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Friday, November 22nd, 2024
the Week of Proper 28 / Ordinary 33
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Bible Commentaries
Kingcomments auf der ganzen Bibel Kingcomments
Copyright Statement
Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Hosea 1". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/hosea-1.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op Hosea 1". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Introduction
Hosea bekommt von Gott den Auftrag, eine Frau zu heiraten, die ihm untreu sein wird. Dadurch lernt er Gottes Gefühle bezüglich Israels kennen, das Ihm gegenüber untreu geworden ist. Gott kann Israel nicht mehr als sein Volk anerkennen. Dies kommt in den Namen zum Ausdruck, die Hosea seinen Kindern geben muss:
1. „Jisreel“ (Hos 1,4) bedeutet „Gott zerstreut“,
2. „Lo-Ruchama“ (Hos 1,6) bedeutet „Nicht-Begnadigte“ und
3. „Lo-Ammi“ (Hos 1,9) bedeutet „Nicht-mein-Volk“.
Hosea 1 kann wie folgt unterteilt werden:
1. Einleitung (Hos 1,1).
2. Das Volk verlässt Gott und wird dafür gerichtet (Hos 1,2-5).
3. Gott bricht die Beziehungen zu seinem Volk ab und hört auf, sich ihrer anzunehmen (Hos 1,6-9).
Introduction
Hosea bekommt von Gott den Auftrag, eine Frau zu heiraten, die ihm untreu sein wird. Dadurch lernt er Gottes Gefühle bezüglich Israels kennen, das Ihm gegenüber untreu geworden ist. Gott kann Israel nicht mehr als sein Volk anerkennen. Dies kommt in den Namen zum Ausdruck, die Hosea seinen Kindern geben muss:
1. „Jisreel“ (Hos 1,4) bedeutet „Gott zerstreut“,
2. „Lo-Ruchama“ (Hos 1,6) bedeutet „Nicht-Begnadigte“ und
3. „Lo-Ammi“ (Hos 1,9) bedeutet „Nicht-mein-Volk“.
Hosea 1 kann wie folgt unterteilt werden:
1. Einleitung (Hos 1,1).
2. Das Volk verlässt Gott und wird dafür gerichtet (Hos 1,2-5).
3. Gott bricht die Beziehungen zu seinem Volk ab und hört auf, sich ihrer anzunehmen (Hos 1,6-9).
Vers 1
Das Wort des HERRN ergeht an Hosea
Der Prophet bringt nicht sein eigenes Wort, sondern das des HERRN. Es steht nicht geschrieben „die Worte (Plural) des HERRN“, sondern „das Wort des HERRN“. Das zeigt, dass alle Worte Gottes eine innere Einheit bilden. Jedes einzelne Wort im „Wort des HERRN“ bildet mit allen anderen gesprochenen Worten ein vollkommenes Ganzes.
Die Zeit, in der dieses Wort zu Hosea kommt, wird hauptsächlich anhand der Könige von Juda angedeutet. Vom Zehnstämmereich, in dem er doch auch prophezeit, erwähnt er nur Jerobeam, wogegen er nach Jerobeam noch sechs Könige erlebte. Es wird allgemein angenommen, dass er mit der Nennung der Könige von Juda anerkennt, dass die Könige der Familie Davids nach der Wahl Gottes Anspruch auf den Thron Israels haben. Gott hat David versprochen, dass seine Nachkommen fortwährend regieren werden (2Sam 7,12; 13). Die Könige Israels, das Zehnstämmereich, sind keine Nachkommen Davids und können daher auf diese Verheißung keinen Anspruch erheben.
Von dem Zehnstämmereich nennt Hosea nur Jerobeam, weil er der letzte König Israels ist, durch den Gott handelt und Hilfe gegen den Feind verschafft. Er wird durch den HERRN gebraucht, um sein Volk zu erlösen (2Kön 14,27). Nach Jerobeam gibt es nur noch Unordnung, Totschlag und Anarchie (Hos 8,4). Deshalb erwähnt Hosea keinen der sechs Nachfolger Jerobeams, nämlich Sekarja, Sallum, Menachem, Pekachja, Pekach und Hosea. Es ist, als ob er sich dafür schämt. Er würde ihnen durch das Nennen ihrer Namen auch zu viel Ehre geben.
Jerobeam ist die dritte Generation nach Jehu, um den es in Hos 1,4 geht. Jehu wurde versprochen, dass er bis zur vierten Generation jemanden auf dem Thron haben wird. Der Vierte wird Jerobeams Sohn Sekarja sein. Jerobeam regiert lange: einundvierzig Jahre (2Kön 14,23). Sein Sohn Sekarja regierte für sehr kurze Zeit, nur sechs Monate (2Kön 15,8). Nach der kurzen Herrschaft Sekarjas folgt ein König dem anderen in rasantem Tempo, oft durch Mord. Durch die lange Herrschaft von Jerobeam zeigt Gott, dass Er Geduld mit dem Haus Jehus hat.
Während des Dienstes des Propheten Hosea werden vier Könige ermordet. Diese Zeit ist von großer politischer Instabilität geprägt. Auch gibt es diverse politische Gruppierungen. Die eine Gruppierung sucht ihr Heil bei dem nördlichen Nachbarn Assyrien, die andere Gruppierung befürwortet ein Bündnis mit dem südlich gelegenen Ägypten. Aber wo sind die Menschen, die auf Gott vertrauen?
Heute wird in der Christenheit mehr von Kirchen, die denselben Weg gehen, erwartet, von Vereinbarungen und Verträgen, alles nach dem Vorbild der gegenwärtigen Weltpolitik, als von einer Rückkehr zum Herrn und seinem Wort. Und was ist mit dem Vertrauen auf Gott im persönlichen Leben der Christen? Ist es nicht oft so, dass wir uns mehr auf die Versicherungen verlassen, die wir abgeschlossen haben, die sozialen Hilfen, die wir als erworbene Rechte betrachten, einflussreiche Menschen, die ein gutes Wort für uns einlegen können, als dass wir auf Gott vertrauen? Nehmen wir uns einmal selbst kritisch unter die Lupe. Wenn wir tatsächlich entdecken, dass wir uns in der Tat mehr auf andere Menschen und Dinge verlassen als auf Gott, müssen wir das als Sünde vor Gott erkennen und können einen Neuanfang machen.
Dass in Hos 1,1 Juda und Israel als getrennte Reiche erwähnt werden, erinnert uns an die traurige Trennung, die im Volk Gottes geschehen ist. Durch die Untreue Salomos musste Gott dieses Gericht bringen (1Kön 11,11; 1Kön 12,16-19).
Die große Zerrissenheit in der Christenheit ist auch das Ergebnis der Untreue der Christen. Sehr früh schon in der Geschichte der christlichen Kirche sind die Christen in Gruppen zerfallen. Der Hauptgrund dafür liegt in der Entstehung einer besonderen Klasse von Gläubigen, die den „einfachen“ Gläubigen das Wort Gottes auslegen kann. Dadurch hat diese Sonderklasse eine herrschende Position in der Kirche erhalten. Der Unterschied zwischen „Geistlichen“ und „Laien“ war geboren.
Es blieb nicht aus, dass auch unter denjenigen, die die herrschende Klasse, den Klerus, bildeten, Unterschiede auftraten. Infolgedessen zerfiel das Ganze in Gruppen. Paulus weist die Korinther auf dieses Übel hin, wenn er das Denken in verschiedenen Gruppen als „menschliches Denken und Handeln“ bezeichnet (vgl. 1Kor 1,11; 12; 1Kor 3,4). Die Ergebnisse der Zerrissenheit zeigen sich in der Christenheit um uns herum.
Gott hält den Weg offen, um nach seinen Gedanken als sein Volk zu leben. Wo immer man Demut über den Zustand unter dem Volk Gottes findet und wo man nach seinem Willen fragt, wird Er diesen Weg zeigen. Sein Wort ist genauso wahr und würdig, dass man ihm gehorcht, wie es das zur Zeit Hoseas war. Wer sich von ihm was sagen lässt, darf das, was Gott mit der Gemeinde auf der Erde gemeint hat, auch wenn es in großer Schwachheit geschieht, in die Tat umsetzen.
Gott will Hosea auch heute noch benutzen, um Christen wachzurütteln, damit sie aufs Neue und ausschließlich auf Gott und sein Wort vertrauen. Paulus hat die Tage, in denen wir leben, in seiner Abschiedsrede an die Ältesten der Gemeinde in Ephesus sehr scharf gezeichnet. Er weist sie und uns auf die einzige Stütze hin, die für die Gemeinde gültig bleibt: „Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das vermag, aufzuerbauen und das Erbe zu geben unter allen Geheiligten“ (Apg 20,32).
Vers 1
Das Wort des HERRN ergeht an Hosea
Der Prophet bringt nicht sein eigenes Wort, sondern das des HERRN. Es steht nicht geschrieben „die Worte (Plural) des HERRN“, sondern „das Wort des HERRN“. Das zeigt, dass alle Worte Gottes eine innere Einheit bilden. Jedes einzelne Wort im „Wort des HERRN“ bildet mit allen anderen gesprochenen Worten ein vollkommenes Ganzes.
Die Zeit, in der dieses Wort zu Hosea kommt, wird hauptsächlich anhand der Könige von Juda angedeutet. Vom Zehnstämmereich, in dem er doch auch prophezeit, erwähnt er nur Jerobeam, wogegen er nach Jerobeam noch sechs Könige erlebte. Es wird allgemein angenommen, dass er mit der Nennung der Könige von Juda anerkennt, dass die Könige der Familie Davids nach der Wahl Gottes Anspruch auf den Thron Israels haben. Gott hat David versprochen, dass seine Nachkommen fortwährend regieren werden (2Sam 7,12; 13). Die Könige Israels, das Zehnstämmereich, sind keine Nachkommen Davids und können daher auf diese Verheißung keinen Anspruch erheben.
Von dem Zehnstämmereich nennt Hosea nur Jerobeam, weil er der letzte König Israels ist, durch den Gott handelt und Hilfe gegen den Feind verschafft. Er wird durch den HERRN gebraucht, um sein Volk zu erlösen (2Kön 14,27). Nach Jerobeam gibt es nur noch Unordnung, Totschlag und Anarchie (Hos 8,4). Deshalb erwähnt Hosea keinen der sechs Nachfolger Jerobeams, nämlich Sekarja, Sallum, Menachem, Pekachja, Pekach und Hosea. Es ist, als ob er sich dafür schämt. Er würde ihnen durch das Nennen ihrer Namen auch zu viel Ehre geben.
Jerobeam ist die dritte Generation nach Jehu, um den es in Hos 1,4 geht. Jehu wurde versprochen, dass er bis zur vierten Generation jemanden auf dem Thron haben wird. Der Vierte wird Jerobeams Sohn Sekarja sein. Jerobeam regiert lange: einundvierzig Jahre (2Kön 14,23). Sein Sohn Sekarja regierte für sehr kurze Zeit, nur sechs Monate (2Kön 15,8). Nach der kurzen Herrschaft Sekarjas folgt ein König dem anderen in rasantem Tempo, oft durch Mord. Durch die lange Herrschaft von Jerobeam zeigt Gott, dass Er Geduld mit dem Haus Jehus hat.
Während des Dienstes des Propheten Hosea werden vier Könige ermordet. Diese Zeit ist von großer politischer Instabilität geprägt. Auch gibt es diverse politische Gruppierungen. Die eine Gruppierung sucht ihr Heil bei dem nördlichen Nachbarn Assyrien, die andere Gruppierung befürwortet ein Bündnis mit dem südlich gelegenen Ägypten. Aber wo sind die Menschen, die auf Gott vertrauen?
Heute wird in der Christenheit mehr von Kirchen, die denselben Weg gehen, erwartet, von Vereinbarungen und Verträgen, alles nach dem Vorbild der gegenwärtigen Weltpolitik, als von einer Rückkehr zum Herrn und seinem Wort. Und was ist mit dem Vertrauen auf Gott im persönlichen Leben der Christen? Ist es nicht oft so, dass wir uns mehr auf die Versicherungen verlassen, die wir abgeschlossen haben, die sozialen Hilfen, die wir als erworbene Rechte betrachten, einflussreiche Menschen, die ein gutes Wort für uns einlegen können, als dass wir auf Gott vertrauen? Nehmen wir uns einmal selbst kritisch unter die Lupe. Wenn wir tatsächlich entdecken, dass wir uns in der Tat mehr auf andere Menschen und Dinge verlassen als auf Gott, müssen wir das als Sünde vor Gott erkennen und können einen Neuanfang machen.
Dass in Hos 1,1 Juda und Israel als getrennte Reiche erwähnt werden, erinnert uns an die traurige Trennung, die im Volk Gottes geschehen ist. Durch die Untreue Salomos musste Gott dieses Gericht bringen (1Kön 11,11; 1Kön 12,16-19).
Die große Zerrissenheit in der Christenheit ist auch das Ergebnis der Untreue der Christen. Sehr früh schon in der Geschichte der christlichen Kirche sind die Christen in Gruppen zerfallen. Der Hauptgrund dafür liegt in der Entstehung einer besonderen Klasse von Gläubigen, die den „einfachen“ Gläubigen das Wort Gottes auslegen kann. Dadurch hat diese Sonderklasse eine herrschende Position in der Kirche erhalten. Der Unterschied zwischen „Geistlichen“ und „Laien“ war geboren.
Es blieb nicht aus, dass auch unter denjenigen, die die herrschende Klasse, den Klerus, bildeten, Unterschiede auftraten. Infolgedessen zerfiel das Ganze in Gruppen. Paulus weist die Korinther auf dieses Übel hin, wenn er das Denken in verschiedenen Gruppen als „menschliches Denken und Handeln“ bezeichnet (vgl. 1Kor 1,11; 12; 1Kor 3,4). Die Ergebnisse der Zerrissenheit zeigen sich in der Christenheit um uns herum.
Gott hält den Weg offen, um nach seinen Gedanken als sein Volk zu leben. Wo immer man Demut über den Zustand unter dem Volk Gottes findet und wo man nach seinem Willen fragt, wird Er diesen Weg zeigen. Sein Wort ist genauso wahr und würdig, dass man ihm gehorcht, wie es das zur Zeit Hoseas war. Wer sich von ihm was sagen lässt, darf das, was Gott mit der Gemeinde auf der Erde gemeint hat, auch wenn es in großer Schwachheit geschieht, in die Tat umsetzen.
Gott will Hosea auch heute noch benutzen, um Christen wachzurütteln, damit sie aufs Neue und ausschließlich auf Gott und sein Wort vertrauen. Paulus hat die Tage, in denen wir leben, in seiner Abschiedsrede an die Ältesten der Gemeinde in Ephesus sehr scharf gezeichnet. Er weist sie und uns auf die einzige Stütze hin, die für die Gemeinde gültig bleibt: „Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade an, das vermag, aufzuerbauen und das Erbe zu geben unter allen Geheiligten“ (Apg 20,32).
Vers 2
Die Frau Hoseas
Die Art und Weise, wie der HERR durch Hosea zu sprechen beginnt, ist merkwürdig. Die Sprache, die Er verwendet, deutet auf ein Ehe- und Familiendrama hin. Es ist, als ob Gott sagt: „Ich habe genug Worte gesprochen, jetzt werde ich auf eine andere Weise sprechen. Hoseas Ehe und Kinder werden eine symbolische Bedeutung haben. Wenn das Volk noch Ohren hat, um zu hören, werden sie darauf hören.“
Was soll Hosea tun? Er soll eine Frau heiraten, über die der HERR ihm sagt, dass sie ihm untreu sein wird. „Ein Hurenweib“ will sagen eine Frau, die von der Hurerei gebrandmarkt ist. Kinder, die aus dieser Ehe geboren werden, werden „Hurenkinder“ sein, das heißt, diese Kinder werden von der Hurerei gebrandmarkt sein.
Dadurch wird Hosea verstehen, was Gott bei der Untreue seines Volkes Israel fühlt. Die Tragödie seiner eigenen Ehe wird ihn etwas davon spüren lassen, was die Sünde des Volkes für das Herz Gottes ist. Er wird herausfinden, was Untreue für die Liebe bedeutet. Ohne diese Erfahrung wäre seine Prophezeiung ganz anders gewesen.
Auch wir dürfen Gott durch unsere Erfahrungen kennenlernen, damit wir seine Gefühle unter bestimmten Umständen besser ausdrücken können. Das geschieht wirklich auf eine andere Weise, als wenn wir diese Erfahrung nicht gemacht hätten.
Dass die Ehe von Hosea ein Schattenbild der Beziehung Gottes zu seinem Volk sein soll und umgekehrt, zeigt sich deutlich an dem Grund, den Gott für den Auftrag dieser besonderen Ehe angibt: „Denn das Land treibt beständig Hurerei von dem HERRN weg.“ Gott hat eine Beziehung zu seinem Volk, wie Hosea sie mit seiner Frau haben wird. Seine Ehe sollte das Volk auch dazu bringen, ihre Untreue gegenüber dem HERRN zu erkennen. So ist Hosea durch die Umstände seines eigenen Lebens ein praktisches Beispiel dafür, was Gott sagen will.
Es gab viel zu tun wegen dieser Ehe. Einige denken, dass es keine echte Ehe war, sondern dass Hosea sie nur in einer Vision erlebt hat. Andere denken, dass diese Ehe bildlich gesehen werden muss, als eine Art Fabel. Aber es gibt keinen einzigen Grund, es nicht als eine wirklich geschlossene Ehe zu betrachten.
Gott weiß alle Dinge im Voraus. Wenn Er es für notwendig hält, kann Er zukünftige Ereignisse bekannt machen, die sich in dem Leben von jemandem abspielen werden. Zum Beispiel erzählt er Ananias, was Paulus für Ihn erleiden muss und was sein Dienst sein wird (Apg 9,15; 16).
Das Gleiche tut Er mit Hosea. Meiner Meinung nach spricht viel dafür, zu sagen, dass die Frau, die Hosea nimmt, noch keinen Ehebruch begangen hat, als sie ihn heiratet. Schließlich muss sie die Haltung Israels gegenüber Gott darstellen. Als Gott sein Volk als seine Frau nahm, war es Ihm auch nicht direkt untreu. Er spricht von den Anfängen der Beziehung seines Volkes zu Ihm wie folgt: „Ich gedenke dir die Zuneigung deiner Jugend, die Liebe deines Brautstandes, dein Wandeln hinter mir her in der Wüste, im unbesäten Land“ (Jer 2,2).
Hosea ist nicht der einzige Prophet, der durch seine Ehe eine Botschaft an das Volk weitergibt. Wir finden dies noch bei drei anderen Propheten. Gott spricht zu Hesekiel, dass Er plötzlich seine Frau wegnehmen wird (Hes 24,16a). Die Frau Hesekiels ist die Lust seiner Augen. So ist Gottes Heiligtum und eigentlich das ganze Volk die Lust seiner Augen. In der Botschaft, die Gott damit verbindet, lesen wir, wie Er sein Heiligtum und sein Volk dem Schwert hingibt (Hes 24,17-27).
Bei dem Propheten Jesaja, der mit einer Prophetin verheiratet ist (Jes 8,3), liegt die Botschaft in den besonderen Namen, die er seinen beiden Kindern geben muss. Der HERR befiehlt ihm, dass er mit seinem Sohn „Schear-Jaschub“ zu Ahas gehen muss (Jes 7,3). Mit dem Namen Schear-Jaschub, was „der Überrest wird umkehren“ bedeutet, gibt Jesaja seine Botschaft an Ahas weiter. Dieser Name beinhaltet die Warnung, dass bei anhaltender Untreue das Volk als Ganzes in Gefangenschaft weggeführt wird und dass nur „der Überrest umkehren wird“. Den anderen Sohn musste er „Es eilt der Raub, bald kommt die Beute“ (Jes 8,1-3) nennen. Hierin liegt die Vorhersage, dass das Land bald dem Feind zum Opfer fallen wird.
Ein anderer Prophet, bei dem es etwas Besonderes bezüglich der Ehe gibt, ist Jeremia. Er darf nicht heiraten. Jedem, der ihn fragt, warum er unverheiratet bleibt, muss er antworten, dass er keine Kinder zeugen will, weil sie sonst durch das Gericht, das Gott über Juda bringen muss (Jer 16,2-4), in die Hände des Feindes fallen würden.
Die Untreue, die von Hosea in der Illustration seiner Ehe angeprangert wird, ist keine Angelegenheit, die gelegentlich mal vorkommt. Es gibt nicht nur hier und da einen untreuen Israeliten, sondern das ganze Land „treibt beständig Hurerei“, was bedeutet, dass sich das Land der Hurerei völlig ergeben hat. Es ist zu einer nationalen Sünde geworden. Die Untreue des Volkes zeigt sich in den vielen Götzen, die sie besitzen und verehren. Gott nennt dies Hurerei. Dadurch hat sich das Volk vom HERRN abgewandt. Es hat sich von dem HERRN entfernt und folgt Ihm nicht mehr nach.
Die Untreue in der Christenheit wird von Gott auf die gleiche Weise bezeichnet: „[Ihr] Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist?“ (Jak 4,4a). Christen, die in ihrem Denken, ihrer Haltung und ihrem Benehmen die Welt als ihre Norm betrachten, begehen geistlichen Ehebruch.
Gott und sein Wort sollten die Norm für das Denken, die Einstellung und das Verhalten des Christen in Wort und Tat sein. Dass die Christenheit sich nach dem richtet, was in der Welt üblich ist, ist ein Gräuel in den Augen Gottes. Gott ist ein eifersüchtiger Gott. Er kann es nicht ertragen, dass diejenigen, die mit Ihm verbunden sind, ihre Liebe und Aufmerksamkeit dem widmen, was in Feindschaft mit Ihm lebt (vgl. 2Kor 11,2; 3).
Für den Christen liegt der Prüfstein für sein Leben am Kreuz des Herrn Jesus Christus. Das Kreuz ist der Ort, an dem der Christ sein Handeln prüfen muss. Indem sie Christus abgelehnt hat, hat die Welt ihren wahren Charakter gezeigt. Johannes schreibt deshalb in seinen ersten Brief: „Die ganze Welt liegt in dem Bösen“ (1Joh 5,19).
Wenn es dem Teufel gelingt, dieses Bewusstsein unter den Christen zu verwischen oder zu beseitigen, wird es zu einer immer stärkeren Annäherung an die Standards der Welt kommen. Dies gelingt ihm unter anderem, indem er das Kreuz in ein Ehrenzeichen verwandelt und damit seine Schmach beseitigt. Man kann es sich in „christlichen“ Ländern anstecken oder damit in einer Prozession durch die Straßen laufen. Die Menschen werden es zu schätzen wissen. Solange man der Bibel nicht die ausschließliche Bedeutung beimisst, die sie hat. Es ist notwendig, dem Kreuz, dem Platz höchster Schande und Schmach, in unserem Leben den ersten Platz zu geben. Es ist der Ort, an dem, als Christus starb, Gottes Gericht über die Welt und die Sünde vollzogen wurde.
Vers 2
Die Frau Hoseas
Die Art und Weise, wie der HERR durch Hosea zu sprechen beginnt, ist merkwürdig. Die Sprache, die Er verwendet, deutet auf ein Ehe- und Familiendrama hin. Es ist, als ob Gott sagt: „Ich habe genug Worte gesprochen, jetzt werde ich auf eine andere Weise sprechen. Hoseas Ehe und Kinder werden eine symbolische Bedeutung haben. Wenn das Volk noch Ohren hat, um zu hören, werden sie darauf hören.“
Was soll Hosea tun? Er soll eine Frau heiraten, über die der HERR ihm sagt, dass sie ihm untreu sein wird. „Ein Hurenweib“ will sagen eine Frau, die von der Hurerei gebrandmarkt ist. Kinder, die aus dieser Ehe geboren werden, werden „Hurenkinder“ sein, das heißt, diese Kinder werden von der Hurerei gebrandmarkt sein.
Dadurch wird Hosea verstehen, was Gott bei der Untreue seines Volkes Israel fühlt. Die Tragödie seiner eigenen Ehe wird ihn etwas davon spüren lassen, was die Sünde des Volkes für das Herz Gottes ist. Er wird herausfinden, was Untreue für die Liebe bedeutet. Ohne diese Erfahrung wäre seine Prophezeiung ganz anders gewesen.
Auch wir dürfen Gott durch unsere Erfahrungen kennenlernen, damit wir seine Gefühle unter bestimmten Umständen besser ausdrücken können. Das geschieht wirklich auf eine andere Weise, als wenn wir diese Erfahrung nicht gemacht hätten.
Dass die Ehe von Hosea ein Schattenbild der Beziehung Gottes zu seinem Volk sein soll und umgekehrt, zeigt sich deutlich an dem Grund, den Gott für den Auftrag dieser besonderen Ehe angibt: „Denn das Land treibt beständig Hurerei von dem HERRN weg.“ Gott hat eine Beziehung zu seinem Volk, wie Hosea sie mit seiner Frau haben wird. Seine Ehe sollte das Volk auch dazu bringen, ihre Untreue gegenüber dem HERRN zu erkennen. So ist Hosea durch die Umstände seines eigenen Lebens ein praktisches Beispiel dafür, was Gott sagen will.
Es gab viel zu tun wegen dieser Ehe. Einige denken, dass es keine echte Ehe war, sondern dass Hosea sie nur in einer Vision erlebt hat. Andere denken, dass diese Ehe bildlich gesehen werden muss, als eine Art Fabel. Aber es gibt keinen einzigen Grund, es nicht als eine wirklich geschlossene Ehe zu betrachten.
Gott weiß alle Dinge im Voraus. Wenn Er es für notwendig hält, kann Er zukünftige Ereignisse bekannt machen, die sich in dem Leben von jemandem abspielen werden. Zum Beispiel erzählt er Ananias, was Paulus für Ihn erleiden muss und was sein Dienst sein wird (Apg 9,15; 16).
Das Gleiche tut Er mit Hosea. Meiner Meinung nach spricht viel dafür, zu sagen, dass die Frau, die Hosea nimmt, noch keinen Ehebruch begangen hat, als sie ihn heiratet. Schließlich muss sie die Haltung Israels gegenüber Gott darstellen. Als Gott sein Volk als seine Frau nahm, war es Ihm auch nicht direkt untreu. Er spricht von den Anfängen der Beziehung seines Volkes zu Ihm wie folgt: „Ich gedenke dir die Zuneigung deiner Jugend, die Liebe deines Brautstandes, dein Wandeln hinter mir her in der Wüste, im unbesäten Land“ (Jer 2,2).
Hosea ist nicht der einzige Prophet, der durch seine Ehe eine Botschaft an das Volk weitergibt. Wir finden dies noch bei drei anderen Propheten. Gott spricht zu Hesekiel, dass Er plötzlich seine Frau wegnehmen wird (Hes 24,16a). Die Frau Hesekiels ist die Lust seiner Augen. So ist Gottes Heiligtum und eigentlich das ganze Volk die Lust seiner Augen. In der Botschaft, die Gott damit verbindet, lesen wir, wie Er sein Heiligtum und sein Volk dem Schwert hingibt (Hes 24,17-27).
Bei dem Propheten Jesaja, der mit einer Prophetin verheiratet ist (Jes 8,3), liegt die Botschaft in den besonderen Namen, die er seinen beiden Kindern geben muss. Der HERR befiehlt ihm, dass er mit seinem Sohn „Schear-Jaschub“ zu Ahas gehen muss (Jes 7,3). Mit dem Namen Schear-Jaschub, was „der Überrest wird umkehren“ bedeutet, gibt Jesaja seine Botschaft an Ahas weiter. Dieser Name beinhaltet die Warnung, dass bei anhaltender Untreue das Volk als Ganzes in Gefangenschaft weggeführt wird und dass nur „der Überrest umkehren wird“. Den anderen Sohn musste er „Es eilt der Raub, bald kommt die Beute“ (Jes 8,1-3) nennen. Hierin liegt die Vorhersage, dass das Land bald dem Feind zum Opfer fallen wird.
Ein anderer Prophet, bei dem es etwas Besonderes bezüglich der Ehe gibt, ist Jeremia. Er darf nicht heiraten. Jedem, der ihn fragt, warum er unverheiratet bleibt, muss er antworten, dass er keine Kinder zeugen will, weil sie sonst durch das Gericht, das Gott über Juda bringen muss (Jer 16,2-4), in die Hände des Feindes fallen würden.
Die Untreue, die von Hosea in der Illustration seiner Ehe angeprangert wird, ist keine Angelegenheit, die gelegentlich mal vorkommt. Es gibt nicht nur hier und da einen untreuen Israeliten, sondern das ganze Land „treibt beständig Hurerei“, was bedeutet, dass sich das Land der Hurerei völlig ergeben hat. Es ist zu einer nationalen Sünde geworden. Die Untreue des Volkes zeigt sich in den vielen Götzen, die sie besitzen und verehren. Gott nennt dies Hurerei. Dadurch hat sich das Volk vom HERRN abgewandt. Es hat sich von dem HERRN entfernt und folgt Ihm nicht mehr nach.
Die Untreue in der Christenheit wird von Gott auf die gleiche Weise bezeichnet: „[Ihr] Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist?“ (Jak 4,4a). Christen, die in ihrem Denken, ihrer Haltung und ihrem Benehmen die Welt als ihre Norm betrachten, begehen geistlichen Ehebruch.
Gott und sein Wort sollten die Norm für das Denken, die Einstellung und das Verhalten des Christen in Wort und Tat sein. Dass die Christenheit sich nach dem richtet, was in der Welt üblich ist, ist ein Gräuel in den Augen Gottes. Gott ist ein eifersüchtiger Gott. Er kann es nicht ertragen, dass diejenigen, die mit Ihm verbunden sind, ihre Liebe und Aufmerksamkeit dem widmen, was in Feindschaft mit Ihm lebt (vgl. 2Kor 11,2; 3).
Für den Christen liegt der Prüfstein für sein Leben am Kreuz des Herrn Jesus Christus. Das Kreuz ist der Ort, an dem der Christ sein Handeln prüfen muss. Indem sie Christus abgelehnt hat, hat die Welt ihren wahren Charakter gezeigt. Johannes schreibt deshalb in seinen ersten Brief: „Die ganze Welt liegt in dem Bösen“ (1Joh 5,19).
Wenn es dem Teufel gelingt, dieses Bewusstsein unter den Christen zu verwischen oder zu beseitigen, wird es zu einer immer stärkeren Annäherung an die Standards der Welt kommen. Dies gelingt ihm unter anderem, indem er das Kreuz in ein Ehrenzeichen verwandelt und damit seine Schmach beseitigt. Man kann es sich in „christlichen“ Ländern anstecken oder damit in einer Prozession durch die Straßen laufen. Die Menschen werden es zu schätzen wissen. Solange man der Bibel nicht die ausschließliche Bedeutung beimisst, die sie hat. Es ist notwendig, dem Kreuz, dem Platz höchster Schande und Schmach, in unserem Leben den ersten Platz zu geben. Es ist der Ort, an dem, als Christus starb, Gottes Gericht über die Welt und die Sünde vollzogen wurde.
Vers 3
Gomer und Hoseas erster Sohn
Hosea tut, was Gott ihm befohlen hat. Es ist nicht klar, ob er schon einmal als Prophet gewirkt hat und daher das Volk ihn bereits als solchen kennt. Es scheint nicht so zu sein, denn es wird von seiner Ehe gesagt, dass damit „der HERR anfing, mit [oder: durch] Hosea zu reden“ (Hos 1,2). Deshalb wird seine Ehe zunächst nichts Außergewöhnliches gewesen sein.
Das erste Kind, das geboren wird, scheint kein uneheliches Kind zu sein. Hier steht, dass sie „ihm“ einen Sohn gebar. Das lesen wir von den nächsten Kindern, die Gomer bekommt, nicht. Sie wurden durch einen Akt des Ehebruchs gezeugt. Da kam das Gerede auf. Hosea ist ein Mann mit genau den gleichen Gefühlen, die jeder Mann für seine Frau hat. Es gibt keinen Grund, warum er sie nicht geliebt hätte. Er ist mit ihr verheiratet, weil er sie liebt. Aber wird er nicht mit Angst auf den Moment gewartet haben, in dem sie ihm sagen wird, dass sie von einem anderen Mann schwanger ist?
Vers 3
Gomer und Hoseas erster Sohn
Hosea tut, was Gott ihm befohlen hat. Es ist nicht klar, ob er schon einmal als Prophet gewirkt hat und daher das Volk ihn bereits als solchen kennt. Es scheint nicht so zu sein, denn es wird von seiner Ehe gesagt, dass damit „der HERR anfing, mit [oder: durch] Hosea zu reden“ (Hos 1,2). Deshalb wird seine Ehe zunächst nichts Außergewöhnliches gewesen sein.
Das erste Kind, das geboren wird, scheint kein uneheliches Kind zu sein. Hier steht, dass sie „ihm“ einen Sohn gebar. Das lesen wir von den nächsten Kindern, die Gomer bekommt, nicht. Sie wurden durch einen Akt des Ehebruchs gezeugt. Da kam das Gerede auf. Hosea ist ein Mann mit genau den gleichen Gefühlen, die jeder Mann für seine Frau hat. Es gibt keinen Grund, warum er sie nicht geliebt hätte. Er ist mit ihr verheiratet, weil er sie liebt. Aber wird er nicht mit Angst auf den Moment gewartet haben, in dem sie ihm sagen wird, dass sie von einem anderen Mann schwanger ist?
Vers 4
Hoseas erstes Kind: Jisreel
Hoseas erstes Kind ist ein Sohn. Ihm wird die Aufgabe übertragen, ihn „Jisreel“ zu nennen. Das geschieht nicht ohne Grund. Die Bedeutung dieses Namens beinhaltet eine Botschaft. Was von den Kindern Jesajas gesagt wurde, kann auch von den Kindern Hoseas gesagt werden (Jes 8,18). Der Name Jisreel, in Verbindung mit dem Namen Jehu, bezieht sich auf die Stadt, in der Jehu das Haus Ahabs auslöschte. Er hatte den Befehl dazu von Gott erhalten (2Kön 9,7-10). Diese Geschichte wird hier von Gott als etwas in Erinnerung gerufen, für das Vergeltung stattfinden muss. Wie ist das zu verstehen?
Jehu handelte im Auftrag Gottes. Gott hat seine Zustimmung gegeben, nachdem Jehu seinen Befehl ausgeführt hat. Es ist sogar eine Belohnung damit verbunden (2Kön 10,30). Doch hier werden seine Taten abgelehnt und Gott spricht von einer Blutschuld, die am Haus Jehus heimgesucht wird. Und nicht nur das, denn mit dem Gericht über Jehu und sein Haus wird das Gericht über das ganze Königtum ausgesprochen. Israel wird aufhören, ein unabhängiges Königreich zu sein. Was nach der Herrschaft von Jerobeam II. folgt, sind nur die Krämpfe eines todgeweihten Reichs.
Der Name „Jisreel“ spricht von dem Gericht, das Gott vollstrecken wird. Jisreel bedeutet „Gott wird verstreuen“ oder „Gott wird säen“. Dieser Name, Jisreel, weist auf das bevorstehende Ende Israels hin. Das Volk wird wegen seiner Hurerei unter die Völker zerstreut werden.
Das muss für ihre Ohren hart geklungen haben, aber sie haben bestimmt auch darüber gelacht. Immerhin erleben sie ja eine Zeit des Wohlstands. Aber das Lachen wird ihnen vergangen sein, als im Jahre 722 v. Chr. die Assyrer Israel aus seinem Land wegführten und, wie die Assyrer es gewohnt sind, die gefangenen Israeliten sozusagen über mehrere andere Länder verstreuten. Damit beseitigte der Feind die Gefahr einer Umgruppierung und Israels Stärke wurde gebrochen.
Doch nun bleibt die Frage, worin die Blutschuld Jehus besteht. Die Lösung für dieses Problem ist wahrscheinlich wie folgt: Obwohl Jehu Gottes Willen getan hat, sündigt er, indem er mehr Menschen tötet, als Gott gesagt hat. Denn er hat Ahasja, den König von Juda, und seine zweiundvierzig Brüder getötet, und dazu hat Gott ihm keinen Befehl gegeben (2Kön 9,27; 2Kön 10,14). In Gottes öffentlicher Herrschaft erhält Jehu seine Anerkennung und Belohnung für das, was er getan hat. Aber Jehus verborgene Überlegungen bei der Erfüllung seines Auftrags sind nicht gerecht. Hier zeigt Gott, was Er wirklich denkt: Jehu hat sich als ehrgeizig und grausam erwiesen.
Nichts, was der Mensch selbst zum Werk Gottes beiträgt, ist vor Ihm verborgen. Was dem Menschen eigen ist, wird von Gott gerecht gerichtet werden, besonders dort, wo es unter seinem großen Namen „HERR“ geschieht. Jehu wird abgelehnt für das, was er mehr getan hat, als Gott ihm befohlen hatte.
Bemerkenswert ist auch, dass es etwa 80 Jahre her ist, dass Jehu diese Morde begangen hat. Aber Gott vergisst nichts. Auf die gleiche Weise kommt Gott viele Jahre später auf etwas zurück, das Saul getan hatte und für das noch keine Wiedergutmachung stattgefunden hat (2Sam 21,1). Bei Gott verjährt das Verbrechen nie. Irgendwann wird Er jeden mit Taten konfrontieren, für die keine Versöhnung geschehen ist. Es gibt nur einen Weg, der Vergeltung Gottes zu entgehen, und das ist ein aufrichtiges Bekenntnis der Sünde. Dann kann man sich auf das Werk berufen, das Jesus Christus am Kreuz von Golgatha vollbracht hat. Dort hat Er die Versöhnung mit dem heiligen und gerechten Gott für den bußfertigen Sünder hergestellt.
Vers 4
Hoseas erstes Kind: Jisreel
Hoseas erstes Kind ist ein Sohn. Ihm wird die Aufgabe übertragen, ihn „Jisreel“ zu nennen. Das geschieht nicht ohne Grund. Die Bedeutung dieses Namens beinhaltet eine Botschaft. Was von den Kindern Jesajas gesagt wurde, kann auch von den Kindern Hoseas gesagt werden (Jes 8,18). Der Name Jisreel, in Verbindung mit dem Namen Jehu, bezieht sich auf die Stadt, in der Jehu das Haus Ahabs auslöschte. Er hatte den Befehl dazu von Gott erhalten (2Kön 9,7-10). Diese Geschichte wird hier von Gott als etwas in Erinnerung gerufen, für das Vergeltung stattfinden muss. Wie ist das zu verstehen?
Jehu handelte im Auftrag Gottes. Gott hat seine Zustimmung gegeben, nachdem Jehu seinen Befehl ausgeführt hat. Es ist sogar eine Belohnung damit verbunden (2Kön 10,30). Doch hier werden seine Taten abgelehnt und Gott spricht von einer Blutschuld, die am Haus Jehus heimgesucht wird. Und nicht nur das, denn mit dem Gericht über Jehu und sein Haus wird das Gericht über das ganze Königtum ausgesprochen. Israel wird aufhören, ein unabhängiges Königreich zu sein. Was nach der Herrschaft von Jerobeam II. folgt, sind nur die Krämpfe eines todgeweihten Reichs.
Der Name „Jisreel“ spricht von dem Gericht, das Gott vollstrecken wird. Jisreel bedeutet „Gott wird verstreuen“ oder „Gott wird säen“. Dieser Name, Jisreel, weist auf das bevorstehende Ende Israels hin. Das Volk wird wegen seiner Hurerei unter die Völker zerstreut werden.
Das muss für ihre Ohren hart geklungen haben, aber sie haben bestimmt auch darüber gelacht. Immerhin erleben sie ja eine Zeit des Wohlstands. Aber das Lachen wird ihnen vergangen sein, als im Jahre 722 v. Chr. die Assyrer Israel aus seinem Land wegführten und, wie die Assyrer es gewohnt sind, die gefangenen Israeliten sozusagen über mehrere andere Länder verstreuten. Damit beseitigte der Feind die Gefahr einer Umgruppierung und Israels Stärke wurde gebrochen.
Doch nun bleibt die Frage, worin die Blutschuld Jehus besteht. Die Lösung für dieses Problem ist wahrscheinlich wie folgt: Obwohl Jehu Gottes Willen getan hat, sündigt er, indem er mehr Menschen tötet, als Gott gesagt hat. Denn er hat Ahasja, den König von Juda, und seine zweiundvierzig Brüder getötet, und dazu hat Gott ihm keinen Befehl gegeben (2Kön 9,27; 2Kön 10,14). In Gottes öffentlicher Herrschaft erhält Jehu seine Anerkennung und Belohnung für das, was er getan hat. Aber Jehus verborgene Überlegungen bei der Erfüllung seines Auftrags sind nicht gerecht. Hier zeigt Gott, was Er wirklich denkt: Jehu hat sich als ehrgeizig und grausam erwiesen.
Nichts, was der Mensch selbst zum Werk Gottes beiträgt, ist vor Ihm verborgen. Was dem Menschen eigen ist, wird von Gott gerecht gerichtet werden, besonders dort, wo es unter seinem großen Namen „HERR“ geschieht. Jehu wird abgelehnt für das, was er mehr getan hat, als Gott ihm befohlen hatte.
Bemerkenswert ist auch, dass es etwa 80 Jahre her ist, dass Jehu diese Morde begangen hat. Aber Gott vergisst nichts. Auf die gleiche Weise kommt Gott viele Jahre später auf etwas zurück, das Saul getan hatte und für das noch keine Wiedergutmachung stattgefunden hat (2Sam 21,1). Bei Gott verjährt das Verbrechen nie. Irgendwann wird Er jeden mit Taten konfrontieren, für die keine Versöhnung geschehen ist. Es gibt nur einen Weg, der Vergeltung Gottes zu entgehen, und das ist ein aufrichtiges Bekenntnis der Sünde. Dann kann man sich auf das Werk berufen, das Jesus Christus am Kreuz von Golgatha vollbracht hat. Dort hat Er die Versöhnung mit dem heiligen und gerechten Gott für den bußfertigen Sünder hergestellt.
Vers 5
Israels Bogen zerbrochen
Ein Bogen ist ein Symbol der Stärke und eine wichtige Waffe in der Kriegsführung. Ein zerbrochener Bogen spricht vom Verlust dieser Kraft. Wie in Hos 1,7, wo es verdeckt von Juda gesagt wird, finden wir auch hier den Gedanken, dass sich Israel im Kampf auf seine eigene Kraft verlässt.
Das Tal von Jisreel ist eine Ebene, in der schon viele Kriege gekämpft wurden und in der bald die große Endschlacht stattfinden wird. Das Tal ist dann als Harmagedon bekannt (Off 16,13-16). Dort erscheint der Herr Jesus (Off 17,14) und vernichtet die feindlichen Armeen.
Vers 5
Israels Bogen zerbrochen
Ein Bogen ist ein Symbol der Stärke und eine wichtige Waffe in der Kriegsführung. Ein zerbrochener Bogen spricht vom Verlust dieser Kraft. Wie in Hos 1,7, wo es verdeckt von Juda gesagt wird, finden wir auch hier den Gedanken, dass sich Israel im Kampf auf seine eigene Kraft verlässt.
Das Tal von Jisreel ist eine Ebene, in der schon viele Kriege gekämpft wurden und in der bald die große Endschlacht stattfinden wird. Das Tal ist dann als Harmagedon bekannt (Off 16,13-16). Dort erscheint der Herr Jesus (Off 17,14) und vernichtet die feindlichen Armeen.
Vers 6
Hoseas zweites Kind: Lo-Ruchama
Vielleicht ist Hosea wegen seiner Arbeit als Prophet nicht oft zu Hause gewesen. Die Praxis zeigt, dass eine solche Situation einige Frauen dazu verleiten kann, ihr „Glück“ bei anderen Männern zu suchen. Untreue in der Ehe findet sich nicht nur in Fällen, in denen ein Mann von seinen zahlreichen gesellschaftlichen Aktivitäten völlig in Anspruch genommen wird. Auch in den Ehen vielbeschäftigter Führer in der Christenheit ist die eheliche Untreue leider keine unbekannte Sünde. Und sicherlich nicht nur von Seiten der Frauen.
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Hosea nicht gut zu seiner Frau gewesen ist. Im Gegenteil, wenn seine Ehe symbolisch die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk repräsentieren soll, ist es sehr wahrscheinlich, dass er alles getan hat, um ihr zu beweisen, dass er sie sehr liebt. Trotzdem wird sie ihm untreu.
Viele Frauen haben im Verhalten ihres Mannes einen Grund gefunden, ihm untreu zu sein. Obwohl das Verhalten von Männern manchmal Anlass zur Kritik gibt, kann eine Frau darin niemals auch nur eine einzige Rechtfertigung für ihre Untreue finden. Sie wird daher ihre Tat der Untreue als Sünde bekennen müssen. Aber der Mann wird auch seine Sünden bekennen müssen, in denen seine Frau einen Anlass gefunden hat, ihm untreu zu werden. Auf diese Weise kann an der Wiederherstellung der zerbrochenen Beziehung gearbeitet werden.
Im umgekehrten Fall, der Untreue des Mannes, gilt natürlich das Gleiche. Häufiger gibt es dabei nicht einmal ein eindeutiges Fehlverhalten der Frau. Frauen, deren Ehemänner Ehebruch begehen, fühlen sich im Allgemeinen schuldig. Sie fragen sich verzweifelt, wie sie das hätten verhindern können. Aber oft ist es der Mann, der sich anderen Frauen gegenüber öffnet, auch wenn er eine gute Ehebeziehung zu seiner eigenen Frau hat.
Die Ursache dafür liegt in dem Begehren des Mannes, welches er nicht unter Kontrolle hat. Der Herr Jesus wendet sich nicht umsonst an den Mann, wenn Er sagt: „Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr begangen in seinem Herzen“ (Mt 5,28). Er weist in den folgenden Versen darauf hin, dass mit dem Begehren kurzer Prozess gemacht werden muss (Mt 5,29; 30).
Sei radikal. Drehe dich um, wenn du etwas siehst, das Begierde auslösen könnte. Weg mit der DVD, dem Buch, weg mit dem Müll, der Dinge enthält, die deine Gedanken verunreinigen. Lasse dich nicht dazu verleiten, pornografische Seiten im Internet zu besuchen. Alles, selbst die schlimmste Sünde, ist heutzutage buchstäblich zum Greifen nah: Mit einer einzigen Fingerbewegung, einem Druck auf die Taste, sieht man die Welt mit all ihrer Anziehungskraft und Verdorbenheit.
Wenn hierin eine Versuchung für den Leser besteht, dann beantworte diese Versuchung mit den Worten des Herrn Jesus: „Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: ‚[Den] Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen‘“ (Mt 4,10).
Nach einem Sohn bekommt Hoseas Frau nun eine Tochter. Damit soll sicherlich angedeutet werden, dass Israel aus Söhnen und Töchtern besteht (vgl. Hos 2,3). Dieses Kind wurde von Gomer in einer außerehelichen Beziehung gezeugt. Gomer ist Hosea gegenüber untreu geworden. Was in Hos 1,3 steht, dass Gomer „ihm“, das ist Hosea, einen Sohn gebiert, steht nicht in diesem Vers. Dennoch wird das Kind Hosea zugeschrieben. Er bekommt die Verantwortung dafür. Der HERR gibt ihm den Auftrag, dem Kind den Namen „Lo-Ruchama“ zu geben, was „Nicht-Erbarmen“ bedeutet.
Die Leute müssen gehört haben, dass Hoseas Frau ihm untreu geworden ist und dass dieses Kind nicht von Hosea ist. Was werden sie darüber gesagt haben? Es ist so, wie es in unserer Zeit geschieht, wenn so etwas bekannt wird. Geschichten über Untreue füllen ganze Klatschmagazine; und wie wird das genossen. Diese Art von Zeitschriften ist recht populär, was nur beweist, dass die Leute gerne darin lesen. Aber die Leser sind blind für ihre eigene Untreue. Derjenige, der solche Geschichten gerne hört oder liest, ist moralisch abgestumpft und hat kein Gefühl für die Sündhaftigkeit, die in dem eigenen Herzen vorhanden ist. Über die Sünden anderer zu sprechen, ist einfach „köstlich“.
Das Gerede wird wie ein Lauffeuer durch die Stadt gegangen sein und sich auf dem Weg verstärkt haben. So geht es in der Regel mit der „Weiterverbreitung“ solcher Ereignisse. Aber Hosea kann darauf antworten und sagen: „Wie meine Frau ist, so seid ihr alle!“ Seine Predigten müssen die Gewissen berühren und sie in Gottes Licht stellen. Sie müssen sehen, dass sie genau die gleichen Dinge tun, die sie anderen vorwerfen (Röm 2,1), auch wenn diese Vorwürfe manchmal durchaus berechtigt sind.
Ebenso ergeht es den Pharisäern, die eine ehebrecherische Frau zum Herrn Jesus bringen (Joh 8,3-11). Sie wollen sehen, was Er mit diesem Vorfall machen wird. Sicherlich hat sie Ehebruch begangen, und die Beweise sind unumstößlich. Sie wurde auf frischer Tat ertappt. Wenn Er sie verurteilt, kann Er nicht der Retter sein. Dann ist Er nur ein Gesetzeshüter und das sind sie auch. Wenn Er sie freispricht, kann Er nicht von Gott kommen, denn dann wird Er Gottes Gesetz nicht gerecht. Was tut der Herr Jesus? Indem Er eine Frage stellt, macht Er deutlich, dass die Sünde, derer sie die Frau anklagen, in ihrem eigenen Herzen vorhanden ist: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie“ (Joh 8,7). Als Er dies gesagt hat, gehen sie weg. Sie ziehen ab „einer nach [dem] anderen …, anfangend von den Ältesten bis zu den Letzten“ (Joh 8,9).
Das müssen wir auch lernen. Wie schnell sprechen wir über die Sünden von anderen und vergessen dabei, wie wir selbst sind. Es geht nicht darum, die Sünde zu dulden, sondern sie zunächst einmal in uns selbst zu erkennen. Wie viele Christen sehen sich Nacht für Nacht schmutzige Programme an oder suchen bewusst nach Pornos im Internet, während sie leicht etwas über die Untreue anderer sagen.
Hosea hätte sagen können: „Es war der größte Fehler meines Lebens, diese Ehe einzugehen. Was für ein Elend habe ich über mich gebracht; was für eine Schmach für die Kinder.“ Er hätte auch Gott die Schuld geben können, genau wie Adam: „Die Frau, die du mir beigegeben hast“ (1Mo 3,12). Das tut er nicht. Wenn er diese Worte schreibt, ist es, als ob er zurückblickt und sagt: „So hat Gott mich geführt.“
Diese Sichtweise gibt ihm die Kraft, sie weiterhin zu lieben und nicht selbst untreu zu werden. Selbst wenn sie vor ihm wegläuft, bleibt er ihr treu. Sie kehrt sogar zu ihm zurück, wie wir in Hosea 3 sehen werden. Auf diese Weise erfährt Hosea auch die Treue Gottes zu seinem Volk. Auch wenn Er Israel wegen ihrer Untreue verleugnen muss, ist es nicht für immer. Es wird eine Zeit kommen, in der Er sein Volk wieder annehmen wird.
In diesen Zeiten, in denen so viel aus dem Gefühl heraus getan wird, ist es gut, auch auf diese Haltung Hoseas hinzuweisen. Manchmal hört man: „Wir trennen uns besser, denn ich fühle nichts mehr für sie“ oder: „Wir fühlen nichts mehr füreinander“. Als ob das Fehlen bestimmter Gefühle ein gültiger Grund für die Auflösung einer Ehe sein könnte. Wer denkt sich so etwas aus? Das kommt nur aus den Lügenmärchen Satans.
Der Auftrag für Männer lautet: „Liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Eph 5,25). Ist das nicht deutlich? Kein Gerede mehr wie „Ich fühle nichts für“ oder „Du solltest mal in meinen Schuhen stecken“. Einfach tun.
Die einzige Kraft für die beste und die schwierigste Ehe liegt im Beispiel des Herrn Jesus. Er liebt die Gemeinde. Er liebte sie, als sie Ihm ganz am Anfang ihres Bestehens auf der Erde völlig ergeben war. Er liebt sie auch, wenn sie Ihm jetzt gegen Ende ihrer Anwesenheit auf der Erde so untreu ist. Diese Liebe ist vollkommen zu erkennen am Kreuz. Dort starb Er aus Liebe zu seiner Gemeinde, seiner himmlischen Braut, um sie ewig für sich selbst als Frau zu erwerben.
Als Hosea die Bemerkungen über seine untreue Frau hört, weist er auf den Namen hin, den er diesem Kind geben musste. Dieser Name ist vielsagend. Wieder einmal müssen es harte Worte für seine Landsleute gewesen sein, und möglicherweise haben sie wieder gelacht. Aber Gott wird aufhören, ihnen seine Barmherzigkeit zu erweisen. Wenn Gott seine Barmherzigkeit zurückzieht, ist das eine furchtbare Sache. Er muss Israel jedoch die Auswirkungen spüren lassen, wenn Er sich nicht mehr erbarmt. Ein Kind ohne Erbarmen ist dazu verdammt, zu sterben oder ein Monster zu werden. Ein Mensch oder ein Volk kann ohne Erbarmen nicht auskommen. Für sein Volk damals, Israel, und für sein Volk heute, die Gemeinde, ist die Barmherzigkeit die Grundlage ihres Bestehens. Wenn Gott sein Erbarmen nicht mehr erweisen kann, bedeutet das das Ende.
Für Gott ist es eine schreckliche Sache, dass Er sich so verhalten muss. David sagt über Ihn: „Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten“ (Ps 103,13). Und hat Israel in letzter Zeit nicht ein solches Erbarmen erfahren? Noch vor wenigen Jahren, zur Zeit der Herrschaft von Joas, dem Vater Jerobeams, erlebten sie es: „Aber der HERR erwies ihnen Gnade und erbarmte sich ihrer und wandte sich ihnen zu“ (2Kön 13,23). Und noch vor Kurzem, unter der Herrschaft von Jerobeam, sah der HERR, „dass das Elend Israels sehr bitter war und dass dahin war der Gebundene und dahin der Freie, und dass kein Helfer da war für Israel“. Und dann lesen wir: „Und so rettete er sie“ (2Kön 14,26; 27).
Gott gibt sich als ein Gott zu erkennen, der sich über Menschen in Not erbarmt. So lernen wir Gott auch in der Geschichte Hiobs kennen: „Von dem Ausharren Hiobs habt ihr gehört, und das Ende [des] Herrn habt ihr gesehen, dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist“ (Jak 5,11).
Es gibt keinen größeren Ansporn, Gott zu lieben und Ihm zu dienen, als nachdem wir Barmherzigkeit erfahren haben. In Römer 12 werden die Christen als Menschen angesprochen, die Gottes Erbarmungen kennen. In Römer 1–8 werden diese Erbarmungen umfassend dargestellt. In Römer 9–11 werden sie in Bezug auf Israel gezeigt. Es ist daher nicht überraschend, dass Paulus unmittelbar daran anknüpft: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, [was] euer vernünftiger Dienst [ist]“ (Röm 12,1). Aufgrund all dessen, was Gott in Christus für uns getan hat, darf Er von uns erwarten, dass wir Ihm mit allem dienen, was wir sind und haben.
Es zeugt von großer Undankbarkeit, wenn wir auf Gottes Barmherzigkeit mit Untreue antworten, indem wir unseren eigenen Willen tun und unseren eigenen Begierden folgen. Wenn wir seine Erbarmungen konsequent negieren, wenn wir so tun, als ob sie nichts bedeuten, wird der Moment kommen, in dem Er uns seine Erbarmungen nicht mehr spüren lassen kann. Bald wird dieser Moment für Israel eintreten. Das wird kommen, wenn Er sie wegführen wird.
Das ist die Zeit, von der Er sagt, „dass ich ihnen irgendwie vergebe“, und das bedeutet, dass Er ihnen nicht mehr vergibt. Sein Erbarmen zeigt sich in der Tat am deutlichsten in der Vergebung, die Er schenkt. Wenn Gott nicht mehr vergibt, weil sein Volk keine Reue mehr zeigt, versinken die Menschen immer weiter in ihren Sünden. Dann muss Er das endgültige Urteil fällen. Dies wird geschehen, wenn die zehn Stämme von ihrem Land weggeführt werden. Das ist das Gericht, das auf das Volk wartet.
Vers 6
Hoseas zweites Kind: Lo-Ruchama
Vielleicht ist Hosea wegen seiner Arbeit als Prophet nicht oft zu Hause gewesen. Die Praxis zeigt, dass eine solche Situation einige Frauen dazu verleiten kann, ihr „Glück“ bei anderen Männern zu suchen. Untreue in der Ehe findet sich nicht nur in Fällen, in denen ein Mann von seinen zahlreichen gesellschaftlichen Aktivitäten völlig in Anspruch genommen wird. Auch in den Ehen vielbeschäftigter Führer in der Christenheit ist die eheliche Untreue leider keine unbekannte Sünde. Und sicherlich nicht nur von Seiten der Frauen.
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Hosea nicht gut zu seiner Frau gewesen ist. Im Gegenteil, wenn seine Ehe symbolisch die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk repräsentieren soll, ist es sehr wahrscheinlich, dass er alles getan hat, um ihr zu beweisen, dass er sie sehr liebt. Trotzdem wird sie ihm untreu.
Viele Frauen haben im Verhalten ihres Mannes einen Grund gefunden, ihm untreu zu sein. Obwohl das Verhalten von Männern manchmal Anlass zur Kritik gibt, kann eine Frau darin niemals auch nur eine einzige Rechtfertigung für ihre Untreue finden. Sie wird daher ihre Tat der Untreue als Sünde bekennen müssen. Aber der Mann wird auch seine Sünden bekennen müssen, in denen seine Frau einen Anlass gefunden hat, ihm untreu zu werden. Auf diese Weise kann an der Wiederherstellung der zerbrochenen Beziehung gearbeitet werden.
Im umgekehrten Fall, der Untreue des Mannes, gilt natürlich das Gleiche. Häufiger gibt es dabei nicht einmal ein eindeutiges Fehlverhalten der Frau. Frauen, deren Ehemänner Ehebruch begehen, fühlen sich im Allgemeinen schuldig. Sie fragen sich verzweifelt, wie sie das hätten verhindern können. Aber oft ist es der Mann, der sich anderen Frauen gegenüber öffnet, auch wenn er eine gute Ehebeziehung zu seiner eigenen Frau hat.
Die Ursache dafür liegt in dem Begehren des Mannes, welches er nicht unter Kontrolle hat. Der Herr Jesus wendet sich nicht umsonst an den Mann, wenn Er sagt: „Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, hat schon Ehebruch mit ihr begangen in seinem Herzen“ (Mt 5,28). Er weist in den folgenden Versen darauf hin, dass mit dem Begehren kurzer Prozess gemacht werden muss (Mt 5,29; 30).
Sei radikal. Drehe dich um, wenn du etwas siehst, das Begierde auslösen könnte. Weg mit der DVD, dem Buch, weg mit dem Müll, der Dinge enthält, die deine Gedanken verunreinigen. Lasse dich nicht dazu verleiten, pornografische Seiten im Internet zu besuchen. Alles, selbst die schlimmste Sünde, ist heutzutage buchstäblich zum Greifen nah: Mit einer einzigen Fingerbewegung, einem Druck auf die Taste, sieht man die Welt mit all ihrer Anziehungskraft und Verdorbenheit.
Wenn hierin eine Versuchung für den Leser besteht, dann beantworte diese Versuchung mit den Worten des Herrn Jesus: „Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: ‚[Den] Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen‘“ (Mt 4,10).
Nach einem Sohn bekommt Hoseas Frau nun eine Tochter. Damit soll sicherlich angedeutet werden, dass Israel aus Söhnen und Töchtern besteht (vgl. Hos 2,3). Dieses Kind wurde von Gomer in einer außerehelichen Beziehung gezeugt. Gomer ist Hosea gegenüber untreu geworden. Was in Hos 1,3 steht, dass Gomer „ihm“, das ist Hosea, einen Sohn gebiert, steht nicht in diesem Vers. Dennoch wird das Kind Hosea zugeschrieben. Er bekommt die Verantwortung dafür. Der HERR gibt ihm den Auftrag, dem Kind den Namen „Lo-Ruchama“ zu geben, was „Nicht-Erbarmen“ bedeutet.
Die Leute müssen gehört haben, dass Hoseas Frau ihm untreu geworden ist und dass dieses Kind nicht von Hosea ist. Was werden sie darüber gesagt haben? Es ist so, wie es in unserer Zeit geschieht, wenn so etwas bekannt wird. Geschichten über Untreue füllen ganze Klatschmagazine; und wie wird das genossen. Diese Art von Zeitschriften ist recht populär, was nur beweist, dass die Leute gerne darin lesen. Aber die Leser sind blind für ihre eigene Untreue. Derjenige, der solche Geschichten gerne hört oder liest, ist moralisch abgestumpft und hat kein Gefühl für die Sündhaftigkeit, die in dem eigenen Herzen vorhanden ist. Über die Sünden anderer zu sprechen, ist einfach „köstlich“.
Das Gerede wird wie ein Lauffeuer durch die Stadt gegangen sein und sich auf dem Weg verstärkt haben. So geht es in der Regel mit der „Weiterverbreitung“ solcher Ereignisse. Aber Hosea kann darauf antworten und sagen: „Wie meine Frau ist, so seid ihr alle!“ Seine Predigten müssen die Gewissen berühren und sie in Gottes Licht stellen. Sie müssen sehen, dass sie genau die gleichen Dinge tun, die sie anderen vorwerfen (Röm 2,1), auch wenn diese Vorwürfe manchmal durchaus berechtigt sind.
Ebenso ergeht es den Pharisäern, die eine ehebrecherische Frau zum Herrn Jesus bringen (Joh 8,3-11). Sie wollen sehen, was Er mit diesem Vorfall machen wird. Sicherlich hat sie Ehebruch begangen, und die Beweise sind unumstößlich. Sie wurde auf frischer Tat ertappt. Wenn Er sie verurteilt, kann Er nicht der Retter sein. Dann ist Er nur ein Gesetzeshüter und das sind sie auch. Wenn Er sie freispricht, kann Er nicht von Gott kommen, denn dann wird Er Gottes Gesetz nicht gerecht. Was tut der Herr Jesus? Indem Er eine Frage stellt, macht Er deutlich, dass die Sünde, derer sie die Frau anklagen, in ihrem eigenen Herzen vorhanden ist: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie“ (Joh 8,7). Als Er dies gesagt hat, gehen sie weg. Sie ziehen ab „einer nach [dem] anderen …, anfangend von den Ältesten bis zu den Letzten“ (Joh 8,9).
Das müssen wir auch lernen. Wie schnell sprechen wir über die Sünden von anderen und vergessen dabei, wie wir selbst sind. Es geht nicht darum, die Sünde zu dulden, sondern sie zunächst einmal in uns selbst zu erkennen. Wie viele Christen sehen sich Nacht für Nacht schmutzige Programme an oder suchen bewusst nach Pornos im Internet, während sie leicht etwas über die Untreue anderer sagen.
Hosea hätte sagen können: „Es war der größte Fehler meines Lebens, diese Ehe einzugehen. Was für ein Elend habe ich über mich gebracht; was für eine Schmach für die Kinder.“ Er hätte auch Gott die Schuld geben können, genau wie Adam: „Die Frau, die du mir beigegeben hast“ (1Mo 3,12). Das tut er nicht. Wenn er diese Worte schreibt, ist es, als ob er zurückblickt und sagt: „So hat Gott mich geführt.“
Diese Sichtweise gibt ihm die Kraft, sie weiterhin zu lieben und nicht selbst untreu zu werden. Selbst wenn sie vor ihm wegläuft, bleibt er ihr treu. Sie kehrt sogar zu ihm zurück, wie wir in Hosea 3 sehen werden. Auf diese Weise erfährt Hosea auch die Treue Gottes zu seinem Volk. Auch wenn Er Israel wegen ihrer Untreue verleugnen muss, ist es nicht für immer. Es wird eine Zeit kommen, in der Er sein Volk wieder annehmen wird.
In diesen Zeiten, in denen so viel aus dem Gefühl heraus getan wird, ist es gut, auch auf diese Haltung Hoseas hinzuweisen. Manchmal hört man: „Wir trennen uns besser, denn ich fühle nichts mehr für sie“ oder: „Wir fühlen nichts mehr füreinander“. Als ob das Fehlen bestimmter Gefühle ein gültiger Grund für die Auflösung einer Ehe sein könnte. Wer denkt sich so etwas aus? Das kommt nur aus den Lügenmärchen Satans.
Der Auftrag für Männer lautet: „Liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Eph 5,25). Ist das nicht deutlich? Kein Gerede mehr wie „Ich fühle nichts für“ oder „Du solltest mal in meinen Schuhen stecken“. Einfach tun.
Die einzige Kraft für die beste und die schwierigste Ehe liegt im Beispiel des Herrn Jesus. Er liebt die Gemeinde. Er liebte sie, als sie Ihm ganz am Anfang ihres Bestehens auf der Erde völlig ergeben war. Er liebt sie auch, wenn sie Ihm jetzt gegen Ende ihrer Anwesenheit auf der Erde so untreu ist. Diese Liebe ist vollkommen zu erkennen am Kreuz. Dort starb Er aus Liebe zu seiner Gemeinde, seiner himmlischen Braut, um sie ewig für sich selbst als Frau zu erwerben.
Als Hosea die Bemerkungen über seine untreue Frau hört, weist er auf den Namen hin, den er diesem Kind geben musste. Dieser Name ist vielsagend. Wieder einmal müssen es harte Worte für seine Landsleute gewesen sein, und möglicherweise haben sie wieder gelacht. Aber Gott wird aufhören, ihnen seine Barmherzigkeit zu erweisen. Wenn Gott seine Barmherzigkeit zurückzieht, ist das eine furchtbare Sache. Er muss Israel jedoch die Auswirkungen spüren lassen, wenn Er sich nicht mehr erbarmt. Ein Kind ohne Erbarmen ist dazu verdammt, zu sterben oder ein Monster zu werden. Ein Mensch oder ein Volk kann ohne Erbarmen nicht auskommen. Für sein Volk damals, Israel, und für sein Volk heute, die Gemeinde, ist die Barmherzigkeit die Grundlage ihres Bestehens. Wenn Gott sein Erbarmen nicht mehr erweisen kann, bedeutet das das Ende.
Für Gott ist es eine schreckliche Sache, dass Er sich so verhalten muss. David sagt über Ihn: „Wie ein Vater sich über die Kinder erbarmt, so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten“ (Ps 103,13). Und hat Israel in letzter Zeit nicht ein solches Erbarmen erfahren? Noch vor wenigen Jahren, zur Zeit der Herrschaft von Joas, dem Vater Jerobeams, erlebten sie es: „Aber der HERR erwies ihnen Gnade und erbarmte sich ihrer und wandte sich ihnen zu“ (2Kön 13,23). Und noch vor Kurzem, unter der Herrschaft von Jerobeam, sah der HERR, „dass das Elend Israels sehr bitter war und dass dahin war der Gebundene und dahin der Freie, und dass kein Helfer da war für Israel“. Und dann lesen wir: „Und so rettete er sie“ (2Kön 14,26; 27).
Gott gibt sich als ein Gott zu erkennen, der sich über Menschen in Not erbarmt. So lernen wir Gott auch in der Geschichte Hiobs kennen: „Von dem Ausharren Hiobs habt ihr gehört, und das Ende [des] Herrn habt ihr gesehen, dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist“ (Jak 5,11).
Es gibt keinen größeren Ansporn, Gott zu lieben und Ihm zu dienen, als nachdem wir Barmherzigkeit erfahren haben. In Römer 12 werden die Christen als Menschen angesprochen, die Gottes Erbarmungen kennen. In Römer 1–8 werden diese Erbarmungen umfassend dargestellt. In Römer 9–11 werden sie in Bezug auf Israel gezeigt. Es ist daher nicht überraschend, dass Paulus unmittelbar daran anknüpft: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, [was] euer vernünftiger Dienst [ist]“ (Röm 12,1). Aufgrund all dessen, was Gott in Christus für uns getan hat, darf Er von uns erwarten, dass wir Ihm mit allem dienen, was wir sind und haben.
Es zeugt von großer Undankbarkeit, wenn wir auf Gottes Barmherzigkeit mit Untreue antworten, indem wir unseren eigenen Willen tun und unseren eigenen Begierden folgen. Wenn wir seine Erbarmungen konsequent negieren, wenn wir so tun, als ob sie nichts bedeuten, wird der Moment kommen, in dem Er uns seine Erbarmungen nicht mehr spüren lassen kann. Bald wird dieser Moment für Israel eintreten. Das wird kommen, wenn Er sie wegführen wird.
Das ist die Zeit, von der Er sagt, „dass ich ihnen irgendwie vergebe“, und das bedeutet, dass Er ihnen nicht mehr vergibt. Sein Erbarmen zeigt sich in der Tat am deutlichsten in der Vergebung, die Er schenkt. Wenn Gott nicht mehr vergibt, weil sein Volk keine Reue mehr zeigt, versinken die Menschen immer weiter in ihren Sünden. Dann muss Er das endgültige Urteil fällen. Dies wird geschehen, wenn die zehn Stämme von ihrem Land weggeführt werden. Das ist das Gericht, das auf das Volk wartet.
Vers 7
Ein Wort über Juda
Wenn Gott so weit gehen muss, dass Er Israel seine Barmherzigkeit entsagen muss, verbindet Er damit eine Botschaft an Juda. Obwohl Hosea sich hauptsächlich an Israel, das Zehnstämmereich, wendet, sagt er auch gelegentlich etwas über Juda. Das bedeutet nicht, dass Israel dann nicht auch zuhören muss. Das Gesagte enthält auch eine Botschaft für sie.
Wenn wir in Gottes Wort lesen, spricht Er – wie auch der Herr Jesus in den Evangelien – zu einem ganzen Volk, einer Gruppe von Menschen oder nur zu einer Person. Wir wissen uns angesprochen, denn was für diejenigen gilt, die direkt angesprochen werden, gilt auch für uns. Wir müssen uns immer fragen, was die Botschaft, die zu dem anderen Menschen gesprochen wird, für uns bedeutet. Der Grund für das, was Gott oder der Herr Jesus feststellt, kann ein bestimmtes Verhalten sein. Wenn wir ein solches Verhalten in uns selbst erkennen, täten wir gut daran, aufmerksam auf das Wort Gottes zu hören.
Wenn Israel als Ganzes dem Gericht nicht mehr entgehen kann, könnte das Wort, das an Juda gerichtet wird, immer noch einen Ausweg für die Wenigen in Israel bedeuten, die sich unter Gottes Gericht beugen. Wer in Juda Zuflucht nimmt, kann immer noch auf die Barmherzigkeit Gottes zählen. Auch heute noch, wo das Gericht über die Christenheit als Ganzes unvermeidlich ist, gibt es einen solchen Fluchtweg. Dieser Fluchtweg ist die Trennung vom Bösen mit der Verheißung der Barmherzigkeit Gottes (2Kor 6,17; 18).
Für Juda ist dieses Wort eine große Ermutigung. Hier nennt sich der HERR „ihr Gott“. Er ist noch mit ihnen verbunden. Sie werden seine Barmherzigkeit in der Erlösung erfahren, die Er geben wird (2Kön 19,35). Gott hat dem König von Assyrien erlaubt, die zehn Stämme wegzuführen. In seiner Kühnheit will dieser König auch das Zweistämmereich erobern. Er hat sich Jerusalem genähert und es belagert. Aber Gott erlaubt ihm nicht, seine Stadt einzunehmen (2Kön 19,33-36).
Die Erlösung kommt nicht aus eigener Kraft und Anstrengung oder durch eine klug durchdachte Taktik. Es gab kein Säbelrasseln der Waffen Judas. Es ist eine Rettung, die eindeutig nur „durch den HERRN, ihren Gott“, ohne den Gebrauch eines Menschen, zustande gekommen ist. Diese Rettung wurde durch den herbeigeführt, der Gott in sich selbst ist, „um meinetwillen“, und aufgrund dessen was David ist, sein auserwählter Knecht, „um meines Knechtes David willen“ (2Kön 19,34). In David sehen wir ein Bild des Herrn Jesus, des wahren Knechtes Gottes.
Die Erlösung, jede Erlösung, beruht auf der reinen Gnade Gottes, die Er zeigen kann, aufgrund dessen, was der Herr Jesus für Ihn ist und was Er am Kreuz getan hat.
Vers 7
Ein Wort über Juda
Wenn Gott so weit gehen muss, dass Er Israel seine Barmherzigkeit entsagen muss, verbindet Er damit eine Botschaft an Juda. Obwohl Hosea sich hauptsächlich an Israel, das Zehnstämmereich, wendet, sagt er auch gelegentlich etwas über Juda. Das bedeutet nicht, dass Israel dann nicht auch zuhören muss. Das Gesagte enthält auch eine Botschaft für sie.
Wenn wir in Gottes Wort lesen, spricht Er – wie auch der Herr Jesus in den Evangelien – zu einem ganzen Volk, einer Gruppe von Menschen oder nur zu einer Person. Wir wissen uns angesprochen, denn was für diejenigen gilt, die direkt angesprochen werden, gilt auch für uns. Wir müssen uns immer fragen, was die Botschaft, die zu dem anderen Menschen gesprochen wird, für uns bedeutet. Der Grund für das, was Gott oder der Herr Jesus feststellt, kann ein bestimmtes Verhalten sein. Wenn wir ein solches Verhalten in uns selbst erkennen, täten wir gut daran, aufmerksam auf das Wort Gottes zu hören.
Wenn Israel als Ganzes dem Gericht nicht mehr entgehen kann, könnte das Wort, das an Juda gerichtet wird, immer noch einen Ausweg für die Wenigen in Israel bedeuten, die sich unter Gottes Gericht beugen. Wer in Juda Zuflucht nimmt, kann immer noch auf die Barmherzigkeit Gottes zählen. Auch heute noch, wo das Gericht über die Christenheit als Ganzes unvermeidlich ist, gibt es einen solchen Fluchtweg. Dieser Fluchtweg ist die Trennung vom Bösen mit der Verheißung der Barmherzigkeit Gottes (2Kor 6,17; 18).
Für Juda ist dieses Wort eine große Ermutigung. Hier nennt sich der HERR „ihr Gott“. Er ist noch mit ihnen verbunden. Sie werden seine Barmherzigkeit in der Erlösung erfahren, die Er geben wird (2Kön 19,35). Gott hat dem König von Assyrien erlaubt, die zehn Stämme wegzuführen. In seiner Kühnheit will dieser König auch das Zweistämmereich erobern. Er hat sich Jerusalem genähert und es belagert. Aber Gott erlaubt ihm nicht, seine Stadt einzunehmen (2Kön 19,33-36).
Die Erlösung kommt nicht aus eigener Kraft und Anstrengung oder durch eine klug durchdachte Taktik. Es gab kein Säbelrasseln der Waffen Judas. Es ist eine Rettung, die eindeutig nur „durch den HERRN, ihren Gott“, ohne den Gebrauch eines Menschen, zustande gekommen ist. Diese Rettung wurde durch den herbeigeführt, der Gott in sich selbst ist, „um meinetwillen“, und aufgrund dessen was David ist, sein auserwählter Knecht, „um meines Knechtes David willen“ (2Kön 19,34). In David sehen wir ein Bild des Herrn Jesus, des wahren Knechtes Gottes.
Die Erlösung, jede Erlösung, beruht auf der reinen Gnade Gottes, die Er zeigen kann, aufgrund dessen, was der Herr Jesus für Ihn ist und was Er am Kreuz getan hat.
Verse 8-9
Hoseas drittes Kind: Lo-Ammi
Lo-Ruchama ist gerade von der Mutter entwöhnt, da gerät Gomer wieder auf Abwege. Sie ist schnell in ihrer Untreue, deren Ergebnis sich auch schnell wieder zeigt. Wie tief muss Hosea über diese erneute Untreue betrübt sein. Wird er nicht gehofft haben, dass sie ihm nach ihrem ersten Ehebruch nun treu bleiben würde? Da sie gesehen haben muss, wie er sich um sie und die Kinder kümmert, hätte sie da nicht von seiner Liebe gewonnen werden müssen? Nein, sobald sie sich nicht mehr für das Kind, das sie geboren hat, verantwortlich fühlt, geht sie wieder den falschen Weg. Trotz all der Liebe, die Hosea ihr nach ihrer Rückkehr zu ihm bewiesen hat, wird sie von einem anderen Mann schwanger.
Aber selbst jetzt, als sie zum zweiten Mal zurückkommt, wieder schwanger von einem anderen Mann, lässt er sie wieder herein. Wieder nimmt er sie mit ihrem unehelichen Kind auf. Wiederum bekommt Hosea von dem HERRN den Auftrag, diesem Kind einen Namen zu geben. Auch in diesem Namen wird das Gericht Gottes über sein Volk ausgedrückt.
Wieder einmal wird es viel Klatsch und Tratsch über die Untreue von Gomer gegeben haben. Und wieder einmal nutzte Hosea die Gelegenheit, Gottes Gericht über das Volk wegen ihrer Untreue durch die Bedeutung des Namens des Kindes zu verkünden. Während im vorigen Namen nur davon die Rede ist, dass Gott seinem Volk seine Barmherzigkeit entzieht, wird in dem Namen, den er diesem dritten Kind geben soll, der endgültige Bruch zwischen Gott selbst und seinem Volk angedeutet. „Lo-Ammi“ bedeutet „nicht-Mein-Volk“. Jede Verbindung zwischen Gott und seinem Volk wird abgebrochen.
Seine Verbindung mit Israel aufzugeben, ist ein noch härterer Schlag, als es nicht mehr zu lieben. Gott zieht sich zurück. Es gibt keine offene Anerkennung mehr, dass Israel sein Volk ist. Er wird mit ihnen handeln, wie im Buch Esther beschrieben. Der Name Gottes wird in diesem Buch nicht erwähnt. Doch hinter den Kulissen scheint Gott dafür zu sorgen, dass sein Volk nicht bis auf den letzten Mann ausgerottet wird. In seiner Vorsehung – das heißt nicht öffentlich, sondern auf verborgene Weise – ist Er bis heute für Israel tätig. Er wird dies bis zum Tag der Wiederherstellung Israels tun. Diese Wiederherstellung ist das Thema des folgenden Verses.
Verse 8-9
Hoseas drittes Kind: Lo-Ammi
Lo-Ruchama ist gerade von der Mutter entwöhnt, da gerät Gomer wieder auf Abwege. Sie ist schnell in ihrer Untreue, deren Ergebnis sich auch schnell wieder zeigt. Wie tief muss Hosea über diese erneute Untreue betrübt sein. Wird er nicht gehofft haben, dass sie ihm nach ihrem ersten Ehebruch nun treu bleiben würde? Da sie gesehen haben muss, wie er sich um sie und die Kinder kümmert, hätte sie da nicht von seiner Liebe gewonnen werden müssen? Nein, sobald sie sich nicht mehr für das Kind, das sie geboren hat, verantwortlich fühlt, geht sie wieder den falschen Weg. Trotz all der Liebe, die Hosea ihr nach ihrer Rückkehr zu ihm bewiesen hat, wird sie von einem anderen Mann schwanger.
Aber selbst jetzt, als sie zum zweiten Mal zurückkommt, wieder schwanger von einem anderen Mann, lässt er sie wieder herein. Wieder nimmt er sie mit ihrem unehelichen Kind auf. Wiederum bekommt Hosea von dem HERRN den Auftrag, diesem Kind einen Namen zu geben. Auch in diesem Namen wird das Gericht Gottes über sein Volk ausgedrückt.
Wieder einmal wird es viel Klatsch und Tratsch über die Untreue von Gomer gegeben haben. Und wieder einmal nutzte Hosea die Gelegenheit, Gottes Gericht über das Volk wegen ihrer Untreue durch die Bedeutung des Namens des Kindes zu verkünden. Während im vorigen Namen nur davon die Rede ist, dass Gott seinem Volk seine Barmherzigkeit entzieht, wird in dem Namen, den er diesem dritten Kind geben soll, der endgültige Bruch zwischen Gott selbst und seinem Volk angedeutet. „Lo-Ammi“ bedeutet „nicht-Mein-Volk“. Jede Verbindung zwischen Gott und seinem Volk wird abgebrochen.
Seine Verbindung mit Israel aufzugeben, ist ein noch härterer Schlag, als es nicht mehr zu lieben. Gott zieht sich zurück. Es gibt keine offene Anerkennung mehr, dass Israel sein Volk ist. Er wird mit ihnen handeln, wie im Buch Esther beschrieben. Der Name Gottes wird in diesem Buch nicht erwähnt. Doch hinter den Kulissen scheint Gott dafür zu sorgen, dass sein Volk nicht bis auf den letzten Mann ausgerottet wird. In seiner Vorsehung – das heißt nicht öffentlich, sondern auf verborgene Weise – ist Er bis heute für Israel tätig. Er wird dies bis zum Tag der Wiederherstellung Israels tun. Diese Wiederherstellung ist das Thema des folgenden Verses.