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Bible Commentaries
Esra 9

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Introduction

Wer das Wohl des Volkes Gottes sucht, muss auf seinem Weg Prüfung und Trauer erwarten. Bei denjenigen, die gerade nach Jerusalem zurückgekehrt sind, sind Demut, Fasten und Flehen anwesend. In Jerusalem finden sie jedoch eine ganz andere Einstellung. Ihre Ankunft ist die Ursache für das Offenbar werden der Sünde, die Eingang gefunden hat. Das sehen wir in diesem Kapitel.

Es kann sein, dass Gläubige nach einem Ort suchen, an dem sich die Gemeinde versammelt, wie die Bibel sagt. Wenn sie einen solchen Ort gefunden haben, kann sich manchmal herausstellen, dass es das Bekenntnis und die äußere Form gibt, aber dass die Herzen nicht auf den Herrn Jesus gerichtet sind. Manchmal müssen sie feststellen, dass es diejenigen gibt, die weniger geistlich und weniger fleißig gegenüber dem Herrn sind, als einige von denen, die sie zurücklassen mussten.

Dann muss die Prüfung der Wahrheit des Wortes Gottes angewendet werden. Wenn der Wahrheit gedient wird, wird sich zeigen, ob man nur ein Bekenntnis hat oder ob es einen wirklichen Wunsch gibt, nach der Heiligen Schrift als Gemeinde zusammenzukommen. In diesem und dem nächsten Kapitel sehen wir, dass Esra die Wahrheit des Wortes Gottes auf die entstandene Situation anwendet.

Introduction

Wer das Wohl des Volkes Gottes sucht, muss auf seinem Weg Prüfung und Trauer erwarten. Bei denjenigen, die gerade nach Jerusalem zurückgekehrt sind, sind Demut, Fasten und Flehen anwesend. In Jerusalem finden sie jedoch eine ganz andere Einstellung. Ihre Ankunft ist die Ursache für das Offenbar werden der Sünde, die Eingang gefunden hat. Das sehen wir in diesem Kapitel.

Es kann sein, dass Gläubige nach einem Ort suchen, an dem sich die Gemeinde versammelt, wie die Bibel sagt. Wenn sie einen solchen Ort gefunden haben, kann sich manchmal herausstellen, dass es das Bekenntnis und die äußere Form gibt, aber dass die Herzen nicht auf den Herrn Jesus gerichtet sind. Manchmal müssen sie feststellen, dass es diejenigen gibt, die weniger geistlich und weniger fleißig gegenüber dem Herrn sind, als einige von denen, die sie zurücklassen mussten.

Dann muss die Prüfung der Wahrheit des Wortes Gottes angewendet werden. Wenn der Wahrheit gedient wird, wird sich zeigen, ob man nur ein Bekenntnis hat oder ob es einen wirklichen Wunsch gibt, nach der Heiligen Schrift als Gemeinde zusammenzukommen. In diesem und dem nächsten Kapitel sehen wir, dass Esra die Wahrheit des Wortes Gottes auf die entstandene Situation anwendet.

Verse 1-5

Esra hört über Mischehen


Sobald Esra in Jerusalem angekommen ist, wird er mit dem Übel konfrontiert, das eingedrungen ist. Er wird über die Situation des Volkes informiert (vgl. 1Kor 1,11). Die Ankunft und das Handeln des neuen Überrestes bringen das Böse ans Licht. Das Gesetz ist gebrochen, indem Ehen geschlossen wurden, die durch das Gesetz verboten sind (2Mo 34,12-16). Diese verbotenen Ehen sind ein Bild der Freundschaft mit der Welt (Jak 4,4; vgl. 2Kor 6,14; 15).

Die genannten Völker sind alle Völker, die in den Tagen Josuas hätten vertrieben werden sollen (5Mo 7,1-6). Das Volk ist äußerlich Gott nahe, aber innerlich ist es weit von Ihm entfernt. Nicht nur das gemeine Volk, sondern auch Priester und Leviten sind schuldig. Dieses Übel wird nur dann als Übel entlarvt, wenn treue Menschen kommen, die Gottes Wort als Norm benutzen. Unter denen, die sich bekennen, zum Namen des Herrn Jesus zusammenzukommen, kann sich das brutalste Übel offenbaren, wenn es keinen Wandel mit Ihm gibt. Treue Menschen in der örtlichen Gemeinde werden dieses Übel anprangern.

Die Obersten und die Vorsteher sind sogar die ersten gewesen in dieser Treulosigkeit (Esra 9,2). Durch ihr schlechtes Beispiel haben sie viele auf den Weg der Sünde gebracht. Diejenigen, die sehr sorgfältig darauf achten, sich nicht als Gemeinde mit der Welt zu verbinden, tun dies manchmal in ihren Geschäften oder sogar in ihrer Ehe. Der jetzige Überrest ist mit ihren Körpern aus Babel herausgegangen, aber der Geist von Babel ist immer noch in ihnen.

Ihre Verbindungen stellen für uns nicht direkt persönliche Verbindungen vor, sondern Prinzipien, die dem „heiligen Samen” entgegengesetzt sind. Gesetzlichkeit, zum Beispiel, ist so eine „fremde Frau“. Die Galater haben sich damit verbunden, wie es viele Christen auch heute noch tun. Mit seinem Brief an sie will Paulus sie überreden, diese „fremde Frau” zu vertreiben. Im Brief an die Korinther sehen wir diese „fremden Frauen” zum Beispiel in der Verwendung der falschen Baumaterialien (1Kor 3,12-17), in denen wir die Verwendung fremder Methoden beim (Auf)Bau der Gemeinde sehen können.

Esra ist betäubt (Esra 9,3). Ist es möglich, dass dieser Überrest, der von Gott aus dem Feuer gezogen wurde, die Hand desjenigen vergaß, der ihn befreit hat, dass sie Töchter fremder Götter heiraten? Esra ist ein Mann, der in Gemeinschaft mit Gott lebt. Er spürt die Ernsthaftigkeit und Tiefe der Sünde wie kein anderer. Er allein auch kann sich mit der Sünde der anderen identifizieren, so wie wir es bei Daniel, Nehemia oder Mose sehen.

Esra erniedrigt sich persönlich und trägt die Sünde des Volkes als seine eigene. Wenn Sünde inmitten des Volkes Gottes offenbar wird, werden wir nicht an erster Stelle aufgerufen zu handeln, sondern uns selbst zu demütigen. Esra drückt seine Demut aus, indem er sein Gewand und sein Oberkleid zerreißt und seine Haare aus seinem Haupt und seinem Bart rauft. Er schlägt sich zuerst selbst, anstatt direkt zu den Schuldigen zu gehen, um sie zu bestrafen. So setzt er sich hin.

Durch Esras Verhalten wird das Gewissen anderer geübt. Nach der persönlichen Demütigung von Esra kommen mehr Menschen, die sich ihm anschließen (Esra 9,4). Es waren „alle, die vor den Worten des Gottes Israels zitterten“ (vgl. Jes 66,2b), was darauf hindeutet, dass auch sie über den Zustand des Volkes trauern. Durch den öffentlichen Schrecken und die Trauer über die Sünde, die Esra zeigt, kommen andere zu ihm. Die Traurigkeit wegen „der Treulosigkeit der Weggeführten” vereint sie in Demütigung vor dem Herrn. Ein Bruch in der Treue zum Herrn ist ein großes Übel. Untreue in einer Beziehung ist extrem schmerzhaft und beleidigend für den Betroffenen. Esra und andere fühlen hier mit Gottes Trauer mit. Sie erkennen auch, dass hierdurch der Zorn Gottes über sie kommen muss.

Zur Zeit des Abend-Speisopfers goss Esra die tiefe Traurigkeit seines Herzens vor Gott aus. Einerseits ist er tief betrübt über die Sünde des Volkes. Andererseits nutzt er die Kraft des Abend-Speisopfers – also des täglichen Abendopfers –, um sich Gott mit Blick auf die begangenen Sünden zu nähern (vgl. 1Sam 7,9; 1Kön 18,36; Dan 9,21; Apg 10,3). Dies zeigt uns im Bild, dass man über das Versagen des Ganzen erhaben wird, wenn Christus und sein Werk vor Gott vor das Herz gestellt werden. Das Bekenntnis der Sünde im Lichte des Opfers Christi ist die Grundlage dafür, dass Gott an der Sünde seines Volkes vorübergeht.

Als das Abend-Speisopfer dargebracht wird, erhebt sich Esra aus seiner Demütigung (Esra 9,5). Er hat ein gebrochenes Herz wegen der Sünde des Volkes. Er weiß auch, wo nur Hilfe zu finden ist. Das Abendopfer ist der einzige Grund, auf dem Gott die Untreue seines Volkes ertragen kann. Das Abendopfer spricht vom Opfer Christi, der zur Zeit des Abendopfers, der dritten Stunde, keine Antwort von Gott erhalten hat, weil er zur Sünde gemacht wurde (2Kor 5,21). Weil Er keine Antwort bekommen hat, kann Gott Elia und Daniel und Esra eine Antwort auf ihr Gebet geben.

Das Substantiv „Demütigung” erscheint in der Bibel nur hier bei Esra. Es ist der Ausdruck des Empfindens des Bösen in Gottes Volk auf eine Weise, die in Übereinstimmung mit dem ist, wer Gott ist. Jemand, der auf diese Weise das Böse fühlt, kann von Gott als sein Werkzeug zum Wohl seines Volkes benutzt werden. In diesem Sinn beugt Esra seine Knie und breitet seine Hände aus zum Herrn, seinem Gott, um für das Volk zu beten. Was für ein ergreifendes Beispiel für uns! Wie weit sind wir oft davon entfernt. Es sollte unser Wunsch sein, Esra mehr ähnlich zu sein.

Verse 1-5

Esra hört über Mischehen


Sobald Esra in Jerusalem angekommen ist, wird er mit dem Übel konfrontiert, das eingedrungen ist. Er wird über die Situation des Volkes informiert (vgl. 1Kor 1,11). Die Ankunft und das Handeln des neuen Überrestes bringen das Böse ans Licht. Das Gesetz ist gebrochen, indem Ehen geschlossen wurden, die durch das Gesetz verboten sind (2Mo 34,12-16). Diese verbotenen Ehen sind ein Bild der Freundschaft mit der Welt (Jak 4,4; vgl. 2Kor 6,14; 15).

Die genannten Völker sind alle Völker, die in den Tagen Josuas hätten vertrieben werden sollen (5Mo 7,1-6). Das Volk ist äußerlich Gott nahe, aber innerlich ist es weit von Ihm entfernt. Nicht nur das gemeine Volk, sondern auch Priester und Leviten sind schuldig. Dieses Übel wird nur dann als Übel entlarvt, wenn treue Menschen kommen, die Gottes Wort als Norm benutzen. Unter denen, die sich bekennen, zum Namen des Herrn Jesus zusammenzukommen, kann sich das brutalste Übel offenbaren, wenn es keinen Wandel mit Ihm gibt. Treue Menschen in der örtlichen Gemeinde werden dieses Übel anprangern.

Die Obersten und die Vorsteher sind sogar die ersten gewesen in dieser Treulosigkeit (Esra 9,2). Durch ihr schlechtes Beispiel haben sie viele auf den Weg der Sünde gebracht. Diejenigen, die sehr sorgfältig darauf achten, sich nicht als Gemeinde mit der Welt zu verbinden, tun dies manchmal in ihren Geschäften oder sogar in ihrer Ehe. Der jetzige Überrest ist mit ihren Körpern aus Babel herausgegangen, aber der Geist von Babel ist immer noch in ihnen.

Ihre Verbindungen stellen für uns nicht direkt persönliche Verbindungen vor, sondern Prinzipien, die dem „heiligen Samen” entgegengesetzt sind. Gesetzlichkeit, zum Beispiel, ist so eine „fremde Frau“. Die Galater haben sich damit verbunden, wie es viele Christen auch heute noch tun. Mit seinem Brief an sie will Paulus sie überreden, diese „fremde Frau” zu vertreiben. Im Brief an die Korinther sehen wir diese „fremden Frauen” zum Beispiel in der Verwendung der falschen Baumaterialien (1Kor 3,12-17), in denen wir die Verwendung fremder Methoden beim (Auf)Bau der Gemeinde sehen können.

Esra ist betäubt (Esra 9,3). Ist es möglich, dass dieser Überrest, der von Gott aus dem Feuer gezogen wurde, die Hand desjenigen vergaß, der ihn befreit hat, dass sie Töchter fremder Götter heiraten? Esra ist ein Mann, der in Gemeinschaft mit Gott lebt. Er spürt die Ernsthaftigkeit und Tiefe der Sünde wie kein anderer. Er allein auch kann sich mit der Sünde der anderen identifizieren, so wie wir es bei Daniel, Nehemia oder Mose sehen.

Esra erniedrigt sich persönlich und trägt die Sünde des Volkes als seine eigene. Wenn Sünde inmitten des Volkes Gottes offenbar wird, werden wir nicht an erster Stelle aufgerufen zu handeln, sondern uns selbst zu demütigen. Esra drückt seine Demut aus, indem er sein Gewand und sein Oberkleid zerreißt und seine Haare aus seinem Haupt und seinem Bart rauft. Er schlägt sich zuerst selbst, anstatt direkt zu den Schuldigen zu gehen, um sie zu bestrafen. So setzt er sich hin.

Durch Esras Verhalten wird das Gewissen anderer geübt. Nach der persönlichen Demütigung von Esra kommen mehr Menschen, die sich ihm anschließen (Esra 9,4). Es waren „alle, die vor den Worten des Gottes Israels zitterten“ (vgl. Jes 66,2b), was darauf hindeutet, dass auch sie über den Zustand des Volkes trauern. Durch den öffentlichen Schrecken und die Trauer über die Sünde, die Esra zeigt, kommen andere zu ihm. Die Traurigkeit wegen „der Treulosigkeit der Weggeführten” vereint sie in Demütigung vor dem Herrn. Ein Bruch in der Treue zum Herrn ist ein großes Übel. Untreue in einer Beziehung ist extrem schmerzhaft und beleidigend für den Betroffenen. Esra und andere fühlen hier mit Gottes Trauer mit. Sie erkennen auch, dass hierdurch der Zorn Gottes über sie kommen muss.

Zur Zeit des Abend-Speisopfers goss Esra die tiefe Traurigkeit seines Herzens vor Gott aus. Einerseits ist er tief betrübt über die Sünde des Volkes. Andererseits nutzt er die Kraft des Abend-Speisopfers – also des täglichen Abendopfers –, um sich Gott mit Blick auf die begangenen Sünden zu nähern (vgl. 1Sam 7,9; 1Kön 18,36; Dan 9,21; Apg 10,3). Dies zeigt uns im Bild, dass man über das Versagen des Ganzen erhaben wird, wenn Christus und sein Werk vor Gott vor das Herz gestellt werden. Das Bekenntnis der Sünde im Lichte des Opfers Christi ist die Grundlage dafür, dass Gott an der Sünde seines Volkes vorübergeht.

Als das Abend-Speisopfer dargebracht wird, erhebt sich Esra aus seiner Demütigung (Esra 9,5). Er hat ein gebrochenes Herz wegen der Sünde des Volkes. Er weiß auch, wo nur Hilfe zu finden ist. Das Abendopfer ist der einzige Grund, auf dem Gott die Untreue seines Volkes ertragen kann. Das Abendopfer spricht vom Opfer Christi, der zur Zeit des Abendopfers, der dritten Stunde, keine Antwort von Gott erhalten hat, weil er zur Sünde gemacht wurde (2Kor 5,21). Weil Er keine Antwort bekommen hat, kann Gott Elia und Daniel und Esra eine Antwort auf ihr Gebet geben.

Das Substantiv „Demütigung” erscheint in der Bibel nur hier bei Esra. Es ist der Ausdruck des Empfindens des Bösen in Gottes Volk auf eine Weise, die in Übereinstimmung mit dem ist, wer Gott ist. Jemand, der auf diese Weise das Böse fühlt, kann von Gott als sein Werkzeug zum Wohl seines Volkes benutzt werden. In diesem Sinn beugt Esra seine Knie und breitet seine Hände aus zum Herrn, seinem Gott, um für das Volk zu beten. Was für ein ergreifendes Beispiel für uns! Wie weit sind wir oft davon entfernt. Es sollte unser Wunsch sein, Esra mehr ähnlich zu sein.

Verse 6-15

Gebet von Esra


Esra macht sich eins mit dem Volk und spricht über „unsere Ungerechtigkeiten” und „unsere Schuld” (Esra 9,6), obwohl er nur etwa eine Woche bei ihnen ist. Darin liegt das Geheimnis seiner geistlichen Kraft. Er ist ein wahrer Priester Gottes zugunsten des Volkes Gottes. Indem er sich mit den Sünden des Volkes eins macht, isst er sozusagen das Sündopfer (3Mo 6,19). Nur so können auch wir vor Gott kommen mit Dingen, die inmitten der Gläubigen, mit denen wir zusammenkommen, nicht gut sind.

Esra geht weit zurück, um die Wurzel der gegenwärtigen Sünde zu finden (Esra 9,7). Die ganze Geschichte des Volkes Gottes ist eine Geschichte der Sünde. Die Könige und Priester spielten dabei eine große, negative Rolle. Sie haben das Volk auf diesen Weg der Sünde geführt. Denken wir an Salomo mit seinen vielen Frauen und ihren Götzen, die er liebevoll zu sich genommen hat. Bei ihm sehen wir, wie sehr Liebe für fremde Frauen auch Liebe zu den Götzen dieser Frauen bedeutet (1Kön 11,1; 2; 4a).

Oft wurde das Volk in die Hand feindlicher Könige gegeben, die ihnen Schwert, Gefangenschaft, Plünderung und offene Schande brachten. Dies ist immer noch der Fall in der Zeit, in der Esra sich selbst demütigt und sein Bekenntnis ablegt. Dasselbe gilt für die Gemeinde. Am Anfang wurde schon die erste Liebe aufgegeben und die Gemeinde als Ganzes ist nie zu ihr zurückgekehrt.

Nach der Anerkennung der Zucht Gottes für die Sünden des Volkes spricht Esra über die Gnade Gottes (Esra 9,8). Diese Gnade ist in der Erweckung, die Gott seinem Volk gegeben hat, deutlich gegenwärtig. So wie Esra zu dem Herrn darüber spricht, hören wir große Bescheidenheit. Es gibt kein Gefühl des Stolzes, als ob die Erweckung verdient, oder das Ergebnis eigener Anstrengungen gewesen wäre. Nein, Gott hat die „Entronnenen” gegeben. Er hat seinem Volk an seiner heiligen Stätte „einen Pflock“ gegeben. Das „Aufleben”, von dem Esra sagt, es sei „ein Aufleben”, ist das Ergebnis von Gottes gnädigem Werk. Hier schwingt diese Bescheidenheit mit.

Wenn wir ein Aufleben in der örtlichen Gemeinde erleben dürfen, wird es, wenn es gut ist, auch von uns als eine große Gnade Gottes erfahren werden. Es besteht keinerlei Recht auf ein neues Aufleben. Wir können jedoch beten, dass wir mehr Aufleben in unserem persönlichen Glaubensleben erfahren. Dies wird Hand in Hand gehen mit dem sorgfältigen Studium des Wortes Gottes und einem Leben, in dem Christus und sein Wille im Mittelpunkt stehen. Wenn dies im persönlichen Leben geschieht, wird es zweifellos Auswirkungen auf die örtliche Gemeinde haben.

Esra ist sich bewusst, dass er und Gottes Volk Sklaven der Völker sind (Esra 9,9). Gott musste ihnen diese Position wegen ihrer Untreue geben. Esra rebellierte nicht dagegen, sondern erkennt ihre Gerechtigkeit und beugt sich darunter. Es ist schön, dass er auch sagen kann, dass Gott sie nicht in dieser Position der Sklaverei verlassen hat. Wir können die Umstände nicht verändern, aber wir können Gott in unsere Umstände einbeziehen, damit wir mit Ihm durch sie hindurchgehen können.

Mit Dankbarkeit erinnert er sich an die Güte Gottes, die Er seinem Volk bei den heidnischen Herrschern gezeigt hat. Diese Güte ist nicht, dass Gott sein Volk von der Sklaverei befreit, sondern dass Er ein kleines Aufleben gab, „um das Haus unseres Gottes aufzubauen und seine Trümmer aufzurichten und uns eine Mauer zu geben in Juda und in Jerusalem“. Das Herz von Esra ist voll von Gottes Haus, Gottes Land und Gottes Stadt, trotz der elenden Umstände.

Nachdem er von der Gnade Gottes gesprochen hat, spricht er erneut von der Sünde des Volkes, die gerade vor dem Hintergrund der gezeigten Gnade umso ernster ist. Er weiß nicht, was er sagen soll (Esra 9,10). Er kann nur konkret erwähnen, worin er und das Volk gesündigt haben. Die Zusammenfassung ist, dass das Volk die Gebote Gottes verlassen hat. Ungehorsam gegenüber dem, was Gott gesagt hat, ist der Ursprung der Sünde. Durch Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten ist die Sünde in die Welt gekommen (1Mo 2,17; 1Mo 3,6; Röm 5,19a).

Die Unkenntnis der Gebote Gottes kann nicht als Entschuldigung benutzt werden. Gott hat das Volk durch seine Diener, die Propheten, gewarnt vor den Gefahren des Landes, das sie in Besitz nehmen sollten (Esra 9,11). Der Schwerpunkt liegt auf Unreinheit. Das Wort „unrein” wird in diesem einen Vers nicht weniger als dreimal erwähnt. Die Verunreinigung durch den Umgang mit der Welt und durch die Übernahme der Ideen der Welt führt zu einem abnehmenden Bewusstsein der Heiligkeit Gottes. Wenn wir uns nicht von der Welt unbefleckt erhalten (Jak 1,27), werden wir uns der Welt anpassen und mit ihr anfreunden.

Gott hat seinem Volk gesagt, dass sie sich nicht durch Heirat mit den Heidenvölkern verbinden dürfen (Esra 9,12). Sie dürfen „in Ewigkeit“ ihren Frieden und ihr Wohl nicht suchen. Es gibt eine ewige Trennung zwischen Gottes Volk und der Welt. Nur wenn wir diese Trennung aufrechterhalten, werden wir drei wunderbare Segnungen erhalten:
1. Wir werden stark sein,
2. das Gute des Landes essen und
3. das Land für unsere Kindern als ewigen Besitz vererben.

Leider haben damals Gottes Volk, und viele von Gottes Volk heute, durch falsche Verbindungen – für uns: mit der Welt – ihre geistliche Kraft verloren. Sie genießen nicht mehr das gute Essen des Landes und verlieren auch den Besitz des Landes für ihre Nachkommen. Ihre Kinder schätzen nicht ein Erbe und einen Aufenthalt in dem Land.

Esra erkennt wieder einmal, dass die große Schuld, die über sie gekommen ist, durch ihre bösen Taten verursacht wurde (Esra 9,13). Gleichzeitig sieht er die große Gnade Gottes, dass Er sie ihren Ungerechtigkeiten nicht vollständig preisgegeben hat. Gott hat in seinem Zorn „des Erbarmens“ gedacht (Hab 3,2). Er hat eine Möglichkeit des „Entrinnens” aus der Gefangenschaft gegeben, die von einem Überrest genutzt wurde. Damit meint Esra sowohl den ersten Auszug aus Babel als auch seinen eigenen Auszug aus Babel.

Das Licht dieses großen Erbarmens, das Gott trotz aller und immer wiederkehrender Untreue seines Volkes bewiesen hat, scheint in die Seele Esras. In diesem Licht muss es, nach Esra, doch unmöglich sein, Gottes Gebote wieder zu brechen und sich wieder „mit diesen Gräuel-Völkern verschwägern“ (Esra 9,14)? Das ist sündigen gegen die Gnade. Wenn das geschieht, muss Gottes Gericht voll über den Überrest kommen, ohne dass es für einige wenige ein Entkommen gibt.

Esra rechtfertigt Gott in seinem Handeln mit seinem Volk (Esra 9,15). Er spricht es in diesem Vers aus, sein ganzes Gebet atmet diesen Geist. Zu Gottes gerechtem Handeln gehört auch, die Möglichkeit zum Entrinnen zu geben, wie im Fall von Esra und seinem Volk. Gottes Gnade basiert immer auf Gerechtigkeit. Er sieht nicht über die Sünde hinweg, sondern vergibt und rechtfertigt sie auf der Grundlage des Werkes seines Sohnes.

Der Ort des Bekenntnisses ist immer der Ort der geistlichen Kraft und der Wiederherstellung. Esra ist nicht nur von der Sünde des Volkes beeindruckt, sondern auch von der großen Gnade und Barmherzigkeit Gottes. Wir hören beide Aspekte in der Frage an den „Herrn, den Gott Israels”, um sie in ihrer Schuld vor seinem Angesicht zu sehen. Das sagt nur jemand, der von seiner Schuld völlig überzeugt ist und gleichzeitig völlig überzeugt ist, dass er es mit einem Gott der völligen Vergebung zu tun hat. Kein Sünder kann vor Gottes Angesicht stehen bleiben oder bestehen, außer wer mit der Anerkennung seiner Schuld zu Ihm kommt (Ps 130,3; 4).

Verse 6-15

Gebet von Esra


Esra macht sich eins mit dem Volk und spricht über „unsere Ungerechtigkeiten” und „unsere Schuld” (Esra 9,6), obwohl er nur etwa eine Woche bei ihnen ist. Darin liegt das Geheimnis seiner geistlichen Kraft. Er ist ein wahrer Priester Gottes zugunsten des Volkes Gottes. Indem er sich mit den Sünden des Volkes eins macht, isst er sozusagen das Sündopfer (3Mo 6,19). Nur so können auch wir vor Gott kommen mit Dingen, die inmitten der Gläubigen, mit denen wir zusammenkommen, nicht gut sind.

Esra geht weit zurück, um die Wurzel der gegenwärtigen Sünde zu finden (Esra 9,7). Die ganze Geschichte des Volkes Gottes ist eine Geschichte der Sünde. Die Könige und Priester spielten dabei eine große, negative Rolle. Sie haben das Volk auf diesen Weg der Sünde geführt. Denken wir an Salomo mit seinen vielen Frauen und ihren Götzen, die er liebevoll zu sich genommen hat. Bei ihm sehen wir, wie sehr Liebe für fremde Frauen auch Liebe zu den Götzen dieser Frauen bedeutet (1Kön 11,1; 2; 4a).

Oft wurde das Volk in die Hand feindlicher Könige gegeben, die ihnen Schwert, Gefangenschaft, Plünderung und offene Schande brachten. Dies ist immer noch der Fall in der Zeit, in der Esra sich selbst demütigt und sein Bekenntnis ablegt. Dasselbe gilt für die Gemeinde. Am Anfang wurde schon die erste Liebe aufgegeben und die Gemeinde als Ganzes ist nie zu ihr zurückgekehrt.

Nach der Anerkennung der Zucht Gottes für die Sünden des Volkes spricht Esra über die Gnade Gottes (Esra 9,8). Diese Gnade ist in der Erweckung, die Gott seinem Volk gegeben hat, deutlich gegenwärtig. So wie Esra zu dem Herrn darüber spricht, hören wir große Bescheidenheit. Es gibt kein Gefühl des Stolzes, als ob die Erweckung verdient, oder das Ergebnis eigener Anstrengungen gewesen wäre. Nein, Gott hat die „Entronnenen” gegeben. Er hat seinem Volk an seiner heiligen Stätte „einen Pflock“ gegeben. Das „Aufleben”, von dem Esra sagt, es sei „ein Aufleben”, ist das Ergebnis von Gottes gnädigem Werk. Hier schwingt diese Bescheidenheit mit.

Wenn wir ein Aufleben in der örtlichen Gemeinde erleben dürfen, wird es, wenn es gut ist, auch von uns als eine große Gnade Gottes erfahren werden. Es besteht keinerlei Recht auf ein neues Aufleben. Wir können jedoch beten, dass wir mehr Aufleben in unserem persönlichen Glaubensleben erfahren. Dies wird Hand in Hand gehen mit dem sorgfältigen Studium des Wortes Gottes und einem Leben, in dem Christus und sein Wille im Mittelpunkt stehen. Wenn dies im persönlichen Leben geschieht, wird es zweifellos Auswirkungen auf die örtliche Gemeinde haben.

Esra ist sich bewusst, dass er und Gottes Volk Sklaven der Völker sind (Esra 9,9). Gott musste ihnen diese Position wegen ihrer Untreue geben. Esra rebellierte nicht dagegen, sondern erkennt ihre Gerechtigkeit und beugt sich darunter. Es ist schön, dass er auch sagen kann, dass Gott sie nicht in dieser Position der Sklaverei verlassen hat. Wir können die Umstände nicht verändern, aber wir können Gott in unsere Umstände einbeziehen, damit wir mit Ihm durch sie hindurchgehen können.

Mit Dankbarkeit erinnert er sich an die Güte Gottes, die Er seinem Volk bei den heidnischen Herrschern gezeigt hat. Diese Güte ist nicht, dass Gott sein Volk von der Sklaverei befreit, sondern dass Er ein kleines Aufleben gab, „um das Haus unseres Gottes aufzubauen und seine Trümmer aufzurichten und uns eine Mauer zu geben in Juda und in Jerusalem“. Das Herz von Esra ist voll von Gottes Haus, Gottes Land und Gottes Stadt, trotz der elenden Umstände.

Nachdem er von der Gnade Gottes gesprochen hat, spricht er erneut von der Sünde des Volkes, die gerade vor dem Hintergrund der gezeigten Gnade umso ernster ist. Er weiß nicht, was er sagen soll (Esra 9,10). Er kann nur konkret erwähnen, worin er und das Volk gesündigt haben. Die Zusammenfassung ist, dass das Volk die Gebote Gottes verlassen hat. Ungehorsam gegenüber dem, was Gott gesagt hat, ist der Ursprung der Sünde. Durch Ungehorsam gegenüber Gottes Geboten ist die Sünde in die Welt gekommen (1Mo 2,17; 1Mo 3,6; Röm 5,19a).

Die Unkenntnis der Gebote Gottes kann nicht als Entschuldigung benutzt werden. Gott hat das Volk durch seine Diener, die Propheten, gewarnt vor den Gefahren des Landes, das sie in Besitz nehmen sollten (Esra 9,11). Der Schwerpunkt liegt auf Unreinheit. Das Wort „unrein” wird in diesem einen Vers nicht weniger als dreimal erwähnt. Die Verunreinigung durch den Umgang mit der Welt und durch die Übernahme der Ideen der Welt führt zu einem abnehmenden Bewusstsein der Heiligkeit Gottes. Wenn wir uns nicht von der Welt unbefleckt erhalten (Jak 1,27), werden wir uns der Welt anpassen und mit ihr anfreunden.

Gott hat seinem Volk gesagt, dass sie sich nicht durch Heirat mit den Heidenvölkern verbinden dürfen (Esra 9,12). Sie dürfen „in Ewigkeit“ ihren Frieden und ihr Wohl nicht suchen. Es gibt eine ewige Trennung zwischen Gottes Volk und der Welt. Nur wenn wir diese Trennung aufrechterhalten, werden wir drei wunderbare Segnungen erhalten:
1. Wir werden stark sein,
2. das Gute des Landes essen und
3. das Land für unsere Kindern als ewigen Besitz vererben.

Leider haben damals Gottes Volk, und viele von Gottes Volk heute, durch falsche Verbindungen – für uns: mit der Welt – ihre geistliche Kraft verloren. Sie genießen nicht mehr das gute Essen des Landes und verlieren auch den Besitz des Landes für ihre Nachkommen. Ihre Kinder schätzen nicht ein Erbe und einen Aufenthalt in dem Land.

Esra erkennt wieder einmal, dass die große Schuld, die über sie gekommen ist, durch ihre bösen Taten verursacht wurde (Esra 9,13). Gleichzeitig sieht er die große Gnade Gottes, dass Er sie ihren Ungerechtigkeiten nicht vollständig preisgegeben hat. Gott hat in seinem Zorn „des Erbarmens“ gedacht (Hab 3,2). Er hat eine Möglichkeit des „Entrinnens” aus der Gefangenschaft gegeben, die von einem Überrest genutzt wurde. Damit meint Esra sowohl den ersten Auszug aus Babel als auch seinen eigenen Auszug aus Babel.

Das Licht dieses großen Erbarmens, das Gott trotz aller und immer wiederkehrender Untreue seines Volkes bewiesen hat, scheint in die Seele Esras. In diesem Licht muss es, nach Esra, doch unmöglich sein, Gottes Gebote wieder zu brechen und sich wieder „mit diesen Gräuel-Völkern verschwägern“ (Esra 9,14)? Das ist sündigen gegen die Gnade. Wenn das geschieht, muss Gottes Gericht voll über den Überrest kommen, ohne dass es für einige wenige ein Entkommen gibt.

Esra rechtfertigt Gott in seinem Handeln mit seinem Volk (Esra 9,15). Er spricht es in diesem Vers aus, sein ganzes Gebet atmet diesen Geist. Zu Gottes gerechtem Handeln gehört auch, die Möglichkeit zum Entrinnen zu geben, wie im Fall von Esra und seinem Volk. Gottes Gnade basiert immer auf Gerechtigkeit. Er sieht nicht über die Sünde hinweg, sondern vergibt und rechtfertigt sie auf der Grundlage des Werkes seines Sohnes.

Der Ort des Bekenntnisses ist immer der Ort der geistlichen Kraft und der Wiederherstellung. Esra ist nicht nur von der Sünde des Volkes beeindruckt, sondern auch von der großen Gnade und Barmherzigkeit Gottes. Wir hören beide Aspekte in der Frage an den „Herrn, den Gott Israels”, um sie in ihrer Schuld vor seinem Angesicht zu sehen. Das sagt nur jemand, der von seiner Schuld völlig überzeugt ist und gleichzeitig völlig überzeugt ist, dass er es mit einem Gott der völligen Vergebung zu tun hat. Kein Sünder kann vor Gottes Angesicht stehen bleiben oder bestehen, außer wer mit der Anerkennung seiner Schuld zu Ihm kommt (Ps 130,3; 4).

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Ezra 9". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/ezra-9.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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