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Monday, December 23rd, 2024
the Fourth Week of Advent
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Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op James 4". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/james-4.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op James 4". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Verse 1-6
Die Freundschaft der Welt ist Feindschaft gegen Gott
Jak 4,1. Was Jakobus in den Versen sagt, die wir jetzt vor uns haben, ist genau dem entgegengesetzt, was am Schluss des vorigen Kapitels steht. Da ging es um Frieden, hier geht es um Krieg und Streit. Jakobus kritisiert das in Frageform. Er sagt nicht: „Unter euch gibt es ja Kriege und Streitigkeiten, und das darf nicht so sein“, sondern er fragt, woher diese Kriege und Streitigkeiten kommen, woraus sie hervorkommen. Es ist auch bedeutsam, dass er sagt „unter euch“, also unter den Gliedern des Volkes Gottes, das sind alle, die sich durch ihr Bekenntnis dazuzählen, ungeachtet der Tatsache, ob sie von neuem geboren sind oder nicht. Das bedeutet, dass diese Kriege Bürgerkriege sind, denn es ist Krieg zwischen Bürgern desselben Reiches, zwischen Bürgern, die zum Reich des Herrn Jesus gehören (Jak 2,5). In einem Bürgerkrieg werden die Kräfte durch den Streit aufgezehrt, den man miteinander hat. Dann ist keine Kraft mehr vorhanden, um für das Evangelium in der Welt zu kämpfen und Menschen aus der Macht Satans zu befreien. Wenn wir uns damit befassen müssen, einen Bürgerkrieg niederzuschlagen, ist auch keine Kraft mehr vorhanden, um gemeinsam gegen falsche Lehren zu kämpfen, denn der Feind weiß aus der Situation Gewinn zu schlagen.
Die Tatsache, dass Jakobus über Kriege sprechen muss, zeigt, dass die Uneinigkeit sehr tief sitzt. Eine Kriegssituation entsteht nicht so ohne weiteres. Bevor jemand einen Krieg beginnt, ist unter strengster Geheimhaltung beratschlagt worden, und man hat eine Strategie festgelegt. Auch während der Kriegsführung finden viele weitere Beratungen statt. Ein Krieg ist auch eine langwierige Angelegenheit. Bei Streit ist das alles nicht da. Streitigkeiten lodern oft plötzlich auf und erlöschen auch schnell wieder, obwohl das Feuer noch lange glimmen kann.
Kriege und Streitigkeiten haben jedoch eins gemeinsam, und das ist die Quelle, aus der sie hervorkommen. Das lesen wir in der Antwort, die Jakobus selbst auf die Frage nach dem „Woher“ gibt. Sie kommen nicht aus der Weisheit, die von oben ist, sondern aus ihren Begierden. Ihre Begierden verlangen nicht danach, durch das befriedigt zu werden, was sie in der Welt von dem Herrn Jesus haben, sondern durch die Welt, die sie umgibt. In ihren Gliedern, das sind die Glieder ihres Körpers, streiten die Begierden darum, diese Glieder als Werkzeuge der Sünde zu gebrauchen (vgl. Röm 6,13; Röm 7,23). Das Steuerungszentrum ist das Herz, und das haben die Begierden in Besitz genommen. Die Begierden haben dadurch den Leib in ihre Gewalt bekommen, und der jagt danach, sich auf Kosten anderer zu bereichern.
Jak 4,2. Aber was bringt das? Jakobus weist auf die Auswirkungen hin. Sie begehren, aber sie haben nichts. Trotz all ihres Kampfes für mehr Wohlstand und ein angenehmes Leben haben sie das nicht. Sie sind mit Krieg und Streit beschäftigt. Die füllen das tiefste Verlangen eines Menschen nicht aus, bewirken aber etwas anderes, nämlich Mord und Totschlag. Jakobus spricht eine krasse Sprache. Er hält seinen Lesern vor, dass sie mordeten. Das kann sich auf die tatsächliche Ermordung von jemand beziehen, aber es ist auch anwendbar auf Rufmord. Im letzten Fall wird über jemand so viel üble Nachrede verbreitet, dass die Person nicht mehr normal funktionieren kann. Sie fühlt sich bedroht und zieht sich ganz zurück. Wer Zielscheibe einer Verleumdungskampagne ist, wird als Mensch kaputtgemacht. Solche Kampagnen kommen aus Neid hervor, man missgönnt dem anderen das, was er hat, und möchte es selbst besitzen. Wenn du mit dem, was du hast, unzufrieden bist, bist du zu solch einem Handeln in der Lage. Lass dich nicht durch Gefühle der Unzufriedenheit mitreißen. Sieh dir Menschen an, die sich dadurch ins Schlepptau nehmen lassen, und du wirst bestätigen, was Jakobus feststellt. Diese Menschen können das, was sie begehren, nicht bekommen. Sie gehen gänzlich darin auf, Unruhe zu stiften und Krieg zu führen. Wer auf diese Weise etwas bekommen möchte, zerstört nur.
Jakobus behauptet dann, dass sie nichts haben, weil sie nicht bitten. Bitten bedeutet, sich bewusst von Gott abhängig verhalten. Solange du damit beschäftigt bist, eine eigene Strategie zu entwerfen, um etwas zu bekommen, gelingt es nicht. Manchmal scheint es sogar zu gelingen, aber das Endergebnis ist doch, dass du mit leeren Händen dastehst und vor allem mit einer leeren Seele. Wenn du davon durchdrungen bist, wirst du anfangen zu bitten.
Jak 4,3. Nun muss das Bitten schon in der rechten Gesinnung geschehen. Das heißt, dass wenn du bittest, du dich dem Willen des Herrn übergibst. Du lässt Ihn entscheiden, ob etwas gut für dich ist oder nicht. Wenn dein Bitten mehr einem Fordern gleicht als einem Bitten, dann ist deutlich, dass deine Wünsche nichts mit dem Willen Gottes zu tun haben, sondern mit deinem Eigenwillen und dem Befriedigen deiner eigenen Wünsche. Wenn du in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes bitten willst, und deinen Wünschen wird nicht entsprochen, kannst du das auch als Güte Gottes ansehen. Wenn Er es doch geben würde, würde das dir und auch anderen nur schaden und Ihm zur Unehre dienen.
Es geht also darum, die Motive deines Herzens zu prüfen. Gott kennt die verborgenen Motive deines Herzens, wenn du betest. Er weiß genau, warum du Ihn um etwas bittest. Er bezeichnet dein Gebet als verkehrt, wenn Er sieht, dass dein Gebet nur aus Egoismus gebetet wird. Das Einzige, was du mit dem tun willst, um was du bittest, ist, es für dich zu gebrauchen. Jakobus spricht in diesem Zusammenhang nicht über gebrauchen oder missbrauchen, sondern über vergeuden. Dieses Wort drückt aus, dass dem, was gegeben wurde, gar kein Wert beigemessen wird. Gott will nicht, dass man mit dem, was Er gibt, so umgeht, und darum gibt Er es nicht.
Jak 4,4. Ihr ganzes Verhalten ist durch und durch weltlich. Jakobus spricht sie daher auch zu Recht als „Ehebrecherinnen“ an. Du kannst nicht deinem eigenen Vergnügen nachjagen, ohne in die Welt verstrickt zu werden. Befriedigung der Begierden ohne Gott ist nämlich nur in der Welt zu finden. Wenn du daher auch die Befriedigung deiner Begierden in dieser Welt suchst, suchst du die Freundschaft der Welt. Aber Freundschaft mit der Welt ist Ehebruch geistlicher Art. Es ist eine Verleugnung deiner Beziehung zu Gott. Dein Leben zeigt dann das Gegenteil von dem, was du als Christ bekennst. Als Christ sagst du, dass du der Welt Lebewohl gesagt hast, dass du Gott angehörst und Ihm treu dienen willst. Aber in deinem Leben genießt du die Dinge der Welt. Durch dein weltliches Verhalten zeigst du, dass du ein Freund der Welt bist. Die Weise, wie die Welt mit sich und für sich selbst beschäftigt ist, spricht dich an, und du folgst ihr. Die Welt findet das schön und anerkennt dich als Freund. Die Wertschätzung seitens der Welt ist an sich schon bedenklich. Die Kehrseite dieser schwarzen Medaille ist noch bedenklicher, denn darauf steht, dass Feindschaft gegen Gott vorhanden ist. Das eine ist untrennbar mit dem anderen verbunden, vergiss das nicht. Jakobus ist darin sehr klar.
Er spricht so radikal darüber, weil in diesen Fällen jeder Kompromiss eine Beleidigung Gottes ist. Denk einmal gut nach. Du gehörtest früher zur Welt. Du hast erkannt, was die Welt ist, wie leer und auch wie voller Feindschaft gegen Gott. Diese Feindschaft ist aufs Deutlichste sichtbar geworden in der Verwerfung und Ermordung des Herrn Jesus, dessen, von dem du sagst, dass du dein Leben Ihm zu verdanken hast. Wenn das Wirklichkeit für dich ist, wie könntest du dann Freundschaft mit Menschen knüpfen, die noch immer dafür bekannt sind, dass sie den Herrn Jesus hassen? Solchen Menschen gegenüber kannst du nur bezeugen, was du in Ihm gefunden hast, und bitten, dass sie Ihn auch kennenlernen. Ein solches Zeugnis bewirkt jedoch nichts, wenn du mit der Welt gemeinsame Sache machst. Wie kannst du glaubwürdig über das Gericht Gottes über die Welt sprechen, wenn an deinem Leben zu erkennen ist, dass du nach den Normen der Welt handelst und die Welt ganz deinen Wünschen entspricht? Entweder lebst du für die Welt, und dann bist du ein Feind Gottes, oder du lebst für Gott, und dann willst du nichts mit der Welt zu tun haben. Neutralität ist nicht möglich. Licht und Finsternis gehen nicht zusammen.
Jak 4,5. Um seine kraftvolle Botschaft zu unterstreichen, verweist Jakobus auf das Reden der Schrift und auf das Begehren des Geistes. Die Schrift enthält keine doppeldeutige Sprache. Egal, wo du in der Schrift liest, überall begegnest du dem Zeugnis, dass alles, was von Gott ist, keine Verbindung mit dem sündigen Menschen haben kann. Überall warnt die Schrift das Volk Gottes vor der Freundschaft mit der Welt. Oder meinst du, dass die Schrift vergeblich redet? Vergiss es. Die Schrift spricht nicht vergeblich darüber, außer zu Menschen, die nichts um die Schrift geben. Nein, die Schrift spricht eine deutliche Sprache für denjenigen, der Ohren hat zu hören.
Indem Jakobus auch auf das Wirken des Geistes hinweist, zeigt er, wie sehr Wort und Geist zusammenwirken. Was der Schrift fremd ist, ist auch dem Geist fremd. Das gilt auch umgekehrt. Ebenso wenig, wie du in der Schrift irgendwo irgendeine Verbindung zwischen Gott und der Sünde entdeckst, so wenig bringt der Geist, der in dir wohnt, dich zu einem Handeln aus Neid. Der Geist, der in dir wohnt, bewirkt weder einen Krieg noch einen Streit. Kriege und Streitigkeiten gibt es in der Welt, und leider kommen sie auch unter Gläubigen vor.
Jak 4,6. Der Geist, der in dir wohnt, will dich hoch darüber erheben, indem Er dir größere Gnade verleiht. Das tut Er, um dich zu befähigen, bei Krieg und Streitigkeiten nicht mitzumachen, sondern für den anderen und zur Ehre Gottes zu leben. Dann musst du den Platz der Demut einnehmen. Das Fleisch, die Welt und der Teufel mögen große Macht haben, die Gnade, die Gott gibt, ist viel größer. Er gibt diese Gnade jedoch nur den Demütigen.
Lies noch einmal Jakobus 4,1–6.
Frage oder Aufgabe: Welche Aspekte in deinem Leben musst du noch als „Freundschaft der Welt“ bezeichnen?
Verse 1-6
Die Freundschaft der Welt ist Feindschaft gegen Gott
Jak 4,1. Was Jakobus in den Versen sagt, die wir jetzt vor uns haben, ist genau dem entgegengesetzt, was am Schluss des vorigen Kapitels steht. Da ging es um Frieden, hier geht es um Krieg und Streit. Jakobus kritisiert das in Frageform. Er sagt nicht: „Unter euch gibt es ja Kriege und Streitigkeiten, und das darf nicht so sein“, sondern er fragt, woher diese Kriege und Streitigkeiten kommen, woraus sie hervorkommen. Es ist auch bedeutsam, dass er sagt „unter euch“, also unter den Gliedern des Volkes Gottes, das sind alle, die sich durch ihr Bekenntnis dazuzählen, ungeachtet der Tatsache, ob sie von neuem geboren sind oder nicht. Das bedeutet, dass diese Kriege Bürgerkriege sind, denn es ist Krieg zwischen Bürgern desselben Reiches, zwischen Bürgern, die zum Reich des Herrn Jesus gehören (Jak 2,5). In einem Bürgerkrieg werden die Kräfte durch den Streit aufgezehrt, den man miteinander hat. Dann ist keine Kraft mehr vorhanden, um für das Evangelium in der Welt zu kämpfen und Menschen aus der Macht Satans zu befreien. Wenn wir uns damit befassen müssen, einen Bürgerkrieg niederzuschlagen, ist auch keine Kraft mehr vorhanden, um gemeinsam gegen falsche Lehren zu kämpfen, denn der Feind weiß aus der Situation Gewinn zu schlagen.
Die Tatsache, dass Jakobus über Kriege sprechen muss, zeigt, dass die Uneinigkeit sehr tief sitzt. Eine Kriegssituation entsteht nicht so ohne weiteres. Bevor jemand einen Krieg beginnt, ist unter strengster Geheimhaltung beratschlagt worden, und man hat eine Strategie festgelegt. Auch während der Kriegsführung finden viele weitere Beratungen statt. Ein Krieg ist auch eine langwierige Angelegenheit. Bei Streit ist das alles nicht da. Streitigkeiten lodern oft plötzlich auf und erlöschen auch schnell wieder, obwohl das Feuer noch lange glimmen kann.
Kriege und Streitigkeiten haben jedoch eins gemeinsam, und das ist die Quelle, aus der sie hervorkommen. Das lesen wir in der Antwort, die Jakobus selbst auf die Frage nach dem „Woher“ gibt. Sie kommen nicht aus der Weisheit, die von oben ist, sondern aus ihren Begierden. Ihre Begierden verlangen nicht danach, durch das befriedigt zu werden, was sie in der Welt von dem Herrn Jesus haben, sondern durch die Welt, die sie umgibt. In ihren Gliedern, das sind die Glieder ihres Körpers, streiten die Begierden darum, diese Glieder als Werkzeuge der Sünde zu gebrauchen (vgl. Röm 6,13; Röm 7,23). Das Steuerungszentrum ist das Herz, und das haben die Begierden in Besitz genommen. Die Begierden haben dadurch den Leib in ihre Gewalt bekommen, und der jagt danach, sich auf Kosten anderer zu bereichern.
Jak 4,2. Aber was bringt das? Jakobus weist auf die Auswirkungen hin. Sie begehren, aber sie haben nichts. Trotz all ihres Kampfes für mehr Wohlstand und ein angenehmes Leben haben sie das nicht. Sie sind mit Krieg und Streit beschäftigt. Die füllen das tiefste Verlangen eines Menschen nicht aus, bewirken aber etwas anderes, nämlich Mord und Totschlag. Jakobus spricht eine krasse Sprache. Er hält seinen Lesern vor, dass sie mordeten. Das kann sich auf die tatsächliche Ermordung von jemand beziehen, aber es ist auch anwendbar auf Rufmord. Im letzten Fall wird über jemand so viel üble Nachrede verbreitet, dass die Person nicht mehr normal funktionieren kann. Sie fühlt sich bedroht und zieht sich ganz zurück. Wer Zielscheibe einer Verleumdungskampagne ist, wird als Mensch kaputtgemacht. Solche Kampagnen kommen aus Neid hervor, man missgönnt dem anderen das, was er hat, und möchte es selbst besitzen. Wenn du mit dem, was du hast, unzufrieden bist, bist du zu solch einem Handeln in der Lage. Lass dich nicht durch Gefühle der Unzufriedenheit mitreißen. Sieh dir Menschen an, die sich dadurch ins Schlepptau nehmen lassen, und du wirst bestätigen, was Jakobus feststellt. Diese Menschen können das, was sie begehren, nicht bekommen. Sie gehen gänzlich darin auf, Unruhe zu stiften und Krieg zu führen. Wer auf diese Weise etwas bekommen möchte, zerstört nur.
Jakobus behauptet dann, dass sie nichts haben, weil sie nicht bitten. Bitten bedeutet, sich bewusst von Gott abhängig verhalten. Solange du damit beschäftigt bist, eine eigene Strategie zu entwerfen, um etwas zu bekommen, gelingt es nicht. Manchmal scheint es sogar zu gelingen, aber das Endergebnis ist doch, dass du mit leeren Händen dastehst und vor allem mit einer leeren Seele. Wenn du davon durchdrungen bist, wirst du anfangen zu bitten.
Jak 4,3. Nun muss das Bitten schon in der rechten Gesinnung geschehen. Das heißt, dass wenn du bittest, du dich dem Willen des Herrn übergibst. Du lässt Ihn entscheiden, ob etwas gut für dich ist oder nicht. Wenn dein Bitten mehr einem Fordern gleicht als einem Bitten, dann ist deutlich, dass deine Wünsche nichts mit dem Willen Gottes zu tun haben, sondern mit deinem Eigenwillen und dem Befriedigen deiner eigenen Wünsche. Wenn du in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes bitten willst, und deinen Wünschen wird nicht entsprochen, kannst du das auch als Güte Gottes ansehen. Wenn Er es doch geben würde, würde das dir und auch anderen nur schaden und Ihm zur Unehre dienen.
Es geht also darum, die Motive deines Herzens zu prüfen. Gott kennt die verborgenen Motive deines Herzens, wenn du betest. Er weiß genau, warum du Ihn um etwas bittest. Er bezeichnet dein Gebet als verkehrt, wenn Er sieht, dass dein Gebet nur aus Egoismus gebetet wird. Das Einzige, was du mit dem tun willst, um was du bittest, ist, es für dich zu gebrauchen. Jakobus spricht in diesem Zusammenhang nicht über gebrauchen oder missbrauchen, sondern über vergeuden. Dieses Wort drückt aus, dass dem, was gegeben wurde, gar kein Wert beigemessen wird. Gott will nicht, dass man mit dem, was Er gibt, so umgeht, und darum gibt Er es nicht.
Jak 4,4. Ihr ganzes Verhalten ist durch und durch weltlich. Jakobus spricht sie daher auch zu Recht als „Ehebrecherinnen“ an. Du kannst nicht deinem eigenen Vergnügen nachjagen, ohne in die Welt verstrickt zu werden. Befriedigung der Begierden ohne Gott ist nämlich nur in der Welt zu finden. Wenn du daher auch die Befriedigung deiner Begierden in dieser Welt suchst, suchst du die Freundschaft der Welt. Aber Freundschaft mit der Welt ist Ehebruch geistlicher Art. Es ist eine Verleugnung deiner Beziehung zu Gott. Dein Leben zeigt dann das Gegenteil von dem, was du als Christ bekennst. Als Christ sagst du, dass du der Welt Lebewohl gesagt hast, dass du Gott angehörst und Ihm treu dienen willst. Aber in deinem Leben genießt du die Dinge der Welt. Durch dein weltliches Verhalten zeigst du, dass du ein Freund der Welt bist. Die Weise, wie die Welt mit sich und für sich selbst beschäftigt ist, spricht dich an, und du folgst ihr. Die Welt findet das schön und anerkennt dich als Freund. Die Wertschätzung seitens der Welt ist an sich schon bedenklich. Die Kehrseite dieser schwarzen Medaille ist noch bedenklicher, denn darauf steht, dass Feindschaft gegen Gott vorhanden ist. Das eine ist untrennbar mit dem anderen verbunden, vergiss das nicht. Jakobus ist darin sehr klar.
Er spricht so radikal darüber, weil in diesen Fällen jeder Kompromiss eine Beleidigung Gottes ist. Denk einmal gut nach. Du gehörtest früher zur Welt. Du hast erkannt, was die Welt ist, wie leer und auch wie voller Feindschaft gegen Gott. Diese Feindschaft ist aufs Deutlichste sichtbar geworden in der Verwerfung und Ermordung des Herrn Jesus, dessen, von dem du sagst, dass du dein Leben Ihm zu verdanken hast. Wenn das Wirklichkeit für dich ist, wie könntest du dann Freundschaft mit Menschen knüpfen, die noch immer dafür bekannt sind, dass sie den Herrn Jesus hassen? Solchen Menschen gegenüber kannst du nur bezeugen, was du in Ihm gefunden hast, und bitten, dass sie Ihn auch kennenlernen. Ein solches Zeugnis bewirkt jedoch nichts, wenn du mit der Welt gemeinsame Sache machst. Wie kannst du glaubwürdig über das Gericht Gottes über die Welt sprechen, wenn an deinem Leben zu erkennen ist, dass du nach den Normen der Welt handelst und die Welt ganz deinen Wünschen entspricht? Entweder lebst du für die Welt, und dann bist du ein Feind Gottes, oder du lebst für Gott, und dann willst du nichts mit der Welt zu tun haben. Neutralität ist nicht möglich. Licht und Finsternis gehen nicht zusammen.
Jak 4,5. Um seine kraftvolle Botschaft zu unterstreichen, verweist Jakobus auf das Reden der Schrift und auf das Begehren des Geistes. Die Schrift enthält keine doppeldeutige Sprache. Egal, wo du in der Schrift liest, überall begegnest du dem Zeugnis, dass alles, was von Gott ist, keine Verbindung mit dem sündigen Menschen haben kann. Überall warnt die Schrift das Volk Gottes vor der Freundschaft mit der Welt. Oder meinst du, dass die Schrift vergeblich redet? Vergiss es. Die Schrift spricht nicht vergeblich darüber, außer zu Menschen, die nichts um die Schrift geben. Nein, die Schrift spricht eine deutliche Sprache für denjenigen, der Ohren hat zu hören.
Indem Jakobus auch auf das Wirken des Geistes hinweist, zeigt er, wie sehr Wort und Geist zusammenwirken. Was der Schrift fremd ist, ist auch dem Geist fremd. Das gilt auch umgekehrt. Ebenso wenig, wie du in der Schrift irgendwo irgendeine Verbindung zwischen Gott und der Sünde entdeckst, so wenig bringt der Geist, der in dir wohnt, dich zu einem Handeln aus Neid. Der Geist, der in dir wohnt, bewirkt weder einen Krieg noch einen Streit. Kriege und Streitigkeiten gibt es in der Welt, und leider kommen sie auch unter Gläubigen vor.
Jak 4,6. Der Geist, der in dir wohnt, will dich hoch darüber erheben, indem Er dir größere Gnade verleiht. Das tut Er, um dich zu befähigen, bei Krieg und Streitigkeiten nicht mitzumachen, sondern für den anderen und zur Ehre Gottes zu leben. Dann musst du den Platz der Demut einnehmen. Das Fleisch, die Welt und der Teufel mögen große Macht haben, die Gnade, die Gott gibt, ist viel größer. Er gibt diese Gnade jedoch nur den Demütigen.
Lies noch einmal Jakobus 4,1–6.
Frage oder Aufgabe: Welche Aspekte in deinem Leben musst du noch als „Freundschaft der Welt“ bezeichnen?
Verse 7-10
Anweisungen
Jak 4,7. Um die Gnade Gottes zu empfangen, ist die rechte Gesinnung, nämlich Demut, nötig. Eine solche Gesinnung kannst du zeigen, indem du dich Gott unterwirfst. Dazu fordert Jakobus auf. Diese Aufforderung brauchst du beständig. Es geht darum, dass du nicht mehr selbst die Kontrolle über deine Begierden und dein ganzes Leben ausübst, sondern dass du alles loslässt und in die Hände Gottes legst. Dann wirst du garantiert seine Gnade erfahren und kannst dann aus diesem Bewusstsein heraus aus der Gnade leben.
Nun denke nicht, dass du dich dann bequem zurücklehnen kannst, weil für den Rest deines Lebens alles wie am Schnürchen läuft. Nicht doch. Wenn du den Geist, der in dir wohnt, wirken lässt, kannst du damit rechnen, dass der Teufel rege wird. Um ihn in seinem Wirken zu stoppen, musst du ihm widerstehen. Es geht ihm darum, dass du wieder anfängst, unabhängig von Gott zu handeln. Wenn du dich Gott unterwirfst, kannst du dem Teufel widerstehen. Der Teufel begegnet dann nicht einem schwachen Menschen, sondern dem allmächtigen Gott, und davor ergreift er die Flucht.
Der Herr Jesus ist das vollkommene Vorbild, was die Unterwerfung unter Gott betrifft. Es gab bei Ihm nichts, wofür Er sich hätte demütigen müssen, denn Er war in seinem ganzen Leben Gott unterworfen. Diese Unterwerfung brachte Ihn in die Wüste. Dort siehst du, wie Er dem Teufel widerstand, als dieser kam, um Ihn zu versuchen (Mt 4,1-11). Du lernst vom Herrn Jesus, dass du dem Teufel durch das Wort Gottes widerstehen kannst. Du siehst dieses Widerstehen auch im Leben Abrahams, als der König von Sodom mit einer List zu ihm kommt (1Mo 14,21-24).
Jak 4,8. Um dem Teufel widerstehen zu können, musst du im Heiligtum sein. Dort siehst du die Größe und Stärke Gottes. Darum wirst du ermutigt, Gott zu nahen, und es ist wichtig, das im Glauben zu tun (Heb 11,6). Und wenn du Gott im Glauben nahst, wirst du erfahren, dass Gott sich dir naht. Du wirst erleben, dass Er es an deiner Stelle mit der Macht des Feindes aufnimmt. Wenn du dich in der Gegenwart Gottes aufhältst, muss dein Verhalten der Heiligkeit Gottes entsprechen. Aus deinen Taten muss zu erkennen sein, dass du dich Gott unterwirfst, und davon sprechen deine Hände. Sie zeigen den Menschen in deiner Umgebung, was du tust. Bedenke gut, dass deine Handlungen aus dem Herzen hervorkommen. Dein Herz treibt deine Hände zu Taten an. Um in der Gegenwart Gottes zu sein und seinen Schutz zu erfahren, müssen deine Hände gereinigt sein. Das heißt, dass du alles aus deinem Leben entfernt haben musst, was nicht dahin gehört. Du kannst schwerlich zu Gott kommen, während Dinge in deinem Leben sind, von denen du weißt, dass Gott dich dafür zur Verantwortung zieht. Es wird eher so sein, dass bestimmte böse Praktiken, die du noch ausübst, dir die Freudigkeit nehmen, Gott zu nahen.
Da ein Mensch dennoch imstande ist, Gott in einer falschen Haltung zu nahen (z. B. Lk 18,10-12), weist Jakobus auf den Zustand des Herzens hin. Dein Herz muss von jeder Nebenabsicht gereinigt werden. Jakobus hat schon darüber gesprochen, dass man verkehrt bitten kann, das heißt mit falschen Absichten bitten (Jak 4,3). Nun fordert er dazu auf, dass du dein Herz von diesen falschen Absichten säuberst. Gott sucht Wahrheit im Innern (Ps 51,8). Du kannst dein Herz von falschen Absichten säubern, indem du aufrichtig betest: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf ewigem Weg!“ (Ps 139,23; 24).
Jakobus redet seine Leser als „Wankelmütige“ an. Muss er dich auch so anreden? Ein Wankelmütiger ist jemand mit einer „doppelten Seele“, wie dort wörtlich steht, einem geteilten Herzen. Das bedeutet, dass jemand zwischen zwei Möglichkeiten schwankt, wenn er die Wahl hat. Du wirst zwischen den Wahlmöglichkeiten hin- und hergerissen, obwohl du doch die richtige Wahl kennst. Eine gute Illustration dazu findest du in der Geschichte von Elia auf dem Karmel. Das Volk befindet sich unter Anführung von Ahab und Isebel in der Gewalt des Götzendienstes, und Elia dient dem wahren Gott. Als Elia Ahab zu einem Treffen zwischen Gott und den Götzen herausfordert, versammelt er das Volk und die Propheten auf den Berg Karmel. Als dann Elia vor das Volk hintritt, sagt er: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten?“ (1Kön 18,21). Habt ihr euch endgültig entschieden, oder hinkt ihr noch auf beiden Seiten? Höre auf Jakobus und mache klar Schiff mit deinem Leben, wenn Dinge da sind, von denen du weißt, dass sie deinen Dienst für Gott hindern.
Wie du dich sicher erinnerst, schreibt Jakobus an die Gesamtheit des alten Volkes Gottes, an die zwölf Stämme. Viele aus diesem Volk sind nicht wiedergeboren. Er sagt dem Volk in seiner Gesamtheit, dass sie niedergebeugt sein, trauern und weinen sollen. Es ist ein Irrtum mit fatalen Folgen, wenn jemand meint, dass er einfach deshalb, weil er als Israelit geboren wurde, automatisch an den Segnungen des Volkes Gottes teilhaben wird. Das ist ein wirklich großer Irrtum, den man auch in der Christenheit wiederfindet. Wie viele Menschen zählen sich zum Volk Gottes und meinen, sie seien Christen, einzig und allein deshalb, weil sie durch die Taufe zu einer Kirche oder Gemeinde gehören oder christliche Eltern haben. Auf sie trifft das Wort des Herrn Jesus zu, dass sie elend und jämmerlich und blind und nackt sind (Off 3,17).
Jak 4,9. Es ist lebenswichtig, dass solche Menschen das Elend ihrer Situation erkennen. Wer einen Blick für die wahre Gestalt der Welt bekommt, wird sich seines Elends bewusst werden. Die Welt ist ein System, das wie eine Kirmes funktioniert. Es gibt Spaß für jeden, aber es ist eine Kirmes des Todes. Das Gericht Gottes bricht über sie herein. Wer kurz nachdenkt, empfindet die Leere. Solange sich jemand in der Welt zwischen seinen sogenannten Freunden aufhält, lässt er sich nichts anmerken. Er lacht und trinkt mit, als sei das Leben ein großes Fest, aber zu Hause, in seinem Zimmer, ist er übel dran. Die Einsamkeit überfällt ihn. Wenn er nur einmal den Willen aufbrächte und es wagte, das Leben, so wie er es führt, ehrlich zu betrachten. Dann käme er zu dem Schluss, dass er nicht länger dazugehören wollte. Es würde ihm bewusst werden, dass das Gericht Gottes über die Welt kommt. Er würde verstehen, dass das Gericht Gottes auch über ihn kommen muss. Sein Leben ist ja eine Tragödie, voller Elend und abscheulicher Taten. Zu Recht entstünde Furcht vor dem Gericht Gottes.
Jak 4,10. Wenn jemand das erkennt, hat er den Weg des Segens eingeschlagen. Dieser Weg beginnt mit der Erkenntnis, dass die eigene Situation hoffnungslos ist und es keine Möglichkeit gibt, sich selbst daraus zu befreien (Lk 15,14-20). Dann ist es aus und vorbei mit dem Lachen, womit er sich selbst zum Narren gehalten hat, als ob alles schön wäre. Wer sich selbst im Licht Gottes sehen lernt, kann nicht anders als trauern und weinen. Es entsteht Reue und ein Verlangen nach Vergebung. Das hohle Vergnügen der Welt, das Lachen ohne echte Freude, verwandelt sich in Trauer und Niedergeschlagenheit. Der Sünder demütigt sich vor dem Herrn. Einmal an diesem Punkt angekommen, bekommt er die Versicherung, dass der Herr ihn erhöhen wird. Es ist eine bemerkenswerte Verheißung für einen reuigen Sünder. Er wird an der Erhöhung des Herrn Jesus Teil bekommen, der sich selbst erniedrigt hat. Gott wird mit dem reuigen Sünder tun, was Er mit dem Herrn Jesus getan hat, wenn der Sünder tut, was der Herr Jesus getan hat.
Die Aufforderung gilt einmal dem unbekehrten Sünder, ist aber auch auf solche anwendbar, die von neuem geboren sind. Die Lage um dich her bietet keinen Grund zur Freude, vielmehr gibt sie Anlass zu Sorge. Solche, die das nicht mehr empfinden, werden genauso ermahnt wie der Sünder, der ganz darin lebt. Das Vergnügen, das die Welt lachen lässt, sollte für Christen nicht verlockend sein. In den sogenannten Seligpreisungen spricht der Herr Jesus ein besonderes „Glückselig“ über die aus, die trauern (Mt 5,4). Das sind seine Nachfolger, die empfinden, wie sehr alles in der Welt in Aufstand gegen Ihn ist. Sie teilen seine Gefühle über die Rebellion der Welt und den Widerstand gegen alles, was von Ihm ist. Demgegenüber will Er ihnen seine Freude geben (Joh 15,11). Diese Freude findet ihren Ursprung in dieser anderen Welt, deren Mittelpunkt Er ist. Diese Freude erfährst du, wenn du das, was du in dem Herrn Jesus gefunden hast, mit anderen teilst (1Joh 1,3-4). Wenn du in der Welt lebst, teilst du manchmal etwas mit anderen, aber was du teilst, ist immer verloren. Alles, was du in der Welt des Herrn Jesus mit anderen teilst, bereichert dein geistliches Leben. Was du teilst, bist du nicht los, und den Gewinn verlierst du niemals; er nimmt nur zu.
Lies noch einmal Jakobus 4,7–10.
Frage oder Aufgabe: Welche Anweisungen (es sind keine freundlichen Bitten!) gibt Jakobus in diesen Versen (ich zähle neun)? Welche davon sind für dich?
Verse 7-10
Anweisungen
Jak 4,7. Um die Gnade Gottes zu empfangen, ist die rechte Gesinnung, nämlich Demut, nötig. Eine solche Gesinnung kannst du zeigen, indem du dich Gott unterwirfst. Dazu fordert Jakobus auf. Diese Aufforderung brauchst du beständig. Es geht darum, dass du nicht mehr selbst die Kontrolle über deine Begierden und dein ganzes Leben ausübst, sondern dass du alles loslässt und in die Hände Gottes legst. Dann wirst du garantiert seine Gnade erfahren und kannst dann aus diesem Bewusstsein heraus aus der Gnade leben.
Nun denke nicht, dass du dich dann bequem zurücklehnen kannst, weil für den Rest deines Lebens alles wie am Schnürchen läuft. Nicht doch. Wenn du den Geist, der in dir wohnt, wirken lässt, kannst du damit rechnen, dass der Teufel rege wird. Um ihn in seinem Wirken zu stoppen, musst du ihm widerstehen. Es geht ihm darum, dass du wieder anfängst, unabhängig von Gott zu handeln. Wenn du dich Gott unterwirfst, kannst du dem Teufel widerstehen. Der Teufel begegnet dann nicht einem schwachen Menschen, sondern dem allmächtigen Gott, und davor ergreift er die Flucht.
Der Herr Jesus ist das vollkommene Vorbild, was die Unterwerfung unter Gott betrifft. Es gab bei Ihm nichts, wofür Er sich hätte demütigen müssen, denn Er war in seinem ganzen Leben Gott unterworfen. Diese Unterwerfung brachte Ihn in die Wüste. Dort siehst du, wie Er dem Teufel widerstand, als dieser kam, um Ihn zu versuchen (Mt 4,1-11). Du lernst vom Herrn Jesus, dass du dem Teufel durch das Wort Gottes widerstehen kannst. Du siehst dieses Widerstehen auch im Leben Abrahams, als der König von Sodom mit einer List zu ihm kommt (1Mo 14,21-24).
Jak 4,8. Um dem Teufel widerstehen zu können, musst du im Heiligtum sein. Dort siehst du die Größe und Stärke Gottes. Darum wirst du ermutigt, Gott zu nahen, und es ist wichtig, das im Glauben zu tun (Heb 11,6). Und wenn du Gott im Glauben nahst, wirst du erfahren, dass Gott sich dir naht. Du wirst erleben, dass Er es an deiner Stelle mit der Macht des Feindes aufnimmt. Wenn du dich in der Gegenwart Gottes aufhältst, muss dein Verhalten der Heiligkeit Gottes entsprechen. Aus deinen Taten muss zu erkennen sein, dass du dich Gott unterwirfst, und davon sprechen deine Hände. Sie zeigen den Menschen in deiner Umgebung, was du tust. Bedenke gut, dass deine Handlungen aus dem Herzen hervorkommen. Dein Herz treibt deine Hände zu Taten an. Um in der Gegenwart Gottes zu sein und seinen Schutz zu erfahren, müssen deine Hände gereinigt sein. Das heißt, dass du alles aus deinem Leben entfernt haben musst, was nicht dahin gehört. Du kannst schwerlich zu Gott kommen, während Dinge in deinem Leben sind, von denen du weißt, dass Gott dich dafür zur Verantwortung zieht. Es wird eher so sein, dass bestimmte böse Praktiken, die du noch ausübst, dir die Freudigkeit nehmen, Gott zu nahen.
Da ein Mensch dennoch imstande ist, Gott in einer falschen Haltung zu nahen (z. B. Lk 18,10-12), weist Jakobus auf den Zustand des Herzens hin. Dein Herz muss von jeder Nebenabsicht gereinigt werden. Jakobus hat schon darüber gesprochen, dass man verkehrt bitten kann, das heißt mit falschen Absichten bitten (Jak 4,3). Nun fordert er dazu auf, dass du dein Herz von diesen falschen Absichten säuberst. Gott sucht Wahrheit im Innern (Ps 51,8). Du kannst dein Herz von falschen Absichten säubern, indem du aufrichtig betest: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf ewigem Weg!“ (Ps 139,23; 24).
Jakobus redet seine Leser als „Wankelmütige“ an. Muss er dich auch so anreden? Ein Wankelmütiger ist jemand mit einer „doppelten Seele“, wie dort wörtlich steht, einem geteilten Herzen. Das bedeutet, dass jemand zwischen zwei Möglichkeiten schwankt, wenn er die Wahl hat. Du wirst zwischen den Wahlmöglichkeiten hin- und hergerissen, obwohl du doch die richtige Wahl kennst. Eine gute Illustration dazu findest du in der Geschichte von Elia auf dem Karmel. Das Volk befindet sich unter Anführung von Ahab und Isebel in der Gewalt des Götzendienstes, und Elia dient dem wahren Gott. Als Elia Ahab zu einem Treffen zwischen Gott und den Götzen herausfordert, versammelt er das Volk und die Propheten auf den Berg Karmel. Als dann Elia vor das Volk hintritt, sagt er: „Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten?“ (1Kön 18,21). Habt ihr euch endgültig entschieden, oder hinkt ihr noch auf beiden Seiten? Höre auf Jakobus und mache klar Schiff mit deinem Leben, wenn Dinge da sind, von denen du weißt, dass sie deinen Dienst für Gott hindern.
Wie du dich sicher erinnerst, schreibt Jakobus an die Gesamtheit des alten Volkes Gottes, an die zwölf Stämme. Viele aus diesem Volk sind nicht wiedergeboren. Er sagt dem Volk in seiner Gesamtheit, dass sie niedergebeugt sein, trauern und weinen sollen. Es ist ein Irrtum mit fatalen Folgen, wenn jemand meint, dass er einfach deshalb, weil er als Israelit geboren wurde, automatisch an den Segnungen des Volkes Gottes teilhaben wird. Das ist ein wirklich großer Irrtum, den man auch in der Christenheit wiederfindet. Wie viele Menschen zählen sich zum Volk Gottes und meinen, sie seien Christen, einzig und allein deshalb, weil sie durch die Taufe zu einer Kirche oder Gemeinde gehören oder christliche Eltern haben. Auf sie trifft das Wort des Herrn Jesus zu, dass sie elend und jämmerlich und blind und nackt sind (Off 3,17).
Jak 4,9. Es ist lebenswichtig, dass solche Menschen das Elend ihrer Situation erkennen. Wer einen Blick für die wahre Gestalt der Welt bekommt, wird sich seines Elends bewusst werden. Die Welt ist ein System, das wie eine Kirmes funktioniert. Es gibt Spaß für jeden, aber es ist eine Kirmes des Todes. Das Gericht Gottes bricht über sie herein. Wer kurz nachdenkt, empfindet die Leere. Solange sich jemand in der Welt zwischen seinen sogenannten Freunden aufhält, lässt er sich nichts anmerken. Er lacht und trinkt mit, als sei das Leben ein großes Fest, aber zu Hause, in seinem Zimmer, ist er übel dran. Die Einsamkeit überfällt ihn. Wenn er nur einmal den Willen aufbrächte und es wagte, das Leben, so wie er es führt, ehrlich zu betrachten. Dann käme er zu dem Schluss, dass er nicht länger dazugehören wollte. Es würde ihm bewusst werden, dass das Gericht Gottes über die Welt kommt. Er würde verstehen, dass das Gericht Gottes auch über ihn kommen muss. Sein Leben ist ja eine Tragödie, voller Elend und abscheulicher Taten. Zu Recht entstünde Furcht vor dem Gericht Gottes.
Jak 4,10. Wenn jemand das erkennt, hat er den Weg des Segens eingeschlagen. Dieser Weg beginnt mit der Erkenntnis, dass die eigene Situation hoffnungslos ist und es keine Möglichkeit gibt, sich selbst daraus zu befreien (Lk 15,14-20). Dann ist es aus und vorbei mit dem Lachen, womit er sich selbst zum Narren gehalten hat, als ob alles schön wäre. Wer sich selbst im Licht Gottes sehen lernt, kann nicht anders als trauern und weinen. Es entsteht Reue und ein Verlangen nach Vergebung. Das hohle Vergnügen der Welt, das Lachen ohne echte Freude, verwandelt sich in Trauer und Niedergeschlagenheit. Der Sünder demütigt sich vor dem Herrn. Einmal an diesem Punkt angekommen, bekommt er die Versicherung, dass der Herr ihn erhöhen wird. Es ist eine bemerkenswerte Verheißung für einen reuigen Sünder. Er wird an der Erhöhung des Herrn Jesus Teil bekommen, der sich selbst erniedrigt hat. Gott wird mit dem reuigen Sünder tun, was Er mit dem Herrn Jesus getan hat, wenn der Sünder tut, was der Herr Jesus getan hat.
Die Aufforderung gilt einmal dem unbekehrten Sünder, ist aber auch auf solche anwendbar, die von neuem geboren sind. Die Lage um dich her bietet keinen Grund zur Freude, vielmehr gibt sie Anlass zu Sorge. Solche, die das nicht mehr empfinden, werden genauso ermahnt wie der Sünder, der ganz darin lebt. Das Vergnügen, das die Welt lachen lässt, sollte für Christen nicht verlockend sein. In den sogenannten Seligpreisungen spricht der Herr Jesus ein besonderes „Glückselig“ über die aus, die trauern (Mt 5,4). Das sind seine Nachfolger, die empfinden, wie sehr alles in der Welt in Aufstand gegen Ihn ist. Sie teilen seine Gefühle über die Rebellion der Welt und den Widerstand gegen alles, was von Ihm ist. Demgegenüber will Er ihnen seine Freude geben (Joh 15,11). Diese Freude findet ihren Ursprung in dieser anderen Welt, deren Mittelpunkt Er ist. Diese Freude erfährst du, wenn du das, was du in dem Herrn Jesus gefunden hast, mit anderen teilst (1Joh 1,3-4). Wenn du in der Welt lebst, teilst du manchmal etwas mit anderen, aber was du teilst, ist immer verloren. Alles, was du in der Welt des Herrn Jesus mit anderen teilst, bereichert dein geistliches Leben. Was du teilst, bist du nicht los, und den Gewinn verlierst du niemals; er nimmt nur zu.
Lies noch einmal Jakobus 4,7–10.
Frage oder Aufgabe: Welche Anweisungen (es sind keine freundlichen Bitten!) gibt Jakobus in diesen Versen (ich zähle neun)? Welche davon sind für dich?
Verse 11-17
Warnungen vor dem Richten und Rühmen
Jak 4,11. Zu Beginn dieses Kapitels musste Jakobus über Kriege und Streitigkeiten sprechen. Das ist eine plötzlich aufkommende Uneinigkeit; Parteien stehen öffentlich gegeneinander und befeinden sich. In dem Abschnitt, den du nun gelesen hast, nennt er ein anderes Übel, das unter ihnen gefunden wurde. Er tadelt seine Leser, dass sie gegeneinander redeten. Das ist dem Anschein nach weniger schlimm als Krieg zu führen und zu streiten. Krieg und Streit sind Konflikte, die ins Auge fallen. Übereinander reden kann man dagegen bei einer gemütlichen Tasse Kaffee und mit einem sorgenvollen Gesicht. In Wirklichkeit kann von echter Sorge natürlich keine Rede sein. Echte Sorge um den Bruder oder die Schwester, über die du Böses sagst, wäre es, wenn du sie selbst auf dieses Böse ansprechen würdest. Und dann gehe ich erst einmal davon aus, dass die Dinge, die du ansprichst, auch wirklich böse sind. Böses nachsagen braucht nicht zu bedeuten, dass man die Unwahrheit sagt. Es geht um bestätigte böse Praktiken oder Aussprüche.
Doch Jakobus verbietet es, gegeneinander zu reden. Wenn du einem Bruder Böses nachsagst, stellst du ihn in ein schlechtes Licht und stellst dich über ihn. Böses ist böse und muss auch so benannt werden, aber gegeneinander reden ist Teufelswerk. Wenn du etwas siehst oder hörst, was böse ist, musst du zuerst mit dem Herrn und danach mit der betreffenden Person darüber reden. Gegen einen Bruder zu reden, bedeutet, gegen das Gesetz zu reden und das Gesetz zu richten, das dieses Böse verurteilt (3Mo 19,16). Das Gesetz muss das Böse richten, aber durch deine üble Nachrede bekommt es dazu keine Gelegenheit. Du reißt das Recht an dich und spielst dich als Beurteiler des Bösen auf. Indem du das Gesetz von dem Bösen fernhältst und nach deiner eigenen Einschätzung urteilst, sprichst du böse über das Gesetz und hast dich selbst zum Richter erhoben. Du urteilst, das Gesetz sei nicht imstande zu richten, und missachtest auf diese Weise das Gesetz Gottes. Dann nimmst du als Norm für die Beurteilung des Bösen ein selbstgemachtes Gesetz, statt dem Gesetz Gottes zu gehorchen.
Jak 4,12. Du hast nicht nur das Gesetz Gottes beiseitegeschoben und selbst die Stelle des Gesetzes eingenommen, sondern du hast sogar die Stelle Gottes als Gesetzgeber und Richter eingenommen. Das ist eine weitgehende Anmaßung. Gott ist ja souverän (vgl. Röm 9,11), nur Er kann erretten und verderben. Er kann erretten aufgrund des Werkes seines Sohnes. Aber Er wird auch jeden verderben, der seinen Sohn ablehnt. Vor diesem Hintergrund musst du die Frage sehen: „Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest?“ Gegenüber der Majestät Gottes als Gesetzgeber und Richter und Erretter und Verderber muss jede Anmaßung, den Nächsten zu richten, schwinden.
Es ist gut, sich daran zu erinnern, dass es nicht um das Beurteilen von offenbar Bösem geht. Es geht hier um das Urteilen übereinander und das üble Reden gegeneinander. Dazu kommt auch noch, dass wir die Motive eines anderen nicht beurteilen können und auch nicht dürfen (Mt 7,1). Was Jakobus sagt, ist nicht im Gegensatz zu dem Richten des Bösen in der Gemeinde. Da müssen wir das offenbar Böse richten (1Kor 5,12; 13).
Jak 4,13. Im Blick auf andere hat Jakobus vor übler Nachrede und vor dem Richten gewarnt. Er tadelt damit die üble Haltung seiner Leser als Menschen, die es immer besser zu wissen meinen. Mit dieser Einstellung offenbarten sie einen Geist der Überheblichkeit über andere. Solch ein unabhängiger Geist zeigte sich auch auf andere Weise in ihrem Leben, und zwar in den Planungen, die sie machten. Sie planten, in welche Stadt oder in welche Städte sie gehen würden, um Handel zu treiben und dort natürlich so viel Gewinn wie möglich zu machen. Die Juden sind immer ein Volk gewesen, das Handel getrieben hat.
Sie waren immer auf Gewinn aus. Dazu zogen sie von Stadt zu Stadt. Nun ist es nicht verkehrt, Handel zu treiben und Gewinn zu machen. In einem Gleichnis gebraucht der Herr Jesus das Geschäftemachen als eine Tätigkeit, die für Ihn geschieht (Lk 19,13). Dann kann es nicht verkehrt sein. Was jedoch wohl verkehrt ist, ist das unabhängige Plänemachen für die Zukunft, ohne dass wir in unseren Plänen ausdrücklich mit dem Willen Gottes rechnen. Das stellt Jakobus seinen jüdischen Lesern vor, die durch ihren Geschäftssinn so getrieben wurden, dass sie ihre Abhängigkeit von Gott vergaßen.
Jak 4,14. Jakobus warnt vor dem hochmütigen Gedanken, dass wir die Zukunft selbst in der Hand hätten. Wir können nicht einmal über die nächste Sekunde verfügen. Wir müssen uns bewusst sein, dass das Leben sehr flüchtig und zerbrechlich ist. Es muss für Menschen, die meinen, ihr Leben selbst in der Hand zu haben, ernüchternd klingen, wenn Jakobus ihr Leben mit einem Dampf vergleicht. Einen Dampf sieht man nur kurze Zeit, dann ist er verschwunden, aufgelöst. Es bleibt nichts zurück, was irgendwie von Bedeutung wäre. So ist es mit dem Sinn des Lebens von Menschen dieser Welt und auch von solchen, die bekennen, zum Volk Gottes zu gehören, ohne wirklich mit dem Willen des Herrn zu rechnen. Wenn du den Willen des Herrn beachtest, ist dein Leben kein Dampf. Das Leben des Herrn Jesus war kein Dampf, und auch das Leben von Kindern Gottes ist kein Dampf, zumindest wenn sie sich als Kinder Gottes betragen. Wenn du mit dem Willen des Herrn rechnest, dann bist du mit den Werken beschäftigt, die der Herr für dich bereitet hat (Eph 2,10). Diese Werke werden dir in alle Ewigkeit folgen (Off 14,13). Wenn du den Willen des Herrn beachtest, wirst du jetzt den Samen säen, dessen Frucht du in der Ewigkeit wiederfindest.
Aber das Leben ist kurz. Mose spricht über das Leben als einen Schlaf (Ps 90,5; 6). Wenn wir schlafen, ist es schon gleich Morgen. David vergleicht das Leben mit einem gestreckten Schatten (Ps 102,12). Im Osten bricht die Dunkelheit schnell herein. Für Hiob gleitet das Leben schneller dahin als ein Weberschiffchen (Hiob 7,6). Petrus vergleicht das Leben mit Gras (1Pet 1,24; 25); es steht heute auf dem Feld und wird morgen in den Ofen geworfen (Mt 6,30; Lk 12,28). Wir können unser kurzes Leben auf der Erde nur einmal leben. Die großen Fragen, die wir uns stellen können, sind: Was machen wir daraus? Wofür leben wir? Wenn wir uns klarmachen, dass unsere „Dienstzeit“ so kurz ist, wird uns das anspornen, das zu tun, was dem Herrn gefällt (1Kor 7,29-31).
Jak 4,15. Es ist also nicht falsch, Pläne zu machen. Es geht nur darum, ob es Pläne sind, die mit dem Wunsch gemacht werden, dass der Herr sie segnen kann. Du kannst planen, in eine bestimmte Stadt zu gehen, wenn du das in dem Bewusstsein tust, dass dieser Plan nur gelingen kann, wenn der Herr dir dazu die Kraft und Bewahrung gibt. Beim Planen müssen wir stets bedenken: „Wenn der Herr will.“ Du siehst, dass Jakobus es positiv darstellt. Er sagt nicht, dass wir denken müssen: „Wenn der Herr es nicht will, dann wird Er es wohl verhindern.“ Wir haben einen Herrn, der uns seinen Willen bekanntmachen will, auch im Blick aufs Geschäftemachen und das tägliche Leben. Das gilt ebenso, wenn wir planen, eine Arbeit für den Herrn zu tun. Man sieht das bei Paulus, als er nach einem Besuch in Ephesus von dort weggeht. Beim Abschied sagt er, dass er wieder zu ihnen zurückkehren wird, wenn Gott will (Apg 18,21).
Jak 4,16. Jakobus tadelt seine Leser, dass sie sich in ihren Großtuereien rühmten. Er sagt damit, dass es im Grunde Hochmut ist, wenn man nicht mit dem Willen Gottes rechnet. Man hat keinen Blick dafür, wenn sich Dinge in geplanten Vorhaben plötzlich wenden, und man ist kurzsichtig im Blick auf die eigenen Möglichkeiten. Während man meint, alles in der Hand zu haben, ist man blind für eigene Beschränkungen und Schwachheiten. Es ist in doppelter Hinsicht böse, sich seiner eigenen Fähigkeiten zu rühmen. Was einen selbst betrifft, bedeutet das Hochmut, was Gott betrifft, ist es die Leugnung seiner Souveränität.
Jak 4,17. Jakobus hat seinen Lesern in den Versen vorher die falsche Haltung im Blick aufeinander und im Blick auf Gott vorgestellt. Sie wissen nun, wie es nicht sein darf, und können daraus den Schluss ziehen, wie es sein sollte. Jetzt, wo sie wissen, wie sie Gutes tun sollen, wird es ihnen als Sünde angerechnet, wenn sie das Gute unterlassen. Jemand, der weiß, Gutes zu tun und es nicht tut, macht sich einer Unterlassungssünde schuldig (vgl. 3Mo 5,1). Das Gute nicht zu tun, obwohl man weiß, dass man es tun sollte, beweist, dass die Gnade fehlt und dass der Eigenwille wirksam ist. Das Leben des Christen besteht nicht aus einer Anzahl von Dingen, die man nicht tun darf, sondern darin, Gutes zu tun.
Gutes tun können wir nur in der Kraft des neuen Lebens, in dem Bewusstsein der Gnade, die wir bekommen haben und in der wir durch den Geist geleitet werden. Ein Christ ist nicht eine Art Pfadfinder, der zufrieden ist, wenn er am Tag eine gute Tat getan hat. In solch einem Fall kann man sich fragen, was er denn den Rest des Tages tut. Nein, ein Christ ist fortwährend damit beschäftigt, Gutes zu tun. Wenn wir wissen, was gut ist, aber das neue Leben blockieren, so dass es sich nicht äußern kann, dann ist das Sünde. Dieser Grundsatz gilt auch für Ungläubige. Es gibt so viele Menschen, die wissen, dass sie sich bekehren müssen, aber sie tun es nicht. Jeder Mensch, ob gläubig oder ungläubig, ist für das verantwortlich, was er weiß. Darauf wird Gott ihn festnageln und ihn an seinem Tag auch dafür verantwortlich machen. Lass es für dich ein Ansporn sein, wenn du weißt, dass etwas zu tun gut ist, das dann auch tatsächlich zu tun.
Lies noch einmal Jakobus 4,11–17.
Frage oder Aufgabe: Welche beiden Aspekte des Lebens behandelt Jakobus in diesen Versen? Was spricht dich an?
Verse 11-17
Warnungen vor dem Richten und Rühmen
Jak 4,11. Zu Beginn dieses Kapitels musste Jakobus über Kriege und Streitigkeiten sprechen. Das ist eine plötzlich aufkommende Uneinigkeit; Parteien stehen öffentlich gegeneinander und befeinden sich. In dem Abschnitt, den du nun gelesen hast, nennt er ein anderes Übel, das unter ihnen gefunden wurde. Er tadelt seine Leser, dass sie gegeneinander redeten. Das ist dem Anschein nach weniger schlimm als Krieg zu führen und zu streiten. Krieg und Streit sind Konflikte, die ins Auge fallen. Übereinander reden kann man dagegen bei einer gemütlichen Tasse Kaffee und mit einem sorgenvollen Gesicht. In Wirklichkeit kann von echter Sorge natürlich keine Rede sein. Echte Sorge um den Bruder oder die Schwester, über die du Böses sagst, wäre es, wenn du sie selbst auf dieses Böse ansprechen würdest. Und dann gehe ich erst einmal davon aus, dass die Dinge, die du ansprichst, auch wirklich böse sind. Böses nachsagen braucht nicht zu bedeuten, dass man die Unwahrheit sagt. Es geht um bestätigte böse Praktiken oder Aussprüche.
Doch Jakobus verbietet es, gegeneinander zu reden. Wenn du einem Bruder Böses nachsagst, stellst du ihn in ein schlechtes Licht und stellst dich über ihn. Böses ist böse und muss auch so benannt werden, aber gegeneinander reden ist Teufelswerk. Wenn du etwas siehst oder hörst, was böse ist, musst du zuerst mit dem Herrn und danach mit der betreffenden Person darüber reden. Gegen einen Bruder zu reden, bedeutet, gegen das Gesetz zu reden und das Gesetz zu richten, das dieses Böse verurteilt (3Mo 19,16). Das Gesetz muss das Böse richten, aber durch deine üble Nachrede bekommt es dazu keine Gelegenheit. Du reißt das Recht an dich und spielst dich als Beurteiler des Bösen auf. Indem du das Gesetz von dem Bösen fernhältst und nach deiner eigenen Einschätzung urteilst, sprichst du böse über das Gesetz und hast dich selbst zum Richter erhoben. Du urteilst, das Gesetz sei nicht imstande zu richten, und missachtest auf diese Weise das Gesetz Gottes. Dann nimmst du als Norm für die Beurteilung des Bösen ein selbstgemachtes Gesetz, statt dem Gesetz Gottes zu gehorchen.
Jak 4,12. Du hast nicht nur das Gesetz Gottes beiseitegeschoben und selbst die Stelle des Gesetzes eingenommen, sondern du hast sogar die Stelle Gottes als Gesetzgeber und Richter eingenommen. Das ist eine weitgehende Anmaßung. Gott ist ja souverän (vgl. Röm 9,11), nur Er kann erretten und verderben. Er kann erretten aufgrund des Werkes seines Sohnes. Aber Er wird auch jeden verderben, der seinen Sohn ablehnt. Vor diesem Hintergrund musst du die Frage sehen: „Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest?“ Gegenüber der Majestät Gottes als Gesetzgeber und Richter und Erretter und Verderber muss jede Anmaßung, den Nächsten zu richten, schwinden.
Es ist gut, sich daran zu erinnern, dass es nicht um das Beurteilen von offenbar Bösem geht. Es geht hier um das Urteilen übereinander und das üble Reden gegeneinander. Dazu kommt auch noch, dass wir die Motive eines anderen nicht beurteilen können und auch nicht dürfen (Mt 7,1). Was Jakobus sagt, ist nicht im Gegensatz zu dem Richten des Bösen in der Gemeinde. Da müssen wir das offenbar Böse richten (1Kor 5,12; 13).
Jak 4,13. Im Blick auf andere hat Jakobus vor übler Nachrede und vor dem Richten gewarnt. Er tadelt damit die üble Haltung seiner Leser als Menschen, die es immer besser zu wissen meinen. Mit dieser Einstellung offenbarten sie einen Geist der Überheblichkeit über andere. Solch ein unabhängiger Geist zeigte sich auch auf andere Weise in ihrem Leben, und zwar in den Planungen, die sie machten. Sie planten, in welche Stadt oder in welche Städte sie gehen würden, um Handel zu treiben und dort natürlich so viel Gewinn wie möglich zu machen. Die Juden sind immer ein Volk gewesen, das Handel getrieben hat.
Sie waren immer auf Gewinn aus. Dazu zogen sie von Stadt zu Stadt. Nun ist es nicht verkehrt, Handel zu treiben und Gewinn zu machen. In einem Gleichnis gebraucht der Herr Jesus das Geschäftemachen als eine Tätigkeit, die für Ihn geschieht (Lk 19,13). Dann kann es nicht verkehrt sein. Was jedoch wohl verkehrt ist, ist das unabhängige Plänemachen für die Zukunft, ohne dass wir in unseren Plänen ausdrücklich mit dem Willen Gottes rechnen. Das stellt Jakobus seinen jüdischen Lesern vor, die durch ihren Geschäftssinn so getrieben wurden, dass sie ihre Abhängigkeit von Gott vergaßen.
Jak 4,14. Jakobus warnt vor dem hochmütigen Gedanken, dass wir die Zukunft selbst in der Hand hätten. Wir können nicht einmal über die nächste Sekunde verfügen. Wir müssen uns bewusst sein, dass das Leben sehr flüchtig und zerbrechlich ist. Es muss für Menschen, die meinen, ihr Leben selbst in der Hand zu haben, ernüchternd klingen, wenn Jakobus ihr Leben mit einem Dampf vergleicht. Einen Dampf sieht man nur kurze Zeit, dann ist er verschwunden, aufgelöst. Es bleibt nichts zurück, was irgendwie von Bedeutung wäre. So ist es mit dem Sinn des Lebens von Menschen dieser Welt und auch von solchen, die bekennen, zum Volk Gottes zu gehören, ohne wirklich mit dem Willen des Herrn zu rechnen. Wenn du den Willen des Herrn beachtest, ist dein Leben kein Dampf. Das Leben des Herrn Jesus war kein Dampf, und auch das Leben von Kindern Gottes ist kein Dampf, zumindest wenn sie sich als Kinder Gottes betragen. Wenn du mit dem Willen des Herrn rechnest, dann bist du mit den Werken beschäftigt, die der Herr für dich bereitet hat (Eph 2,10). Diese Werke werden dir in alle Ewigkeit folgen (Off 14,13). Wenn du den Willen des Herrn beachtest, wirst du jetzt den Samen säen, dessen Frucht du in der Ewigkeit wiederfindest.
Aber das Leben ist kurz. Mose spricht über das Leben als einen Schlaf (Ps 90,5; 6). Wenn wir schlafen, ist es schon gleich Morgen. David vergleicht das Leben mit einem gestreckten Schatten (Ps 102,12). Im Osten bricht die Dunkelheit schnell herein. Für Hiob gleitet das Leben schneller dahin als ein Weberschiffchen (Hiob 7,6). Petrus vergleicht das Leben mit Gras (1Pet 1,24; 25); es steht heute auf dem Feld und wird morgen in den Ofen geworfen (Mt 6,30; Lk 12,28). Wir können unser kurzes Leben auf der Erde nur einmal leben. Die großen Fragen, die wir uns stellen können, sind: Was machen wir daraus? Wofür leben wir? Wenn wir uns klarmachen, dass unsere „Dienstzeit“ so kurz ist, wird uns das anspornen, das zu tun, was dem Herrn gefällt (1Kor 7,29-31).
Jak 4,15. Es ist also nicht falsch, Pläne zu machen. Es geht nur darum, ob es Pläne sind, die mit dem Wunsch gemacht werden, dass der Herr sie segnen kann. Du kannst planen, in eine bestimmte Stadt zu gehen, wenn du das in dem Bewusstsein tust, dass dieser Plan nur gelingen kann, wenn der Herr dir dazu die Kraft und Bewahrung gibt. Beim Planen müssen wir stets bedenken: „Wenn der Herr will.“ Du siehst, dass Jakobus es positiv darstellt. Er sagt nicht, dass wir denken müssen: „Wenn der Herr es nicht will, dann wird Er es wohl verhindern.“ Wir haben einen Herrn, der uns seinen Willen bekanntmachen will, auch im Blick aufs Geschäftemachen und das tägliche Leben. Das gilt ebenso, wenn wir planen, eine Arbeit für den Herrn zu tun. Man sieht das bei Paulus, als er nach einem Besuch in Ephesus von dort weggeht. Beim Abschied sagt er, dass er wieder zu ihnen zurückkehren wird, wenn Gott will (Apg 18,21).
Jak 4,16. Jakobus tadelt seine Leser, dass sie sich in ihren Großtuereien rühmten. Er sagt damit, dass es im Grunde Hochmut ist, wenn man nicht mit dem Willen Gottes rechnet. Man hat keinen Blick dafür, wenn sich Dinge in geplanten Vorhaben plötzlich wenden, und man ist kurzsichtig im Blick auf die eigenen Möglichkeiten. Während man meint, alles in der Hand zu haben, ist man blind für eigene Beschränkungen und Schwachheiten. Es ist in doppelter Hinsicht böse, sich seiner eigenen Fähigkeiten zu rühmen. Was einen selbst betrifft, bedeutet das Hochmut, was Gott betrifft, ist es die Leugnung seiner Souveränität.
Jak 4,17. Jakobus hat seinen Lesern in den Versen vorher die falsche Haltung im Blick aufeinander und im Blick auf Gott vorgestellt. Sie wissen nun, wie es nicht sein darf, und können daraus den Schluss ziehen, wie es sein sollte. Jetzt, wo sie wissen, wie sie Gutes tun sollen, wird es ihnen als Sünde angerechnet, wenn sie das Gute unterlassen. Jemand, der weiß, Gutes zu tun und es nicht tut, macht sich einer Unterlassungssünde schuldig (vgl. 3Mo 5,1). Das Gute nicht zu tun, obwohl man weiß, dass man es tun sollte, beweist, dass die Gnade fehlt und dass der Eigenwille wirksam ist. Das Leben des Christen besteht nicht aus einer Anzahl von Dingen, die man nicht tun darf, sondern darin, Gutes zu tun.
Gutes tun können wir nur in der Kraft des neuen Lebens, in dem Bewusstsein der Gnade, die wir bekommen haben und in der wir durch den Geist geleitet werden. Ein Christ ist nicht eine Art Pfadfinder, der zufrieden ist, wenn er am Tag eine gute Tat getan hat. In solch einem Fall kann man sich fragen, was er denn den Rest des Tages tut. Nein, ein Christ ist fortwährend damit beschäftigt, Gutes zu tun. Wenn wir wissen, was gut ist, aber das neue Leben blockieren, so dass es sich nicht äußern kann, dann ist das Sünde. Dieser Grundsatz gilt auch für Ungläubige. Es gibt so viele Menschen, die wissen, dass sie sich bekehren müssen, aber sie tun es nicht. Jeder Mensch, ob gläubig oder ungläubig, ist für das verantwortlich, was er weiß. Darauf wird Gott ihn festnageln und ihn an seinem Tag auch dafür verantwortlich machen. Lass es für dich ein Ansporn sein, wenn du weißt, dass etwas zu tun gut ist, das dann auch tatsächlich zu tun.
Lies noch einmal Jakobus 4,11–17.
Frage oder Aufgabe: Welche beiden Aspekte des Lebens behandelt Jakobus in diesen Versen? Was spricht dich an?