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Friday, November 22nd, 2024
the Week of Proper 28 / Ordinary 33
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Bible Commentaries
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Copyright Statement
Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Jude 1". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/jude-1.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op Jude 1". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Verse 1-3
Absender, Empfänger, Zweck des Briefes
Jud 1,1. Judas stellt sich als „Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus“ vor. In dem Kommentar zum Brief des Jakobus habe ich darauf hingewiesen, dass Jakobus wohl ein Bruder des Herrn Jesus war (Jak 1,1; Gal 1,19). Außer einem Jakobus begegnen wir unter den Brüdern des Herrn nach dem Fleisch auch einem Judas (Mt 13,55). Er ist wohl der Schreiber dieses Briefes.
Genauso wie Jakobus, so nennt auch Judas sich nicht „Bruder“ Jesu Christi, sondern bezeichnet sich mit Freuden als „Knecht“. Er spricht auch nicht von „Jesus“, sondern von „Jesus Christus“. Obwohl er und Jakobus zusammen mit dem Herrn Jesus in demselben Elternhaus aufgewachsen sind, fehlt jegliche Vertraulichkeit. Das hat zweifellos damit zu tun, dass sie Ihn als den Auferstandenen kennengelernt hatten (1Kor 15,7). Es ist wichtiger, in einer geistlichen Beziehung zu Ihm zu stehen und das dadurch zu zeigen, dass man auf sein Wort hört, als in einer natürlichen Familienbeziehung zu Ihm zu stehen (Lk 11,27; 28).
Wie bereits gesagt, richtet Judas sich in seinem Brief unterschiedslos an alle Gläubigen. Er nennt sie „Berufene“. Er hat alle Gläubigen im Blick, alle, die zu der weltweiten Gemeinde gehören. Gleichzeitig ist der Brief auch sehr persönlich, denn die Berufung ist eine persönliche Sache jedes Gläubigen. Die Berufenen – und dazu gehörst auch du durch die Gnade Gottes – stellt er gleich zu Beginn seines Briefes in zweierlei Beziehung vor: zuerst zu „Gott, dem Vater“ und dann zu „Jesus Christus“. Die Beziehung zu Gott, dem Vater, ist mit Liebe und die Beziehung zu Jesus Christus mit Bewahrung verbunden.
Was Judas hier tut, liegt auf derselben Linie wie das, was der Herr Jesus in seinem Gebet zu seinem Vater tat, als Er für die Bewahrung der Seinen betete (Joh 17,11). Was Judas sagt und wofür der Herr Jesus betete, ist im Blick auf den Inhalt des Briefes außergewöhnlich ermutigend. Du darfst dir bewusst sein, dass du ein Gegenstand der göttlichen Liebe bist, wie viel Böses auch immer in die Christenheit eingedrungen ist. Du darfst auch wissen, dass Jesus Christus dich bis zum Ende bewahren wird und dass Er das eingedrungene Böse richten wird. Was für eine Ermutigung! Das gibt deinem Glauben Sicherheit und Stärke, und das in der Zeit des Abfalls, in der du lebst, wo dein Glaube hart auf die Probe gestellt wird.
Jud 1,2. Nach der Anrede äußert Judas einen dreifachen Wunsch für seine Leser: „Barmherzigkeit und Friede und Liebe“, und er fügt hinzu: „sei euch vermehrt“. Zu Beginn der Briefe des Paulus findet sich als Wunsch immer „Gnade und Friede“. Lediglich in den beiden Briefen an Timotheus fügt er den Wunsch nach „Barmherzigkeit“ hinzu. „Barmherzigkeit“ gilt also, wie daraus zu ersehen ist, vor allem für einzelne Personen; das unterstreicht den persönlichen Charakter des Judasbriefes.
Die Kombination von drei Wünschen, die Judas hier ausspricht, kommt nur bei ihm vor. Er beginnt mit „Barmherzigkeit“. Das hat mit Not und mit Erbarmen zu tun. Judas weiß, dass die Gläubigen Barmherzigkeit besonders im Blick auf die Zeit brauchen, die er noch beschreiben wird. Auch „Friede“ ist in einer solchen Zeit sehr wichtig. Alles Böse, das in vollem Maß in die Gemeinde eingedrungen ist, kann dazu führen, dass man ganz friedelos wird. Wenn alles hoffnungslos und ohne Ausweg zu sein scheint, kann leicht Unfriede eindringen. Schließlich ist „Liebe“ nötig. Wie böse die Zeiten auch sind – der Gläubige kann sich immer der Liebe Gottes bewusst sein.
Judas nennt diese Dinge ganz allgemein. Natürlich wünscht er, dass Gott sie dir geben möge. Zugleich sollte es so sein, dass du in einer Zeit des Verfalls diese Dinge auch anderen gegenüber zum Ausdruck bringst. Du hast ja das neue Leben, du bist aus Gott geboren und hast seine Natur. Wenn der Verfall sich immer deutlicher offenbart, ist es umso wünschenswerter, dass unter den Gläubigen diese Äußerungen der Fürsorge Gottes auch zueinander gefunden werden. Und Judas wünscht nicht nur, dass sie da sind und zunehmen, sondern dass sie durch Vermehrung überreichlich vorhanden sind, das heißt, dass sie immer mehr zunehmen.
Jud 1,3. Judas nennt seine Leser „Geliebte“ und schließt sich damit Gott, dem Vater, an, von dem er in Jud 1,1 gesagt hat, dass Gott die Seinen liebt. Judas hatte dieselben Empfindungen für sie wie Gott, der Vater. Es ist wichtig, dass du deine Geschwister so siehst, wie Gott, der Vater, sie sieht, und dass du das für sie empfindest, was Er für sie empfindet.
Judas sagt, dass er vorgehabt hatte, ihnen einen Brief zu schreiben, und das tut er ja auch. Er sagt auch, worüber er hatte schreiben wollen und dass sich daran etwas geändert hat. Er hatte gern mit ihnen über das sprechen wollen, was er und sie gemeinsam besaßen in dem Heil, das sie bekommen hatten (vgl. 2Pet 1,1). Der Wunsch, über das „gemeinsame Heil“ zu schreiben, war jedoch von einer Last, die der Geist Gottes ihm aufs Herz gelegt hatte, verdrängt worden. Er gehorchte und erkannte die Notwendigkeit, eine Ermahnung zu schreiben statt über erfreuliche und gesegnete Wahrheiten.
Er spricht über diese Änderung seiner Absichten, weil du dadurch den Ernst des Inhalts seines Briefes umso mehr empfinden sollst. Das zeigt, dass man manchmal seine Pläne ändern muss und dass man für Glaubenswahrheiten kämpfen muss, statt sich daran zu erfreuen.
Der Glaube – damit ist die Glaubenswahrheit gemeint und nicht so sehr der persönliche Glaube – ist außerordentlich kostbar. Er schließt alles ein, was du von Gott in Christus weißt, so wie du das in dem inspirierten, unfehlbaren, maßgeblichen und vollständigen Wort Gottes hast, das auch als solches bewahrt und verteidigt werden muss. Alles, was von Gott kommt, wird immer angegriffen und muss deshalb verteidigt werden. Du musst daran festhalten, dass es nur den Aposteln gegeben war, den Glauben maßgeblich in inspirierten Schriften darzulegen.
Den Glauben zu erklären und zu unterweisen, ist nicht die Aufgabe aller, sondern ist die Aufgabe der vom Herrn Jesus gegebenen Gaben (Eph 4,11). Jeder Gläubige – und dazu gehörst auch du – hat den Auftrag, den Glauben zu verteidigen und dafür zu kämpfen. Das ist nicht die Sache nur einiger weniger. Es ist ja der Glaube, der „den Heiligen“ überliefert worden ist, das sind alle Heiligen, alle Gläubigen, und nicht eine kleine Gruppe bevorrechtigter Menschen. Das bedeutet, dass alle Heiligen ihn verteidigen müssen. Der Ausdruck „Heilige“ macht auch den Gegensatz zur „Unheiligkeit“ der Gottlosen deutlich, über die Judas in den folgenden Versen schreibt.
Was du verteidigen musst, ist der Glaube, der „einmal“, das heißt „ein für alle Mal“, überliefert worden ist. Es geht also nicht um einen neu entdeckten Glauben oder einen Glauben, der sich weiterentwickelt und mit neuen Dingen angereichert wird. Gott hat ihn einmal und vollständig offenbart. Menschen haben nichts dazu beigetragen, auch wenn sie die Werkzeuge waren, durch die der Glaube weitergegeben wurde. Es kommen keine neuen Offenbarungen mehr hinzu. Jemand hat das einmal so ausgedrückt: Was neu ist, kann nicht wahr sein, und was wahr ist, ist nicht neu.
Lies noch einmal Judas 1,1–3.
Frage oder Aufgabe: Welche Ermutigungen findest du in diesen Versen?
Verse 1-3
Absender, Empfänger, Zweck des Briefes
Jud 1,1. Judas stellt sich als „Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus“ vor. In dem Kommentar zum Brief des Jakobus habe ich darauf hingewiesen, dass Jakobus wohl ein Bruder des Herrn Jesus war (Jak 1,1; Gal 1,19). Außer einem Jakobus begegnen wir unter den Brüdern des Herrn nach dem Fleisch auch einem Judas (Mt 13,55). Er ist wohl der Schreiber dieses Briefes.
Genauso wie Jakobus, so nennt auch Judas sich nicht „Bruder“ Jesu Christi, sondern bezeichnet sich mit Freuden als „Knecht“. Er spricht auch nicht von „Jesus“, sondern von „Jesus Christus“. Obwohl er und Jakobus zusammen mit dem Herrn Jesus in demselben Elternhaus aufgewachsen sind, fehlt jegliche Vertraulichkeit. Das hat zweifellos damit zu tun, dass sie Ihn als den Auferstandenen kennengelernt hatten (1Kor 15,7). Es ist wichtiger, in einer geistlichen Beziehung zu Ihm zu stehen und das dadurch zu zeigen, dass man auf sein Wort hört, als in einer natürlichen Familienbeziehung zu Ihm zu stehen (Lk 11,27; 28).
Wie bereits gesagt, richtet Judas sich in seinem Brief unterschiedslos an alle Gläubigen. Er nennt sie „Berufene“. Er hat alle Gläubigen im Blick, alle, die zu der weltweiten Gemeinde gehören. Gleichzeitig ist der Brief auch sehr persönlich, denn die Berufung ist eine persönliche Sache jedes Gläubigen. Die Berufenen – und dazu gehörst auch du durch die Gnade Gottes – stellt er gleich zu Beginn seines Briefes in zweierlei Beziehung vor: zuerst zu „Gott, dem Vater“ und dann zu „Jesus Christus“. Die Beziehung zu Gott, dem Vater, ist mit Liebe und die Beziehung zu Jesus Christus mit Bewahrung verbunden.
Was Judas hier tut, liegt auf derselben Linie wie das, was der Herr Jesus in seinem Gebet zu seinem Vater tat, als Er für die Bewahrung der Seinen betete (Joh 17,11). Was Judas sagt und wofür der Herr Jesus betete, ist im Blick auf den Inhalt des Briefes außergewöhnlich ermutigend. Du darfst dir bewusst sein, dass du ein Gegenstand der göttlichen Liebe bist, wie viel Böses auch immer in die Christenheit eingedrungen ist. Du darfst auch wissen, dass Jesus Christus dich bis zum Ende bewahren wird und dass Er das eingedrungene Böse richten wird. Was für eine Ermutigung! Das gibt deinem Glauben Sicherheit und Stärke, und das in der Zeit des Abfalls, in der du lebst, wo dein Glaube hart auf die Probe gestellt wird.
Jud 1,2. Nach der Anrede äußert Judas einen dreifachen Wunsch für seine Leser: „Barmherzigkeit und Friede und Liebe“, und er fügt hinzu: „sei euch vermehrt“. Zu Beginn der Briefe des Paulus findet sich als Wunsch immer „Gnade und Friede“. Lediglich in den beiden Briefen an Timotheus fügt er den Wunsch nach „Barmherzigkeit“ hinzu. „Barmherzigkeit“ gilt also, wie daraus zu ersehen ist, vor allem für einzelne Personen; das unterstreicht den persönlichen Charakter des Judasbriefes.
Die Kombination von drei Wünschen, die Judas hier ausspricht, kommt nur bei ihm vor. Er beginnt mit „Barmherzigkeit“. Das hat mit Not und mit Erbarmen zu tun. Judas weiß, dass die Gläubigen Barmherzigkeit besonders im Blick auf die Zeit brauchen, die er noch beschreiben wird. Auch „Friede“ ist in einer solchen Zeit sehr wichtig. Alles Böse, das in vollem Maß in die Gemeinde eingedrungen ist, kann dazu führen, dass man ganz friedelos wird. Wenn alles hoffnungslos und ohne Ausweg zu sein scheint, kann leicht Unfriede eindringen. Schließlich ist „Liebe“ nötig. Wie böse die Zeiten auch sind – der Gläubige kann sich immer der Liebe Gottes bewusst sein.
Judas nennt diese Dinge ganz allgemein. Natürlich wünscht er, dass Gott sie dir geben möge. Zugleich sollte es so sein, dass du in einer Zeit des Verfalls diese Dinge auch anderen gegenüber zum Ausdruck bringst. Du hast ja das neue Leben, du bist aus Gott geboren und hast seine Natur. Wenn der Verfall sich immer deutlicher offenbart, ist es umso wünschenswerter, dass unter den Gläubigen diese Äußerungen der Fürsorge Gottes auch zueinander gefunden werden. Und Judas wünscht nicht nur, dass sie da sind und zunehmen, sondern dass sie durch Vermehrung überreichlich vorhanden sind, das heißt, dass sie immer mehr zunehmen.
Jud 1,3. Judas nennt seine Leser „Geliebte“ und schließt sich damit Gott, dem Vater, an, von dem er in Jud 1,1 gesagt hat, dass Gott die Seinen liebt. Judas hatte dieselben Empfindungen für sie wie Gott, der Vater. Es ist wichtig, dass du deine Geschwister so siehst, wie Gott, der Vater, sie sieht, und dass du das für sie empfindest, was Er für sie empfindet.
Judas sagt, dass er vorgehabt hatte, ihnen einen Brief zu schreiben, und das tut er ja auch. Er sagt auch, worüber er hatte schreiben wollen und dass sich daran etwas geändert hat. Er hatte gern mit ihnen über das sprechen wollen, was er und sie gemeinsam besaßen in dem Heil, das sie bekommen hatten (vgl. 2Pet 1,1). Der Wunsch, über das „gemeinsame Heil“ zu schreiben, war jedoch von einer Last, die der Geist Gottes ihm aufs Herz gelegt hatte, verdrängt worden. Er gehorchte und erkannte die Notwendigkeit, eine Ermahnung zu schreiben statt über erfreuliche und gesegnete Wahrheiten.
Er spricht über diese Änderung seiner Absichten, weil du dadurch den Ernst des Inhalts seines Briefes umso mehr empfinden sollst. Das zeigt, dass man manchmal seine Pläne ändern muss und dass man für Glaubenswahrheiten kämpfen muss, statt sich daran zu erfreuen.
Der Glaube – damit ist die Glaubenswahrheit gemeint und nicht so sehr der persönliche Glaube – ist außerordentlich kostbar. Er schließt alles ein, was du von Gott in Christus weißt, so wie du das in dem inspirierten, unfehlbaren, maßgeblichen und vollständigen Wort Gottes hast, das auch als solches bewahrt und verteidigt werden muss. Alles, was von Gott kommt, wird immer angegriffen und muss deshalb verteidigt werden. Du musst daran festhalten, dass es nur den Aposteln gegeben war, den Glauben maßgeblich in inspirierten Schriften darzulegen.
Den Glauben zu erklären und zu unterweisen, ist nicht die Aufgabe aller, sondern ist die Aufgabe der vom Herrn Jesus gegebenen Gaben (Eph 4,11). Jeder Gläubige – und dazu gehörst auch du – hat den Auftrag, den Glauben zu verteidigen und dafür zu kämpfen. Das ist nicht die Sache nur einiger weniger. Es ist ja der Glaube, der „den Heiligen“ überliefert worden ist, das sind alle Heiligen, alle Gläubigen, und nicht eine kleine Gruppe bevorrechtigter Menschen. Das bedeutet, dass alle Heiligen ihn verteidigen müssen. Der Ausdruck „Heilige“ macht auch den Gegensatz zur „Unheiligkeit“ der Gottlosen deutlich, über die Judas in den folgenden Versen schreibt.
Was du verteidigen musst, ist der Glaube, der „einmal“, das heißt „ein für alle Mal“, überliefert worden ist. Es geht also nicht um einen neu entdeckten Glauben oder einen Glauben, der sich weiterentwickelt und mit neuen Dingen angereichert wird. Gott hat ihn einmal und vollständig offenbart. Menschen haben nichts dazu beigetragen, auch wenn sie die Werkzeuge waren, durch die der Glaube weitergegeben wurde. Es kommen keine neuen Offenbarungen mehr hinzu. Jemand hat das einmal so ausgedrückt: Was neu ist, kann nicht wahr sein, und was wahr ist, ist nicht neu.
Lies noch einmal Judas 1,1–3.
Frage oder Aufgabe: Welche Ermutigungen findest du in diesen Versen?
Verse 4-9
Beispiele des Abfalls und Gottes Gericht darüber
Jud 1,4. Judas erklärt und begründet nun seinen Aufruf zum Kampf. Solltest du Bedenken haben, an diesem Kampf teilzunehmen, wird dich seine Erklärung von der Notwendigkeit überzeugen, dass auch du dich dafür einsetzt. Er schildert auf eindrucksvolle Weise den Zustand der bekennenden Christenheit, wie er sich schon damals entwickelte. Diese Entwicklung ist seitdem nicht stehengeblieben, sondern ist immer schlimmer geworden. Das bedeutet, dass die Notwendigkeit, für den Glauben zu kämpfen, noch zugenommen hat.
Es gibt nämlich „gewisse Menschen“, das sind Menschen mit einem gewissen Charakter, die sich in die Gemeinde „nebeneingeschlichen“ haben, ganz heimlich, mit List oder durch die Hintertür (vgl. Gal 2,4). Diese Menschen sind keine Gläubigen. Judas nennt sie ausdrücklich „Gottlose“. Es sind Menschen, „die schon längst zu diesem Gericht zuvor aufgezeichnet waren“. Das bedeutet nicht, dass ihre Namen zuvor aufgeschrieben wurden, sondern dass das Gericht Menschen, die solche Dinge tun, treffen würde. Bereits vor vielen Jahrhunderten, schon vor der Sintflut, hat Henoch dieses Gericht angekündigt. Damals schon ließ Gott mitteilen, was Er am Ende der Zeit mit diesen Gottlosen tun würde (vgl. die Jud 1,14; 15).
Es gibt Menschen, unter ihnen auch aufrichtige Kinder Gottes, die aus dem, was Judas sagt, den Schluss ziehen, Gott habe vorherbestimmt, dass Menschen verlorengehen. Diese Schlussfolgerung ist jedoch nicht in Übereinstimmung mit der Lehre der Schrift. Gott bestimmt niemanden dazu, für ewig verlorenzugehen. Das zuvor aufgezeichnete Gericht betrifft Menschen, die sich selbst zum Verderben zubereitet haben (Röm 9,22; 2Pet 2,3). Das ist ähnlich wie bei einer Geldbuße, die ich zahlen muss, wenn ich zum Beispiel irgendwo parke, ohne einen Parkschein zu ziehen, obwohl darauf eine Geldbuße steht. Wenn ich also ohne Ticket dort parke, bin ich dazu verurteilt, ein Bußgeld zu zahlen. Das „Urteil“ steht schon längst für alle fest, die diese Straftat begehen, doch der Vollzug geschieht erst, wenn jemand die Straftat begangen hat.
Judas zögert nicht, diese bösen Menschen zu entlarven. Er arbeitet nicht langsam darauf hin, sondern stellt sie direkt bloß. Er tut das, um ihren Charakter sofort deutlich zu machen und um damit den Gutgläubigen in der Gemeinde die Augen für diese korrupten Menschen zu öffnen. Solche Menschen geben sich für Christen aus und können auch schön reden, wie du im Weiteren sehen wirst. Judas nimmt da kein Blatt vor den Mund. Sie sind „Gottlose“, die den Glauben zerstören. Sie haben zwei Hauptkennzeichen: Das erste Kennzeichen ist, dass sie die Gnade missbrauchen, indem sie sie als Deckmantel zur Erfüllung ihrer eigenen Begierden benutzen. Das zweite Kennzeichen ist, dass sie die Autorität des Herrn Jesus vollständig ablehnen.
Dass sie „gottlos“ sind (das Wort „gottlos“ kommt in diesem Brief wenigstens siebenmal vor), bedeutet, dass sie ohne jede Ehrerbietung und Furcht Gott gegenüber sind. Diese Haltung drückt sich in den beiden oben genannten Kennzeichen aus. Sie wagen es, die Gnade zu missbrauchen, um ihre Ausschweifungen zu rechtfertigen (vgl. Tit 2,12, wo die Gnade das völlige Gegenteil unterweist). Sie nehmen die christliche Freiheit in Anspruch, um ein Leben „in Ausschweifung“ zu führen. Jedes Empfinden für das, was angemessen ist, fehlt ihnen. Zugleich „verleugnen“ und verachten sie die absolute und göttliche Autorität des Herrn Jesus.
Diese „nebeneingeschlichenen“ Personen kannst du also an ihrer Lebensweise erkennen. Es ist absolut keine Frage, ob sie vielleicht doch wiedergeboren sind. Sie leben so, wie der Mensch das seit dem Sündenfall losgelöst von Gott tut. Sie folgen den Begierden des Fleisches, und zwar ausschweifend, und leben ihr Leben in Hochmut, so wie ihnen gerade der Sinn danach steht. Sie anerkennen nicht im Geringsten die Autorität des absoluten Herrschers Jesus Christus. Du kannst das insbesondere daran erkennen, wie sie mit dem Wort Gottes umgehen. Sie haben keinerlei Respekt davor, beugen sich nicht davor, es macht nicht den geringsten Eindruck auf sie.
Jud 1,5. Aus demselben Wort, das sie leugnen, will Judas dich an drei Ereignisse aus der Anfangszeit des Alten Testamentes erinnern. In diesen drei Beispielen werden der Abfall, über den er spricht, und das Gericht Gottes darüber deutlich gezeigt.
Du wirst als jemand angesprochen, der „ein für alle Mal“ alles weiß. Das gilt für jeden Gläubigen, auch wenn er erst seit kurzem bekehrt ist. Du hast nämlich „die Salbung von dem Heiligen“ und weißt alles (1Joh 2,20). Im Lauf der Zeit kann das entsprechende Bewusstsein wohl mal nachlassen. Dann ist es gut, wieder daran erinnert zu werden.
Im ersten Beispiel geht es um das Volk Israel, als es aus Ägypten erlöst war. Gott hatte das Volk erlöst und ihm das Land Kanaan verheißen. Zu der Verheißung gehörte, dass Er ihnen auch helfen würde, das Land in Besitz zu nehmen. Als das Volk jedoch auf das böse Gerücht hörte, das die zehn Kundschafter über das Gelobte Land verbreiteten, rebellierten sie gegen den Herrn und glaubten Ihm nicht. Sie weigerten sich strikt, das Land in Besitz zu nehmen (4. Mose 13 und 14; 1Kor 10,5-10), und zeigten damit ihren Unglauben. Sie schoben Gott auf die Seite.
Nachdem Gott zuerst in Gnade mit ihnen gehandelt hatte, indem Er sie aus Ägypten erlöste, handelte Er „zum anderen“ mit ihnen wegen ihres Unglaubens. Das Ergebnis war, dass alle starben, die beim Auszug zwanzig Jahre und älter waren, mit Ausnahme von Josua und Kaleb (4Mo 14,29; 30; 35; Heb 3,16-19).
Jud 1,6. Das zweite Beispiel für Rebellion und Abfall sind Engel, die auf abscheuliche Weise sündigten. Sie haben „ihren ersten Zustand“, das heißt ihre ursprüngliche Stellung als Engel, die Gott ihnen gegeben hatte, „nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen“. Wahrscheinlich finden wir das vor allem in 1. Mose 6 (1Mo 6,1-7). Dort ist die Rede von „Söhnen Gottes“, von denen wir aus Hiob 1,6; Hiob 2,1 wissen, dass sie Engel sind. Diese „Söhne Gottes“ hatten eine menschliche Gestalt angenommen und sich Frauen aus dem Menschengeschlecht genommen.
Dieses Böse war so schlimm, dass Gott diesen Engeln jede Bewegungsfreiheit genommen hat. Er hat sie damals schon mit „ewigen Ketten“ gefesselt, das sind Fesseln, die sie in Ewigkeit haben werden und die sie bereits jetzt in „Finsternis“ gefangenhalten, so dass sie niemals mehr das Licht sehen werden. Sie werden dort „verwahrt“, bis das endgültige Gericht an ihnen vollzogen wird.
Jud 1,7. Das dritte Beispiel schließt sich unmittelbar an das vorhergehende an, was du an dem Wort „wie“ erkennen kannst, mit dem Jud 1,7 beginnt. Was in Sodom und Gomorra und den umliegenden Städten geschah, ist von derselben Art Verdorbenheit wie das, was die Engel taten, jedoch noch schlimmer. Das führt den Abfall zu einem Höhepunkt. Es geht um die gröbste Schamlosigkeit, eine Schamlosigkeit, die sich gegen alles Natürliche richtet, das Gott gegeben hat. Diese besondere Perversion ist der homosexuelle Verkehr von Männern, die miteinander „Schande trieben“ (Röm 1,26; 27). Sie haben ihre ursprüngliche Natur aufgegeben. Das ist Aufstand und Abfall. Es ist Hurerei, wobei sie „anderem Fleisch“ nachgehen, Dinge, die der natürlichen Ordnung Gottes völlig zuwider sind.
Die von den Liberalen propagierte zügellose, freie Lebensweise und die Lobby, die die homosexuelle Praxis für rechtmäßig erklären will, werden mit den Praktiken von Sodom und Gomorra und den umgebenden Städten verglichen. Was Gott mit diesen Städten getan hat, zeigt, wie Er darüber urteilt. Das sollte eine Warnung für jeden sein, der so lebt oder das als normal bejaht und sich vielleicht sogar für eine allgemeine Akzeptanz einsetzt. Die „Strafe des ewigen Feuers“ zeigt, dass das Gericht Gottes darüber niemals zu einem Ende kommt. Alle Abtrünnigen werden von diesem Gericht getroffen werden.
Diese drei Beispiele haben nicht eine chronologische, sondern eine geistliche Reihenfolge. Die Abtrünnigen werden
1. wie die ungläubigen Israeliten den leiblichen Tod sterben,
2. wie die Engel sein, die ihren Ursprung nicht bewahrt haben, in der Finsternis aufbewahrt werden für das Gericht vor dem großen weißen Thron und schließlich
3. wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte sein und in das ewige Feuer geworfen werden.
Jud 1,8. Nach diesen Beispielen des Abfalls und dem Gericht Gottes darüber kehrt Judas zu seinem Thema zurück: den Abtrünnigen seiner Zeit. Das gesamte Gedankenleben dieser Menschen ist unrein. Sie sind „Träumer“, die in einer Phantasiewelt mit schmutzigen Phantasien leben. Die Erfüllung ihrer Träume finden sie letztlich in abscheulichen sexuellen Sünden wie früher die Männer von Sodom. Sie leben in Auflehnung gegen Gott und lehnen jede Form der von Ihm gegebenen Autorität ab. Zugleich sprechen sie auf lästerhafte Weise über alles, was Gott mit einer gewissen Ehre und Herrlichkeit bekleidet hat, worin etwas von Ihm sichtbar wird.
Jud 1,9. Diese Menschen sind so brutal, dass sie Dinge sagen, die selbst der Erzengel Michael dem Teufel nicht zu sagen wagte, als er mit ihm einen Wortwechsel um den Leib Moses hatte. Judas teilt hier einen Vorfall mit, den du nirgendwo in der Bibel findest. Diese Mitteilung hat er vom Geist Gottes bekommen. Wir wissen, dass der Herr Mose in einem Tal im Land Moab begraben hat und dass niemand sein Grab kennt (5Mo 34,6). Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Teufel den Ort, wo Mose begraben ist, in der Absicht gesucht hat, dem Volk den Ort zu nennen und einen Wallfahrtsort – das ist Götzenort – daraus zu machen. Darin widerstand Michael ihm.
In Zukunft wird Michael sich als stärker als der Teufel erweisen, denn er wird ihn aus dem Himmel werfen (Off 12,7-9). Michael kennt seine Zeit, wo er gegen den Teufel auftreten wird, und greift nicht voraus. Deshalb fällt er gegenüber diesem Engelfürsten im Reich der Finsternis kein „lästerndes Urteil“. Das Urteil überlässt er dem Herrn. Beachte auch die Haltung Davids gegenüber Saul, als dieser bereits von Gott verworfen war. Solange Saul regierte, nahm David eine untertänige Haltung ein (1Sam 24,7-11).
Die Gefahr ist, dass wir Macht über die ausüben wollen, die das Werk des Teufels tun. Deshalb sollten wir das Wort der Schrift beachten: „Mein ist die Rache; ich will vergelten“ (Röm 12,19). Wir können von der Haltung Michaels auch lernen, dass wir mit dem Teufel nicht Spott treiben sollen und nicht meinen sollen, ihn lächerlich machen zu können, indem wir ihm allerlei abfällige Namen geben, wie es in manchen evangelikalen Kreisen geschieht.
Lies noch einmal Judas 1,4–9.
Frage oder Aufgabe: Woran kannst du Menschen erkennen, die sich eingeschlichen haben?
Verse 4-9
Beispiele des Abfalls und Gottes Gericht darüber
Jud 1,4. Judas erklärt und begründet nun seinen Aufruf zum Kampf. Solltest du Bedenken haben, an diesem Kampf teilzunehmen, wird dich seine Erklärung von der Notwendigkeit überzeugen, dass auch du dich dafür einsetzt. Er schildert auf eindrucksvolle Weise den Zustand der bekennenden Christenheit, wie er sich schon damals entwickelte. Diese Entwicklung ist seitdem nicht stehengeblieben, sondern ist immer schlimmer geworden. Das bedeutet, dass die Notwendigkeit, für den Glauben zu kämpfen, noch zugenommen hat.
Es gibt nämlich „gewisse Menschen“, das sind Menschen mit einem gewissen Charakter, die sich in die Gemeinde „nebeneingeschlichen“ haben, ganz heimlich, mit List oder durch die Hintertür (vgl. Gal 2,4). Diese Menschen sind keine Gläubigen. Judas nennt sie ausdrücklich „Gottlose“. Es sind Menschen, „die schon längst zu diesem Gericht zuvor aufgezeichnet waren“. Das bedeutet nicht, dass ihre Namen zuvor aufgeschrieben wurden, sondern dass das Gericht Menschen, die solche Dinge tun, treffen würde. Bereits vor vielen Jahrhunderten, schon vor der Sintflut, hat Henoch dieses Gericht angekündigt. Damals schon ließ Gott mitteilen, was Er am Ende der Zeit mit diesen Gottlosen tun würde (vgl. die Jud 1,14; 15).
Es gibt Menschen, unter ihnen auch aufrichtige Kinder Gottes, die aus dem, was Judas sagt, den Schluss ziehen, Gott habe vorherbestimmt, dass Menschen verlorengehen. Diese Schlussfolgerung ist jedoch nicht in Übereinstimmung mit der Lehre der Schrift. Gott bestimmt niemanden dazu, für ewig verlorenzugehen. Das zuvor aufgezeichnete Gericht betrifft Menschen, die sich selbst zum Verderben zubereitet haben (Röm 9,22; 2Pet 2,3). Das ist ähnlich wie bei einer Geldbuße, die ich zahlen muss, wenn ich zum Beispiel irgendwo parke, ohne einen Parkschein zu ziehen, obwohl darauf eine Geldbuße steht. Wenn ich also ohne Ticket dort parke, bin ich dazu verurteilt, ein Bußgeld zu zahlen. Das „Urteil“ steht schon längst für alle fest, die diese Straftat begehen, doch der Vollzug geschieht erst, wenn jemand die Straftat begangen hat.
Judas zögert nicht, diese bösen Menschen zu entlarven. Er arbeitet nicht langsam darauf hin, sondern stellt sie direkt bloß. Er tut das, um ihren Charakter sofort deutlich zu machen und um damit den Gutgläubigen in der Gemeinde die Augen für diese korrupten Menschen zu öffnen. Solche Menschen geben sich für Christen aus und können auch schön reden, wie du im Weiteren sehen wirst. Judas nimmt da kein Blatt vor den Mund. Sie sind „Gottlose“, die den Glauben zerstören. Sie haben zwei Hauptkennzeichen: Das erste Kennzeichen ist, dass sie die Gnade missbrauchen, indem sie sie als Deckmantel zur Erfüllung ihrer eigenen Begierden benutzen. Das zweite Kennzeichen ist, dass sie die Autorität des Herrn Jesus vollständig ablehnen.
Dass sie „gottlos“ sind (das Wort „gottlos“ kommt in diesem Brief wenigstens siebenmal vor), bedeutet, dass sie ohne jede Ehrerbietung und Furcht Gott gegenüber sind. Diese Haltung drückt sich in den beiden oben genannten Kennzeichen aus. Sie wagen es, die Gnade zu missbrauchen, um ihre Ausschweifungen zu rechtfertigen (vgl. Tit 2,12, wo die Gnade das völlige Gegenteil unterweist). Sie nehmen die christliche Freiheit in Anspruch, um ein Leben „in Ausschweifung“ zu führen. Jedes Empfinden für das, was angemessen ist, fehlt ihnen. Zugleich „verleugnen“ und verachten sie die absolute und göttliche Autorität des Herrn Jesus.
Diese „nebeneingeschlichenen“ Personen kannst du also an ihrer Lebensweise erkennen. Es ist absolut keine Frage, ob sie vielleicht doch wiedergeboren sind. Sie leben so, wie der Mensch das seit dem Sündenfall losgelöst von Gott tut. Sie folgen den Begierden des Fleisches, und zwar ausschweifend, und leben ihr Leben in Hochmut, so wie ihnen gerade der Sinn danach steht. Sie anerkennen nicht im Geringsten die Autorität des absoluten Herrschers Jesus Christus. Du kannst das insbesondere daran erkennen, wie sie mit dem Wort Gottes umgehen. Sie haben keinerlei Respekt davor, beugen sich nicht davor, es macht nicht den geringsten Eindruck auf sie.
Jud 1,5. Aus demselben Wort, das sie leugnen, will Judas dich an drei Ereignisse aus der Anfangszeit des Alten Testamentes erinnern. In diesen drei Beispielen werden der Abfall, über den er spricht, und das Gericht Gottes darüber deutlich gezeigt.
Du wirst als jemand angesprochen, der „ein für alle Mal“ alles weiß. Das gilt für jeden Gläubigen, auch wenn er erst seit kurzem bekehrt ist. Du hast nämlich „die Salbung von dem Heiligen“ und weißt alles (1Joh 2,20). Im Lauf der Zeit kann das entsprechende Bewusstsein wohl mal nachlassen. Dann ist es gut, wieder daran erinnert zu werden.
Im ersten Beispiel geht es um das Volk Israel, als es aus Ägypten erlöst war. Gott hatte das Volk erlöst und ihm das Land Kanaan verheißen. Zu der Verheißung gehörte, dass Er ihnen auch helfen würde, das Land in Besitz zu nehmen. Als das Volk jedoch auf das böse Gerücht hörte, das die zehn Kundschafter über das Gelobte Land verbreiteten, rebellierten sie gegen den Herrn und glaubten Ihm nicht. Sie weigerten sich strikt, das Land in Besitz zu nehmen (4. Mose 13 und 14; 1Kor 10,5-10), und zeigten damit ihren Unglauben. Sie schoben Gott auf die Seite.
Nachdem Gott zuerst in Gnade mit ihnen gehandelt hatte, indem Er sie aus Ägypten erlöste, handelte Er „zum anderen“ mit ihnen wegen ihres Unglaubens. Das Ergebnis war, dass alle starben, die beim Auszug zwanzig Jahre und älter waren, mit Ausnahme von Josua und Kaleb (4Mo 14,29; 30; 35; Heb 3,16-19).
Jud 1,6. Das zweite Beispiel für Rebellion und Abfall sind Engel, die auf abscheuliche Weise sündigten. Sie haben „ihren ersten Zustand“, das heißt ihre ursprüngliche Stellung als Engel, die Gott ihnen gegeben hatte, „nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen“. Wahrscheinlich finden wir das vor allem in 1. Mose 6 (1Mo 6,1-7). Dort ist die Rede von „Söhnen Gottes“, von denen wir aus Hiob 1,6; Hiob 2,1 wissen, dass sie Engel sind. Diese „Söhne Gottes“ hatten eine menschliche Gestalt angenommen und sich Frauen aus dem Menschengeschlecht genommen.
Dieses Böse war so schlimm, dass Gott diesen Engeln jede Bewegungsfreiheit genommen hat. Er hat sie damals schon mit „ewigen Ketten“ gefesselt, das sind Fesseln, die sie in Ewigkeit haben werden und die sie bereits jetzt in „Finsternis“ gefangenhalten, so dass sie niemals mehr das Licht sehen werden. Sie werden dort „verwahrt“, bis das endgültige Gericht an ihnen vollzogen wird.
Jud 1,7. Das dritte Beispiel schließt sich unmittelbar an das vorhergehende an, was du an dem Wort „wie“ erkennen kannst, mit dem Jud 1,7 beginnt. Was in Sodom und Gomorra und den umliegenden Städten geschah, ist von derselben Art Verdorbenheit wie das, was die Engel taten, jedoch noch schlimmer. Das führt den Abfall zu einem Höhepunkt. Es geht um die gröbste Schamlosigkeit, eine Schamlosigkeit, die sich gegen alles Natürliche richtet, das Gott gegeben hat. Diese besondere Perversion ist der homosexuelle Verkehr von Männern, die miteinander „Schande trieben“ (Röm 1,26; 27). Sie haben ihre ursprüngliche Natur aufgegeben. Das ist Aufstand und Abfall. Es ist Hurerei, wobei sie „anderem Fleisch“ nachgehen, Dinge, die der natürlichen Ordnung Gottes völlig zuwider sind.
Die von den Liberalen propagierte zügellose, freie Lebensweise und die Lobby, die die homosexuelle Praxis für rechtmäßig erklären will, werden mit den Praktiken von Sodom und Gomorra und den umgebenden Städten verglichen. Was Gott mit diesen Städten getan hat, zeigt, wie Er darüber urteilt. Das sollte eine Warnung für jeden sein, der so lebt oder das als normal bejaht und sich vielleicht sogar für eine allgemeine Akzeptanz einsetzt. Die „Strafe des ewigen Feuers“ zeigt, dass das Gericht Gottes darüber niemals zu einem Ende kommt. Alle Abtrünnigen werden von diesem Gericht getroffen werden.
Diese drei Beispiele haben nicht eine chronologische, sondern eine geistliche Reihenfolge. Die Abtrünnigen werden
1. wie die ungläubigen Israeliten den leiblichen Tod sterben,
2. wie die Engel sein, die ihren Ursprung nicht bewahrt haben, in der Finsternis aufbewahrt werden für das Gericht vor dem großen weißen Thron und schließlich
3. wie Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte sein und in das ewige Feuer geworfen werden.
Jud 1,8. Nach diesen Beispielen des Abfalls und dem Gericht Gottes darüber kehrt Judas zu seinem Thema zurück: den Abtrünnigen seiner Zeit. Das gesamte Gedankenleben dieser Menschen ist unrein. Sie sind „Träumer“, die in einer Phantasiewelt mit schmutzigen Phantasien leben. Die Erfüllung ihrer Träume finden sie letztlich in abscheulichen sexuellen Sünden wie früher die Männer von Sodom. Sie leben in Auflehnung gegen Gott und lehnen jede Form der von Ihm gegebenen Autorität ab. Zugleich sprechen sie auf lästerhafte Weise über alles, was Gott mit einer gewissen Ehre und Herrlichkeit bekleidet hat, worin etwas von Ihm sichtbar wird.
Jud 1,9. Diese Menschen sind so brutal, dass sie Dinge sagen, die selbst der Erzengel Michael dem Teufel nicht zu sagen wagte, als er mit ihm einen Wortwechsel um den Leib Moses hatte. Judas teilt hier einen Vorfall mit, den du nirgendwo in der Bibel findest. Diese Mitteilung hat er vom Geist Gottes bekommen. Wir wissen, dass der Herr Mose in einem Tal im Land Moab begraben hat und dass niemand sein Grab kennt (5Mo 34,6). Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Teufel den Ort, wo Mose begraben ist, in der Absicht gesucht hat, dem Volk den Ort zu nennen und einen Wallfahrtsort – das ist Götzenort – daraus zu machen. Darin widerstand Michael ihm.
In Zukunft wird Michael sich als stärker als der Teufel erweisen, denn er wird ihn aus dem Himmel werfen (Off 12,7-9). Michael kennt seine Zeit, wo er gegen den Teufel auftreten wird, und greift nicht voraus. Deshalb fällt er gegenüber diesem Engelfürsten im Reich der Finsternis kein „lästerndes Urteil“. Das Urteil überlässt er dem Herrn. Beachte auch die Haltung Davids gegenüber Saul, als dieser bereits von Gott verworfen war. Solange Saul regierte, nahm David eine untertänige Haltung ein (1Sam 24,7-11).
Die Gefahr ist, dass wir Macht über die ausüben wollen, die das Werk des Teufels tun. Deshalb sollten wir das Wort der Schrift beachten: „Mein ist die Rache; ich will vergelten“ (Röm 12,19). Wir können von der Haltung Michaels auch lernen, dass wir mit dem Teufel nicht Spott treiben sollen und nicht meinen sollen, ihn lächerlich machen zu können, indem wir ihm allerlei abfällige Namen geben, wie es in manchen evangelikalen Kreisen geschieht.
Lies noch einmal Judas 1,4–9.
Frage oder Aufgabe: Woran kannst du Menschen erkennen, die sich eingeschlichen haben?
Verse 10-16
Kennzeichen der Bosheit
Jud 1,10. Judas gebraucht wieder das geringschätzige „Diese“. Im Gegensatz zu Michael „lästern“ diese Abtrünnigen tollkühn und voller Eigensinn, „was sie nicht kennen“. Das ist nichts anderes als arroganter Hochmut. Von Natur aus verstehen sie Dinge, die auch die „unvernünftigen Tiere“ verstehen. Das betrifft die natürlichen Instinkte, Bedürfnisse, die sie haben, wie Essen und Trinken und Sexualität. Tiere handeln nach ihrer Art, ihrem Instinkt. Sie können nicht nachdenken, weil sie keinen Verstand haben. Diese Personen handeln auf die gleiche Weise wie die Tiere. Doch gerade weil sie bei dem, was sie tun, denken können, während sie doch zur Befriedigung ihrer Begierden wie Tiere handeln, erniedrigen sie sich und „verderben sie sich“ durch ihr Handeln. Mit dem Unverstand von Tieren geben sie sich sexueller Befriedigung hin.
Jud 1,11. Über sie wird das „Wehe“ ausgesprochen; das ist das einzige Mal, dass wir in den Briefen ein „Wehe“ hören. Es ist die Sprache des Buches der Endgerichte, des Buches der Offenbarung. Am Beispiel von einigen alttestamentlichen Gottlosen beschreibt Judas den Weg, der zu diesem „Wehe“ führt.
Sie sind „den Weg Kains gegangen“. Sie sind wie Kain und gehen seinen Weg, den Weg einer Religion, die nicht auf der Gerechtigkeit Gottes beruht, sondern auf ihrer eigenen Gerechtigkeit. Kain war der Erste, der diesen Weg ging, und dieser Weg ist immer noch außergewöhnlich beliebt. Er glaubte an Gott, meinte jedoch, Gott auf seine eigene Weise ehren zu können, nämlich mit seinen eigenen „guten Werken“ (1Mo 4,3-8). Damit sollte Gott doch zufrieden sein. Kain dachte nicht im Entferntesten daran, Gott ein blutiges Opfer darzubringen. Dabei war Gott selbst es gewesen, der das nach dem Sündenfall veranschaulicht hatte (1Mo 3,21), und Abel hatte es verstanden (1Mo 4,4). Diese Haltung Kains, Gott mit guten Werken zu dienen – für Heiden ist sie normal –, ist in das Christentum eingedrungen und zahllose Menschen haben sie nachgeahmt.
Der nächste Schritt ist der „Irrtum Bileams“ (4Mo 22,7; 4Mo 31,16). Dabei geht es darum, dass man sich im Dienst für Gott bereichert. Bileam nannte sich selbst einen Propheten Gottes, war aber habsüchtig und wollte seine „prophetischen Aussprüche“ zu Geld machen. Das bedeutete, dass er bereit war, für Geld das Volk Gottes zu verfluchen.
Wie Bileam, so können auch die Irrlehrer heutzutage sehr gut reden: Für Geld sagen sie das, was die Leute hören wollen. Sie verdrehen die Wahrheit, um finanziellen Gewinn daraus zu schlagen. Sie machen auf diese Weise das Haus Gottes zu einem Kaufhaus. Das Gute, das von Gott kommt, zu einer käuflichen Ware zu machen, findet sich auf vielfache Weise in der Christenheit, vor allem in der römischen Kirche, wo alle sogenannten Wohltaten von der Geburt bis zum Sterben Geld kosten. Sogar die Situation nach dem Tod wird zu einer Gewinnquelle, denn man kann die Zeit in dem erdichteten „Fegefeuer“ je nach Höhe des Betrages, der dafür bezahlt wird, verkürzen.
Der dritte und letzte Schritt zum Abfall ist die direkte Rebellion gegen Gott, wie man sie bei Korah, zusammen mit Dathan und Abiram, sehen kann (4Mo 16,19-35). Korah verwarf Gottes Erwählung Aarons und seiner Familie zum Priestertum und damit die Autorität Gottes. Er wollte selbst das Priesteramt ausüben und die Stelle eines Vermittlers einnehmen, um Herrschaft über das Volk Gottes ausüben zu können. Auch das sehen wir im römischen Katholizismus zur Genüge. Das Gericht Gottes wurde an ihm und an ihnen vollzogen. Sie fuhren lebendig in den Scheol (das Totenreich) hinab.
Diesen drei Personen war gemeinsam, dass sie sich etwas anmaßten, was sie nicht waren. In Kain sehen wir einen falschen Anbeter, in Bileam einen falschen Propheten und in Korah einen falschen Priester. Der Abfall jeder dieser Personen hatte es mit Religion zu tun. Auch hier ist die Reihenfolge nicht chronologisch, sondern geistlich: Kain ging, Bileam gab sich hin und Korah kam um. Das ist eine Beschreibung des geistlichen Niedergangs und des Endes der Menschen, die das betrifft.
Jud 1,12. Es ist so, als würde Judas bei der Suche nach Beispielen alle Kraft anwenden, um deutlich zu machen, was für Leute diese Abtrünnigen sind. Um den Charakter und das Schicksal dieser Abtrünnigen noch deutlicher zu beschreiben, gebraucht er in den Jud 1,12; 13 einige Beispiele aus der Natur.
Als erstes Beispiel nennt er „Flecken“. „Flecken“ sind buchstäblich Klippen, also Felsen unter Wasser, an denen Boote zerschellen können, wenn der Steuermann sie nicht beachtet. Er nennt die Abtrünnigen „Flecken bei euren Liebesmahlen“. Liebesmahle sind Gemeinschaftsmahlzeiten, die die ersten Christen mit dem Abendmahl verbanden (vgl. 1Kor 11,20).
In diesen Abtrünnigen war jedoch nichts von christlicher Liebe und Gemeinschaft zu sehen. Während der Liebesmahlfeiern dachten sie nur an sich. Sie hielten „Festessen“, ohne zu befürchten, dass man sie für unanständig oder habgierig ansehen würde. Unverschämt weideten sie sich selbst und taten damit das genaue Gegenteil von dem, was der Herr tut, der auf das Wohlergehen der Schafe achtet. Über sie wird in Hesekiel 34 – das ist ein Kapitel, in dem es um die falschen Hirten geht – das „Wehe“ ausgesprochen (Hes 34,2).
Möglicherweise sprachen diese Menschen, während sie sich an all den schmackhaften Speisen labten, mit schönen Worten erbauliche Gedanken aus. Sie zogen eine eindrucksvolle Show ab, doch es war nichts dahinter, es waren nur prächtige Seifenblasen. Sie weckten Hoffnung auf Erquickung wie Wolken, von denen man Wasser erwartet, aber sie waren „Wolken ohne Wasser“. Sie bildeten einen großen Gegensatz zu Mose, der in Bezug auf seine Worte an das Volk den Wunsch hatte: „Wie Regen träufle meine Lehre, wie Tau fließe meine Rede, wie Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut!“ (5Mo 32,2; vgl. Jes 55,10).
Das, was sie sagten, gab keinen Halt, denn sie wurden „von Winden hingetrieben“. Sie verhielten sich zunehmend unbeständig und sagten jedes Mal andere Dinge, an denen man nichts festmachen konnte. Sie hinterließen nur Ernüchterung und Hoffnungslosigkeit. Was für ein Unterschied zu dem Wunsch des Paulus für die Gläubigen: „... nicht mehr ... hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, die durch die Betrügerei der Menschen kommt, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum, sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe“ (Eph 4,14; 15; siehe auch Heb 13,9)!
Sie waren wie „spätherbstliche Bäume, fruchtleer“, also Bäume, aus denen das Leben gewichen war und von denen daher auch keine Frucht zu erwarten war. Sie waren „zweimal erstorben“. Zuerst einmal waren sie „tot ... in ... Vergehungen und Sünden“ (Eph 2,1), und zweitens waren sie tot in ihrem Bekenntnis, weil darin jedes Leben fehlte.
Sie waren bis in die Wurzel tot, es gab keinerlei Verbindung mit dem Leben, das auch nicht kommen konnte, weil sie von der Wurzel abgeschnitten waren. Sie waren „entwurzelt“. So blieb die in Aussicht gestellte Frucht aus, so wie das in Aussicht gestellte Wasser aus den Wolken ausblieb. Solche Bäume müssen umgehauen werden (Lk 13,9). Diese Menschen sind wie entwurzelte Bäume, und das bedeutet, dass sie von dem Ort weggenommen sind, den sie ihrem Bekenntnis nach einnahmen. Das Einzige, was entwurzelte Bäume erwartet, ist das Feuer.
Jud 1,13. Ein weiteres Beispiel, das Judas benutzt, ist das des Meeres. Er vergleicht diese Menschen mit wilden „Meereswogen“. Sie sind völlig unbeherrscht, so wie das aufgewühlte Meer (vgl. Jes 57,20). Wenn du schon einmal am Meer gewesen bist, während es stürmte, hast du sicherlich gesehen, wie durch den Wind auf den Wellen Schaumkronen entstehen. Diese Schaumkronen werden vom Wind auf den Strand geblasen. Der Schaum fliegt in alle Richtungen und es bleibt nichts davon übrig.
So ergeht es diesen Menschen und ihren Lehren. Trotz allen Lärms, den sie verursachen, zeigen sie nichts anderes als ihre eigenen Schändlichkeiten, die auf den Spitzen der Wellen sichtbar sind und zum Strand geblasen werden. Das Weiß auf den Wellen scheint auf Reinheit hinzuweisen, doch es ist das Weiß von übertünchten Gräbern (Mt 23,27). Es bleibt nichts davon übrig, es bleibt nichts, was irgendeinen Wert hat.
Mit ihrem ganzen Verhalten vermitteln sie auch noch den Eindruck, dass du ihr Leben als Vorbild für dich nehmen kannst, wonach du dich ausrichten kannst, doch sie sind „Irrsterne“. Sie landen in dem, worin sie auch leben, und das ist „das Dunkel der Finsternis“, und zwar „in Ewigkeit“. Dort werden sie niemanden mehr irreführen können, und dort werden sie sich auch nie mehr etwas Gutes tun können.
Jud 1,14. Über sie ist bereits in frühester Zeit prophezeit worden, dass sie einmal gerichtet werden würden. Als Beweis dazu zitiert Judas Henoch. Um diesen Henoch nicht mit jemand anders gleichen Namens zu verwechseln, heißt es von ihm, dass er der „Siebte von Adam“ war. Er hat davon geweissagt, dass der Herr Jesus kommen würde, um die Gottlosen zu richten.
Diese Weissagung Henochs finden wir nur in diesem Brief. Im Alten Testament lesen wir nichts davon. Der Geist Gottes hat Judas auch dies offenbart. Henoch hat zu seiner Zeit über das Kommen Christi zum Gericht geweissagt, wenn Er von seinen „heiligen Tausenden“, all den Erlösten aller Zeiten, begleitet sein wird. Dieses Gericht hat in der Sintflut eine Vorerfüllung erfahren.
Es ist schön, daran zu denken, dass Henoch selbst vor die Flut von Gott weggenommen wurde, ohne dass er den Tod sah (Heb 11,5). Dadurch ist er ein Bild von der Gemeinde, die ebenfalls in den Himmel aufgenommen werden wird, bevor die Gerichte über die Erde hereinbrechen. Die Gläubigen kommen nicht ins Gericht (Joh 5,24).
Jud 1,15. Das Gericht wird alle Ungläubigen treffen. Christus wird sowohl alle Werke als auch alle Worte der gottlosen Sünder richten. Siehst du, wie der Heilige Geist den Charakter der Gottlosigkeit betont? Die Menschen sind so gottlos wie ihre Werke, ihre Methoden und die harten Worte, die sie „gegen ihn geredet“ haben. Er wird persönlich jede Seele dafür bestrafen. Weil das Gericht nicht sofort auf die Tat folgt, sieht es so aus, als würde Gott vergessen zu strafen, und so tut der Mensch weiterhin Böses (Pred 8,11). Doch der Tag der Abrechnung kommt.
Jud 1,16. Ihre gottlosen Worte gebrauchen sie bei ihrem Murren. Sie sind unzufrieden, sie wollen immer mehr oder etwas anderes haben und klagen über ihr Los. Beständig geben sie Gott an allem die Schuld. Warum lässt Er Kriege und all das Elend zu? Wenn Er so allmächtig ist, warum verändert Er die Welt dann nicht?
Es geht dabei um Menschen, die „nach ihren Begierden wandeln“. Sie sind beständig auf die Befriedigung ihrer Leidenschaften aus. Sie sprechen „stolze Worte“, arrogante, aufgeblasene Worte, hochmütig und heuchlerisch. Sie geben vor, mehr zu sein, als sie sind. Sie kriechen vor Personen, die über ihnen stehen, und schmeicheln Personen aus reinem Egoismus, damit sie Vorteile davon haben. Dabei verfolgen sie ihre eigenen Ziele, denn sie kümmern sich überhaupt nicht um andere. Ihnen ist nur ihr eigenes „Ich“ wichtig.
Lies noch einmal Judas 1,10–16.
Frage oder Aufgabe: Welche Beispiele für Gottlosigkeit zählt Judas in diesen Versen auf?
Verse 10-16
Kennzeichen der Bosheit
Jud 1,10. Judas gebraucht wieder das geringschätzige „Diese“. Im Gegensatz zu Michael „lästern“ diese Abtrünnigen tollkühn und voller Eigensinn, „was sie nicht kennen“. Das ist nichts anderes als arroganter Hochmut. Von Natur aus verstehen sie Dinge, die auch die „unvernünftigen Tiere“ verstehen. Das betrifft die natürlichen Instinkte, Bedürfnisse, die sie haben, wie Essen und Trinken und Sexualität. Tiere handeln nach ihrer Art, ihrem Instinkt. Sie können nicht nachdenken, weil sie keinen Verstand haben. Diese Personen handeln auf die gleiche Weise wie die Tiere. Doch gerade weil sie bei dem, was sie tun, denken können, während sie doch zur Befriedigung ihrer Begierden wie Tiere handeln, erniedrigen sie sich und „verderben sie sich“ durch ihr Handeln. Mit dem Unverstand von Tieren geben sie sich sexueller Befriedigung hin.
Jud 1,11. Über sie wird das „Wehe“ ausgesprochen; das ist das einzige Mal, dass wir in den Briefen ein „Wehe“ hören. Es ist die Sprache des Buches der Endgerichte, des Buches der Offenbarung. Am Beispiel von einigen alttestamentlichen Gottlosen beschreibt Judas den Weg, der zu diesem „Wehe“ führt.
Sie sind „den Weg Kains gegangen“. Sie sind wie Kain und gehen seinen Weg, den Weg einer Religion, die nicht auf der Gerechtigkeit Gottes beruht, sondern auf ihrer eigenen Gerechtigkeit. Kain war der Erste, der diesen Weg ging, und dieser Weg ist immer noch außergewöhnlich beliebt. Er glaubte an Gott, meinte jedoch, Gott auf seine eigene Weise ehren zu können, nämlich mit seinen eigenen „guten Werken“ (1Mo 4,3-8). Damit sollte Gott doch zufrieden sein. Kain dachte nicht im Entferntesten daran, Gott ein blutiges Opfer darzubringen. Dabei war Gott selbst es gewesen, der das nach dem Sündenfall veranschaulicht hatte (1Mo 3,21), und Abel hatte es verstanden (1Mo 4,4). Diese Haltung Kains, Gott mit guten Werken zu dienen – für Heiden ist sie normal –, ist in das Christentum eingedrungen und zahllose Menschen haben sie nachgeahmt.
Der nächste Schritt ist der „Irrtum Bileams“ (4Mo 22,7; 4Mo 31,16). Dabei geht es darum, dass man sich im Dienst für Gott bereichert. Bileam nannte sich selbst einen Propheten Gottes, war aber habsüchtig und wollte seine „prophetischen Aussprüche“ zu Geld machen. Das bedeutete, dass er bereit war, für Geld das Volk Gottes zu verfluchen.
Wie Bileam, so können auch die Irrlehrer heutzutage sehr gut reden: Für Geld sagen sie das, was die Leute hören wollen. Sie verdrehen die Wahrheit, um finanziellen Gewinn daraus zu schlagen. Sie machen auf diese Weise das Haus Gottes zu einem Kaufhaus. Das Gute, das von Gott kommt, zu einer käuflichen Ware zu machen, findet sich auf vielfache Weise in der Christenheit, vor allem in der römischen Kirche, wo alle sogenannten Wohltaten von der Geburt bis zum Sterben Geld kosten. Sogar die Situation nach dem Tod wird zu einer Gewinnquelle, denn man kann die Zeit in dem erdichteten „Fegefeuer“ je nach Höhe des Betrages, der dafür bezahlt wird, verkürzen.
Der dritte und letzte Schritt zum Abfall ist die direkte Rebellion gegen Gott, wie man sie bei Korah, zusammen mit Dathan und Abiram, sehen kann (4Mo 16,19-35). Korah verwarf Gottes Erwählung Aarons und seiner Familie zum Priestertum und damit die Autorität Gottes. Er wollte selbst das Priesteramt ausüben und die Stelle eines Vermittlers einnehmen, um Herrschaft über das Volk Gottes ausüben zu können. Auch das sehen wir im römischen Katholizismus zur Genüge. Das Gericht Gottes wurde an ihm und an ihnen vollzogen. Sie fuhren lebendig in den Scheol (das Totenreich) hinab.
Diesen drei Personen war gemeinsam, dass sie sich etwas anmaßten, was sie nicht waren. In Kain sehen wir einen falschen Anbeter, in Bileam einen falschen Propheten und in Korah einen falschen Priester. Der Abfall jeder dieser Personen hatte es mit Religion zu tun. Auch hier ist die Reihenfolge nicht chronologisch, sondern geistlich: Kain ging, Bileam gab sich hin und Korah kam um. Das ist eine Beschreibung des geistlichen Niedergangs und des Endes der Menschen, die das betrifft.
Jud 1,12. Es ist so, als würde Judas bei der Suche nach Beispielen alle Kraft anwenden, um deutlich zu machen, was für Leute diese Abtrünnigen sind. Um den Charakter und das Schicksal dieser Abtrünnigen noch deutlicher zu beschreiben, gebraucht er in den Jud 1,12; 13 einige Beispiele aus der Natur.
Als erstes Beispiel nennt er „Flecken“. „Flecken“ sind buchstäblich Klippen, also Felsen unter Wasser, an denen Boote zerschellen können, wenn der Steuermann sie nicht beachtet. Er nennt die Abtrünnigen „Flecken bei euren Liebesmahlen“. Liebesmahle sind Gemeinschaftsmahlzeiten, die die ersten Christen mit dem Abendmahl verbanden (vgl. 1Kor 11,20).
In diesen Abtrünnigen war jedoch nichts von christlicher Liebe und Gemeinschaft zu sehen. Während der Liebesmahlfeiern dachten sie nur an sich. Sie hielten „Festessen“, ohne zu befürchten, dass man sie für unanständig oder habgierig ansehen würde. Unverschämt weideten sie sich selbst und taten damit das genaue Gegenteil von dem, was der Herr tut, der auf das Wohlergehen der Schafe achtet. Über sie wird in Hesekiel 34 – das ist ein Kapitel, in dem es um die falschen Hirten geht – das „Wehe“ ausgesprochen (Hes 34,2).
Möglicherweise sprachen diese Menschen, während sie sich an all den schmackhaften Speisen labten, mit schönen Worten erbauliche Gedanken aus. Sie zogen eine eindrucksvolle Show ab, doch es war nichts dahinter, es waren nur prächtige Seifenblasen. Sie weckten Hoffnung auf Erquickung wie Wolken, von denen man Wasser erwartet, aber sie waren „Wolken ohne Wasser“. Sie bildeten einen großen Gegensatz zu Mose, der in Bezug auf seine Worte an das Volk den Wunsch hatte: „Wie Regen träufle meine Lehre, wie Tau fließe meine Rede, wie Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut!“ (5Mo 32,2; vgl. Jes 55,10).
Das, was sie sagten, gab keinen Halt, denn sie wurden „von Winden hingetrieben“. Sie verhielten sich zunehmend unbeständig und sagten jedes Mal andere Dinge, an denen man nichts festmachen konnte. Sie hinterließen nur Ernüchterung und Hoffnungslosigkeit. Was für ein Unterschied zu dem Wunsch des Paulus für die Gläubigen: „... nicht mehr ... hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre, die durch die Betrügerei der Menschen kommt, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum, sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe“ (Eph 4,14; 15; siehe auch Heb 13,9)!
Sie waren wie „spätherbstliche Bäume, fruchtleer“, also Bäume, aus denen das Leben gewichen war und von denen daher auch keine Frucht zu erwarten war. Sie waren „zweimal erstorben“. Zuerst einmal waren sie „tot ... in ... Vergehungen und Sünden“ (Eph 2,1), und zweitens waren sie tot in ihrem Bekenntnis, weil darin jedes Leben fehlte.
Sie waren bis in die Wurzel tot, es gab keinerlei Verbindung mit dem Leben, das auch nicht kommen konnte, weil sie von der Wurzel abgeschnitten waren. Sie waren „entwurzelt“. So blieb die in Aussicht gestellte Frucht aus, so wie das in Aussicht gestellte Wasser aus den Wolken ausblieb. Solche Bäume müssen umgehauen werden (Lk 13,9). Diese Menschen sind wie entwurzelte Bäume, und das bedeutet, dass sie von dem Ort weggenommen sind, den sie ihrem Bekenntnis nach einnahmen. Das Einzige, was entwurzelte Bäume erwartet, ist das Feuer.
Jud 1,13. Ein weiteres Beispiel, das Judas benutzt, ist das des Meeres. Er vergleicht diese Menschen mit wilden „Meereswogen“. Sie sind völlig unbeherrscht, so wie das aufgewühlte Meer (vgl. Jes 57,20). Wenn du schon einmal am Meer gewesen bist, während es stürmte, hast du sicherlich gesehen, wie durch den Wind auf den Wellen Schaumkronen entstehen. Diese Schaumkronen werden vom Wind auf den Strand geblasen. Der Schaum fliegt in alle Richtungen und es bleibt nichts davon übrig.
So ergeht es diesen Menschen und ihren Lehren. Trotz allen Lärms, den sie verursachen, zeigen sie nichts anderes als ihre eigenen Schändlichkeiten, die auf den Spitzen der Wellen sichtbar sind und zum Strand geblasen werden. Das Weiß auf den Wellen scheint auf Reinheit hinzuweisen, doch es ist das Weiß von übertünchten Gräbern (Mt 23,27). Es bleibt nichts davon übrig, es bleibt nichts, was irgendeinen Wert hat.
Mit ihrem ganzen Verhalten vermitteln sie auch noch den Eindruck, dass du ihr Leben als Vorbild für dich nehmen kannst, wonach du dich ausrichten kannst, doch sie sind „Irrsterne“. Sie landen in dem, worin sie auch leben, und das ist „das Dunkel der Finsternis“, und zwar „in Ewigkeit“. Dort werden sie niemanden mehr irreführen können, und dort werden sie sich auch nie mehr etwas Gutes tun können.
Jud 1,14. Über sie ist bereits in frühester Zeit prophezeit worden, dass sie einmal gerichtet werden würden. Als Beweis dazu zitiert Judas Henoch. Um diesen Henoch nicht mit jemand anders gleichen Namens zu verwechseln, heißt es von ihm, dass er der „Siebte von Adam“ war. Er hat davon geweissagt, dass der Herr Jesus kommen würde, um die Gottlosen zu richten.
Diese Weissagung Henochs finden wir nur in diesem Brief. Im Alten Testament lesen wir nichts davon. Der Geist Gottes hat Judas auch dies offenbart. Henoch hat zu seiner Zeit über das Kommen Christi zum Gericht geweissagt, wenn Er von seinen „heiligen Tausenden“, all den Erlösten aller Zeiten, begleitet sein wird. Dieses Gericht hat in der Sintflut eine Vorerfüllung erfahren.
Es ist schön, daran zu denken, dass Henoch selbst vor die Flut von Gott weggenommen wurde, ohne dass er den Tod sah (Heb 11,5). Dadurch ist er ein Bild von der Gemeinde, die ebenfalls in den Himmel aufgenommen werden wird, bevor die Gerichte über die Erde hereinbrechen. Die Gläubigen kommen nicht ins Gericht (Joh 5,24).
Jud 1,15. Das Gericht wird alle Ungläubigen treffen. Christus wird sowohl alle Werke als auch alle Worte der gottlosen Sünder richten. Siehst du, wie der Heilige Geist den Charakter der Gottlosigkeit betont? Die Menschen sind so gottlos wie ihre Werke, ihre Methoden und die harten Worte, die sie „gegen ihn geredet“ haben. Er wird persönlich jede Seele dafür bestrafen. Weil das Gericht nicht sofort auf die Tat folgt, sieht es so aus, als würde Gott vergessen zu strafen, und so tut der Mensch weiterhin Böses (Pred 8,11). Doch der Tag der Abrechnung kommt.
Jud 1,16. Ihre gottlosen Worte gebrauchen sie bei ihrem Murren. Sie sind unzufrieden, sie wollen immer mehr oder etwas anderes haben und klagen über ihr Los. Beständig geben sie Gott an allem die Schuld. Warum lässt Er Kriege und all das Elend zu? Wenn Er so allmächtig ist, warum verändert Er die Welt dann nicht?
Es geht dabei um Menschen, die „nach ihren Begierden wandeln“. Sie sind beständig auf die Befriedigung ihrer Leidenschaften aus. Sie sprechen „stolze Worte“, arrogante, aufgeblasene Worte, hochmütig und heuchlerisch. Sie geben vor, mehr zu sein, als sie sind. Sie kriechen vor Personen, die über ihnen stehen, und schmeicheln Personen aus reinem Egoismus, damit sie Vorteile davon haben. Dabei verfolgen sie ihre eigenen Ziele, denn sie kümmern sich überhaupt nicht um andere. Ihnen ist nur ihr eigenes „Ich“ wichtig.
Lies noch einmal Judas 1,10–16.
Frage oder Aufgabe: Welche Beispiele für Gottlosigkeit zählt Judas in diesen Versen auf?
Verse 17-25
Ermahnungen und Ermutigungen
Jud 1,17. Judas hat ausführlich die Kennzeichen der Gottlosen beschrieben. Mit den Worten „Ihr aber“ richtet er sich wieder an die Gläubigen. Wie in Jud 1,3 redet er sie wieder mit „Geliebte“ an. Er sagt ihnen, sie brauchten sich nicht zu wundern, dass solche Menschen, wie er sie zuvor beschrieben hat, unter ihnen waren. Sie sollten sich nur daran erinnern, was die Apostel „unseres Herrn Jesus Christus“ gesagt hatten. Wenn sie das zu Herzen nähmen, würden sie davor bewahrt werden, sich mit diesen Leuten einzulassen oder sich von ihren Spöttereien und gottlosen Begierden beeinflussen zu lassen.
Du siehst, dass Judas dich auf die inspirierten Schriften hinweist, in denen aufgezeichnet ist, was die Apostel gesagt haben. Zurück zur Schrift und nicht zu menschlichen Schriften, wie bibeltreu sie auch sein mögen. In Apostelgeschichte 20 findest du Warnungen aus dem Mund von Paulus im Blick auf das Auftreten solcher Menschen, vor denen Judas hier warnt (Apg 20,29; 30). Auch Petrus und Johannes haben über solche Leute geschrieben (2Pet 2,1; 2Pet 3,3; 1Joh 2,18; 19).
Jud 1,18. Ihre warnenden Worte machen deutlich, „dass am Ende der Zeit Spötter sein werden“. Diese Zeit hat ihren Anfang genommen, als der Herr Jesus auf die Erde kam und verworfen wurde, und sie wird bis zu seinem Wiederkommen andauern. Diese gesamte Zeitspanne wird gekennzeichnet – nicht durch die Unterwerfung der Welt unter das Evangelium, sondern – durch das Auftreten von Spöttern, die das tun, was sie selbst wollen, und die mit Gott nichts anfangen können. Ihr ganzes Leben steht im Zeichen der Befriedigung ihrer „eigenen Begierden der Gottlosigkeit“.
Jud 1,19. Die Menschen, über die Judas hier spricht, waren unverbesserlich. Sie bildeten eine eigene Gruppe inmitten der Gemeinde, weil sie kein Teil an dem hatten, was die Gläubigen miteinander verbindet. Sie sonderten sich ab wie die Pharisäer und bildeten eine Partei innerhalb der Gemeinde, um dort ihr böses Werk zu tun. Sie fühlten sich den anderen überlegen, die in ihren Augen beschränkt und engstirnig waren, und schauten verächtlich auf sie herab.
Sie sind „natürliche Menschen“, das sind Menschen, die durch ihre Seele, ihre Gefühle geleitet werden und nicht, wie Gott es beabsichtigt hatte, durch ihren Geist, in Verbindung mit Ihm. Sie haben kein neues Leben, sondern sind und bleiben natürliche Menschen, die nach dem Lustprinzip leben. Sie haben nicht die geringste Spur von Leben aus Gott. Sie sind nicht wiedergeboren und sind daher Menschen, „die den Geist nicht haben“. Was sie auch im Blick auf ihr Christsein behaupten mögen, ihr Zustand ist unmöglich das Werk des Geistes Gottes.
Damit enden die Verse, die vom Abfall und von den Abtrünnigen handeln; es gibt hier keinen Hoffnungsschimmer im Blick auf Besserung. Das Gericht wird mit ganzer Heftigkeit über sie hereinbrechen, und zwar bei der Ankunft des Herrn Jesus mit all den Seinen.
Jud 1,20; 21. Ab Jud 1,20 zählt Judas eine Reihe von Ermutigungen auf. In den Jud 1,20-23 tut er das in Form von Ermahnungen und in den Jud 1,24; 25 in Form eines Lobpreises. Es sind sieben Ermahnungen, von denen vier dich persönlich und drei deine Beziehung zu anderen betreffen.
Die Ermahnungen werden mit einem erneuten „Ihr aber, Geliebte“ eingeleitet. Das kennzeichnet wieder den Gegensatz zu der Kategorie von Menschen, wie sie in den vorhergehenden Versen beschrieben werden.
Dann folgen die Ermahnungen:
Jud 1,20a. Für den Glauben muss nicht nur gekämpft werden, sondern du musst durch den Glauben auch auferbaut werden. Dafür musst du selbst sorgen: dich selbst erbauen auf deinen allerheiligsten Glauben. Das tust du dadurch, dass du dich mit dem Wort Gottes beschäftigst, um die Glaubenswahrheit besser kennenzulernen. Die Glaubenswahrheit ist das Fundament, auf dem deine Seele ruht. Die gesunde Lehre, die von deiner Seele aufgenommen wird, ist für dein geistliches Wohlergehen unverzichtbar. Es ist eine Sache deines Herzens.
Jud 1,20b. Neben der Notwendigkeit der Auferbauung im Glauben ist das Gebet „im [nicht zum!] Heiligen Geist“ sehr wichtig. Für die, die den Geist nicht haben, ist das nicht möglich. Leider beten auch nicht alle Gläubigen immer in dieser Weise. Ein Gläubiger kann rein formal nach einem Standardmuster beten oder so, dass sein Ich im Mittelpunkt steht (Jak 4,3). Solche Gebete haben keine Kraft. Ein Gebet „im Heiligen Geist“ ist ein Gebet in der Kraft des Heiligen Geistes, in dem Er zusammen mit dem Geist des Gläubigen von Gott erbittet, was zum Nutzen des Werkes Gottes und zur Verherrlichung des Herrn Jesus ist.
Jud 1,20c. Wenn du dich selbst auf deinen allerheiligsten Glauben erbaust und im Heiligen Geist betest, musst du dich auch „in der Liebe Gottes“ erhalten. Das bedeutet, dass du dir der Liebe Gottes bewusst bleiben musst. Die Liebe Gottes ist die Atmosphäre, die dich umgibt. Es ist deine Verantwortung, dir dessen bewusst zu sein. Es ist ein Leben in der Gewissheit, dass dich nichts von der Liebe Gottes scheiden kann (Röm 8,39).
Mit der Liebe Gottes ist es wie mit dem Sonnenschein. Die Sonne scheint immer, doch es kann etwas zwischen dich und die Sonne treten, so dass du die Sonne nicht mehr siehst und ihre Wärme nicht mehr spürst. Wenn du Sünde und Unglauben bei dir zulässt, entziehst du dich den Strahlen der Liebe Gottes. Seine Liebe ist zwar da, doch du kannst sie dann nicht genießen. Du hast selbst eine Barrikade davor aufgebaut. Nicht nur Sünden in deinem Leben haben diese Wirkung. Es kann auch sein, dass Schwierigkeiten dich so in Beschlag nehmen, dass du die Liebe Gottes vergisst. Es ist wichtig, dass du nicht zulässt, dass sich etwas zwischen dich und die Liebe Gottes zu dir stellt.
Jud 1,21. Die vierte und letzte Ermahnung, die dich selbst betrifft, besteht – wie Judas es hier sagt – darin, dass du „die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus ... zum ewigen Leben“ erwartest. Es geht hier um das zweite Kommen Christi. Sein erstes Kommen war ebenfalls ein Ausdruck der Barmherzigkeit Gottes (Lk 1,72; 78). Da der Herr Jesus in der jetzigen letzten Zeit im Begriff steht, zum zweiten Mal zu kommen, wird dein Blick darauf gerichtet. Wenn Er kommt, können die Abtrünnigen kein Unheil mehr anrichten. Er nimmt dich dann aus den elenden Umständen heraus zu sich, damit du bei Ihm das ewige Leben in seiner Fülle genießen kannst.
Jud 1,22. Nun folgen noch drei Ermahnungen im Hinblick auf andere. Wenn du die bisherigen vier Ermahnungen zu Herzen nimmst, wirst du danach verlangen, anderen zu helfen, die möglicherweise in die Schlinge der Gottlosen geraten sind und dadurch schon mehr oder weniger beeinflusst sind.
Die Übersetzungen dieser Verse sind in der Tat recht unterschiedlich. Wenn du mehrere Übersetzungen hast, solltest du sie einmal vergleichen. Ich gehe bei meiner Erklärung von der Übersetzung aus, die mich am meisten überzeugt.
Die erste Kategorie betrifft die Zweifler. Sie müssen zurechtgewiesen werden (das ist wohl eine bessere Übersetzung als Erbarmen mit ihnen zu haben), weil sie aus ihren Zweifeln Streitpunkte machen. Du musst sie aus ihren Zweifeln und Diskussionen herausholen, indem du sie von der Wahrheit Gottes überzeugst.
Jud 1,23a. „Andere“ sind schon stärker unter den Einfluss dieser Menschen gekommen, die sich nebeneingeschlichen haben. Du siehst, dass sie den falschen Weg gehen, den Weg zum Feuer. Denk an das Gift der Evolutionstheorie, das wegen der wohlklingenden sogenannten wissenschaftlichen Argumente von vielen ahnungslosen jungen Menschen aufgesogen wird. Dazu zählt auch die Bibelkritik. Da ist nicht nur Zurechtweisung erforderlich, sondern diese „anderen“ müssen mit Kraft aus den Fängen dieser Leute gerissen werden. Das kräftige Gebet eines Gerechten ist nötig, um sie von ihrem Irrweg zu retten (Jak 5,16b-20).
Jud 1,23b. Die dritte Gruppe hat sich am weitesten verirrt. Wenn du eine Aufgabe im Blick auf sie hast, musst du sie „mit Furcht“ ausführen, mit Furcht in Bezug auf dich selbst, dass du nicht von ihnen mit fortgerissen wirst. Du musst sehr vorsichtig sein, dass du dich in keiner Weise mit ihrer Unreinheit verbindest, noch nicht einmal mit einem äußeren Schein (angedeutet durch das „vom Fleisch befleckte Kleid“). Bei deinen Bemühungen, ihnen zu helfen, läufst du Gefahr, dass du versucht wirst, bei ihrer sündigen Lebensweise mitzumachen, statt den nötigen Abstand zu halten.
Jede Verbindung mit dem sündigen Leben muss vermieden werden, auch wenn es um Dinge geht, die an sich nicht sündig sind. Du kannst beispielsweise an irgendwelche Gegenstände denken, die ein anderer auf eine sündige Weise erworben hat und womit er sein sündiges Leben angenehm macht. So habe ich einmal von jemandem, der sich von seinen Sünden reinigen wollte, ein Gerät für meinen Computer bekommen. Nach einiger Zeit bekam ich mit, dass er dieses Gerät von geliehenem Geld gekauft hatte. Er hatte an verschiedenen Stellen erhebliche Schulden gemacht, um sich einen luxuriösen Lebensstil leisten zu können. Er hatte mir das Gerät ohne jegliche Hintergedanken gegeben, doch es war ein Kleid, das vom Fleisch befleckt war. Das empfand er selbst nicht so, als er es mir gab. Ich habe ihm dieses Gerät zurückgegeben und ihm gesagt, dass er es verkaufen solle, um seine Schulden zu verringern.
Jud 1,24. Wenn du alles, was Judas gesagt hat, auf dich einwirken lässt, kann dich ein Gefühl der Ohnmacht beschleichen. Wie schön ist es da, dass Judas seinen Brief damit endet, die Augen auf den zu richten, der dich „ohne Straucheln zu bewahren ... vermag“. Er bewahrt dich auf dem Weg nicht nur vor dem Straucheln, sondern es ist sein Ziel, dich „vor seiner Herrlichkeit untadelig darzustellen“, und das „mit Frohlocken“. Dieses Ziel wird erreicht werden und die Freude wird durch nichts gestört werden.
Jud 1,25. Gott bewahrt uns und macht uns vollkommen, denn Er ist „Gott, unser Heiland“. Er ist das durch „Jesus Christus“, so wie Er alles durch seinen Sohn tut. Jesus Christus ist auch „unser Herr“. Er hat alle Macht. Ihm sei die „Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt“. In dieser gefährlichen Zeit gibt es trotz allem immer einen Grund, Gott zu verherrlichen, oder vielleicht gerade wegen dieser Umstände.
1. „Herrlichkeit“, das ist alle Vortrefflichkeit, die von Ihm sichtbar ist.
2. „Majestät“, das ist seine Würde und seine Pracht über alles hinaus.
3. „Macht“, das ist seine Allmacht, es sind alle Mittel, die Er hat, alles, was Ihm zur Verfügung steht, um alle seine Pläne auszuführen.
4. „Gewalt“, das sind sein persönliches Recht und die innere Fähigkeit, es auszuführen.
Das alles wird Ihm durch die Zeiten hindurch, sowohl „jetzt“ als auch „in alle Ewigkeit“, von den Seinen dargebracht. Damit stimmen wir, du und ich, von Herzen ein und sagen mit Judas: „Amen“, so ist es und nicht anders.
Lies noch einmal Judas 1,17–25.
Frage oder Aufgabe: Welche Ermahnungen und Ermutigungen findest du in diesem Abschnitt?
Verse 17-25
Ermahnungen und Ermutigungen
Jud 1,17. Judas hat ausführlich die Kennzeichen der Gottlosen beschrieben. Mit den Worten „Ihr aber“ richtet er sich wieder an die Gläubigen. Wie in Jud 1,3 redet er sie wieder mit „Geliebte“ an. Er sagt ihnen, sie brauchten sich nicht zu wundern, dass solche Menschen, wie er sie zuvor beschrieben hat, unter ihnen waren. Sie sollten sich nur daran erinnern, was die Apostel „unseres Herrn Jesus Christus“ gesagt hatten. Wenn sie das zu Herzen nähmen, würden sie davor bewahrt werden, sich mit diesen Leuten einzulassen oder sich von ihren Spöttereien und gottlosen Begierden beeinflussen zu lassen.
Du siehst, dass Judas dich auf die inspirierten Schriften hinweist, in denen aufgezeichnet ist, was die Apostel gesagt haben. Zurück zur Schrift und nicht zu menschlichen Schriften, wie bibeltreu sie auch sein mögen. In Apostelgeschichte 20 findest du Warnungen aus dem Mund von Paulus im Blick auf das Auftreten solcher Menschen, vor denen Judas hier warnt (Apg 20,29; 30). Auch Petrus und Johannes haben über solche Leute geschrieben (2Pet 2,1; 2Pet 3,3; 1Joh 2,18; 19).
Jud 1,18. Ihre warnenden Worte machen deutlich, „dass am Ende der Zeit Spötter sein werden“. Diese Zeit hat ihren Anfang genommen, als der Herr Jesus auf die Erde kam und verworfen wurde, und sie wird bis zu seinem Wiederkommen andauern. Diese gesamte Zeitspanne wird gekennzeichnet – nicht durch die Unterwerfung der Welt unter das Evangelium, sondern – durch das Auftreten von Spöttern, die das tun, was sie selbst wollen, und die mit Gott nichts anfangen können. Ihr ganzes Leben steht im Zeichen der Befriedigung ihrer „eigenen Begierden der Gottlosigkeit“.
Jud 1,19. Die Menschen, über die Judas hier spricht, waren unverbesserlich. Sie bildeten eine eigene Gruppe inmitten der Gemeinde, weil sie kein Teil an dem hatten, was die Gläubigen miteinander verbindet. Sie sonderten sich ab wie die Pharisäer und bildeten eine Partei innerhalb der Gemeinde, um dort ihr böses Werk zu tun. Sie fühlten sich den anderen überlegen, die in ihren Augen beschränkt und engstirnig waren, und schauten verächtlich auf sie herab.
Sie sind „natürliche Menschen“, das sind Menschen, die durch ihre Seele, ihre Gefühle geleitet werden und nicht, wie Gott es beabsichtigt hatte, durch ihren Geist, in Verbindung mit Ihm. Sie haben kein neues Leben, sondern sind und bleiben natürliche Menschen, die nach dem Lustprinzip leben. Sie haben nicht die geringste Spur von Leben aus Gott. Sie sind nicht wiedergeboren und sind daher Menschen, „die den Geist nicht haben“. Was sie auch im Blick auf ihr Christsein behaupten mögen, ihr Zustand ist unmöglich das Werk des Geistes Gottes.
Damit enden die Verse, die vom Abfall und von den Abtrünnigen handeln; es gibt hier keinen Hoffnungsschimmer im Blick auf Besserung. Das Gericht wird mit ganzer Heftigkeit über sie hereinbrechen, und zwar bei der Ankunft des Herrn Jesus mit all den Seinen.
Jud 1,20; 21. Ab Jud 1,20 zählt Judas eine Reihe von Ermutigungen auf. In den Jud 1,20-23 tut er das in Form von Ermahnungen und in den Jud 1,24; 25 in Form eines Lobpreises. Es sind sieben Ermahnungen, von denen vier dich persönlich und drei deine Beziehung zu anderen betreffen.
Die Ermahnungen werden mit einem erneuten „Ihr aber, Geliebte“ eingeleitet. Das kennzeichnet wieder den Gegensatz zu der Kategorie von Menschen, wie sie in den vorhergehenden Versen beschrieben werden.
Dann folgen die Ermahnungen:
Jud 1,20a. Für den Glauben muss nicht nur gekämpft werden, sondern du musst durch den Glauben auch auferbaut werden. Dafür musst du selbst sorgen: dich selbst erbauen auf deinen allerheiligsten Glauben. Das tust du dadurch, dass du dich mit dem Wort Gottes beschäftigst, um die Glaubenswahrheit besser kennenzulernen. Die Glaubenswahrheit ist das Fundament, auf dem deine Seele ruht. Die gesunde Lehre, die von deiner Seele aufgenommen wird, ist für dein geistliches Wohlergehen unverzichtbar. Es ist eine Sache deines Herzens.
Jud 1,20b. Neben der Notwendigkeit der Auferbauung im Glauben ist das Gebet „im [nicht zum!] Heiligen Geist“ sehr wichtig. Für die, die den Geist nicht haben, ist das nicht möglich. Leider beten auch nicht alle Gläubigen immer in dieser Weise. Ein Gläubiger kann rein formal nach einem Standardmuster beten oder so, dass sein Ich im Mittelpunkt steht (Jak 4,3). Solche Gebete haben keine Kraft. Ein Gebet „im Heiligen Geist“ ist ein Gebet in der Kraft des Heiligen Geistes, in dem Er zusammen mit dem Geist des Gläubigen von Gott erbittet, was zum Nutzen des Werkes Gottes und zur Verherrlichung des Herrn Jesus ist.
Jud 1,20c. Wenn du dich selbst auf deinen allerheiligsten Glauben erbaust und im Heiligen Geist betest, musst du dich auch „in der Liebe Gottes“ erhalten. Das bedeutet, dass du dir der Liebe Gottes bewusst bleiben musst. Die Liebe Gottes ist die Atmosphäre, die dich umgibt. Es ist deine Verantwortung, dir dessen bewusst zu sein. Es ist ein Leben in der Gewissheit, dass dich nichts von der Liebe Gottes scheiden kann (Röm 8,39).
Mit der Liebe Gottes ist es wie mit dem Sonnenschein. Die Sonne scheint immer, doch es kann etwas zwischen dich und die Sonne treten, so dass du die Sonne nicht mehr siehst und ihre Wärme nicht mehr spürst. Wenn du Sünde und Unglauben bei dir zulässt, entziehst du dich den Strahlen der Liebe Gottes. Seine Liebe ist zwar da, doch du kannst sie dann nicht genießen. Du hast selbst eine Barrikade davor aufgebaut. Nicht nur Sünden in deinem Leben haben diese Wirkung. Es kann auch sein, dass Schwierigkeiten dich so in Beschlag nehmen, dass du die Liebe Gottes vergisst. Es ist wichtig, dass du nicht zulässt, dass sich etwas zwischen dich und die Liebe Gottes zu dir stellt.
Jud 1,21. Die vierte und letzte Ermahnung, die dich selbst betrifft, besteht – wie Judas es hier sagt – darin, dass du „die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus ... zum ewigen Leben“ erwartest. Es geht hier um das zweite Kommen Christi. Sein erstes Kommen war ebenfalls ein Ausdruck der Barmherzigkeit Gottes (Lk 1,72; 78). Da der Herr Jesus in der jetzigen letzten Zeit im Begriff steht, zum zweiten Mal zu kommen, wird dein Blick darauf gerichtet. Wenn Er kommt, können die Abtrünnigen kein Unheil mehr anrichten. Er nimmt dich dann aus den elenden Umständen heraus zu sich, damit du bei Ihm das ewige Leben in seiner Fülle genießen kannst.
Jud 1,22. Nun folgen noch drei Ermahnungen im Hinblick auf andere. Wenn du die bisherigen vier Ermahnungen zu Herzen nimmst, wirst du danach verlangen, anderen zu helfen, die möglicherweise in die Schlinge der Gottlosen geraten sind und dadurch schon mehr oder weniger beeinflusst sind.
Die Übersetzungen dieser Verse sind in der Tat recht unterschiedlich. Wenn du mehrere Übersetzungen hast, solltest du sie einmal vergleichen. Ich gehe bei meiner Erklärung von der Übersetzung aus, die mich am meisten überzeugt.
Die erste Kategorie betrifft die Zweifler. Sie müssen zurechtgewiesen werden (das ist wohl eine bessere Übersetzung als Erbarmen mit ihnen zu haben), weil sie aus ihren Zweifeln Streitpunkte machen. Du musst sie aus ihren Zweifeln und Diskussionen herausholen, indem du sie von der Wahrheit Gottes überzeugst.
Jud 1,23a. „Andere“ sind schon stärker unter den Einfluss dieser Menschen gekommen, die sich nebeneingeschlichen haben. Du siehst, dass sie den falschen Weg gehen, den Weg zum Feuer. Denk an das Gift der Evolutionstheorie, das wegen der wohlklingenden sogenannten wissenschaftlichen Argumente von vielen ahnungslosen jungen Menschen aufgesogen wird. Dazu zählt auch die Bibelkritik. Da ist nicht nur Zurechtweisung erforderlich, sondern diese „anderen“ müssen mit Kraft aus den Fängen dieser Leute gerissen werden. Das kräftige Gebet eines Gerechten ist nötig, um sie von ihrem Irrweg zu retten (Jak 5,16b-20).
Jud 1,23b. Die dritte Gruppe hat sich am weitesten verirrt. Wenn du eine Aufgabe im Blick auf sie hast, musst du sie „mit Furcht“ ausführen, mit Furcht in Bezug auf dich selbst, dass du nicht von ihnen mit fortgerissen wirst. Du musst sehr vorsichtig sein, dass du dich in keiner Weise mit ihrer Unreinheit verbindest, noch nicht einmal mit einem äußeren Schein (angedeutet durch das „vom Fleisch befleckte Kleid“). Bei deinen Bemühungen, ihnen zu helfen, läufst du Gefahr, dass du versucht wirst, bei ihrer sündigen Lebensweise mitzumachen, statt den nötigen Abstand zu halten.
Jede Verbindung mit dem sündigen Leben muss vermieden werden, auch wenn es um Dinge geht, die an sich nicht sündig sind. Du kannst beispielsweise an irgendwelche Gegenstände denken, die ein anderer auf eine sündige Weise erworben hat und womit er sein sündiges Leben angenehm macht. So habe ich einmal von jemandem, der sich von seinen Sünden reinigen wollte, ein Gerät für meinen Computer bekommen. Nach einiger Zeit bekam ich mit, dass er dieses Gerät von geliehenem Geld gekauft hatte. Er hatte an verschiedenen Stellen erhebliche Schulden gemacht, um sich einen luxuriösen Lebensstil leisten zu können. Er hatte mir das Gerät ohne jegliche Hintergedanken gegeben, doch es war ein Kleid, das vom Fleisch befleckt war. Das empfand er selbst nicht so, als er es mir gab. Ich habe ihm dieses Gerät zurückgegeben und ihm gesagt, dass er es verkaufen solle, um seine Schulden zu verringern.
Jud 1,24. Wenn du alles, was Judas gesagt hat, auf dich einwirken lässt, kann dich ein Gefühl der Ohnmacht beschleichen. Wie schön ist es da, dass Judas seinen Brief damit endet, die Augen auf den zu richten, der dich „ohne Straucheln zu bewahren ... vermag“. Er bewahrt dich auf dem Weg nicht nur vor dem Straucheln, sondern es ist sein Ziel, dich „vor seiner Herrlichkeit untadelig darzustellen“, und das „mit Frohlocken“. Dieses Ziel wird erreicht werden und die Freude wird durch nichts gestört werden.
Jud 1,25. Gott bewahrt uns und macht uns vollkommen, denn Er ist „Gott, unser Heiland“. Er ist das durch „Jesus Christus“, so wie Er alles durch seinen Sohn tut. Jesus Christus ist auch „unser Herr“. Er hat alle Macht. Ihm sei die „Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt“. In dieser gefährlichen Zeit gibt es trotz allem immer einen Grund, Gott zu verherrlichen, oder vielleicht gerade wegen dieser Umstände.
1. „Herrlichkeit“, das ist alle Vortrefflichkeit, die von Ihm sichtbar ist.
2. „Majestät“, das ist seine Würde und seine Pracht über alles hinaus.
3. „Macht“, das ist seine Allmacht, es sind alle Mittel, die Er hat, alles, was Ihm zur Verfügung steht, um alle seine Pläne auszuführen.
4. „Gewalt“, das sind sein persönliches Recht und die innere Fähigkeit, es auszuführen.
Das alles wird Ihm durch die Zeiten hindurch, sowohl „jetzt“ als auch „in alle Ewigkeit“, von den Seinen dargebracht. Damit stimmen wir, du und ich, von Herzen ein und sagen mit Judas: „Amen“, so ist es und nicht anders.
Lies noch einmal Judas 1,17–25.
Frage oder Aufgabe: Welche Ermahnungen und Ermutigungen findest du in diesem Abschnitt?