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Friday, November 22nd, 2024
the Week of Proper 28 / Ordinary 33
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Kingcomments auf der ganzen Bibel Kingcomments
Copyright Statement
Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Ephesians 5". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/ephesians-5.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op Ephesians 5". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Verse 1-8
Wandeln in der Liebe und im Licht
Eph 5,1. Dann können wir als „Nachahmer Gottes“ angesprochen werden. Indem wir Güte erweisen, können wir das tun, was Gott tat. Das kann sogar von uns erwartet werden. Das ist doch für sich genommen schon etwas, als „Nachahmer Gottes“ angesprochen zu werden; aber dabei bleibt es nicht: Wir werden sogar „geliebte Kinder“ Gottes genannt. Gott hat uns nicht nur alle Schuld vergeben, sondern Er machte uns auch reich: Wir sind seine Kinder geworden. Das musst du dir erst einmal richtig bewusst machen. Du bist ein Kind Gottes, und Er hat dich lieb!
Eph 5,2. Dann ahmst du Gott nicht nur durch Güte und Vergebung nach, sondern dann wird auch dein ganzes Verhalten, dein ganzer Wandel, in Liebe sein. Güte und Vergebung beweist du dadurch, dass du dem Bruder oder der Schwester etwas Verkehrtes nicht mehr zurechnest. Liebe erweisen geht noch weiter. Liebe beschäftigt sich nicht so sehr damit, was der andere getan hat, sondern mit dem anderen selbst. Liebe sucht immer das, was für den anderen gut ist. Der Appell „wandelt in Liebe“ bedeutet einfach, dass du die göttliche Natur im Alltagsleben zeigst.
Wie das genau geht, siehst du im Leben des Herrn Jesus. In Ihm sind die Natur und das Wesen Gottes vollkommen zum Ausdruck gekommen. Die Liebe hat Ihn zu einer Tat gebracht, die wir ewig bewundern werden. Diese Liebestat war seine vollkommene Hingabe an Gott, bis in den Tod. Sein Tod ist der absolute Höhepunkt seiner Liebe zu Gott und zu uns. Sein Leben und Sterben waren für Gott eine unaussprechliche Freude. Niemals hatte ein anderer Mensch auf der Erde gelebt, der Gott mit der ganzen Liebe seines Herzens in aller Hingabe gedient und Ihn geehrt hätte. Der Herr Jesus hat das wohl getan.
„Darbringung und Schlachtopfer“ sprechen von seinem ganzen Leben bis hin zu seinem Tod am Kreuz. Alles war ein duftender Wohlgeruch für Gott. Doch sein Kreuzestod erfolgte auch zugleich für uns, Er starb an unserer Stelle. Als Folge davon sind wir errettet und ist alles weggetan, was Gott daran hinderte, uns segnen zu können. In dieser vollkommenen Hingabe ist Er einzigartig, darin können wir Ihm nicht nachfolgen. Und doch steht hier: „Wandelt in Liebe, wie auch der Christus.“ Nur dann werden wir ebenso wie Christus in Liebe wandeln, wenn auch wir unser ganzes Leben völlig Gott und seinen Interessen hingeben. Dann wird Gott gleichsam durch uns an den Wandel seines Sohnes erinnert und auch aus unserem Leben steigt ein duftender Wohlgeruch zu Ihm auf.
Eph 5,3. Die Ermahnungen, die wir nun von Paulus hören, sind mit einem Lebenswandel im Licht verbunden. Alles, was das Licht Gottes nicht ertragen kann, darf bei Gläubigen keinen Platz haben. Außerdem steht es im Widerspruch zur Liebe. Die Liebe sucht immer das, was für den anderen gut ist, sogar dann, wenn das auf eigene Kosten geht. Aber die Dinge, die hier genannt werden, haben nichts anderes zum Ziel, als die eigenen Begierden zu befriedigen. Das sind Sünden, durch die man sich auf Kosten eines anderen Genuss verschafft.
Alles wird daran gemessen, wer Gott ist. Der Gläubige ist nach Ihm geschaffen (Eph 4,24). Gott ist Licht, das ist sein Wesen (1Joh 1,5); und Gott ist Liebe, das ist seine Natur (1Joh 4,8; 16). Gläubige wandeln als Kinder Gottes in Liebe (Eph 5,1; 2), und als Heilige wandeln sie im Licht (Eph 5,3-21). Die Dinge, die von Eph 5,3 an genannt werden, passen nicht zu Liebe und Licht. Für den Gläubigen gehört es sich nicht, Dinge zu tun, ja nicht einmal zu erwähnen, die sich „nicht geziemen“ (Eph 5,4), also nicht zum Wesen und zur Natur Gottes passen. Es geht hier nicht so sehr um Taten, sondern um das, was ihnen vorausgeht. Es geht um das, was im Herzen ist und was der Mund ausspricht. „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Mt 12,34). Paulus verurteilt hier natürlich die Art zu reden, die jemandes Wollust verrät.
Wenn er Dinge nennt, von denen er sagt, dass sie nicht einmal genannt werden sollten, handelt er damit nicht im Widerspruch zu seiner eigenen Ermahnung. Er nennt sie ja in missbilligendem Sinn. Genau so muss über diese Dinge auch gesprochen werden, wenn Zucht in der Gemeinde ausgeübt werden muss oder sie anderweitig angeprangert werden müssen (Eph 5,11). Lass dich aber nicht dazu verführen, diese Dinge leichtfertig oder in Witzen zu erwähnen, auch nicht, um sie zu tolerieren.
„Hurerei“ ist hier Unzucht im weitesten Sinn des Wortes. Es handelt sich um jeglichen sexuellen Umgang außerhalb der Ehe, und das ist mehr als nur Ehebruch. „Alle Unreinheit“ ist Unreinheit jeder Form und Art, sowohl in Wort und Tat als auch in Gedanken. „Habsucht“ ist die Sucht nach mehr Besitz und beschränkt sich nicht auf Geld.
Über solche Sachen nicht zu reden, passt zu „Heiligen“. Anständige Menschen achten auf das, was sie sagen, damit ihr guter Name nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird. Aber „Heilige“ haben ein viel höheres Motiv. Sie gehören nicht zu der Welt, in der diese Themen Allgemeingut sind, sondern zum neuen Menschen.
Eph 5,4. Auch „Schändlichkeit“ (d. h. Unehrenhaftes und Unanständiges in Wort und Betragen) darf nicht zu deinem Sprachgebrauch gehören. Es umfasst alles, was im Widerspruch zur Reinheit steht. „Albernes Geschwätz“ ist törichtes Gerede; und töricht weist auf den Menschen hin, der nicht mit Gott rechnet (Ps 14,1). „Witzelei“ kriegt man in einer zweideutigen Redensweise zu hören. Es „geziemt“ sich überhaupt nicht und passt einfach nicht mit dem Standard der Heiligen Gottes zusammen. Deswegen solltest du dir auch nicht erlauben, auf das Niveau des Hervorkramens von Unsinn herabzusinken, indem du dich besonders witzig gibst. Wer als solcher bekannt wird, ist kein Christ, was immer er auch bekennen mag. Dabei geht es bestimmt nicht um Humor im Allgemeinen. Es geht um Menschen, die es in sich haben und darauf aus sind, durch ihre unsinnige und zweideutige Redeweise und Witze moralische Grenzen zu verrücken und Schwellen des Anstands abzusenken. Zu Heiligen, Menschen, die Vergebung empfangen haben, passt „Danksagung“: ein geöffneter Mund, aus dem keine faulen Reden, sondern Worte der Danksagung hervorkommen (1Thes 5,22; Kol 1,12).
Eph 5,5. In Eph 5,3 wurde das Böse genannt; und hier sehen wir die, die es tun. Du weißt ganz gut – und hast es auch erkannt –, dass du bei allem, was du früher warst und woran du beteiligt warst, keinerlei Verbindung mit dem Gebiet hattest, auf dem Gott und Christus alle Herrschaft haben. Bei deiner Bekehrung hast du das bekannt und gesehen, dass das alles ganz und gar in dem Gericht weggetan wurde, das auf Christus kam. Du kannst das allerdings vergessen und wieder anfangen, so zu leben wie früher. Darum wird hier an dein Gewissen appelliert, um dich daran zu erinnern, was du seinerzeit unter dem Kreuz bekannt und abgelegt hast.
Da ist aber nicht nur die Erinnerung an das, was weggetan ist. Es gibt auch die Aussicht auf das „Erbteil ... in dem Reich Christi und Gottes“. Dieses Reich wird in der Fülle der Zeiten errichtet werden (Eph 1,10). Es ist das „Reich Christi“, weil Er der Mittelpunkt der Regent dieses Reiches ist. Es ist das Reich „Gottes“, weil Er dessen Ursprung ist und Er es sich ausgedacht hat; das ist sein Ratschluss. Bei „Erbteil“ denkst du an die Zukunft; du bist Erbe, und dieses Erbe muss noch kommen. Dein Erbe im Reich erhältst du in der Fülle der Zeiten, bei der Offenbarung des Christus. Dann werden Gottes Rechte und seine Regierung im ganzen Weltall errichtet.
Das wird hier genannt, um aufzuzeigen, dass du dein Leben im Licht dieser Zeit sehen musst. Die Folge davon wird sein, dass du die Herrschaft über dein Leben schon jetzt in die Hand Christi und Gottes legst.
Eph 5,6. Dann wirst du dich nicht zu einem unheiligen Leben verführen lassen, wodurch du wieder in die Gesellschaft abgleitest, in der du dich früher aufgehalten hast (vgl. Ps 1,1). Du kannst dir mit eitlen Worten, Worten, die sich gegen die Schrift stellen, etwas vorgaukeln lassen. Alle möglichen Formen des Zusammenlebens, die die Schrift Hurerei nennt, werden da gutgeheißen: uneheliches Zusammenleben, die Erlaubnis von Ehen zwischen Menschen gleichen Geschlechts, das wird auch in der Christenheit mit schönen, aber eitlen Worten verteidigt. Doch denk daran: „... denn dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams“. Das sind Menschen, die bewusst ungehorsam sind.
Eph 5,7. Halte dich von ihnen fern. Mach nicht mit ihnen mit, und verhalte dich nicht so wie sie. Sorge dafür, dass du nicht als einer ihrer „Mitgenossen“ angesehen werden kannst (siehe auch Eph 5,11). Kinder Gottes und Söhne des Ungehorsams haben geistlich nichts gemeinsam. Du sollst nicht nur Sünden vermeiden, sondern auch die Verbindungen mit Sündern. Warum?
Eph 5,8. Um deswillen, was du früher warst und jetzt geworden bist. Das wird als Tatsache hingestellt. Und diese Veränderung ist durch das Werk zustande gekommen, das Gott an dir getan hat. Du warst nicht nur in der Finsternis, du warst Finsternis. Du wurdest durch eine Natur gekennzeichnet, die Finsternis ist und die sich mit allem amüsierte, was gegen Gott ist. Doch jetzt bist du Licht in dem Herrn. Es ist nichts verborgen, alles ist sichtbar, und so sollst du auch wandeln.
Lies noch einmal Epheser 5,1–8.
Was gehört zu einem Wandel im Licht und was nicht?
Verse 1-8
Wandeln in der Liebe und im Licht
Eph 5,1. Dann können wir als „Nachahmer Gottes“ angesprochen werden. Indem wir Güte erweisen, können wir das tun, was Gott tat. Das kann sogar von uns erwartet werden. Das ist doch für sich genommen schon etwas, als „Nachahmer Gottes“ angesprochen zu werden; aber dabei bleibt es nicht: Wir werden sogar „geliebte Kinder“ Gottes genannt. Gott hat uns nicht nur alle Schuld vergeben, sondern Er machte uns auch reich: Wir sind seine Kinder geworden. Das musst du dir erst einmal richtig bewusst machen. Du bist ein Kind Gottes, und Er hat dich lieb!
Eph 5,2. Dann ahmst du Gott nicht nur durch Güte und Vergebung nach, sondern dann wird auch dein ganzes Verhalten, dein ganzer Wandel, in Liebe sein. Güte und Vergebung beweist du dadurch, dass du dem Bruder oder der Schwester etwas Verkehrtes nicht mehr zurechnest. Liebe erweisen geht noch weiter. Liebe beschäftigt sich nicht so sehr damit, was der andere getan hat, sondern mit dem anderen selbst. Liebe sucht immer das, was für den anderen gut ist. Der Appell „wandelt in Liebe“ bedeutet einfach, dass du die göttliche Natur im Alltagsleben zeigst.
Wie das genau geht, siehst du im Leben des Herrn Jesus. In Ihm sind die Natur und das Wesen Gottes vollkommen zum Ausdruck gekommen. Die Liebe hat Ihn zu einer Tat gebracht, die wir ewig bewundern werden. Diese Liebestat war seine vollkommene Hingabe an Gott, bis in den Tod. Sein Tod ist der absolute Höhepunkt seiner Liebe zu Gott und zu uns. Sein Leben und Sterben waren für Gott eine unaussprechliche Freude. Niemals hatte ein anderer Mensch auf der Erde gelebt, der Gott mit der ganzen Liebe seines Herzens in aller Hingabe gedient und Ihn geehrt hätte. Der Herr Jesus hat das wohl getan.
„Darbringung und Schlachtopfer“ sprechen von seinem ganzen Leben bis hin zu seinem Tod am Kreuz. Alles war ein duftender Wohlgeruch für Gott. Doch sein Kreuzestod erfolgte auch zugleich für uns, Er starb an unserer Stelle. Als Folge davon sind wir errettet und ist alles weggetan, was Gott daran hinderte, uns segnen zu können. In dieser vollkommenen Hingabe ist Er einzigartig, darin können wir Ihm nicht nachfolgen. Und doch steht hier: „Wandelt in Liebe, wie auch der Christus.“ Nur dann werden wir ebenso wie Christus in Liebe wandeln, wenn auch wir unser ganzes Leben völlig Gott und seinen Interessen hingeben. Dann wird Gott gleichsam durch uns an den Wandel seines Sohnes erinnert und auch aus unserem Leben steigt ein duftender Wohlgeruch zu Ihm auf.
Eph 5,3. Die Ermahnungen, die wir nun von Paulus hören, sind mit einem Lebenswandel im Licht verbunden. Alles, was das Licht Gottes nicht ertragen kann, darf bei Gläubigen keinen Platz haben. Außerdem steht es im Widerspruch zur Liebe. Die Liebe sucht immer das, was für den anderen gut ist, sogar dann, wenn das auf eigene Kosten geht. Aber die Dinge, die hier genannt werden, haben nichts anderes zum Ziel, als die eigenen Begierden zu befriedigen. Das sind Sünden, durch die man sich auf Kosten eines anderen Genuss verschafft.
Alles wird daran gemessen, wer Gott ist. Der Gläubige ist nach Ihm geschaffen (Eph 4,24). Gott ist Licht, das ist sein Wesen (1Joh 1,5); und Gott ist Liebe, das ist seine Natur (1Joh 4,8; 16). Gläubige wandeln als Kinder Gottes in Liebe (Eph 5,1; 2), und als Heilige wandeln sie im Licht (Eph 5,3-21). Die Dinge, die von Eph 5,3 an genannt werden, passen nicht zu Liebe und Licht. Für den Gläubigen gehört es sich nicht, Dinge zu tun, ja nicht einmal zu erwähnen, die sich „nicht geziemen“ (Eph 5,4), also nicht zum Wesen und zur Natur Gottes passen. Es geht hier nicht so sehr um Taten, sondern um das, was ihnen vorausgeht. Es geht um das, was im Herzen ist und was der Mund ausspricht. „Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Mt 12,34). Paulus verurteilt hier natürlich die Art zu reden, die jemandes Wollust verrät.
Wenn er Dinge nennt, von denen er sagt, dass sie nicht einmal genannt werden sollten, handelt er damit nicht im Widerspruch zu seiner eigenen Ermahnung. Er nennt sie ja in missbilligendem Sinn. Genau so muss über diese Dinge auch gesprochen werden, wenn Zucht in der Gemeinde ausgeübt werden muss oder sie anderweitig angeprangert werden müssen (Eph 5,11). Lass dich aber nicht dazu verführen, diese Dinge leichtfertig oder in Witzen zu erwähnen, auch nicht, um sie zu tolerieren.
„Hurerei“ ist hier Unzucht im weitesten Sinn des Wortes. Es handelt sich um jeglichen sexuellen Umgang außerhalb der Ehe, und das ist mehr als nur Ehebruch. „Alle Unreinheit“ ist Unreinheit jeder Form und Art, sowohl in Wort und Tat als auch in Gedanken. „Habsucht“ ist die Sucht nach mehr Besitz und beschränkt sich nicht auf Geld.
Über solche Sachen nicht zu reden, passt zu „Heiligen“. Anständige Menschen achten auf das, was sie sagen, damit ihr guter Name nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird. Aber „Heilige“ haben ein viel höheres Motiv. Sie gehören nicht zu der Welt, in der diese Themen Allgemeingut sind, sondern zum neuen Menschen.
Eph 5,4. Auch „Schändlichkeit“ (d. h. Unehrenhaftes und Unanständiges in Wort und Betragen) darf nicht zu deinem Sprachgebrauch gehören. Es umfasst alles, was im Widerspruch zur Reinheit steht. „Albernes Geschwätz“ ist törichtes Gerede; und töricht weist auf den Menschen hin, der nicht mit Gott rechnet (Ps 14,1). „Witzelei“ kriegt man in einer zweideutigen Redensweise zu hören. Es „geziemt“ sich überhaupt nicht und passt einfach nicht mit dem Standard der Heiligen Gottes zusammen. Deswegen solltest du dir auch nicht erlauben, auf das Niveau des Hervorkramens von Unsinn herabzusinken, indem du dich besonders witzig gibst. Wer als solcher bekannt wird, ist kein Christ, was immer er auch bekennen mag. Dabei geht es bestimmt nicht um Humor im Allgemeinen. Es geht um Menschen, die es in sich haben und darauf aus sind, durch ihre unsinnige und zweideutige Redeweise und Witze moralische Grenzen zu verrücken und Schwellen des Anstands abzusenken. Zu Heiligen, Menschen, die Vergebung empfangen haben, passt „Danksagung“: ein geöffneter Mund, aus dem keine faulen Reden, sondern Worte der Danksagung hervorkommen (1Thes 5,22; Kol 1,12).
Eph 5,5. In Eph 5,3 wurde das Böse genannt; und hier sehen wir die, die es tun. Du weißt ganz gut – und hast es auch erkannt –, dass du bei allem, was du früher warst und woran du beteiligt warst, keinerlei Verbindung mit dem Gebiet hattest, auf dem Gott und Christus alle Herrschaft haben. Bei deiner Bekehrung hast du das bekannt und gesehen, dass das alles ganz und gar in dem Gericht weggetan wurde, das auf Christus kam. Du kannst das allerdings vergessen und wieder anfangen, so zu leben wie früher. Darum wird hier an dein Gewissen appelliert, um dich daran zu erinnern, was du seinerzeit unter dem Kreuz bekannt und abgelegt hast.
Da ist aber nicht nur die Erinnerung an das, was weggetan ist. Es gibt auch die Aussicht auf das „Erbteil ... in dem Reich Christi und Gottes“. Dieses Reich wird in der Fülle der Zeiten errichtet werden (Eph 1,10). Es ist das „Reich Christi“, weil Er der Mittelpunkt der Regent dieses Reiches ist. Es ist das Reich „Gottes“, weil Er dessen Ursprung ist und Er es sich ausgedacht hat; das ist sein Ratschluss. Bei „Erbteil“ denkst du an die Zukunft; du bist Erbe, und dieses Erbe muss noch kommen. Dein Erbe im Reich erhältst du in der Fülle der Zeiten, bei der Offenbarung des Christus. Dann werden Gottes Rechte und seine Regierung im ganzen Weltall errichtet.
Das wird hier genannt, um aufzuzeigen, dass du dein Leben im Licht dieser Zeit sehen musst. Die Folge davon wird sein, dass du die Herrschaft über dein Leben schon jetzt in die Hand Christi und Gottes legst.
Eph 5,6. Dann wirst du dich nicht zu einem unheiligen Leben verführen lassen, wodurch du wieder in die Gesellschaft abgleitest, in der du dich früher aufgehalten hast (vgl. Ps 1,1). Du kannst dir mit eitlen Worten, Worten, die sich gegen die Schrift stellen, etwas vorgaukeln lassen. Alle möglichen Formen des Zusammenlebens, die die Schrift Hurerei nennt, werden da gutgeheißen: uneheliches Zusammenleben, die Erlaubnis von Ehen zwischen Menschen gleichen Geschlechts, das wird auch in der Christenheit mit schönen, aber eitlen Worten verteidigt. Doch denk daran: „... denn dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams“. Das sind Menschen, die bewusst ungehorsam sind.
Eph 5,7. Halte dich von ihnen fern. Mach nicht mit ihnen mit, und verhalte dich nicht so wie sie. Sorge dafür, dass du nicht als einer ihrer „Mitgenossen“ angesehen werden kannst (siehe auch Eph 5,11). Kinder Gottes und Söhne des Ungehorsams haben geistlich nichts gemeinsam. Du sollst nicht nur Sünden vermeiden, sondern auch die Verbindungen mit Sündern. Warum?
Eph 5,8. Um deswillen, was du früher warst und jetzt geworden bist. Das wird als Tatsache hingestellt. Und diese Veränderung ist durch das Werk zustande gekommen, das Gott an dir getan hat. Du warst nicht nur in der Finsternis, du warst Finsternis. Du wurdest durch eine Natur gekennzeichnet, die Finsternis ist und die sich mit allem amüsierte, was gegen Gott ist. Doch jetzt bist du Licht in dem Herrn. Es ist nichts verborgen, alles ist sichtbar, und so sollst du auch wandeln.
Lies noch einmal Epheser 5,1–8.
Was gehört zu einem Wandel im Licht und was nicht?
Verse 9-16
Wach auf!
Eph 5,9. Ein Wandel im Licht ist nicht steril und kalt. In so einem Wandel entwickelt sich Leben, das sichtbar wird in der Frucht, die es hervorbringt. Diese Frucht ist nicht deinem Einsatz zu verdanken und ist nicht die Folge einer von dir erbrachten Leistung. Nein, beim Fruchtbringen geht es nicht um das, was du tust, sondern um das, was du bist, und darum, wo du dich befindest. Wenn du im Licht wandelst, bist du in der Gegenwart Gottes. Er gibt das Wachstum (1Kor 3,7). Der Herr Jesus sagt: „Wer in mir bleibt, und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun“ (Joh 15,5). Wenn du deinen „Lebenssaft“ aus Ihm ziehst, wird dein Leben Frucht bringen. Diese Frucht besteht aus Eigenschaften Gottes, die auch im Leben des Herrn Jesus zu sehen waren. Du wirst eine Wohltat für andere sein, wenn in deinem Verhalten „alle Gütigkeit“ zum Ausdruck kommt. Du wirst anderen geben, was ihnen zusteht, und so „Gerechtigkeit“ offenbaren; dein ganzes Auftreten wird nicht heuchlerisch sein, sondern „Wahrheit“, also „wahrhaftig“.
Eph 5,10. Indem du so, ohne dass du dich dafür anstrengst, die Frucht des Lichts „produzierst“, bist du trotzdem aktiv, zu prüfen, „was dem Herrn wohlgefällig ist“. „Prüfen“ heißt untersuchen, um zu erkennen, ob etwas gut ist. Das Ergebnis dieser Untersuchung sind Entscheidungen in deinem Leben, über die der Herr sich freut.
Eph 5,11. In Eph 5,7 hat Paulus davor gewarnt, dass du ein Mitgenosse der Übeltäter wirst. Mit solchen Leuten darfst du keine Verbindung haben. In diesem Vers wird darauf hingewiesen, dass du auch mit ihren Taten nichts zu tun haben solltest. Jede Form der Gemeinschaft mit ihnen muss abgebrochen werden. Licht und Finsternis haben keinerlei Berührungspunkt (vgl. 2Kor 6,14b). Solltest du jetzt, wo du im Licht bist, noch „unfruchtbare Werke“ zulassen? Die kommen nämlich aus der Finsternis. Fällt dir nicht auch auf, dass hier die Rede ist von der „Frucht [Einzahl] des Lichts“ (Eph 5,9) und von „unfruchtbaren Werken [Mehrzahl] der Finsternis“? Dasselbe finden wir auch in Galater 5, wo du von den „Werken des Fleisches“ und von der „Frucht des Geistes“ liest (Gal 5,19; 22; 23). Was zu Gott gehört und von Ihm kommt, bildet ein herrliches Ganzes. Was aus dem Fleisch kommt und zur Finsternis gehört, ist Verderben in vielen Formen.
Was in der Finsternis geschieht, muss bloßgestellt werden. Das heißt, dass deutlich angegeben wird, um welche Sünde es geht. Die Art der Sünde muss entlarvt werden. Man muss keine Nachforschungen über die Art und Weise anstellen, wie eine Sünde begangen wurde. Sobald du jedoch damit in Berührung kommst, musst du die Sünde als Sünde herausstellen und nicht dabei mitmachen, wenn man sie verharmlost. Johannes der Täufer machte das richtig. Er stellte die Lebensweise des Herodes bloß, indem er sagte, dass dieser in Sünde lebte (Mt 14,3; 4). Sicher erfolgt dieses Bloßstellen durch das, was man sagt, aber noch viel mehr durch die Art, wie man lebt. Wenn du im Licht wandelst, wird das Licht auch die Werke der Finsternis offenbar machen.
Eph 5,12. Es ist klar, dass das, was heimlich getan wird, ganz bewusst und nicht in Unwissenheit getan wird. Was heimlich geschieht, ist sogar schändlich, erwähnt zu werden. Wenn du trotzdem etwas darüber sagen musst, tust du es mit Abscheu. Es kann nötig sein, über Homosexualität zu sprechen. Wenn es um eine Person geht, die mit ihren homophilen Empfindungen kämpft, sollen wir uns zu diesem Menschen stellen und ihm unsere Hilfe anbieten. Wenn es aber um jemand geht, der die homosexuelle Praktik gutheißt, müssen wir gegen ihre Ausübung Stellung beziehen.
Eph 5,13. Die besondere Eigenschaft des Lichts ist es, alles offenbar zu machen, indem seine Strahlen darauf fallen. Das Licht macht die wahre Art einer Sache deutlich. Wer gute Dinge tut, hat nichts zu verbergen. Er steht ohne Furcht im Scheinwerferlicht. Alles, was er tut, darf gesehen werden. Wer aber Böses tut, kann das Licht nicht ausstehen und meidet es (Joh 3,20).
Eph 5,14. Die Wirkung des Lichts ist in den vorangegangenen Versen deutlich geworden. Auch ist deutlich geworden, dass keinerlei Gemeinschaft zwischen Licht und Finsternis möglich ist. Das findet der Feind natürlich nicht schön. Es gelingt ihm nicht, Licht und Finsternis zu vermischen. Es gelingt ihm aber wohl, die Dinge auf den Kopf zu stellen – Finsternis als Licht und Licht als Finsternis erscheinen zu lassen. Unermüdlich ist er dabei, die Menschen zu einer umgekehrten Denkweise zu bringen. In verschiedenen Medien hat er ein großartiges Mittel für seine Bestrebungen gefunden. Jesaja hat über die Verwechslung von Licht und Finsternis ein „Wehe“ ausgesprochen (Jes 5,20). Bedenke dabei, dass er da zum Volk Gottes sprach! Diese Umkehrung der Dinge hat auch die Christenheit durchsetzt. Christen haben sich vom Feind Sand in die Augen streuen lassen und sind in Schlaf gefallen. Sie haben keinen Blick mehr für das Licht der Herrlichkeit Christi. Deshalb kommt aus der Herrlichkeit von dem verherrlichten Christus der Aufruf an jeden einzelnen Christen: „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“
Stell dir einmal vor wie überall Menschen auf dem Boden liegen. Sie sehen aus wie tot, es gibt keinerlei Anzeichen von Leben. Die Tragik, die der Apostel hier schildert, ist die scheinbare Übereinstimmung zwischen dem Schlafenden und dem Toten. Obwohl beim Schlafenden noch Leben da ist, ist er für das Licht genau so unempfindlich wie der Tote. Das lernen wir hier. Wer schläft, hört und sieht nichts. Es besteht keinerlei Kommunikation mit den Lebenden, denn praktisch befindet er sich im Zustand eines Toten. Der Christ, der schläft, ist nicht in der Lage, vom verherrlichten Herrn zu zeugen. Um sich wieder in Christus zu freuen, muss er aufwachen und aufstehen. Er muss sich den Sand aus den Augen reiben und sich darüber klar werden, dass er sich hat „verführen“ lassen „mit eitlen Worten“ (Eph 5,6), wodurch er den Toten gleich geworden ist.
Wenn du dir – jetzt oder später – bewusst wirst, dass dein Leben kein Zeugnis mehr vom verherrlichten Christus ist, dann tu etwas dagegen! Es kann sein, dass du gar keine Sünden begangen hast. Für sich genommen ist das prima. Aber es kann doch so sein, dass du für den verherrlichten Christus und deine Verbindung mit Ihm blind geworden bist. Du hast angefangen, auf dem Niveau der Welt zu leben und horizontal zu denken. Deiner vertikalen Verbindung mit dem Herrn bist du dir nicht mehr bewusst. Es ist nichts mehr davon zu sehen, dass du neues Leben hast. Wenn du das merkst, bist du wach geworden. Erkenne doch dein Versagen vor dem Herrn Jesus an und freue dich wieder in Christus, der Quelle des Lichts. In seiner Person wurde Gott völlig offenbart, inmitten von Bösem und Finsternis. Wenn du dich an Ihm erfreust, wird Gott in dir offenbar werden, inmitten von Bösem und Finsternis. Bist du nicht nach Gott geschaffen? Der Abschnitt, der auf so besondere Weise von Licht und Finsternis handelt, endet daher mit dem Aufruf, uns am Licht zu freuen.
Eph 5,15. Nach diesen Ausführungen über Licht und Finsternis kommt Paulus nun wieder auf den Wandel zurück, über den er in den Eph 5,1-6 gesprochen hat. Mit Wandel meint er die Weise, wie wir unser Leben führen. Er spornt uns an, genau darauf zu achten, wie wir leben. Es geht ja um einen Wandel in Liebe und Licht (Eph 5,1; 8), einen Wandel, in dem das neue Leben sichtbar wird (Eph 4,22-24), also einen Wandel, in dem Christus Gestalt bekommt (Gal 4,19). Das umfasst unser ganzes Leben. Nach dem Gegensatz zwischen Licht und Finsternis siehst du einen neuen Gegensatz: den Gegensatz zwischen Unweisen und Weisen. Wer ist weise? Weise ist jemand, der das Wort Gottes auf bestimmte Situationen anzuwenden weiß. Du bist unweise, wenn du nach deiner eigenen Vorstellung lebst, als wüsstest du nichts von den großartigen Plänen, die Gott mit dir hat. Du bist weise, wenn du dich bei allen Entscheidungen, die du triffst, fragst, ob es zu deiner Verbindung mit dem himmlischen Christus passt, denn darum geht es in diesem Brief.
Eph 5,16. Ob du weise lebst, zeigt sich daran, wie du mit deiner Zeit umgehst, wie du die Gelegenheiten nutzt, die Gott dir gibt, um dein Licht leuchten zu lassen. Ein Weiser kauft jede Gelegenheit aus, den neuen Menschen sichtbar werden zu lassen. Auskaufen heißt, dass du herausholst, was darin steckt, nicht für dich selbst, sondern gerade auf eigene Kosten. Dass die Tage böse beziehungsweise voller Sünde sind, ist ein zusätzlicher Ansporn, die Zeit auszukaufen. Im Himmel hast du dazu keine Gelegenheit mehr. Nur in der Zeit, die du auf der Erde bist, hast du Gelegenheiten, Christus inmitten der Sünde zu zeigen. Um diese Chancen auch zu sehen, musst du wach sein, die Augen gut offen halten und genau hinschauen, wie du läufst. Beständig lauert die Gefahr, in Schlaf zu fallen. Und es kommt noch hinzu, dass du in einer bösen, sündigen Welt lebst. Du musst also auf dich und auf deine Umgebung achten. Diese Aufmerksamkeit macht dich nicht bange und bewirkt auch nicht, dass du dich ins Schneckenhaus zurückziehst. Nein, was du siehst, verstärkt nur deinen Eifer, dich völlig und beständig für den Herrn einzusetzen. Du bekommst einen Blick dafür, dass Zeit ein Geschenk von Ihm ist, um Ihm damit zu dienen. Wenn wir keine Gelegenheiten sehen, liegt das an uns und nicht am Herrn.
Lies noch einmal Epheser 5,11–16.
Wie kaufst du die Gelegenheiten aus?
Verse 9-16
Wach auf!
Eph 5,9. Ein Wandel im Licht ist nicht steril und kalt. In so einem Wandel entwickelt sich Leben, das sichtbar wird in der Frucht, die es hervorbringt. Diese Frucht ist nicht deinem Einsatz zu verdanken und ist nicht die Folge einer von dir erbrachten Leistung. Nein, beim Fruchtbringen geht es nicht um das, was du tust, sondern um das, was du bist, und darum, wo du dich befindest. Wenn du im Licht wandelst, bist du in der Gegenwart Gottes. Er gibt das Wachstum (1Kor 3,7). Der Herr Jesus sagt: „Wer in mir bleibt, und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun“ (Joh 15,5). Wenn du deinen „Lebenssaft“ aus Ihm ziehst, wird dein Leben Frucht bringen. Diese Frucht besteht aus Eigenschaften Gottes, die auch im Leben des Herrn Jesus zu sehen waren. Du wirst eine Wohltat für andere sein, wenn in deinem Verhalten „alle Gütigkeit“ zum Ausdruck kommt. Du wirst anderen geben, was ihnen zusteht, und so „Gerechtigkeit“ offenbaren; dein ganzes Auftreten wird nicht heuchlerisch sein, sondern „Wahrheit“, also „wahrhaftig“.
Eph 5,10. Indem du so, ohne dass du dich dafür anstrengst, die Frucht des Lichts „produzierst“, bist du trotzdem aktiv, zu prüfen, „was dem Herrn wohlgefällig ist“. „Prüfen“ heißt untersuchen, um zu erkennen, ob etwas gut ist. Das Ergebnis dieser Untersuchung sind Entscheidungen in deinem Leben, über die der Herr sich freut.
Eph 5,11. In Eph 5,7 hat Paulus davor gewarnt, dass du ein Mitgenosse der Übeltäter wirst. Mit solchen Leuten darfst du keine Verbindung haben. In diesem Vers wird darauf hingewiesen, dass du auch mit ihren Taten nichts zu tun haben solltest. Jede Form der Gemeinschaft mit ihnen muss abgebrochen werden. Licht und Finsternis haben keinerlei Berührungspunkt (vgl. 2Kor 6,14b). Solltest du jetzt, wo du im Licht bist, noch „unfruchtbare Werke“ zulassen? Die kommen nämlich aus der Finsternis. Fällt dir nicht auch auf, dass hier die Rede ist von der „Frucht [Einzahl] des Lichts“ (Eph 5,9) und von „unfruchtbaren Werken [Mehrzahl] der Finsternis“? Dasselbe finden wir auch in Galater 5, wo du von den „Werken des Fleisches“ und von der „Frucht des Geistes“ liest (Gal 5,19; 22; 23). Was zu Gott gehört und von Ihm kommt, bildet ein herrliches Ganzes. Was aus dem Fleisch kommt und zur Finsternis gehört, ist Verderben in vielen Formen.
Was in der Finsternis geschieht, muss bloßgestellt werden. Das heißt, dass deutlich angegeben wird, um welche Sünde es geht. Die Art der Sünde muss entlarvt werden. Man muss keine Nachforschungen über die Art und Weise anstellen, wie eine Sünde begangen wurde. Sobald du jedoch damit in Berührung kommst, musst du die Sünde als Sünde herausstellen und nicht dabei mitmachen, wenn man sie verharmlost. Johannes der Täufer machte das richtig. Er stellte die Lebensweise des Herodes bloß, indem er sagte, dass dieser in Sünde lebte (Mt 14,3; 4). Sicher erfolgt dieses Bloßstellen durch das, was man sagt, aber noch viel mehr durch die Art, wie man lebt. Wenn du im Licht wandelst, wird das Licht auch die Werke der Finsternis offenbar machen.
Eph 5,12. Es ist klar, dass das, was heimlich getan wird, ganz bewusst und nicht in Unwissenheit getan wird. Was heimlich geschieht, ist sogar schändlich, erwähnt zu werden. Wenn du trotzdem etwas darüber sagen musst, tust du es mit Abscheu. Es kann nötig sein, über Homosexualität zu sprechen. Wenn es um eine Person geht, die mit ihren homophilen Empfindungen kämpft, sollen wir uns zu diesem Menschen stellen und ihm unsere Hilfe anbieten. Wenn es aber um jemand geht, der die homosexuelle Praktik gutheißt, müssen wir gegen ihre Ausübung Stellung beziehen.
Eph 5,13. Die besondere Eigenschaft des Lichts ist es, alles offenbar zu machen, indem seine Strahlen darauf fallen. Das Licht macht die wahre Art einer Sache deutlich. Wer gute Dinge tut, hat nichts zu verbergen. Er steht ohne Furcht im Scheinwerferlicht. Alles, was er tut, darf gesehen werden. Wer aber Böses tut, kann das Licht nicht ausstehen und meidet es (Joh 3,20).
Eph 5,14. Die Wirkung des Lichts ist in den vorangegangenen Versen deutlich geworden. Auch ist deutlich geworden, dass keinerlei Gemeinschaft zwischen Licht und Finsternis möglich ist. Das findet der Feind natürlich nicht schön. Es gelingt ihm nicht, Licht und Finsternis zu vermischen. Es gelingt ihm aber wohl, die Dinge auf den Kopf zu stellen – Finsternis als Licht und Licht als Finsternis erscheinen zu lassen. Unermüdlich ist er dabei, die Menschen zu einer umgekehrten Denkweise zu bringen. In verschiedenen Medien hat er ein großartiges Mittel für seine Bestrebungen gefunden. Jesaja hat über die Verwechslung von Licht und Finsternis ein „Wehe“ ausgesprochen (Jes 5,20). Bedenke dabei, dass er da zum Volk Gottes sprach! Diese Umkehrung der Dinge hat auch die Christenheit durchsetzt. Christen haben sich vom Feind Sand in die Augen streuen lassen und sind in Schlaf gefallen. Sie haben keinen Blick mehr für das Licht der Herrlichkeit Christi. Deshalb kommt aus der Herrlichkeit von dem verherrlichten Christus der Aufruf an jeden einzelnen Christen: „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“
Stell dir einmal vor wie überall Menschen auf dem Boden liegen. Sie sehen aus wie tot, es gibt keinerlei Anzeichen von Leben. Die Tragik, die der Apostel hier schildert, ist die scheinbare Übereinstimmung zwischen dem Schlafenden und dem Toten. Obwohl beim Schlafenden noch Leben da ist, ist er für das Licht genau so unempfindlich wie der Tote. Das lernen wir hier. Wer schläft, hört und sieht nichts. Es besteht keinerlei Kommunikation mit den Lebenden, denn praktisch befindet er sich im Zustand eines Toten. Der Christ, der schläft, ist nicht in der Lage, vom verherrlichten Herrn zu zeugen. Um sich wieder in Christus zu freuen, muss er aufwachen und aufstehen. Er muss sich den Sand aus den Augen reiben und sich darüber klar werden, dass er sich hat „verführen“ lassen „mit eitlen Worten“ (Eph 5,6), wodurch er den Toten gleich geworden ist.
Wenn du dir – jetzt oder später – bewusst wirst, dass dein Leben kein Zeugnis mehr vom verherrlichten Christus ist, dann tu etwas dagegen! Es kann sein, dass du gar keine Sünden begangen hast. Für sich genommen ist das prima. Aber es kann doch so sein, dass du für den verherrlichten Christus und deine Verbindung mit Ihm blind geworden bist. Du hast angefangen, auf dem Niveau der Welt zu leben und horizontal zu denken. Deiner vertikalen Verbindung mit dem Herrn bist du dir nicht mehr bewusst. Es ist nichts mehr davon zu sehen, dass du neues Leben hast. Wenn du das merkst, bist du wach geworden. Erkenne doch dein Versagen vor dem Herrn Jesus an und freue dich wieder in Christus, der Quelle des Lichts. In seiner Person wurde Gott völlig offenbart, inmitten von Bösem und Finsternis. Wenn du dich an Ihm erfreust, wird Gott in dir offenbar werden, inmitten von Bösem und Finsternis. Bist du nicht nach Gott geschaffen? Der Abschnitt, der auf so besondere Weise von Licht und Finsternis handelt, endet daher mit dem Aufruf, uns am Licht zu freuen.
Eph 5,15. Nach diesen Ausführungen über Licht und Finsternis kommt Paulus nun wieder auf den Wandel zurück, über den er in den Eph 5,1-6 gesprochen hat. Mit Wandel meint er die Weise, wie wir unser Leben führen. Er spornt uns an, genau darauf zu achten, wie wir leben. Es geht ja um einen Wandel in Liebe und Licht (Eph 5,1; 8), einen Wandel, in dem das neue Leben sichtbar wird (Eph 4,22-24), also einen Wandel, in dem Christus Gestalt bekommt (Gal 4,19). Das umfasst unser ganzes Leben. Nach dem Gegensatz zwischen Licht und Finsternis siehst du einen neuen Gegensatz: den Gegensatz zwischen Unweisen und Weisen. Wer ist weise? Weise ist jemand, der das Wort Gottes auf bestimmte Situationen anzuwenden weiß. Du bist unweise, wenn du nach deiner eigenen Vorstellung lebst, als wüsstest du nichts von den großartigen Plänen, die Gott mit dir hat. Du bist weise, wenn du dich bei allen Entscheidungen, die du triffst, fragst, ob es zu deiner Verbindung mit dem himmlischen Christus passt, denn darum geht es in diesem Brief.
Eph 5,16. Ob du weise lebst, zeigt sich daran, wie du mit deiner Zeit umgehst, wie du die Gelegenheiten nutzt, die Gott dir gibt, um dein Licht leuchten zu lassen. Ein Weiser kauft jede Gelegenheit aus, den neuen Menschen sichtbar werden zu lassen. Auskaufen heißt, dass du herausholst, was darin steckt, nicht für dich selbst, sondern gerade auf eigene Kosten. Dass die Tage böse beziehungsweise voller Sünde sind, ist ein zusätzlicher Ansporn, die Zeit auszukaufen. Im Himmel hast du dazu keine Gelegenheit mehr. Nur in der Zeit, die du auf der Erde bist, hast du Gelegenheiten, Christus inmitten der Sünde zu zeigen. Um diese Chancen auch zu sehen, musst du wach sein, die Augen gut offen halten und genau hinschauen, wie du läufst. Beständig lauert die Gefahr, in Schlaf zu fallen. Und es kommt noch hinzu, dass du in einer bösen, sündigen Welt lebst. Du musst also auf dich und auf deine Umgebung achten. Diese Aufmerksamkeit macht dich nicht bange und bewirkt auch nicht, dass du dich ins Schneckenhaus zurückziehst. Nein, was du siehst, verstärkt nur deinen Eifer, dich völlig und beständig für den Herrn einzusetzen. Du bekommst einen Blick dafür, dass Zeit ein Geschenk von Ihm ist, um Ihm damit zu dienen. Wenn wir keine Gelegenheiten sehen, liegt das an uns und nicht am Herrn.
Lies noch einmal Epheser 5,11–16.
Wie kaufst du die Gelegenheiten aus?
Verse 17-21
Werdet mit dem Geist erfüllt
Eph 5,17. Wir stehen hier mitten in einem Abschnitt, der sehr starke Ähnlichkeit hat mit 1. Korinther 6, wo wir lesen: „Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden“ (1Kor 6,20). Das schließt mit ein, dass du nicht mehr dir selbst gehörst und somit auch kein Recht mehr auf deine eigene Zeit hast. Volle 24 Stunden am Tag gehörst du dem Herrn. Du hast auch die Natur Gottes bekommen, wodurch du die Dinge um dich her so sehen kannst, wie Er sie sieht. So entgeht dir nicht, dass die Tage böse und dunkel sind, du darfst jedoch im Licht Christi wandeln. Du siehst, wer Christus ist, der Mann der Ratschlüsse Gottes, und du siehst auch, dass dieser Mann einmal über Himmel und Erde herrschen wird. Das macht dich nicht sorglos, und du legst dich nicht einfach auf die faule Haut. Nein, wenn Christus dir leuchtet, wirst du jede Minute nutzen, um Ihn in dieser bösen, dunklen Welt darzustellen. Was das in der Praxis für dich bedeutet, fragst du am besten den Herrn. Wenn du das nicht tust, gehst du unverständig vor. Den Willen des Herrn zu verstehen, steht wieder mal in Verbindung mit der Wahrheit dieses Briefes. Gottes Wille ist es, dass du seine Wesensmerkmale – Liebe und Licht – sichtbar werden lässt.
Du darfst dich überall aufhalten und alles tun, wo die Liebe und das Licht Gottes ausstrahlen können. In dir selbst hast du dafür keine Kraft.
Eph 5,18. Dazu bist du nur dann fähig, wenn du mit dem Geist erfüllt bist. Und wieder sehen wir einen Gegensatz. Das Erfülltsein mit dem Geist wird der Betrunkenheit mit Wein gegenübergestellt. Wer betrunken ist, lässt sich vom Wein beherrschen. Da hat man sich nicht mehr unter Kontrolle; alle Hemmungen sind weg; die Zügellosigkeit treibt Blüten. Wer mit dem Geist erfüllt ist, ist besonnen (2Tim 1,7). Da ist keine Rede davon, dass man den einen „Rausch“ (der die Folge von übermäßigem Trinken ist) gegen einen anderen austauscht (der dann die Folge von einer Art Verzückung wäre). Ein Glas Wein ist nicht verboten (1Tim 5,23), wohl aber das unbeherrschte Weintrinken. Gläubige dürfen nicht vom Wein beherrscht werden, sondern vom Heiligen Geist. Das Erfülltsein mit dem Geist steht im Zusammenhang mit der Tatsache, dass du völlig offen bist für sein Wirken, sodass Er dich gebrauchen kann.
Um erfüllt sein zu können, muss alles weg, was diesem Erfülltsein im Weg steht. Du kannst ein Glas bis zum Rand mit Wasser füllen, und es sieht voll aus. Wenn auf dem Boden jedoch eine Schicht Sand liegt, ist das Glas nicht ganz voll Wasser. Erst dann ist das Glas ganz voll mit Wasser, wenn der Sand herausgeholt und durch Wasser ersetzt worden ist. Mit seinem Appell: „Werdet mit dem Geist erfüllt“, meint Paulus: Sorgt dafür, dass ihr voll seid mit dem Geist, sodass Er die Führung über euer ganzes Leben hat. Voll sein ist nichts, worauf man erst noch warten muss, was als eine souveräne Handlung Gottes einfach über dich kommt, sondern ein Ansporn. Um Erfüllung mit dem Geist brauchst du nicht zu bitten; du musst vielmehr prüfen, was dich daran hindert, voll von Ihm zu sein, und das musst du wegräumen. Der Geist wohnt zwar in dir, doch Er muss auch ganz und gar das Sagen haben über deine Gedanken, deine Beziehungen, die Verwendung deiner Zeit und deines Geldes. Da geht es auch nicht um etwas, das man ein für allemal erreichen könnte. Da geht es um etwas, das immer wieder verwirklicht werden muss. Wer mit dem Geist erfüllt ist, denkt nicht an sich und auch nicht an den Geist, mit dem er erfüllt ist, sondern richtet sich ausschließlich aus auf den Herrn Jesus. Genau das ist nach Johannes 16 immer das Werk des Heiligen Geistes. Dort sagt der Herr Jesus: „Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen“ (Joh 16,14).
Eph 5,19. Das Erfülltsein mit dem Heiligen Geist hat eine riesige Auswirkung auf das Leben eines Gläubigen. In den folgenden Versen siehst du, dass das mit dem gewöhnlichen Leben zu tun hat. Es äußert sich im Reden (Eph 5,19), im Danken (Eph 5,20) und in der Unterordnung (Eph 5,21). Der Geist kann das tun, was Er so gerne bewirken will: den Blick richten – nicht auf den Geist, denn der ist Diener, sondern – auf den Herrn Jesus (Eph 5,19) und auf den Vater (Eph 5,20). Dabei bringt Er uns nicht in einen Zustand der Ekstase oder in einen Redeschwall mit unverständlichen Worten.
Das Erste, woran man merken kann, was jemand erfüllt, ist das, was er sagt. Hör nur bei Unterhaltungen zu, und du kommst schnell dahinter, was in jemandes Herzen steckt. In einer Gesellschaft, wo der Geist die Atmosphäre füllt, spricht man auch „zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern“. Das „Zueinander“ (siehe auch Eph 4,32; 25) legt erneut den Nachdruck auf die Tatsache, dass die Gläubigen ein Leib sind und darin Glieder voneinander sind. Unser Umgang miteinander muss so sein, dass dadurch auch dem Nächsten gedient wird. Die Harmonie erlebt man ganz besonders, wenn Gläubige gemeinsam singen. In den Liedern reden sie zueinander. Denk nur z. B. an das bekannte Lied „Vorwärts, Christi Streiter“. Darin weckt jeder, der dies singt, den anderen auf, um als Christi Streiter vorwärts zu gehen, hinter dem Herrn Jesus her. Gleichzeitig richten wir uns, auch in unserem Herzen, an den Herrn Jesus und den Vater.
Aus mindestens drei Gründen ist es nicht möglich, dass es hier um die Psalmen des Alten Testaments geht:
1. Die Psalmdichter kannten Gott nicht als ihren Vater in dem Herrn Jesus.
2. Sie hatten nicht den Geist in sich wohnen, weil sie nicht von einem ein für allemal vollbrachten Werk für die Sünden wussten.
3. Die Psalmen besingen oft die Rache an Feinden, was nicht in die Zeit der Gnade passt, in der wir leben.
Hier sind mit „Psalmen“ Lieder gemeint, die deinen Erfahrungen, Prüfungen und Versuchungen Ausdruck geben, aber auch erzählen, wie der Herr Rettungen schenkt. Da geht es um Kompositionen gottesfürchtiger Menschen, die aus den Erfahrungen mit Gott heraus entstanden sind. Unter „Lobliedern“ versteht man Kompositionen, in denen jemand durch ein Lied Gott ehrt. „Geistliche Lieder“ sind komponiert von geistlichen Menschen und handeln von geistlichen Dingen.
Ich habe versucht, den Unterschied zwischen den hier gebrauchten Ausdrücken aufzuzeigen. Das soll aber nicht heißen, dass man immer eine scharfe Trennlinie ziehen kann. In christlichen Liedern wirst du oft merken, dass sie durchaus Elemente aus allen drei genannten Bereichen enthalten. Ein Lied kann aufgrund einer geistlichen Erfahrung entstehen, sich an Gott richten und außerdem noch gesungen werden. Zueinander zu reden in Liedern ist nicht auf die Zusammenkünfte beschränkt, sondern sollte im Allgemeinen bei uns gefunden werden.
Eph 5,20. Auch allezeit danken beschränkt sich nicht auf die Zusammenkünfte. Danksagung ist ein echter Gradmesser für den Zustand deiner Seele. Wirklich dankbar sein „für alles“ kannst du nur, wenn du völlig auf die Liebe Gottes vertraust, im Bewusstsein, dass du alles aus seiner Hand empfängst. Gerade dieses Bewusstsein macht dich froh und dankbar. In Apostelgeschichte 16 steht ein Beispiel von Menschen, die das verwirklicht haben. Paulus und Silas sitzen mit blutigem Rücken im Gefängnis. Sitzen sie da und trauern? Nein, sie danken Gott in ihren Umständen und singen Ihm ein Loblied. Danksagen in allem geht nur, wenn du alles aus der Hand Gottes annimmst und weißt, dass aus seiner Hand nichts Verkehrtes kommen kann. Es geht auch darum, „dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus“ zu danken. Gott ist die Quelle von allem, und Er hat dich in seinem Sohn ganz besonders gesegnet. Er ist auch der Vater, der seine Kinder lieb hat. Du darfst zu Ihm kommen im Namen seines Sohnes, der hier mit seinem vollen Namen genannt wird. Er ist „unser“ Herr Jesus Christus.
Eph 5,21. Auch sich „einander unterordnen“ fließt aus dem Erfülltsein mit dem Geist hervor. Nur wenn du mit dem Geist Gottes erfüllt bist, bringst du es fertig, deinen Bruder oder deine Schwester im Licht der Ratschlüsse Gottes zu sehen. Wenn wir einander so sehen, können wir uns auch einander unterordnen. Es geht um eine allgemeine Gesinnung dem anderen gegenüber. Der Zusatz „in der Furcht Christi“ zeigt, dass auch diese Ermahnung im Licht des Inhalts dieses Briefes gesehen werden muss: die große Herrlichkeit des Christus. Wir sind miteinander verbunden im Leib Christi, und wir sind auch mit Ihm verbunden. Wenn uns das bewusst ist, werden wir uns nicht über den anderen erheben wollen. Wir sollten eine gesunde „Furcht“ davor haben, Ihn durch eine Gesinnung des Hochmuts und der Aufsässigkeit zu entehren. Nur wenn ich mich selbst in der Herrlichkeit Christi verliere und aus Ehrfurcht vor ihr heraus lebe, werde ich mich dem anderen unterordnen können.
Lies noch einmal Epheser 5,17–21.
Worin äußert sich das Erfülltsein mit dem Geist?
Verse 17-21
Werdet mit dem Geist erfüllt
Eph 5,17. Wir stehen hier mitten in einem Abschnitt, der sehr starke Ähnlichkeit hat mit 1. Korinther 6, wo wir lesen: „Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden“ (1Kor 6,20). Das schließt mit ein, dass du nicht mehr dir selbst gehörst und somit auch kein Recht mehr auf deine eigene Zeit hast. Volle 24 Stunden am Tag gehörst du dem Herrn. Du hast auch die Natur Gottes bekommen, wodurch du die Dinge um dich her so sehen kannst, wie Er sie sieht. So entgeht dir nicht, dass die Tage böse und dunkel sind, du darfst jedoch im Licht Christi wandeln. Du siehst, wer Christus ist, der Mann der Ratschlüsse Gottes, und du siehst auch, dass dieser Mann einmal über Himmel und Erde herrschen wird. Das macht dich nicht sorglos, und du legst dich nicht einfach auf die faule Haut. Nein, wenn Christus dir leuchtet, wirst du jede Minute nutzen, um Ihn in dieser bösen, dunklen Welt darzustellen. Was das in der Praxis für dich bedeutet, fragst du am besten den Herrn. Wenn du das nicht tust, gehst du unverständig vor. Den Willen des Herrn zu verstehen, steht wieder mal in Verbindung mit der Wahrheit dieses Briefes. Gottes Wille ist es, dass du seine Wesensmerkmale – Liebe und Licht – sichtbar werden lässt.
Du darfst dich überall aufhalten und alles tun, wo die Liebe und das Licht Gottes ausstrahlen können. In dir selbst hast du dafür keine Kraft.
Eph 5,18. Dazu bist du nur dann fähig, wenn du mit dem Geist erfüllt bist. Und wieder sehen wir einen Gegensatz. Das Erfülltsein mit dem Geist wird der Betrunkenheit mit Wein gegenübergestellt. Wer betrunken ist, lässt sich vom Wein beherrschen. Da hat man sich nicht mehr unter Kontrolle; alle Hemmungen sind weg; die Zügellosigkeit treibt Blüten. Wer mit dem Geist erfüllt ist, ist besonnen (2Tim 1,7). Da ist keine Rede davon, dass man den einen „Rausch“ (der die Folge von übermäßigem Trinken ist) gegen einen anderen austauscht (der dann die Folge von einer Art Verzückung wäre). Ein Glas Wein ist nicht verboten (1Tim 5,23), wohl aber das unbeherrschte Weintrinken. Gläubige dürfen nicht vom Wein beherrscht werden, sondern vom Heiligen Geist. Das Erfülltsein mit dem Geist steht im Zusammenhang mit der Tatsache, dass du völlig offen bist für sein Wirken, sodass Er dich gebrauchen kann.
Um erfüllt sein zu können, muss alles weg, was diesem Erfülltsein im Weg steht. Du kannst ein Glas bis zum Rand mit Wasser füllen, und es sieht voll aus. Wenn auf dem Boden jedoch eine Schicht Sand liegt, ist das Glas nicht ganz voll Wasser. Erst dann ist das Glas ganz voll mit Wasser, wenn der Sand herausgeholt und durch Wasser ersetzt worden ist. Mit seinem Appell: „Werdet mit dem Geist erfüllt“, meint Paulus: Sorgt dafür, dass ihr voll seid mit dem Geist, sodass Er die Führung über euer ganzes Leben hat. Voll sein ist nichts, worauf man erst noch warten muss, was als eine souveräne Handlung Gottes einfach über dich kommt, sondern ein Ansporn. Um Erfüllung mit dem Geist brauchst du nicht zu bitten; du musst vielmehr prüfen, was dich daran hindert, voll von Ihm zu sein, und das musst du wegräumen. Der Geist wohnt zwar in dir, doch Er muss auch ganz und gar das Sagen haben über deine Gedanken, deine Beziehungen, die Verwendung deiner Zeit und deines Geldes. Da geht es auch nicht um etwas, das man ein für allemal erreichen könnte. Da geht es um etwas, das immer wieder verwirklicht werden muss. Wer mit dem Geist erfüllt ist, denkt nicht an sich und auch nicht an den Geist, mit dem er erfüllt ist, sondern richtet sich ausschließlich aus auf den Herrn Jesus. Genau das ist nach Johannes 16 immer das Werk des Heiligen Geistes. Dort sagt der Herr Jesus: „Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen“ (Joh 16,14).
Eph 5,19. Das Erfülltsein mit dem Heiligen Geist hat eine riesige Auswirkung auf das Leben eines Gläubigen. In den folgenden Versen siehst du, dass das mit dem gewöhnlichen Leben zu tun hat. Es äußert sich im Reden (Eph 5,19), im Danken (Eph 5,20) und in der Unterordnung (Eph 5,21). Der Geist kann das tun, was Er so gerne bewirken will: den Blick richten – nicht auf den Geist, denn der ist Diener, sondern – auf den Herrn Jesus (Eph 5,19) und auf den Vater (Eph 5,20). Dabei bringt Er uns nicht in einen Zustand der Ekstase oder in einen Redeschwall mit unverständlichen Worten.
Das Erste, woran man merken kann, was jemand erfüllt, ist das, was er sagt. Hör nur bei Unterhaltungen zu, und du kommst schnell dahinter, was in jemandes Herzen steckt. In einer Gesellschaft, wo der Geist die Atmosphäre füllt, spricht man auch „zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern“. Das „Zueinander“ (siehe auch Eph 4,32; 25) legt erneut den Nachdruck auf die Tatsache, dass die Gläubigen ein Leib sind und darin Glieder voneinander sind. Unser Umgang miteinander muss so sein, dass dadurch auch dem Nächsten gedient wird. Die Harmonie erlebt man ganz besonders, wenn Gläubige gemeinsam singen. In den Liedern reden sie zueinander. Denk nur z. B. an das bekannte Lied „Vorwärts, Christi Streiter“. Darin weckt jeder, der dies singt, den anderen auf, um als Christi Streiter vorwärts zu gehen, hinter dem Herrn Jesus her. Gleichzeitig richten wir uns, auch in unserem Herzen, an den Herrn Jesus und den Vater.
Aus mindestens drei Gründen ist es nicht möglich, dass es hier um die Psalmen des Alten Testaments geht:
1. Die Psalmdichter kannten Gott nicht als ihren Vater in dem Herrn Jesus.
2. Sie hatten nicht den Geist in sich wohnen, weil sie nicht von einem ein für allemal vollbrachten Werk für die Sünden wussten.
3. Die Psalmen besingen oft die Rache an Feinden, was nicht in die Zeit der Gnade passt, in der wir leben.
Hier sind mit „Psalmen“ Lieder gemeint, die deinen Erfahrungen, Prüfungen und Versuchungen Ausdruck geben, aber auch erzählen, wie der Herr Rettungen schenkt. Da geht es um Kompositionen gottesfürchtiger Menschen, die aus den Erfahrungen mit Gott heraus entstanden sind. Unter „Lobliedern“ versteht man Kompositionen, in denen jemand durch ein Lied Gott ehrt. „Geistliche Lieder“ sind komponiert von geistlichen Menschen und handeln von geistlichen Dingen.
Ich habe versucht, den Unterschied zwischen den hier gebrauchten Ausdrücken aufzuzeigen. Das soll aber nicht heißen, dass man immer eine scharfe Trennlinie ziehen kann. In christlichen Liedern wirst du oft merken, dass sie durchaus Elemente aus allen drei genannten Bereichen enthalten. Ein Lied kann aufgrund einer geistlichen Erfahrung entstehen, sich an Gott richten und außerdem noch gesungen werden. Zueinander zu reden in Liedern ist nicht auf die Zusammenkünfte beschränkt, sondern sollte im Allgemeinen bei uns gefunden werden.
Eph 5,20. Auch allezeit danken beschränkt sich nicht auf die Zusammenkünfte. Danksagung ist ein echter Gradmesser für den Zustand deiner Seele. Wirklich dankbar sein „für alles“ kannst du nur, wenn du völlig auf die Liebe Gottes vertraust, im Bewusstsein, dass du alles aus seiner Hand empfängst. Gerade dieses Bewusstsein macht dich froh und dankbar. In Apostelgeschichte 16 steht ein Beispiel von Menschen, die das verwirklicht haben. Paulus und Silas sitzen mit blutigem Rücken im Gefängnis. Sitzen sie da und trauern? Nein, sie danken Gott in ihren Umständen und singen Ihm ein Loblied. Danksagen in allem geht nur, wenn du alles aus der Hand Gottes annimmst und weißt, dass aus seiner Hand nichts Verkehrtes kommen kann. Es geht auch darum, „dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus“ zu danken. Gott ist die Quelle von allem, und Er hat dich in seinem Sohn ganz besonders gesegnet. Er ist auch der Vater, der seine Kinder lieb hat. Du darfst zu Ihm kommen im Namen seines Sohnes, der hier mit seinem vollen Namen genannt wird. Er ist „unser“ Herr Jesus Christus.
Eph 5,21. Auch sich „einander unterordnen“ fließt aus dem Erfülltsein mit dem Geist hervor. Nur wenn du mit dem Geist Gottes erfüllt bist, bringst du es fertig, deinen Bruder oder deine Schwester im Licht der Ratschlüsse Gottes zu sehen. Wenn wir einander so sehen, können wir uns auch einander unterordnen. Es geht um eine allgemeine Gesinnung dem anderen gegenüber. Der Zusatz „in der Furcht Christi“ zeigt, dass auch diese Ermahnung im Licht des Inhalts dieses Briefes gesehen werden muss: die große Herrlichkeit des Christus. Wir sind miteinander verbunden im Leib Christi, und wir sind auch mit Ihm verbunden. Wenn uns das bewusst ist, werden wir uns nicht über den anderen erheben wollen. Wir sollten eine gesunde „Furcht“ davor haben, Ihn durch eine Gesinnung des Hochmuts und der Aufsässigkeit zu entehren. Nur wenn ich mich selbst in der Herrlichkeit Christi verliere und aus Ehrfurcht vor ihr heraus lebe, werde ich mich dem anderen unterordnen können.
Lies noch einmal Epheser 5,17–21.
Worin äußert sich das Erfülltsein mit dem Geist?
Verse 22-25
Frauen und Männer
Eph 5,22. Eph 5,21 ist ein Verbindungsvers. Einerseits schließt dieser Vers den vorangehenden Abschnitt ab mit der Aufforderung, sich einander unterzuordnen. Das betrifft also die allgemeinen Beziehungen in der Gemeinde. Die gegenseitige Unterordnung ist ein sehr schönes Kennzeichen des neuen Menschen. Andererseits bildet dieser Vers auch eine Einleitung zum folgenden Abschnitt. Von Eph 5,22 an bis Kapitel 6,9 bekommen wir es nämlich mit verschiedenen irdischen Beziehungen zu tun, in denen die Unterordnung eine wichtige Rolle spielt. Du kannst das als praktische Auswirkung von Eph 5,21 ansehen.
Der Reihe nach geht es hier um das Verhältnis
1. zwischen Frau und Mann in der Ehe (Eph 5,22-33),
2. zwischen Kindern und Eltern in der Familie (Eph 6,1-4) und
3. zwischen Knechten und Herren in der Gesellschaft (Eph 6,5-9).
Es fällt auf, dass in all diesen Beziehungen zuerst die Seite angesprochen wird, die Gott der anderen „untergeordnet“ hat. Das zeigt Gottes besonderes Interesse an denen, die Er in ihre jeweilige Stellung eingesetzt hat. Sie bekommen insbesondere die Chance, in ihrer untergeordneten Stellung das zu zeigen, was den Herrn Jesus kennzeichnete. War Er es nicht, der sich in seinem Leben auf der Erde vollkommen untergeordnet hat? Du wirst auch merken, dass jeder genau auf dem Gebiet angesprochen wird, wo er oder sie schwach ist.
Unterordnung ist nicht „in“. In der Welt um uns herum wird der Frau erzählt, dass sie dem Mann gleich sei. Sie muss sich selbst beweisen, ihre Möglichkeiten entfalten und sich um ihre Rechte kümmern. Doch dabei geht man völlig an der Tatsache vorbei, dass sie erst dann wirklich glücklich ist und ihre Möglichkeiten so richtig entfalten kann, wenn sie für ihren Mann „Frau“ sein will. Christliche Frauen haben es da nicht so leicht, von den Einflüssen dieses Denkens frei zu bleiben. Das geht nur, wenn sie sich immer wieder die „Blaupause“ des Wortes Gottes vor Augen hält. Dabei darf sie bedenken, dass sie sich ihrem Mann unterordnen soll „als dem Herrn“. Hinter ihrem Mann darf sie den Herrn sehen. Eine Frau soll sich nicht erst dann ihrem Mann unterordnen, wenn er ihren Wünschen nachkommt, wenn sie in ihm einen Mann sieht, mit dem sie gut herauskommt. Sie soll sich ihm unterordnen, weil er ihr Mann ist.
Diese Ermahnung des Paulus an die Adresse der Frauen wird auch innerhalb der Christenheit ihrer Kraft beraubt und sogar wegdiskutiert. Deswegen ist es für dich wichtig, daran zu denken, dass das Wort Gottes auch in dieser Hinsicht nichts von seiner Kraft und Bedeutung verloren hat. Eine Frau, die trotz aller Widerstände darauf hört, wird auch den Segen erfahren, der darin liegt.
Eph 5,23. Wie so oft, hat Gott auch hierfür eine Erklärung. Er hat das so geregelt, weil die Beziehung zwischen dem Mann und seiner Frau ein Bild von der Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde ist. Dann verstehst du auch, warum Satan alles tun wird, diese göttliche Ordnung in der Ehe aufzuweichen. Satan hasst alles, was an Gott oder Christus denken lässt. Überall, wo der Mann als Haupt seiner Frau handelt und die Frau sich ihm unterordnet, ist das ein lebendiges Zeugnis von der Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde. Es ist das Vorrecht eines Christen, dieser Beziehung in seiner Ehe Gestalt zu geben. Dass der Mann das Haupt ist, bedeutet, dass er die Führung übernimmt und dass dies in Liebe geschieht. Diese Stellung gibt Gott Christus im Blick auf die Gemeinde.
Dieser Stellung wird noch etwas hinzugefügt, und zwar, dass Christus „des Leibes Heiland“ ist. „Heiland“ ist dasselbe Wort wie „Erhalter“. Vom Haupt, Christus, hängt das Heil, die Bewahrung und die Versorgung des Leibes (der Gemeinde) ab. Es widerspricht Gottes Absichten, wenn eine Frau, um ihre Eigenständigkeit in der Gesellschaft zu demonstrieren, ihr eigenes Einkommen verdient und losgelöst von ihrem „Erhalter“ für sich selbst sorgt. Ich rede hier nicht von dem Fall, dass eine gläubige Frau aufgrund von Armut arbeiten gehen muss. Sie verdient unseren Respekt. Oft geht es aber darum, Luxus zu haben und selbständig entscheiden zu können. Eigenes Geld und eigene Zeit führen zum Eigenleben. Die Einheit, wie sie in der Ehe vorgestellt wird, muss man in diesen Fällen suchen, wenn sie nicht ganz und gar verschwunden ist.
Eph 5,24. Frauen sind ein Bild von der Gemeinde. Die Gemeinde ist Christus untergeordnet. Weil Christus vollkommen ist in seinem Verhältnis zu seiner Frau, der Gemeinde, sollte es auch der Gemeinde nicht schwer fallen, sich Ihm unterzuordnen. Aber Männer, die ein Bild von Christus sind, sind nicht vollkommen. Das macht es Frauen oft schwer, sich ihren Männern wirklich unterzuordnen. Und doch ist nicht die Praxis der Männer die Norm für Unterordnung. Die Norm heißt: die Gemeinde in Bezug auf Christus, so wie dieses Verhältnis von Gott gesehen wird. Da bleibt kein Raum mehr für ein „ja, aber“. Da kann gesagt werden, dass sich Frauen ihren Männern „in allem“ unterordnen. Unterordnung ist eine Haltung, eine Gesinnung. Selbst wenn es Männer ihren Frauen schwer, ja durchaus unmöglich machen, bleibt trotzdem bestehen: „so auch die Frauen ihren Männern in allem“. Das heißt nicht, dass sie sich zu Dingen zwingen lassen müssen, die gegen die Schrift verstoßen. Dann müssen sie „nein“ sagen. Aber selbst dann sollen sie ihre Haltung der Unterordnung nicht aufgeben.
Eph 5,25. Nachdem Paulus sich nun in drei Versen an die Frauen gerichtet hat, richtet er sich in den folgenden neun Versen an die Männer. Die Norm für ihr Verhältnis zu ihren Frauen und ihre Liebe zu ihnen ist Christus und seine Liebe zur Gemeinde. Die Männer kommen also nicht besser weg als die Frauen. Im Gegenteil: ihr Vorbild ist viel höher. Die Liebe des Herrn Jesus und Gottes ist eine gebende Liebe. Um den richtigen Eindruck von solch einer Liebe zu bekommen, sind wir absolut von der Schrift und vom Geist abhängig. Andernfalls würden wir nur die göttliche Liebe schnell verfälschen oder mit unseren eigenen Empfindungen und Ideen von Liebe vermischen.
Die Liebe des Herrn Jesus zu seiner Gemeinde kannst du in dem Gleichnis von dem Kaufmann erkennen, der schöne Perlen suchte (Mt 13,45; 46). Dieser Kaufmann verkauft alles, was er hat, so wertvoll ist für ihn diese eine Perle. Das finden wir auch beim Herrn Jesus. Er verkaufte alles, was Er besaß. Und trotzdem gibt das noch nicht den ganzen Wert der Liebe Christi zu seiner Gemeinde wieder. Sogar in der Hingabe seines Lebens, was weiter geht als Besitz, ist die vollkommene Liebe noch nicht voll zu sehen, um die es hier geht. Das geht noch weiter. Hier steht, dass Er „sich selbst“ für die Gemeinde hingegeben hat. Er ging in den Tod und durch den Tod. Er ist auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Das alles hat Er in seiner vollkommenen Hingabe für seine Braut getan. So wird es hier vorgestellt. Und das ist das Beispiel, das den Männern hier vorgehalten wird. Dann ist der Mann in jedem Bestandteil seiner Existenz voll Liebe der Frau hingegeben, mit der er verbunden ist.
Hier geht es nicht um die Liebe Christi für Sünder. In Sündern war nichts Anziehendes für Ihn, während hier seine Liebe erst richtig durch das Anziehende an der Gemeinde geweckt wird. Von Ewigkeit her hat Er die Gemeinde lieb gehabt, weil Er sie nach Gottes Plänen sah. Er sieht sie noch immer auf diese Weise. Deswegen hat Er sich nicht nur am Kreuz hingegeben, sondern gibt sich noch immer hin, auch jetzt, wo Er im Himmel ist. Er setzt sich für sie mit einer nie nachlassenden Hingabe ein. Seine Hingabe begann, als Er auf die Erde kam, und ging noch weiter, als Er zum Kreuz ging. Aber sie geht immer noch weiter, bis zu dem Augenblick, wenn Er uns im Himmel vor sich hinstellen wird. Seine Liebe besteht darin, dass Er uns alles, was Er ist, zur Verfügung stellt. So soll die Liebe eines Mannes zu seiner Frau nicht auf die Zeit beschränkt sein, in der wir Anlass dazu haben. Nach dem Vorbild des Herrn Jesus soll sie allezeit da sein. Das ist die Norm.
Lies noch einmal Epheser 5,22–25.
Was wird von Männern und Frauen in ihrer Ehe erwartet? Warum?
Verse 22-25
Frauen und Männer
Eph 5,22. Eph 5,21 ist ein Verbindungsvers. Einerseits schließt dieser Vers den vorangehenden Abschnitt ab mit der Aufforderung, sich einander unterzuordnen. Das betrifft also die allgemeinen Beziehungen in der Gemeinde. Die gegenseitige Unterordnung ist ein sehr schönes Kennzeichen des neuen Menschen. Andererseits bildet dieser Vers auch eine Einleitung zum folgenden Abschnitt. Von Eph 5,22 an bis Kapitel 6,9 bekommen wir es nämlich mit verschiedenen irdischen Beziehungen zu tun, in denen die Unterordnung eine wichtige Rolle spielt. Du kannst das als praktische Auswirkung von Eph 5,21 ansehen.
Der Reihe nach geht es hier um das Verhältnis
1. zwischen Frau und Mann in der Ehe (Eph 5,22-33),
2. zwischen Kindern und Eltern in der Familie (Eph 6,1-4) und
3. zwischen Knechten und Herren in der Gesellschaft (Eph 6,5-9).
Es fällt auf, dass in all diesen Beziehungen zuerst die Seite angesprochen wird, die Gott der anderen „untergeordnet“ hat. Das zeigt Gottes besonderes Interesse an denen, die Er in ihre jeweilige Stellung eingesetzt hat. Sie bekommen insbesondere die Chance, in ihrer untergeordneten Stellung das zu zeigen, was den Herrn Jesus kennzeichnete. War Er es nicht, der sich in seinem Leben auf der Erde vollkommen untergeordnet hat? Du wirst auch merken, dass jeder genau auf dem Gebiet angesprochen wird, wo er oder sie schwach ist.
Unterordnung ist nicht „in“. In der Welt um uns herum wird der Frau erzählt, dass sie dem Mann gleich sei. Sie muss sich selbst beweisen, ihre Möglichkeiten entfalten und sich um ihre Rechte kümmern. Doch dabei geht man völlig an der Tatsache vorbei, dass sie erst dann wirklich glücklich ist und ihre Möglichkeiten so richtig entfalten kann, wenn sie für ihren Mann „Frau“ sein will. Christliche Frauen haben es da nicht so leicht, von den Einflüssen dieses Denkens frei zu bleiben. Das geht nur, wenn sie sich immer wieder die „Blaupause“ des Wortes Gottes vor Augen hält. Dabei darf sie bedenken, dass sie sich ihrem Mann unterordnen soll „als dem Herrn“. Hinter ihrem Mann darf sie den Herrn sehen. Eine Frau soll sich nicht erst dann ihrem Mann unterordnen, wenn er ihren Wünschen nachkommt, wenn sie in ihm einen Mann sieht, mit dem sie gut herauskommt. Sie soll sich ihm unterordnen, weil er ihr Mann ist.
Diese Ermahnung des Paulus an die Adresse der Frauen wird auch innerhalb der Christenheit ihrer Kraft beraubt und sogar wegdiskutiert. Deswegen ist es für dich wichtig, daran zu denken, dass das Wort Gottes auch in dieser Hinsicht nichts von seiner Kraft und Bedeutung verloren hat. Eine Frau, die trotz aller Widerstände darauf hört, wird auch den Segen erfahren, der darin liegt.
Eph 5,23. Wie so oft, hat Gott auch hierfür eine Erklärung. Er hat das so geregelt, weil die Beziehung zwischen dem Mann und seiner Frau ein Bild von der Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde ist. Dann verstehst du auch, warum Satan alles tun wird, diese göttliche Ordnung in der Ehe aufzuweichen. Satan hasst alles, was an Gott oder Christus denken lässt. Überall, wo der Mann als Haupt seiner Frau handelt und die Frau sich ihm unterordnet, ist das ein lebendiges Zeugnis von der Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde. Es ist das Vorrecht eines Christen, dieser Beziehung in seiner Ehe Gestalt zu geben. Dass der Mann das Haupt ist, bedeutet, dass er die Führung übernimmt und dass dies in Liebe geschieht. Diese Stellung gibt Gott Christus im Blick auf die Gemeinde.
Dieser Stellung wird noch etwas hinzugefügt, und zwar, dass Christus „des Leibes Heiland“ ist. „Heiland“ ist dasselbe Wort wie „Erhalter“. Vom Haupt, Christus, hängt das Heil, die Bewahrung und die Versorgung des Leibes (der Gemeinde) ab. Es widerspricht Gottes Absichten, wenn eine Frau, um ihre Eigenständigkeit in der Gesellschaft zu demonstrieren, ihr eigenes Einkommen verdient und losgelöst von ihrem „Erhalter“ für sich selbst sorgt. Ich rede hier nicht von dem Fall, dass eine gläubige Frau aufgrund von Armut arbeiten gehen muss. Sie verdient unseren Respekt. Oft geht es aber darum, Luxus zu haben und selbständig entscheiden zu können. Eigenes Geld und eigene Zeit führen zum Eigenleben. Die Einheit, wie sie in der Ehe vorgestellt wird, muss man in diesen Fällen suchen, wenn sie nicht ganz und gar verschwunden ist.
Eph 5,24. Frauen sind ein Bild von der Gemeinde. Die Gemeinde ist Christus untergeordnet. Weil Christus vollkommen ist in seinem Verhältnis zu seiner Frau, der Gemeinde, sollte es auch der Gemeinde nicht schwer fallen, sich Ihm unterzuordnen. Aber Männer, die ein Bild von Christus sind, sind nicht vollkommen. Das macht es Frauen oft schwer, sich ihren Männern wirklich unterzuordnen. Und doch ist nicht die Praxis der Männer die Norm für Unterordnung. Die Norm heißt: die Gemeinde in Bezug auf Christus, so wie dieses Verhältnis von Gott gesehen wird. Da bleibt kein Raum mehr für ein „ja, aber“. Da kann gesagt werden, dass sich Frauen ihren Männern „in allem“ unterordnen. Unterordnung ist eine Haltung, eine Gesinnung. Selbst wenn es Männer ihren Frauen schwer, ja durchaus unmöglich machen, bleibt trotzdem bestehen: „so auch die Frauen ihren Männern in allem“. Das heißt nicht, dass sie sich zu Dingen zwingen lassen müssen, die gegen die Schrift verstoßen. Dann müssen sie „nein“ sagen. Aber selbst dann sollen sie ihre Haltung der Unterordnung nicht aufgeben.
Eph 5,25. Nachdem Paulus sich nun in drei Versen an die Frauen gerichtet hat, richtet er sich in den folgenden neun Versen an die Männer. Die Norm für ihr Verhältnis zu ihren Frauen und ihre Liebe zu ihnen ist Christus und seine Liebe zur Gemeinde. Die Männer kommen also nicht besser weg als die Frauen. Im Gegenteil: ihr Vorbild ist viel höher. Die Liebe des Herrn Jesus und Gottes ist eine gebende Liebe. Um den richtigen Eindruck von solch einer Liebe zu bekommen, sind wir absolut von der Schrift und vom Geist abhängig. Andernfalls würden wir nur die göttliche Liebe schnell verfälschen oder mit unseren eigenen Empfindungen und Ideen von Liebe vermischen.
Die Liebe des Herrn Jesus zu seiner Gemeinde kannst du in dem Gleichnis von dem Kaufmann erkennen, der schöne Perlen suchte (Mt 13,45; 46). Dieser Kaufmann verkauft alles, was er hat, so wertvoll ist für ihn diese eine Perle. Das finden wir auch beim Herrn Jesus. Er verkaufte alles, was Er besaß. Und trotzdem gibt das noch nicht den ganzen Wert der Liebe Christi zu seiner Gemeinde wieder. Sogar in der Hingabe seines Lebens, was weiter geht als Besitz, ist die vollkommene Liebe noch nicht voll zu sehen, um die es hier geht. Das geht noch weiter. Hier steht, dass Er „sich selbst“ für die Gemeinde hingegeben hat. Er ging in den Tod und durch den Tod. Er ist auferstanden und in den Himmel aufgefahren. Das alles hat Er in seiner vollkommenen Hingabe für seine Braut getan. So wird es hier vorgestellt. Und das ist das Beispiel, das den Männern hier vorgehalten wird. Dann ist der Mann in jedem Bestandteil seiner Existenz voll Liebe der Frau hingegeben, mit der er verbunden ist.
Hier geht es nicht um die Liebe Christi für Sünder. In Sündern war nichts Anziehendes für Ihn, während hier seine Liebe erst richtig durch das Anziehende an der Gemeinde geweckt wird. Von Ewigkeit her hat Er die Gemeinde lieb gehabt, weil Er sie nach Gottes Plänen sah. Er sieht sie noch immer auf diese Weise. Deswegen hat Er sich nicht nur am Kreuz hingegeben, sondern gibt sich noch immer hin, auch jetzt, wo Er im Himmel ist. Er setzt sich für sie mit einer nie nachlassenden Hingabe ein. Seine Hingabe begann, als Er auf die Erde kam, und ging noch weiter, als Er zum Kreuz ging. Aber sie geht immer noch weiter, bis zu dem Augenblick, wenn Er uns im Himmel vor sich hinstellen wird. Seine Liebe besteht darin, dass Er uns alles, was Er ist, zur Verfügung stellt. So soll die Liebe eines Mannes zu seiner Frau nicht auf die Zeit beschränkt sein, in der wir Anlass dazu haben. Nach dem Vorbild des Herrn Jesus soll sie allezeit da sein. Das ist die Norm.
Lies noch einmal Epheser 5,22–25.
Was wird von Männern und Frauen in ihrer Ehe erwartet? Warum?
Verse 26-33
Christus und die Gemeinde
Eph 5,26. Christus hat sich für die Gemeinde hingegeben. Auf diese Darstellung seiner Liebe folgt nun zweimal „damit“, jeweils am Anfang von Eph 5,26; 27. Dieses Wort weist auf den Zweck hin, wozu Er dies tat. Wie schon vorher gesagt wurde, geht seine Hingabe über das Kreuz hinaus. Auch jetzt, wo Er im Himmel ist, gibt Er sich ganz der Sorge für seine Frau hin. Zuerst hat Christus die Gemeinde zu seinem Eigentum gemacht; nun setzt Er sich in seiner vollkommenen Liebe für sie ein, um sie so zu machen, wie Er sie sich wünscht. Er will sie weiter formen, um sie dafür tauglich zu machen, dass sie bald bei Ihm sein wird. Dafür ist es nötig, dass sie geheiligt und gereinigt wird.
Durch Heiligung wird sie völlig auf Ihn ausgerichtet: Die Gemeinde ist für Ihn da. Er kann es nicht gut finden, wenn sie Liebe oder auch nur Interesse für etwas anderes entwickelt, das nicht mit Ihm in Verbindung steht. Er will ihre ganze Liebe auf sich selbst richten und auf den Ort, wo Er ist, in den himmlischen Örtern. Er will sie für das interessieren, was sie in Ewigkeit in Verbindung mit Ihm sein wird. Er will seine Braut allezeit unter den Eindruck ihrer Verbindung mit Ihm bringen, der jetzt schon in der Herrlichkeit ist. Das führt zu dem Ergebnis, dass sie geheiligt wird – also abseits gestellt wird von dieser Welt –, um allein und ausschließlich für Ihn da zu sein. Dann ist im Herzen nichts anderes mehr vorhanden als die Wertschätzung der Herrlichkeit des Herrn Jesus.
Doch die Gemeinde hat auch Reinigung nötig. Sie ist noch in der Welt, und das bringt automatisch Verunreinigung mit sich. Diese Verunreinigung wird durch „die Waschung mit Wasser, durch das Wort“ entfernt. Durch das Lesen der Bibel, des Wortes Gottes, wirst du rein, wirst du den Schmutz los, der sich durch dein Leben in der Welt angesammelt hat. Hier geht es nicht um Sünden, die du getan hast. Es geht hier um Sachen, gegen die du nichts tun kannst. Du hörst faules Geschwätz oder Flüche. Das beschmutzt dich. Das kann hängen bleiben. Durch die Waschung mit dem Wort, also durch das Lesen der Bibel, wirst du wieder rein. Du bist nicht in der Lage, die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus zu genießen, wenn du diese Reinigung nicht erfährst. In Johannes 13 spricht der Herr Jesus jedenfalls so darüber (Joh 13,1-10). Lies auch deshalb jeden Tag im Wort Gottes.
Eph 5,27. Auch dieser Vers beginnt mit „damit“, und danach sehen wir einen zweiten Zweck seiner Hingabe. Hier wird auf das Endergebnis seiner Hingabe hingewiesen und auf sein Werk der Heiligung und Reinigung. Er will die Gemeinde schon bald vor sich hinstellen, ohne dass auch nur der geringste Makel an ihr ist. Doch dann geht es noch immer um ein negatives Merkmal. Er will sie vor sich hinstellen in all der Herrlichkeit, die Er selbst auf sie gelegt hat (vgl. Hes 16,14). Dann wird sie mit seiner Herrlichkeit bekleidet sein (Off 21,9; 10). Die Gemeinde ist dort ohne „Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen“. Dann wird nichts mehr da sein, was an Befleckung oder verfallende Schönheit erinnert, was auf der Erde nun mal unausweichlich ist. Nein, dann ist sie vollkommen heilig, ganz auf Ihn ausgerichtet, der sich selbst für sie hingegeben hat. Durch sein vollkommenes Werk der Reinigung ist sie dann völlig tadellos und wird nie mehr Schmutz an sich haben.
So stellt Er die Gemeinde nicht seinem Vater dar, sondern sich selbst. Sie befriedigt dann völlig die Wünsche seines Herzens. In dem Augenblick, wenn das in Erfüllung geht, ist die Gemeinde vollzählig. Dann kommt Er, um die Seinen zu sich zu nehmen. Zu diesem Zweck wird Er zuerst die Entschlafenen auferwecken, und danach wird Er uns, die Lebenden, verwandeln. Gemeinsam gehen wir so dem Herrn entgegen in die Luft. Dort wird die Begegnung stattfinden, und niemand sonst wird dabei sein. Was für ein Augenblick wird das für den Herrn Jesus sein!
Eph 5,28. Hier wiederholt Paulus, was er schon in Eph 5,25 gesagt hat, stellt es aber jetzt auf eine klare, sehr erhabene Grundlage. Wenn Mann und Frau sich in der Ehe so verhalten, wird ihre Ehe zu einer Quelle von ungekanntem und immer größer werdendem Glück. Gibt es Schwierigkeiten in ihrer Ehe, dann sehen sie in dem Vorbild Christi, dass die Liebe darauf eine Antwort hat. Sie merken, dass Schwierigkeiten häufig dazu da sind, diese Liebe noch stärker werden zu lassen. Mit diesem Vorbild Christi vor Augen gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Und noch ein Argument kommt dazu. Die Liebe des Mannes zu seiner Frau ist ebenso selbstverständlich wie die Liebe, die er zu sich selbst hat. Seine Frau ist kein Gebrauchsgegenstand, der innerhalb seiner Lebenswelt eine bestimmte Funktion hat, sonst aber völlig losgelöst von ihm ist. Im Gegenteil: Seine Frau bildet ein Ganzes mit ihm.
Eph 5,29. Paulus erklärt das, indem er das Bild vom Leib weiter ausarbeitet. Es ist ganz natürlich, dass ein Mann seine Frau genau so nährt und pflegt wie seinen eigenen Körper. So wie Männer dafür sorgen, dass ihr Körper genährt und warm gehalten wird (das ist die Bedeutung von „Pflegen“), sollen sie auch dafür sorgen, dass ihre Frauen genug zu essen bekommen und sich behaglich fühlen. Das können wir auch geistlich anwenden. Es ist wichtig, dass ein Mann sich geistlich ernährt; aber nicht weniger wichtig ist es, dass er auch die Bedürfnisse seiner Frau in dieser Hinsicht kennt und ihnen nachkommt. So soll er ihr auch Wärme geben. Diese spürt sie vor allem dann, wenn sie sich bei ihrem Mann geborgen fühlt, wenn er ihr Zeit und echte Beachtung schenkt, wenn er sie merken lässt, dass sie „etwas Besonderes“ für ihn ist. So geht Christus auch mit seiner Gemeinde um.
Eph 5,30. Und dann ersetzt Paulus fast unmerklich das eine Bild von der Gemeinde (die Frau) durch ein anders: den Leib. Eigentlich gebraucht er beide Bilder abwechselnd. Bei der Frau geht es um die Liebe, beim Leib um die Einheit. Die Gemeinde ist auch der Leib des Christus. Die Glieder sind die einzelnen Gläubigen, die aber doch gemeinsam seinen Leib bilden. Als Glieder am Leib Christi erleben wir, jeder persönlich, etwas von seiner sorgenden Liebe.
Eph 5,31. Die Einheit zwischen Mann und Frau in der Ehe ist keine Erfindung von Paulus. Davon ist schon auf den ersten Seiten der Bibel die Rede. Paulus verweist auf 1. Mose 2 (1Mo 2,24). Daraus geht hervor, dass Gott die Ehe eingesetzt hat, und zwar schon vor dem Sündenfall. Das Zitat zeigt, dass durch eine Ehe eine Einheit zustande kommt die (a) neu („Vater und Mutter verlassen“), (b) unzerbrechlich („der Frau anhangen“) und (c) total ist („ein Fleisch“).
Eph 5,32. In diesem Vers wird die tiefere Bedeutung der Ehe erklärt. In der Ehe hat Gott ein Abbild von Christus und der Gemeinde gegeben. Früher war das ein Geheimnis, den Menschen unbekannt. Doch nun macht Paulus, geleitet durch den Geist Gottes, dieses Geheimnis bekannt. Wenn er das nicht getan hätte, wie würden wir dann von der vollkommenen Einheit zwischen Christus und der Gemeinde und von der vollkommenen Liebe Christi zur Gemeinde gewusst haben? Auch diese Wahrheit war von Ewigkeit her in Gott verborgen. Die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde wird „groß“ genannt. Was damit verbunden ist, ist nicht auf ein Volk und nicht nur auf die Erde begrenzt, sondern erstreckt sich von Ewigkeit zu Ewigkeit und umfasst Himmel und Erde. Es gibt allerdings noch ein Geheimnis, das „groß“ genannt wird: Das findest du in 1. Timotheus 3 (1Tim 3,16).
Eph 5,33. Nachdem dieses göttliche Geheimnis entfaltet ist, kommt Paulus wieder auf die Praxis zurück. Er wünscht, dass die himmlische Wirklichkeit in jeder Ehe auf der Erde reflektiert wird. Dann folgt ein Schlusswort an den Mann, der mit „jeder von euch“ ganz persönlich angesprochen wird. In diesem Schlusswort wird wiederholt, was schon in den Eph 5,25-27 über „Lieben“ und in den Eph 5,28; 29 über „wie sich selbst“ gesagt wurde. Das Schlusswort an die Frau beinhaltet, dass sie ihren Mann achten soll, indem sie ihm den Platz einräumt, den Gott ihm gegeben hat.
Lies noch einmal Epheser 5,26–33.
Welche Bilder gebraucht Paulus für die Beziehung zwischen Mann und Frau? Was kennzeichnet diese Bilder?
Verse 26-33
Christus und die Gemeinde
Eph 5,26. Christus hat sich für die Gemeinde hingegeben. Auf diese Darstellung seiner Liebe folgt nun zweimal „damit“, jeweils am Anfang von Eph 5,26; 27. Dieses Wort weist auf den Zweck hin, wozu Er dies tat. Wie schon vorher gesagt wurde, geht seine Hingabe über das Kreuz hinaus. Auch jetzt, wo Er im Himmel ist, gibt Er sich ganz der Sorge für seine Frau hin. Zuerst hat Christus die Gemeinde zu seinem Eigentum gemacht; nun setzt Er sich in seiner vollkommenen Liebe für sie ein, um sie so zu machen, wie Er sie sich wünscht. Er will sie weiter formen, um sie dafür tauglich zu machen, dass sie bald bei Ihm sein wird. Dafür ist es nötig, dass sie geheiligt und gereinigt wird.
Durch Heiligung wird sie völlig auf Ihn ausgerichtet: Die Gemeinde ist für Ihn da. Er kann es nicht gut finden, wenn sie Liebe oder auch nur Interesse für etwas anderes entwickelt, das nicht mit Ihm in Verbindung steht. Er will ihre ganze Liebe auf sich selbst richten und auf den Ort, wo Er ist, in den himmlischen Örtern. Er will sie für das interessieren, was sie in Ewigkeit in Verbindung mit Ihm sein wird. Er will seine Braut allezeit unter den Eindruck ihrer Verbindung mit Ihm bringen, der jetzt schon in der Herrlichkeit ist. Das führt zu dem Ergebnis, dass sie geheiligt wird – also abseits gestellt wird von dieser Welt –, um allein und ausschließlich für Ihn da zu sein. Dann ist im Herzen nichts anderes mehr vorhanden als die Wertschätzung der Herrlichkeit des Herrn Jesus.
Doch die Gemeinde hat auch Reinigung nötig. Sie ist noch in der Welt, und das bringt automatisch Verunreinigung mit sich. Diese Verunreinigung wird durch „die Waschung mit Wasser, durch das Wort“ entfernt. Durch das Lesen der Bibel, des Wortes Gottes, wirst du rein, wirst du den Schmutz los, der sich durch dein Leben in der Welt angesammelt hat. Hier geht es nicht um Sünden, die du getan hast. Es geht hier um Sachen, gegen die du nichts tun kannst. Du hörst faules Geschwätz oder Flüche. Das beschmutzt dich. Das kann hängen bleiben. Durch die Waschung mit dem Wort, also durch das Lesen der Bibel, wirst du wieder rein. Du bist nicht in der Lage, die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus zu genießen, wenn du diese Reinigung nicht erfährst. In Johannes 13 spricht der Herr Jesus jedenfalls so darüber (Joh 13,1-10). Lies auch deshalb jeden Tag im Wort Gottes.
Eph 5,27. Auch dieser Vers beginnt mit „damit“, und danach sehen wir einen zweiten Zweck seiner Hingabe. Hier wird auf das Endergebnis seiner Hingabe hingewiesen und auf sein Werk der Heiligung und Reinigung. Er will die Gemeinde schon bald vor sich hinstellen, ohne dass auch nur der geringste Makel an ihr ist. Doch dann geht es noch immer um ein negatives Merkmal. Er will sie vor sich hinstellen in all der Herrlichkeit, die Er selbst auf sie gelegt hat (vgl. Hes 16,14). Dann wird sie mit seiner Herrlichkeit bekleidet sein (Off 21,9; 10). Die Gemeinde ist dort ohne „Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen“. Dann wird nichts mehr da sein, was an Befleckung oder verfallende Schönheit erinnert, was auf der Erde nun mal unausweichlich ist. Nein, dann ist sie vollkommen heilig, ganz auf Ihn ausgerichtet, der sich selbst für sie hingegeben hat. Durch sein vollkommenes Werk der Reinigung ist sie dann völlig tadellos und wird nie mehr Schmutz an sich haben.
So stellt Er die Gemeinde nicht seinem Vater dar, sondern sich selbst. Sie befriedigt dann völlig die Wünsche seines Herzens. In dem Augenblick, wenn das in Erfüllung geht, ist die Gemeinde vollzählig. Dann kommt Er, um die Seinen zu sich zu nehmen. Zu diesem Zweck wird Er zuerst die Entschlafenen auferwecken, und danach wird Er uns, die Lebenden, verwandeln. Gemeinsam gehen wir so dem Herrn entgegen in die Luft. Dort wird die Begegnung stattfinden, und niemand sonst wird dabei sein. Was für ein Augenblick wird das für den Herrn Jesus sein!
Eph 5,28. Hier wiederholt Paulus, was er schon in Eph 5,25 gesagt hat, stellt es aber jetzt auf eine klare, sehr erhabene Grundlage. Wenn Mann und Frau sich in der Ehe so verhalten, wird ihre Ehe zu einer Quelle von ungekanntem und immer größer werdendem Glück. Gibt es Schwierigkeiten in ihrer Ehe, dann sehen sie in dem Vorbild Christi, dass die Liebe darauf eine Antwort hat. Sie merken, dass Schwierigkeiten häufig dazu da sind, diese Liebe noch stärker werden zu lassen. Mit diesem Vorbild Christi vor Augen gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Und noch ein Argument kommt dazu. Die Liebe des Mannes zu seiner Frau ist ebenso selbstverständlich wie die Liebe, die er zu sich selbst hat. Seine Frau ist kein Gebrauchsgegenstand, der innerhalb seiner Lebenswelt eine bestimmte Funktion hat, sonst aber völlig losgelöst von ihm ist. Im Gegenteil: Seine Frau bildet ein Ganzes mit ihm.
Eph 5,29. Paulus erklärt das, indem er das Bild vom Leib weiter ausarbeitet. Es ist ganz natürlich, dass ein Mann seine Frau genau so nährt und pflegt wie seinen eigenen Körper. So wie Männer dafür sorgen, dass ihr Körper genährt und warm gehalten wird (das ist die Bedeutung von „Pflegen“), sollen sie auch dafür sorgen, dass ihre Frauen genug zu essen bekommen und sich behaglich fühlen. Das können wir auch geistlich anwenden. Es ist wichtig, dass ein Mann sich geistlich ernährt; aber nicht weniger wichtig ist es, dass er auch die Bedürfnisse seiner Frau in dieser Hinsicht kennt und ihnen nachkommt. So soll er ihr auch Wärme geben. Diese spürt sie vor allem dann, wenn sie sich bei ihrem Mann geborgen fühlt, wenn er ihr Zeit und echte Beachtung schenkt, wenn er sie merken lässt, dass sie „etwas Besonderes“ für ihn ist. So geht Christus auch mit seiner Gemeinde um.
Eph 5,30. Und dann ersetzt Paulus fast unmerklich das eine Bild von der Gemeinde (die Frau) durch ein anders: den Leib. Eigentlich gebraucht er beide Bilder abwechselnd. Bei der Frau geht es um die Liebe, beim Leib um die Einheit. Die Gemeinde ist auch der Leib des Christus. Die Glieder sind die einzelnen Gläubigen, die aber doch gemeinsam seinen Leib bilden. Als Glieder am Leib Christi erleben wir, jeder persönlich, etwas von seiner sorgenden Liebe.
Eph 5,31. Die Einheit zwischen Mann und Frau in der Ehe ist keine Erfindung von Paulus. Davon ist schon auf den ersten Seiten der Bibel die Rede. Paulus verweist auf 1. Mose 2 (1Mo 2,24). Daraus geht hervor, dass Gott die Ehe eingesetzt hat, und zwar schon vor dem Sündenfall. Das Zitat zeigt, dass durch eine Ehe eine Einheit zustande kommt die (a) neu („Vater und Mutter verlassen“), (b) unzerbrechlich („der Frau anhangen“) und (c) total ist („ein Fleisch“).
Eph 5,32. In diesem Vers wird die tiefere Bedeutung der Ehe erklärt. In der Ehe hat Gott ein Abbild von Christus und der Gemeinde gegeben. Früher war das ein Geheimnis, den Menschen unbekannt. Doch nun macht Paulus, geleitet durch den Geist Gottes, dieses Geheimnis bekannt. Wenn er das nicht getan hätte, wie würden wir dann von der vollkommenen Einheit zwischen Christus und der Gemeinde und von der vollkommenen Liebe Christi zur Gemeinde gewusst haben? Auch diese Wahrheit war von Ewigkeit her in Gott verborgen. Die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde wird „groß“ genannt. Was damit verbunden ist, ist nicht auf ein Volk und nicht nur auf die Erde begrenzt, sondern erstreckt sich von Ewigkeit zu Ewigkeit und umfasst Himmel und Erde. Es gibt allerdings noch ein Geheimnis, das „groß“ genannt wird: Das findest du in 1. Timotheus 3 (1Tim 3,16).
Eph 5,33. Nachdem dieses göttliche Geheimnis entfaltet ist, kommt Paulus wieder auf die Praxis zurück. Er wünscht, dass die himmlische Wirklichkeit in jeder Ehe auf der Erde reflektiert wird. Dann folgt ein Schlusswort an den Mann, der mit „jeder von euch“ ganz persönlich angesprochen wird. In diesem Schlusswort wird wiederholt, was schon in den Eph 5,25-27 über „Lieben“ und in den Eph 5,28; 29 über „wie sich selbst“ gesagt wurde. Das Schlusswort an die Frau beinhaltet, dass sie ihren Mann achten soll, indem sie ihm den Platz einräumt, den Gott ihm gegeben hat.
Lies noch einmal Epheser 5,26–33.
Welche Bilder gebraucht Paulus für die Beziehung zwischen Mann und Frau? Was kennzeichnet diese Bilder?