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Verse 1-6

Menschliche Tradition gegenüber Gottes Gebot


Während der Herr so vielen Menschen Barmherzigkeit erweist, brechen die Führer des Volkes in diese liebliche Szene ein und beklagen sich über Äußerlichkeiten, die sie für ihren Frömmigkeitskult eingerichtet haben. Die gesetzlichen Formalien haben sie für das, was vor ihren Augen geschah, völlig blind gemacht. Eine solche pharisäische Haltung erleben wir auch heute bei Streitfragen, die durch Überlieferungen und Gewohnheiten verursacht werden, die nicht auf deutliche Aussagen des Wortes Gottes gegründet sind. Jetzt sprechen die Pharisäer den Herrn an, weil sie in der Handlungsweise der Jünger eine Übertretung ihrer Überlieferungen sehen. Sie fragen gar nicht erst, was das Wort Gottes dazu sagt, sondern beurteilen die Handlungen nach ihren eigenen Normen, die für sie ein so enormes Gewicht haben.

Die Pharisäer und Schriftgelehrten haben also bei den Jüngern des Herrn eine Übertretung wahrgenommen: Die Jünger haben nämlich mit ungewaschenen Händen Brot gegessen! Das ist ein typisches Kennzeichen von Gesetzlichkeit, die einen Menschen nur nach seinem äußeren Handeln beurteilt. Der Herr weist diese Kritik dadurch zurück, dass Er sie auf das hinweist, was sie selbst tun. Das ist nämlich unvergleichlich viel schlimmer als der Verstoß gegen eine menschliche Tradition. Sie übertreten nämlich ein Gebot Gottes – und das nur um ihrer Überlieferung willen.

Die Überlieferungen der Alten waren ursprünglich als Schriftauslegung gedacht. Im Lauf der Zeit sind sie allerdings der Schrift gleichgestellt worden und sogar zu Vorschriften geworden, die im Widerspruch zur Schrift stehen. So sind die Überlieferungen der Alten zu Traditionen entartet, die eine verpflichtende und verbindliche Hinzufügung zur Schrift darstellten. Dabei ist der Geist dieser Vorschriften im Widerspruch zu dem Geist der Heiligen Schrift. Diese Tatsache macht der Herr offenbar und prangert sie an. Er beschuldigt die Pharisäer, dass sie selbst das Gebot Gottes übertreten.

Als Beispiel für ihre Übertretung führt der Herr ein sehr wichtiges Gebot an, das Gott gegeben hat. Es ist das Gebot, Vater und Mutter zu ehren (2Mo 20,2; 5Mo 5,16), und dass, wer Vater und Mutter flucht, des Todes schuldig ist (2Mo 21,17; 3Mo 20,9). Alle irdischen Segnungen der Kinder Israels hingen von der Befolgung dieses Gebotes ab. Wer Vater und Mutter ehrte, sollte ein langes Leben haben und so auch lange den Segen Gottes genießen (Eph 6,2). Wer das Gegenteil tat, sollte sterben und so den Segen nicht mehr genießen können.

Nach der Erinnerung an dieses Gebot legt der Herr messerscharf dar, auf welch raffinierte Weise die Pharisäer diese beiden göttlichen Gebote ausgehebelt hatten. Mit einem geschickt ersonnenen Kunstgriff hatten sie bewirkt, dass das Geld, das die Menschen im Volk Gottes eigentlich für ihre bedürftigen Eltern verwenden sollten, nun in ihre eigenen Taschen floss. Sie hatten nämlich noch ein kleines Gebot hinzugefügt. Die Juden sollten einfach zu Vater oder Mutter sagen: „Dieses Geld habe ich zu einer Opfergabe für den Tempel bestimmt.“ Damit war dann ihre Verpflichtung, für die Eltern zu sorgen, erfüllt und das Geld floss in den Schatzkasten des Tempels, somit also in die Tasche der Pharisäer. Wenn die Eltern dann in Not waren, konnte man ihnen einfach sagen, dass das Geld eine Gabe für Gott war; damit war man dann entlastet und hatte das Gebot erfüllt, die Eltern zu versorgen und zu ehren.

Auf diese Weise hatten die Pharisäer das Wort Gottes zu Gunsten ihrer Überlieferung kraftlos gemacht. Die eigentliche, wahre Bedeutung des göttlichen Gesetzes wurde so völlig verschleiert und verkannt.

Wir müssen aufpassen, dass nicht auch wir in diesen selben Fallstrick geraten. Die Belehrungen, die Diener Gottes uns hinterlassen haben, dürfen wir uns dankbar aneignen. Wenn wir richtigen Gebrauch davon machen, führen sie uns immer zur Quelle zurück, d. h. zur Heiligen Schrift selbst. Es kann aber allzu leicht geschehen, dass wir die Belehrung der treusten Diener zu einer Art Talmud machen (= ein jüdisches Buch mit rabbinischen Kommentaren über das Alte Testament). Dann würde diese Belehrung wie ein Nebel, hinter dem das reine Wort Gottes verborgen bleibt.

Verse 1-6

Menschliche Tradition gegenüber Gottes Gebot


Während der Herr so vielen Menschen Barmherzigkeit erweist, brechen die Führer des Volkes in diese liebliche Szene ein und beklagen sich über Äußerlichkeiten, die sie für ihren Frömmigkeitskult eingerichtet haben. Die gesetzlichen Formalien haben sie für das, was vor ihren Augen geschah, völlig blind gemacht. Eine solche pharisäische Haltung erleben wir auch heute bei Streitfragen, die durch Überlieferungen und Gewohnheiten verursacht werden, die nicht auf deutliche Aussagen des Wortes Gottes gegründet sind. Jetzt sprechen die Pharisäer den Herrn an, weil sie in der Handlungsweise der Jünger eine Übertretung ihrer Überlieferungen sehen. Sie fragen gar nicht erst, was das Wort Gottes dazu sagt, sondern beurteilen die Handlungen nach ihren eigenen Normen, die für sie ein so enormes Gewicht haben.

Die Pharisäer und Schriftgelehrten haben also bei den Jüngern des Herrn eine Übertretung wahrgenommen: Die Jünger haben nämlich mit ungewaschenen Händen Brot gegessen! Das ist ein typisches Kennzeichen von Gesetzlichkeit, die einen Menschen nur nach seinem äußeren Handeln beurteilt. Der Herr weist diese Kritik dadurch zurück, dass Er sie auf das hinweist, was sie selbst tun. Das ist nämlich unvergleichlich viel schlimmer als der Verstoß gegen eine menschliche Tradition. Sie übertreten nämlich ein Gebot Gottes – und das nur um ihrer Überlieferung willen.

Die Überlieferungen der Alten waren ursprünglich als Schriftauslegung gedacht. Im Lauf der Zeit sind sie allerdings der Schrift gleichgestellt worden und sogar zu Vorschriften geworden, die im Widerspruch zur Schrift stehen. So sind die Überlieferungen der Alten zu Traditionen entartet, die eine verpflichtende und verbindliche Hinzufügung zur Schrift darstellten. Dabei ist der Geist dieser Vorschriften im Widerspruch zu dem Geist der Heiligen Schrift. Diese Tatsache macht der Herr offenbar und prangert sie an. Er beschuldigt die Pharisäer, dass sie selbst das Gebot Gottes übertreten.

Als Beispiel für ihre Übertretung führt der Herr ein sehr wichtiges Gebot an, das Gott gegeben hat. Es ist das Gebot, Vater und Mutter zu ehren (2Mo 20,2; 5Mo 5,16), und dass, wer Vater und Mutter flucht, des Todes schuldig ist (2Mo 21,17; 3Mo 20,9). Alle irdischen Segnungen der Kinder Israels hingen von der Befolgung dieses Gebotes ab. Wer Vater und Mutter ehrte, sollte ein langes Leben haben und so auch lange den Segen Gottes genießen (Eph 6,2). Wer das Gegenteil tat, sollte sterben und so den Segen nicht mehr genießen können.

Nach der Erinnerung an dieses Gebot legt der Herr messerscharf dar, auf welch raffinierte Weise die Pharisäer diese beiden göttlichen Gebote ausgehebelt hatten. Mit einem geschickt ersonnenen Kunstgriff hatten sie bewirkt, dass das Geld, das die Menschen im Volk Gottes eigentlich für ihre bedürftigen Eltern verwenden sollten, nun in ihre eigenen Taschen floss. Sie hatten nämlich noch ein kleines Gebot hinzugefügt. Die Juden sollten einfach zu Vater oder Mutter sagen: „Dieses Geld habe ich zu einer Opfergabe für den Tempel bestimmt.“ Damit war dann ihre Verpflichtung, für die Eltern zu sorgen, erfüllt und das Geld floss in den Schatzkasten des Tempels, somit also in die Tasche der Pharisäer. Wenn die Eltern dann in Not waren, konnte man ihnen einfach sagen, dass das Geld eine Gabe für Gott war; damit war man dann entlastet und hatte das Gebot erfüllt, die Eltern zu versorgen und zu ehren.

Auf diese Weise hatten die Pharisäer das Wort Gottes zu Gunsten ihrer Überlieferung kraftlos gemacht. Die eigentliche, wahre Bedeutung des göttlichen Gesetzes wurde so völlig verschleiert und verkannt.

Wir müssen aufpassen, dass nicht auch wir in diesen selben Fallstrick geraten. Die Belehrungen, die Diener Gottes uns hinterlassen haben, dürfen wir uns dankbar aneignen. Wenn wir richtigen Gebrauch davon machen, führen sie uns immer zur Quelle zurück, d. h. zur Heiligen Schrift selbst. Es kann aber allzu leicht geschehen, dass wir die Belehrung der treusten Diener zu einer Art Talmud machen (= ein jüdisches Buch mit rabbinischen Kommentaren über das Alte Testament). Dann würde diese Belehrung wie ein Nebel, hinter dem das reine Wort Gottes verborgen bleibt.

Verse 7-9

Das Urteil des Herrn über die Heuchelei der Pharisäer


Der Herr demaskiert die Pharisäer und bringt sie unter das Urteil Jesajas (Jes 29,13), dass sie Gott nur mit den Lippen ehren. Sie sprechen schöne Worte aus, aber im Herzen verfolgen sie nur ihren eigenen Vorteil. Vielleicht glauben sie, in der Gegenwart Gottes zu sein, aber in Wirklichkeit sind sie weit von Ihm entfernt. Die Lippen sind das Äußere, das Herz ist das Innere, das tiefste Innenleben des Menschen. Und Gott sieht das Herz, der Mensch sieht nur, was vor Augen ist. Das Herz der Pharisäer bleibt kalt bei all ihrer Frömmigkeit, mit der sie Gott zu ehren meinen. Dabei ist sie leer, vergeblich, inhaltslos für Gott. Es ist eine Frömmigkeit, die aus Menschengeboten besteht und für Gott nichts Angenehmes enthält. Eine solche Frömmigkeit ist Gott verhasst.

Verse 7-9

Das Urteil des Herrn über die Heuchelei der Pharisäer


Der Herr demaskiert die Pharisäer und bringt sie unter das Urteil Jesajas (Jes 29,13), dass sie Gott nur mit den Lippen ehren. Sie sprechen schöne Worte aus, aber im Herzen verfolgen sie nur ihren eigenen Vorteil. Vielleicht glauben sie, in der Gegenwart Gottes zu sein, aber in Wirklichkeit sind sie weit von Ihm entfernt. Die Lippen sind das Äußere, das Herz ist das Innere, das tiefste Innenleben des Menschen. Und Gott sieht das Herz, der Mensch sieht nur, was vor Augen ist. Das Herz der Pharisäer bleibt kalt bei all ihrer Frömmigkeit, mit der sie Gott zu ehren meinen. Dabei ist sie leer, vergeblich, inhaltslos für Gott. Es ist eine Frömmigkeit, die aus Menschengeboten besteht und für Gott nichts Angenehmes enthält. Eine solche Frömmigkeit ist Gott verhasst.

Verse 10-11

Der Herr warnt vor der Heuchelei der Pharisäer


Was der Herr den Pharisäern und Schriftgelehrten gesagt hat, ist so wichtig, dass Er es auch dem Volk mitteilt. Deshalb ruft Er die Menge zu sich und redet zu ihr. Er ermahnt sie, zu hören und zu verstehen, worum es eigentlich geht, wenn man Gott dienen will. Er erklärt ihnen, dass Verunreinigung keine körperliche, äußerliche Angelegenheit ist. Sie entsteht im Innern, im Herzen, d. h. im tiefsten Wesen des Menschen, und sie ist geistiger Natur.

Verse 10-11

Der Herr warnt vor der Heuchelei der Pharisäer


Was der Herr den Pharisäern und Schriftgelehrten gesagt hat, ist so wichtig, dass Er es auch dem Volk mitteilt. Deshalb ruft Er die Menge zu sich und redet zu ihr. Er ermahnt sie, zu hören und zu verstehen, worum es eigentlich geht, wenn man Gott dienen will. Er erklärt ihnen, dass Verunreinigung keine körperliche, äußerliche Angelegenheit ist. Sie entsteht im Innern, im Herzen, d. h. im tiefsten Wesen des Menschen, und sie ist geistiger Natur.

Verse 12-14

Die Jünger verstehen die Belehrung nicht


Nach diesen Antworten des Herrn fühlen auch die Jünger sich ein wenig unwohl. Auch sie haben Schwierigkeiten mit den Worten des Herrn. War das nun unbedingt nötig, die Pharisäer so zu provozieren? Sie achten mehr auf die Wirkung seiner Worte bei den Pharisäern als auf die Worte selbst. Die Berührung des wunden Punktes der religiösen Führer zeigt auch bei ihnen noch eine gewisse Empfindlichkeit.

Der Herr weiß sehr wohl, dass die Pharisäer sich natürlich über seine Belehrung ärgern, die alle ihre zeremoniellen Regeln in ihrer Wurzel verurteilt. In seiner Antwort, die Er den Jüngern gibt, macht Er klar, dass Ihm auch die Ursache dafür bekannt ist: Sie sind keine Pflanzen, die der Vater gepflanzt hat – das beweist ihr Ärger. Das eingepflanzte Wort ist in ihren Herzen gar nicht vorhanden (Joh 1,21). Sie sind Unkraut, das ausgerissen werden muss. Deshalb brauchen sich die Jünger auch gar nicht mehr mit ihnen zu beschäftigen, das wird Gott in seinen Regierungswegen schon tun. Die Pharisäer sind blinde Leiter, die ein Volk von Blinden anführen. Dabei ist klar, dass sowohl die Führer als auch die Verführten in der Grube des Verderbens landen werden.

Verse 12-14

Die Jünger verstehen die Belehrung nicht


Nach diesen Antworten des Herrn fühlen auch die Jünger sich ein wenig unwohl. Auch sie haben Schwierigkeiten mit den Worten des Herrn. War das nun unbedingt nötig, die Pharisäer so zu provozieren? Sie achten mehr auf die Wirkung seiner Worte bei den Pharisäern als auf die Worte selbst. Die Berührung des wunden Punktes der religiösen Führer zeigt auch bei ihnen noch eine gewisse Empfindlichkeit.

Der Herr weiß sehr wohl, dass die Pharisäer sich natürlich über seine Belehrung ärgern, die alle ihre zeremoniellen Regeln in ihrer Wurzel verurteilt. In seiner Antwort, die Er den Jüngern gibt, macht Er klar, dass Ihm auch die Ursache dafür bekannt ist: Sie sind keine Pflanzen, die der Vater gepflanzt hat – das beweist ihr Ärger. Das eingepflanzte Wort ist in ihren Herzen gar nicht vorhanden (Joh 1,21). Sie sind Unkraut, das ausgerissen werden muss. Deshalb brauchen sich die Jünger auch gar nicht mehr mit ihnen zu beschäftigen, das wird Gott in seinen Regierungswegen schon tun. Die Pharisäer sind blinde Leiter, die ein Volk von Blinden anführen. Dabei ist klar, dass sowohl die Führer als auch die Verführten in der Grube des Verderbens landen werden.

Verse 15-20

Der Herr erklärt das Gleichnis


Die Jünger verstehen die Unterweisung des Herrn nicht, und Petrus bittet Ihn um eine Erklärung des Gleichnisses. Der Grund für ihr mangelndes Verständnis liegt darin, dass sie immer noch zu viel Respekt vor den Lehren der Pharisäer haben. Dadurch werden auch ihre Herzen beeinflusst. Es ist auch gar nicht so leicht, sich vom Pharisäismus frei zu machen, bei dem äußere Formen einen höheren Rang haben als innere Reinheit. Dieses Pharisäertum steckt in uns allen.

Auf jeden Fall will der Herr ihnen das Gleichnis erklären. Aber zunächst tadelt Er sie, wenn auch auf milde Weise. Einsicht in seine Gedanken zu bekommen wird durch eine gesetzliche Haltung immer verzögert. Wenn nur Einsicht mangelt, hat Er große Geduld mit uns. Wenn wir aber bestimmte Dinge immer noch gesetzlich beurteilen, obwohl wir sie längst besser hätten kennen müssen, dann muss Er uns tadeln. Eine gesetzlich eingestellte Person kommt eben nur langsam zur Einsicht.

Für seine Erklärung benutzt der Herr den natürlichen Vorgang des Essens: Die Nahrung geht durch den Mund in den Leib des Menschen. Die Stoffe, die für den Leib nicht verwertbar sind, werden in der Toilette ausgeschieden. Dieser Vorgang hat mit geistlicher Verunreinigung überhaupt nichts zu tun. Den Menschen verunreinigt nur wirklich das, was aus dem Herzen hervorkommt und über den Mund nach außen dringt. „Mund“ bedeutet hier das Tor, durch das der Mensch seine Worte und Taten herauslässt, wie der Herr es andeutet, indem Er aufzählt, was alles aus dem Herzen hervorkommt. Der Mund weist also auf das gesamte Verhalten des Menschen hin.

Der Herr weiß genau, was alles im Herzen des Menschen wohnt. Zwar dringt nicht unbedingt alles durch den Mund nach außen, aber doch wird der Mund ein typisches Medium, durch das die Sünde nach außen gelangt (vgl. Jak 3,1-12). Der Ursprung sind immer sündige, böse Überlegungen, die danach zu verschiedenen sündigen Taten führen. Der Herr ergründet das Menschenherz vollständig.

Der Herr beschließt seine Erklärung mit der klaren Aussage, dass die genannten Dinge den Menschen wirklich verunreinigen. Ebenso deutlich ist seine Ablehnung der pharisäischen Lehre über das Essen mit ungewaschenen Händen, auf das die Führer am Anfang des Kapitels die Jünger angesprochen hatten.

Verse 15-20

Der Herr erklärt das Gleichnis


Die Jünger verstehen die Unterweisung des Herrn nicht, und Petrus bittet Ihn um eine Erklärung des Gleichnisses. Der Grund für ihr mangelndes Verständnis liegt darin, dass sie immer noch zu viel Respekt vor den Lehren der Pharisäer haben. Dadurch werden auch ihre Herzen beeinflusst. Es ist auch gar nicht so leicht, sich vom Pharisäismus frei zu machen, bei dem äußere Formen einen höheren Rang haben als innere Reinheit. Dieses Pharisäertum steckt in uns allen.

Auf jeden Fall will der Herr ihnen das Gleichnis erklären. Aber zunächst tadelt Er sie, wenn auch auf milde Weise. Einsicht in seine Gedanken zu bekommen wird durch eine gesetzliche Haltung immer verzögert. Wenn nur Einsicht mangelt, hat Er große Geduld mit uns. Wenn wir aber bestimmte Dinge immer noch gesetzlich beurteilen, obwohl wir sie längst besser hätten kennen müssen, dann muss Er uns tadeln. Eine gesetzlich eingestellte Person kommt eben nur langsam zur Einsicht.

Für seine Erklärung benutzt der Herr den natürlichen Vorgang des Essens: Die Nahrung geht durch den Mund in den Leib des Menschen. Die Stoffe, die für den Leib nicht verwertbar sind, werden in der Toilette ausgeschieden. Dieser Vorgang hat mit geistlicher Verunreinigung überhaupt nichts zu tun. Den Menschen verunreinigt nur wirklich das, was aus dem Herzen hervorkommt und über den Mund nach außen dringt. „Mund“ bedeutet hier das Tor, durch das der Mensch seine Worte und Taten herauslässt, wie der Herr es andeutet, indem Er aufzählt, was alles aus dem Herzen hervorkommt. Der Mund weist also auf das gesamte Verhalten des Menschen hin.

Der Herr weiß genau, was alles im Herzen des Menschen wohnt. Zwar dringt nicht unbedingt alles durch den Mund nach außen, aber doch wird der Mund ein typisches Medium, durch das die Sünde nach außen gelangt (vgl. Jak 3,1-12). Der Ursprung sind immer sündige, böse Überlegungen, die danach zu verschiedenen sündigen Taten führen. Der Herr ergründet das Menschenherz vollständig.

Der Herr beschließt seine Erklärung mit der klaren Aussage, dass die genannten Dinge den Menschen wirklich verunreinigen. Ebenso deutlich ist seine Ablehnung der pharisäischen Lehre über das Essen mit ungewaschenen Händen, auf das die Führer am Anfang des Kapitels die Jünger angesprochen hatten.

Verse 21-28

Die kanaanitische Frau


In den vorigen Versen haben wir ein so superfrommes Volk gesehen, dessen Herz aber in Wirklichkeit weit von Gott entfernt war. Der Herr verlässt das Gebiet Israels, um die Orte aufzusuchen, die von den jüdischen Vorrechten am weitesten entfernt waren, zu den Städten, die Er zuvor als Beispiele für Unbußfertigkeit angeführt hatte (Mt 11,21; 22). Hier nun trifft Er eine heidnische Frau, die zwar äußerlich weit von Gott entfernt, innerlich Gott aber ganz nah ist, Sie stammt aus einem verfluchten Geschlecht, aus Kanaan. Die Bezeichnung „kanaanitisch“ unterstreicht noch einmal nachdrücklich, dass sie unter dem Fluch stand, in völligem Gegensatz zu dem Volk, dem der Segen Gottes verheißen war.

Sie ist in großer Not. Ihre Tochter ist schlimm besessen und sie appelliert deshalb an das Erbarmen des Herrn, den sie als „Sohn Davids“ ansprach – völlig untypisch für diese heidnische Frau. Er ist in der Tat Davids Sohn, aber nicht für sie, sondern allein für sein eigenes Volk. Sie muss deshalb zuerst lernen, auf der angemessenen Basis zu Ihm zu kommen. Sie kann Ihn nicht als Angehörige des Volkes Gottes ansprechen, und deshalb kann Gott ihr so keine Hilfe bieten. Auch uns hat der Herr ja nicht in seiner Eigenschaft als Messias Israels segnen können.

Der Herr antwortet ihr nicht. Es mutet einen seltsam an, dass der Herr auf den Hilferuf eines Menschen in Not nicht reagiert. Diese Frau aber ruft Ihn als Sohn Davids an, und als solcher hat Er mit dieser heidnischen Frau nichts zu tun. Deshalb antwortet Er ihr nicht, schickt sie aber auch nicht fort. Gerade das wollten aber die Jünger; sie wollen, dass der Herr die Frau wegschickte, weil sie hinter ihnen her schreit. Sie wollen mit dieser Frau lieber nichts zu tun haben und bringen für das Mitgefühl des Herrn kein Verständnis auf. Der Herr geht auf das Ansinnen der Jünger ein, indem Er ihnen das Ziel seiner Sendung nennt: Er ist nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Damit stellt Er fest, dass Israel genau so verloren ist wie diese Frau und dass es Hoffnung nur für solche geben kann, die das anerkennen.

Die Frau wird diese Worte des Herrn wohl mitgehört haben, denn sie lässt nicht nach und hält sich an die vom Herrn angedeutete Grundlage der Gnade, für die es keine Grenze gibt. Die Frau zeigt einen ausdauernden Glauben und bittet den Herrn noch einmal um Hilfe in ihrer Not. Die Antwort des Herrn klingt zunächst noch abweisender. Zuerst hatte Er ihr zu verstehen gegeben, dass sie keine Israelitin war und somit auf seine Zuwendung keinen Anspruch hatte; jetzt aber sagt Er ihr unmissverständlich, dass sie zu den Völkern gehört, die Er mit verachteten Hunden gleichsetzt.

Und nun sehen wir, welche Wirkung diese Worte des Herrn haben: Durch seine scheinbare Härte hat der Herr erreicht, dass die Frau ihren wahren Platz vor Gott empfindet und sich auch dazu bekennt – ähnlich wie Mephiboseth einst die Stellung eines toten Hundes einnahm (2Sam 1,8). Das bedeutet keineswegs, dass Gott ihr gegenüber weniger gütig und barmherzig ist. Das würde ja eine Selbstverleugnung Gottes einschließen, eine Verkennung seines Charakters und seiner Natur, die im Herrn Jesus ihren Ausdruck findet. So konnte Er nicht etwa sagen: Gott hat für solche Menschen keinen Krümel übrig. Die Krümel werden den Hunden ja nicht absichtlich zugeworfen, sondern sie fallen aus Versehen herab, und es ist Gnade, dass die Hunde sie fressen dürfen. Niemand, der jemals an die Gnade Gottes appelliert, tut das vergeblich.

Der Herr antwortet jetzt aus der Fülle seines Herzens. Zum zweiten Mal erkennt Er einen großen Glauben, und wieder bei einem Heiden (vgl. Mt 8,10). Beide verurteilen sich und denken gering von sich selbst. Nur so entsteht dieser große Glaube, und aus Gnaden empfängt die Frau alles, während sie ihre eigene völlige Unwürdigkeit erkennt. Auf diese Weise und nur so (!) kann eine Seele den Segen empfangen.

Dies alles hängt nicht nur davon ab, dass die Not echt empfunden wird. Das war ja schon von Anfang an der Fall und hat die Frau zum Herrn geführt. Es reicht auch nicht, dass man dem Herrn die Rettung aus aller Not zutraut. Wir müssen in der Gegenwart der einzigen Segensquelle zu der Einsicht gebracht werden, dass wir, obwohl wir dort sind, keinerlei Anrecht darauf haben, in ihren Genuss zu kommen. Wenn man einmal dahin gelangt ist, ist alles nur Gnade. Gott kann dann gemäß seiner eigenen Güte handeln, und Er entspricht dem Verlangen des Herzens, das so in Gemeinschaft mit Ihm glücklich wird.

Verse 21-28

Die kanaanitische Frau


In den vorigen Versen haben wir ein so superfrommes Volk gesehen, dessen Herz aber in Wirklichkeit weit von Gott entfernt war. Der Herr verlässt das Gebiet Israels, um die Orte aufzusuchen, die von den jüdischen Vorrechten am weitesten entfernt waren, zu den Städten, die Er zuvor als Beispiele für Unbußfertigkeit angeführt hatte (Mt 11,21; 22). Hier nun trifft Er eine heidnische Frau, die zwar äußerlich weit von Gott entfernt, innerlich Gott aber ganz nah ist, Sie stammt aus einem verfluchten Geschlecht, aus Kanaan. Die Bezeichnung „kanaanitisch“ unterstreicht noch einmal nachdrücklich, dass sie unter dem Fluch stand, in völligem Gegensatz zu dem Volk, dem der Segen Gottes verheißen war.

Sie ist in großer Not. Ihre Tochter ist schlimm besessen und sie appelliert deshalb an das Erbarmen des Herrn, den sie als „Sohn Davids“ ansprach – völlig untypisch für diese heidnische Frau. Er ist in der Tat Davids Sohn, aber nicht für sie, sondern allein für sein eigenes Volk. Sie muss deshalb zuerst lernen, auf der angemessenen Basis zu Ihm zu kommen. Sie kann Ihn nicht als Angehörige des Volkes Gottes ansprechen, und deshalb kann Gott ihr so keine Hilfe bieten. Auch uns hat der Herr ja nicht in seiner Eigenschaft als Messias Israels segnen können.

Der Herr antwortet ihr nicht. Es mutet einen seltsam an, dass der Herr auf den Hilferuf eines Menschen in Not nicht reagiert. Diese Frau aber ruft Ihn als Sohn Davids an, und als solcher hat Er mit dieser heidnischen Frau nichts zu tun. Deshalb antwortet Er ihr nicht, schickt sie aber auch nicht fort. Gerade das wollten aber die Jünger; sie wollen, dass der Herr die Frau wegschickte, weil sie hinter ihnen her schreit. Sie wollen mit dieser Frau lieber nichts zu tun haben und bringen für das Mitgefühl des Herrn kein Verständnis auf. Der Herr geht auf das Ansinnen der Jünger ein, indem Er ihnen das Ziel seiner Sendung nennt: Er ist nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Damit stellt Er fest, dass Israel genau so verloren ist wie diese Frau und dass es Hoffnung nur für solche geben kann, die das anerkennen.

Die Frau wird diese Worte des Herrn wohl mitgehört haben, denn sie lässt nicht nach und hält sich an die vom Herrn angedeutete Grundlage der Gnade, für die es keine Grenze gibt. Die Frau zeigt einen ausdauernden Glauben und bittet den Herrn noch einmal um Hilfe in ihrer Not. Die Antwort des Herrn klingt zunächst noch abweisender. Zuerst hatte Er ihr zu verstehen gegeben, dass sie keine Israelitin war und somit auf seine Zuwendung keinen Anspruch hatte; jetzt aber sagt Er ihr unmissverständlich, dass sie zu den Völkern gehört, die Er mit verachteten Hunden gleichsetzt.

Und nun sehen wir, welche Wirkung diese Worte des Herrn haben: Durch seine scheinbare Härte hat der Herr erreicht, dass die Frau ihren wahren Platz vor Gott empfindet und sich auch dazu bekennt – ähnlich wie Mephiboseth einst die Stellung eines toten Hundes einnahm (2Sam 1,8). Das bedeutet keineswegs, dass Gott ihr gegenüber weniger gütig und barmherzig ist. Das würde ja eine Selbstverleugnung Gottes einschließen, eine Verkennung seines Charakters und seiner Natur, die im Herrn Jesus ihren Ausdruck findet. So konnte Er nicht etwa sagen: Gott hat für solche Menschen keinen Krümel übrig. Die Krümel werden den Hunden ja nicht absichtlich zugeworfen, sondern sie fallen aus Versehen herab, und es ist Gnade, dass die Hunde sie fressen dürfen. Niemand, der jemals an die Gnade Gottes appelliert, tut das vergeblich.

Der Herr antwortet jetzt aus der Fülle seines Herzens. Zum zweiten Mal erkennt Er einen großen Glauben, und wieder bei einem Heiden (vgl. Mt 8,10). Beide verurteilen sich und denken gering von sich selbst. Nur so entsteht dieser große Glaube, und aus Gnaden empfängt die Frau alles, während sie ihre eigene völlige Unwürdigkeit erkennt. Auf diese Weise und nur so (!) kann eine Seele den Segen empfangen.

Dies alles hängt nicht nur davon ab, dass die Not echt empfunden wird. Das war ja schon von Anfang an der Fall und hat die Frau zum Herrn geführt. Es reicht auch nicht, dass man dem Herrn die Rettung aus aller Not zutraut. Wir müssen in der Gegenwart der einzigen Segensquelle zu der Einsicht gebracht werden, dass wir, obwohl wir dort sind, keinerlei Anrecht darauf haben, in ihren Genuss zu kommen. Wenn man einmal dahin gelangt ist, ist alles nur Gnade. Gott kann dann gemäß seiner eigenen Güte handeln, und Er entspricht dem Verlangen des Herzens, das so in Gemeinschaft mit Ihm glücklich wird.

Verse 29-31

Der Herr macht viele gesund


Nachdem der Herr der kanaanitischen Frau Gnade erwiesen hat, geht Er jetzt nach Galiläa, wo Er mit dem verachteten Teil des jüdischen Volkes in Verbindung kommt. Hier sind die Armen der Herde, das Volk, das in tiefer Finsternis war (Jes 8,23; Jes 9,1). Der Herr steigt auf einen Berg und setzt sich – ein Bild der Erhabenheit und Ruhe. Gott schreitet auf den Höhen der Erde (Mich 1,3). Er ist der Löwe aus dem Stamm Juda. Und doch erscheint Er jetzt als Lamm. Er verbreitet keinen Schrecken, sondern flößt Vertrauen ein. Sein friedvolles Auftreten lädt die Volksmengen ein und gibt ihnen Gelegenheit, zu Ihm zu kommen.

Die Menschen kommen in Scharen und bringen alle Probleme mit, für die sie selbst keine Lösung haben. Viele kommen mit „Lahmen, Blinden, Krüppeln, Stummen und vielen anderen ... und legen sie nieder zu seinen Füßen“. Alle ihre Nöte legen sie dem Herrn vor. So dürfen auch wir alle, die unfähig sind, richtig zu wandeln (Lahme), die die Wahrheit oder Teile davon nicht erkennen (Blinde), die durch verkehrte Lehren verbildet sind (Krüppel) und die Gott nicht ehren (Stumme) dem Herrn zu Füßen legen. Und der Herr macht sie alle gesund, dauerhaft und nicht nur zum Schein.

Die Volksmenge hat all diese Kranken in der Hoffnung zum Herrn gebracht, dass Er sie heilen würde. Und da sie nun gesund geworden sind, wundern sie sich trotzdem. Es muss ja auch ein sehr erstaunlicher Anblick gewesen sein, alle diese ehemals Kranken so vollkommen geheilt zu sehen. Eine riesige Menge gesunder Menschen preist jetzt den Gott Israels. Und doch sieht es nicht so aus, dass sie in dem Herrn Jesus den Gott Israels erkannt haben. Aber obwohl der Herr das wusste, hat Er ihnen doch durch seine Wundertaten sein Erbarmen gezeigt.

Verse 29-31

Der Herr macht viele gesund


Nachdem der Herr der kanaanitischen Frau Gnade erwiesen hat, geht Er jetzt nach Galiläa, wo Er mit dem verachteten Teil des jüdischen Volkes in Verbindung kommt. Hier sind die Armen der Herde, das Volk, das in tiefer Finsternis war (Jes 8,23; Jes 9,1). Der Herr steigt auf einen Berg und setzt sich – ein Bild der Erhabenheit und Ruhe. Gott schreitet auf den Höhen der Erde (Mich 1,3). Er ist der Löwe aus dem Stamm Juda. Und doch erscheint Er jetzt als Lamm. Er verbreitet keinen Schrecken, sondern flößt Vertrauen ein. Sein friedvolles Auftreten lädt die Volksmengen ein und gibt ihnen Gelegenheit, zu Ihm zu kommen.

Die Menschen kommen in Scharen und bringen alle Probleme mit, für die sie selbst keine Lösung haben. Viele kommen mit „Lahmen, Blinden, Krüppeln, Stummen und vielen anderen ... und legen sie nieder zu seinen Füßen“. Alle ihre Nöte legen sie dem Herrn vor. So dürfen auch wir alle, die unfähig sind, richtig zu wandeln (Lahme), die die Wahrheit oder Teile davon nicht erkennen (Blinde), die durch verkehrte Lehren verbildet sind (Krüppel) und die Gott nicht ehren (Stumme) dem Herrn zu Füßen legen. Und der Herr macht sie alle gesund, dauerhaft und nicht nur zum Schein.

Die Volksmenge hat all diese Kranken in der Hoffnung zum Herrn gebracht, dass Er sie heilen würde. Und da sie nun gesund geworden sind, wundern sie sich trotzdem. Es muss ja auch ein sehr erstaunlicher Anblick gewesen sein, alle diese ehemals Kranken so vollkommen geheilt zu sehen. Eine riesige Menge gesunder Menschen preist jetzt den Gott Israels. Und doch sieht es nicht so aus, dass sie in dem Herrn Jesus den Gott Israels erkannt haben. Aber obwohl der Herr das wusste, hat Er ihnen doch durch seine Wundertaten sein Erbarmen gezeigt.

Verse 32-39

Speisung der Viertausend


Hier haben wir eine weitere Speisung, diesmal aber mit einem anderen Charakter. Bei der Speisung der Fünftausend steht die Verantwortung im Vordergrund, wie das in der Zahl Fünf zum Ausdruck kommt. Auch in den zwölf übrig bleibenden Körben sehen wir das, denn damit wird Regierung angedeutet, wie sie über die zwölf Stämme Israels im Friedensreich unter dem Segen des Herrn ausgeübt wird. Bei dieser zweiten Speisung werden viertausend Männer gesättigt. Hier geht es um die Gnade des Herrn zu Gunsten der ganzen Welt. Das wird durch die Zahl Vier angedeutet, wobei wir z. B. an die vier Himmelsrichtungen denken können. Es geht hier also um etwas Allgemeines, etwas Grenzenloses. Auch in den sieben übrig bleibenden Körben kommt dies zum Ausdruck, denn die Zahl Sieben bedeutet Vollkommenheit oder Vollständigkeit.

Durch den Anschluss an die Geschichte der kanaanitischen Frau fällt es auf, dass hier, ebenso wie in jener Begebenheit, Brot eine wichtige Rolle spielt. Der Herr Jesus ist das Brot, das der Welt Leben gibt (Joh 6,33-35). Hier sind es nicht die Jünger, die zu Ihm kommen, wie in Kapitel 14, sondern Er handelt in Gnade gemäß seiner eigenen Vollkommenheit und seines Erbarmens. Darum werden hier sieben Körbe mit eingesammelten Brocken erwähnt.

Der Herr sieht die große Menge gesunder Menschen vor sich, aber Er weiß auch, dass sie dringend etwas zu essen brauchen. Er hat sie nicht nur geheilt, sondern sorgt auch weiterhin für sie. Er weiß, wie lange sie schon bei Ihm sind und weiß auch, dass sie ohne Essen auf dem Weg nach Hause umkommen könnten. Deshalb sagt der Herr, er wolle sie nicht hungrig wegschicken. Die Jünger reagieren darauf; Er hatte sie zwar nicht konkret um etwas gebeten, aber sie empfinden, dass Er nun etwas von ihnen erwartet. So kann es auch uns ergehen: Wir lesen das Wort Gottes und merken deutlich, dass der Herr etwas von uns erwartet. Auch wir reagieren dann oft so wie die Jünger. Wir erkennen wohl die Situation, denken aber, der Herr erwarte etwas Unmögliches von uns.

Es ist hier eine gleiche Situation wie im vorigen Kapitel – die Speisung der Fünftausend (Mt 14,13-21). Wir hören aber nichts von einer Erwartung der Jünger, dass der Herr wieder so handeln werde. So mangelt es ihnen an Glauben, wie auch uns oft. Es ist nicht schwer, sich zu erinnern, wie der Herr in der Vergangenheit eingegriffen hat, aber es ist etwas ganz anderes, heute mit seinem Handeln zu rechnen, in der Gewissheit, dass Er immer derselbe ist.

Unser Mangel an Glauben hindert Ihn aber nicht, dennoch zu handeln. Wieder knüpft Er bei dem Wenigen an, das sie aufzubieten haben. Der Herr fordert sie auf, ihre Brote zu zählen. Damit sind sie schnell fertig: Sie haben sieben Brote und ein paar Fische. Ohne viele Worte übernimmt der Herr nun die Initiative und lässt das Volk auf dem Boden Platz nehmen. Es muss Ruhe sein, um den Segen zu empfangen, den der Herr geben will. Dann nimmt Er das, was die Jünger hatten, in seine Hände und bringt es in Verbindung mit dem Himmel, indem Er dafür dankt. Und dann beginnt Er das Brot zu brechen. Es geht über den Himmel durch seine Hände zu den Jüngern, die es an das Volk austeilen. Es ist eine Segenskette, die ihren Ursprung im Himmel hat und schließlich dem Volk zukommt. Der Herr Jesus ist es, der den himmlischen Segen austeilt, aber Er bezieht seine Jünger dabei mit ein. Am Ende sind alle gesättigt, und es bleiben sogar sieben Körbe mit Brocken übrig. So überfließend reich ist der Segen, den der Herr austeilt.

Auch hier wird die Zahl der Männer genannt. Die Männer sind für ihre Familien verantwortlich. Sie sind die Leiter, von denen erwartet wird, dass sie das Wort Gottes vorleben, weitergeben und von den Taten des Herrn Zeugnis geben – auch von dem, was Er soeben vollbracht hat.

Erst jetzt, nachdem Er die Menge auf solch wunderbare Weise gesättigt hat, schickt der Herr sie nach Hause. Er hat sie mit Brot versorgt, so dass sie unterwegs nicht zusammenbrechen. Wichtiger aber ist, dass sie auch von Ihm, der sie so versorgt hat, gelernt haben. Ob sie gelernt haben, muss man leider bezweifeln. Der Herr aber reist weiter in eine andere Gegend, um auch dort sein Werk fortzusetzen.

Verse 32-39

Speisung der Viertausend


Hier haben wir eine weitere Speisung, diesmal aber mit einem anderen Charakter. Bei der Speisung der Fünftausend steht die Verantwortung im Vordergrund, wie das in der Zahl Fünf zum Ausdruck kommt. Auch in den zwölf übrig bleibenden Körben sehen wir das, denn damit wird Regierung angedeutet, wie sie über die zwölf Stämme Israels im Friedensreich unter dem Segen des Herrn ausgeübt wird. Bei dieser zweiten Speisung werden viertausend Männer gesättigt. Hier geht es um die Gnade des Herrn zu Gunsten der ganzen Welt. Das wird durch die Zahl Vier angedeutet, wobei wir z. B. an die vier Himmelsrichtungen denken können. Es geht hier also um etwas Allgemeines, etwas Grenzenloses. Auch in den sieben übrig bleibenden Körben kommt dies zum Ausdruck, denn die Zahl Sieben bedeutet Vollkommenheit oder Vollständigkeit.

Durch den Anschluss an die Geschichte der kanaanitischen Frau fällt es auf, dass hier, ebenso wie in jener Begebenheit, Brot eine wichtige Rolle spielt. Der Herr Jesus ist das Brot, das der Welt Leben gibt (Joh 6,33-35). Hier sind es nicht die Jünger, die zu Ihm kommen, wie in Kapitel 14, sondern Er handelt in Gnade gemäß seiner eigenen Vollkommenheit und seines Erbarmens. Darum werden hier sieben Körbe mit eingesammelten Brocken erwähnt.

Der Herr sieht die große Menge gesunder Menschen vor sich, aber Er weiß auch, dass sie dringend etwas zu essen brauchen. Er hat sie nicht nur geheilt, sondern sorgt auch weiterhin für sie. Er weiß, wie lange sie schon bei Ihm sind und weiß auch, dass sie ohne Essen auf dem Weg nach Hause umkommen könnten. Deshalb sagt der Herr, er wolle sie nicht hungrig wegschicken. Die Jünger reagieren darauf; Er hatte sie zwar nicht konkret um etwas gebeten, aber sie empfinden, dass Er nun etwas von ihnen erwartet. So kann es auch uns ergehen: Wir lesen das Wort Gottes und merken deutlich, dass der Herr etwas von uns erwartet. Auch wir reagieren dann oft so wie die Jünger. Wir erkennen wohl die Situation, denken aber, der Herr erwarte etwas Unmögliches von uns.

Es ist hier eine gleiche Situation wie im vorigen Kapitel – die Speisung der Fünftausend (Mt 14,13-21). Wir hören aber nichts von einer Erwartung der Jünger, dass der Herr wieder so handeln werde. So mangelt es ihnen an Glauben, wie auch uns oft. Es ist nicht schwer, sich zu erinnern, wie der Herr in der Vergangenheit eingegriffen hat, aber es ist etwas ganz anderes, heute mit seinem Handeln zu rechnen, in der Gewissheit, dass Er immer derselbe ist.

Unser Mangel an Glauben hindert Ihn aber nicht, dennoch zu handeln. Wieder knüpft Er bei dem Wenigen an, das sie aufzubieten haben. Der Herr fordert sie auf, ihre Brote zu zählen. Damit sind sie schnell fertig: Sie haben sieben Brote und ein paar Fische. Ohne viele Worte übernimmt der Herr nun die Initiative und lässt das Volk auf dem Boden Platz nehmen. Es muss Ruhe sein, um den Segen zu empfangen, den der Herr geben will. Dann nimmt Er das, was die Jünger hatten, in seine Hände und bringt es in Verbindung mit dem Himmel, indem Er dafür dankt. Und dann beginnt Er das Brot zu brechen. Es geht über den Himmel durch seine Hände zu den Jüngern, die es an das Volk austeilen. Es ist eine Segenskette, die ihren Ursprung im Himmel hat und schließlich dem Volk zukommt. Der Herr Jesus ist es, der den himmlischen Segen austeilt, aber Er bezieht seine Jünger dabei mit ein. Am Ende sind alle gesättigt, und es bleiben sogar sieben Körbe mit Brocken übrig. So überfließend reich ist der Segen, den der Herr austeilt.

Auch hier wird die Zahl der Männer genannt. Die Männer sind für ihre Familien verantwortlich. Sie sind die Leiter, von denen erwartet wird, dass sie das Wort Gottes vorleben, weitergeben und von den Taten des Herrn Zeugnis geben – auch von dem, was Er soeben vollbracht hat.

Erst jetzt, nachdem Er die Menge auf solch wunderbare Weise gesättigt hat, schickt der Herr sie nach Hause. Er hat sie mit Brot versorgt, so dass sie unterwegs nicht zusammenbrechen. Wichtiger aber ist, dass sie auch von Ihm, der sie so versorgt hat, gelernt haben. Ob sie gelernt haben, muss man leider bezweifeln. Der Herr aber reist weiter in eine andere Gegend, um auch dort sein Werk fortzusetzen.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Matthew 15". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/matthew-15.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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