the Fourth Week of Advent
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Bible Commentaries
Kingcomments auf der ganzen Bibel Kingcomments
God's Love for Israel; Rebuke of Priests.Kapitel 2
Corruption of Priests; Broken Covenant.Kapitel 3
Promise of a Coming Messenger; Call to Repentance.Kapitel 4
The Coming Day of the Lord; Promise of Elijah.
- Malachi
by Ger de Koning
Der Prophet Maleachi beschreibt als Letzter die Geschichte Israels im Alten Testament. Gleichzeitig überbrückt das Buch den Zeitraum von 400 Jahren zwischen dem Alten und dem Neuen Testament, indem es die Evangelien vorwegnimmt. Es enthält auch einige auffällige Verweise auf das Neue Testament insgesamt.
Maleachi beschreibt Szenen, die parallel zum Buch Nehemia laufen: Maleachi spricht von Israeliten, die aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt sind und sich jetzt wieder im Land Israel befinden. Das Buch Nehemia hingegen beschäftigt sich mit dem Wiederaufbau der Stadt Jerusalem. Die erste Rückkehr, die unter Kores, steht im Buch Esra. In diesem Buch geht es um den Wiederaufbau des Altars und des Tempels. Die Propheten Haggai und Sacharja treten in Verbindung damit auf (Esra 5,1).
Nehemia baut die Mauer wieder auf und weist auf Missstände im Volk hin. Diese Missstände finden wir bei Maleachi wieder. Wir sehen sie im Tempeldienst und im Nichtgeben des Zehnten. Möglicherweise sind es Situationen, die unmittelbar nach den Tagen des Nehemia von Maleachi angeprangert werden. Maleachi prophezeite etwa ein Jahrhundert später als Haggai und Sacharja.
Maleachi 1 verweist zurück auf 1. Mose: Das letzte Buch bezieht sich auf das erste Buch der Bibel, indem es Jakob und Esau erwähnt (Mal 1,2; 1Mo 25,23). In Maleachi 3 geht das Buch vorwärts zu den ersten Büchern des Neuen Testaments (Mal 3,1; Mt 11,10; Mk 1,2) und darüber hinaus zum letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, im Zusammenhang mit der Erwähnung der Wiederkunft des Herrn Jesus (Mal 3,20).
Das Buch gilt für uns, die wir in den letzten Tagen der Gemeinde auf der Erde leben. Wir sind auch Kinder einer Erweckung, die der Herr zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts gegeben hat. Aber wir sind spätere Generationen. Was unsere Vorfahren mit viel Mühe erworben haben, ist uns in den Schoß geworfen worden. Wir leben zwar nach denselben Formen, aber die Frage ist, ob hinter diesen Formen das wahre Leben mit Gott steht. In den Tagen des Maleachi ist die Anbetung zu einer hohlen Form geworden. Es gibt keinen Götzendienst, es gibt Tempeldienst, aber es ist nur die äußere Form, aus der die innere Kraft verschwunden ist (2Tim 3,5a).
Das Buch lehrt uns wichtige geistliche Lektionen. Wir sehen die Unempfindlichkeit des Volkes gegenüber dem, was der HERR, Jahwe, für sie gewesen ist. Wir sehen auch ihre eigene Ungerechtigkeit gegenüber Jahwe – ihren totalen Mangel an Ehrfurcht vor Gott, ihre Verachtung für Jahwe. Ihre Gefühllosigkeit hat einen Höhepunkt erreicht: Sie können absolut nichts Übles in ihren Handlungen entdecken, was diese Verachtung deutlich zeigt, wenn man sie ihnen vor Augen hält, um ihr Gewissen zu wecken.
Die Missstände, auf die sich Maleachi bezieht, finden sich nicht bei den Juden, die in Babylon geblieben sind, sondern bei den Nachkommen derer, die aus der Verwirrung zurückgekommen sind – Babel bedeutet „Verwirrung“ (1Mo 11,9). Sie sind an den Ort zurückgekehrt, an dem Jahwe gewohnt hat. An sie richtet Maleachi seine wichtigen Ermahnungen.
Die damaligen Missstände finden wir in der heutigen Christenheit wieder. Wir können Maleachis Beschreibungen auf alle anwenden, die sagen, dass sie sich von dem geistlichen Babylon getrennt haben. Babylon steht für ein namenschristliches System, zu welchem die Christenheit geworden ist. Es einigt nicht, sondern verwirrt.
Maleachis Aufruf betrifft nicht den Götzendienst wie in den Tagen der Könige. Er ruft nicht zur Rückkehr in das Land auf wie in den Tagen Esras. In seiner Botschaft geht es auch nicht um den Wiederaufbau des Tempels wie in den Tagen des Haggai oder den Wiederaufbau der Mauern wie in den Tagen des Nehemia. Es gibt keine Götzenverehrung. Es gibt einen Überrest zurück im Land und der Tempel ist wieder aufgebaut worden. Die religiösen Zeremonien werden durchgeführt.
Alles geschieht mit dem äußeren Schein der Ordnung. Äußerlich ist Israel am richtigen Ort und folgt einem korrekten Ritual, aber ihr moralischer Zustand ist völlig falsch. Deshalb ist diese Last des HERRN in dieser letzten Botschaft vor allem ein eindringlicher Appell an das Gewissen des Überrestes über ihren niedrigen geistlichen Zustand.
Maleachi bedeutet „mein Bote“ (Mal 3,1). Es ist nicht bekannt, woher er kommt und wer seine Eltern sind. Seine Botschaft besteht hauptsächlich aus Ermahnung und Verurteilung. Er ähnelt Johannes dem Täufer, der auch nur eine „Stimme“ sein wollte. Seine Person ist völlig verborgen hinter der Botschaft, die er bringt und die dazu dient, uns auf das baldige Kommen des Herrn vorzubereiten. Das ist der zweite Grund, warum dieses Buch nach der Ermahnung des Formgottesdienstes so aktuell ist: Es will die Herzen der Gläubigen an das Kommen des Herrn erinnern.
Einteilung des Buches
1. Überschrift (Maleachi 1,1)
2. Gottes Liebe zu Israel (Maleachi 1,2–5)
3. Respektloser Dienst (Maleachi 1,6.7)
4. Unreine Opfer (Maleachi 1,8.9)
5. Geringschätzige Haltung (Maleachi 1,10–14)
6. Strafpredigt gegen die Priester (Maleachi 2,1–9)
7. Die Untreue des Volkes (Maleachi 2,10–16)
8. Der kommende Bote des HERRN (Maleachi 2,17–3,5)
9. Gott wird der Zehnte vorenthalten (Maleachi 3,6–9)
10. Verheißung des Segens (Maleachi 3,10–12)
11. Untreue Diener (Maleachi 3,13–15)
12. Treue Diener (Maleachi 3,16–18)
13. Der Tag des HERRN (Maleachi 3,19–24)