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Klagelieder 4

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Introduction

Dieses Kapitel ist sehr ähnlich wie Klagelieder 2. Es beginnt ebenso wie Klagelieder 1 und 2 mit dem Wort „Wie“ (Klgl 1,1; Klgl 2,1). Der Unterschied liegt darin, dass jeder Vers vier Zeilen umfasst und nicht sechs. Das Kapitel besteht aus Klagen vor dem HERRN, und zwar über sich selbst und nicht über andere. Es geht um die glorreiche Vergangenheit Zions und die katastrophale Gegenwart.

Introduction

Dieses Kapitel ist sehr ähnlich wie Klagelieder 2. Es beginnt ebenso wie Klagelieder 1 und 2 mit dem Wort „Wie“ (Klgl 1,1; Klgl 2,1). Der Unterschied liegt darin, dass jeder Vers vier Zeilen umfasst und nicht sechs. Das Kapitel besteht aus Klagen vor dem HERRN, und zwar über sich selbst und nicht über andere. Es geht um die glorreiche Vergangenheit Zions und die katastrophale Gegenwart.

Verse 1-10

Vergangenheit und Gegenwart


In Klgl 4,1 geht es um den Tempel – den einst prächtigen, goldenen Bau, die prächtige Wohnstätte Gottes –, und dieser Tempel ist nun seines goldenen Glanzes beraubt. Gold und feines Gold kennzeichnen Dinge, die sehr kostbar und glänzend sind. Dieser Glanz ist verschwunden und das gesamte Heiligtum ist niedergerissen. Die großen Steine liegen in der ganzen Stadt verstreut. Wir sehen hier wieder den charakteristischen Zug des Klagelieds: die Gegenüberstellung der glorreichen Vergangenheit und der ruinösen Gegenwart.

In Klgl 4,2 geht es um die Bewohner Jerusalems. Sie sind, ebenso wie das Gold des Tempels, kostbar. Der HERR hatte sie dazu bestimmt, sein „Eigentum“ und „ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation“ für Ihn zu sein (2Mo 19,5; 6). Doch auch von ihrem Glanz ist nichts mehr übrig. Sie sind wie zerbrechliche Tongefäße geworden, die man achtlos wegwirft, weil sie nutzlos geworden sind. Auch hier wird wieder die blühende Vergangenheit der katastrophalen Gegenwart gegenübergestellt.

Das Thema der Kinder kommt immer wieder auf (Klgl 4,3). Sie sind die, die am meisten leiden und am stärksten betroffen sind. Selbst Schakale haben noch mehr Gefühl für ihre Jungen als die Bewohner Jerusalems. Die gleichen eher den Straußenvögeln, die sich nicht um ihre Jungen kümmern (Hiob 39,13-18). Das alles ist die Folge der Zerstörung durch Nebukadnezar, und die ist wiederum die Folge der Sünden des Volkes. Niemand sieht nach den Kindern (Klgl 4,4). Es gibt keine natürlichen Gefühle bei dem grausamen Feind, aber es gibt sie auch nicht mehr bei dem Volk. Der Säugling wird nicht mehr gestillt und ältere Kinder, die um Brot betteln, werden ignoriert.

Selbst den Reichen und Fürsten, die Luxus gewöhnt waren, ist nichts mehr von ihrem Reichtum geblieben (Klgl 4,5). Sie haben nichts mehr zu essen. Einst haben sie sich auf kostbaren Kissen niedergelassen, jetzt liegen sie auf Misthaufen, vom Mist umgeben und ihn umarmend (vgl. Hiob 2,8).

In Klgl 4,6 hören wir von Jeremia die Ursache des Elends. Darüber wurde bereits gesprochen, doch es ist keine Wiederholung, denn hier geht es tiefer. Es ist hier nicht die Beschreibung eines Zustandes, sondern seiner Ursache: die Sünde des Volkes, die größer ist als die von Sodom.

Was die Sünden sind, wird nicht erwähnt. Früher wurde bereits erwähnt, dass die Sünden Jerusalems vergleichbar sind mit denen von Sodom (Jes 1,10; Jer 23,14; Hes 16,46-48), doch hier werden sie sogar als größer dargestellt. Die Ursache ist die größere Verantwortung, die Jerusalem hat. Sie haben Kenntnis über den HERRN und sie haben mehr Vorrechte. Doch sie haben nicht danach gelebt, im Gegenteil, sie haben die Vorrechte missbraucht (vgl. Amos 3,2; Lk 12,47; 48a).

Sodom wurde plötzlich durch Zerstörung gerichtet, ohne dass Menschenhände dabei tätig waren (1Mo 19,25; vgl. Dan 2,34; 45). Das Gericht über Jerusalem ist schwerer. Jerusalem leidet ständig und das vonseiten der Menschen. Es hat viele Monate unter der Belagerung gelitten und ihre Bewohner wurden schließlich von den Feinden rücksichtslos getötet.

„Ihre Fürsten“ (Klgl 4,7) kann auch mit „ihre Nasiräer“ übersetzt werden, ein Begriff, der für jemanden verwendet wird, der durch ein besonderes Merkmal von seinen Zeitgenossen abgesondert ist (1Mo 49,26; 5Mo 33,16). Hier sind es die geschminkten Damen und Herren, die elegant durch die Stadt zogen. Sie haben nichts mehr von der früheren Eleganz. Die Merkmale weiß und rot sind Merkmale, mit denen die Braut den Bräutigam im Hohelied beschreibt (Hld 5,10a). Es sind die Merkmale, die der Bräutigam auf Jerusalem gelegt hat, doch davon ist nichts mehr zu sehen.

Alle Schönheit – wovon die weiße Haut ein Symbol ist – ist verschwunden. An ihre Stelle ist tiefste Schwärze getreten (Klgl 4,8; vgl. Hld 1,5; 6a). Sie sind noch farbloser geworden als etwas, das mit Ruß bedeckt ist (Hiob 30,30). Ihre Gesichter sind so entstellt, dass man sie nicht mehr erkennen kann. Sie laufen herum wie Skelette. Ihre Haut, die vom Öl glänzte, ist völlig verblasst wie die von alten Menschen.

Das Schwert sorgt für einen schnellen Tod, aber dem Hungertod geht ein langer Leidensweg voraus (Klgl 4,9). So wie andere durch das Schwert durchbohrt werden und schnell sterben, so werden sie durch den Mangel an Nahrung tödlich getroffen und sterben langsam.

Die Not, die der Hunger verursacht, kann so groß sein, dass sie Menschen in den Wahnsinn treibt (Klgl 4,10). In ihrem Wahnsinn kochen Frauen, die einst barmherzig waren, nun unbarmherzig ihre eigenen Kinder (Klgl 2,20; 2Kön 6,25-29; vgl. Jes 49,15; Jer 19,9). Sie essen ihre Kinder als Trostbrot, als Begräbnisbrot (Jer 16,17; Hes 24,17; Hos 9,4). „Die Tochter“ ist manchmal die Stadt selbst und manchmal sind es ihre Bewohner.

Verse 1-10

Vergangenheit und Gegenwart


In Klgl 4,1 geht es um den Tempel – den einst prächtigen, goldenen Bau, die prächtige Wohnstätte Gottes –, und dieser Tempel ist nun seines goldenen Glanzes beraubt. Gold und feines Gold kennzeichnen Dinge, die sehr kostbar und glänzend sind. Dieser Glanz ist verschwunden und das gesamte Heiligtum ist niedergerissen. Die großen Steine liegen in der ganzen Stadt verstreut. Wir sehen hier wieder den charakteristischen Zug des Klagelieds: die Gegenüberstellung der glorreichen Vergangenheit und der ruinösen Gegenwart.

In Klgl 4,2 geht es um die Bewohner Jerusalems. Sie sind, ebenso wie das Gold des Tempels, kostbar. Der HERR hatte sie dazu bestimmt, sein „Eigentum“ und „ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation“ für Ihn zu sein (2Mo 19,5; 6). Doch auch von ihrem Glanz ist nichts mehr übrig. Sie sind wie zerbrechliche Tongefäße geworden, die man achtlos wegwirft, weil sie nutzlos geworden sind. Auch hier wird wieder die blühende Vergangenheit der katastrophalen Gegenwart gegenübergestellt.

Das Thema der Kinder kommt immer wieder auf (Klgl 4,3). Sie sind die, die am meisten leiden und am stärksten betroffen sind. Selbst Schakale haben noch mehr Gefühl für ihre Jungen als die Bewohner Jerusalems. Die gleichen eher den Straußenvögeln, die sich nicht um ihre Jungen kümmern (Hiob 39,13-18). Das alles ist die Folge der Zerstörung durch Nebukadnezar, und die ist wiederum die Folge der Sünden des Volkes. Niemand sieht nach den Kindern (Klgl 4,4). Es gibt keine natürlichen Gefühle bei dem grausamen Feind, aber es gibt sie auch nicht mehr bei dem Volk. Der Säugling wird nicht mehr gestillt und ältere Kinder, die um Brot betteln, werden ignoriert.

Selbst den Reichen und Fürsten, die Luxus gewöhnt waren, ist nichts mehr von ihrem Reichtum geblieben (Klgl 4,5). Sie haben nichts mehr zu essen. Einst haben sie sich auf kostbaren Kissen niedergelassen, jetzt liegen sie auf Misthaufen, vom Mist umgeben und ihn umarmend (vgl. Hiob 2,8).

In Klgl 4,6 hören wir von Jeremia die Ursache des Elends. Darüber wurde bereits gesprochen, doch es ist keine Wiederholung, denn hier geht es tiefer. Es ist hier nicht die Beschreibung eines Zustandes, sondern seiner Ursache: die Sünde des Volkes, die größer ist als die von Sodom.

Was die Sünden sind, wird nicht erwähnt. Früher wurde bereits erwähnt, dass die Sünden Jerusalems vergleichbar sind mit denen von Sodom (Jes 1,10; Jer 23,14; Hes 16,46-48), doch hier werden sie sogar als größer dargestellt. Die Ursache ist die größere Verantwortung, die Jerusalem hat. Sie haben Kenntnis über den HERRN und sie haben mehr Vorrechte. Doch sie haben nicht danach gelebt, im Gegenteil, sie haben die Vorrechte missbraucht (vgl. Amos 3,2; Lk 12,47; 48a).

Sodom wurde plötzlich durch Zerstörung gerichtet, ohne dass Menschenhände dabei tätig waren (1Mo 19,25; vgl. Dan 2,34; 45). Das Gericht über Jerusalem ist schwerer. Jerusalem leidet ständig und das vonseiten der Menschen. Es hat viele Monate unter der Belagerung gelitten und ihre Bewohner wurden schließlich von den Feinden rücksichtslos getötet.

„Ihre Fürsten“ (Klgl 4,7) kann auch mit „ihre Nasiräer“ übersetzt werden, ein Begriff, der für jemanden verwendet wird, der durch ein besonderes Merkmal von seinen Zeitgenossen abgesondert ist (1Mo 49,26; 5Mo 33,16). Hier sind es die geschminkten Damen und Herren, die elegant durch die Stadt zogen. Sie haben nichts mehr von der früheren Eleganz. Die Merkmale weiß und rot sind Merkmale, mit denen die Braut den Bräutigam im Hohelied beschreibt (Hld 5,10a). Es sind die Merkmale, die der Bräutigam auf Jerusalem gelegt hat, doch davon ist nichts mehr zu sehen.

Alle Schönheit – wovon die weiße Haut ein Symbol ist – ist verschwunden. An ihre Stelle ist tiefste Schwärze getreten (Klgl 4,8; vgl. Hld 1,5; 6a). Sie sind noch farbloser geworden als etwas, das mit Ruß bedeckt ist (Hiob 30,30). Ihre Gesichter sind so entstellt, dass man sie nicht mehr erkennen kann. Sie laufen herum wie Skelette. Ihre Haut, die vom Öl glänzte, ist völlig verblasst wie die von alten Menschen.

Das Schwert sorgt für einen schnellen Tod, aber dem Hungertod geht ein langer Leidensweg voraus (Klgl 4,9). So wie andere durch das Schwert durchbohrt werden und schnell sterben, so werden sie durch den Mangel an Nahrung tödlich getroffen und sterben langsam.

Die Not, die der Hunger verursacht, kann so groß sein, dass sie Menschen in den Wahnsinn treibt (Klgl 4,10). In ihrem Wahnsinn kochen Frauen, die einst barmherzig waren, nun unbarmherzig ihre eigenen Kinder (Klgl 2,20; 2Kön 6,25-29; vgl. Jes 49,15; Jer 19,9). Sie essen ihre Kinder als Trostbrot, als Begräbnisbrot (Jer 16,17; Hes 24,17; Hos 9,4). „Die Tochter“ ist manchmal die Stadt selbst und manchmal sind es ihre Bewohner.

Verse 11-16

Bekenntnis der Ursache des Elends


In diesen Versen hören wir ein ausführliches Bekenntnis der Ursache des Elends. All dies widerfährt Zion, weil der HERR seinen Grimm vollendet hat (Klgl 4,11). „Vollendet“ bedeutet auch „voll zum Ausdruck gebracht“ oder „ausgeführt“ hat. Daher dieses schreckliche Schicksal. Der HERR hat Zion mit dem Feuer seines Zorns vernichtet. Nicht Nebukadnezar, sondern Er hat das Feuer angezündet, das die Grundmauern der Stadt verzehrt hat, sodass nichts mehr übrig ist, was noch eine Stadt genannt werden könnte.

Jeder weiß, dass Jerusalem eine starke, uneinnehmbare Stadt war (Klgl 4,12). Es war undenkbar, dass sie eingenommen werden könnte. Doch genau das ist nun geschehen, denn man hat nicht mit Gottes Heiligkeit gerechnet. Er kann die Sünde nicht ungestraft lassen, auch nicht bei seiner auserwählten Stadt und seinem Volk.

Die Ursache für den Zustand der Stadt sind die Sünden und Ungerechtigkeiten der geistlichen Führer des Volkes, der falschen Propheten und Priester (Klgl 4,13). Gott hat der Stadt seinen Schutz nicht weiter gewähren können. An ihr klebt das Blut der Gerechten, die mit den Ungerechten umgekommen sind.

Die Propheten sind hier die falschen Propheten, die, anstatt dem Volk den Willen Gottes zu zeigen, das geweissagt haben, was in ihren eigenen Herzen aufgekommen ist und was den Menschen angenehm war. Die Priester hatten die Aufgabe, Gottes Gesetz zu erklären, sind aber selbst zu den gröbsten Gesetzesbrechern geworden und haben das Volk auf einen Weg der Sünde geführt, der nun dieses Gericht verursacht hat.

Diese erlesene Gesellschaft von Propheten und Priestern hat Blut an ihren Händen. Sie haben diejenigen getötet, die sie vor dem kommenden Gericht gewarnt haben (vgl. Mt 23,35). Und nicht nur das. Sie haben die warnenden Stimmen zum Schweigen gebracht, sodass das Gericht unausweichlich geworden ist.

Diese Verführer irren blind auf den Straßen umher (Klgl 4,14). Sie sehen schrecklich aus in ihrem blutbefleckten Gewand. Es ist das äußere Zeichen ihres Handelns, in dem sie das Blut von Gerechten vergossen haben. Sie tragen das Zeichen Kains und müssen wie Aussätzige behandelt werden (Klgl 4,15).

Das Ansehen, das sie unter dem Volk hatten, ist völlig dahin. Das fehlgeleitete Volk, das selbst auch durch seine Sünden unrein ist, vertreibt nun diese falschen Propheten und Priester. Es schreit ihnen wütend zu, dass sie weggehen sollen. Sie rufen das, wozu eigentlich Aussätzige verpflichtet waren, es von sich selbst auszurufen (3Mo 13,45). Als ob sie aussätzig wären, werden sie von allen vertrieben und man gönnt ihnen keine Bleibe in der Gefangenschaft unter den Nationen.

In Klgl 4,16 endet das zweite Sündenbekenntnis, das zugleich ein Glaubensbekenntnis ist. Tatsächlich werden die falschen Bekenner nicht vom Volk, sondern vom HERRN zerstreut, sodass sie ihren bösen Einfluss nicht mehr ausüben können. Das liegt daran, dass sie keine Ehrfurcht vor den wahren Priestern hatten und an Alten keine Gnade bewiesen haben.

Verse 11-16

Bekenntnis der Ursache des Elends


In diesen Versen hören wir ein ausführliches Bekenntnis der Ursache des Elends. All dies widerfährt Zion, weil der HERR seinen Grimm vollendet hat (Klgl 4,11). „Vollendet“ bedeutet auch „voll zum Ausdruck gebracht“ oder „ausgeführt“ hat. Daher dieses schreckliche Schicksal. Der HERR hat Zion mit dem Feuer seines Zorns vernichtet. Nicht Nebukadnezar, sondern Er hat das Feuer angezündet, das die Grundmauern der Stadt verzehrt hat, sodass nichts mehr übrig ist, was noch eine Stadt genannt werden könnte.

Jeder weiß, dass Jerusalem eine starke, uneinnehmbare Stadt war (Klgl 4,12). Es war undenkbar, dass sie eingenommen werden könnte. Doch genau das ist nun geschehen, denn man hat nicht mit Gottes Heiligkeit gerechnet. Er kann die Sünde nicht ungestraft lassen, auch nicht bei seiner auserwählten Stadt und seinem Volk.

Die Ursache für den Zustand der Stadt sind die Sünden und Ungerechtigkeiten der geistlichen Führer des Volkes, der falschen Propheten und Priester (Klgl 4,13). Gott hat der Stadt seinen Schutz nicht weiter gewähren können. An ihr klebt das Blut der Gerechten, die mit den Ungerechten umgekommen sind.

Die Propheten sind hier die falschen Propheten, die, anstatt dem Volk den Willen Gottes zu zeigen, das geweissagt haben, was in ihren eigenen Herzen aufgekommen ist und was den Menschen angenehm war. Die Priester hatten die Aufgabe, Gottes Gesetz zu erklären, sind aber selbst zu den gröbsten Gesetzesbrechern geworden und haben das Volk auf einen Weg der Sünde geführt, der nun dieses Gericht verursacht hat.

Diese erlesene Gesellschaft von Propheten und Priestern hat Blut an ihren Händen. Sie haben diejenigen getötet, die sie vor dem kommenden Gericht gewarnt haben (vgl. Mt 23,35). Und nicht nur das. Sie haben die warnenden Stimmen zum Schweigen gebracht, sodass das Gericht unausweichlich geworden ist.

Diese Verführer irren blind auf den Straßen umher (Klgl 4,14). Sie sehen schrecklich aus in ihrem blutbefleckten Gewand. Es ist das äußere Zeichen ihres Handelns, in dem sie das Blut von Gerechten vergossen haben. Sie tragen das Zeichen Kains und müssen wie Aussätzige behandelt werden (Klgl 4,15).

Das Ansehen, das sie unter dem Volk hatten, ist völlig dahin. Das fehlgeleitete Volk, das selbst auch durch seine Sünden unrein ist, vertreibt nun diese falschen Propheten und Priester. Es schreit ihnen wütend zu, dass sie weggehen sollen. Sie rufen das, wozu eigentlich Aussätzige verpflichtet waren, es von sich selbst auszurufen (3Mo 13,45). Als ob sie aussätzig wären, werden sie von allen vertrieben und man gönnt ihnen keine Bleibe in der Gefangenschaft unter den Nationen.

In Klgl 4,16 endet das zweite Sündenbekenntnis, das zugleich ein Glaubensbekenntnis ist. Tatsächlich werden die falschen Bekenner nicht vom Volk, sondern vom HERRN zerstreut, sodass sie ihren bösen Einfluss nicht mehr ausüben können. Das liegt daran, dass sie keine Ehrfurcht vor den wahren Priestern hatten und an Alten keine Gnade bewiesen haben.

Verse 17-20

Klage über zerbrochene Hoffnung


In den Klgl 4,17; 18 lesen wir etwas über die Belagerung, über die Gefühle während der Belagerung. Sie hofften auf Hilfe aus Ägypten (Jer 37,5; 11), doch vergeblich (Klgl 4,17). Jeremia hat sie davor gewarnt, auf Ägypten zu vertrauen (Jer 2,36b). Immer wieder machten sie den Fehler, sich auf fleischlichen Arm zu verlassen. Jeremia macht sich hier wieder eins mit dem Volk.

Die Feinde waren ihnen auf den Fersen. Sie konnten sich nicht mehr draußen zeigen, denn dann würden sie von den Pfeilen des Feindes getroffen werden (Klgl 4,18). Ihr Ende war nahe (vgl. Hes 7,1-4), daran gab es keinen Zweifel mehr. Aber sie nahmen keine Zuflucht zum HERRN.

In den Klgl 4,19; 20 lesen wir die zweite Beschreibung über das Ende der Belagerung. Einige versuchten zu entkommen, wurden aber gefasst (Klgl 4,19). Das geschah mit Zedekia. Er musste mit der kleinen Gruppe, die fliehen wollte, erleben, wie schnell der Feind ist (5Mo 28,49; Jer 48,40; Hab 1,8).

„Der Gesalbte des HERRN“, das ist Zedekia. Es geht hier nicht um ihn als Person, sondern um sein Amt, so wie auch Saul der Gesalbte des HERRN war (1Sam 10,1; 1Sam 24,7; 11; vgl. 1Sam 16,3; 2Sam 23,1; 1Kön 1,34; 2Kön 11,12). Er war der „Lebensodem" des Volkes (vgl. 1Mo 2,7; 1Mo 7,22). Er war die natürliche Hoffnung seines Volkes, unter dessen „Schatten“, das heißt unter dessen Schutz (Ri 9,15; Jes 30,2), sie leben wollten. Hätten sie auf den HERRN vertraut, wären sie in seinem Schatten sicher gewesen (Ps 91,1).

Verse 17-20

Klage über zerbrochene Hoffnung


In den Klgl 4,17; 18 lesen wir etwas über die Belagerung, über die Gefühle während der Belagerung. Sie hofften auf Hilfe aus Ägypten (Jer 37,5; 11), doch vergeblich (Klgl 4,17). Jeremia hat sie davor gewarnt, auf Ägypten zu vertrauen (Jer 2,36b). Immer wieder machten sie den Fehler, sich auf fleischlichen Arm zu verlassen. Jeremia macht sich hier wieder eins mit dem Volk.

Die Feinde waren ihnen auf den Fersen. Sie konnten sich nicht mehr draußen zeigen, denn dann würden sie von den Pfeilen des Feindes getroffen werden (Klgl 4,18). Ihr Ende war nahe (vgl. Hes 7,1-4), daran gab es keinen Zweifel mehr. Aber sie nahmen keine Zuflucht zum HERRN.

In den Klgl 4,19; 20 lesen wir die zweite Beschreibung über das Ende der Belagerung. Einige versuchten zu entkommen, wurden aber gefasst (Klgl 4,19). Das geschah mit Zedekia. Er musste mit der kleinen Gruppe, die fliehen wollte, erleben, wie schnell der Feind ist (5Mo 28,49; Jer 48,40; Hab 1,8).

„Der Gesalbte des HERRN“, das ist Zedekia. Es geht hier nicht um ihn als Person, sondern um sein Amt, so wie auch Saul der Gesalbte des HERRN war (1Sam 10,1; 1Sam 24,7; 11; vgl. 1Sam 16,3; 2Sam 23,1; 1Kön 1,34; 2Kön 11,12). Er war der „Lebensodem" des Volkes (vgl. 1Mo 2,7; 1Mo 7,22). Er war die natürliche Hoffnung seines Volkes, unter dessen „Schatten“, das heißt unter dessen Schutz (Ri 9,15; Jes 30,2), sie leben wollten. Hätten sie auf den HERRN vertraut, wären sie in seinem Schatten sicher gewesen (Ps 91,1).

Verse 21-22

Edom und Zion


Edom ist der größte Feind des Volkes, mit der größten Schadenfreude. Es repräsentiert alle Feinde des Volkes Gottes (Jes 34,1-8). Edom wird gerichtet und Zion gerettet werden, sagt der Prophet Obadja. Hier wird Edom zur Schadenfreude aufgefordert, noch ist es möglich (Klgl 4,21; Ps 137,7; Hes 25,12).

Gleichzeitig bekommt Edom zu hören, dass es auch mit ihm zum Ende kommen wird. Es ist ein Trost für Zion zu wissen, dass der Feind, der jetzt noch lacht, auch vom HERRN gerichtet werden wird (Jer 49,12). Der Kelch des Zornes Gottes wird ihm zu trinken gegeben werden. Das wird ihn nackt und zur Schande machen (vgl. 1Mo 9,21).

Es wird der Augenblick kommen, wo für Gottes Volk die Ungerechtigkeit vorbei sein wird. Sie werden aus der Gefangenschaft befreit sein und nie wieder hineingeführt werden (Klgl 4,22). Für Gottes Volk hat das Gericht nicht das letzte Wort. Das Gegenteil wird das Schicksal von Edom sein. Jeremia verkündet dies mit größter Gewissheit, und so wird es allen Feinden Israels ergehen.

Verse 21-22

Edom und Zion


Edom ist der größte Feind des Volkes, mit der größten Schadenfreude. Es repräsentiert alle Feinde des Volkes Gottes (Jes 34,1-8). Edom wird gerichtet und Zion gerettet werden, sagt der Prophet Obadja. Hier wird Edom zur Schadenfreude aufgefordert, noch ist es möglich (Klgl 4,21; Ps 137,7; Hes 25,12).

Gleichzeitig bekommt Edom zu hören, dass es auch mit ihm zum Ende kommen wird. Es ist ein Trost für Zion zu wissen, dass der Feind, der jetzt noch lacht, auch vom HERRN gerichtet werden wird (Jer 49,12). Der Kelch des Zornes Gottes wird ihm zu trinken gegeben werden. Das wird ihn nackt und zur Schande machen (vgl. 1Mo 9,21).

Es wird der Augenblick kommen, wo für Gottes Volk die Ungerechtigkeit vorbei sein wird. Sie werden aus der Gefangenschaft befreit sein und nie wieder hineingeführt werden (Klgl 4,22). Für Gottes Volk hat das Gericht nicht das letzte Wort. Das Gegenteil wird das Schicksal von Edom sein. Jeremia verkündet dies mit größter Gewissheit, und so wird es allen Feinden Israels ergehen.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Lamentations 4". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/lamentations-4.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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