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Epheser 1

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Verse 1-2

Absender, Empfänger, Segenswunsch


Eph 1,1. Ebenso wie in den vier vorhergehenden Briefen stellt Paulus sich hier als „Apostel“ vor. Und so wie im 2. Brief an die Korinther sagt er dazu: „Christi Jesu durch Gottes Willen“ (2Kor 1,1). In einigen Briefen nennt er noch jemand anders als Absender. Hier tut er das nicht. Gott hatte Paulus, und nur ihm allein, das Geheimnis der Einheit zwischen Christus und der Gemeinde bekannt gemacht. Im Blick auf das Ziel dieses Briefes muss direkt deutlich sein, von welcher Stellung aus Paulus spricht. Deshalb stellt er sich als Apostel vor, was „Gesandter“ bedeutet. Gesandter heißt, dass er im Namen eines anderen kommt, eines Höheren, und zwar mit einer Botschaft dieses Höheren.

Er ist ein Apostel Christi Jesu, der ihn gesandt hat. Zur Ausübung seines Apostelamtes ist sein Auge beständig auf Christus Jesus gerichtet. Von Ihm, der als verherrlichter Mensch im Himmel ist, wurde er auch zum Apostel berufen (Apg 9,1-18). Der Ursprung seines Apostelamtes liegt im Willen Gottes und nicht in seinem eigenen Willen oder dem irgendeines anderen Menschen. Menschliche Anstellung war ausgeschlossen. Gott wollte Paulus als Apostel gebrauchen. Und was Gott will, das geschieht auch. Die Vollmacht des Paulus als Apostel ist sozusagen mit der Unterschrift Christi Jesu und Gottes versehen. Was Paulus schreibt, ist deshalb auch mit ihrer Autorität bekleidet.

Noch eben etwas über das Apostelamt des Paulus. Es besteht ein Unterschied zwischen seinem Apostelamt und dem der Zwölf. Der Unterschied liegt sowohl in der Berufung als auch in der Ausübung. Die Zwölf wurden vom Herrn Jesus berufen, als Er auf der Erde war (Lk 6,13). Paulus wurde von einem verherrlichten Herrn berufen (Apg 26,15-18). Ihm war das Apostelamt unter den Nationen und den Zwölfen das unter dem Volk Israel anvertraut (Gal 2,8). Die Berufung des Paulus durch den verherrlichten Herrn im Himmel macht auch den Charakter seines Dienstes deutlich. Der bezieht sich nämlich darauf, der Gemeinde zu erzählen, was ihre Verbindung mit Christus im Himmel ist. Wie bereits bemerkt: Darum geht es in diesem Brief.

Nachdem wir den Absender kennen, erfahren wir von den Empfängern. Hier steht nicht einfach: „An die Gemeinde in Ephesus.“ Hier steht viel mehr: Die Gläubigen dort werden als „Heilige und Treue“ angesprochen. Das sagt viel über ihr Leben als Gläubige und über den geistlichen Zustand, in dem sich die Gemeinde in Ephesus befand. Dieser geistliche Zustand ist wichtig für das, was Paulus schreiben wird. Hätte Paulus, wenn er sie als „Fleischliche“ hätte ansprechen müssen (siehe 1Kor 3,1), über solche erhabenen Segnungen zu ihnen sprechen können? Wenn er die tiefgehenden Wahrheiten, über die er den Ephesern schreibt, den Korinthern geschrieben hätte, wären zwei Reaktionen möglich gewesen:
1. entweder hätten sie einfach nicht verstanden, worum es Paulus ging, oder sie hätten es als Gerede eines Mannes abgetan, dem der Himmel voller Geigen hängt;
2. oder wenn sie verstandesmäßig begriffen hätten, worum es Paulus ging, wären sie dadurch wohl noch stolzer geworden. Sie rühmten sich bereits so vieler Gaben, und diese Segnungen kamen nun auch noch dazu.

Daran siehst du, dass jede Gemeinde einen Brief bekommt, der dem geistlichen Zustand entspricht, in dem sie sich befindet. Dieser Zustand wird durch das Verhalten, die Haltung und die Gesinnung der einzelnen Glieder der Gemeinde bestimmt.

Deshalb ist das auch auf dich und mich als einzelne Christen anwendbar. Um den vollen Genuss der herrlichen Dinge haben zu können, die Paulus in diesem Brief entfaltet, müssen du und ich in einem geistlichen Zustand sein, sodass wir als „Heilige und Treue“ bezeichnet werden können. Im Fall der Epheser geben diese Kennzeichen sehr treffend den Zustand wieder, der nötig ist, um die Mitteilungen in diesem Brief nicht nur empfangen zu können, sondern auch zu verstehen, sie zu genießen und schließlich Gott dafür anzubeten. Auch wird die Lehre des Briefes die Praxis ihres Glaubenslebens weiter prägen.

Die Kennzeichnung Heilige gibt an, dass die Gläubigen in Ephesus für Gott abgesondert waren. Im Prinzip gilt für jedes Kind Gottes, dass es geheiligt ist, dass Gott es von der ungläubigen Welt für sich beiseite gesetzt hat. Doch bei den Ephesern ist deutlich zu sehen, dass sie auch in ihrem praktischen Leben für Gott abgesondert waren. Sie machten nicht mit der Welt mit, sondern waren deutlich davon unterschieden. Die Kennzeichnung Treue zeigt, dass sie Gott und dem Herrn Jesus treu waren. Sie wichen nicht ab von dem gottgewollten Weg. Das griechische Wort für „Treue“ kann auch mit „Gläubige“ übersetzt werden. Die Gläubigen in Ephesus waren treu, und deshalb konnte Paulus ihnen diesen Brief schreiben. Auch die Zufügung „in Christus Jesus“ ist wichtig. Damit wird angegeben, dass ihr heiliges und treues Leben in der Stellung verankert war, die sie in Christus Jesus besaßen. Es ging nicht um sie, sondern um Ihn. Viele Male kommt in diesem Brief der Ausdruck in Ihm vor – in diesem Kapitel bereits achtmal. Es ist der Mühe wert, dem selbst einmal nachzugehen.

Der Brief ist an die Gemeinde „in Ephesus“ geschrieben. In Apostelgeschichte 18 kannst du einiges über diese Stadt lesen (Apg 18,19; 20). Paulus hat dort das Evangelium gepredigt. Er ist drei Jahre dort gewesen (Apg 20,31) und hat dort viel Widerstand erfahren (Apg 19,21-31). Als er weiterzog, überließ er die Gemeinde nicht ihrem Schicksal. Er veranlasste Timotheus, dort nach dem Rechten zu sehen (1Tim 1,3), und als dieser nicht länger dort sein kann, sendet er Tychikus (2Tim 4,12). Er hat auch miterlebt, wie die Gemeinde in Ephesus schließlich von dem Leben in Übereinstimmung mit ihren besonderen Vorrechten abgewichen ist. Er hat persönlich den Schmerz darüber gefühlt, denn unter denen, die in Asien waren und die sich von ihm abgewandt hatten, waren auch die Gläubigen von Ephesus, das in der Provinz Asien lag (2Tim 1,15). Der letzten Erwähnung von Ephesus begegnen wir im Sendschreiben des Apostels Johannes in Offenbarung 2 (Off 2,1-7). Was Johannes dort schreibt, zeigt, womit der Verfall angefangen hat – der Verfall, der sich durch die Jahrhunderte hin in der christlichen Kirche vollziehen würde und sich nun beinahe vollzogen hat. Das schließt an das an, was Paulus vorhersagte und wovor er die Gemeinde in Ephesus in Apostelgeschichte 20 warnte (Apg 20,29; 30).

Eph 1,2. Er muss das vor Augen gehabt haben, als er den Heiligen und Treuen Gnade und Friede wünschte. Nicht einfach Gnade und Frieden, sondern „Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus“. In Apostelgeschichte 20 hatte er sie auch schon „Gott und dem Wort seiner Gnade“ anbefohlen (Apg 20,32). Er wusste, dass die Zukunft, wenn es um das Festhalten der herrlichen Segnungen ging, die in diesem Brief beschrieben werden, nicht rosig aussah. Doch was für eine Ermutigung, auch für dich und mich, dass die Gnade immer reichlich vorhanden sein wird. Wenn du in einer lebendigen Verbindung mit Gott als Vater und mit Jesus als Herrn und Christus lebst, darfst du wissen, dass du von dieser Gnade umgeben bist. Die Folge ist, dass du Friede in deinem Herzen erfahren wirst, womit du durch die dunkelste Zeit gehen kannst. Der Brief beginnt und endet mit Gnade und Frieden (Eph 6,23; 24). Ist es nicht schön zu sehen, dass dieser Brief gleichsam von „Gnade und Friede“ umklammert ist?

Lies noch einmal Epheser 1,1.2.

Was sagen dir „Gnade“ und „Friede“?

Verse 1-2

Absender, Empfänger, Segenswunsch


Eph 1,1. Ebenso wie in den vier vorhergehenden Briefen stellt Paulus sich hier als „Apostel“ vor. Und so wie im 2. Brief an die Korinther sagt er dazu: „Christi Jesu durch Gottes Willen“ (2Kor 1,1). In einigen Briefen nennt er noch jemand anders als Absender. Hier tut er das nicht. Gott hatte Paulus, und nur ihm allein, das Geheimnis der Einheit zwischen Christus und der Gemeinde bekannt gemacht. Im Blick auf das Ziel dieses Briefes muss direkt deutlich sein, von welcher Stellung aus Paulus spricht. Deshalb stellt er sich als Apostel vor, was „Gesandter“ bedeutet. Gesandter heißt, dass er im Namen eines anderen kommt, eines Höheren, und zwar mit einer Botschaft dieses Höheren.

Er ist ein Apostel Christi Jesu, der ihn gesandt hat. Zur Ausübung seines Apostelamtes ist sein Auge beständig auf Christus Jesus gerichtet. Von Ihm, der als verherrlichter Mensch im Himmel ist, wurde er auch zum Apostel berufen (Apg 9,1-18). Der Ursprung seines Apostelamtes liegt im Willen Gottes und nicht in seinem eigenen Willen oder dem irgendeines anderen Menschen. Menschliche Anstellung war ausgeschlossen. Gott wollte Paulus als Apostel gebrauchen. Und was Gott will, das geschieht auch. Die Vollmacht des Paulus als Apostel ist sozusagen mit der Unterschrift Christi Jesu und Gottes versehen. Was Paulus schreibt, ist deshalb auch mit ihrer Autorität bekleidet.

Noch eben etwas über das Apostelamt des Paulus. Es besteht ein Unterschied zwischen seinem Apostelamt und dem der Zwölf. Der Unterschied liegt sowohl in der Berufung als auch in der Ausübung. Die Zwölf wurden vom Herrn Jesus berufen, als Er auf der Erde war (Lk 6,13). Paulus wurde von einem verherrlichten Herrn berufen (Apg 26,15-18). Ihm war das Apostelamt unter den Nationen und den Zwölfen das unter dem Volk Israel anvertraut (Gal 2,8). Die Berufung des Paulus durch den verherrlichten Herrn im Himmel macht auch den Charakter seines Dienstes deutlich. Der bezieht sich nämlich darauf, der Gemeinde zu erzählen, was ihre Verbindung mit Christus im Himmel ist. Wie bereits bemerkt: Darum geht es in diesem Brief.

Nachdem wir den Absender kennen, erfahren wir von den Empfängern. Hier steht nicht einfach: „An die Gemeinde in Ephesus.“ Hier steht viel mehr: Die Gläubigen dort werden als „Heilige und Treue“ angesprochen. Das sagt viel über ihr Leben als Gläubige und über den geistlichen Zustand, in dem sich die Gemeinde in Ephesus befand. Dieser geistliche Zustand ist wichtig für das, was Paulus schreiben wird. Hätte Paulus, wenn er sie als „Fleischliche“ hätte ansprechen müssen (siehe 1Kor 3,1), über solche erhabenen Segnungen zu ihnen sprechen können? Wenn er die tiefgehenden Wahrheiten, über die er den Ephesern schreibt, den Korinthern geschrieben hätte, wären zwei Reaktionen möglich gewesen:
1. entweder hätten sie einfach nicht verstanden, worum es Paulus ging, oder sie hätten es als Gerede eines Mannes abgetan, dem der Himmel voller Geigen hängt;
2. oder wenn sie verstandesmäßig begriffen hätten, worum es Paulus ging, wären sie dadurch wohl noch stolzer geworden. Sie rühmten sich bereits so vieler Gaben, und diese Segnungen kamen nun auch noch dazu.

Daran siehst du, dass jede Gemeinde einen Brief bekommt, der dem geistlichen Zustand entspricht, in dem sie sich befindet. Dieser Zustand wird durch das Verhalten, die Haltung und die Gesinnung der einzelnen Glieder der Gemeinde bestimmt.

Deshalb ist das auch auf dich und mich als einzelne Christen anwendbar. Um den vollen Genuss der herrlichen Dinge haben zu können, die Paulus in diesem Brief entfaltet, müssen du und ich in einem geistlichen Zustand sein, sodass wir als „Heilige und Treue“ bezeichnet werden können. Im Fall der Epheser geben diese Kennzeichen sehr treffend den Zustand wieder, der nötig ist, um die Mitteilungen in diesem Brief nicht nur empfangen zu können, sondern auch zu verstehen, sie zu genießen und schließlich Gott dafür anzubeten. Auch wird die Lehre des Briefes die Praxis ihres Glaubenslebens weiter prägen.

Die Kennzeichnung Heilige gibt an, dass die Gläubigen in Ephesus für Gott abgesondert waren. Im Prinzip gilt für jedes Kind Gottes, dass es geheiligt ist, dass Gott es von der ungläubigen Welt für sich beiseite gesetzt hat. Doch bei den Ephesern ist deutlich zu sehen, dass sie auch in ihrem praktischen Leben für Gott abgesondert waren. Sie machten nicht mit der Welt mit, sondern waren deutlich davon unterschieden. Die Kennzeichnung Treue zeigt, dass sie Gott und dem Herrn Jesus treu waren. Sie wichen nicht ab von dem gottgewollten Weg. Das griechische Wort für „Treue“ kann auch mit „Gläubige“ übersetzt werden. Die Gläubigen in Ephesus waren treu, und deshalb konnte Paulus ihnen diesen Brief schreiben. Auch die Zufügung „in Christus Jesus“ ist wichtig. Damit wird angegeben, dass ihr heiliges und treues Leben in der Stellung verankert war, die sie in Christus Jesus besaßen. Es ging nicht um sie, sondern um Ihn. Viele Male kommt in diesem Brief der Ausdruck in Ihm vor – in diesem Kapitel bereits achtmal. Es ist der Mühe wert, dem selbst einmal nachzugehen.

Der Brief ist an die Gemeinde „in Ephesus“ geschrieben. In Apostelgeschichte 18 kannst du einiges über diese Stadt lesen (Apg 18,19; 20). Paulus hat dort das Evangelium gepredigt. Er ist drei Jahre dort gewesen (Apg 20,31) und hat dort viel Widerstand erfahren (Apg 19,21-31). Als er weiterzog, überließ er die Gemeinde nicht ihrem Schicksal. Er veranlasste Timotheus, dort nach dem Rechten zu sehen (1Tim 1,3), und als dieser nicht länger dort sein kann, sendet er Tychikus (2Tim 4,12). Er hat auch miterlebt, wie die Gemeinde in Ephesus schließlich von dem Leben in Übereinstimmung mit ihren besonderen Vorrechten abgewichen ist. Er hat persönlich den Schmerz darüber gefühlt, denn unter denen, die in Asien waren und die sich von ihm abgewandt hatten, waren auch die Gläubigen von Ephesus, das in der Provinz Asien lag (2Tim 1,15). Der letzten Erwähnung von Ephesus begegnen wir im Sendschreiben des Apostels Johannes in Offenbarung 2 (Off 2,1-7). Was Johannes dort schreibt, zeigt, womit der Verfall angefangen hat – der Verfall, der sich durch die Jahrhunderte hin in der christlichen Kirche vollziehen würde und sich nun beinahe vollzogen hat. Das schließt an das an, was Paulus vorhersagte und wovor er die Gemeinde in Ephesus in Apostelgeschichte 20 warnte (Apg 20,29; 30).

Eph 1,2. Er muss das vor Augen gehabt haben, als er den Heiligen und Treuen Gnade und Friede wünschte. Nicht einfach Gnade und Frieden, sondern „Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus“. In Apostelgeschichte 20 hatte er sie auch schon „Gott und dem Wort seiner Gnade“ anbefohlen (Apg 20,32). Er wusste, dass die Zukunft, wenn es um das Festhalten der herrlichen Segnungen ging, die in diesem Brief beschrieben werden, nicht rosig aussah. Doch was für eine Ermutigung, auch für dich und mich, dass die Gnade immer reichlich vorhanden sein wird. Wenn du in einer lebendigen Verbindung mit Gott als Vater und mit Jesus als Herrn und Christus lebst, darfst du wissen, dass du von dieser Gnade umgeben bist. Die Folge ist, dass du Friede in deinem Herzen erfahren wirst, womit du durch die dunkelste Zeit gehen kannst. Der Brief beginnt und endet mit Gnade und Frieden (Eph 6,23; 24). Ist es nicht schön zu sehen, dass dieser Brief gleichsam von „Gnade und Friede“ umklammert ist?

Lies noch einmal Epheser 1,1.2.

Was sagen dir „Gnade“ und „Friede“?

Vers 3

Geistliche Segnung


Eph 1,3. Mit diesem Vers beginnt ein langer Satz, der bis Eph 1,14 reicht. Ab Eph 1,3 kommt ein ununterbrochener Strom von Segnungen über dich. Es ist gerade so, als würde Paulus erst nach Eph 1,14 stoppen, um Luft zu holen. In diesem Abschnitt liest du von der Quelle, dem Mittelpunkt, dem Gebiet, der Art, dem Anfang und dem Ziel dieser Segnungen. Dieser Abschnitt lässt sich in drei Teile einteilen. Jeder Teil schließt mit einem Lobpreis der Herrlichkeit Gottes (Eph 1,6; 12; 14). Eph 1,6 schließt den Teil ab, in dem es um den Willen Gottes geht (Eph 1,3-6); Eph 1,12 schließt den Teil ab, in dem das Werk des Sohnes im Mittelpunkt steht (Eph 1,7-12); Eph 1,14 schließlich schließt den Teil ab, der vom Heiligen Geist handelt (Eph 1,13; 14). Du siehst, dass alle drei Personen der Gottheit bei den Segnungen des Christen beteiligt sind.

Als Paulus nach den einleitenden Worten (Eph 1,1; 2) beginnen will, über die Segnungen des Christen zu schreiben, steigt zuerst ein Lobpreis aus seinem Herzen zu Gott auf. Er ist zutiefst von allem beeindruckt, was er – und jeder Christ – von Gott bekommen hat. Dafür lobt und ehrt er Gott. Was für ein wunderschöner Anfang! Mit dem „Gepriesen“, das er ausspricht, will er zum Ausdruck bringen, dass es über Gott nur gute Dinge zu sagen gibt. Preisen bedeutet nämlich, „zum Guten sagen“.

Er nennt Gott hier den „Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus“. Gott wird hier also als Gott und als Vater gesehen. Es sind die beiden Beziehungen, in denen Er zu seinem Sohn steht. Es sind auch die beiden Beziehungen, in denen Er zu dem Gläubigen steht: Er ist auch der Gott und Vater jedes seiner Kinder. Der Sohn ist „unser Herr Jesus Christus“; Paulus nennt Ihn bei seinem vollen Namen. Er ist Herr: Er hat alle Autorität. Er ist Jesus: Das ist der Name, den Er bekam, als Er geboren wurde (Mt 1,21) und der seine Erniedrigung und Demut ausdrückt. Er ist Christus, das heißt „Gesalbter“: Dieser Name drückt aus, dass Gott in Ihm alle seine Ratschlüsse erfüllen wird, wobei Christus darin den zentralen Platz einnimmt.

Die beiden Namen, mit denen Gott genannt wird, haben Bezug auf seine Beziehung zum Herrn Jesus. Für den Herrn Jesus als Mensch ist Er Gott. Der Herr Jesus nannte Ihn auf der Erde „mein Gott“. Für den Herrn Jesus als der ewige Sohn ist Er Vater. In Johannes 20 nennt der Herr Jesus beide Namen, und Er verbindet die Jünger mit sich, wenn Er sagt: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott“ (Joh 20,17). Indem Er diese Namen nennt, weist Er im Keim auf die besonderen christlichen Segnungen hin, die daraus hervorfließen.

Diese Namen Gottes, verbunden mit seinem Sohn, bilden den Ausgangspunkt für den Brief, den wir nun vor uns haben. Unsere Segnungen stehen in Zusammenhang mit diesen beiden Namen. Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus ist die absolute Quelle all unserer Segnungen. Mit diesem Namen haben die Gläubigen des Alten Testaments Gott nicht gekannt. Doch damals war auch noch keine Rede von einem auferstandenen und verherrlichten Herrn, und damit stehen die Segnungen dieses Briefes in Verbindung. Der auferstandene und von Gott verherrlichte Herr ist deren Mittelpunkt. Und wir haben durch unsere Verbindung sowohl mit Gott, dem Vater, als auch mit dem Herrn Jesus Christus teil daran bekommen. Wir haben teil daran bekommen, weil diese Segnungen uns nicht nur verheißen sind, sondern auch bereits in unserem Besitz sind. Dort steht nicht, dass Gott uns damit segnen will, sondern dass Er uns damit gesegnet hat.

Wir können uns nun die Art dieser Segnungen ansehen. Dort steht, dass es „geistliche Segnungen“ betrifft. Was das beinhaltet, wird deutlich, wenn wir sie mit den Segnungen Israels vergleichen. Wenn Israel gehorsam war, durfte es mit Segnungen rechnen, die sie vom Land und aus dem Boden holen konnten (5Mo 8,7-10). Ihre Segnungen waren also unter Bedingungen verheißen, und sie waren stofflich, materiell. Man konnte sie mit Händen fassen. Der Segen des Christen ist geistlich: Den kann man nicht mit seinen Händen, sondern nur auf eine geistliche Weise „fassen“, nämlich mit dem Herzen (Eph 1,17; 18). Mit seiner Erlangung ist auch keine Bedingung verbunden: „Der geistliche Segen“ ist das bedingungslose Teil jedes Christen. (Kurz zur Erinnerung: Es ist allerdings eine Voraussetzung, dass er nur von Heiligen und Treuen genossen werden kann (Eph 1,1).

Der Vergleich mit Israel ist ebenfalls hilfreich, wenn es um den Bereich geht, wo der Segen zu finden ist. Der Segen Israels befand sich auf der Erde, wo sie mit ihren Füßen standen (Jos 1,3). Der des Christen befindet sich in den himmlischen Örtern, mit der näheren Angabe „in Christus“. Diese Zufügung bildet den Kern aller empfangenen Segnungen. Kein einziger Segen ist uns außerhalb von Christus geschenkt. Für Gott und den Vater ist alles mit Ihm verbunden, dem Mann seines Wohlgefallens, der seinen ganzen Willen vollbracht hat. Alles, was ein allmächtiger Gott nur erdenken konnte, Ihm als Belohnung für das zu geben, was der Herr Jesus tat, hat Gott Ihm gegeben (Mt 11,27; Joh 3,35; Joh 13,3). Das große Wunder der Gnade ist nun, dass jeder, der an Ihn glaubt (Eph 1,13), an dem teilhat, was der Herr Jesus bekommen hat (Joh 17,22; 26).

Es gibt noch ein Wort, auf das ich hinweisen will, bevor wir zum folgenden Vers gehen, und das ist das Wort „jeder“. Du kannst aus dem Vorhergehenden zwar die Schlussfolgerung ziehen, dass Gott keinen einzigen Segen zurückgehalten hat, doch dieses „jeder“ legt noch einmal den Nachdruck darauf. Eine Fülle von Segen ist das Teil jedes Einzelnen, der „in Christus“ ist. Dass es um eine Fülle geht, kannst du auch an dem Wort „Segnung“ sehen, das in der Einzahl steht. Die Fülle des Segens könntest du auch in dem Ausdruck zusammenfassen: das ewige Leben. Jeder, der an den Herrn Jesus glaubt, hat ewiges Leben bekommen (Joh 3,14-16). In 1. Johannes 5 steht von dem Herrn Jesus: „Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben“ (1Joh 5,20). Daher hat jeder, der das ewige Leben hat, den Sohn als sein Leben. Die Schlussfolgerung ist, dass jeder, der glaubt, an allem teilhat, was der Sohn hat.

Wenn man sich ansieht, wie Johannes über den Segen spricht und wie Paulus das tut, kann man einen Unterschied feststellen. Johannes geht es darum, dass das Leben, der Sohn, in uns ist. Paulus spricht darüber, dass wir in dem Sohn, in Christus, sind und in dieser Stellung unsere Segnungen empfangen haben. Das widerspricht sich nicht, sondern ergänzt einander.

Zum Schluss dieses Abschnitts will ich dich darauf hinweisen, dass viele Christen sich des Reichtums, den sie in Christus besitzen, nicht bewusst sind. Ihnen geht es wie der alten Frau, die von ihrem Sohn aus dem Ausland einen Scheck mit einem großen Betrag bekam. Sie wusste nicht, was sie damit anfangen sollte. Sie betrachtete ihn bestenfalls als ein schönes Stück Papier, und der einzige Wert, den er für sie hatte, war das Wissen, dass er von ihrem Sohn kam. Sie hängte den Scheck an die Wand, mehr tat sie damit nicht. Doch dazu hatte ihr Sohn den Scheck nicht gesandt. Er wollte, dass sie ihn einlöste, um künftig ohne Sorgen leben zu können. Das Beispiel passt nicht völlig, doch es macht deutlich, wie viele Christen die von Gott geschenkten Segnungen betrachten. Ich hoffe von Herzen, dass es bei dir nicht so ist, sondern dass du alles genießen wirst, was Gott in Christus auch dir gegeben hat. Und was Gott gegeben hat, ist in diesem Brief in reichem Maß vorhanden.

Lies noch einmal Epheser 1,3.

Woran denkst du bei dem Namen „Gott“ und woran bei dem Namen „Vater“?

Vers 3

Geistliche Segnung


Eph 1,3. Mit diesem Vers beginnt ein langer Satz, der bis Eph 1,14 reicht. Ab Eph 1,3 kommt ein ununterbrochener Strom von Segnungen über dich. Es ist gerade so, als würde Paulus erst nach Eph 1,14 stoppen, um Luft zu holen. In diesem Abschnitt liest du von der Quelle, dem Mittelpunkt, dem Gebiet, der Art, dem Anfang und dem Ziel dieser Segnungen. Dieser Abschnitt lässt sich in drei Teile einteilen. Jeder Teil schließt mit einem Lobpreis der Herrlichkeit Gottes (Eph 1,6; 12; 14). Eph 1,6 schließt den Teil ab, in dem es um den Willen Gottes geht (Eph 1,3-6); Eph 1,12 schließt den Teil ab, in dem das Werk des Sohnes im Mittelpunkt steht (Eph 1,7-12); Eph 1,14 schließlich schließt den Teil ab, der vom Heiligen Geist handelt (Eph 1,13; 14). Du siehst, dass alle drei Personen der Gottheit bei den Segnungen des Christen beteiligt sind.

Als Paulus nach den einleitenden Worten (Eph 1,1; 2) beginnen will, über die Segnungen des Christen zu schreiben, steigt zuerst ein Lobpreis aus seinem Herzen zu Gott auf. Er ist zutiefst von allem beeindruckt, was er – und jeder Christ – von Gott bekommen hat. Dafür lobt und ehrt er Gott. Was für ein wunderschöner Anfang! Mit dem „Gepriesen“, das er ausspricht, will er zum Ausdruck bringen, dass es über Gott nur gute Dinge zu sagen gibt. Preisen bedeutet nämlich, „zum Guten sagen“.

Er nennt Gott hier den „Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus“. Gott wird hier also als Gott und als Vater gesehen. Es sind die beiden Beziehungen, in denen Er zu seinem Sohn steht. Es sind auch die beiden Beziehungen, in denen Er zu dem Gläubigen steht: Er ist auch der Gott und Vater jedes seiner Kinder. Der Sohn ist „unser Herr Jesus Christus“; Paulus nennt Ihn bei seinem vollen Namen. Er ist Herr: Er hat alle Autorität. Er ist Jesus: Das ist der Name, den Er bekam, als Er geboren wurde (Mt 1,21) und der seine Erniedrigung und Demut ausdrückt. Er ist Christus, das heißt „Gesalbter“: Dieser Name drückt aus, dass Gott in Ihm alle seine Ratschlüsse erfüllen wird, wobei Christus darin den zentralen Platz einnimmt.

Die beiden Namen, mit denen Gott genannt wird, haben Bezug auf seine Beziehung zum Herrn Jesus. Für den Herrn Jesus als Mensch ist Er Gott. Der Herr Jesus nannte Ihn auf der Erde „mein Gott“. Für den Herrn Jesus als der ewige Sohn ist Er Vater. In Johannes 20 nennt der Herr Jesus beide Namen, und Er verbindet die Jünger mit sich, wenn Er sagt: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott“ (Joh 20,17). Indem Er diese Namen nennt, weist Er im Keim auf die besonderen christlichen Segnungen hin, die daraus hervorfließen.

Diese Namen Gottes, verbunden mit seinem Sohn, bilden den Ausgangspunkt für den Brief, den wir nun vor uns haben. Unsere Segnungen stehen in Zusammenhang mit diesen beiden Namen. Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus ist die absolute Quelle all unserer Segnungen. Mit diesem Namen haben die Gläubigen des Alten Testaments Gott nicht gekannt. Doch damals war auch noch keine Rede von einem auferstandenen und verherrlichten Herrn, und damit stehen die Segnungen dieses Briefes in Verbindung. Der auferstandene und von Gott verherrlichte Herr ist deren Mittelpunkt. Und wir haben durch unsere Verbindung sowohl mit Gott, dem Vater, als auch mit dem Herrn Jesus Christus teil daran bekommen. Wir haben teil daran bekommen, weil diese Segnungen uns nicht nur verheißen sind, sondern auch bereits in unserem Besitz sind. Dort steht nicht, dass Gott uns damit segnen will, sondern dass Er uns damit gesegnet hat.

Wir können uns nun die Art dieser Segnungen ansehen. Dort steht, dass es „geistliche Segnungen“ betrifft. Was das beinhaltet, wird deutlich, wenn wir sie mit den Segnungen Israels vergleichen. Wenn Israel gehorsam war, durfte es mit Segnungen rechnen, die sie vom Land und aus dem Boden holen konnten (5Mo 8,7-10). Ihre Segnungen waren also unter Bedingungen verheißen, und sie waren stofflich, materiell. Man konnte sie mit Händen fassen. Der Segen des Christen ist geistlich: Den kann man nicht mit seinen Händen, sondern nur auf eine geistliche Weise „fassen“, nämlich mit dem Herzen (Eph 1,17; 18). Mit seiner Erlangung ist auch keine Bedingung verbunden: „Der geistliche Segen“ ist das bedingungslose Teil jedes Christen. (Kurz zur Erinnerung: Es ist allerdings eine Voraussetzung, dass er nur von Heiligen und Treuen genossen werden kann (Eph 1,1).

Der Vergleich mit Israel ist ebenfalls hilfreich, wenn es um den Bereich geht, wo der Segen zu finden ist. Der Segen Israels befand sich auf der Erde, wo sie mit ihren Füßen standen (Jos 1,3). Der des Christen befindet sich in den himmlischen Örtern, mit der näheren Angabe „in Christus“. Diese Zufügung bildet den Kern aller empfangenen Segnungen. Kein einziger Segen ist uns außerhalb von Christus geschenkt. Für Gott und den Vater ist alles mit Ihm verbunden, dem Mann seines Wohlgefallens, der seinen ganzen Willen vollbracht hat. Alles, was ein allmächtiger Gott nur erdenken konnte, Ihm als Belohnung für das zu geben, was der Herr Jesus tat, hat Gott Ihm gegeben (Mt 11,27; Joh 3,35; Joh 13,3). Das große Wunder der Gnade ist nun, dass jeder, der an Ihn glaubt (Eph 1,13), an dem teilhat, was der Herr Jesus bekommen hat (Joh 17,22; 26).

Es gibt noch ein Wort, auf das ich hinweisen will, bevor wir zum folgenden Vers gehen, und das ist das Wort „jeder“. Du kannst aus dem Vorhergehenden zwar die Schlussfolgerung ziehen, dass Gott keinen einzigen Segen zurückgehalten hat, doch dieses „jeder“ legt noch einmal den Nachdruck darauf. Eine Fülle von Segen ist das Teil jedes Einzelnen, der „in Christus“ ist. Dass es um eine Fülle geht, kannst du auch an dem Wort „Segnung“ sehen, das in der Einzahl steht. Die Fülle des Segens könntest du auch in dem Ausdruck zusammenfassen: das ewige Leben. Jeder, der an den Herrn Jesus glaubt, hat ewiges Leben bekommen (Joh 3,14-16). In 1. Johannes 5 steht von dem Herrn Jesus: „Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben“ (1Joh 5,20). Daher hat jeder, der das ewige Leben hat, den Sohn als sein Leben. Die Schlussfolgerung ist, dass jeder, der glaubt, an allem teilhat, was der Sohn hat.

Wenn man sich ansieht, wie Johannes über den Segen spricht und wie Paulus das tut, kann man einen Unterschied feststellen. Johannes geht es darum, dass das Leben, der Sohn, in uns ist. Paulus spricht darüber, dass wir in dem Sohn, in Christus, sind und in dieser Stellung unsere Segnungen empfangen haben. Das widerspricht sich nicht, sondern ergänzt einander.

Zum Schluss dieses Abschnitts will ich dich darauf hinweisen, dass viele Christen sich des Reichtums, den sie in Christus besitzen, nicht bewusst sind. Ihnen geht es wie der alten Frau, die von ihrem Sohn aus dem Ausland einen Scheck mit einem großen Betrag bekam. Sie wusste nicht, was sie damit anfangen sollte. Sie betrachtete ihn bestenfalls als ein schönes Stück Papier, und der einzige Wert, den er für sie hatte, war das Wissen, dass er von ihrem Sohn kam. Sie hängte den Scheck an die Wand, mehr tat sie damit nicht. Doch dazu hatte ihr Sohn den Scheck nicht gesandt. Er wollte, dass sie ihn einlöste, um künftig ohne Sorgen leben zu können. Das Beispiel passt nicht völlig, doch es macht deutlich, wie viele Christen die von Gott geschenkten Segnungen betrachten. Ich hoffe von Herzen, dass es bei dir nicht so ist, sondern dass du alles genießen wirst, was Gott in Christus auch dir gegeben hat. Und was Gott gegeben hat, ist in diesem Brief in reichem Maß vorhanden.

Lies noch einmal Epheser 1,3.

Woran denkst du bei dem Namen „Gott“ und woran bei dem Namen „Vater“?

Vers 4

Auserwählt


Eph 1,4. Nachdem Paulus in Eph 1,3 mit allgemeinen Worten über den Segen gesprochen hat, beginnt er in Eph 1,4 mit dem Entpacken. Dieser Vers nennt zuerst die Ewigkeit, die hinter uns liegt („vor Grundlegung der Welt“), und endet in der Ewigkeit, die vor uns liegt, wenn wir bei Gott sind („vor ihm“). Doch auch heutzutage gilt dieser Vers bereits. Wenn hier steht, „dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe“, heißt das, dass Gott uns nun auch bereits so sieht. So schaut Er auf uns. So hat Gott es gewollt, so ist sein Ratschluss, und so ist es geschehen.

Doch welchen Anlass hatte Gott, so zu entscheiden und so zu handeln? Den fand Er nicht bei uns. Kapitel 2 sagt, dass wir tot waren in unseren Vergehungen und Sünden (Eph 2,1). Und mit jemand, der tot ist, ist nichts anzufangen. Den Anlass fand Er daher auch nicht in etwas vom Menschen, in dir oder in mir, sondern in sich selbst und in seinem Sohn. Gott hat uns nämlich „in ihm“ auserwählt, das ist in Christus. Christus ist in der Ewigkeit immer die Freude Gottes gewesen. Nun hat es Gott gefallen, in die vollkommene Gemeinschaft, die immer zwischen Ihm und seinem Sohn bestanden hat, andere einzubeziehen.

Seine Absicht ist immer gewesen, dass Er sich auch an anderen erfreuen könnte, so wie an seinem Sohn. Das konnte nicht ohne Mitwirkung des Sohnes geschehen. Deshalb musste es in dem Sohn sein. So wie jeder Mensch von Natur „in Adam“ ist – das heißt, in diesem ersten Menschen gesehen wird, untrennbar mit ihm verbunden –, so hat Gott bestimmt, das jeder Gläubige untrennbar mit seinem Sohn verbunden ist. Er hat das in der Ewigkeit bestimmt, bevor Himmel und Erde geschaffen waren. Es gab damals nichts anderes als den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist und die vollkommene Liebe zwischen Ihnen. Der Herr Jesus weist darauf hin und bittet deshalb: „Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt“ (Joh 17,24). Vor Grundlegung der Welt hat Gott Menschen aus den Menschen, die auf der Erde leben würden, erwählt, um sie bei sich zu haben.

Der Grund für dieses Handeln Gottes ist seine Liebe zu seinem Sohn. Du sahst das auch schon an dem in Ihm am Anfang dieses Verses. Wenn du über die Auserwählung nachdenkst, können viele Fragen bei dir aufkommen. Du kannst dich fragen: Warum gerade ich und so viele andere nicht? Sind all die anderen denn auserwählt, um verloren zu gehen?

Ein paar Bemerkungen können dir vielleicht helfen. Eine erste Bemerkung ist, dass niemand auserwählt wird, um verloren zu gehen. Jeder Mensch ist verloren und unterliegt dem Gericht wegen seiner eigenen Sünden: „... denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Röm 3,23). Wenn Gott dann trotzdem Menschen vor dem Gericht bewahrt, ist das nicht ungerecht von Gott, sondern seine souveräne Barmherzigkeit.

Zweitens: Betrachte einmal Israel. Das Volk war von Gott aus allen Völkern auserwählt, um sein Volk zu sein. Er hatte das rein aufgrund seiner eigenen Liebe zu ihnen getan (5Mo 7,7; 8). Bedeutet das, dass Er mit den anderen Völkern nichts mehr zu tun haben wollte? Nein, Er wollte gerade, dass Israel für die anderen Völker ein Zeugnis wäre. Dadurch konnten sie ebenfalls zur Erkenntnis des einen, wahren Gottes kommen. Schau einmal in das Buch Jona.

Auserwählung ist daher etwas, was völlig von Gott ausgeht, unabhängig von dem Zustand, worin der Mensch sich befindet. Du musst Gott angehören, um Einsicht darüber zu bekommen. Deshalb ist das eine Wahrheit, die nur Gläubige verstehen können. Zum Ungläubigen muss gesagt werden, dass er sich bekehren muss, weil er sonst verloren geht. Zur Illustration dazu folgendes Beispiel: Über einer Tür hängt ein Schild, auf dem steht, dass jeder eingeladen ist hineinzukommen, um ein großes Geschenk in Empfang zu nehmen. Viele laufen vorbei. Einige gehen hinein. Wer hineingegangen ist, sieht innen über der Tür, wenn er sich umdreht, ein Schild hängen, auf dem steht: „Du bist auserwählt.“ Das macht deutlich, dass die Wahrheit von der „Auserwählung“ nur für die ist, die „drinnen“ sind.

Zurück nun zu „vor Grundlegung der Welt“. Dass von der Schöpfung noch nichts zu sehen war, war und ist für Gott kein Problem. Er steht über der Zeit. Für Ihn ist es immer gegenwärtige Zeit. Er weiß genau, was in einer Stunde oder in einem Jahrhundert geschehen wird. Wenn Er in die Zukunft schaut, ist die Zukunft für Ihn heute. Das ist einfach eine seiner göttlichen Eigenschaften. Er ist Gott. „... dass ich Gott bin, und sonst ist keiner, dass ich Gott bin und gar keiner wie ich; der ich von Anfang an das Ende verkünde und von alters her, was noch nicht geschehen ist“ (Jes 46,9; 10). Für dich und mich ist das nicht zu fassen. Doch wir können es glauben und bewundern.

Es ist schon beeindruckend, einen Blick für die Majestät Gottes zu bekommen. Doch es wird noch beeindruckender, wenn man entdeckt, dass Gott in seiner Souveränität auch an dich und mich persönlich gedacht hat, um uns für sich zu besitzen. Das kann man nicht erklären. Du kannst lediglich auf die Knie gehen und Ihn dafür anbeten, denn wie solltest du erklären, dass Er dich aus all den Milliarden Menschen zu solch einer erhabenen Stellung auserwählt hat: „vor ihm“? Das macht vollkommen deutlich, dass dieser Segen seinen Ursprung allein im Herzen Gottes findet.

Dass der Segen der Auserwählung vor Grundlegung der Welt bestimmt wurde, bedeutet, dass die Sünde, die in die Welt gekommen ist, darauf keinerlei Einfluss haben kann. Gott ist nicht überrascht durch die Tatsache, dass Menschen, die Er auserwählt hatte, Sünder werden würden. Dieses Problem wird hier nicht erwähnt. In Kapitel 2 wird Paulus allerdings darauf eingehen. Doch die Sünde wird hier wohl vorausgesetzt. Das sehen wir, wenn wir auf uns einwirken lassen, das Gott uns „heilig und untadelig“ vor sich haben wollte. Wer in seine Gegenwart kommt, muss dem völlig entsprechen, was Gott in seiner Heiligkeit ist, also ohne einen einzigen Flecken der Sünde.

Deshalb hat Er bestimmt, dass alle die, denen Er diesen Platz geben würde, „heilig und tadellos“ wären. „Heilig“ heißt, „beiseite gesetzt mit dem Ziel, für Gott zu sein“. „Untadelig“ heißt, dass kein einziger Flecken der Sünde vorhanden ist, vollkommen geeignet für die Gegenwart Gottes, der die Sünde nicht sehen noch dulden kann. Damit ist der Forderung der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes entsprochen. Auf welche Weise das geschehen ist, werden wir in Eph 1,7 sehen. Man könnte sagen, dass mit diesem Teil des Planes Gottes der „Botschaft“ entsprochen ist, „die wir [die Apostel] von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist“ (1Joh 1,5).

Doch damit kann Gott nicht zufrieden sein. Er will nicht nur nichts bei uns zu beanstanden haben, Er will auch, dass wir uns in seiner Liebe zu Hause fühlen. Er hat uns in eine Sphäre hineingebracht, die reine, das ist göttliche Liebe atmet. Gott ist erst zufrieden, wenn auch deutlich zum Ausdruck kommt, dass sein Plan vollkommen mit seiner Natur der Liebe übereinstimmt. Wer in der Gegenwart Gottes ist, sieht – wo immer er auch hinschaut – Heiligkeit und Liebe.

Lies noch einmal Epheser 1,4.

Denk noch einmal darüber nach, warum Gott dich auserwählt hat, und danke Ihm dafür, dass Er das getan hat.

Vers 4

Auserwählt


Eph 1,4. Nachdem Paulus in Eph 1,3 mit allgemeinen Worten über den Segen gesprochen hat, beginnt er in Eph 1,4 mit dem Entpacken. Dieser Vers nennt zuerst die Ewigkeit, die hinter uns liegt („vor Grundlegung der Welt“), und endet in der Ewigkeit, die vor uns liegt, wenn wir bei Gott sind („vor ihm“). Doch auch heutzutage gilt dieser Vers bereits. Wenn hier steht, „dass wir heilig und untadelig seien vor ihm in Liebe“, heißt das, dass Gott uns nun auch bereits so sieht. So schaut Er auf uns. So hat Gott es gewollt, so ist sein Ratschluss, und so ist es geschehen.

Doch welchen Anlass hatte Gott, so zu entscheiden und so zu handeln? Den fand Er nicht bei uns. Kapitel 2 sagt, dass wir tot waren in unseren Vergehungen und Sünden (Eph 2,1). Und mit jemand, der tot ist, ist nichts anzufangen. Den Anlass fand Er daher auch nicht in etwas vom Menschen, in dir oder in mir, sondern in sich selbst und in seinem Sohn. Gott hat uns nämlich „in ihm“ auserwählt, das ist in Christus. Christus ist in der Ewigkeit immer die Freude Gottes gewesen. Nun hat es Gott gefallen, in die vollkommene Gemeinschaft, die immer zwischen Ihm und seinem Sohn bestanden hat, andere einzubeziehen.

Seine Absicht ist immer gewesen, dass Er sich auch an anderen erfreuen könnte, so wie an seinem Sohn. Das konnte nicht ohne Mitwirkung des Sohnes geschehen. Deshalb musste es in dem Sohn sein. So wie jeder Mensch von Natur „in Adam“ ist – das heißt, in diesem ersten Menschen gesehen wird, untrennbar mit ihm verbunden –, so hat Gott bestimmt, das jeder Gläubige untrennbar mit seinem Sohn verbunden ist. Er hat das in der Ewigkeit bestimmt, bevor Himmel und Erde geschaffen waren. Es gab damals nichts anderes als den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist und die vollkommene Liebe zwischen Ihnen. Der Herr Jesus weist darauf hin und bittet deshalb: „Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt“ (Joh 17,24). Vor Grundlegung der Welt hat Gott Menschen aus den Menschen, die auf der Erde leben würden, erwählt, um sie bei sich zu haben.

Der Grund für dieses Handeln Gottes ist seine Liebe zu seinem Sohn. Du sahst das auch schon an dem in Ihm am Anfang dieses Verses. Wenn du über die Auserwählung nachdenkst, können viele Fragen bei dir aufkommen. Du kannst dich fragen: Warum gerade ich und so viele andere nicht? Sind all die anderen denn auserwählt, um verloren zu gehen?

Ein paar Bemerkungen können dir vielleicht helfen. Eine erste Bemerkung ist, dass niemand auserwählt wird, um verloren zu gehen. Jeder Mensch ist verloren und unterliegt dem Gericht wegen seiner eigenen Sünden: „... denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Röm 3,23). Wenn Gott dann trotzdem Menschen vor dem Gericht bewahrt, ist das nicht ungerecht von Gott, sondern seine souveräne Barmherzigkeit.

Zweitens: Betrachte einmal Israel. Das Volk war von Gott aus allen Völkern auserwählt, um sein Volk zu sein. Er hatte das rein aufgrund seiner eigenen Liebe zu ihnen getan (5Mo 7,7; 8). Bedeutet das, dass Er mit den anderen Völkern nichts mehr zu tun haben wollte? Nein, Er wollte gerade, dass Israel für die anderen Völker ein Zeugnis wäre. Dadurch konnten sie ebenfalls zur Erkenntnis des einen, wahren Gottes kommen. Schau einmal in das Buch Jona.

Auserwählung ist daher etwas, was völlig von Gott ausgeht, unabhängig von dem Zustand, worin der Mensch sich befindet. Du musst Gott angehören, um Einsicht darüber zu bekommen. Deshalb ist das eine Wahrheit, die nur Gläubige verstehen können. Zum Ungläubigen muss gesagt werden, dass er sich bekehren muss, weil er sonst verloren geht. Zur Illustration dazu folgendes Beispiel: Über einer Tür hängt ein Schild, auf dem steht, dass jeder eingeladen ist hineinzukommen, um ein großes Geschenk in Empfang zu nehmen. Viele laufen vorbei. Einige gehen hinein. Wer hineingegangen ist, sieht innen über der Tür, wenn er sich umdreht, ein Schild hängen, auf dem steht: „Du bist auserwählt.“ Das macht deutlich, dass die Wahrheit von der „Auserwählung“ nur für die ist, die „drinnen“ sind.

Zurück nun zu „vor Grundlegung der Welt“. Dass von der Schöpfung noch nichts zu sehen war, war und ist für Gott kein Problem. Er steht über der Zeit. Für Ihn ist es immer gegenwärtige Zeit. Er weiß genau, was in einer Stunde oder in einem Jahrhundert geschehen wird. Wenn Er in die Zukunft schaut, ist die Zukunft für Ihn heute. Das ist einfach eine seiner göttlichen Eigenschaften. Er ist Gott. „... dass ich Gott bin, und sonst ist keiner, dass ich Gott bin und gar keiner wie ich; der ich von Anfang an das Ende verkünde und von alters her, was noch nicht geschehen ist“ (Jes 46,9; 10). Für dich und mich ist das nicht zu fassen. Doch wir können es glauben und bewundern.

Es ist schon beeindruckend, einen Blick für die Majestät Gottes zu bekommen. Doch es wird noch beeindruckender, wenn man entdeckt, dass Gott in seiner Souveränität auch an dich und mich persönlich gedacht hat, um uns für sich zu besitzen. Das kann man nicht erklären. Du kannst lediglich auf die Knie gehen und Ihn dafür anbeten, denn wie solltest du erklären, dass Er dich aus all den Milliarden Menschen zu solch einer erhabenen Stellung auserwählt hat: „vor ihm“? Das macht vollkommen deutlich, dass dieser Segen seinen Ursprung allein im Herzen Gottes findet.

Dass der Segen der Auserwählung vor Grundlegung der Welt bestimmt wurde, bedeutet, dass die Sünde, die in die Welt gekommen ist, darauf keinerlei Einfluss haben kann. Gott ist nicht überrascht durch die Tatsache, dass Menschen, die Er auserwählt hatte, Sünder werden würden. Dieses Problem wird hier nicht erwähnt. In Kapitel 2 wird Paulus allerdings darauf eingehen. Doch die Sünde wird hier wohl vorausgesetzt. Das sehen wir, wenn wir auf uns einwirken lassen, das Gott uns „heilig und untadelig“ vor sich haben wollte. Wer in seine Gegenwart kommt, muss dem völlig entsprechen, was Gott in seiner Heiligkeit ist, also ohne einen einzigen Flecken der Sünde.

Deshalb hat Er bestimmt, dass alle die, denen Er diesen Platz geben würde, „heilig und tadellos“ wären. „Heilig“ heißt, „beiseite gesetzt mit dem Ziel, für Gott zu sein“. „Untadelig“ heißt, dass kein einziger Flecken der Sünde vorhanden ist, vollkommen geeignet für die Gegenwart Gottes, der die Sünde nicht sehen noch dulden kann. Damit ist der Forderung der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes entsprochen. Auf welche Weise das geschehen ist, werden wir in Eph 1,7 sehen. Man könnte sagen, dass mit diesem Teil des Planes Gottes der „Botschaft“ entsprochen ist, „die wir [die Apostel] von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist“ (1Joh 1,5).

Doch damit kann Gott nicht zufrieden sein. Er will nicht nur nichts bei uns zu beanstanden haben, Er will auch, dass wir uns in seiner Liebe zu Hause fühlen. Er hat uns in eine Sphäre hineingebracht, die reine, das ist göttliche Liebe atmet. Gott ist erst zufrieden, wenn auch deutlich zum Ausdruck kommt, dass sein Plan vollkommen mit seiner Natur der Liebe übereinstimmt. Wer in der Gegenwart Gottes ist, sieht – wo immer er auch hinschaut – Heiligkeit und Liebe.

Lies noch einmal Epheser 1,4.

Denk noch einmal darüber nach, warum Gott dich auserwählt hat, und danke Ihm dafür, dass Er das getan hat.

Verse 5-6

Zuvor bestimmt


Eph 1,5. In Eph 1,4 ging es um den Platz, den wir jetzt vor Gott einnehmen. Wir können nun ohne Scheu vor Gott stehen, weil Er uns dazu passend gemacht hat. Er sieht nichts mehr in uns, was im Gegensatz zu seiner Natur steht, die Licht ist, und zu seinem Wesen, das Liebe ist.

Eph 1,5 geht noch einen Schritt weiter. Darin geht es um das Verhältnis, in dem wir nun zu Gott stehen, nämlich dem Verhältnis der Sohnschaft. Auch dazu hat uns der Vater zuvor bestimmt, ebenfalls vor Grundlegung der Welt. Daher kann man von einer „Vorherbestimmung“ sprechen. Während „zuvor“ zurückschaut, lässt „bestimmt“ uns nach vorne schauen. Dort sehen wir das Ziel des Planes Gottes: Er wollte uns als Söhne für sich selbst haben. Das Wort „Sohnschaft“ kommt auch in Römer 8 und 9 und Galater 4 vor (Röm 8,15; 23; Röm 9,4; Gal 4,5) und bedeutet „zu Söhnen stellen“. Gott hat dich als „Sohn“ vor sich gestellt. In diesem Verhältnis stehst du nun vor Gott. Unbegreiflich, doch wahr!

Gott hat viele Engel in seiner Umgebung, und sie dienen Ihm. Doch an ihnen kann der Vater niemals die Freude finden, die Er an dem Sohn fand und findet. Diese Freude findet Er allein an dem Sohn und an denen, die mit dem Sohn verbunden sind und in derselben Beziehung zu Ihm stehen wie der Sohn. Achte darauf, dass dieses Mal nicht dort steht „in Jesus Christus“, sondern „durch Jesus Christus“. Wenn es um das Verhältnis geht, in dem wir als Söhne vor Gott stehen, sind wir dem Sohn nicht gleich. Es wird immer einen Unterschied geben zwischen Ihm, der der ewige Sohn war und ist, und uns, die zu Söhnen gemacht worden sind, weil wir das noch nicht waren. Diesen Unterschied siehst du auch in Johannes 20, wo der Herr Jesus sagt: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott“ (Joh 20,17), und nicht: „Ich fahre auf zu unserem Vater und zu unserem Gott.“

Dadurch, dass Gott uns als Söhne „adoptiert“, tut Er viel mehr, als der Not zu begegnen, in der du wegen deiner Sünden warst. Für Letzteres wäre Vergebung ausreichend gewesen. Doch du weißt es: Es geht hier um die Wünsche des Herzens Gottes und nicht um unsere Not. Um dieses Verlangen zu erfüllen, hat Er Söhne „adoptiert“. Er hat Menschen, die keinerlei Rechte an irgendetwas hatten, in seine Familie aufgenommen und als Söhne vor sich gestellt.

Neben der Tatsache, dass du ein Sohn bist, bist du auch noch ein Kind Gottes. Kindschaft und Sohnschaft sind unterschiedliche Bezeichnungen, die beide ein bestimmtes Verhältnis zu Gott angeben. Um ein „Sohn“ zu sein, brauchst du nicht erwachsen zu sein; du bist ab deiner Bekehrung sowohl ein Kind als auch ein Sohn. Kind Gottes gibt an, dass du aus Gott geboren bist und seine Natur bekommen hast. In der Sohnschaft sehen wir das Verlangen Gottes, Gemeinschaft mit seinen Kindern zu haben. An deinen Kindern kannst du dich erfreuen, doch mit deinem Sohn besprichst du auch Dinge. In der Geschäftswelt sieht man hin und wieder einen Namen wie „Müller und Söhne“, doch nicht „Müller und Kinder“. Bei Sohnschaft geht es darum, dass man dieselben Interessen teilt. Das ist es, woran Gott gedacht hat, als Er uns als Söhne annahm.

Als Er das tat, handelte Er „nach dem Wohlgefallen seines Willens“. Das ist wieder solch ein schöner Ausdruck, der zeigt, wie Gott zu diesem Handeln gekommen ist. Wenn Er es nur getan hätte, weil Er es wollte, hätte das den Nachdruck auf seine Souveränität gelegt. Doch dann wäre sein inneres Motiv verborgen geblieben. Deshalb wird mit seinem Willen sein „Wohlgefallen“ verbunden. Es zeigt die Freude, mit der Gott seinen Willen ausführte. Ein schönes Beispiel für dieses Wort findest du in den Evangelien. Dort hörst du wiederholt: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Mt 3,17; Mt 17,5). In diesem Ausspruch hörst du, wie erfreut der Vater über Ihn ist. Der Vater hatte diese Freude, weil der Herr Jesus, als einziger Mensch auf der Erde, vollkommen tat, was Er wollte. Der Herr Jesus sagt darüber: „Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe“ (Joh 4,34). Das Motiv zum Handeln des Vaters lag also in dem Wohlgefallen, das Er an dem Herrn Jesus hatte.

Eph 1,6. Sein Ziel damit war: „... zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade“. Nicht nur „seiner Gnade“, sondern „der Herrlichkeit seiner Gnade“. Seine Gnade wäre bereits sichtbar geworden, wenn Er uns unsere Sünden vergeben hätte. Wir hatten das Gericht, die Hölle, verdient. Wenn Er uns dem Gericht nicht ausliefert, sondern uns davor rettet, würden wir Ihm auch dafür schon ewig Dank und Ehre geben. Doch wie du gesehen hast, hatte Er mit uns einen viel höheren Plan. Wir dürfen bei Ihm sein als Söhne. Deshalb ist hier nicht länger die Rede von „seiner Gnade“, sondern von der „Herrlichkeit seiner Gnade“.

Wie bereits bei Eph 1,3 erwähnt, endet damit der erste Teil des Abschnitts der Eph 1,1-14. Der Teil, der nun folgt, zeigt, was Gott getan hat, um uns diesen herrlichen Platz vor sich selbst zu geben und was die entsprechenden Folgen in der Zukunft sind. Dieser Teil endet in Eph 1,12, wieder mit dem „Preise seiner Herrlichkeit“.

Bis hierhin hast du von dem Vorsatz Gottes gehört. In dem Teil, der nun folgt, zeigt Paulus, welche Schritte Gott sozusagen getan hat, um diesen Vorsatz auszuführen. Der erste Schritt ist, dass Er uns „begnadigt hat in dem Geliebten“. Wieder solch ein großartiger Ausdruck. „Begnadigt“ hat die Bedeutung von „angenehm gemacht“. Das bezeichnet die Gunst, in der wir nun vor Gott stehen (Röm 5,1). Du und ich, wir sind nicht angenehm in uns selbst. Wir sind das geworden, weil Gott uns so in seinem Sohn betrachtet, der hier mit dem vielsagenden Wort „Geliebter“ bezeichnet wird. Hier steht nicht wie in den vorhergehenden Versen, „in Christus“ oder „in Ihm“. Das würde hier nicht ausreichen. Es geht nicht um die Stellung, die der Herr Jesus vor Gott einnimmt. Nein, es geht darum, wer der Herr Jesus selbst für Gott ist.

Das Wort „Geliebter“ zeigt, wie sehr der Herr Jesus der besondere Gegenstand der Zuneigung und des Wohlgefallens Gottes ist. Alle Liebe des Vaters richtet sich auf seinen Sohn. Das war bereits in der Ewigkeit so. Und während seines Lebens auf der Erde hat der Herr Jesus dem Vater noch einen zusätzlichen Grund gegeben, Ihn zu lieben. Das liest du in Johannes 10: „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wiedernehme“ (Joh 10,17). Damit meint der Herr Jesus das Werk, das Er auf dem Kreuz vollbringen würde. Dort würde Er den Vater über die Maßen verherrlichen. Das war für den Vater ein erneuter Anlass, Ihn zu lieben. Und in Ihm, dem vom Vater Geliebten, sind wir gesegnet.

Im Alten Testament findet man dazu ein schönes Vorbild. Du liest in 3. Mose 1 vom Brandopfer. Das beschreibt den Herrn Jesus in seiner völligen Hingabe an Gott. In 3. Mose 7 steht dann, dass „dem Priester, der jemandes Brandopfer darbringt … die Haut des Brandopfers gehören“ soll (3Mo 7,8). Hier siehst du im Bild das, was wir im Epheserbrief lesen. Der Priester bekam die Haut des Brandopfers, er konnte sich damit bekleiden. So ist es nun auch mit dem Gläubigen. Der Priester stellt den Gläubigen dar. Der Gläubige, der Gott sagt, was der Herr Jesus für ihn getan hat (das ist es, was wir nun unter „opfern“ verstehen), darf wissen, dass er „angenehm gemacht ist in dem Geliebten“. Wenn der Vater uns sieht, sieht Er den Herrn Jesus.

Lies noch einmal Epheser 1,5.6.

Warum wollte Gott dich als Sohn haben?

Verse 5-6

Zuvor bestimmt


Eph 1,5. In Eph 1,4 ging es um den Platz, den wir jetzt vor Gott einnehmen. Wir können nun ohne Scheu vor Gott stehen, weil Er uns dazu passend gemacht hat. Er sieht nichts mehr in uns, was im Gegensatz zu seiner Natur steht, die Licht ist, und zu seinem Wesen, das Liebe ist.

Eph 1,5 geht noch einen Schritt weiter. Darin geht es um das Verhältnis, in dem wir nun zu Gott stehen, nämlich dem Verhältnis der Sohnschaft. Auch dazu hat uns der Vater zuvor bestimmt, ebenfalls vor Grundlegung der Welt. Daher kann man von einer „Vorherbestimmung“ sprechen. Während „zuvor“ zurückschaut, lässt „bestimmt“ uns nach vorne schauen. Dort sehen wir das Ziel des Planes Gottes: Er wollte uns als Söhne für sich selbst haben. Das Wort „Sohnschaft“ kommt auch in Römer 8 und 9 und Galater 4 vor (Röm 8,15; 23; Röm 9,4; Gal 4,5) und bedeutet „zu Söhnen stellen“. Gott hat dich als „Sohn“ vor sich gestellt. In diesem Verhältnis stehst du nun vor Gott. Unbegreiflich, doch wahr!

Gott hat viele Engel in seiner Umgebung, und sie dienen Ihm. Doch an ihnen kann der Vater niemals die Freude finden, die Er an dem Sohn fand und findet. Diese Freude findet Er allein an dem Sohn und an denen, die mit dem Sohn verbunden sind und in derselben Beziehung zu Ihm stehen wie der Sohn. Achte darauf, dass dieses Mal nicht dort steht „in Jesus Christus“, sondern „durch Jesus Christus“. Wenn es um das Verhältnis geht, in dem wir als Söhne vor Gott stehen, sind wir dem Sohn nicht gleich. Es wird immer einen Unterschied geben zwischen Ihm, der der ewige Sohn war und ist, und uns, die zu Söhnen gemacht worden sind, weil wir das noch nicht waren. Diesen Unterschied siehst du auch in Johannes 20, wo der Herr Jesus sagt: „Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott“ (Joh 20,17), und nicht: „Ich fahre auf zu unserem Vater und zu unserem Gott.“

Dadurch, dass Gott uns als Söhne „adoptiert“, tut Er viel mehr, als der Not zu begegnen, in der du wegen deiner Sünden warst. Für Letzteres wäre Vergebung ausreichend gewesen. Doch du weißt es: Es geht hier um die Wünsche des Herzens Gottes und nicht um unsere Not. Um dieses Verlangen zu erfüllen, hat Er Söhne „adoptiert“. Er hat Menschen, die keinerlei Rechte an irgendetwas hatten, in seine Familie aufgenommen und als Söhne vor sich gestellt.

Neben der Tatsache, dass du ein Sohn bist, bist du auch noch ein Kind Gottes. Kindschaft und Sohnschaft sind unterschiedliche Bezeichnungen, die beide ein bestimmtes Verhältnis zu Gott angeben. Um ein „Sohn“ zu sein, brauchst du nicht erwachsen zu sein; du bist ab deiner Bekehrung sowohl ein Kind als auch ein Sohn. Kind Gottes gibt an, dass du aus Gott geboren bist und seine Natur bekommen hast. In der Sohnschaft sehen wir das Verlangen Gottes, Gemeinschaft mit seinen Kindern zu haben. An deinen Kindern kannst du dich erfreuen, doch mit deinem Sohn besprichst du auch Dinge. In der Geschäftswelt sieht man hin und wieder einen Namen wie „Müller und Söhne“, doch nicht „Müller und Kinder“. Bei Sohnschaft geht es darum, dass man dieselben Interessen teilt. Das ist es, woran Gott gedacht hat, als Er uns als Söhne annahm.

Als Er das tat, handelte Er „nach dem Wohlgefallen seines Willens“. Das ist wieder solch ein schöner Ausdruck, der zeigt, wie Gott zu diesem Handeln gekommen ist. Wenn Er es nur getan hätte, weil Er es wollte, hätte das den Nachdruck auf seine Souveränität gelegt. Doch dann wäre sein inneres Motiv verborgen geblieben. Deshalb wird mit seinem Willen sein „Wohlgefallen“ verbunden. Es zeigt die Freude, mit der Gott seinen Willen ausführte. Ein schönes Beispiel für dieses Wort findest du in den Evangelien. Dort hörst du wiederholt: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Mt 3,17; Mt 17,5). In diesem Ausspruch hörst du, wie erfreut der Vater über Ihn ist. Der Vater hatte diese Freude, weil der Herr Jesus, als einziger Mensch auf der Erde, vollkommen tat, was Er wollte. Der Herr Jesus sagt darüber: „Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe“ (Joh 4,34). Das Motiv zum Handeln des Vaters lag also in dem Wohlgefallen, das Er an dem Herrn Jesus hatte.

Eph 1,6. Sein Ziel damit war: „... zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade“. Nicht nur „seiner Gnade“, sondern „der Herrlichkeit seiner Gnade“. Seine Gnade wäre bereits sichtbar geworden, wenn Er uns unsere Sünden vergeben hätte. Wir hatten das Gericht, die Hölle, verdient. Wenn Er uns dem Gericht nicht ausliefert, sondern uns davor rettet, würden wir Ihm auch dafür schon ewig Dank und Ehre geben. Doch wie du gesehen hast, hatte Er mit uns einen viel höheren Plan. Wir dürfen bei Ihm sein als Söhne. Deshalb ist hier nicht länger die Rede von „seiner Gnade“, sondern von der „Herrlichkeit seiner Gnade“.

Wie bereits bei Eph 1,3 erwähnt, endet damit der erste Teil des Abschnitts der Eph 1,1-14. Der Teil, der nun folgt, zeigt, was Gott getan hat, um uns diesen herrlichen Platz vor sich selbst zu geben und was die entsprechenden Folgen in der Zukunft sind. Dieser Teil endet in Eph 1,12, wieder mit dem „Preise seiner Herrlichkeit“.

Bis hierhin hast du von dem Vorsatz Gottes gehört. In dem Teil, der nun folgt, zeigt Paulus, welche Schritte Gott sozusagen getan hat, um diesen Vorsatz auszuführen. Der erste Schritt ist, dass Er uns „begnadigt hat in dem Geliebten“. Wieder solch ein großartiger Ausdruck. „Begnadigt“ hat die Bedeutung von „angenehm gemacht“. Das bezeichnet die Gunst, in der wir nun vor Gott stehen (Röm 5,1). Du und ich, wir sind nicht angenehm in uns selbst. Wir sind das geworden, weil Gott uns so in seinem Sohn betrachtet, der hier mit dem vielsagenden Wort „Geliebter“ bezeichnet wird. Hier steht nicht wie in den vorhergehenden Versen, „in Christus“ oder „in Ihm“. Das würde hier nicht ausreichen. Es geht nicht um die Stellung, die der Herr Jesus vor Gott einnimmt. Nein, es geht darum, wer der Herr Jesus selbst für Gott ist.

Das Wort „Geliebter“ zeigt, wie sehr der Herr Jesus der besondere Gegenstand der Zuneigung und des Wohlgefallens Gottes ist. Alle Liebe des Vaters richtet sich auf seinen Sohn. Das war bereits in der Ewigkeit so. Und während seines Lebens auf der Erde hat der Herr Jesus dem Vater noch einen zusätzlichen Grund gegeben, Ihn zu lieben. Das liest du in Johannes 10: „Darum liebt mich der Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wiedernehme“ (Joh 10,17). Damit meint der Herr Jesus das Werk, das Er auf dem Kreuz vollbringen würde. Dort würde Er den Vater über die Maßen verherrlichen. Das war für den Vater ein erneuter Anlass, Ihn zu lieben. Und in Ihm, dem vom Vater Geliebten, sind wir gesegnet.

Im Alten Testament findet man dazu ein schönes Vorbild. Du liest in 3. Mose 1 vom Brandopfer. Das beschreibt den Herrn Jesus in seiner völligen Hingabe an Gott. In 3. Mose 7 steht dann, dass „dem Priester, der jemandes Brandopfer darbringt … die Haut des Brandopfers gehören“ soll (3Mo 7,8). Hier siehst du im Bild das, was wir im Epheserbrief lesen. Der Priester bekam die Haut des Brandopfers, er konnte sich damit bekleiden. So ist es nun auch mit dem Gläubigen. Der Priester stellt den Gläubigen dar. Der Gläubige, der Gott sagt, was der Herr Jesus für ihn getan hat (das ist es, was wir nun unter „opfern“ verstehen), darf wissen, dass er „angenehm gemacht ist in dem Geliebten“. Wenn der Vater uns sieht, sieht Er den Herrn Jesus.

Lies noch einmal Epheser 1,5.6.

Warum wollte Gott dich als Sohn haben?

Verse 7-9

Erlösung, Vergebung, Geheimnis seines Willens


Eph 1,7. In den Eph 1,7-9 sehen wir die folgenden Schritte, die Gott getan hat, um seinen Vorsatz zu verwirklichen. Wir haben bereits gesehen, dass Gott uns „angenehm gemacht hat in dem Geliebten“. Nun lesen wir, was wir in dem Geliebten noch mehr bekommen haben, denn auf Ihn bezieht sich „in dem“ am Anfang von Eph 1,7. Wir haben in Ihm auch die „Erlösung“ und die „Vergebung“. Man könnte sagen, dass dies die Mittel sind, wodurch der Wille Gottes im Blick auf uns erfüllt werden konnte. Sowohl Vergebung als auch Erlösung sind durch das Werk Christi zustande gebracht worden und waren nötig, weil die Sünde in die Welt gekommen war.

Erlösung war nötig, weil wir völlig in der Macht der Sünde waren. Wir konnten uns nicht selbst befreien. Doch durch das Blut Christi ist Erlösung zustande gekommen. Das wird sehr schön in 2. Mose 12 illustriert. Das Volk Israel ist in Knechtschaft in Ägypten, und Gott erlöst es daraus. Die Grundlage für diese Erlösung ist das Blut eines Lammes, das geschlachtet werden musste. In 2. Mose 12 kannst du lesen, was der Israelit mit dem Blut tun musste und was das für Gott bedeutete (2Mo 12,2-13). Aufgrund des Blutes geht das Gericht am Israeliten vorbei und findet dort Erlösung aus der Macht Ägyptens statt. Es ist dir sicher klar, dass das Lamm in Ägypten ein Bild des Lammes Gottes ist, des Herrn Jesus. Was du verdient hattest, hat Er an deiner Stelle erlitten. In Ihm bist du erlöst, hast du die Erlösung empfangen.

Außer der Erlösung war auch „Vergebung“ deiner Übertretungen nötig. Du warst nicht nur in der Macht der Sünde, du lebtest auch danach. Das machten deine Taten gut deutlich. Was du tatest, war in jeder Hinsicht ein Übertreten dessen, was Gott gesagt hatte.

Übertretungen erfordern immer eine Strafe. Doch wie gewaltig ist es nun, dass Gott nicht dich dafür gestraft hat, sondern seinen eigenen Sohn. In Ihm hast du Vergebung empfangen.

Obwohl Erlösung und Vergebung gebracht haben, was du nötig hattest, steht deine Not hier nicht im Vordergrund. Nein, es ist die Absicht des Heiligen Geistes, in der Erlösung und der Vergebung den „Reichtum seiner [d. i. Gottes] Gnade“ zu unterstreichen. Auf diese Weise kommen Gottes Herz und Gesinnung zum Ausdruck. In diesem Vers, wo wir mit unseren Sünden einbezogen sind, kommt der „Reichtum seiner Gnade“ zum Ausdruck. In Eph 1,6, wo alles nur um Gott ging, war es die „Herrlichkeit seiner Gnade“. Der Reichtum seiner Gnade steht der Armut unserer Sünden gegenüber, in denen wir uns befanden. Zugleich ist es nicht nur eine Gnade, die dem entspricht, was nötig ist. Gott entspricht nicht nur unseren Bedürfnissen, sondern tut viel mehr. Er handelt entsprechend seinem Reichtum.

Dieser Reichtum wird in den Eph 1,8; 9 beschrieben. Du siehst dort den toten, ohnmächtigen Sünder (dich!) zu einer so großen Höhe emporgehoben, dass er (du!) Einsicht in die Geheimnisse des Herzens Gottes bekommt, sodass er (du!) sie mit Ihm teilen kann. Auch dabei geht es um die Pläne Gottes, die Er von Ewigkeit her in seinem Herzen hatte, deren Ausführung jedoch noch kommen muss. Es ist also etwas anderes als das, was du bis hierher gesehen hast, nämlich das, was im Herzen Gottes für dich war und was Er auch in die Tat umgesetzt hat. Du hast teil daran: Du bist gesegnet mit jeder geistlichen Segnung; du bist auserwählt; Gott sieht dich als heilig und untadelig; Er hat dich als Sohn angenommen; du bist angenehm gemacht in dem Geliebten; Er hat dich erlöst und dir vergeben. All das steht in den Eph 1,3-7. Und das alles ist echt wahr.

Eph 1,8. Doch als würde das nicht reichen, hat Er darüber hinaus noch mehr Segnungen für dich bereitliegen. Die kommen nun an die Reihe. Auch daran will Er dich teilhaben lassen, damit du dich jetzt schon an dem erfreuen kannst, was noch kommt. Um das, was in seinem Herzen ist, mit dir teilen zu können, hat Er in dem Überfluss des Reichtums seiner Gnade dir „alle Weisheit und Einsicht“ zur Verfügung gestellt. Wie sollten wir etwas von den Plänen und Taten Gottes begreifen können, wenn Er selbst uns nicht dazu in die Lage versetzen würde. Auch hier triffst du wieder Überfluss an: Gott gibt Weisheit und Einsicht nicht spärlich, sondern „alle“ Weisheit. Er weiß genau, was nötig ist, um uns in die Pläne seines Herzens einzuführen. Dazu hat Er uns zuerst zu Söhnen gemacht. Wie du noch wissen wirst, hat Er das gerade deshalb getan, um seine Gedanken mit uns teilen zu können. Als Söhne hat Er uns zu einer Stellung „emporgehoben“, wo Er mit uns auf seinem Niveau sprechen kann. Dabei hat Er uns mit „aller Weisheit und Einsicht“ ausgestattet. Man kann zwar etwas bekannt machen, doch wenn die „Zielgruppe“ nichts davon versteht, erreicht man nicht viel damit. So hat Gott es also nicht gemacht.

Eph 1,9. Gott hat uns Weisheit und Einsicht gegeben, weil „er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens“. Hier hast du, was Gott mit uns teilen wollte. Es geht um Dinge, die Er noch nie jemand erzählt hat, auch nicht jemand von seinem Volk im Alten Testament. Was dieses Geheimnis enthält, steht in den Eph 1,10; 11. Es betrifft die Regierung des Herrn Jesus über alle Dinge.

Nun könntest du sagen: „Das war doch kein Geheimnis; das war doch auch im Alten Testament bekannt.“ Und dann kannst du dazu z. B. auf Psalm 8 hinweisen (Ps 8,4-10). Da hast du Recht. Doch das ist nicht das Geheimnis, um das es hier geht. In diesem Geheimnis geht es um die Regierung des Herrn Jesus über alle Dinge zusammen mit der Gemeinde. Und das war im Alten Testament nicht bekannt gemacht. Der Apostel war es, der den besonderen Dienst bekommen hat, dieses Geheimnis bekannt zu machen. In Kapitel 3 wird er das näher erklären.

Das Geheimnis der Einheit zwischen dem Herrn Jesus und der Gemeinde ist für die Welt noch immer ein Geheimnis. In 1. Johannes 3 liest du einen ähnlichen Gedanken: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden“ (1Joh 3,2). Johannes will sagen, dass die Welt nun noch nichts von der Tatsache sieht, dass wir Kinder Gottes sind. Das wird die Welt erst sehen, wenn der Herr Jesus zurückkommt und wir mit Ihm (Kol 3,4; 2Thes 1,7-10). Das Geheimnis ist nur denen bekannt gemacht, die zur Gemeinde gehören. Leider ist sogar für viele Glieder dieser Gemeinde diese Einheit noch immer ein Geheimnis. Alle, die meinen, dass die Gemeinde die Fortsetzung von Israel sei, begreifen nicht, dass die Gemeinde ihren Ursprung und ihr Ziel im Himmel hat. Gerade dadurch, dass sie so auf die Erde ausgerichtet sind, erkennen sie das nicht, woran Gott sein „Wohlgefallen“ hat.

Gott findet seine Freude daran, diese Dinge in dieser Zeit seinen Kindern mitzuteilen. Schau dir kurz noch einmal in Eph 1,6 an, wo du auch vom Wohlgefallen Gottes gelesen hast. Dort war es seine Freude, Söhne für sich selbst zu haben, und das bereits jetzt. Hier ist es seine Freude, diese Söhne mit dem bekannt zu machen, was Er in der Zukunft mit Christus und der Gemeinde tun wird. Gott war überhaupt nicht verpflichtet, dieses Geheimnis, „das er sich vorgesetzt hat in sich selbst“, mit uns zu teilen, doch Er wollte das so gern. Noch einmal wird hier die Tatsache nachdrücklich betont, dass alle seine Vorsätze ihren Ursprung in Ihm selbst haben. Er hatte keine einzige Verpflichtung gegen irgendjemand, sie bekannt zu machen. Er hätte sie genauso gut für sich behalten können. Doch Er ist damit herausgekommen und hat sie einer von Ihm selbst erwählten Gruppe von Menschen bekannt gemacht. Ist es nicht ein großes Wunder, dass du und ich dazu gehören dürfen?

Lies noch einmal Epheser 1,7–9.

Sieh dir noch einmal die Schritte an, die Gott getan hat, um seine Vorsätze auszuführen, und danke Ihm für jeden Schritt.

Verse 7-9

Erlösung, Vergebung, Geheimnis seines Willens


Eph 1,7. In den Eph 1,7-9 sehen wir die folgenden Schritte, die Gott getan hat, um seinen Vorsatz zu verwirklichen. Wir haben bereits gesehen, dass Gott uns „angenehm gemacht hat in dem Geliebten“. Nun lesen wir, was wir in dem Geliebten noch mehr bekommen haben, denn auf Ihn bezieht sich „in dem“ am Anfang von Eph 1,7. Wir haben in Ihm auch die „Erlösung“ und die „Vergebung“. Man könnte sagen, dass dies die Mittel sind, wodurch der Wille Gottes im Blick auf uns erfüllt werden konnte. Sowohl Vergebung als auch Erlösung sind durch das Werk Christi zustande gebracht worden und waren nötig, weil die Sünde in die Welt gekommen war.

Erlösung war nötig, weil wir völlig in der Macht der Sünde waren. Wir konnten uns nicht selbst befreien. Doch durch das Blut Christi ist Erlösung zustande gekommen. Das wird sehr schön in 2. Mose 12 illustriert. Das Volk Israel ist in Knechtschaft in Ägypten, und Gott erlöst es daraus. Die Grundlage für diese Erlösung ist das Blut eines Lammes, das geschlachtet werden musste. In 2. Mose 12 kannst du lesen, was der Israelit mit dem Blut tun musste und was das für Gott bedeutete (2Mo 12,2-13). Aufgrund des Blutes geht das Gericht am Israeliten vorbei und findet dort Erlösung aus der Macht Ägyptens statt. Es ist dir sicher klar, dass das Lamm in Ägypten ein Bild des Lammes Gottes ist, des Herrn Jesus. Was du verdient hattest, hat Er an deiner Stelle erlitten. In Ihm bist du erlöst, hast du die Erlösung empfangen.

Außer der Erlösung war auch „Vergebung“ deiner Übertretungen nötig. Du warst nicht nur in der Macht der Sünde, du lebtest auch danach. Das machten deine Taten gut deutlich. Was du tatest, war in jeder Hinsicht ein Übertreten dessen, was Gott gesagt hatte.

Übertretungen erfordern immer eine Strafe. Doch wie gewaltig ist es nun, dass Gott nicht dich dafür gestraft hat, sondern seinen eigenen Sohn. In Ihm hast du Vergebung empfangen.

Obwohl Erlösung und Vergebung gebracht haben, was du nötig hattest, steht deine Not hier nicht im Vordergrund. Nein, es ist die Absicht des Heiligen Geistes, in der Erlösung und der Vergebung den „Reichtum seiner [d. i. Gottes] Gnade“ zu unterstreichen. Auf diese Weise kommen Gottes Herz und Gesinnung zum Ausdruck. In diesem Vers, wo wir mit unseren Sünden einbezogen sind, kommt der „Reichtum seiner Gnade“ zum Ausdruck. In Eph 1,6, wo alles nur um Gott ging, war es die „Herrlichkeit seiner Gnade“. Der Reichtum seiner Gnade steht der Armut unserer Sünden gegenüber, in denen wir uns befanden. Zugleich ist es nicht nur eine Gnade, die dem entspricht, was nötig ist. Gott entspricht nicht nur unseren Bedürfnissen, sondern tut viel mehr. Er handelt entsprechend seinem Reichtum.

Dieser Reichtum wird in den Eph 1,8; 9 beschrieben. Du siehst dort den toten, ohnmächtigen Sünder (dich!) zu einer so großen Höhe emporgehoben, dass er (du!) Einsicht in die Geheimnisse des Herzens Gottes bekommt, sodass er (du!) sie mit Ihm teilen kann. Auch dabei geht es um die Pläne Gottes, die Er von Ewigkeit her in seinem Herzen hatte, deren Ausführung jedoch noch kommen muss. Es ist also etwas anderes als das, was du bis hierher gesehen hast, nämlich das, was im Herzen Gottes für dich war und was Er auch in die Tat umgesetzt hat. Du hast teil daran: Du bist gesegnet mit jeder geistlichen Segnung; du bist auserwählt; Gott sieht dich als heilig und untadelig; Er hat dich als Sohn angenommen; du bist angenehm gemacht in dem Geliebten; Er hat dich erlöst und dir vergeben. All das steht in den Eph 1,3-7. Und das alles ist echt wahr.

Eph 1,8. Doch als würde das nicht reichen, hat Er darüber hinaus noch mehr Segnungen für dich bereitliegen. Die kommen nun an die Reihe. Auch daran will Er dich teilhaben lassen, damit du dich jetzt schon an dem erfreuen kannst, was noch kommt. Um das, was in seinem Herzen ist, mit dir teilen zu können, hat Er in dem Überfluss des Reichtums seiner Gnade dir „alle Weisheit und Einsicht“ zur Verfügung gestellt. Wie sollten wir etwas von den Plänen und Taten Gottes begreifen können, wenn Er selbst uns nicht dazu in die Lage versetzen würde. Auch hier triffst du wieder Überfluss an: Gott gibt Weisheit und Einsicht nicht spärlich, sondern „alle“ Weisheit. Er weiß genau, was nötig ist, um uns in die Pläne seines Herzens einzuführen. Dazu hat Er uns zuerst zu Söhnen gemacht. Wie du noch wissen wirst, hat Er das gerade deshalb getan, um seine Gedanken mit uns teilen zu können. Als Söhne hat Er uns zu einer Stellung „emporgehoben“, wo Er mit uns auf seinem Niveau sprechen kann. Dabei hat Er uns mit „aller Weisheit und Einsicht“ ausgestattet. Man kann zwar etwas bekannt machen, doch wenn die „Zielgruppe“ nichts davon versteht, erreicht man nicht viel damit. So hat Gott es also nicht gemacht.

Eph 1,9. Gott hat uns Weisheit und Einsicht gegeben, weil „er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens“. Hier hast du, was Gott mit uns teilen wollte. Es geht um Dinge, die Er noch nie jemand erzählt hat, auch nicht jemand von seinem Volk im Alten Testament. Was dieses Geheimnis enthält, steht in den Eph 1,10; 11. Es betrifft die Regierung des Herrn Jesus über alle Dinge.

Nun könntest du sagen: „Das war doch kein Geheimnis; das war doch auch im Alten Testament bekannt.“ Und dann kannst du dazu z. B. auf Psalm 8 hinweisen (Ps 8,4-10). Da hast du Recht. Doch das ist nicht das Geheimnis, um das es hier geht. In diesem Geheimnis geht es um die Regierung des Herrn Jesus über alle Dinge zusammen mit der Gemeinde. Und das war im Alten Testament nicht bekannt gemacht. Der Apostel war es, der den besonderen Dienst bekommen hat, dieses Geheimnis bekannt zu machen. In Kapitel 3 wird er das näher erklären.

Das Geheimnis der Einheit zwischen dem Herrn Jesus und der Gemeinde ist für die Welt noch immer ein Geheimnis. In 1. Johannes 3 liest du einen ähnlichen Gedanken: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden“ (1Joh 3,2). Johannes will sagen, dass die Welt nun noch nichts von der Tatsache sieht, dass wir Kinder Gottes sind. Das wird die Welt erst sehen, wenn der Herr Jesus zurückkommt und wir mit Ihm (Kol 3,4; 2Thes 1,7-10). Das Geheimnis ist nur denen bekannt gemacht, die zur Gemeinde gehören. Leider ist sogar für viele Glieder dieser Gemeinde diese Einheit noch immer ein Geheimnis. Alle, die meinen, dass die Gemeinde die Fortsetzung von Israel sei, begreifen nicht, dass die Gemeinde ihren Ursprung und ihr Ziel im Himmel hat. Gerade dadurch, dass sie so auf die Erde ausgerichtet sind, erkennen sie das nicht, woran Gott sein „Wohlgefallen“ hat.

Gott findet seine Freude daran, diese Dinge in dieser Zeit seinen Kindern mitzuteilen. Schau dir kurz noch einmal in Eph 1,6 an, wo du auch vom Wohlgefallen Gottes gelesen hast. Dort war es seine Freude, Söhne für sich selbst zu haben, und das bereits jetzt. Hier ist es seine Freude, diese Söhne mit dem bekannt zu machen, was Er in der Zukunft mit Christus und der Gemeinde tun wird. Gott war überhaupt nicht verpflichtet, dieses Geheimnis, „das er sich vorgesetzt hat in sich selbst“, mit uns zu teilen, doch Er wollte das so gern. Noch einmal wird hier die Tatsache nachdrücklich betont, dass alle seine Vorsätze ihren Ursprung in Ihm selbst haben. Er hatte keine einzige Verpflichtung gegen irgendjemand, sie bekannt zu machen. Er hätte sie genauso gut für sich behalten können. Doch Er ist damit herausgekommen und hat sie einer von Ihm selbst erwählten Gruppe von Menschen bekannt gemacht. Ist es nicht ein großes Wunder, dass du und ich dazu gehören dürfen?

Lies noch einmal Epheser 1,7–9.

Sieh dir noch einmal die Schritte an, die Gott getan hat, um seine Vorsätze auszuführen, und danke Ihm für jeden Schritt.

Verse 10-12

Alles unter ein Haupt


Eph 1,10. In den Versen, die wir nun vor uns haben, beschreibt Paulus, was das Geheimnis im vorigen Vers beinhaltet. In Eph 1,10 wird deutlich, dass Gott alles in Christus als dem einen Haupt zusammenbringen wird. In Eph 1,11 hören wir, dass wir dazu bestimmt sind, in Christus auch Erben zu sein. Gott wird diesen Vorsatz in der „Verwaltung der Fülle der Zeiten“ in Erfüllung gehen lassen. Das Wort „Verwaltung“ bedeutet hier die Weise, wie Gott in einer bestimmten Periode etwas verwaltet und lenkt. Vielleicht hast du schon einmal von der „Lehre der Haushaltungen“ gehört. Man denkt dabei an das Einteilen der Geschichte der Menschheit in verschiedene „Haushaltungen“ oder Zeitabschnitte.

Die erste Haushaltung ist dann die „Haushaltung der Unschuld“, womit der Zeitabschnitt von der Schöpfung bis zum Sündenfall bezeichnet wird. Darin lenkte Gott die Schöpfung vor dem Sündenfall durch Adam. Eine folgende Haushaltung ist die Zeit ohne Gesetz: von Adam nach dem Sündenfall bis Mose. Dann folgt die des Gesetzes: von Mose bis Christus (Röm 5,13; 14). Jede Haushaltung hat ihre eigenen Kennzeichen.

Sie dauerten alle eine bestimmte Zeit. Während dieser Zeit lenkte Gott den Menschen und seine Schöpfung auf eine Weise, die zu der jeweiligen Zeit passte. In allen Haushaltungen ist der Mensch immer aufs Neue Gott ungehorsam geworden. Damit verspielte der Mensch auch immer den Segen, den Gott verhieß, wenn er Ihm gehorsam gewesen wäre.

Doch hier stellt Gott eine Haushaltung in Aussicht, die „die Fülle der Zeiten“ genannt wird. Das ist die Zeitspanne, in der alle vorhergehenden Haushaltungen ihre Fülle oder Erfüllung finden werden. Das ist übrigens nicht dasselbe wie das, was in Galater 4 „die Fülle der Zeit“ genannt wird (Gal 4,4). Dort bezieht „Fülle“ sich darauf, dass eine bestimmte Zeit verstreicht (sich erfüllt), nach der das große Ereignis, die Geburt des Herrn Jesus, stattfindet. Da geht es also um die Länge oder Dauer der Zeit. Doch hier geht es nicht um die Zeitdauer, sondern um die Kennzeichen, also um das, was diese Haushaltung, die anbrechen wird, beinhaltet. Es geht um den Charakter der kommenden Zeitspanne. In den vorhergehenden Haushaltungen hat der Mensch immer wieder alles verpfuscht. In der künftigen Haushaltung wird das nicht geschehen. Die Garantie dafür liegt in Ihm, dem Gott die Führung in dieser Haushaltung anvertraut hat: Christus.

Die Regierung Christi war, wie gesagt, an sich kein Geheimnis. Doch das Geheimnis, das dann offenbar sein wird, zeigt, dass die Führung, die Regierung in den Händen Christi und der Gemeinde ist. Das ist schon in der Tatsache enthalten, dass es „der Christus“ heißt. [In verschiedenen Übersetzungen wird der Artikel „der“ nicht übersetzt, doch er steht im ursprünglichen Text.] In 1. Korinther 12 findest du dasselbe: auch dort steht „der Christus“ (1Kor 12,12), was Christus und die Gemeinde bedeutet. Christus und die Gemeinde führen dann „alles, ... was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist“. Das wird im Tausendjährigen Friedensreich gesehen werden; dann wird Christus das Haupt sein.

Bereits in 1. Mose 1 und 2 kannst du lesen, dass Gott das vorhatte. Wir sehen dort, wie Gott zuerst Adam als dem Haupt der Schöpfung die Herrschaft und die Führung über die Schöpfung anvertraut. Danach gibt er ihm Eva als seine Frau zur Seite. Zusammen bilden sie den Menschen (1Mo 1,27). Adam ist untreu geworden. Doch Christus wird treu bleiben und auf eine Weise regieren, die vollkommen zur Ehre und Freude Gottes und zum Segen der Schöpfung sein wird.

Die Herrschaft Christi wird auch mehr umfassen als die Adams. Adam herrschte über die Erde, Christus über den Himmel und die Erde. In Hebräer 1 steht, dass Gott den Herrn Jesus „gesetzt hat zum Erben aller Dinge“ (Heb 1,2). Er hat durch sein Werk auf dem Kreuz von Golgatha das Recht auf das Erbe bekommen. In Offenbarung 5, wo du Ihn stehen siehst als das Lamm wie geschlachtet, ist der Augenblick angebrochen, wo Er das Recht auf das Erbe auch geltend machen wird (Off 5,1-10). Er ist es wert!

Eph 1,11. Doch was sehen wir zu unserer Überraschung hier in Epheser 1? Dass wir „in ihm ... auch ein Erbteil erlangt haben [oder zu Erben gemacht worden sind]“! Das übersteigt doch deine kühnsten Erwartungen?! Wir sind nicht ein „Erbteil geworden“, wie eine niederländische Übersetzung den Text wiedergibt. Das würde bedeuten, dass wir zum Erbe gehören, doch das entspricht nicht dem Vorsatz Gottes. Was wir empfangen haben, ist viel herrlicher. Wir werden nicht die Gegenstände des Segens sein, sondern wir werden ihn austeilen, zusammen mit dem Herrn Jesus. Wir sind nicht ein Erbteil geworden, sondern wir haben mit dem Herrn Jesus ein Erbteil empfangen. Wir sind „Erben Gottes und Miterben Christi“ (Röm 8,17). Wir lesen sogar, dass wir dazu „zuvor bestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens“.

Dem Ausdruck „zuvor bestimmt“ sind wir auch schon in Eph 1,5 begegnet. Da ging es um die Sohnschaft. Ich denke daher auch, dass du daran sehen kannst, wie sehr im Vorsatz Gottes „Erbe“ und „Sohnschaft“ zusammengehören (Heb 1,2; Gal 4,7; vgl. Lk 15,11; 12). In Hebräer 1,2 geht es um den Sohn, und in Galater 4,7 geht es um uns. In der „Sohnschaft“ siehst du hier vor allem die Beziehung zu Gott, sagen wir, die private Seite. Sie war ja für Ihn selbst. In „Erbe“ siehst du vor allem die Beziehung zum Erbteil, sagen wir, die öffentliche Seite. Ja, bald wird die Welt öffentlich vom Herrn Jesus regiert werden, zusammen mit uns. Dann wird Er „verherrlicht ... werden in seinen Heiligen und bewundert ... werden in allen denen, die geglaubt haben“ (2Thes 1,10).

Das ist im „Rat seines Willens“ enthalten. In Eph 1,5 schreibt Paulus in Verbindung mit der „Sohnschaft“ vom „Wohlgefallen seines Willens“ und in Eph 1,9 in Verbindung mit der Regierung Christi und der Gemeinde von dem „Geheimnis seines Willens“. Nun sehen wir, dass es auch einen „Rat seines Willens“ gibt. Diese drei Ausdrücke zusammen zeigen, dass Gott in seinem Wohlgefallen (Eph 1,5) das Geheimnis (Eph 1,9) nach seinem Rat (Eph 1,11) ausführt. Sein Rat liegt fest, nichts und niemand kann Ihn dabei aufhalten. Du kannst fest damit rechnen, dass es geschieht, wie Er es will. Diese Bestätigung brauchen wir, weil es um etwas geht, was noch kommen muss. Die Sohnschaft ist bereits jetzt dein Teil, das Geheimnis ist bereits jetzt offenbart, doch das Erbe muss noch kommen.

Eph 1,12. Und wenn das Erbe von uns in Besitz genommen wird, gemeinsam mit Christus, werden wir „zum Preise seiner Herrlichkeit“ sein. In dieser Zeit werden wird ein großes Loblied auf seine Herrlichkeit sein. Gottes Herrlichkeit wird in uns widergespiegelt werden. Bei der Herrlichkeit Gottes kannst du an all seine vortrefflichen Eigenschaften denken. Sie werden in uns, in allen, die Söhne und Erben sind, sichtbar werden. In jeder Person dieser unzählbaren Schar wird etwas von der Herrlichkeit Gottes, von seinen Vortrefflichkeiten, zu sehen sein. Wie groß muss Er sein, der solch eine Herrlichkeit hat! Wie groß muss das Lob sein, das Ihm dafür gegeben werden wird.

Nun bleibt noch die Frage, wer mit „die wir zuvor auf den Christus gehofft haben“ gemeint ist. Ich denke, dass Paulus hierbei an die Juden denkt, die an Ihn glauben, die ihr Vertrauen auf Ihn setzen, bevor Er öffentlich erscheint. In das „wir“ schließt er sich selbst mit ein, auch er war von Geburt ein Jude. Im folgenden Abschnitt werde ich darüber noch etwas sagen.

Lies noch einmal Epheser 1,10–12.

Das Geheimnis ist also bekannt gemacht. Beschreibe mit deinen Worten, was dieses Geheimnis beinhaltet.

Verse 10-12

Alles unter ein Haupt


Eph 1,10. In den Versen, die wir nun vor uns haben, beschreibt Paulus, was das Geheimnis im vorigen Vers beinhaltet. In Eph 1,10 wird deutlich, dass Gott alles in Christus als dem einen Haupt zusammenbringen wird. In Eph 1,11 hören wir, dass wir dazu bestimmt sind, in Christus auch Erben zu sein. Gott wird diesen Vorsatz in der „Verwaltung der Fülle der Zeiten“ in Erfüllung gehen lassen. Das Wort „Verwaltung“ bedeutet hier die Weise, wie Gott in einer bestimmten Periode etwas verwaltet und lenkt. Vielleicht hast du schon einmal von der „Lehre der Haushaltungen“ gehört. Man denkt dabei an das Einteilen der Geschichte der Menschheit in verschiedene „Haushaltungen“ oder Zeitabschnitte.

Die erste Haushaltung ist dann die „Haushaltung der Unschuld“, womit der Zeitabschnitt von der Schöpfung bis zum Sündenfall bezeichnet wird. Darin lenkte Gott die Schöpfung vor dem Sündenfall durch Adam. Eine folgende Haushaltung ist die Zeit ohne Gesetz: von Adam nach dem Sündenfall bis Mose. Dann folgt die des Gesetzes: von Mose bis Christus (Röm 5,13; 14). Jede Haushaltung hat ihre eigenen Kennzeichen.

Sie dauerten alle eine bestimmte Zeit. Während dieser Zeit lenkte Gott den Menschen und seine Schöpfung auf eine Weise, die zu der jeweiligen Zeit passte. In allen Haushaltungen ist der Mensch immer aufs Neue Gott ungehorsam geworden. Damit verspielte der Mensch auch immer den Segen, den Gott verhieß, wenn er Ihm gehorsam gewesen wäre.

Doch hier stellt Gott eine Haushaltung in Aussicht, die „die Fülle der Zeiten“ genannt wird. Das ist die Zeitspanne, in der alle vorhergehenden Haushaltungen ihre Fülle oder Erfüllung finden werden. Das ist übrigens nicht dasselbe wie das, was in Galater 4 „die Fülle der Zeit“ genannt wird (Gal 4,4). Dort bezieht „Fülle“ sich darauf, dass eine bestimmte Zeit verstreicht (sich erfüllt), nach der das große Ereignis, die Geburt des Herrn Jesus, stattfindet. Da geht es also um die Länge oder Dauer der Zeit. Doch hier geht es nicht um die Zeitdauer, sondern um die Kennzeichen, also um das, was diese Haushaltung, die anbrechen wird, beinhaltet. Es geht um den Charakter der kommenden Zeitspanne. In den vorhergehenden Haushaltungen hat der Mensch immer wieder alles verpfuscht. In der künftigen Haushaltung wird das nicht geschehen. Die Garantie dafür liegt in Ihm, dem Gott die Führung in dieser Haushaltung anvertraut hat: Christus.

Die Regierung Christi war, wie gesagt, an sich kein Geheimnis. Doch das Geheimnis, das dann offenbar sein wird, zeigt, dass die Führung, die Regierung in den Händen Christi und der Gemeinde ist. Das ist schon in der Tatsache enthalten, dass es „der Christus“ heißt. [In verschiedenen Übersetzungen wird der Artikel „der“ nicht übersetzt, doch er steht im ursprünglichen Text.] In 1. Korinther 12 findest du dasselbe: auch dort steht „der Christus“ (1Kor 12,12), was Christus und die Gemeinde bedeutet. Christus und die Gemeinde führen dann „alles, ... was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist“. Das wird im Tausendjährigen Friedensreich gesehen werden; dann wird Christus das Haupt sein.

Bereits in 1. Mose 1 und 2 kannst du lesen, dass Gott das vorhatte. Wir sehen dort, wie Gott zuerst Adam als dem Haupt der Schöpfung die Herrschaft und die Führung über die Schöpfung anvertraut. Danach gibt er ihm Eva als seine Frau zur Seite. Zusammen bilden sie den Menschen (1Mo 1,27). Adam ist untreu geworden. Doch Christus wird treu bleiben und auf eine Weise regieren, die vollkommen zur Ehre und Freude Gottes und zum Segen der Schöpfung sein wird.

Die Herrschaft Christi wird auch mehr umfassen als die Adams. Adam herrschte über die Erde, Christus über den Himmel und die Erde. In Hebräer 1 steht, dass Gott den Herrn Jesus „gesetzt hat zum Erben aller Dinge“ (Heb 1,2). Er hat durch sein Werk auf dem Kreuz von Golgatha das Recht auf das Erbe bekommen. In Offenbarung 5, wo du Ihn stehen siehst als das Lamm wie geschlachtet, ist der Augenblick angebrochen, wo Er das Recht auf das Erbe auch geltend machen wird (Off 5,1-10). Er ist es wert!

Eph 1,11. Doch was sehen wir zu unserer Überraschung hier in Epheser 1? Dass wir „in ihm ... auch ein Erbteil erlangt haben [oder zu Erben gemacht worden sind]“! Das übersteigt doch deine kühnsten Erwartungen?! Wir sind nicht ein „Erbteil geworden“, wie eine niederländische Übersetzung den Text wiedergibt. Das würde bedeuten, dass wir zum Erbe gehören, doch das entspricht nicht dem Vorsatz Gottes. Was wir empfangen haben, ist viel herrlicher. Wir werden nicht die Gegenstände des Segens sein, sondern wir werden ihn austeilen, zusammen mit dem Herrn Jesus. Wir sind nicht ein Erbteil geworden, sondern wir haben mit dem Herrn Jesus ein Erbteil empfangen. Wir sind „Erben Gottes und Miterben Christi“ (Röm 8,17). Wir lesen sogar, dass wir dazu „zuvor bestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt nach dem Rat seines Willens“.

Dem Ausdruck „zuvor bestimmt“ sind wir auch schon in Eph 1,5 begegnet. Da ging es um die Sohnschaft. Ich denke daher auch, dass du daran sehen kannst, wie sehr im Vorsatz Gottes „Erbe“ und „Sohnschaft“ zusammengehören (Heb 1,2; Gal 4,7; vgl. Lk 15,11; 12). In Hebräer 1,2 geht es um den Sohn, und in Galater 4,7 geht es um uns. In der „Sohnschaft“ siehst du hier vor allem die Beziehung zu Gott, sagen wir, die private Seite. Sie war ja für Ihn selbst. In „Erbe“ siehst du vor allem die Beziehung zum Erbteil, sagen wir, die öffentliche Seite. Ja, bald wird die Welt öffentlich vom Herrn Jesus regiert werden, zusammen mit uns. Dann wird Er „verherrlicht ... werden in seinen Heiligen und bewundert ... werden in allen denen, die geglaubt haben“ (2Thes 1,10).

Das ist im „Rat seines Willens“ enthalten. In Eph 1,5 schreibt Paulus in Verbindung mit der „Sohnschaft“ vom „Wohlgefallen seines Willens“ und in Eph 1,9 in Verbindung mit der Regierung Christi und der Gemeinde von dem „Geheimnis seines Willens“. Nun sehen wir, dass es auch einen „Rat seines Willens“ gibt. Diese drei Ausdrücke zusammen zeigen, dass Gott in seinem Wohlgefallen (Eph 1,5) das Geheimnis (Eph 1,9) nach seinem Rat (Eph 1,11) ausführt. Sein Rat liegt fest, nichts und niemand kann Ihn dabei aufhalten. Du kannst fest damit rechnen, dass es geschieht, wie Er es will. Diese Bestätigung brauchen wir, weil es um etwas geht, was noch kommen muss. Die Sohnschaft ist bereits jetzt dein Teil, das Geheimnis ist bereits jetzt offenbart, doch das Erbe muss noch kommen.

Eph 1,12. Und wenn das Erbe von uns in Besitz genommen wird, gemeinsam mit Christus, werden wir „zum Preise seiner Herrlichkeit“ sein. In dieser Zeit werden wird ein großes Loblied auf seine Herrlichkeit sein. Gottes Herrlichkeit wird in uns widergespiegelt werden. Bei der Herrlichkeit Gottes kannst du an all seine vortrefflichen Eigenschaften denken. Sie werden in uns, in allen, die Söhne und Erben sind, sichtbar werden. In jeder Person dieser unzählbaren Schar wird etwas von der Herrlichkeit Gottes, von seinen Vortrefflichkeiten, zu sehen sein. Wie groß muss Er sein, der solch eine Herrlichkeit hat! Wie groß muss das Lob sein, das Ihm dafür gegeben werden wird.

Nun bleibt noch die Frage, wer mit „die wir zuvor auf den Christus gehofft haben“ gemeint ist. Ich denke, dass Paulus hierbei an die Juden denkt, die an Ihn glauben, die ihr Vertrauen auf Ihn setzen, bevor Er öffentlich erscheint. In das „wir“ schließt er sich selbst mit ein, auch er war von Geburt ein Jude. Im folgenden Abschnitt werde ich darüber noch etwas sagen.

Lies noch einmal Epheser 1,10–12.

Das Geheimnis ist also bekannt gemacht. Beschreibe mit deinen Worten, was dieses Geheimnis beinhaltet.

Verse 13-14

Versiegelt mit dem Heiligen Geist


Eph 1,13. Den Wechsel von „wir“ in Eph 1,12 zu „euch“ in Eph 1,13 werde ich noch erläutern. Ich habe bereits gesagt, dass Paulus in Eph 1,12 vor allem über die Juden spricht, die durch den Glauben an den Herrn Jesus jetzt schon mit Ihm verbunden sind. Für sie gilt jetzt schon, was für Israel als Volk noch Zukunft ist. Das Volk muss noch zur Reue und Bekehrung kommen. Das wird geschehen, wenn der Herr Jesus zurückkommt, um auf der Erde zu regieren. Dann wird das Volk auf Ihn sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden ihren Christus mit dem Bekenntnis ihrer Sünden annehmen (Sach 12,10-13). Mit „zuvor“ in Eph 1,12 ist also die heutige Zeit gemeint, die Zeit, die der Zeitspanne vorausgeht, in der Christus sichtbar auf der Erde erscheint. In der heutigen Zeit wird Er nur durch den Glauben gesehen.

In Eph 1,13 geht es um die Heiden, die mit „ihr“ bezeichnet werden. Sie sind auch in Christus. Allerdings kann von ihnen nicht gesagt werden, dass sie „zuvor“ auf Christus gehofft haben. Siehe dazu Kapitel 2 (Eph 2,12). Dort liest du, dass sie vor ihrer Bekehrung überall außerhalb standen. Nachdem sie sich nun bekehrt haben, haben sie zusammen mit den gläubigen Juden teil am Erbe Christi: Gemeinsam sind sie in Ihm Erben geworden (Eph 1,11). Es ist also nicht so, dass der Heide, der zum Glauben kommt, teil an den Segnungen bekommt, die Israel verheißen sind. Er bekommt, zusammen mit dem gläubigen Juden, Teil an den viel höheren geistlichen Segnungen, die mit der Sohnschaft und dem Erbe zu tun haben. Das haben wir vorher gesehen. Als zusätzlicher Segen kommt in Eph 1,13 noch die Versiegelung mit dem Heiligen Geist dazu, mit dem sowohl der gläubige Jude als auch der gläubige Heide versiegelt ist.

Doch bevor Paulus darüber spricht, beschreibt er zuerst auf treffende Weise, wie die Heiden teil am Heiligen Geist bekommen haben.

Auffallend ist die Reihenfolge: zuerst hören, dann glauben und schließlich die Versiegelung mit dem Heiligen Geist. Zuerst hören und dann glauben stimmt mit Römer 10 überein: „Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben?“ (Röm 10,14). Und etwas weiter steht: „Also ist der Glaube aus der Verkündigung [oder: dem Hören], die Verkündigung [oder: das Hören] aber durch Gottes Wort“ (Röm 10,17). Was im Römerbrief „das Wort Gottes“ ist, wird hier „das Wort der Wahrheit“ genannt, mit der Zufügung „das Evangelium eures Heils“. Die Bibel ist „das Wort der Wahrheit“. Darin hat Gott seine Wahrheit, die Wahrheit über alle Dinge, offenbart.

Dieses Wort der Wahrheit bedeutet für jeden, der es annimmt, „das Evangelium des Heils“. Evangelium bedeutet „Gute Botschaft“, und das ist es natürlich auch für einen Menschen, der einsieht, dass Gott ihn als Sünder richten muss. Das Evangelium bietet ihm Rettung durch den Glauben an den Herrn Jesus. Der Inhalt des Evangeliums steht in 1. Korinther 15: „Ich tue euch aber kund, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, durch das ihr auch errettet werdet ... Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften“ (1Kor 15,1-4). Im Evangelium geht es also um den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus. In Römer 4 kommt noch der Glaube „an den“ (das ist Gott) dazu, „der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, der unserer Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist“ (Röm 4,24; 25). Ein Mensch wird also errettet durch Glauben an den Herrn Jesus, der von Gott in den Tod hingegeben wurde und daraus auch auferweckt worden ist.

Gott drückt sein Siegel auf jeden Menschen, der das glaubt, als Beweis dafür, dass dieser sein Eigentum ist. Dieses Siegel ist der Heilige Geist. Gott der Heilige Geist kommt, um in dieser Person zu wohnen. Der Herr Jesus sagt in Johannes 14 von dem Heiligen Geist: „... dass er bei euch sei in Ewigkeit“ (Joh 14,16). Damit ist deutlich, dass das Siegel des Eigentumsrechtes Gottes nicht gebrochen werden kann. Der Geist Gottes wird hier der „Heilige Geist der Verheißung“ genannt. Dabei geht es nicht so sehr um die Tatsache, dass der Heilige Geist verheißen ist, sondern es geht mehr um das, was mit der Versiegelung mit dem Heiligen Geist verbunden ist. Mit Ihm versiegelt zu sein, schließt eine Verheißung in sich.

Eph 1,14. Die Verheißung kommt in dem, was folgt, zum Ausdruck. Er ist nämlich „das Unterpfand unseres Erbes“. Dass Er das Unterpfand ist, bedeutet, dass wir dieses Erbe noch nicht besitzen. Ein Unterpfand ist eine Art Garantie, dass du in der Zukunft das, was du jetzt noch nicht hast, empfangen wirst. Im Sprachgebrauch ist das Unterpfand immer geringer als die Sache selbst. Das ist hier natürlich nicht der Fall. Dass der Heilige Geist hier „Unterpfand“ genannt wird, hat nur mit der Sicherheit zu tun, dass der Rest noch folgen wird. Weil Er uns gegeben ist, können wir bereits jetzt das Erbe genießen, obwohl wir es noch nicht tatsächlich in Besitz nehmen können. Das Erbe liegt in der Zukunft. Der Herr Jesus selbst hat das Erbe auch noch nicht empfangen. Du liest in Hebräer 2, dass der zukünftige Erdkreis Ihm unterworfen sein wird (Heb 2,5-8). Dann erst wird Er herrschen und wir mit Ihm.

Doch bevor es so weit ist, muss zuerst noch etwas anderes mit diesem Erbe geschehen, nämlich die „Erlösung des erworbenen Besitzes“. Du verstehst, dass mit dem „erworbenen Besitz“ das Erbe gemeint ist. Dieses Erbe ist bereits jetzt unser Besitz, doch es liegt noch unter dem Fluch der Sünde. Dieser Fluch muss erst weggenommen werden. Was dazu nötig ist, hat der Herr Jesus auf dem Kreuz getan. Dort wurde Er zu „einem Fluch“ gemacht, und Er bezahlte den Preis, um den Fluch von der Schöpfung wegnehmen zu können. Durch die Sünde des ersten Menschen, Adam, kam ein Fluch über die Schöpfung. Durch den Gehorsam des zweiten Menschen, Christus, wird dieser Fluch weggenommen werden. Der erworbene Besitz wird durch den erlöst werden, der das Recht darauf verdient hat. Auch Offenbarung 5 macht deutlich, wer das Recht auf das Erbe hat (das Recht wird in der Buchrolle beschrieben): der Herr Jesus Christus. Er ist zugleich der Löwe aus dem Stamm Juda (Off 5,5) und das Lamm, das dort wie geschlachtet steht (Off 5,6). Der Löwe hat überwunden, indem Er sich als Lamm schlachten ließ.

Er wird das Erbe in Besitz nehmen, wenn die „Fülle der Zeiten“ angebrochen ist (Eph 1,10). Das geschieht in gewissem Sinn zu Beginn des Friedensreiches. Dann ist Satan gebunden und die Sünde gezügelt. Doch auch im Friedensreich gibt es noch Sünde, und deshalb kann von einem vollkommenen Zustand noch nicht die Rede sein. Doch am Ende des Friedensreiches wird die Sünde vollständig aus der Schöpfung verbannt. Dann wird das Wort des Johannes völlig erfüllt werden: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Joh 1,29). Wenn der erworbene Besitz erlöst ist und die Gemeinde zusammen mit Christus die Regierung darüber bekommen hat, ist der Ratschluss Gottes abgerundet. Dann wird Gottes Herrlichkeit mit einem Glanz erstrahlen, der nie verblassen wird. Er wird dann das Lob all dessen empfangen, was es gibt. Die neue Schöpfung wird seine Herrlichkeit widerspiegeln: Alles wird sein Lob verkünden. Alle Menschen, sowohl im Himmel als auch auf der Erde, werden seine Herrlichkeit zurückstrahlen, und alle werden Ihn loben. Ihm sei die Herrlichkeit bis in alle Ewigkeit!

Lies noch einmal Epheser 1,13.14.

Danke Gott mit deinen eigenen Worten für das, was du alles in diesen Versen über seine Pläne mit dir und für dich gelernt hast.

Verse 13-14

Versiegelt mit dem Heiligen Geist


Eph 1,13. Den Wechsel von „wir“ in Eph 1,12 zu „euch“ in Eph 1,13 werde ich noch erläutern. Ich habe bereits gesagt, dass Paulus in Eph 1,12 vor allem über die Juden spricht, die durch den Glauben an den Herrn Jesus jetzt schon mit Ihm verbunden sind. Für sie gilt jetzt schon, was für Israel als Volk noch Zukunft ist. Das Volk muss noch zur Reue und Bekehrung kommen. Das wird geschehen, wenn der Herr Jesus zurückkommt, um auf der Erde zu regieren. Dann wird das Volk auf Ihn sehen, den sie durchstochen haben, und sie werden ihren Christus mit dem Bekenntnis ihrer Sünden annehmen (Sach 12,10-13). Mit „zuvor“ in Eph 1,12 ist also die heutige Zeit gemeint, die Zeit, die der Zeitspanne vorausgeht, in der Christus sichtbar auf der Erde erscheint. In der heutigen Zeit wird Er nur durch den Glauben gesehen.

In Eph 1,13 geht es um die Heiden, die mit „ihr“ bezeichnet werden. Sie sind auch in Christus. Allerdings kann von ihnen nicht gesagt werden, dass sie „zuvor“ auf Christus gehofft haben. Siehe dazu Kapitel 2 (Eph 2,12). Dort liest du, dass sie vor ihrer Bekehrung überall außerhalb standen. Nachdem sie sich nun bekehrt haben, haben sie zusammen mit den gläubigen Juden teil am Erbe Christi: Gemeinsam sind sie in Ihm Erben geworden (Eph 1,11). Es ist also nicht so, dass der Heide, der zum Glauben kommt, teil an den Segnungen bekommt, die Israel verheißen sind. Er bekommt, zusammen mit dem gläubigen Juden, Teil an den viel höheren geistlichen Segnungen, die mit der Sohnschaft und dem Erbe zu tun haben. Das haben wir vorher gesehen. Als zusätzlicher Segen kommt in Eph 1,13 noch die Versiegelung mit dem Heiligen Geist dazu, mit dem sowohl der gläubige Jude als auch der gläubige Heide versiegelt ist.

Doch bevor Paulus darüber spricht, beschreibt er zuerst auf treffende Weise, wie die Heiden teil am Heiligen Geist bekommen haben.

Auffallend ist die Reihenfolge: zuerst hören, dann glauben und schließlich die Versiegelung mit dem Heiligen Geist. Zuerst hören und dann glauben stimmt mit Römer 10 überein: „Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben?“ (Röm 10,14). Und etwas weiter steht: „Also ist der Glaube aus der Verkündigung [oder: dem Hören], die Verkündigung [oder: das Hören] aber durch Gottes Wort“ (Röm 10,17). Was im Römerbrief „das Wort Gottes“ ist, wird hier „das Wort der Wahrheit“ genannt, mit der Zufügung „das Evangelium eures Heils“. Die Bibel ist „das Wort der Wahrheit“. Darin hat Gott seine Wahrheit, die Wahrheit über alle Dinge, offenbart.

Dieses Wort der Wahrheit bedeutet für jeden, der es annimmt, „das Evangelium des Heils“. Evangelium bedeutet „Gute Botschaft“, und das ist es natürlich auch für einen Menschen, der einsieht, dass Gott ihn als Sünder richten muss. Das Evangelium bietet ihm Rettung durch den Glauben an den Herrn Jesus. Der Inhalt des Evangeliums steht in 1. Korinther 15: „Ich tue euch aber kund, Brüder, das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht, durch das ihr auch errettet werdet ... Denn ich habe euch zuerst überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften; und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften“ (1Kor 15,1-4). Im Evangelium geht es also um den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus. In Römer 4 kommt noch der Glaube „an den“ (das ist Gott) dazu, „der Jesus, unseren Herrn, aus den Toten auferweckt hat, der unserer Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist“ (Röm 4,24; 25). Ein Mensch wird also errettet durch Glauben an den Herrn Jesus, der von Gott in den Tod hingegeben wurde und daraus auch auferweckt worden ist.

Gott drückt sein Siegel auf jeden Menschen, der das glaubt, als Beweis dafür, dass dieser sein Eigentum ist. Dieses Siegel ist der Heilige Geist. Gott der Heilige Geist kommt, um in dieser Person zu wohnen. Der Herr Jesus sagt in Johannes 14 von dem Heiligen Geist: „... dass er bei euch sei in Ewigkeit“ (Joh 14,16). Damit ist deutlich, dass das Siegel des Eigentumsrechtes Gottes nicht gebrochen werden kann. Der Geist Gottes wird hier der „Heilige Geist der Verheißung“ genannt. Dabei geht es nicht so sehr um die Tatsache, dass der Heilige Geist verheißen ist, sondern es geht mehr um das, was mit der Versiegelung mit dem Heiligen Geist verbunden ist. Mit Ihm versiegelt zu sein, schließt eine Verheißung in sich.

Eph 1,14. Die Verheißung kommt in dem, was folgt, zum Ausdruck. Er ist nämlich „das Unterpfand unseres Erbes“. Dass Er das Unterpfand ist, bedeutet, dass wir dieses Erbe noch nicht besitzen. Ein Unterpfand ist eine Art Garantie, dass du in der Zukunft das, was du jetzt noch nicht hast, empfangen wirst. Im Sprachgebrauch ist das Unterpfand immer geringer als die Sache selbst. Das ist hier natürlich nicht der Fall. Dass der Heilige Geist hier „Unterpfand“ genannt wird, hat nur mit der Sicherheit zu tun, dass der Rest noch folgen wird. Weil Er uns gegeben ist, können wir bereits jetzt das Erbe genießen, obwohl wir es noch nicht tatsächlich in Besitz nehmen können. Das Erbe liegt in der Zukunft. Der Herr Jesus selbst hat das Erbe auch noch nicht empfangen. Du liest in Hebräer 2, dass der zukünftige Erdkreis Ihm unterworfen sein wird (Heb 2,5-8). Dann erst wird Er herrschen und wir mit Ihm.

Doch bevor es so weit ist, muss zuerst noch etwas anderes mit diesem Erbe geschehen, nämlich die „Erlösung des erworbenen Besitzes“. Du verstehst, dass mit dem „erworbenen Besitz“ das Erbe gemeint ist. Dieses Erbe ist bereits jetzt unser Besitz, doch es liegt noch unter dem Fluch der Sünde. Dieser Fluch muss erst weggenommen werden. Was dazu nötig ist, hat der Herr Jesus auf dem Kreuz getan. Dort wurde Er zu „einem Fluch“ gemacht, und Er bezahlte den Preis, um den Fluch von der Schöpfung wegnehmen zu können. Durch die Sünde des ersten Menschen, Adam, kam ein Fluch über die Schöpfung. Durch den Gehorsam des zweiten Menschen, Christus, wird dieser Fluch weggenommen werden. Der erworbene Besitz wird durch den erlöst werden, der das Recht darauf verdient hat. Auch Offenbarung 5 macht deutlich, wer das Recht auf das Erbe hat (das Recht wird in der Buchrolle beschrieben): der Herr Jesus Christus. Er ist zugleich der Löwe aus dem Stamm Juda (Off 5,5) und das Lamm, das dort wie geschlachtet steht (Off 5,6). Der Löwe hat überwunden, indem Er sich als Lamm schlachten ließ.

Er wird das Erbe in Besitz nehmen, wenn die „Fülle der Zeiten“ angebrochen ist (Eph 1,10). Das geschieht in gewissem Sinn zu Beginn des Friedensreiches. Dann ist Satan gebunden und die Sünde gezügelt. Doch auch im Friedensreich gibt es noch Sünde, und deshalb kann von einem vollkommenen Zustand noch nicht die Rede sein. Doch am Ende des Friedensreiches wird die Sünde vollständig aus der Schöpfung verbannt. Dann wird das Wort des Johannes völlig erfüllt werden: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Joh 1,29). Wenn der erworbene Besitz erlöst ist und die Gemeinde zusammen mit Christus die Regierung darüber bekommen hat, ist der Ratschluss Gottes abgerundet. Dann wird Gottes Herrlichkeit mit einem Glanz erstrahlen, der nie verblassen wird. Er wird dann das Lob all dessen empfangen, was es gibt. Die neue Schöpfung wird seine Herrlichkeit widerspiegeln: Alles wird sein Lob verkünden. Alle Menschen, sowohl im Himmel als auch auf der Erde, werden seine Herrlichkeit zurückstrahlen, und alle werden Ihn loben. Ihm sei die Herrlichkeit bis in alle Ewigkeit!

Lies noch einmal Epheser 1,13.14.

Danke Gott mit deinen eigenen Worten für das, was du alles in diesen Versen über seine Pläne mit dir und für dich gelernt hast.

Verse 15-17

Glaube und Liebe, Weisheit und Offenbarung


Eph 1,15. Mit diesem Vers beginnt der Schlussteil von Kapitel 1. Darin betet der Apostel Paulus für die Gläubigen in Ephesus. Der Inhalt seines Gebetes ist sehr reich, sehr aufschlussreich und auch sehr nötig. Denn es ist eine Sache, die Ratschlüsse Gottes zu kennen – das hat Paulus in den Eph 1,3-14 dargelegt; doch es ist etwas anderes, dass du dem allem einen Platz in deinem Leben gibst. Dafür betet Paulus. Er bittet nicht dafür, dass Gott den Gläubigen etwas geben möge, sondern dass Er den Gläubigen eine tiefere Einsicht in das geben möge, was sie bereits besitzen. Sein Gebet ist darauf gerichtet, die Herzen („erleuchtet an den Augen eures Herzens“, Eph 1,18) der Gläubigen auf die Quelle der Ratschlüsse zu lenken. Er möchte, dass wir über alle herrlichen Gaben hinaus die Herrlichkeit und den Reichtum des Gebers betrachten. Der Gläubige, der in einer bewussten Verbindung mit Ihm lebt, wird immer mehr von Gottes („seiner“) Berufung (Eph 1,18), Gottes („seines“) Erbe (Eph 1,18) und Gottes („seiner“) Kraft (Eph 1,19) begreifen.

Der Apostel konnte dieses Gebet für die Epheser beten, weil die rechte Gesinnung bei ihnen vorhanden war. Er hatte gehört, dass sie an den Herrn Jesus glaubten und dass sie alle Heiligen liebten. Vielleicht denkst du: „Was ist Besonderes daran, an den Herrn Jesus zu glauben? Ist es nicht normal, dass Gläubige das tun?“ Du hast Recht, doch es ist wichtig, daran zu denken, dass der „Glaube an den Herrn Jesus“ ihr gesamtes Betragen bestimmte. Der Glaube war für sie nicht nur etwas, das sie vor der Hölle rettete. Noch kürzlich sagte jemand zu mir: „Natürlich glaube ich, man will doch nicht in die Hölle!“ Es war jemand, der beträchtlich vom Herrn abgewichen war und in dessen tagtäglichem Leben es keinen Umgang mit dem Herrn mehr gab. So war es nicht bei den Ephesern. Glaube bedeutete für sie: aus dem Glaubensvertrauen leben und das auf alle Bereiche des Lebens einwirken lassen. In unseren Tagen ist „Glaube“ viel zu nebensächlich. Sicher ist er wichtig, doch nicht alles beherrschend und alles durchdringend.

Wenn der Herr Jesus für dich der alles bestimmende Inhalt deines Glaubens ist, wirst du auch Liebe zu deinen Mitgläubigen haben. Das eine fließt aus dem anderen hervor. Es gibt keinen größeren Beweis für lebendigen Glauben an den Herrn Jesus als praktische Liebe, die alle Heiligen umfasst.

Eph 1,16. Von dem Augenblick an, als Paulus das von den Ephesern gehört hatte, hat er für sie gedankt. Kennst du das auch, dass du für Gläubige dankst, bei denen du siehst, dass der Herr Jesus alles für sie ist und dass sie sich auch für ihre Mitgläubigen einsetzen? Paulus belässt es nicht beim Danken, er fügt auch hinzu, dass er für sie betet.

Eph 1,17. Der Apostel richtet sich an den „Gott unseres Herrn Jesus Christus“. In Kapitel 3 steht ein zweites Gebet von ihm. Dort richtete er sich an den „Vater unseres Herrn Jesus Christus“ (Eph 3,14). Dort geht es um den Herrn Jesus als den Sohn des Vaters, um die Liebe des Herrn Jesus und um die Tatsache, dass Er Wohnung in unseren Herzen macht. Hier geht es um die Ratschlüsse Gottes und wie wir darin einen Platz bekommen haben. Ich habe bei der Behandlung von Eph 1,3, wo beide Namen genannt werden, bereits auf den Unterschied hingewiesen. Bei Gott als dem „Gott des Herrn Jesus“ wird der Herr Jesus als Mensch gesehen. Weil er selbst Mensch ist, kann der Herr Jesus die Segnungen, die Er von Gott empfangen hat, mit Menschen teilen. Du und ich konnten nur mit Ihm verbunden werden, wenn Er Mensch wurde. Dass es in diesem Gebet um den Herrn Jesus als Mensch geht, kannst du auch aus der Tatsache ableiten, dass über seine Auferweckung aus den Toten gesprochen wird (Eph 1,20). Als Mensch konnte Er sterben, als Gott, der Sohn, nicht.

Paulus betet also zu dem Gott des Herrn Jesus, des Menschen Jesus Christus, der der Mittelpunkt aller Ratschlüsse Gottes ist. Gott hat niemals einen Beschluss im Blick auf irgendeinen Menschen oder irgendeine Sache gefasst, niemals im Blick auf den Himmel oder die Erde, wo der Herr Jesus nicht der Mittelpunkt ist. Das werden wir in den folgenden Versen noch deutlicher sehen. Wenn wir verstehen wollen, wie Gott uns an seiner Berufung und an seinem Erbe teil bekommen ließ, müssen wir vor allem die Kraft betrachten, wie sie in der Auferweckung des Herrn Jesus sichtbar geworden ist. Es ist nämlich die Kraft, die auch in uns ihr Werk getan hat. Was Gott mit dem Herrn Jesus getan hat, hat Er auch mit uns getan.

Diesen Gott nennt Paulus auch den „Vater der Herrlichkeit“. Das heißt, dass Er die Quelle der Herrlichkeit ist und dass sie aus Ihm hervorkommt. Er ist es, der sie austeilt. Damit wir die Herrlichkeit der Ratschlüsse Gottes gut erkennen, bittet Paulus den Vater der Herrlichkeit, dass Er „den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst“ gebe. Stell dir vor: Gott hat die tiefsten Gedanken in seinem Wort entfaltet. Wir könnten sie beispielsweise auswendig lernen. Doch was hätten wir davon, wenn Er uns nicht die Fähigkeit, das Vermögen, gegeben hätte, diese Dinge zu begreifen? Dann könnten wir Ihm auch nie dafür danken und Ihn verherrlichen. Und es geht Gott doch darum, dass wir dahin kommen, seine Herrlichkeit zu loben.

Dieses Ziel wird nicht dadurch erreicht, dass wir einen Intellekt bekommen, womit wir Gott auf verstandesmäßige Weise kennen lernen. Ihn zu kennen und zu begreifen, ist nur auf dem Weg über den „Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst“ möglich. In allgemeinem Sinn kann man sagen, dass Gott jeden Gläubigen mit aller Weisheit und Einsicht ausgestattet hat (Eph 1,8). Doch das bewusste Kennenlernen und Genießen der Ratschlüsse Gottes ist etwas anderes. Dazu ist es nötig, nicht nur Weisheit zu besitzen, sondern auch den „Geist der Weisheit“, der dich danach verlangen lässt, geistlich darin einzudringen, wer Gott ist. Wahre Weisheit besteht darin, Gott kennen zu lernen, damit diese Kenntnis dein gesamtes Leben durchzieht. Wer Ihn kennt, kennt auch seine Pläne.

Doch auch das ist nicht alles. Wir müssen uns auch bewusst werden, dass die Kenntnis Gottes nicht allein von unserer Anstrengung abhängt, sondern auch von der Offenbarung, die Er von sich selbst gibt. Hierbei gehen das Verlangen des Gläubigen und das Werk Gottes Hand in Hand. Wenn wir viel von Gott kennen möchten, kommt uns das nicht wie von selbst angeflogen. Und wenn wir viel von Gott kennen dürfen, werden wir uns niemals unserer eigenen Anstrengung rühmen. Die Gefahr ist, groß, dass wir, wenn wir etwas mehr von der Wahrheit Gottes kennen lernen, vergessen, dass wir für das geistliche Verständnis dieser Dinge von Ihm abhängig sind und bleiben. Diese Gefahr ist umso größer, wenn wir einen guten Verstand haben und ein gutes Gedächtnis. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst bleiben: Was wir wissen, wissen wir, weil Er es uns offenbart hat.

Weiterhin ist es nicht unwichtig, dass wir verstehen, dass Paulus nicht um die Erkenntnis von Wahrheiten bittet. Es geht nicht um das Kennenlernen von Wahrheiten, Dogmen und Lehrsätzen, sondern um die volle Erkenntnis (wie es hier wörtlich heißt) Gottes. Wenn wir die Hoffnung, den Reichtum und die Kraft dessen kennen lernen dürfen, was uns geschenkt ist, so müssen wir das immer in Verbindung mit Ihm bringen, der ihr Ursprung ist. Du kannst diese Auslegung lesen und dadurch eine gute Übersicht darüber bekommen, was Gott uns von seinen Ratschlüssen zeigt. Doch damit kennst du Gott noch nicht so, wie Er sich zu erkennen gibt. Ich schließe mich gern Paulus an und bete dafür, dass Gott dir und mir den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst geben möge.

Lies noch einmal Epheser 1,15–17.

Danke und bete entsprechend dem Beispiel des Paulus hier für dich selbst und für Gläubige, die du kennst.

Verse 15-17

Glaube und Liebe, Weisheit und Offenbarung


Eph 1,15. Mit diesem Vers beginnt der Schlussteil von Kapitel 1. Darin betet der Apostel Paulus für die Gläubigen in Ephesus. Der Inhalt seines Gebetes ist sehr reich, sehr aufschlussreich und auch sehr nötig. Denn es ist eine Sache, die Ratschlüsse Gottes zu kennen – das hat Paulus in den Eph 1,3-14 dargelegt; doch es ist etwas anderes, dass du dem allem einen Platz in deinem Leben gibst. Dafür betet Paulus. Er bittet nicht dafür, dass Gott den Gläubigen etwas geben möge, sondern dass Er den Gläubigen eine tiefere Einsicht in das geben möge, was sie bereits besitzen. Sein Gebet ist darauf gerichtet, die Herzen („erleuchtet an den Augen eures Herzens“, Eph 1,18) der Gläubigen auf die Quelle der Ratschlüsse zu lenken. Er möchte, dass wir über alle herrlichen Gaben hinaus die Herrlichkeit und den Reichtum des Gebers betrachten. Der Gläubige, der in einer bewussten Verbindung mit Ihm lebt, wird immer mehr von Gottes („seiner“) Berufung (Eph 1,18), Gottes („seines“) Erbe (Eph 1,18) und Gottes („seiner“) Kraft (Eph 1,19) begreifen.

Der Apostel konnte dieses Gebet für die Epheser beten, weil die rechte Gesinnung bei ihnen vorhanden war. Er hatte gehört, dass sie an den Herrn Jesus glaubten und dass sie alle Heiligen liebten. Vielleicht denkst du: „Was ist Besonderes daran, an den Herrn Jesus zu glauben? Ist es nicht normal, dass Gläubige das tun?“ Du hast Recht, doch es ist wichtig, daran zu denken, dass der „Glaube an den Herrn Jesus“ ihr gesamtes Betragen bestimmte. Der Glaube war für sie nicht nur etwas, das sie vor der Hölle rettete. Noch kürzlich sagte jemand zu mir: „Natürlich glaube ich, man will doch nicht in die Hölle!“ Es war jemand, der beträchtlich vom Herrn abgewichen war und in dessen tagtäglichem Leben es keinen Umgang mit dem Herrn mehr gab. So war es nicht bei den Ephesern. Glaube bedeutete für sie: aus dem Glaubensvertrauen leben und das auf alle Bereiche des Lebens einwirken lassen. In unseren Tagen ist „Glaube“ viel zu nebensächlich. Sicher ist er wichtig, doch nicht alles beherrschend und alles durchdringend.

Wenn der Herr Jesus für dich der alles bestimmende Inhalt deines Glaubens ist, wirst du auch Liebe zu deinen Mitgläubigen haben. Das eine fließt aus dem anderen hervor. Es gibt keinen größeren Beweis für lebendigen Glauben an den Herrn Jesus als praktische Liebe, die alle Heiligen umfasst.

Eph 1,16. Von dem Augenblick an, als Paulus das von den Ephesern gehört hatte, hat er für sie gedankt. Kennst du das auch, dass du für Gläubige dankst, bei denen du siehst, dass der Herr Jesus alles für sie ist und dass sie sich auch für ihre Mitgläubigen einsetzen? Paulus belässt es nicht beim Danken, er fügt auch hinzu, dass er für sie betet.

Eph 1,17. Der Apostel richtet sich an den „Gott unseres Herrn Jesus Christus“. In Kapitel 3 steht ein zweites Gebet von ihm. Dort richtete er sich an den „Vater unseres Herrn Jesus Christus“ (Eph 3,14). Dort geht es um den Herrn Jesus als den Sohn des Vaters, um die Liebe des Herrn Jesus und um die Tatsache, dass Er Wohnung in unseren Herzen macht. Hier geht es um die Ratschlüsse Gottes und wie wir darin einen Platz bekommen haben. Ich habe bei der Behandlung von Eph 1,3, wo beide Namen genannt werden, bereits auf den Unterschied hingewiesen. Bei Gott als dem „Gott des Herrn Jesus“ wird der Herr Jesus als Mensch gesehen. Weil er selbst Mensch ist, kann der Herr Jesus die Segnungen, die Er von Gott empfangen hat, mit Menschen teilen. Du und ich konnten nur mit Ihm verbunden werden, wenn Er Mensch wurde. Dass es in diesem Gebet um den Herrn Jesus als Mensch geht, kannst du auch aus der Tatsache ableiten, dass über seine Auferweckung aus den Toten gesprochen wird (Eph 1,20). Als Mensch konnte Er sterben, als Gott, der Sohn, nicht.

Paulus betet also zu dem Gott des Herrn Jesus, des Menschen Jesus Christus, der der Mittelpunkt aller Ratschlüsse Gottes ist. Gott hat niemals einen Beschluss im Blick auf irgendeinen Menschen oder irgendeine Sache gefasst, niemals im Blick auf den Himmel oder die Erde, wo der Herr Jesus nicht der Mittelpunkt ist. Das werden wir in den folgenden Versen noch deutlicher sehen. Wenn wir verstehen wollen, wie Gott uns an seiner Berufung und an seinem Erbe teil bekommen ließ, müssen wir vor allem die Kraft betrachten, wie sie in der Auferweckung des Herrn Jesus sichtbar geworden ist. Es ist nämlich die Kraft, die auch in uns ihr Werk getan hat. Was Gott mit dem Herrn Jesus getan hat, hat Er auch mit uns getan.

Diesen Gott nennt Paulus auch den „Vater der Herrlichkeit“. Das heißt, dass Er die Quelle der Herrlichkeit ist und dass sie aus Ihm hervorkommt. Er ist es, der sie austeilt. Damit wir die Herrlichkeit der Ratschlüsse Gottes gut erkennen, bittet Paulus den Vater der Herrlichkeit, dass Er „den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst“ gebe. Stell dir vor: Gott hat die tiefsten Gedanken in seinem Wort entfaltet. Wir könnten sie beispielsweise auswendig lernen. Doch was hätten wir davon, wenn Er uns nicht die Fähigkeit, das Vermögen, gegeben hätte, diese Dinge zu begreifen? Dann könnten wir Ihm auch nie dafür danken und Ihn verherrlichen. Und es geht Gott doch darum, dass wir dahin kommen, seine Herrlichkeit zu loben.

Dieses Ziel wird nicht dadurch erreicht, dass wir einen Intellekt bekommen, womit wir Gott auf verstandesmäßige Weise kennen lernen. Ihn zu kennen und zu begreifen, ist nur auf dem Weg über den „Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst“ möglich. In allgemeinem Sinn kann man sagen, dass Gott jeden Gläubigen mit aller Weisheit und Einsicht ausgestattet hat (Eph 1,8). Doch das bewusste Kennenlernen und Genießen der Ratschlüsse Gottes ist etwas anderes. Dazu ist es nötig, nicht nur Weisheit zu besitzen, sondern auch den „Geist der Weisheit“, der dich danach verlangen lässt, geistlich darin einzudringen, wer Gott ist. Wahre Weisheit besteht darin, Gott kennen zu lernen, damit diese Kenntnis dein gesamtes Leben durchzieht. Wer Ihn kennt, kennt auch seine Pläne.

Doch auch das ist nicht alles. Wir müssen uns auch bewusst werden, dass die Kenntnis Gottes nicht allein von unserer Anstrengung abhängt, sondern auch von der Offenbarung, die Er von sich selbst gibt. Hierbei gehen das Verlangen des Gläubigen und das Werk Gottes Hand in Hand. Wenn wir viel von Gott kennen möchten, kommt uns das nicht wie von selbst angeflogen. Und wenn wir viel von Gott kennen dürfen, werden wir uns niemals unserer eigenen Anstrengung rühmen. Die Gefahr ist, groß, dass wir, wenn wir etwas mehr von der Wahrheit Gottes kennen lernen, vergessen, dass wir für das geistliche Verständnis dieser Dinge von Ihm abhängig sind und bleiben. Diese Gefahr ist umso größer, wenn wir einen guten Verstand haben und ein gutes Gedächtnis. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst bleiben: Was wir wissen, wissen wir, weil Er es uns offenbart hat.

Weiterhin ist es nicht unwichtig, dass wir verstehen, dass Paulus nicht um die Erkenntnis von Wahrheiten bittet. Es geht nicht um das Kennenlernen von Wahrheiten, Dogmen und Lehrsätzen, sondern um die volle Erkenntnis (wie es hier wörtlich heißt) Gottes. Wenn wir die Hoffnung, den Reichtum und die Kraft dessen kennen lernen dürfen, was uns geschenkt ist, so müssen wir das immer in Verbindung mit Ihm bringen, der ihr Ursprung ist. Du kannst diese Auslegung lesen und dadurch eine gute Übersicht darüber bekommen, was Gott uns von seinen Ratschlüssen zeigt. Doch damit kennst du Gott noch nicht so, wie Er sich zu erkennen gibt. Ich schließe mich gern Paulus an und bete dafür, dass Gott dir und mir den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst geben möge.

Lies noch einmal Epheser 1,15–17.

Danke und bete entsprechend dem Beispiel des Paulus hier für dich selbst und für Gläubige, die du kennst.

Verse 18-20

Seine Berufung, sein Erbe, seine Kraft


Eph 1,18. Paulus bittet Gott auch, dass Er den Ephesern „erleuchtete Augen des Herzens“ geben möge. Er bittet also nicht um „erleuchtete Augen des Verstandes“. Wie bereits bemerkt, geht er beim Verstehen der Dinge Gottes und ihrer Verwirklichung nicht in erster Linie um unseren Intellekt, sondern um unsere Gesinnung, unsere Wünsche. Mit „Herz“ ist nicht ein Körperteil gemeint, sondern der innere Mensch, der Ort, wo alle Überlegungen stattfinden. Das „Herz“ hat mit den Gefühlen und Wünschen zu tun, mit den Motiven, die einen Menschen in seinem Sprechen und Handeln leiten. So wie das Herz als Körperteil der Mittelpunkt der körperlichen Existenz ist, so gebraucht Paulus das Herz hier als Mittelpunkt der geistlichen Existenz. Er bittet Gott nun darum, dass Er dieses Zentrum mit „erleuchteten Augen“ versehen möge. Nur dann kann man das Folgende sehen und auch begreifen.

Wenn du danach verlangst zu wissen, was deine Segnungen sind, wirst du dazu auch geistliche Einsicht bekommen. Der Heilige Geist kommt deinem Wunsch entgegen, indem Er dich erleuchtet bezüglich der Dinge Gottes und sie dir auf verständliche Weise vorstellt. Du sollst erfahren, in deinem Herzen ein Gespür dafür bekommen und auch genießen, was die Berufung Gottes, das Erbe Gottes und die Kraft Gottes bedeuten. Denn das ist letztendlich das Ziel seines Gebetes: „damit ihr ... wisst“.

Er betet dann nicht dafür, dass die Gläubigen wüssten, welche herrlichen Segnungen sie empfangen haben. Dann hätte hier unsere Berufung und unser Erbe gestanden. Wenn wir an unsere Segnungen denken, denken wir häufig nur an die großen Vorrechte, die wir dadurch bekommen haben, und die große Freude, die wir daran erleben. Und natürlich hat Gott uns diese Segnungen auch dazu gegeben. Doch wird uns das in diesen Versen nicht auf diese Weise vorgestellt. Hier geht es darum, dass wir über alle Vorteile und alle Freude, die die Segnungen uns bereiten, hinauswachsen. Paulus bittet dafür, dass die Epheser (und auch wir) dahin kommen zu sehen, dass alles von Gott ausgegangen ist und dass es sein Ziel ist, dass Er dadurch verherrlicht wird. Wenn du so darüber nachdenkst, empfindest du umso mehr, wie nötig dieses Gebet des Paulus ist. Wenn wir unsere Segnungen so sehen wollen, also in Verbindung mit der Quelle, dem Vater der Herrlichkeit, erfordert das von uns, dass wir uns selbst vergessen. Und das ist sehr schwierig. Doch wenn das Gebet des Paulus seine Wirkung tut, bedeutet das eine enorme Bereicherung unseres geistlichen Lebens.

Nun der Kern des Gebetes von Paulus. Er betet dafür, dass sie drei Dinge wüssten. Das Erste ist die „Hoffnung seiner Berufung“, das ist also die Berufung Gottes. Gott hat uns berufen. Wozu? Das haben wir in den Eph 1,3-6 dieses Kapitels gesehen: Gott hat uns auserwählt, damit wir heilig und untadelig seien vor Ihm in Liebe; Er hat uns zuvor bestimmt zur Sohnschaft für sich selbst. Dadurch, dass Er uns berufen hat, ist unsere Auserwählung und Vorherbestimmung Wirklichkeit geworden. Siehst du, wie herrlich, wie gewaltig, wie überwältigend diese seine Berufung ist? Gott hatte es von Ewigkeit in seinem Herzen, uns – dir und mir – dies zu geben. Und zu seiner Zeit hat Er uns berufen und uns Anteil daran gegeben. Das volle Resultat seiner Berufung werden wir erst kennen und genießen, wenn wir bei Ihm in seiner Herrlichkeit sind, im Vaterhaus. Deshalb steht hier: die „Hoffnung seiner Berufung“. Findest du nicht auch, dass die einzig richtige Reaktion die ist, dass wir Ihn dafür anbeten?

Das Zweite, das sie wissen sollen, ist, „welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen“ ist. Das Erbe hat Paulus in den Eph 1,10-14 dieses Kapitels behandelt. Dort sahst du, dass wir als Erben dieses Erbe zusammen mit Christus besitzen würden. Doch hier geht es darum zu sehen, dass es Gottes Erbe ist. Das bedeutet, dass Gott alle Dinge besitzen wird. Er wird von der ganzen Schöpfung geehrt werden, und jedes Knie wird sich vor Ihm beugen. Gott wird sein Erbe in seinen Heiligen in Besitz nehmen, das sind wir, die Gläubigen der Gemeinde. Man kann das damit vergleichen, wie Gott das Land Kanaan, das Er sein Land nennt (3Mo 25,23), in Besitz nimmt. Er benutzte dazu sein Volk Israel. Sie nahmen es in Besitz, indem sie alle Feinde daraus verjagten. So konnte sein Volk dort wohnen und Er in ihrer Mitte wohnte. So wird es auch mit der Schöpfung gehen. Christus wird darüber herrschen, zusammen mit der Gemeinde. Wenn die „Heiligen“ regieren, hat Gott sein Erbe in Besitz genommen. Und die Heiligen werden bis in alle Ewigkeit herrschen (Off 22,5). Dann ist der Augenblick gekommen, dass Gott alles in allem sein wird (1Kor 15,28). In der gesamten Schöpfung, die es dann geben wird, wird keinerlei Misston mehr gehört werden. Dann gibt es nichts mehr im Gegensatz zu Gottes heiligem und gerechtem Wesen. Gott wird alles mit seiner Herrlichkeit erfüllen. Wie groß muss der Reichtum der Herrlichkeit sein, wenn wir, wohin wir auch schauen, nur die Herrlichkeit Gottes wahrnehmen. Verlangst du nicht danach, bereits jetzt mehr davon zu wissen?

Eph 1,19. Das Dritte, für das Paulus bittet, ist, „... welches die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden“, ist. Hiermit beginnt ein neuer Abschnitt, der bis Kapitel 2,10 reicht. In diesem Abschnitt wird uns vorgestellt, auf welche Weise Gott uns die Segnungen der Eph 1,3-14 schenken konnte und schenken wird. Wie konnte Gott uns, die wir tot waren in unseren Vergehungen und Sünden (Eph 2,1), solche herrlichen Segnungen geben? Das konnte Er nur, weil Er unfassbar groß an Kraft ist. Um zu wissen, wie groß die Kraft „an uns, den Glaubenden“, ist, müssen auf das achten, was Er mit Christus getan hat: Er erweckte Ihn aus den Toten auf und hat Ihm danach einen Platz über jede denkbare Macht gegeben. Daran können wir erkennen, was Gott mit uns, „den Glaubenden“, getan hat. Das Erste, was wir in diesem Brief über Christus in Verbindung mit seinem Aufenthalt auf der Erde lesen, ist, dass Er tot war. Über sein vollkommenes Leben auf der Erde lesen wir hier nichts.

Er wird hier so vorgestellt, weil Er damit unseren Platz einnahm. Wenn Gott uns wirklich seine Segnungen geben können wollte, dann war es nötig, dass Christus uns aufsuchte und sich mit uns einsmachte in der Situation, in der wir uns befanden. Wir befanden uns durch unsere Übertretungen und Sünden im Tod. Doch Er ging freiwillig in den Tod, und alles, was Gott danach mit Christus tat, tat Er auch mit uns. Das zeigt uns Kapitel 2 (Eph 2,1-10). Gott konnte das tun, weil dieser Mensch Ihn auf der Erde in allem vollkommen verherrlicht hatte.

Eph 1,20. Und die überragende Größe der Kraft Gottes, die Er an uns erwiesen hat, hat Er zuerst an Christus erwiesen, „indem er ihn aus den Toten auferweckte; und er setzte ihn zu seiner Rechten“. Hier sehen wir Gottes Kraft mit einer Kraft wirken, die auch in uns wirkt. Doch zuerst wird Christus vorgestellt. Damit wird uns klar vorgestellt, dass wir niemals etwas von unseren Segnungen begreifen werden, wenn wir nicht lernen, auf den Herrn Jesus zu sehen und auf den Platz, den Er nun als Mensch einnimmt, den Platz zur Rechten Gottes in den himmlischen Örtern.

Lies noch einmal Epheser 1,18–20.

Für welche Dinge bittet Paulus, dass wir sie wissen sollen?

Verse 18-20

Seine Berufung, sein Erbe, seine Kraft


Eph 1,18. Paulus bittet Gott auch, dass Er den Ephesern „erleuchtete Augen des Herzens“ geben möge. Er bittet also nicht um „erleuchtete Augen des Verstandes“. Wie bereits bemerkt, geht er beim Verstehen der Dinge Gottes und ihrer Verwirklichung nicht in erster Linie um unseren Intellekt, sondern um unsere Gesinnung, unsere Wünsche. Mit „Herz“ ist nicht ein Körperteil gemeint, sondern der innere Mensch, der Ort, wo alle Überlegungen stattfinden. Das „Herz“ hat mit den Gefühlen und Wünschen zu tun, mit den Motiven, die einen Menschen in seinem Sprechen und Handeln leiten. So wie das Herz als Körperteil der Mittelpunkt der körperlichen Existenz ist, so gebraucht Paulus das Herz hier als Mittelpunkt der geistlichen Existenz. Er bittet Gott nun darum, dass Er dieses Zentrum mit „erleuchteten Augen“ versehen möge. Nur dann kann man das Folgende sehen und auch begreifen.

Wenn du danach verlangst zu wissen, was deine Segnungen sind, wirst du dazu auch geistliche Einsicht bekommen. Der Heilige Geist kommt deinem Wunsch entgegen, indem Er dich erleuchtet bezüglich der Dinge Gottes und sie dir auf verständliche Weise vorstellt. Du sollst erfahren, in deinem Herzen ein Gespür dafür bekommen und auch genießen, was die Berufung Gottes, das Erbe Gottes und die Kraft Gottes bedeuten. Denn das ist letztendlich das Ziel seines Gebetes: „damit ihr ... wisst“.

Er betet dann nicht dafür, dass die Gläubigen wüssten, welche herrlichen Segnungen sie empfangen haben. Dann hätte hier unsere Berufung und unser Erbe gestanden. Wenn wir an unsere Segnungen denken, denken wir häufig nur an die großen Vorrechte, die wir dadurch bekommen haben, und die große Freude, die wir daran erleben. Und natürlich hat Gott uns diese Segnungen auch dazu gegeben. Doch wird uns das in diesen Versen nicht auf diese Weise vorgestellt. Hier geht es darum, dass wir über alle Vorteile und alle Freude, die die Segnungen uns bereiten, hinauswachsen. Paulus bittet dafür, dass die Epheser (und auch wir) dahin kommen zu sehen, dass alles von Gott ausgegangen ist und dass es sein Ziel ist, dass Er dadurch verherrlicht wird. Wenn du so darüber nachdenkst, empfindest du umso mehr, wie nötig dieses Gebet des Paulus ist. Wenn wir unsere Segnungen so sehen wollen, also in Verbindung mit der Quelle, dem Vater der Herrlichkeit, erfordert das von uns, dass wir uns selbst vergessen. Und das ist sehr schwierig. Doch wenn das Gebet des Paulus seine Wirkung tut, bedeutet das eine enorme Bereicherung unseres geistlichen Lebens.

Nun der Kern des Gebetes von Paulus. Er betet dafür, dass sie drei Dinge wüssten. Das Erste ist die „Hoffnung seiner Berufung“, das ist also die Berufung Gottes. Gott hat uns berufen. Wozu? Das haben wir in den Eph 1,3-6 dieses Kapitels gesehen: Gott hat uns auserwählt, damit wir heilig und untadelig seien vor Ihm in Liebe; Er hat uns zuvor bestimmt zur Sohnschaft für sich selbst. Dadurch, dass Er uns berufen hat, ist unsere Auserwählung und Vorherbestimmung Wirklichkeit geworden. Siehst du, wie herrlich, wie gewaltig, wie überwältigend diese seine Berufung ist? Gott hatte es von Ewigkeit in seinem Herzen, uns – dir und mir – dies zu geben. Und zu seiner Zeit hat Er uns berufen und uns Anteil daran gegeben. Das volle Resultat seiner Berufung werden wir erst kennen und genießen, wenn wir bei Ihm in seiner Herrlichkeit sind, im Vaterhaus. Deshalb steht hier: die „Hoffnung seiner Berufung“. Findest du nicht auch, dass die einzig richtige Reaktion die ist, dass wir Ihn dafür anbeten?

Das Zweite, das sie wissen sollen, ist, „welches der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen“ ist. Das Erbe hat Paulus in den Eph 1,10-14 dieses Kapitels behandelt. Dort sahst du, dass wir als Erben dieses Erbe zusammen mit Christus besitzen würden. Doch hier geht es darum zu sehen, dass es Gottes Erbe ist. Das bedeutet, dass Gott alle Dinge besitzen wird. Er wird von der ganzen Schöpfung geehrt werden, und jedes Knie wird sich vor Ihm beugen. Gott wird sein Erbe in seinen Heiligen in Besitz nehmen, das sind wir, die Gläubigen der Gemeinde. Man kann das damit vergleichen, wie Gott das Land Kanaan, das Er sein Land nennt (3Mo 25,23), in Besitz nimmt. Er benutzte dazu sein Volk Israel. Sie nahmen es in Besitz, indem sie alle Feinde daraus verjagten. So konnte sein Volk dort wohnen und Er in ihrer Mitte wohnte. So wird es auch mit der Schöpfung gehen. Christus wird darüber herrschen, zusammen mit der Gemeinde. Wenn die „Heiligen“ regieren, hat Gott sein Erbe in Besitz genommen. Und die Heiligen werden bis in alle Ewigkeit herrschen (Off 22,5). Dann ist der Augenblick gekommen, dass Gott alles in allem sein wird (1Kor 15,28). In der gesamten Schöpfung, die es dann geben wird, wird keinerlei Misston mehr gehört werden. Dann gibt es nichts mehr im Gegensatz zu Gottes heiligem und gerechtem Wesen. Gott wird alles mit seiner Herrlichkeit erfüllen. Wie groß muss der Reichtum der Herrlichkeit sein, wenn wir, wohin wir auch schauen, nur die Herrlichkeit Gottes wahrnehmen. Verlangst du nicht danach, bereits jetzt mehr davon zu wissen?

Eph 1,19. Das Dritte, für das Paulus bittet, ist, „... welches die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden“, ist. Hiermit beginnt ein neuer Abschnitt, der bis Kapitel 2,10 reicht. In diesem Abschnitt wird uns vorgestellt, auf welche Weise Gott uns die Segnungen der Eph 1,3-14 schenken konnte und schenken wird. Wie konnte Gott uns, die wir tot waren in unseren Vergehungen und Sünden (Eph 2,1), solche herrlichen Segnungen geben? Das konnte Er nur, weil Er unfassbar groß an Kraft ist. Um zu wissen, wie groß die Kraft „an uns, den Glaubenden“, ist, müssen auf das achten, was Er mit Christus getan hat: Er erweckte Ihn aus den Toten auf und hat Ihm danach einen Platz über jede denkbare Macht gegeben. Daran können wir erkennen, was Gott mit uns, „den Glaubenden“, getan hat. Das Erste, was wir in diesem Brief über Christus in Verbindung mit seinem Aufenthalt auf der Erde lesen, ist, dass Er tot war. Über sein vollkommenes Leben auf der Erde lesen wir hier nichts.

Er wird hier so vorgestellt, weil Er damit unseren Platz einnahm. Wenn Gott uns wirklich seine Segnungen geben können wollte, dann war es nötig, dass Christus uns aufsuchte und sich mit uns einsmachte in der Situation, in der wir uns befanden. Wir befanden uns durch unsere Übertretungen und Sünden im Tod. Doch Er ging freiwillig in den Tod, und alles, was Gott danach mit Christus tat, tat Er auch mit uns. Das zeigt uns Kapitel 2 (Eph 2,1-10). Gott konnte das tun, weil dieser Mensch Ihn auf der Erde in allem vollkommen verherrlicht hatte.

Eph 1,20. Und die überragende Größe der Kraft Gottes, die Er an uns erwiesen hat, hat Er zuerst an Christus erwiesen, „indem er ihn aus den Toten auferweckte; und er setzte ihn zu seiner Rechten“. Hier sehen wir Gottes Kraft mit einer Kraft wirken, die auch in uns wirkt. Doch zuerst wird Christus vorgestellt. Damit wird uns klar vorgestellt, dass wir niemals etwas von unseren Segnungen begreifen werden, wenn wir nicht lernen, auf den Herrn Jesus zu sehen und auf den Platz, den Er nun als Mensch einnimmt, den Platz zur Rechten Gottes in den himmlischen Örtern.

Lies noch einmal Epheser 1,18–20.

Für welche Dinge bittet Paulus, dass wir sie wissen sollen?

Verse 21-23

Die Gemeinde, sein Leib


Eph 1,21. Gott hat dem Herrn Jesus einen Platz gegeben, der alles übersteigt. Diesen Platz hat Er als Mensch bekommen. Als Schöpfer war Er immer schon über alles erhoben. Doch nun ist Er als Mensch über jede erdenkliche Macht erhoben, in der Menschenwelt und auch in der Welt der Engel und Dämonen. Und nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft. Dann werden sich Mächte offenbaren, die jede frühere Macht in den Schatten stellen. Du findest sie u. a. im Buch der Offenbarung, Kapitel 13: das „Tier aus dem Meer“ und das „Tier aus der Erde“ (Off 13,1; 11). Sie werden mit einer beinahe unbeschränkten Macht eine abscheuliche Schreckensherrschaft führen, und zwar während einer Zeit, die die „große Drangsal“ genannt wird, „wie sie seit Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nicht wieder sein wird“. Doch der Herr Jesus wird dafür sorgen, dass die Tage ihrer Schreckensherrschaft verkürzt werden (Mt 24,21; 22). So groß ist die Macht unseres Heilandes.

Doch nicht nur dann erzeigt Er eine Macht, die jedem Vergleich trotzt. Wir wissen, dass Ihm bereits jetzt „alle Macht im Himmel und auf der Erde“ gegeben ist (Mt 28,18), obwohl sie jetzt noch nicht öffentlich sichtbar ist. Es scheint so, als würden alle Beschlüsse, die sich auf das Leben in dieser Welt beziehen, in Washington, Brüssel oder Moskau gefasst. Doch der Glaube sieht nach oben, weit vorbei an den mächtigsten Menschen auf der Erde, und sieht den Herrn Jesus zur Rechten Gottes. Und was sollen wir von den verführenden Dämonen denken, die voller Unreinheit sind, die das Denken von Millionen Menschen über Fernsehen, Internet und spirituelle Zentren vergiften? Doch der Glaube schaut nach oben, vorbei an den einflussreichsten dämonischen Mächten, und sieht den Herrn Jesus zur Rechten Gottes. In Hebräer 2 steht es so: „... jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. Wir sehen aber Jesus , der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“ (Heb 2,8; 9). Dabei versinkt alle menschliche und teuflische Macht in nichts!

Der Unterschied zwischen den verschiedenen Bezeichnungen der Mächte, über die der Herr Jesus erhoben ist, ist nicht so einfach zu erklären. Ich habe in ein Wörterbuch geschaut, in dem neutestamentliche Wörter erklärt werden. Damit will ich einen Versuch wagen: „Fürstentum“ bezeichnet einen Platz über anderen; „Gewalt“ ist die Freiheit und das Recht, Macht auszuüben; „Kraft“ ist die Fähigkeit und Möglichkeit, die jemand besitzt, etwas zustande zu bringen; „Herrschaft“ bezeichnet einen Platz über anderen, wobei andere unterworfen sind, während es bei „Fürstentum“ mehr um die Stellung selbst geht. Über alle diese Formen der Macht ist der Herr Jesus also erhoben.

Eph 1,22. Neben der Tatsache, dass Er über alles erhoben ist, ist auch alles seinen Füßen unterworfen. Obwohl alle ungläubigen Menschen und alle Dämonen sich noch nicht unterworfen haben, hat Gott das doch in seinem Ratschluss festgelegt. Und es wird ganz sicher geschehen, weil Gott das so will. Der Herr Jesus ist nun bereits über alles erhoben, und in Kürze wird Ihm auch alles sichtbar unterworfen sein, weil Er sich auf dem Kreuz bis zum Tod erniedrigt hat: „Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters“ (Phil 2,9-11). Alles wird Ihm also unterworfen sein.

Dennoch gibt es Ausnahmen. Die erste finden wir in 1. Korinther 15 (1Kor 15,27). Dort lesen wir, dass Gott, der dem Herrn Jesus alles unterworfen hat, ausgenommen ist. Das ist ziemlich logisch. Doch dann folgt das Unglaubliche, was kein Mensch sich je hätte ausdenken können: Die zweite Ausnahme ist die Gemeinde. Wie konnte Gott das tun? Dadurch, dass Er den Herrn Jesus und die Gemeinde zu einer Einheit vereinigt hat. Gott hat den Herrn Jesus „als Haupt über alles der Versammlung gegeben, die sein Leib ist“. Es ist deutlich, dass ein Leib und ein Haupt eine unteilbare Einheit bilden. Hier finden wir die Entfaltung des großen Geheimnisses, das in Eph 1,10 bereits angedeutet wurde. Wie kann die Gemeinde zusammen mit Christus regieren? Indem sie eins mit Ihm wird.

Und dann die Weise, wie Gott das tut! Er gibt die Gemeinde nicht Christus, sondern Er gibt Christus der Gemeinde als ein Geschenk. So steht es hier. Wenn wir jemand ein Geschenk geben, ist die Person immer wertvoller als das Geschenk. Das kann hier nicht der Gedanke sein. Doch es zeigt, wie Gott die Gemeinde schätzt. Er findet die Gemeinde so wichtig, dass Er sie nicht nur von aller Ewigkeit her in seinem Ratschluss gekannt hat, sondern dass Er ihr auch das Liebste, was Er hatte, seinen eigenen Sohn, gegeben hat. Gott gibt der Gemeinde den Herrn Jesus, nachdem Er „Haupt über alles“ ist.

Dadurch ist die Gemeinde auch zu dieser Stellung erhoben. Es ist so wie bei Adam und Eva. Als Adam von Gott als Haupt der Schöpfung in das Paradies gesetzt worden war, bekam er in dieser Stellung Eva. Sie sollte zusammen mit ihm die Schöpfung führen.

Eph 1,23. Doch noch ist nicht alles über die ganze Herrlichkeit gesagt, die die Gemeinde durch ihre Einheit mit dem Herrn Jesus als Mensch teilt. Die Schlussverse von Kapitel 1 fügen noch etwas hinzu, was unseren Verstand echt bei weitem übersteigt. Das kann nur mit „erleuchteten Augen des Herzens“ (Eph 1,18) gesehen und bewundert werden. Von der Gemeinde als Leib wird noch gesagt, dass sie „die Fülle dessen“ ist, „der alles in allem erfüllt“. Hier steht, dass die Gemeinde „die Fülle“ des Herrn Jesus ist, d. h. dass sie Ihn vervollständigt, Ihn zu dem vollkommenen Menschen Jesus Christus macht. Wenn der Mensch Jesus Christus einmal über alle Dinge regieren wird, wird das – mit Ehrfurcht gesagt – ein vollständiger Mensch sein: Mann und Frau.

Das erkennen wir auch bei Adam. Als er aus seinem Todesschlaf aufwachte und Eva sah, sagte er: „Diese ist nun Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch“ (1Mo 2,21-23). Die Tatsache, dass eine Gruppe von Menschen den Leib Christi bilden würde, ist nirgends im Alten Testament zu finden. Das war erst möglich, nachdem der Herr Jesus in den Himmel zurückgekehrt war und der Heilige Geist kommen konnte, um die Gläubigen zu diesem Leib zu bilden (1Kor 12,13). Die Gemeinde wird hier als die Gesamtheit aller Gläubigen ab dem Pfingsttag bis zur Entrückung gesehen.

Und dann noch die Worte „der alles in allem erfüllt“. Hier stehen wir vor einem Geheimnis, das wir niemals ergründen können: Er, der als Mensch durch die Gemeinde vollständig gemacht wird, ist in sich selbst auch vollkommen! Mit dieser Vollkommenheit erfüllt Er das gesamte Universum. Er ist immer und überall anwesend. Wir sollten niemals vergessen, dass Er, mit dem wir als Mensch vereinigt sind, doch immer der ewige Sohn Gottes bleibt.

Lies noch einmal Epheser 1,21–23.

Welche Aspekte der Größe des Herrn Jesus hast du in diesen Versen entdeckt? Preise Ihn dafür.

Verse 21-23

Die Gemeinde, sein Leib


Eph 1,21. Gott hat dem Herrn Jesus einen Platz gegeben, der alles übersteigt. Diesen Platz hat Er als Mensch bekommen. Als Schöpfer war Er immer schon über alles erhoben. Doch nun ist Er als Mensch über jede erdenkliche Macht erhoben, in der Menschenwelt und auch in der Welt der Engel und Dämonen. Und nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft. Dann werden sich Mächte offenbaren, die jede frühere Macht in den Schatten stellen. Du findest sie u. a. im Buch der Offenbarung, Kapitel 13: das „Tier aus dem Meer“ und das „Tier aus der Erde“ (Off 13,1; 11). Sie werden mit einer beinahe unbeschränkten Macht eine abscheuliche Schreckensherrschaft führen, und zwar während einer Zeit, die die „große Drangsal“ genannt wird, „wie sie seit Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nicht wieder sein wird“. Doch der Herr Jesus wird dafür sorgen, dass die Tage ihrer Schreckensherrschaft verkürzt werden (Mt 24,21; 22). So groß ist die Macht unseres Heilandes.

Doch nicht nur dann erzeigt Er eine Macht, die jedem Vergleich trotzt. Wir wissen, dass Ihm bereits jetzt „alle Macht im Himmel und auf der Erde“ gegeben ist (Mt 28,18), obwohl sie jetzt noch nicht öffentlich sichtbar ist. Es scheint so, als würden alle Beschlüsse, die sich auf das Leben in dieser Welt beziehen, in Washington, Brüssel oder Moskau gefasst. Doch der Glaube sieht nach oben, weit vorbei an den mächtigsten Menschen auf der Erde, und sieht den Herrn Jesus zur Rechten Gottes. Und was sollen wir von den verführenden Dämonen denken, die voller Unreinheit sind, die das Denken von Millionen Menschen über Fernsehen, Internet und spirituelle Zentren vergiften? Doch der Glaube schaut nach oben, vorbei an den einflussreichsten dämonischen Mächten, und sieht den Herrn Jesus zur Rechten Gottes. In Hebräer 2 steht es so: „... jetzt aber sehen wir ihm noch nicht alles unterworfen. Wir sehen aber Jesus , der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“ (Heb 2,8; 9). Dabei versinkt alle menschliche und teuflische Macht in nichts!

Der Unterschied zwischen den verschiedenen Bezeichnungen der Mächte, über die der Herr Jesus erhoben ist, ist nicht so einfach zu erklären. Ich habe in ein Wörterbuch geschaut, in dem neutestamentliche Wörter erklärt werden. Damit will ich einen Versuch wagen: „Fürstentum“ bezeichnet einen Platz über anderen; „Gewalt“ ist die Freiheit und das Recht, Macht auszuüben; „Kraft“ ist die Fähigkeit und Möglichkeit, die jemand besitzt, etwas zustande zu bringen; „Herrschaft“ bezeichnet einen Platz über anderen, wobei andere unterworfen sind, während es bei „Fürstentum“ mehr um die Stellung selbst geht. Über alle diese Formen der Macht ist der Herr Jesus also erhoben.

Eph 1,22. Neben der Tatsache, dass Er über alles erhoben ist, ist auch alles seinen Füßen unterworfen. Obwohl alle ungläubigen Menschen und alle Dämonen sich noch nicht unterworfen haben, hat Gott das doch in seinem Ratschluss festgelegt. Und es wird ganz sicher geschehen, weil Gott das so will. Der Herr Jesus ist nun bereits über alles erhoben, und in Kürze wird Ihm auch alles sichtbar unterworfen sein, weil Er sich auf dem Kreuz bis zum Tod erniedrigt hat: „Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist, damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters“ (Phil 2,9-11). Alles wird Ihm also unterworfen sein.

Dennoch gibt es Ausnahmen. Die erste finden wir in 1. Korinther 15 (1Kor 15,27). Dort lesen wir, dass Gott, der dem Herrn Jesus alles unterworfen hat, ausgenommen ist. Das ist ziemlich logisch. Doch dann folgt das Unglaubliche, was kein Mensch sich je hätte ausdenken können: Die zweite Ausnahme ist die Gemeinde. Wie konnte Gott das tun? Dadurch, dass Er den Herrn Jesus und die Gemeinde zu einer Einheit vereinigt hat. Gott hat den Herrn Jesus „als Haupt über alles der Versammlung gegeben, die sein Leib ist“. Es ist deutlich, dass ein Leib und ein Haupt eine unteilbare Einheit bilden. Hier finden wir die Entfaltung des großen Geheimnisses, das in Eph 1,10 bereits angedeutet wurde. Wie kann die Gemeinde zusammen mit Christus regieren? Indem sie eins mit Ihm wird.

Und dann die Weise, wie Gott das tut! Er gibt die Gemeinde nicht Christus, sondern Er gibt Christus der Gemeinde als ein Geschenk. So steht es hier. Wenn wir jemand ein Geschenk geben, ist die Person immer wertvoller als das Geschenk. Das kann hier nicht der Gedanke sein. Doch es zeigt, wie Gott die Gemeinde schätzt. Er findet die Gemeinde so wichtig, dass Er sie nicht nur von aller Ewigkeit her in seinem Ratschluss gekannt hat, sondern dass Er ihr auch das Liebste, was Er hatte, seinen eigenen Sohn, gegeben hat. Gott gibt der Gemeinde den Herrn Jesus, nachdem Er „Haupt über alles“ ist.

Dadurch ist die Gemeinde auch zu dieser Stellung erhoben. Es ist so wie bei Adam und Eva. Als Adam von Gott als Haupt der Schöpfung in das Paradies gesetzt worden war, bekam er in dieser Stellung Eva. Sie sollte zusammen mit ihm die Schöpfung führen.

Eph 1,23. Doch noch ist nicht alles über die ganze Herrlichkeit gesagt, die die Gemeinde durch ihre Einheit mit dem Herrn Jesus als Mensch teilt. Die Schlussverse von Kapitel 1 fügen noch etwas hinzu, was unseren Verstand echt bei weitem übersteigt. Das kann nur mit „erleuchteten Augen des Herzens“ (Eph 1,18) gesehen und bewundert werden. Von der Gemeinde als Leib wird noch gesagt, dass sie „die Fülle dessen“ ist, „der alles in allem erfüllt“. Hier steht, dass die Gemeinde „die Fülle“ des Herrn Jesus ist, d. h. dass sie Ihn vervollständigt, Ihn zu dem vollkommenen Menschen Jesus Christus macht. Wenn der Mensch Jesus Christus einmal über alle Dinge regieren wird, wird das – mit Ehrfurcht gesagt – ein vollständiger Mensch sein: Mann und Frau.

Das erkennen wir auch bei Adam. Als er aus seinem Todesschlaf aufwachte und Eva sah, sagte er: „Diese ist nun Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch“ (1Mo 2,21-23). Die Tatsache, dass eine Gruppe von Menschen den Leib Christi bilden würde, ist nirgends im Alten Testament zu finden. Das war erst möglich, nachdem der Herr Jesus in den Himmel zurückgekehrt war und der Heilige Geist kommen konnte, um die Gläubigen zu diesem Leib zu bilden (1Kor 12,13). Die Gemeinde wird hier als die Gesamtheit aller Gläubigen ab dem Pfingsttag bis zur Entrückung gesehen.

Und dann noch die Worte „der alles in allem erfüllt“. Hier stehen wir vor einem Geheimnis, das wir niemals ergründen können: Er, der als Mensch durch die Gemeinde vollständig gemacht wird, ist in sich selbst auch vollkommen! Mit dieser Vollkommenheit erfüllt Er das gesamte Universum. Er ist immer und überall anwesend. Wir sollten niemals vergessen, dass Er, mit dem wir als Mensch vereinigt sind, doch immer der ewige Sohn Gottes bleibt.

Lies noch einmal Epheser 1,21–23.

Welche Aspekte der Größe des Herrn Jesus hast du in diesen Versen entdeckt? Preise Ihn dafür.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Ephesians 1". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/ephesians-1.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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