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Bible Commentaries
Jesaja 29

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Introduction

Während der König des Nordens in Ägypten ist, wird die Wiederherstellung in Israel stattfinden durch die Rückkehr des Überrestes aus den zwei Stämmen und später auch aus den zehn Stämmen (Mt 24,31). Durch das Eingreifen des HERRN wird der Feind, der zu dieser Zeit gegen Israel zieht, vernichtet und Israel erlöst.

Historisch gesehen findet eine Vorerfüllung und auch eine Veranschaulichung der künftigen Ereignisse durch die übernatürliche Vernichtung des Heeres von Assyrien und etwas später durch den Tod von Sanherib, dem König von Assyrien, statt (Jes 37,36-38).

Introduction

Während der König des Nordens in Ägypten ist, wird die Wiederherstellung in Israel stattfinden durch die Rückkehr des Überrestes aus den zwei Stämmen und später auch aus den zehn Stämmen (Mt 24,31). Durch das Eingreifen des HERRN wird der Feind, der zu dieser Zeit gegen Israel zieht, vernichtet und Israel erlöst.

Historisch gesehen findet eine Vorerfüllung und auch eine Veranschaulichung der künftigen Ereignisse durch die übernatürliche Vernichtung des Heeres von Assyrien und etwas später durch den Tod von Sanherib, dem König von Assyrien, statt (Jes 37,36-38).

Verse 1-4

Die Belagerung von Jerusalem


Am Anfang von Jesaja 28 wird Samaria mit einer welkenden Blume verglichen. Dieses Kapitel beginnt mit der Ankündigung eines „Wehe“ über „Ariel“, das ist Jerusalem (Jes 29,1). Ariel bedeutet „Löwe Gottes“. Ariel wird auch mit „[Feuer-]Herd Gottes“ übersetzt, mit der biblischen Bedeutung „Altar Gottes“. In diesem Fall ist auch Jerusalem gemeint, dann aber gesehen als Opferstätte, wo das Feuer im neuen Tempel brennt (Hes 43,15; 16).

Der „Löwe Gottes“ weist auf die große Macht des Herrn Jesus als König hin (Mt 28,18), mit der Er von Jerusalem aus regieren wird. Er ist dann der „Löwe aus dem Stamm Juda“ (Off 5,5). Der „Altar Gottes“ (Jes 31,9; Hes 43,15; 16) weist auf Jerusalem als zukünftiges Zentrum des Gottesdienstes hin. Die Völker werden kommen, um den HERRN dort im neuen Tempel anzubeten.

Der HERR bezeichnet Jerusalem weiterhin als „die Stadt, wo David lagerte“. Das beschreibt seine innige Verbindung mit dieser Stadt und weist auch auf die Zukunft hin, wenn der große Sohn Davids dort wohnen und herrschen wird. Dann wird der HERR für diese Stadt sein, doch hier muss Er sich gegen sie wenden, um sie zu läutern. Der Grund ist ihre Religiosität, die immer noch eine rein formale Angelegenheit ist, in der es nichts für Ihn gibt.

Er sagt in einem spöttischen Ton, dass sie einfach mit ihren formellen religiösen Verpflichtungen weitermachen sollten, indem sie ihre jährlichen Feste feiern. Der Ausdruck „Jahr für Jahr“ macht deutlich, dass diese Feste zu einer Gewohnheit, ja zu einer Routine geworden sind, sie sind nicht mehr als eine reine formale Handlung. Darauf Vertrauen zu gründen ist töricht (vgl. Jer 7,4).

Er selbst wird sie in große Not bringen (Jes 29,2). Ariel ist hier noch kein Löwe, sondern ein Feuerofen der Schlachtung. Jerusalem erfährt hier eine zutiefst demütigende Behandlung im Feuer des Zornes Gottes. Der HERR wird die Stadt belagern, eine Belagerung, die Er in der Endzeit durch die feindlichen Heere zulassen wird (Jes 29,3). Hierbei müssen wir an die zweite Belagerung der Assyrer um Jerusalem in der Endzeit denken.

Der König des Nordens wird, während er in Ägypten ist, Gerüchte aus dem Osten und aus dem Norden hören und deshalb von Ägypten nach Jerusalem zurückkehren (Dan 11,44). Das Festgefühl und der festliche Jubel in der Stadt Jerusalem (vgl. Jes 22,2) wird sich verwandeln in Todesangst und großes Murren über die sich anbahnende Katastrophe (Jes 29,4).

Verse 1-4

Die Belagerung von Jerusalem


Am Anfang von Jesaja 28 wird Samaria mit einer welkenden Blume verglichen. Dieses Kapitel beginnt mit der Ankündigung eines „Wehe“ über „Ariel“, das ist Jerusalem (Jes 29,1). Ariel bedeutet „Löwe Gottes“. Ariel wird auch mit „[Feuer-]Herd Gottes“ übersetzt, mit der biblischen Bedeutung „Altar Gottes“. In diesem Fall ist auch Jerusalem gemeint, dann aber gesehen als Opferstätte, wo das Feuer im neuen Tempel brennt (Hes 43,15; 16).

Der „Löwe Gottes“ weist auf die große Macht des Herrn Jesus als König hin (Mt 28,18), mit der Er von Jerusalem aus regieren wird. Er ist dann der „Löwe aus dem Stamm Juda“ (Off 5,5). Der „Altar Gottes“ (Jes 31,9; Hes 43,15; 16) weist auf Jerusalem als zukünftiges Zentrum des Gottesdienstes hin. Die Völker werden kommen, um den HERRN dort im neuen Tempel anzubeten.

Der HERR bezeichnet Jerusalem weiterhin als „die Stadt, wo David lagerte“. Das beschreibt seine innige Verbindung mit dieser Stadt und weist auch auf die Zukunft hin, wenn der große Sohn Davids dort wohnen und herrschen wird. Dann wird der HERR für diese Stadt sein, doch hier muss Er sich gegen sie wenden, um sie zu läutern. Der Grund ist ihre Religiosität, die immer noch eine rein formale Angelegenheit ist, in der es nichts für Ihn gibt.

Er sagt in einem spöttischen Ton, dass sie einfach mit ihren formellen religiösen Verpflichtungen weitermachen sollten, indem sie ihre jährlichen Feste feiern. Der Ausdruck „Jahr für Jahr“ macht deutlich, dass diese Feste zu einer Gewohnheit, ja zu einer Routine geworden sind, sie sind nicht mehr als eine reine formale Handlung. Darauf Vertrauen zu gründen ist töricht (vgl. Jer 7,4).

Er selbst wird sie in große Not bringen (Jes 29,2). Ariel ist hier noch kein Löwe, sondern ein Feuerofen der Schlachtung. Jerusalem erfährt hier eine zutiefst demütigende Behandlung im Feuer des Zornes Gottes. Der HERR wird die Stadt belagern, eine Belagerung, die Er in der Endzeit durch die feindlichen Heere zulassen wird (Jes 29,3). Hierbei müssen wir an die zweite Belagerung der Assyrer um Jerusalem in der Endzeit denken.

Der König des Nordens wird, während er in Ägypten ist, Gerüchte aus dem Osten und aus dem Norden hören und deshalb von Ägypten nach Jerusalem zurückkehren (Dan 11,44). Das Festgefühl und der festliche Jubel in der Stadt Jerusalem (vgl. Jes 22,2) wird sich verwandeln in Todesangst und großes Murren über die sich anbahnende Katastrophe (Jes 29,4).

Verse 5-8

Der HERR erlöst Jerusalem


Nun gibt es einen plötzlichen Umschwung. Alle Feinde werden unerwartet und so vernichtend geschlagen, dass sie wie feiner Staub werden, der weggeblasen werden kann (Jes 29,5; Dan 11,45). Jesaja richtet sich an die Bewohner Jerusalems und will sie teilhaben lassen an dem, was er im Geist sieht. Mit einem plötzlichen Eingreifen interveniert der HERR. Er greift unter anderem ein durch Blitz und Donner (Jes 29,6), um Jerusalem aus der Bedrängnis zu befreien. Die aufgezogenen Völker verschwinden, so wie in einem Traum die erscheinenden Gesichter verschwinden (Jes 29,7).

Für die Feinde ist es auch wie ein Traum, doch es ist wie ein schrecklicher Albtraum. Sie träumen von dem Sieg, Jerusalem in ihren Händen zu haben, aber sie wachen auf und stellen fest, dass sie nichts erreicht haben (Jes 29,8). Das wird geschehen, wenn der Herr Jesus wieder in Zion ist. Eine Erfüllung dieser Prophezeiung wird in naher Zukunft eintreten, wenn Jerusalem von den Assyrern eingekesselt wird (Jes 37,33) und das assyrische Heer durch den HERRN geschlagen wird (Jes 37,36).

Verse 5-8

Der HERR erlöst Jerusalem


Nun gibt es einen plötzlichen Umschwung. Alle Feinde werden unerwartet und so vernichtend geschlagen, dass sie wie feiner Staub werden, der weggeblasen werden kann (Jes 29,5; Dan 11,45). Jesaja richtet sich an die Bewohner Jerusalems und will sie teilhaben lassen an dem, was er im Geist sieht. Mit einem plötzlichen Eingreifen interveniert der HERR. Er greift unter anderem ein durch Blitz und Donner (Jes 29,6), um Jerusalem aus der Bedrängnis zu befreien. Die aufgezogenen Völker verschwinden, so wie in einem Traum die erscheinenden Gesichter verschwinden (Jes 29,7).

Für die Feinde ist es auch wie ein Traum, doch es ist wie ein schrecklicher Albtraum. Sie träumen von dem Sieg, Jerusalem in ihren Händen zu haben, aber sie wachen auf und stellen fest, dass sie nichts erreicht haben (Jes 29,8). Das wird geschehen, wenn der Herr Jesus wieder in Zion ist. Eine Erfüllung dieser Prophezeiung wird in naher Zukunft eintreten, wenn Jerusalem von den Assyrern eingekesselt wird (Jes 37,33) und das assyrische Heer durch den HERRN geschlagen wird (Jes 37,36).

Verse 9-16

Das Gericht der Blindheit


In Jes 29,9 fährt Jesaja aufs Neue fort, den Zustand des Volkes Gottes zu beschreiben, den traurigen moralischen Zustand, der Gottes Eingreifen durch die Assyrer zweimal notwendig macht. Im vorigen Kapitel prangerte er den spöttischen Geist und den Unglauben an (Jes 28,14), hier verweist er auf den Geist der Blindheit. Er sagt ihnen, dass sie in Blindheit auf ihrem törichten, selbstgewählten Weg weitergehen sollen. Trotz aller Offenbarungen von Gottes Willen und trotz der ständigen Botschaften seiner Propheten haben sie sich abgewandt und sind den Ratschlägen und Einbildungen ihres eigenen Herzens gefolgt.

Wie vom Wein berauscht, sind sie benebelt durch menschliche Traditionen, die das Wort Gottes für ungültig erklären. Dadurch ist das Wort für sie unverständlich geworden. Das liegt nicht daran, dass es dem Wort Gottes an klaren Aussagen mangelt oder dass die Lehre zu kompliziert ist, sondern daran, dass sie durch ihren Unglauben blind geworden sind (vgl. Mt 13,14; 15). Es ist der Weg der Verhärtung. In ihrem geistigen Rausch taumeln sie dem Gericht entgegen.

Auch Blindheit und Taubheit sind ein Gericht des HERRN (Jes 29,10). Nachdem das Volk sich entschieden hat, blind zu sein und ihre Herzen verhärtet sind, kommt der Moment, wo der HERR ihre Wahl gleichsam respektiert und zu ihnen sagt: „Wenn ihr euch entschieden habt, blind zu sein, dann werdet ihr blind sein. Wenn ihr wählt, das Herz zu verhärten, dann werde ich euer Herz verhärten.“

Dieser Vers wird von Paulus zitiert, um zu zeigen, dass auch in der heutigen Zeit noch von der Verhärtung des Volkes die Rede ist (Röm 11,7; 8; 2Kor 3,14). Sie wollen nicht verstehen, deshalb werden sie nicht verstehen. Ihr geistiger Zustand ist wie ein tiefer Schlaf, durch den die Stimmen nicht hindurch dringen. Ihre Propheten, diejenigen, die die Augen des Volkes sind, um zu sehen, was der HERR von seinem Volk will, haben ihre Augen geschlossen. Auch ihre Köpfe, die Seher, können nichts sehen. Diejenigen, die das blinde Volk führen sollen, sind selbst blind. Und wie kann ein Blinder einen Blinden führen (Mt 15,14; 15)?

Der offenbarte Wille Gottes ist für sie wie ein versiegeltes Buch geworden. Derjenige, der lesen kann, versteht die gelesene Botschaft nicht (Jes 29,11). Der andere, der nicht lesen kann, versteht die Botschaft auch nicht (Jes 29,12).

Viele Christen befinden sich in einem solchen Zustand, wenn es zum Beispiel um das prophetische Buch des Neuen Testaments schlechthin geht, das Buch der Offenbarung. Es wird als ein versiegeltes Buch angesehen, das man nicht lesen kann, oder der Leser sieht sich selbst als unfähig an, es zu lesen, trotz des Namens des Buches, „Offenbarung“. Menschen, die meinen, eine Ausrede gefunden zu haben, um Gottes Wort nicht zu lesen, zeigen dadurch, dass die Blindheit ihr Werk tut.

Lippenreligion, bei der das Herz von Gott entfremdet ist (Jes 29,13), ist das Ergebnis von Traditionen, gelernten Geboten von Menschen. Das Herz ist die Geburtsstätte der Gedanken (Mt 15,19). Es ist „arglistig, mehr als alles“ und nur „ich, der HERR, erforsche das Herz“ bis in seine tiefsten Winkel (Jer 17,9; 10). Der Herr Jesus zitiert diese Worte Jesajas, wenn Er die religiösen Führer dafür tadelt, dass sie das Wort Gottes kraftlos machen, indem sie als Lehren Menschengebote lehren (Mt 15,3-9; Mk 7,6-9).

Die Folge ist der Verlust von Weisheit und das verborgen bleiben des Willen Gottes (Jes 29,14). Dies ist das Ergebnis von dem wunderbaren Handeln Gottes, „wunderbar und wundersam“, weil es ein Gericht über sein eigenes Volk ist. Der HERR ist gegen sein Volk. Deshalb wird der HERR auf dieselbe Weise weiter so handeln, wie Er es in den letzten 2000 Jahren getan hat.

Das Wort aus Jes 29,14 ist auch ein Wort, das Paulus im Zusammenhang mit der Verkündigung des Wortes vom Kreuz zitiert (1Kor 1,18; 19). Das zeigt, dass es in seiner Anwendung auch für die heutige Christenheit Autorität hat. Dieses von Jesaja angekündigte Gericht der Verhärtung ist bereits weitgehend auf die Christenheit anwendbar, wenn auch glücklicherweise noch nicht vollständig. Es wird aber vollständig so sein nach der Entrückung der Gemeinde (2Thes 2,11; 12). Auch in der Christenheit haben die Menschen die Bibel in der Hand, während sie nicht in der Lage sind, zu lesen oder zu verstehen, was Gott zu sagen hat, weil ihre Herzen von Gott entfremdet sind. Die sogenannte Weisheit der liberalen Theologen wird der Herr als Torheit zur Schau stellen.

Wie tief der Abtrünnige sinken kann, zeigt sich in Jes 29,15. Es ist die größte Torheit, anzunehmen, dass man sich vor dem HERRN verstecken kann, wenn man es nur tief genug verbirgt. Darüber kommt das dritte „Wehe“. Der Prophet ist davon tief erschüttert. Er drückt seine große Abscheu über ihre Torheit aus, indem er annimmt, dass sie weiser sind als der HERR (Jes 29,16). Der HERR spricht zu ihnen: „O eure Verkehrtheit!“ Ihr stellt alles auf den Kopf! Alles wird auf den Kopf gestellt. Anstatt auf den HERRN im Himmel zu vertrauen, setzten sie ihr Vertrauen auf Menschen auf der Erde. Das ist Dummheit in Reinkultur.

In ihrer Vorstellung haben sie die Beziehung zwischen dem mickrigen kleinen Geschöpf und dem souveränen Schöpfer auf den Kopf gestellt (vgl. Jes 45,9; Jes 64,8; Jer 18,1-6; Röm 9,19-21; Hiob 33,13). Sie leugnen ihre Beziehung zu Ihm oder schreiben Ihm minderwertige Eigenschaften zu. Sie leugnen, was der Psalmist mit großer Freude anerkennt, nämlich, dass der HERR ihn durch und durch kennt (Ps 139,1-4).

Sie sind wie der Lehm, der vorgibt, auf der gleichen Stufe zu stehen wie der Töpfer, und in seiner Torheit behauptet, der Töpfer habe keinen Topf aus ihm gemacht (Röm 9,21). Wir erkennen es auch in der Torheit des Urknalls und der Evolutionstheorie, die ausgedacht wurden, um Gott als Schöpfer zu leugnen.

Dies ist der Irrtum aller, die in Unabhängigkeit von Gott handeln wollen. Sie berücksichtigen nicht, dass sie nicht geschaffen wurden, um für sich selbst zu leben, sondern um Ihm zu dienen. Sie leugnen, dass Er sie gemacht hat, oder sie beschuldigen Ihn, ohne Verstand die Welt erschaffen zu haben. Es ist die Art von Menschen, die Gott für alles Elend verantwortlich machen, als ob Er es durch seine Handlungen herbeigeführt hätte. Solche törichten Ausdrücke zeigen, dass sie blind für die Tatsache sind, dass sie durch ihren Unglauben und Eigenwillen alles Elend über sich selbst gebracht haben. Der einzige Weg zum Segen ist, sich vor dem absolut weisen Schöpfer niederzubeugen und sich seinem heiligen Willen zu unterwerfen.

Verse 9-16

Das Gericht der Blindheit


In Jes 29,9 fährt Jesaja aufs Neue fort, den Zustand des Volkes Gottes zu beschreiben, den traurigen moralischen Zustand, der Gottes Eingreifen durch die Assyrer zweimal notwendig macht. Im vorigen Kapitel prangerte er den spöttischen Geist und den Unglauben an (Jes 28,14), hier verweist er auf den Geist der Blindheit. Er sagt ihnen, dass sie in Blindheit auf ihrem törichten, selbstgewählten Weg weitergehen sollen. Trotz aller Offenbarungen von Gottes Willen und trotz der ständigen Botschaften seiner Propheten haben sie sich abgewandt und sind den Ratschlägen und Einbildungen ihres eigenen Herzens gefolgt.

Wie vom Wein berauscht, sind sie benebelt durch menschliche Traditionen, die das Wort Gottes für ungültig erklären. Dadurch ist das Wort für sie unverständlich geworden. Das liegt nicht daran, dass es dem Wort Gottes an klaren Aussagen mangelt oder dass die Lehre zu kompliziert ist, sondern daran, dass sie durch ihren Unglauben blind geworden sind (vgl. Mt 13,14; 15). Es ist der Weg der Verhärtung. In ihrem geistigen Rausch taumeln sie dem Gericht entgegen.

Auch Blindheit und Taubheit sind ein Gericht des HERRN (Jes 29,10). Nachdem das Volk sich entschieden hat, blind zu sein und ihre Herzen verhärtet sind, kommt der Moment, wo der HERR ihre Wahl gleichsam respektiert und zu ihnen sagt: „Wenn ihr euch entschieden habt, blind zu sein, dann werdet ihr blind sein. Wenn ihr wählt, das Herz zu verhärten, dann werde ich euer Herz verhärten.“

Dieser Vers wird von Paulus zitiert, um zu zeigen, dass auch in der heutigen Zeit noch von der Verhärtung des Volkes die Rede ist (Röm 11,7; 8; 2Kor 3,14). Sie wollen nicht verstehen, deshalb werden sie nicht verstehen. Ihr geistiger Zustand ist wie ein tiefer Schlaf, durch den die Stimmen nicht hindurch dringen. Ihre Propheten, diejenigen, die die Augen des Volkes sind, um zu sehen, was der HERR von seinem Volk will, haben ihre Augen geschlossen. Auch ihre Köpfe, die Seher, können nichts sehen. Diejenigen, die das blinde Volk führen sollen, sind selbst blind. Und wie kann ein Blinder einen Blinden führen (Mt 15,14; 15)?

Der offenbarte Wille Gottes ist für sie wie ein versiegeltes Buch geworden. Derjenige, der lesen kann, versteht die gelesene Botschaft nicht (Jes 29,11). Der andere, der nicht lesen kann, versteht die Botschaft auch nicht (Jes 29,12).

Viele Christen befinden sich in einem solchen Zustand, wenn es zum Beispiel um das prophetische Buch des Neuen Testaments schlechthin geht, das Buch der Offenbarung. Es wird als ein versiegeltes Buch angesehen, das man nicht lesen kann, oder der Leser sieht sich selbst als unfähig an, es zu lesen, trotz des Namens des Buches, „Offenbarung“. Menschen, die meinen, eine Ausrede gefunden zu haben, um Gottes Wort nicht zu lesen, zeigen dadurch, dass die Blindheit ihr Werk tut.

Lippenreligion, bei der das Herz von Gott entfremdet ist (Jes 29,13), ist das Ergebnis von Traditionen, gelernten Geboten von Menschen. Das Herz ist die Geburtsstätte der Gedanken (Mt 15,19). Es ist „arglistig, mehr als alles“ und nur „ich, der HERR, erforsche das Herz“ bis in seine tiefsten Winkel (Jer 17,9; 10). Der Herr Jesus zitiert diese Worte Jesajas, wenn Er die religiösen Führer dafür tadelt, dass sie das Wort Gottes kraftlos machen, indem sie als Lehren Menschengebote lehren (Mt 15,3-9; Mk 7,6-9).

Die Folge ist der Verlust von Weisheit und das verborgen bleiben des Willen Gottes (Jes 29,14). Dies ist das Ergebnis von dem wunderbaren Handeln Gottes, „wunderbar und wundersam“, weil es ein Gericht über sein eigenes Volk ist. Der HERR ist gegen sein Volk. Deshalb wird der HERR auf dieselbe Weise weiter so handeln, wie Er es in den letzten 2000 Jahren getan hat.

Das Wort aus Jes 29,14 ist auch ein Wort, das Paulus im Zusammenhang mit der Verkündigung des Wortes vom Kreuz zitiert (1Kor 1,18; 19). Das zeigt, dass es in seiner Anwendung auch für die heutige Christenheit Autorität hat. Dieses von Jesaja angekündigte Gericht der Verhärtung ist bereits weitgehend auf die Christenheit anwendbar, wenn auch glücklicherweise noch nicht vollständig. Es wird aber vollständig so sein nach der Entrückung der Gemeinde (2Thes 2,11; 12). Auch in der Christenheit haben die Menschen die Bibel in der Hand, während sie nicht in der Lage sind, zu lesen oder zu verstehen, was Gott zu sagen hat, weil ihre Herzen von Gott entfremdet sind. Die sogenannte Weisheit der liberalen Theologen wird der Herr als Torheit zur Schau stellen.

Wie tief der Abtrünnige sinken kann, zeigt sich in Jes 29,15. Es ist die größte Torheit, anzunehmen, dass man sich vor dem HERRN verstecken kann, wenn man es nur tief genug verbirgt. Darüber kommt das dritte „Wehe“. Der Prophet ist davon tief erschüttert. Er drückt seine große Abscheu über ihre Torheit aus, indem er annimmt, dass sie weiser sind als der HERR (Jes 29,16). Der HERR spricht zu ihnen: „O eure Verkehrtheit!“ Ihr stellt alles auf den Kopf! Alles wird auf den Kopf gestellt. Anstatt auf den HERRN im Himmel zu vertrauen, setzten sie ihr Vertrauen auf Menschen auf der Erde. Das ist Dummheit in Reinkultur.

In ihrer Vorstellung haben sie die Beziehung zwischen dem mickrigen kleinen Geschöpf und dem souveränen Schöpfer auf den Kopf gestellt (vgl. Jes 45,9; Jes 64,8; Jer 18,1-6; Röm 9,19-21; Hiob 33,13). Sie leugnen ihre Beziehung zu Ihm oder schreiben Ihm minderwertige Eigenschaften zu. Sie leugnen, was der Psalmist mit großer Freude anerkennt, nämlich, dass der HERR ihn durch und durch kennt (Ps 139,1-4).

Sie sind wie der Lehm, der vorgibt, auf der gleichen Stufe zu stehen wie der Töpfer, und in seiner Torheit behauptet, der Töpfer habe keinen Topf aus ihm gemacht (Röm 9,21). Wir erkennen es auch in der Torheit des Urknalls und der Evolutionstheorie, die ausgedacht wurden, um Gott als Schöpfer zu leugnen.

Dies ist der Irrtum aller, die in Unabhängigkeit von Gott handeln wollen. Sie berücksichtigen nicht, dass sie nicht geschaffen wurden, um für sich selbst zu leben, sondern um Ihm zu dienen. Sie leugnen, dass Er sie gemacht hat, oder sie beschuldigen Ihn, ohne Verstand die Welt erschaffen zu haben. Es ist die Art von Menschen, die Gott für alles Elend verantwortlich machen, als ob Er es durch seine Handlungen herbeigeführt hätte. Solche törichten Ausdrücke zeigen, dass sie blind für die Tatsache sind, dass sie durch ihren Unglauben und Eigenwillen alles Elend über sich selbst gebracht haben. Der einzige Weg zum Segen ist, sich vor dem absolut weisen Schöpfer niederzubeugen und sich seinem heiligen Willen zu unterwerfen.

Verse 17-24

Freude für die Demütigen


Der HERR wird ihre Torheit zur Schau stellen. Bei seinem Kommen wird Er die Dinge umkehren und wieder in Ordnung bringen (Jes 29,17). Er wird dies durch den Überrest tun. Er wird die unfruchtbaren Wälder des Libanon fruchtbar machen und das fruchtbare Feld in einen unfruchtbaren Wald verwandeln. Mit anderen Worten: Er wird eine totale Umkehrung der Gegebenheiten bewirken.

Er wird dies nach „einer ganz kurzen Zeit“ großer Bedrängnis tun (vgl. Jes 10,25). Daran schließt „an jenem Tag“ an (Jes 29,18). Das ist die Zeit, in der der Herr Jesus über die Erde herrschen wird, eine Zeit, die noch in der Zukunft liegt. Dann wird Er dafür sorgen, dass die (geistlich) Tauben die Schrift hören und die (geistlich) Blinden sehen können (Jes 35,5; 6). Das ist die Zeit, in der niemand mehr zu einem anderen sagen muss: „Erkennt den HERRN“, denn sie werden Ihn alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten (Jer 31,34). Taubheit und Blindheit sind die beiden Merkmale des geistlichen Zustands des Volkes Israel (vgl. Jes 6,9; Jes 42,19; Mt 12,22; Mt 11,5).

Was Er dem Überrest antut, steht im Gegensatz zu dem Gericht der Verhärtung und Verblendung, das Er über die Masse des Volkes bringt (Jes 29,11; 12). Dieser Überrest besteht aus „den Sanftmütigen“ und „den Armen“ (Jes 29,19). Sie sind es geworden, weil sie es vom HERRN selbst, d. h. vom Herrn Jesus, gelernt haben (Mt 11,28; 29). Sie werden sich an „dem HERRN“ erfreuen und in „dem Heiligen Israels“ frohlocken.

So ist es auch jetzt. Die Sanftmütigen und Armen sind diejenigen unter den Gläubigen, die sich ihrer geistlichen Not bewusst sind. Sie haben die größte Freude in dem Herrn Jesus. Der Heilige Geist zeigt ihnen im besonderen Maße die Herrlichkeit des Christus (Jes 61,1; Zeph 3,12; Mt 5,3; 5).

Zu dieser Zeit wird „der Gewalttätige“, das sind die Assyrer, und „der Spötter“, das ist der Mensch der Sünde, der Antichrist, beseitigt werden (Jes 29,20). Ihre höhnende, gottentehrende Sprache wird nicht mehr gehört werden. „Alle, die auf Unheil bedacht sind“, alle, die ihnen folgen und deshalb von demselben Bösen beseelt sind, also die gottlose Masse, werden ausgerottet werden. Die Verderbtheit ihrer Gesinnung zeigt sich darin, dass sie alles, was ehrlich und gerecht ist, ablehnen und verdrehen (Jes 29,21). „Das Tor“ ist der Ort, an dem Recht gesprochen und regiert wird (5Mo 21,19-21; Rt 4,1).

Die Grundlage des Segens für den Überrest, „das Haus Jakob“, ist der Bund des HERRN mit Abraham, den Er aus seiner heidnischen Umgebung erlöst hat (Jes 29,22; Jes 51,2). Wenn das Haus Jakob – also alle zwölf Stämme – von Schande und Gewalt befreit ist, wird es sich über alle erlösten Kinder freuen, die durch das Werk der Hände des HERRN verschont wurden (Jes 29,23).

Jakob und seine Kinder werden „meinen Namen heiligen“, das ist der Name des HERRN über alle Namen erheben. Der Name des HERRN wird geheiligt werden, wenn Israel ins Land zurückkehrt und wiederhergestellt wird (vgl. Mt 6,9; Hes 36,20-24). Ebenso werden sie „den Heiligen Jakobs“ heiligen und diesen Namen als unvergleichbar über alle Namen erheben. Sie werden sie Ehrfurcht vor „dem Gott Israels“ haben. Diese drei Namen beziehen sich auf eine Person: den Herrn Jesus.

Neben körperlichen Gebrechen wie Taubheit und Blindheit (Jes 29,18) wird der Überrest auch von Krankheiten des Geistes geheilt werden (Jes 29,24). Statt eines verwirrten Geistes werden sie das richtige Verständnis haben und statt von einem mürrischen Geist beseelt zu sein, der sich beklagt über die in seinen Augen schwierige oder törichte Lehren des Wortes Gottes, werden sie mit Freude die Lehre aus Gottes Wort annehmen. Schließlich wird der Moment kommen, wo sie zum HERRN umkehren und die Decke, die jetzt beim Lesen des Alten Testaments noch vorhanden ist, wird entfernt werden (2Kor 3,14-16). Dies wird seine herrliche Erfüllung im Friedensreich finden.

Verse 17-24

Freude für die Demütigen


Der HERR wird ihre Torheit zur Schau stellen. Bei seinem Kommen wird Er die Dinge umkehren und wieder in Ordnung bringen (Jes 29,17). Er wird dies durch den Überrest tun. Er wird die unfruchtbaren Wälder des Libanon fruchtbar machen und das fruchtbare Feld in einen unfruchtbaren Wald verwandeln. Mit anderen Worten: Er wird eine totale Umkehrung der Gegebenheiten bewirken.

Er wird dies nach „einer ganz kurzen Zeit“ großer Bedrängnis tun (vgl. Jes 10,25). Daran schließt „an jenem Tag“ an (Jes 29,18). Das ist die Zeit, in der der Herr Jesus über die Erde herrschen wird, eine Zeit, die noch in der Zukunft liegt. Dann wird Er dafür sorgen, dass die (geistlich) Tauben die Schrift hören und die (geistlich) Blinden sehen können (Jes 35,5; 6). Das ist die Zeit, in der niemand mehr zu einem anderen sagen muss: „Erkennt den HERRN“, denn sie werden Ihn alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten (Jer 31,34). Taubheit und Blindheit sind die beiden Merkmale des geistlichen Zustands des Volkes Israel (vgl. Jes 6,9; Jes 42,19; Mt 12,22; Mt 11,5).

Was Er dem Überrest antut, steht im Gegensatz zu dem Gericht der Verhärtung und Verblendung, das Er über die Masse des Volkes bringt (Jes 29,11; 12). Dieser Überrest besteht aus „den Sanftmütigen“ und „den Armen“ (Jes 29,19). Sie sind es geworden, weil sie es vom HERRN selbst, d. h. vom Herrn Jesus, gelernt haben (Mt 11,28; 29). Sie werden sich an „dem HERRN“ erfreuen und in „dem Heiligen Israels“ frohlocken.

So ist es auch jetzt. Die Sanftmütigen und Armen sind diejenigen unter den Gläubigen, die sich ihrer geistlichen Not bewusst sind. Sie haben die größte Freude in dem Herrn Jesus. Der Heilige Geist zeigt ihnen im besonderen Maße die Herrlichkeit des Christus (Jes 61,1; Zeph 3,12; Mt 5,3; 5).

Zu dieser Zeit wird „der Gewalttätige“, das sind die Assyrer, und „der Spötter“, das ist der Mensch der Sünde, der Antichrist, beseitigt werden (Jes 29,20). Ihre höhnende, gottentehrende Sprache wird nicht mehr gehört werden. „Alle, die auf Unheil bedacht sind“, alle, die ihnen folgen und deshalb von demselben Bösen beseelt sind, also die gottlose Masse, werden ausgerottet werden. Die Verderbtheit ihrer Gesinnung zeigt sich darin, dass sie alles, was ehrlich und gerecht ist, ablehnen und verdrehen (Jes 29,21). „Das Tor“ ist der Ort, an dem Recht gesprochen und regiert wird (5Mo 21,19-21; Rt 4,1).

Die Grundlage des Segens für den Überrest, „das Haus Jakob“, ist der Bund des HERRN mit Abraham, den Er aus seiner heidnischen Umgebung erlöst hat (Jes 29,22; Jes 51,2). Wenn das Haus Jakob – also alle zwölf Stämme – von Schande und Gewalt befreit ist, wird es sich über alle erlösten Kinder freuen, die durch das Werk der Hände des HERRN verschont wurden (Jes 29,23).

Jakob und seine Kinder werden „meinen Namen heiligen“, das ist der Name des HERRN über alle Namen erheben. Der Name des HERRN wird geheiligt werden, wenn Israel ins Land zurückkehrt und wiederhergestellt wird (vgl. Mt 6,9; Hes 36,20-24). Ebenso werden sie „den Heiligen Jakobs“ heiligen und diesen Namen als unvergleichbar über alle Namen erheben. Sie werden sie Ehrfurcht vor „dem Gott Israels“ haben. Diese drei Namen beziehen sich auf eine Person: den Herrn Jesus.

Neben körperlichen Gebrechen wie Taubheit und Blindheit (Jes 29,18) wird der Überrest auch von Krankheiten des Geistes geheilt werden (Jes 29,24). Statt eines verwirrten Geistes werden sie das richtige Verständnis haben und statt von einem mürrischen Geist beseelt zu sein, der sich beklagt über die in seinen Augen schwierige oder törichte Lehren des Wortes Gottes, werden sie mit Freude die Lehre aus Gottes Wort annehmen. Schließlich wird der Moment kommen, wo sie zum HERRN umkehren und die Decke, die jetzt beim Lesen des Alten Testaments noch vorhanden ist, wird entfernt werden (2Kor 3,14-16). Dies wird seine herrliche Erfüllung im Friedensreich finden.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Isaiah 29". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/isaiah-29.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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