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Friday, November 22nd, 2024
the Week of Proper 28 / Ordinary 33
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Bible Commentaries
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Copyright Statement
Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Esther 4". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/esther-4.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op Esther 4". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Introduction
Das Kapitel beginnt und endet mit einem Auftreten Mordokais. Dazwischen gibt es über Vermittler Kontakt zwischen Mordokai und Esther. Inhalt des Kontaktes ist die Beratung, um eine Abwendung gegen der angekündigten Vernichtung der Juden zu erreichen.
Introduction
Das Kapitel beginnt und endet mit einem Auftreten Mordokais. Dazwischen gibt es über Vermittler Kontakt zwischen Mordokai und Esther. Inhalt des Kontaktes ist die Beratung, um eine Abwendung gegen der angekündigten Vernichtung der Juden zu erreichen.
Verse 1-4
Mordokai und die Juden in Trauer
Mordokai ist zutiefst betroffen, als er „alles erfuhr“, was passiert ist (Est 4,1). Was er weiß, betrifft nicht nur den Inhalt des verschickten Briefes, sondern auch die Ereignisse, die dazu geführt haben, und was sich daraus ergab. Wie er alles erfahren hat, wird nicht erwähnt. Das ist für die Geschichte auch nicht nötig. Dass er alles weiß, ist notwendig, um Esther vollständig informieren zu können (Est 4,7).
Er drückt seinen tiefen Schmerz aus, indem er seine Kleider zerreißt und sich Sacktuch und Asche anlegt. Er trauert nicht im Verborgenen, sondern geht „hinaus in die Stadt“ und schreit dort laut und bitter. Er drückt seine Trauer offen aus, möglicherweise teilweise in dem Bewusstsein, dass er die Ursache für diese schreckliche Absicht ist.
Im Ausdruck seiner Trauer geht er so weit wie möglich in die Richtung des Königs (Est 4,2). Er kommt bis vor das Tor. Weiter darf er nicht gehen, weil er in ein Sackkleid gekleidet ist. Mordokai ist nicht allein in dem Ausdruck der Trauer. Überall im ganzen Königreich, wohin das Wort und die Anordnung des Königs gelangen, gibt es große Trauer bei den Juden (Est 4,3). Hier sehen wir die enge Verbindung zwischen allen Juden im ganzen Reich und Mordokai in Susan. Die Trauer wird auf viele verschiedene Arten beschrieben, um dem Leser ihr Ausmaß und ihre Tiefe so anschaulich wie möglich zu vermitteln. Es gibt sechs Elemente: große Trauer, Fasten, Weinen, Wehklage, Sacktuch und Asche.
Das Stöhnen und Klagen Mordokais am Tor ist notwendig, um die Aufmerksamkeit der Mägde Esthers auf sich zu lenken (Est 4,4). Mordokai hat sein Ziel erreicht. Die Mägde und Hofbeamten von Esther sagen es ihr. Als Esther hört, was vor sich geht, erschrickt sie enorm, sie gerät „sehr in Angst“. Dann will sie das Sacktuch Mordokais von ihm wegnehmen und ihn normale Kleidung anziehen lassen. Sie will sozusagen „die Wunde … leichthin“ heilen (Jer 8,11). Sie will sich der Ursache der Trauer nicht stellen, sondern sie mit einem schönen Schein überdecken. Das will Mordokai jedoch nicht. Die Trauer über die drohende Ausrottung ist unvermindert vorhanden und kann nicht durch den Schein schöner Kleidung verschleiert werden.
Mordokai will die Verbindung zu seinem trauernden Volk nicht aufgeben. Über ihren Köpfen hängt eine große Bedrohung. Das Wechseln der Kleidung nimmt die Bedrohung nicht weg. Mordokai betreibt keine Vogel-Strauß-Politik. Er sieht das wirkliche Problem.
Prophetisch gesehen ist die Klage Mordokais die Klage des Herrn Jesus, „der in den Tagen seines Fleisches, … sowohl Bitten als Flehen dem, der ihn aus dem Tod zu erretten vermochte, mit starkem Schreien und Tränen dargebracht hat“ (Heb 5,7). Der Herr Jesus klagt nicht wegen des Feindes, sondern wegen dessen, was Gott Ihm antun wird, wenn Er zur Sünde gemacht wird. Der Befehl „des Königs“ ist gegen Ihn.
Niemand trauert mit Ihm. Als Er angesichts dieses Leidens in Gethsemane geht, um seinen Vater dort zu bitten, bittet Er seine Jünger, mit Ihm zu wachen. Sie sind dazu jedoch nicht in der Lage und schlafen ein. Sie verstehen nicht, was Ihn erwartet (Mk 14,32-42).
Verse 1-4
Mordokai und die Juden in Trauer
Mordokai ist zutiefst betroffen, als er „alles erfuhr“, was passiert ist (Est 4,1). Was er weiß, betrifft nicht nur den Inhalt des verschickten Briefes, sondern auch die Ereignisse, die dazu geführt haben, und was sich daraus ergab. Wie er alles erfahren hat, wird nicht erwähnt. Das ist für die Geschichte auch nicht nötig. Dass er alles weiß, ist notwendig, um Esther vollständig informieren zu können (Est 4,7).
Er drückt seinen tiefen Schmerz aus, indem er seine Kleider zerreißt und sich Sacktuch und Asche anlegt. Er trauert nicht im Verborgenen, sondern geht „hinaus in die Stadt“ und schreit dort laut und bitter. Er drückt seine Trauer offen aus, möglicherweise teilweise in dem Bewusstsein, dass er die Ursache für diese schreckliche Absicht ist.
Im Ausdruck seiner Trauer geht er so weit wie möglich in die Richtung des Königs (Est 4,2). Er kommt bis vor das Tor. Weiter darf er nicht gehen, weil er in ein Sackkleid gekleidet ist. Mordokai ist nicht allein in dem Ausdruck der Trauer. Überall im ganzen Königreich, wohin das Wort und die Anordnung des Königs gelangen, gibt es große Trauer bei den Juden (Est 4,3). Hier sehen wir die enge Verbindung zwischen allen Juden im ganzen Reich und Mordokai in Susan. Die Trauer wird auf viele verschiedene Arten beschrieben, um dem Leser ihr Ausmaß und ihre Tiefe so anschaulich wie möglich zu vermitteln. Es gibt sechs Elemente: große Trauer, Fasten, Weinen, Wehklage, Sacktuch und Asche.
Das Stöhnen und Klagen Mordokais am Tor ist notwendig, um die Aufmerksamkeit der Mägde Esthers auf sich zu lenken (Est 4,4). Mordokai hat sein Ziel erreicht. Die Mägde und Hofbeamten von Esther sagen es ihr. Als Esther hört, was vor sich geht, erschrickt sie enorm, sie gerät „sehr in Angst“. Dann will sie das Sacktuch Mordokais von ihm wegnehmen und ihn normale Kleidung anziehen lassen. Sie will sozusagen „die Wunde … leichthin“ heilen (Jer 8,11). Sie will sich der Ursache der Trauer nicht stellen, sondern sie mit einem schönen Schein überdecken. Das will Mordokai jedoch nicht. Die Trauer über die drohende Ausrottung ist unvermindert vorhanden und kann nicht durch den Schein schöner Kleidung verschleiert werden.
Mordokai will die Verbindung zu seinem trauernden Volk nicht aufgeben. Über ihren Köpfen hängt eine große Bedrohung. Das Wechseln der Kleidung nimmt die Bedrohung nicht weg. Mordokai betreibt keine Vogel-Strauß-Politik. Er sieht das wirkliche Problem.
Prophetisch gesehen ist die Klage Mordokais die Klage des Herrn Jesus, „der in den Tagen seines Fleisches, … sowohl Bitten als Flehen dem, der ihn aus dem Tod zu erretten vermochte, mit starkem Schreien und Tränen dargebracht hat“ (Heb 5,7). Der Herr Jesus klagt nicht wegen des Feindes, sondern wegen dessen, was Gott Ihm antun wird, wenn Er zur Sünde gemacht wird. Der Befehl „des Königs“ ist gegen Ihn.
Niemand trauert mit Ihm. Als Er angesichts dieses Leidens in Gethsemane geht, um seinen Vater dort zu bitten, bittet Er seine Jünger, mit Ihm zu wachen. Sie sind dazu jedoch nicht in der Lage und schlafen ein. Sie verstehen nicht, was Ihn erwartet (Mk 14,32-42).
Verse 5-14
Mordokai sagt, was Esther tun soll
Esther will wissen, was vor sich geht und warum Mordokai dies tut (Est 4,5). Deshalb schickt sie Hatak, um ihn zu fragen. Hatak geht öffentlich zu Mordokai. Mordokai erzählt Hatak ausführlich alles, was geschehen ist (Est 4,6; 7). Er gibt Hatak eine Abschrift der in Susan erlassenen schriftlichen Anordnung und informiert Esther auf diese Weise über das, was bevorsteht (Est 4,8). Nichts beeindruckt so sehr wie der Text selbst. Sie soll sich keine Illusionen mehr machen. Die Entscheidung ist getroffen.
Mordokai erteilt Hatak zum Schluss seiner Mitteilung einen Auftrag – es ist nicht nur eine Bitte – für Esther. Esther ist es gewohnt, dass er ihr Befehle gibt und auch darauf zu hören (Est 2,10; 20). Diesmal muss sie
1. zum König hineingehen,
2. ihn um Gnade anflehen und
3. vor ihm für ihr Volk bitten.
Wir sehen hier eine Steigerung in den Befehlen:
1. Der erste ist allgemein, an die Person des Königs gerichtet;
2. der zweite ist an das Herz des Königs gerichtet;
3. der dritte ist die konkrete Bitte für ihr Volk.
Damit widerruft Mordokai seine frühere Anordnung an Esther, über ihre Abstammung zu schweigen. Jetzt muss sie sprechen; sie muss offenlegen, zu welchem Volk sie gehört. Das ist die Weisheit, die weiß, wann man schweigen und wann man sprechen muss (Pred 3,1; 7b).
Es scheint nicht viel Hoffnung zu geben, dass sie dieses goldene Zepter entgegengereicht bekommt, denn seit dreißig Tagen ist sie nicht mehr zum König gerufen worden. Sich uneingeladen an ihn zu wenden, wird dadurch zu einem sehr prekären Unterfangen. Es sieht schlecht aus. Darüber hinaus muss sie sich zu ihrer Herkunft bekennen. Was Esther lernen muss, ist, dass Entkommen nur durch Sterben möglich ist, dass der Weg zum Leben über den Tod führt.
Esther muss lernen, um Gnade zu bitten, denn nach dem Gesetz ist keine Rettung möglich, sondern dann ist nur der Tod zu erwarten. Um so weit zu kommen, geht eine Seele durch tiefe Übungen. Das Gesetz hält jemanden aus der Gegenwart Gottes fern (Gal 3,11; 12). Nur wenn mit Gnade gerechnet wird, kann man in die Gegenwart Gottes kommen (Röm 5,1; 2a; Eph 2,18; Heb 10,19-22).
Dasselbe sehen wir in der Endzeit, wenn der gläubige Überrest Israels durch den Geist Christi zum Appell auf Gnade gebracht wird. Schweigen bringt keine Erlösung, ein offener Appell an die Gnade schon. Wenn Esther entgegen dem Gebot zu Ahasveros geht, ist das keine Anmaßung, sondern das wahre Wirken der Gnade.
Es ist das wahre Wirken der Gnade, das der gläubige Überrest in der Endzeit erfahren wird, wenn die Bedrängnis ihn zu Gott hintreiben wird. Das Gesetz ist nicht die Lösung für ihre Not. Sie werden lernen müssen, Gott um Gnade zu bitten. Zu diesem Ziel werden sie von Christus durch das Wirken seines Geistes gebracht, denn er wird über sie „den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen“ (Sach 12,10). Der Geist Christi wird sie unterrichten und belehren, dass sie nur aus Gnade leben können. Wir sehen dies hier im Bild, indem Mordokai Esther durch Hatak dazu drängt, den König um Gnade anzuflehen (Est 4,8).
„Die Worte Esthers“ werden Mordokai berichtet (Est 4,12). Wieder sehen wir das Gewicht, das der Schreiber darauf legt, genau das zu vermitteln, was Esther gesagt hat. Mordokais Antwort enthält eine Ermahnung (Est 4,13; 14). Übrigens hören wir in dieser Antwort Mordokai das einzige Mal in diesem Buch direkt sprechen. Er sagt ihr, sie solle nicht glauben, dass sie die einzige von allen Juden sein wird, die entkommen kann, weil sie meint, dass ihr Aufenthalt im Haus des Königs sie vor dem sicheren Tod bewahren wird (Est 4,13). Mordokai stellt ihr den Fall so vor, wie er ist.
Bisher bestand ihre Sicherheit darin, ihre Abstammung geheim zu halten. Anhaltendes Schweigen wird jedoch zur Aufdeckung ihrer Identität und zum Verlust ihres Lebens führen (Est 4,14). Jetzt ist es an der Zeit, sich zu äußern und ihre Abstammung bekannt zu machen, denn darin liegt die einzige Chance für sie, dass sie und ihr Volk überleben. Wie dies offengelegt werden soll, wird noch nicht erwähnt. Mordokai weist nur auf die Konsequenzen für Esther hin, wenn sie weiterhin schweigt.
Für Mordokai selbst hängt nicht alles von Esthers Schweigen oder Reden ab. Er ist überzeugt, dass es nicht von ihr abhängt, sondern von einer höheren Macht. Hier sehen wir in verschleierter Form den Glauben Mordokais, einen Glauben, der die Welt überwindet (1Joh 5,4b). Er ist sich der Bewahrung seiner selbst und seines Volkes sicher.
Er erinnert Esther an die Verantwortung, die sie in ihrer Position hat, für ihr Volk zu plädieren. Diese Position hat sie nicht umsonst erhalten. Er geht sogar davon aus, dass ihr angesichts der jetzt eingetretenen Situation dieser hohe Platz eingeräumt wurde. Esther wird an ihre Verantwortung erinnert, aber auch an die Tatsache, dass Gott nicht von ihr abhängig ist.
Jeder von uns soll den Zweck, für den Gott uns an den Platz gestellt hat, den wir einnehmen, bedenken und prüfen. Wir sollen uns dann der Erreichung dieses Ziels widmen. Wenn sich uns eine besondere Gelegenheit bietet, Gott und unserer Generation zu dienen, sollen wir uns davor hüten, sie an uns vorbeigehen zu lassen. In der Tat wird uns diese Gelegenheit gegeben, sie als Segen des Volkes Gottes und zur Ehre des Herrn zu nutzen.
Verse 5-14
Mordokai sagt, was Esther tun soll
Esther will wissen, was vor sich geht und warum Mordokai dies tut (Est 4,5). Deshalb schickt sie Hatak, um ihn zu fragen. Hatak geht öffentlich zu Mordokai. Mordokai erzählt Hatak ausführlich alles, was geschehen ist (Est 4,6; 7). Er gibt Hatak eine Abschrift der in Susan erlassenen schriftlichen Anordnung und informiert Esther auf diese Weise über das, was bevorsteht (Est 4,8). Nichts beeindruckt so sehr wie der Text selbst. Sie soll sich keine Illusionen mehr machen. Die Entscheidung ist getroffen.
Mordokai erteilt Hatak zum Schluss seiner Mitteilung einen Auftrag – es ist nicht nur eine Bitte – für Esther. Esther ist es gewohnt, dass er ihr Befehle gibt und auch darauf zu hören (Est 2,10; 20). Diesmal muss sie
1. zum König hineingehen,
2. ihn um Gnade anflehen und
3. vor ihm für ihr Volk bitten.
Wir sehen hier eine Steigerung in den Befehlen:
1. Der erste ist allgemein, an die Person des Königs gerichtet;
2. der zweite ist an das Herz des Königs gerichtet;
3. der dritte ist die konkrete Bitte für ihr Volk.
Damit widerruft Mordokai seine frühere Anordnung an Esther, über ihre Abstammung zu schweigen. Jetzt muss sie sprechen; sie muss offenlegen, zu welchem Volk sie gehört. Das ist die Weisheit, die weiß, wann man schweigen und wann man sprechen muss (Pred 3,1; 7b).
Es scheint nicht viel Hoffnung zu geben, dass sie dieses goldene Zepter entgegengereicht bekommt, denn seit dreißig Tagen ist sie nicht mehr zum König gerufen worden. Sich uneingeladen an ihn zu wenden, wird dadurch zu einem sehr prekären Unterfangen. Es sieht schlecht aus. Darüber hinaus muss sie sich zu ihrer Herkunft bekennen. Was Esther lernen muss, ist, dass Entkommen nur durch Sterben möglich ist, dass der Weg zum Leben über den Tod führt.
Esther muss lernen, um Gnade zu bitten, denn nach dem Gesetz ist keine Rettung möglich, sondern dann ist nur der Tod zu erwarten. Um so weit zu kommen, geht eine Seele durch tiefe Übungen. Das Gesetz hält jemanden aus der Gegenwart Gottes fern (Gal 3,11; 12). Nur wenn mit Gnade gerechnet wird, kann man in die Gegenwart Gottes kommen (Röm 5,1; 2a; Eph 2,18; Heb 10,19-22).
Dasselbe sehen wir in der Endzeit, wenn der gläubige Überrest Israels durch den Geist Christi zum Appell auf Gnade gebracht wird. Schweigen bringt keine Erlösung, ein offener Appell an die Gnade schon. Wenn Esther entgegen dem Gebot zu Ahasveros geht, ist das keine Anmaßung, sondern das wahre Wirken der Gnade.
Es ist das wahre Wirken der Gnade, das der gläubige Überrest in der Endzeit erfahren wird, wenn die Bedrängnis ihn zu Gott hintreiben wird. Das Gesetz ist nicht die Lösung für ihre Not. Sie werden lernen müssen, Gott um Gnade zu bitten. Zu diesem Ziel werden sie von Christus durch das Wirken seines Geistes gebracht, denn er wird über sie „den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen“ (Sach 12,10). Der Geist Christi wird sie unterrichten und belehren, dass sie nur aus Gnade leben können. Wir sehen dies hier im Bild, indem Mordokai Esther durch Hatak dazu drängt, den König um Gnade anzuflehen (Est 4,8).
„Die Worte Esthers“ werden Mordokai berichtet (Est 4,12). Wieder sehen wir das Gewicht, das der Schreiber darauf legt, genau das zu vermitteln, was Esther gesagt hat. Mordokais Antwort enthält eine Ermahnung (Est 4,13; 14). Übrigens hören wir in dieser Antwort Mordokai das einzige Mal in diesem Buch direkt sprechen. Er sagt ihr, sie solle nicht glauben, dass sie die einzige von allen Juden sein wird, die entkommen kann, weil sie meint, dass ihr Aufenthalt im Haus des Königs sie vor dem sicheren Tod bewahren wird (Est 4,13). Mordokai stellt ihr den Fall so vor, wie er ist.
Bisher bestand ihre Sicherheit darin, ihre Abstammung geheim zu halten. Anhaltendes Schweigen wird jedoch zur Aufdeckung ihrer Identität und zum Verlust ihres Lebens führen (Est 4,14). Jetzt ist es an der Zeit, sich zu äußern und ihre Abstammung bekannt zu machen, denn darin liegt die einzige Chance für sie, dass sie und ihr Volk überleben. Wie dies offengelegt werden soll, wird noch nicht erwähnt. Mordokai weist nur auf die Konsequenzen für Esther hin, wenn sie weiterhin schweigt.
Für Mordokai selbst hängt nicht alles von Esthers Schweigen oder Reden ab. Er ist überzeugt, dass es nicht von ihr abhängt, sondern von einer höheren Macht. Hier sehen wir in verschleierter Form den Glauben Mordokais, einen Glauben, der die Welt überwindet (1Joh 5,4b). Er ist sich der Bewahrung seiner selbst und seines Volkes sicher.
Er erinnert Esther an die Verantwortung, die sie in ihrer Position hat, für ihr Volk zu plädieren. Diese Position hat sie nicht umsonst erhalten. Er geht sogar davon aus, dass ihr angesichts der jetzt eingetretenen Situation dieser hohe Platz eingeräumt wurde. Esther wird an ihre Verantwortung erinnert, aber auch an die Tatsache, dass Gott nicht von ihr abhängig ist.
Jeder von uns soll den Zweck, für den Gott uns an den Platz gestellt hat, den wir einnehmen, bedenken und prüfen. Wir sollen uns dann der Erreichung dieses Ziels widmen. Wenn sich uns eine besondere Gelegenheit bietet, Gott und unserer Generation zu dienen, sollen wir uns davor hüten, sie an uns vorbeigehen zu lassen. In der Tat wird uns diese Gelegenheit gegeben, sie als Segen des Volkes Gottes und zur Ehre des Herrn zu nutzen.
Verse 15-17
Esthers Antwort
Esther ist überzeugt von der Wichtigkeit des Auftrags Mordokais. Sie sieht die Notwendigkeit dafür und antwortet Mordokai (Est 4,15). Jetzt ergreift sie die Initiative und beauftragt Mordokai, etwas zu tun (Est 4,16). Er soll alle Juden in Susan versammeln und zu einem Fasten für sie aufrufen. Sie fordert nicht, dass Spiele und Unterhaltung organisiert werden, um die Gefahr zu vergessen. Das ist es, was die Menschen in der Welt tun.
Sie sollen drei Tage lang fasten, Tag und Nacht. Das bedeutet, dass sie während der Zeit des Passahs fasten, denn es ist der dreizehnte Tag des ersten Monats (Est 3,12). Das Passah wird nachts gegessen (2Mo 12,8-10), was erklären könnte, warum Esther von Nacht und Tag fasten spricht. Das Fest des Exodus wird daher in diesem zwölften Jahr des Ahasveros auf eine Weise gefeiert, die im Gegensatz zur vorgeschriebenen Art und Weise steht. Anstatt zu essen und zu trinken, wird nicht gegessen und nicht getrunken.
Sie wird auch mit ihren Dienern fasten, um sich auf das entscheidende Treffen mit dem König vorzubereiten. Noch einmal sagt sie, dass ihr Hineingehen zum König „nicht nach der Anordnung ist“. Vasti war ungehorsam, weil sie nicht kam; Esther ist ungehorsam, weil sie kommt, ohne gerufen zu sein. Esthers Ungehorsam hängt jedoch mit dem Appell an die Gnade zusammen. Gnade steht immer über dem Gesetz.
In diesem Kapitel wurde bereits früher vom Fasten gesprochen (Est 4,4). Dort ist es ein spontanes Fasten als direkte Reaktion auf die Ankündigung der Vernichtung aller Juden. Das Fasten, das Esther hier verkündet, ist ein Befehl. Was wir vermissen, ist die Erwähnung des Gebets. In mehreren Schriftstellen, in denen vom Fasten gesprochen wird, sehen wir, dass Fasten mit Gebet zusammengeht (1Sam 7,6; Jer 14,12; Joel 1,14; Esra 8,21; 23). Fasten ist kein Selbstzweck, sondern ist dazu gedacht, sich im Gebet ganz einer bestimmten Sache zu widmen, ohne an körperliche Bedürfnisse zu denken. Die fehlende Erwähnung des Gebets steht im Einklang mit dem verborgenen Platz Gottes in diesem Buch.
Mordokai sagte ihr, dass sie sterben würde, wenn sie in anhaltendem Schweigen verharrte. Dies veranlasst sie zu der Überlegung, dass sie vielleicht am Leben bleibt und dann das Leben ihres Volkes retten kann, wenn sie sich in die Gegenwart des Königs begibt. Sie geht das Risiko des sicheren Todes ein und spricht die sprichwörtlichen Worte: „Wenn ich umkomme, so komme ich um!“ Sie sagt dies nicht aus Verzweiflung oder Leidenschaft, sondern in der heiligen, festen Entschlossenheit, ihre Pflicht zu erfüllen.
Die Überlegung ist, dass Nichtstun mit Sicherheit den Tod bringt. Dann ist es besser, es zu riskieren, denn es gibt nichts zu verlieren. Das bedeutet, dass sie sich der Gnade hingibt. Den Tod hat sie verdient, Gnade kann sie bekommen. Sie wagt es zu gehen, nicht auf der Grundlage des Gesetzes, sondern allein auf der Grundlage der Gnade.
Das ist auch die Argumentation der vier Aussätzigen, als die Stadt Samaria belagert wird und hungert. Diese vier Männer tragen wegen ihres Aussatzes den Tod in sich und haben wegen der Umzingelung durch den Feind auch den Hungertod zu erwarten. Die einzige Möglichkeit, die sie zum Überleben sehen, ist, zum Feind zu gehen. Wenn er sie tötet, ist ihr Leben beendet, aber wenn er barmherzig ist, können sie weiterleben (vgl. 2Kön 7,3; 4).
Auf die gleiche Weise haben wir nichts zu verlieren. Wenn wir unser Leben behalten wollen, werden wir es verlieren. Wenn wir aber um des Herrn Jesus willen unser Leben verlieren, d. h., wenn wir uns Ihm hingeben und jedes Recht auf unser Leben aufgeben, werden wir es behalten (Lk 9,24). Wir werden sowieso unser Leben verlieren. Dann ist es besser, es jetzt freiwillig zu verlieren, damit wir am Leben bleiben.
So wie Esther Mordokai gehorchte (Est 2,10; 20), so gehorchte Mordokai Esther und tat, was sie ihm befahl (Est 4,17). Mordokai tut, was Esther sagt, weil Esther tut, was er gesagt hat. Der Herr Jesus wird auch tun, worum wir Ihn bitten, wenn wir tun, was Er von uns verlangt.
Verse 15-17
Esthers Antwort
Esther ist überzeugt von der Wichtigkeit des Auftrags Mordokais. Sie sieht die Notwendigkeit dafür und antwortet Mordokai (Est 4,15). Jetzt ergreift sie die Initiative und beauftragt Mordokai, etwas zu tun (Est 4,16). Er soll alle Juden in Susan versammeln und zu einem Fasten für sie aufrufen. Sie fordert nicht, dass Spiele und Unterhaltung organisiert werden, um die Gefahr zu vergessen. Das ist es, was die Menschen in der Welt tun.
Sie sollen drei Tage lang fasten, Tag und Nacht. Das bedeutet, dass sie während der Zeit des Passahs fasten, denn es ist der dreizehnte Tag des ersten Monats (Est 3,12). Das Passah wird nachts gegessen (2Mo 12,8-10), was erklären könnte, warum Esther von Nacht und Tag fasten spricht. Das Fest des Exodus wird daher in diesem zwölften Jahr des Ahasveros auf eine Weise gefeiert, die im Gegensatz zur vorgeschriebenen Art und Weise steht. Anstatt zu essen und zu trinken, wird nicht gegessen und nicht getrunken.
Sie wird auch mit ihren Dienern fasten, um sich auf das entscheidende Treffen mit dem König vorzubereiten. Noch einmal sagt sie, dass ihr Hineingehen zum König „nicht nach der Anordnung ist“. Vasti war ungehorsam, weil sie nicht kam; Esther ist ungehorsam, weil sie kommt, ohne gerufen zu sein. Esthers Ungehorsam hängt jedoch mit dem Appell an die Gnade zusammen. Gnade steht immer über dem Gesetz.
In diesem Kapitel wurde bereits früher vom Fasten gesprochen (Est 4,4). Dort ist es ein spontanes Fasten als direkte Reaktion auf die Ankündigung der Vernichtung aller Juden. Das Fasten, das Esther hier verkündet, ist ein Befehl. Was wir vermissen, ist die Erwähnung des Gebets. In mehreren Schriftstellen, in denen vom Fasten gesprochen wird, sehen wir, dass Fasten mit Gebet zusammengeht (1Sam 7,6; Jer 14,12; Joel 1,14; Esra 8,21; 23). Fasten ist kein Selbstzweck, sondern ist dazu gedacht, sich im Gebet ganz einer bestimmten Sache zu widmen, ohne an körperliche Bedürfnisse zu denken. Die fehlende Erwähnung des Gebets steht im Einklang mit dem verborgenen Platz Gottes in diesem Buch.
Mordokai sagte ihr, dass sie sterben würde, wenn sie in anhaltendem Schweigen verharrte. Dies veranlasst sie zu der Überlegung, dass sie vielleicht am Leben bleibt und dann das Leben ihres Volkes retten kann, wenn sie sich in die Gegenwart des Königs begibt. Sie geht das Risiko des sicheren Todes ein und spricht die sprichwörtlichen Worte: „Wenn ich umkomme, so komme ich um!“ Sie sagt dies nicht aus Verzweiflung oder Leidenschaft, sondern in der heiligen, festen Entschlossenheit, ihre Pflicht zu erfüllen.
Die Überlegung ist, dass Nichtstun mit Sicherheit den Tod bringt. Dann ist es besser, es zu riskieren, denn es gibt nichts zu verlieren. Das bedeutet, dass sie sich der Gnade hingibt. Den Tod hat sie verdient, Gnade kann sie bekommen. Sie wagt es zu gehen, nicht auf der Grundlage des Gesetzes, sondern allein auf der Grundlage der Gnade.
Das ist auch die Argumentation der vier Aussätzigen, als die Stadt Samaria belagert wird und hungert. Diese vier Männer tragen wegen ihres Aussatzes den Tod in sich und haben wegen der Umzingelung durch den Feind auch den Hungertod zu erwarten. Die einzige Möglichkeit, die sie zum Überleben sehen, ist, zum Feind zu gehen. Wenn er sie tötet, ist ihr Leben beendet, aber wenn er barmherzig ist, können sie weiterleben (vgl. 2Kön 7,3; 4).
Auf die gleiche Weise haben wir nichts zu verlieren. Wenn wir unser Leben behalten wollen, werden wir es verlieren. Wenn wir aber um des Herrn Jesus willen unser Leben verlieren, d. h., wenn wir uns Ihm hingeben und jedes Recht auf unser Leben aufgeben, werden wir es behalten (Lk 9,24). Wir werden sowieso unser Leben verlieren. Dann ist es besser, es jetzt freiwillig zu verlieren, damit wir am Leben bleiben.
So wie Esther Mordokai gehorchte (Est 2,10; 20), so gehorchte Mordokai Esther und tat, was sie ihm befahl (Est 4,17). Mordokai tut, was Esther sagt, weil Esther tut, was er gesagt hat. Der Herr Jesus wird auch tun, worum wir Ihn bitten, wenn wir tun, was Er von uns verlangt.