruf“ sehen wir in der Geschichte der Christenheit, als im 19. Jahrhundert durch die Wirkung des Geistes Gottes ein neues Interesse an der Wiederkunft des Herrn entstand. Durch das Erforschen der Schriften, insbesondere der prophetischen, wurde auch die Hoffnung der Gemeinde wiederentdeckt, so wie sie in den Tagen der Apostel lebendig war. Um des Herrn willen wurden verkehrte Verbindungen aufgegeben. Man begann wieder, in Übereinstimmung mit der wahren Berufung der Christen zu leben.

Was in der Geschichte der Christenheit zu sehen ist, gilt aber auch für das Leben des einzelnen Gläubigen. Wer sein Leben in der Erwartung der baldigen Wiederkunft Christi lebt, der lebt nicht für die Erde, sondern für den Himmel.

Alle zehn Jungfrauen werden jetzt wach. Sowohl echte als auch falsche Christen machen sich auf, um dem Bräutigam entgegenzugehen. Alle bringen ihre Lampen in Ordnung, denn sie wollen das mitgebrachte Licht wieder zum Leuchten bringen. In diesem Augenblick entdecken die Törichten, dass sie kein Öl haben. Sie merken, dass ihre Lampen nicht brennen können. Sie hatten nur den Docht angezündet, aber es war kein Öl da. Eine Lampe ohne Öl stellt uns einen Menschen vor, der den Heiligen Geist nicht besitzt. Die Lampe des natürlichen Menschen kann vielleicht manchmal aufleuchten und den Anschein erwecken, als sei Öl vorhanden, aber in Wirklichkeit ist diese Lampe schnell ausgebrannt.

Zwischen dem Ruf und der tatsächlichen Ankunft des Bräutigams ist genügend Zeit, um den Zustand jedes Einzelnen deutlich zu machen. Die Törichten kommen jetzt zu der Entdeckung, dass sie kein Öl haben. Das Entscheidende an ihren Lampen fehlt ihnen. Ihr Licht ist nur eine Illusion. Sie erkennen, dass die Weisen wohl über Öl verfügen; sie haben eine wirkliche Verbindung mit dem Bräutigam. So bitten sie die Weisen, etwas von ihrem Öl zu bekommen. Die Weisen wissen aber, dass sie kein Öl geben können und verweisen die Törichten an die Ölverkäufer.

Als die Törichten weggegangen sind, um Öl zu kaufen, kommt der Bräutigam. Die Weisen, die bereit sind, gehen mit ihm zur Hochzeit hinein. Danach wird die Tür geschlossen. Als die anderen Jungfrauen zurückkommen, wollen auch sie hineingehen. Über Öl wird jetzt gar nicht mehr gesprochen. Sie wollen nur hinein und flehen den Bräutigam an, ihnen zu öffnen. Aber es ist zu spät für diese Törichten. Sie hätten in Bereitschaft sein müssen, bevor der Bräutigam kam.

Die Worte, mit denen der Herr sie zurückweist, zeigen, dass es zwischen Ihm und ihnen keinerlei Verbindung gibt. Er kennt sie nicht. Er tut nicht nur so, als würde Er sie nicht kennen, sondern kennt sie wirklich nicht. Sie haben sich nie Ihm ergeben. Es ist niemals Liebe zu Ihm in ihren Herzen gewesen. Sie haben Ihn vielleicht interessant gefunden, aber sich niemals vor Ihm gebeugt.

Der Herr beendet das Gleichnis mit einer Warnung, wachsam zu sein. Darin besteht der Sinn dieses Gleichnisses. Es soll die Weisen dazu bewegen, immer die Augen offenzuhalten und nicht einzuschlafen. Die Törichten soll es dazu bewegen, doch noch weise zu werden und Öl zu kaufen, bevor es zu spät ist.

Verse 1-13

Gleichnis von den zehn Jungfrauen


Das Gleichnis von den Jungfrauen soll nicht etwa zeigen, dass nur die mit dem Herrn zur Hochzeit gehen, die voller Hingabe auf den Herrn warten. Die ganze Gruppe besteht aus Bekennern, die dem Bräutigam entgegengegangen sind. Hier soll nur deutlich gemacht werden, dass es unter den Bekennern einen Unterschied gibt. Es gibt nämlich falsche und echte Bekenner. Der Herr ist in diesem Gleichnis nicht der Bräutigam der Gemeinde. Letztere wird in diesem Gleichnis nicht einmal genannt. Worum es hier geht, ist die persönliche Verantwortung während der Abwesenheit Christi.

Es ist ein Gleichnis über das Reich der Himmel, das mit zehn Jungfrauen verglichen wird. Die Zahl 10 weist schon auf Verantwortung hin, und das Wort „Jungfrau“ spricht von Treue, die einem Geliebten entgegengebracht wird. Alle Zehn haben Lampen, sie haben also Licht. Das Bevorstehende ist ihnen bekannt. Sie alle gehen dem Bräutigam entgegen.

Dann gibt der Herr einen Unterschied an, indem er fünf der Jungfrauen töricht, die anderen fünf weise nennt. Der Unterschied kann nicht am Hingehen liegen, denn es gingen ja alle aus. Und alle waren auch mit Lampen ausgerüstet. Der Unterschied liegt allein darin, ob sie Öl im Krug hatten oder nicht. Was die Törichten töricht macht, ist, dass sie kein Öl haben. Mit Öl ist der Heilige Geist gemeint. Mit Öl wurden Könige, Priester und Propheten gesalbt. So werden auch die Gläubigen mit dem Heiligen Geist gesalbt (1Joh 2,20; 27; 2Kor 1,21; 22). Mit den Krügen sind die Leiber gemeint (2Kor 4,7).

Als der Bräutigam auf sich warten lässt, fallen alle Zehn in Schlaf. Der Besitz des Heiligen Geistes verhindert nicht, dass auch die weisen Jungfrauen einschlafen. Die gesamte bekennende Christenheit einschließlich derer, die den Heiligen Geist haben, hat die Wiederkunft des Herrn aus dem Auge verloren. In der Anfangszeit der Gemeinde hielten die Gläubigen noch Ausschau nach dem Herrn. Wegen des Ausbleibens seiner Ankunft ist diese Erwartung aber erloschen.

Als es aber Mitternacht ist, als die Nacht am dunkelsten ist, ertönt ein lauter Ruf: „Siehe, der Bräutigam!“ Auch der Aufruf des Heiligen Geistes lautet: Siehe, der Bräutigam! Die Person des Bräutigams weckt die Schläfer aus ihrem Schlaf. Es wird aber nicht nur das Aufwachen, sondern auch Aktivität erwartet. Darum heißt es weiter: „Geht aus, Ihm entgegen!“ In Mt 25,1 waren sie schon einmal ausgegangen. Nun lautet der Aufruf, dass sie dies noch einmal tun sollen. Ausgehen bedeutet Absonderung von der Welt, auch von ihrem christlichen äußeren Gewand; dann aber auch: Ihm entgegen. Es geht um Christus.

Diesen „Mitternachtsruf“ sehen wir in der Geschichte der Christenheit, als im 19. Jahrhundert durch die Wirkung des Geistes Gottes ein neues Interesse an der Wiederkunft des Herrn entstand. Durch das Erforschen der Schriften, insbesondere der prophetischen, wurde auch die Hoffnung der Gemeinde wiederentdeckt, so wie sie in den Tagen der Apostel lebendig war. Um des Herrn willen wurden verkehrte Verbindungen aufgegeben. Man begann wieder, in Übereinstimmung mit der wahren Berufung der Christen zu leben.

Was in der Geschichte der Christenheit zu sehen ist, gilt aber auch für das Leben des einzelnen Gläubigen. Wer sein Leben in der Erwartung der baldigen Wiederkunft Christi lebt, der lebt nicht für die Erde, sondern für den Himmel.

Alle zehn Jungfrauen werden jetzt wach. Sowohl echte als auch falsche Christen machen sich auf, um dem Bräutigam entgegenzugehen. Alle bringen ihre Lampen in Ordnung, denn sie wollen das mitgebrachte Licht wieder zum Leuchten bringen. In diesem Augenblick entdecken die Törichten, dass sie kein Öl haben. Sie merken, dass ihre Lampen nicht brennen können. Sie hatten nur den Docht angezündet, aber es war kein Öl da. Eine Lampe ohne Öl stellt uns einen Menschen vor, der den Heiligen Geist nicht besitzt. Die Lampe des natürlichen Menschen kann vielleicht manchmal aufleuchten und den Anschein erwecken, als sei Öl vorhanden, aber in Wirklichkeit ist diese Lampe schnell ausgebrannt.

Zwischen dem Ruf und der tatsächlichen Ankunft des Bräutigams ist genügend Zeit, um den Zustand jedes Einzelnen deutlich zu machen. Die Törichten kommen jetzt zu der Entdeckung, dass sie kein Öl haben. Das Entscheidende an ihren Lampen fehlt ihnen. Ihr Licht ist nur eine Illusion. Sie erkennen, dass die Weisen wohl über Öl verfügen; sie haben eine wirkliche Verbindung mit dem Bräutigam. So bitten sie die Weisen, etwas von ihrem Öl zu bekommen. Die Weisen wissen aber, dass sie kein Öl geben können und verweisen die Törichten an die Ölverkäufer.

Als die Törichten weggegangen sind, um Öl zu kaufen, kommt der Bräutigam. Die Weisen, die bereit sind, gehen mit ihm zur Hochzeit hinein. Danach wird die Tür geschlossen. Als die anderen Jungfrauen zurückkommen, wollen auch sie hineingehen. Über Öl wird jetzt gar nicht mehr gesprochen. Sie wollen nur hinein und flehen den Bräutigam an, ihnen zu öffnen. Aber es ist zu spät für diese Törichten. Sie hätten in Bereitschaft sein müssen, bevor der Bräutigam kam.

Die Worte, mit denen der Herr sie zurückweist, zeigen, dass es zwischen Ihm und ihnen keinerlei Verbindung gibt. Er kennt sie nicht. Er tut nicht nur so, als würde Er sie nicht kennen, sondern kennt sie wirklich nicht. Sie haben sich nie Ihm ergeben. Es ist niemals Liebe zu Ihm in ihren Herzen gewesen. Sie haben Ihn vielleicht interessant gefunden, aber sich niemals vor Ihm gebeugt.

Der Herr beendet das Gleichnis mit einer Warnung, wachsam zu sein. Darin besteht der Sinn dieses Gleichnisses. Es soll die Weisen dazu bewegen, immer die Augen offenzuhalten und nicht einzuschlafen. Die Törichten soll es dazu bewegen, doch noch weise zu werden und Öl zu kaufen, bevor es zu spät ist.

Verse 14-23

Gleichnis von den Talenten


Nun fügt der Herr ein weiteres Gleichnis über das Reich der Himmel hinzu. Das Thema hierbei ist nicht mehr der Zustand der Seele (wie im vorigen Gleichnis), sondern der Dienst. Die anvertrauten Besitztümer sind nicht die Gaben, die Gott in seiner Fürsorge schenkt, wie beispielsweise irdischer Besitz. Nicht darin bestanden die Güter, die der Herr seinen Knechten gab, als Er von ihnen schied, sondern es sind die Gaben, die sie befähigen, während seiner Abwesenheit für Ihn zu arbeiten.

Dieses Gleichnis hat viel Ähnlichkeit mit dem von den anvertrauten Pfunden im Lukasevangelium (Lk 19,12-27). Sie weisen aber doch Unterschiede auf. Bei Lukas erhält jeder ein einziges Pfund; dort geht es um die Verantwortung, um den Eifer, der darin bewiesen wird: Wer zehn Pfunde hinzugewonnen hat, bekommt Gewalt über zehn Städte, und wer fünf Pfunde gewonnen hat, Gewalt über fünf Städte. Hier bei Matthäus geht es jedoch um die Souveränität und Weisheit Gottes, denen gemäß jeder eine unterschiedliche Anzahl an Talenten erhält. Die Belohnung für die, die im Umgang mit diesen Talenten Treue bewiesen haben, ist hier aber für alle gleich.

Jeder hat eine eigene Fähigkeit, eine natürliche Gabe. Dadurch ist jeder befähigt für den Dienst, zu dem er eingesetzt werden soll. Aber es ist für die Erfüllung des persönlich aufgetragenen Dienstes auch noch eine Gabe, Talente nämlich, nötig. Treue im Dienst ist das Einzige, um das es hier geht. Was die Treuen von den Untreuen unterscheidet, ist das Vertrauen auf den Herrn.

Der Knecht mit den fünf Talenten hat seine Talente gut eingesetzt und so 100 Prozent hinzugewonnen. Ebenso der Knecht mit den zwei Talenten, der auch 100 Prozent dazugewinnen konnte. Der Knecht mit dem einen Talent hat zwar auch etwas damit gemacht, aber etwas anderes, als der Herr ihm aufgetragen hatte: Er vergrub das Geld seines Herrn im Erdboden und wollte nichts damit unternehmen. Er war also ungehorsam und träge.

Nach langer Zeit kommt der Herr zurück. Diese „lange Zeit“ ist nötig, um die Ausdauer und Treue der Knechte auf die Probe zustellen. Der Knecht mit den fünf Talenten bringt seinen Gewinn mit und zeigt alles seinem Herrn. Dieser würdigt seinen vortrefflichen Dienst, womit der Knecht bewiesen hat, dass er gut und treu ist: gut, weil er das Gute getan hat, treu, weil er den Auftrag seines Herrn ausgeführt hat. Es war nur wenig, worüber er treu gewesen ist, wenn auch vielleicht sehr groß in den Augen anderer. Wir müssen rechnen gemäß dem Reichtum des Herrn und nicht gemäß dem, was andere besitzen. Die Belohnung besteht darin, dass der Herr ihn über „vieles“ setzen wird. Dieses Viele findet er in der Freude seines Herrn, zu der er eingehen darf.

Auch der Empfänger der zwei Talente kommt zu seinem Herrn und bringt seinen Gewinn mit. Weil dieser ebenso gut und treu gewesen ist wie der Knecht mit den fünf Talenten, bekommt er die gleiche Belohnung. Beide Knechte gehen gleicherweise in die Freude ihres Meisters ein, dem sie gedient haben. Sie haben seinen wahren Charakter erkannt und dürfen seine große Freude genießen.

Verse 14-23

Gleichnis von den Talenten


Nun fügt der Herr ein weiteres Gleichnis über das Reich der Himmel hinzu. Das Thema hierbei ist nicht mehr der Zustand der Seele (wie im vorigen Gleichnis), sondern der Dienst. Die anvertrauten Besitztümer sind nicht die Gaben, die Gott in seiner Fürsorge schenkt, wie beispielsweise irdischer Besitz. Nicht darin bestanden die Güter, die der Herr seinen Knechten gab, als Er von ihnen schied, sondern es sind die Gaben, die sie befähigen, während seiner Abwesenheit für Ihn zu arbeiten.

Dieses Gleichnis hat viel Ähnlichkeit mit dem von den anvertrauten Pfunden im Lukasevangelium (Lk 19,12-27). Sie weisen aber doch Unterschiede auf. Bei Lukas erhält jeder ein einziges Pfund; dort geht es um die Verantwortung, um den Eifer, der darin bewiesen wird: Wer zehn Pfunde hinzugewonnen hat, bekommt Gewalt über zehn Städte, und wer fünf Pfunde gewonnen hat, Gewalt über fünf Städte. Hier bei Matthäus geht es jedoch um die Souveränität und Weisheit Gottes, denen gemäß jeder eine unterschiedliche Anzahl an Talenten erhält. Die Belohnung für die, die im Umgang mit diesen Talenten Treue bewiesen haben, ist hier aber für alle gleich.

Jeder hat eine eigene Fähigkeit, eine natürliche Gabe. Dadurch ist jeder befähigt für den Dienst, zu dem er eingesetzt werden soll. Aber es ist für die Erfüllung des persönlich aufgetragenen Dienstes auch noch eine Gabe, Talente nämlich, nötig. Treue im Dienst ist das Einzige, um das es hier geht. Was die Treuen von den Untreuen unterscheidet, ist das Vertrauen auf den Herrn.

Der Knecht mit den fünf Talenten hat seine Talente gut eingesetzt und so 100 Prozent hinzugewonnen. Ebenso der Knecht mit den zwei Talenten, der auch 100 Prozent dazugewinnen konnte. Der Knecht mit dem einen Talent hat zwar auch etwas damit gemacht, aber etwas anderes, als der Herr ihm aufgetragen hatte: Er vergrub das Geld seines Herrn im Erdboden und wollte nichts damit unternehmen. Er war also ungehorsam und träge.

Nach langer Zeit kommt der Herr zurück. Diese „lange Zeit“ ist nötig, um die Ausdauer und Treue der Knechte auf die Probe zustellen. Der Knecht mit den fünf Talenten bringt seinen Gewinn mit und zeigt alles seinem Herrn. Dieser würdigt seinen vortrefflichen Dienst, womit der Knecht bewiesen hat, dass er gut und treu ist: gut, weil er das Gute getan hat, treu, weil er den Auftrag seines Herrn ausgeführt hat. Es war nur wenig, worüber er treu gewesen ist, wenn auch vielleicht sehr groß in den Augen anderer. Wir müssen rechnen gemäß dem Reichtum des Herrn und nicht gemäß dem, was andere besitzen. Die Belohnung besteht darin, dass der Herr ihn über „vieles“ setzen wird. Dieses Viele findet er in der Freude seines Herrn, zu der er eingehen darf.

Auch der Empfänger der zwei Talente kommt zu seinem Herrn und bringt seinen Gewinn mit. Weil dieser ebenso gut und treu gewesen ist wie der Knecht mit den fünf Talenten, bekommt er die gleiche Belohnung. Beide Knechte gehen gleicherweise in die Freude ihres Meisters ein, dem sie gedient haben. Sie haben seinen wahren Charakter erkannt und dürfen seine große Freude genießen.

Verse 24-30

Der böse und faule Knecht


Der Gegensatz zwischen den beiden ersten Knechten und dem bösen, faulen Knecht ist groß. Dieser kommt jetzt auch zu seinem Herrn, aber sein Bericht klingt völlig anders. Er bezeichnet seinen Herrn als einen harten Meister. Er hat bei ihm Dinge wahrgenommen und völlig unangemessene Schlussfolgerungen damit verbunden. Er hat seinen Herrn aus der Perspektive seiner eigenen ungehorsamen und trägen Haltung beurteilt. Deshalb hat er Angst bekommen und das Talent seines Herrn verachtet. Er hatte weder damals noch heute Verwendung dafür. So bringt er es jetzt seinem Herrn zurück, um es als etwas Wertloses oder gar Verächtliches wieder bei ihm abzuliefern.

Der Herr bezeichnet diesen Knecht als böse und faul. Böse ist er, weil er nicht getan hat, was sein Herr ihm aufgetragen hatte. Faul ist er, weil er auch nicht die geringste Mühe dafür aufgewendet hat, sondern seine eigenen Belange über die seines Herrn gestellt hat. Der Herr sagt zu ihm, dass, wenn er denn seinen Herrn so genau gekannt habe, diese Kenntnis ihn dann zu vernünftigem Handeln hätte führen müssen. Dann hätte er das Geld jedenfalls nicht in der Erde vergraben, sondern zur Bank gebracht und so wenigstens Zinsen dafür erhalten. Böse und faule Menschen ziehen aber falsche Schlussfolgerungen, die sie wiederum zu falschem Handeln führen.

So setzt der Herr nun fest, dass das eine Talent dieses bösen Knechtes dem gegeben werden soll, der die zehn hat. Diesen lässt der Herr den Gewinn der fünf Talente behalten und er bekommt nun eins zusätzlich, weil es bei ihm besser aufgehoben ist. Nach diesem Grundsatz handelt der Herr immer. Wer mit dem ihm Anvertrauten treu handelt, bekommt noch mehr, so dass er Überfluss hat. Wer aber nichts hat, dem wird selbst das weggenommen, was er zu besitzen glaubt; denn das, was er hat, besitzt er zu Unrecht. Es ist nicht sein Eigentum, sondern gehört seinem Herrn, der es ihm gegeben hat, um damit vernünftig umzugehen.

So wird der böse Knecht wegen seiner Untauglichkeit in die äußerste Finsternis geworfen. So schlimm ist es, nutzlos zu sein. Vielleicht fühlen auch wir uns manchmal nutzlos – wir sind es aber nicht! Deshalb spornt uns dieses Gleichnis an, mit dem, was der Herr uns gegeben hat, zu arbeiten. Wenn jemand glaubt, „nur“ ein einziges Talent empfangen zu haben, sollte er besonders aufpassen, dass er nicht der Gefahr erliegt, böse und faul zu sein. Der Herr ist völlig souverän beim Austeilen seiner Gaben, und es ist die Liebe zum Herrn, die uns motiviert, mit jedem von Ihm erhaltenen Talent für Ihn zu arbeiten.

Die äußerste Finsternis ist der Ort, der am weitesten von Gott entfernt ist. Gott ist Licht, in Ihm ist gar keine Finsternis. In der äußersten Finsternis ist der Mensch völlig sich selbst überlassen, ohne einen einzigen Lichtstrahl. Dort kann er nur weinen und mit den Zähnen knirschen, weil sein Gewissen ihn anklagt, dass er in seinem Leben böse und faul war. Diese Gewissensnot wird ihn ewig quälen.

Verse 24-30

Der böse und faule Knecht


Der Gegensatz zwischen den beiden ersten Knechten und dem bösen, faulen Knecht ist groß. Dieser kommt jetzt auch zu seinem Herrn, aber sein Bericht klingt völlig anders. Er bezeichnet seinen Herrn als einen harten Meister. Er hat bei ihm Dinge wahrgenommen und völlig unangemessene Schlussfolgerungen damit verbunden. Er hat seinen Herrn aus der Perspektive seiner eigenen ungehorsamen und trägen Haltung beurteilt. Deshalb hat er Angst bekommen und das Talent seines Herrn verachtet. Er hatte weder damals noch heute Verwendung dafür. So bringt er es jetzt seinem Herrn zurück, um es als etwas Wertloses oder gar Verächtliches wieder bei ihm abzuliefern.

Der Herr bezeichnet diesen Knecht als böse und faul. Böse ist er, weil er nicht getan hat, was sein Herr ihm aufgetragen hatte. Faul ist er, weil er auch nicht die geringste Mühe dafür aufgewendet hat, sondern seine eigenen Belange über die seines Herrn gestellt hat. Der Herr sagt zu ihm, dass, wenn er denn seinen Herrn so genau gekannt habe, diese Kenntnis ihn dann zu vernünftigem Handeln hätte führen müssen. Dann hätte er das Geld jedenfalls nicht in der Erde vergraben, sondern zur Bank gebracht und so wenigstens Zinsen dafür erhalten. Böse und faule Menschen ziehen aber falsche Schlussfolgerungen, die sie wiederum zu falschem Handeln führen.

So setzt der Herr nun fest, dass das eine Talent dieses bösen Knechtes dem gegeben werden soll, der die zehn hat. Diesen lässt der Herr den Gewinn der fünf Talente behalten und er bekommt nun eins zusätzlich, weil es bei ihm besser aufgehoben ist. Nach diesem Grundsatz handelt der Herr immer. Wer mit dem ihm Anvertrauten treu handelt, bekommt noch mehr, so dass er Überfluss hat. Wer aber nichts hat, dem wird selbst das weggenommen, was er zu besitzen glaubt; denn das, was er hat, besitzt er zu Unrecht. Es ist nicht sein Eigentum, sondern gehört seinem Herrn, der es ihm gegeben hat, um damit vernünftig umzugehen.

So wird der böse Knecht wegen seiner Untauglichkeit in die äußerste Finsternis geworfen. So schlimm ist es, nutzlos zu sein. Vielleicht fühlen auch wir uns manchmal nutzlos – wir sind es aber nicht! Deshalb spornt uns dieses Gleichnis an, mit dem, was der Herr uns gegeben hat, zu arbeiten. Wenn jemand glaubt, „nur“ ein einziges Talent empfangen zu haben, sollte er besonders aufpassen, dass er nicht der Gefahr erliegt, böse und faul zu sein. Der Herr ist völlig souverän beim Austeilen seiner Gaben, und es ist die Liebe zum Herrn, die uns motiviert, mit jedem von Ihm erhaltenen Talent für Ihn zu arbeiten.

Die äußerste Finsternis ist der Ort, der am weitesten von Gott entfernt ist. Gott ist Licht, in Ihm ist gar keine Finsternis. In der äußersten Finsternis ist der Mensch völlig sich selbst überlassen, ohne einen einzigen Lichtstrahl. Dort kann er nur weinen und mit den Zähnen knirschen, weil sein Gewissen ihn anklagt, dass er in seinem Leben böse und faul war. Diese Gewissensnot wird ihn ewig quälen.

Verse 31-33

Der Sohn des Menschen auf seinem Thron


Dieser Vers schließt sich an Kapitel 24 an, wo die Ankunft des Sohnes des Menschen mit seinen Engeln schon angekündigt wurde (Mt 24,31). Er erscheint vom Himmel her auf der Erde in der Ihm eigenen und Ihm gegebenen Herrlichkeit. Dann wird Er den Himmel und die Erde miteinander verbinden, aber dazu muss die Erde zuvor von der Sünde und von den Sündern gereinigt werden. Dazu nimmt Er auf dem Thron seiner Herrlichkeit in Jerusalem Platz. Das Gericht, das Er dann ausüben wird, hat der Vater Ihm übertragen, weil Er der Sohn des Menschen ist (Joh 5,27).

Vor diesem Thron seiner Herrlichkeit wird dann gesehen, welches Ergebnis die Verkündigung des Reiches hervorgebracht hat, die die Brüder des Herrn – das sind hier seine Jünger während der Zeit der großen Drangsal – gepredigt haben. Sie haben den Auftrag des Herrn erfüllt und sind zu allen Völkern hinausgegangen, um das Evangelium des Reichs zu verkündigen (Mt 28,19). Jetzt wird es deutlich, wie die Völker darauf reagiert haben.

Alle Völker werden jetzt vor Ihm versammelt. Kein Volk kann hier fernbleiben. Er ist der Gebieter und Richter. Dabei macht Er klare Unterschiede, denn Er ist nicht nur Richter, sondern auch Hirte. Er weiß, wer zu seinen Schafen, aber auch, wer zu den Böcken gehört, wer also nicht zu den Schafen zählt. Hierbei geht es nicht um einzelne Personen, sondern um Völker. Er weist den verschiedenen Völkern ihren Platz zu und macht dadurch klar, welche Stellung sie haben. Die Völker fügen sich ohne Widerrede. Protest kommt ihnen nicht in den Sinn.

Verse 31-33

Der Sohn des Menschen auf seinem Thron


Dieser Vers schließt sich an Kapitel 24 an, wo die Ankunft des Sohnes des Menschen mit seinen Engeln schon angekündigt wurde (Mt 24,31). Er erscheint vom Himmel her auf der Erde in der Ihm eigenen und Ihm gegebenen Herrlichkeit. Dann wird Er den Himmel und die Erde miteinander verbinden, aber dazu muss die Erde zuvor von der Sünde und von den Sündern gereinigt werden. Dazu nimmt Er auf dem Thron seiner Herrlichkeit in Jerusalem Platz. Das Gericht, das Er dann ausüben wird, hat der Vater Ihm übertragen, weil Er der Sohn des Menschen ist (Joh 5,27).

Vor diesem Thron seiner Herrlichkeit wird dann gesehen, welches Ergebnis die Verkündigung des Reiches hervorgebracht hat, die die Brüder des Herrn – das sind hier seine Jünger während der Zeit der großen Drangsal – gepredigt haben. Sie haben den Auftrag des Herrn erfüllt und sind zu allen Völkern hinausgegangen, um das Evangelium des Reichs zu verkündigen (Mt 28,19). Jetzt wird es deutlich, wie die Völker darauf reagiert haben.

Alle Völker werden jetzt vor Ihm versammelt. Kein Volk kann hier fernbleiben. Er ist der Gebieter und Richter. Dabei macht Er klare Unterschiede, denn Er ist nicht nur Richter, sondern auch Hirte. Er weiß, wer zu seinen Schafen, aber auch, wer zu den Böcken gehört, wer also nicht zu den Schafen zählt. Hierbei geht es nicht um einzelne Personen, sondern um Völker. Er weist den verschiedenen Völkern ihren Platz zu und macht dadurch klar, welche Stellung sie haben. Die Völker fügen sich ohne Widerrede. Protest kommt ihnen nicht in den Sinn.

Verse 34-40

Das Urteil über die Schafe


Zuerst richtet der Herr sein Wort an die Schafe, die zu seiner Rechten sind. Er nennt sie „Gesegnete meines Vaters“. Das muss für sie sehr angenehm, aber auch überraschend klingen. Sie dürfen jetzt das Reich erben, was sie zweifellos überwältigen wird. Sie hören, dass sie Erben sind und etwas bekommen, das schon seit der Grundlegung der Welt für sie bereitet ist. Das ist schon immer der Vorsatz Gottes mit der Erde gewesen, Er hat es schon immer in seinem Sinn gehabt. Wie sehr wird das ihr Erstaunen hervorrufen!

Der Herr nennt nun auch die Begründung für diesen Segen. Sie haben nämlich etwas für Ihn getan. Alle einzelnen Handlungen, die der Herr eine nach der anderen aufzählt, haben mit Not, Elend und Einsamkeit zu tun. Er fasst nicht in einem einzigen Wort zusammen, dass sie Ihm Gutes erwiesen haben, sondern zählt genau auf, was sie alles für Ihn getan haben. Als Schöpfer versorgt Er alle mit Essen, Trinken und Unterkunft, selbst für die Füchse und Vögel des Himmels sorgt Er (Mt 8,20). Als Mensch aber machte Er sich abhängig von der Fürsorge durch andere Menschen.

Er hatte Hunger und Durst und war ein Fremdling auf der Erde. Diese Schafe aber haben Ihn mit Nahrung und Bedeckung versehen. Auch als Er nackt und krank oder im Gefängnis war, haben sie Ihn bekleidet, besucht und sich Mühe um Ihn gemacht. Kleidung und Unterkunft bieten Schutz, den sie Ihm geboten haben, als Er schutzlos war. Krankheit und Gefangenschaft beschränken die Freizügigkeit eines Menschen, zu gehen und zu stehen, wo er will. In diesen Einschränkungen sind die Schafe zu Ihm gekommen.

Wir sehen hier übrigens, dass der Herr an den Folgen der Sünde, wozu ja auch Krankheit gehört, teilgenommen hat. Auch wenn Er selbst nicht krank gewesen ist, hat Er sich doch mit den Kranken einsgemacht und ihre Krankheit mitempfunden (vgl. Mt 8,17). Krankheit ist keine Sünde. Wenn Er sagen kann, dass Er in gleicher Weise krank gewesen ist, wie Er Hunger und Durst gelitten hat, dann ist Krankheit nicht etwas, das in der Errettung inbegriffen ist und deshalb abzulehnen wäre. Die Folgen der Sünde haben wir zu ertragen, und Er hilft uns dabei.

Die Schafe, von Ihm hier „Gerechte“ genannt, rühmen sich all dieser Dinge nicht. Im Gegenteil. Sie fragen den Herrn erstaunt, wann sie Ihn hungrig und durstig gesehen und Ihm dann zu essen und zu trinken gegeben haben. Sie erinnern sich nicht daran. Sie wiederholen alle diese vom Herrn genannten Wohltaten und können von keiner einzigen bestätigen, dass sie sie getan haben. Auch wissen sie nichts davon, dass sie den Herrn jemals gastfrei im Haus aufgenommen haben oder dass Er nackt war und sie Ihn bekleidet haben. Ebenso wenig können sie sich erinnern, den Herrn jemals krank oder im Gefängnis gesehen und Ihn dann besucht zu haben.

Der Herr erklärt ihnen daraufhin, dass seine Brüder und Er eins sind. Alles, was sie selbst dem geringsten seiner Brüder getan haben, das haben sie Ihm getan. In einer Zeit großer Drangsal hat Er seine Brüder ausgesandt, das Evangelium des Reiches zu predigen. Diesen Auftrag haben sie ausgeführt – unter schwersten Erprobungen und Verfolgungen. In dieser schweren Zeit haben diese Völker seine Brüder aufgenommen und mit allem Notwendigen versorgt. Damit haben sie ihre Bereitschaft bewiesen, den Herrn selbst aufzunehmen, der die Seinen ausgesandt hatte. Dadurch haben die Schafe an den Prüfungen und Drangsalen der Knechte des Herrn teilgenommen.

Zum Beweis der Wertschätzung durch Ihn und den Vater gibt der Herr ihnen das Reich als Erbteil. Daran erkennen wir, wie sehr Er ihre Arbeit schätzt; ebenso auch, wie groß seine Liebe zu seinen treuen, von Ihm ausgesandten Knechten ist. Den Beweis dafür sehen wir darin, dass Er die Völker, denen die Botschaft verkündigt werden sollte, allein danach beurteilt, wie sie seine Diener aufgenommen haben, als ob diese Aufnahme Ihm selbst gegolten hätte.

Verse 34-40

Das Urteil über die Schafe


Zuerst richtet der Herr sein Wort an die Schafe, die zu seiner Rechten sind. Er nennt sie „Gesegnete meines Vaters“. Das muss für sie sehr angenehm, aber auch überraschend klingen. Sie dürfen jetzt das Reich erben, was sie zweifellos überwältigen wird. Sie hören, dass sie Erben sind und etwas bekommen, das schon seit der Grundlegung der Welt für sie bereitet ist. Das ist schon immer der Vorsatz Gottes mit der Erde gewesen, Er hat es schon immer in seinem Sinn gehabt. Wie sehr wird das ihr Erstaunen hervorrufen!

Der Herr nennt nun auch die Begründung für diesen Segen. Sie haben nämlich etwas für Ihn getan. Alle einzelnen Handlungen, die der Herr eine nach der anderen aufzählt, haben mit Not, Elend und Einsamkeit zu tun. Er fasst nicht in einem einzigen Wort zusammen, dass sie Ihm Gutes erwiesen haben, sondern zählt genau auf, was sie alles für Ihn getan haben. Als Schöpfer versorgt Er alle mit Essen, Trinken und Unterkunft, selbst für die Füchse und Vögel des Himmels sorgt Er (Mt 8,20). Als Mensch aber machte Er sich abhängig von der Fürsorge durch andere Menschen.

Er hatte Hunger und Durst und war ein Fremdling auf der Erde. Diese Schafe aber haben Ihn mit Nahrung und Bedeckung versehen. Auch als Er nackt und krank oder im Gefängnis war, haben sie Ihn bekleidet, besucht und sich Mühe um Ihn gemacht. Kleidung und Unterkunft bieten Schutz, den sie Ihm geboten haben, als Er schutzlos war. Krankheit und Gefangenschaft beschränken die Freizügigkeit eines Menschen, zu gehen und zu stehen, wo er will. In diesen Einschränkungen sind die Schafe zu Ihm gekommen.

Wir sehen hier übrigens, dass der Herr an den Folgen der Sünde, wozu ja auch Krankheit gehört, teilgenommen hat. Auch wenn Er selbst nicht krank gewesen ist, hat Er sich doch mit den Kranken einsgemacht und ihre Krankheit mitempfunden (vgl. Mt 8,17). Krankheit ist keine Sünde. Wenn Er sagen kann, dass Er in gleicher Weise krank gewesen ist, wie Er Hunger und Durst gelitten hat, dann ist Krankheit nicht etwas, das in der Errettung inbegriffen ist und deshalb abzulehnen wäre. Die Folgen der Sünde haben wir zu ertragen, und Er hilft uns dabei.

Die Schafe, von Ihm hier „Gerechte“ genannt, rühmen sich all dieser Dinge nicht. Im Gegenteil. Sie fragen den Herrn erstaunt, wann sie Ihn hungrig und durstig gesehen und Ihm dann zu essen und zu trinken gegeben haben. Sie erinnern sich nicht daran. Sie wiederholen alle diese vom Herrn genannten Wohltaten und können von keiner einzigen bestätigen, dass sie sie getan haben. Auch wissen sie nichts davon, dass sie den Herrn jemals gastfrei im Haus aufgenommen haben oder dass Er nackt war und sie Ihn bekleidet haben. Ebenso wenig können sie sich erinnern, den Herrn jemals krank oder im Gefängnis gesehen und Ihn dann besucht zu haben.

Der Herr erklärt ihnen daraufhin, dass seine Brüder und Er eins sind. Alles, was sie selbst dem geringsten seiner Brüder getan haben, das haben sie Ihm getan. In einer Zeit großer Drangsal hat Er seine Brüder ausgesandt, das Evangelium des Reiches zu predigen. Diesen Auftrag haben sie ausgeführt – unter schwersten Erprobungen und Verfolgungen. In dieser schweren Zeit haben diese Völker seine Brüder aufgenommen und mit allem Notwendigen versorgt. Damit haben sie ihre Bereitschaft bewiesen, den Herrn selbst aufzunehmen, der die Seinen ausgesandt hatte. Dadurch haben die Schafe an den Prüfungen und Drangsalen der Knechte des Herrn teilgenommen.

Zum Beweis der Wertschätzung durch Ihn und den Vater gibt der Herr ihnen das Reich als Erbteil. Daran erkennen wir, wie sehr Er ihre Arbeit schätzt; ebenso auch, wie groß seine Liebe zu seinen treuen, von Ihm ausgesandten Knechten ist. Den Beweis dafür sehen wir darin, dass Er die Völker, denen die Botschaft verkündigt werden sollte, allein danach beurteilt, wie sie seine Diener aufgenommen haben, als ob diese Aufnahme Ihm selbst gegolten hätte.

Verse 41-46

Das Urteil über die Böcke


Von den Böcken heißt es, dass sie zu seiner Linken stehen. Sie bekommen nun ein Urteil zu hören, das in größtmöglichen Gegensatz zu dem der Schafe steht. Zu den Schafen sagt Er: „Kommt her“, zu den Böcken aber: „Geht von mir“. Die Schafe nennt Er „Gesegnete meines Vaters“, die Böcke „Verfluchte“. Die Schafe erben das Reich, die Böcke werden ins ewige Feuer geschickt, das ursprünglich nur für den Teufel und seine Engel bestimmt war. Diese werden aber Gesellschaft bekommen von allen, die den Herrn Jesus abgewiesen haben, in welcher Weise Er ihnen auch begegnet sein mag.

Die Böcke haben die Not der Gesandten des Herrn nicht wahrgenommen, weil sie Ihn selbst verachtet hatten. Deshalb haben sie seinen Dienern nichts zu essen und zu trinken gegeben, als diese Hunger und Durst hatten. Auch hatten sie keinen Blick für die notvollen Umstände der Diener des Herrn. Mitleid war ihnen unbekannt.

Ähnlich wie die Schafe fragen auch sie jetzt, wann sie das Notwendige und Gewünschte vorenthalten haben. Sie haben den Herrn nicht erkannt. Das hatten zwar auch die Schafe nicht, aber sie haben doch um des Herrn willen den Brüdern Gutes erwiesen. So gibt der Herr nun beiden Gruppen die ihrem Verhalten entsprechende Antwort. Seine Diener, die sich von Ihm haben aussenden lassen, sind Ihm so wichtig, dass Er alles, was ihnen widerfahren ist, als Ihm selbst angetan betrachtet.

Die endgültigen Bestimmungsorte für das Verhalten im irdischen Leben liegen so weit auseinander, dass ein größerer Gegensatz nicht denkbar ist: ewige Strafe oder ewiges Leben. Für diese beiden Zielorte wird es auch niemals eine Annäherung geben können. Das ewige Feuer ist die ewige Strafe für die Völker, die sich mit dem Feind gegen den Herrn und seine Botschafter zusammengetan haben. Die Gerechten aber, die sich für Gott eingesetzt haben, dürfen in das Reich eingehen, das in Mt 25,34 das „ewige Leben“ genannt wird.

Das bedeutet natürlich nicht, dass das Eingehen ins ewige Leben auf Verdienst, auf eine erbrachte Leistung gegründet ist. Der Herr Jesus sagt in Johannes 3, dass ein Mensch nur dann in das Reich Gottes eingehen kann, wenn er von neuem geboren wird bzw. neues Leben empfangen hat (Joh 3,3-5). Dieses neue Leben offenbart sich dann in der Aufnahme der Brüder des Herrn. Deshalb kann der Herr Jesus es hier so vorstellen, dass jeder, der die Gesandten des Herrn aufnimmt, ins ewige Leben eingeht. Das Aufnehmen der Botschafter ist somit gleichbedeutend mit dem Aufnehmen der Botschaft. Wegen der besonderen Zeit, in der dies geschieht, wird dies auch vom Herrn in besonderer Weise gewürdigt.

Verse 41-46

Das Urteil über die Böcke


Von den Böcken heißt es, dass sie zu seiner Linken stehen. Sie bekommen nun ein Urteil zu hören, das in größtmöglichen Gegensatz zu dem der Schafe steht. Zu den Schafen sagt Er: „Kommt her“, zu den Böcken aber: „Geht von mir“. Die Schafe nennt Er „Gesegnete meines Vaters“, die Böcke „Verfluchte“. Die Schafe erben das Reich, die Böcke werden ins ewige Feuer geschickt, das ursprünglich nur für den Teufel und seine Engel bestimmt war. Diese werden aber Gesellschaft bekommen von allen, die den Herrn Jesus abgewiesen haben, in welcher Weise Er ihnen auch begegnet sein mag.

Die Böcke haben die Not der Gesandten des Herrn nicht wahrgenommen, weil sie Ihn selbst verachtet hatten. Deshalb haben sie seinen Dienern nichts zu essen und zu trinken gegeben, als diese Hunger und Durst hatten. Auch hatten sie keinen Blick für die notvollen Umstände der Diener des Herrn. Mitleid war ihnen unbekannt.

Ähnlich wie die Schafe fragen auch sie jetzt, wann sie das Notwendige und Gewünschte vorenthalten haben. Sie haben den Herrn nicht erkannt. Das hatten zwar auch die Schafe nicht, aber sie haben doch um des Herrn willen den Brüdern Gutes erwiesen. So gibt der Herr nun beiden Gruppen die ihrem Verhalten entsprechende Antwort. Seine Diener, die sich von Ihm haben aussenden lassen, sind Ihm so wichtig, dass Er alles, was ihnen widerfahren ist, als Ihm selbst angetan betrachtet.

Die endgültigen Bestimmungsorte für das Verhalten im irdischen Leben liegen so weit auseinander, dass ein größerer Gegensatz nicht denkbar ist: ewige Strafe oder ewiges Leben. Für diese beiden Zielorte wird es auch niemals eine Annäherung geben können. Das ewige Feuer ist die ewige Strafe für die Völker, die sich mit dem Feind gegen den Herrn und seine Botschafter zusammengetan haben. Die Gerechten aber, die sich für Gott eingesetzt haben, dürfen in das Reich eingehen, das in Mt 25,34 das „ewige Leben“ genannt wird.

Das bedeutet natürlich nicht, dass das Eingehen ins ewige Leben auf Verdienst, auf eine erbrachte Leistung gegründet ist. Der Herr Jesus sagt in Johannes 3, dass ein Mensch nur dann in das Reich Gottes eingehen kann, wenn er von neuem geboren wird bzw. neues Leben empfangen hat (Joh 3,3-5). Dieses neue Leben offenbart sich dann in der Aufnahme der Brüder des Herrn. Deshalb kann der Herr Jesus es hier so vorstellen, dass jeder, der die Gesandten des Herrn aufnimmt, ins ewige Leben eingeht. Das Aufnehmen der Botschafter ist somit gleichbedeutend mit dem Aufnehmen der Botschaft. Wegen der besonderen Zeit, in der dies geschieht, wird dies auch vom Herrn in besonderer Weise gewürdigt.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Matthew 25". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/matthew-25.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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