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Monday, December 23rd, 2024
the Fourth Week of Advent
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Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 28". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-28.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 28". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Verse 1-2
Der Empfang auf Melite
Nachdem alle sicher an Land gekommen sind, erfahren sie, dass sie sich auf der Insel Melite befinden. Die Einheimischen, also die ursprüngliche Bevölkerung, erweisen den Gestrandeten eine „nicht gewöhnliche Freundlichkeit“. Wenn wir bedenken, dass es Brauch war, alles, was an Land gespült wurde, zu beschlagnahmen und die Menschen zu töten, so sehen wir auch hier wieder die Gnade Gottes, dass Er sie zu diesen Menschen gebracht hat.
Die Behandlung, die Paulus hier von den Heiden erfährt, bildet einen großen Gegensatz zu der Behandlung, die er von seinen jüdischen Brüdern nach dem Fleisch erfahren hat. Es ist auch der Gegensatz zwischen den jüdischen Führern und den römischen Regenten, die den Christen im Allgemeinen wohlwollend gesinnt waren.
Es scheint so, als wäre nichts geschehen, denn Paulus setzt seine gewöhnliche Arbeit fort, Zeugnis abzulegen. Gott hat ihm durch den Schiffbruch dazu ein neues Gebiet gegeben.
Verse 1-2
Der Empfang auf Melite
Nachdem alle sicher an Land gekommen sind, erfahren sie, dass sie sich auf der Insel Melite befinden. Die Einheimischen, also die ursprüngliche Bevölkerung, erweisen den Gestrandeten eine „nicht gewöhnliche Freundlichkeit“. Wenn wir bedenken, dass es Brauch war, alles, was an Land gespült wurde, zu beschlagnahmen und die Menschen zu töten, so sehen wir auch hier wieder die Gnade Gottes, dass Er sie zu diesen Menschen gebracht hat.
Die Behandlung, die Paulus hier von den Heiden erfährt, bildet einen großen Gegensatz zu der Behandlung, die er von seinen jüdischen Brüdern nach dem Fleisch erfahren hat. Es ist auch der Gegensatz zwischen den jüdischen Führern und den römischen Regenten, die den Christen im Allgemeinen wohlwollend gesinnt waren.
Es scheint so, als wäre nichts geschehen, denn Paulus setzt seine gewöhnliche Arbeit fort, Zeugnis abzulegen. Gott hat ihm durch den Schiffbruch dazu ein neues Gebiet gegeben.
Verse 3-6
Paulus wird von einer Schlange gebissen
Bevor Paulus damit beginnt, Zeugnis abzulegen, geschieht etwas, das dem Zeugnis große Kraft verleihen wird. Die Gestrandeten werden von den Einheimischen zu einem Feuer eingeladen, damit sie sich dort trocknen und wärmen können. Sie waren völlig durchnässt. Außerdem begann es auch noch zu regnen, so dass aus dem Trocknen nicht viel wurde. Für eine derart große Menschenmenge sind ein großes Feuer und sehr viel Holz nötig. Deshalb muss Holz gesammelt werden. Paulus hilft dabei mit. Er hält sich nicht für zu wichtig, um mitzuhelfen, Reiser zu sammeln. Ein gemeinschaftliches Handeln gibt allen Wärme. Sogar die Arbeit bewirkt das. Wenn du etwas für den Herrn tust, hält dich das warm und verhindert, dass du vor Kälte erstarrst.
Paulus sammelte „eine Menge“, nicht nur ein paar Reiser. Als er das Holz auf das Feuer legte und sich wärmen wollte, kam durch die Hitze eine Schlange heraus, die sich an seiner Hand festbiss. Die Schlange ist ein Bild des Teufels. Der Teufel hält nichts davon, wenn Gläubige füreinander einstehen. Er hält nichts von der Wärme der Bruderliebe und versucht, sie zu stören. So wie Hitze Schlangen aufweckt, so macht die Liebe unter Brüdern den Teufel sozusagen wach. Wenn Gläubige kalt sind oder schlafen, schläft der Teufel auch.
Als die Einheimischen das Tier an der Hand des Paulus sehen, haben sie gleich eine Theorie zur Hand, die keinen Sinn macht, sondern lediglich ihre götzendienerische Denkweise offenbart. Solch eine Beurteilung kann auch bei Christen vorkommen. Auch Christen haben oft eine Erklärung zur Hand, wenn jemandem etwas Schlimmes widerfährt.
Die Reaktion des Paulus ist die Reaktion des Glaubens (Mk 16,18; Lk 10,19). Er schüttelt das Tier von sich ab ins Feuer. Das sollte auch unsere Reaktion sein, wenn der Teufel uns packen will. Wir müssen ihn im Glauben dorthin bringen, wo er ewig sein wird: ins Feuer (Off 20,10). Die Einheimischen hatten ihre Meinung bezüglich der Schlange geäußert, die sich an der Hand des Paulus festgebissen hatte. Sie hatten auch ihre Meinung über die Folgen: entweder gibt es eine Schwellung oder er fällt plötzlich tot um. Nichts von beidem geschieht.
In geistlicher Hinsicht kann man folgende Anwendung machen. Die Hand redet von Aktivität, von Beschäftigung. Wenn wir mit einer Arbeit für den Herrn beschäftigt sind, kann der Teufel sich darin festbeißen. Wenn wir dann nicht resolut auftreten und den Teufel an den Platz verweisen, der ihm zukommt, werden wir anschwellen, das heißt hochmütig werden im Blick auf das, was wir für den Herrn tun. Oder wir fallen plötzlich tot um, das heißt, dass bei uns kein Leben für Gott mehr sichtbar wird. Deshalb dürfen wir dem Teufel keinen Raum geben (Eph 4,27), wir dürfen ihm keine Gelegenheit geben, sein schädliches Werk an uns zu tun.
Als die erwarteten Folgen ausbleiben, ändern die Einheimischen ihre Meinung. Wir haben hier einen erneuten Beweis dafür, wie einfach Menschen ihre Meinung ändern, wie wir das schon früher in Lystra gesehen haben, dort in umgekehrter Form (Apg 14,11-19). Solche Argumentationen findet man bei Menschen, die nur nach dem Äußeren urteilen. Doch Gott hat seinen eigenen Plan mit diesem Ereignis. Er gebraucht dieses Ereignis, um zu zeigen, dass inmitten aller Gefangenen dieser Mann sein Diener ist.
Verse 3-6
Paulus wird von einer Schlange gebissen
Bevor Paulus damit beginnt, Zeugnis abzulegen, geschieht etwas, das dem Zeugnis große Kraft verleihen wird. Die Gestrandeten werden von den Einheimischen zu einem Feuer eingeladen, damit sie sich dort trocknen und wärmen können. Sie waren völlig durchnässt. Außerdem begann es auch noch zu regnen, so dass aus dem Trocknen nicht viel wurde. Für eine derart große Menschenmenge sind ein großes Feuer und sehr viel Holz nötig. Deshalb muss Holz gesammelt werden. Paulus hilft dabei mit. Er hält sich nicht für zu wichtig, um mitzuhelfen, Reiser zu sammeln. Ein gemeinschaftliches Handeln gibt allen Wärme. Sogar die Arbeit bewirkt das. Wenn du etwas für den Herrn tust, hält dich das warm und verhindert, dass du vor Kälte erstarrst.
Paulus sammelte „eine Menge“, nicht nur ein paar Reiser. Als er das Holz auf das Feuer legte und sich wärmen wollte, kam durch die Hitze eine Schlange heraus, die sich an seiner Hand festbiss. Die Schlange ist ein Bild des Teufels. Der Teufel hält nichts davon, wenn Gläubige füreinander einstehen. Er hält nichts von der Wärme der Bruderliebe und versucht, sie zu stören. So wie Hitze Schlangen aufweckt, so macht die Liebe unter Brüdern den Teufel sozusagen wach. Wenn Gläubige kalt sind oder schlafen, schläft der Teufel auch.
Als die Einheimischen das Tier an der Hand des Paulus sehen, haben sie gleich eine Theorie zur Hand, die keinen Sinn macht, sondern lediglich ihre götzendienerische Denkweise offenbart. Solch eine Beurteilung kann auch bei Christen vorkommen. Auch Christen haben oft eine Erklärung zur Hand, wenn jemandem etwas Schlimmes widerfährt.
Die Reaktion des Paulus ist die Reaktion des Glaubens (Mk 16,18; Lk 10,19). Er schüttelt das Tier von sich ab ins Feuer. Das sollte auch unsere Reaktion sein, wenn der Teufel uns packen will. Wir müssen ihn im Glauben dorthin bringen, wo er ewig sein wird: ins Feuer (Off 20,10). Die Einheimischen hatten ihre Meinung bezüglich der Schlange geäußert, die sich an der Hand des Paulus festgebissen hatte. Sie hatten auch ihre Meinung über die Folgen: entweder gibt es eine Schwellung oder er fällt plötzlich tot um. Nichts von beidem geschieht.
In geistlicher Hinsicht kann man folgende Anwendung machen. Die Hand redet von Aktivität, von Beschäftigung. Wenn wir mit einer Arbeit für den Herrn beschäftigt sind, kann der Teufel sich darin festbeißen. Wenn wir dann nicht resolut auftreten und den Teufel an den Platz verweisen, der ihm zukommt, werden wir anschwellen, das heißt hochmütig werden im Blick auf das, was wir für den Herrn tun. Oder wir fallen plötzlich tot um, das heißt, dass bei uns kein Leben für Gott mehr sichtbar wird. Deshalb dürfen wir dem Teufel keinen Raum geben (Eph 4,27), wir dürfen ihm keine Gelegenheit geben, sein schädliches Werk an uns zu tun.
Als die erwarteten Folgen ausbleiben, ändern die Einheimischen ihre Meinung. Wir haben hier einen erneuten Beweis dafür, wie einfach Menschen ihre Meinung ändern, wie wir das schon früher in Lystra gesehen haben, dort in umgekehrter Form (Apg 14,11-19). Solche Argumentationen findet man bei Menschen, die nur nach dem Äußeren urteilen. Doch Gott hat seinen eigenen Plan mit diesem Ereignis. Er gebraucht dieses Ereignis, um zu zeigen, dass inmitten aller Gefangenen dieser Mann sein Diener ist.
Verse 7-10
Heilungen auf Melite
Das Wohlwollen der Inselbewohner ist so groß, dass sogar „der Erste der Insel“ (ein offizieller Titel) Paulus und die Seinen drei Tage lang mit Gastfreundschaft aufnimmt. Dann kommt die Gelegenheit für eine Gegenleistung. Der Vater des Publius ist ernstlich erkrankt. Paulus wird zwar nicht dazu aufgefordert, doch er geht zu ihm. Dort betet er zunächst. Er macht dadurch deutlich, dass nicht er, sondern Gott die Heilung schenken kann. Anschließend legt er ihm die Hände auf und macht ihn gesund. Nachdem das geschehen ist, sind die anderen auf der Insel an der Reihe, die krank sind. Sie kommen zu ihm und werden geheilt.
Lange Zeit haben wir nichts mehr von Zeichen gehört. Hier hören wir noch einmal davon. Zeichen sind immer eine Unterstützung des Wortes, das die Apostel sprechen. Auch hier ist es ein Zeichen, das durch einen Apostel gewirkt wird (2Kor 12,12). Zeichen begleiten den Beginn einer neuen Zeitrechnung. Paulus ist hier auf einem brachliegenden Gebiet, wo das Evangelium noch nie gehört worden ist. Da es für diese Insel ein Neuanfang ist, finden wir auch hier Zeichen. Zeichen geschehen nicht um ihrer selbst willen, sondern begleiten immer die Verkündigung des Wortes (Heb 2,4). Natürlich hat Paulus auch das Wort verkündigt. Das ist so selbstverständlich, dass Lukas es nicht extra erwähnt.
Es ist klar, dass die Inselbewohner außergewöhnlich dankbar sind, dass sie das Evangelium gehört und angenommen haben und dass ihre Krankheiten geheilt wurden. Die Ehrenerweisungen, die sie Paulus und seinen Begleitern erzeigen, haben mit der Erweisung göttlicher Ehren nichts zu tun, denn die hätte Paulus sofort abgewiesen.
Petrus ruft uns in seinem ersten Brief in einem allgemeinen Sinn auf, alle zu ehren (1Pet 2,17). Paulus sagt, dass wir die ehren sollen, denen Ehre gebührt (Röm 13,7). Es geht um die Wertschätzung anderer als Geschöpfe Gottes. Und wenn jemand dann auch noch das tut, was ehrenwert ist, sollten wir dem anderen unsere Wertschätzung nicht vorenthalten. Das ist es, was die Inselbewohner getan haben.
Als die Reisegesellschaft die Insel verlässt, erhalten sie alle noch das, was sie für die weitere Reise nötig haben. Hiermit helfen die Inselbewohner ihnen auf eine Gottes würdige Weise (vgl. 3Joh 1,5-8).
Verse 7-10
Heilungen auf Melite
Das Wohlwollen der Inselbewohner ist so groß, dass sogar „der Erste der Insel“ (ein offizieller Titel) Paulus und die Seinen drei Tage lang mit Gastfreundschaft aufnimmt. Dann kommt die Gelegenheit für eine Gegenleistung. Der Vater des Publius ist ernstlich erkrankt. Paulus wird zwar nicht dazu aufgefordert, doch er geht zu ihm. Dort betet er zunächst. Er macht dadurch deutlich, dass nicht er, sondern Gott die Heilung schenken kann. Anschließend legt er ihm die Hände auf und macht ihn gesund. Nachdem das geschehen ist, sind die anderen auf der Insel an der Reihe, die krank sind. Sie kommen zu ihm und werden geheilt.
Lange Zeit haben wir nichts mehr von Zeichen gehört. Hier hören wir noch einmal davon. Zeichen sind immer eine Unterstützung des Wortes, das die Apostel sprechen. Auch hier ist es ein Zeichen, das durch einen Apostel gewirkt wird (2Kor 12,12). Zeichen begleiten den Beginn einer neuen Zeitrechnung. Paulus ist hier auf einem brachliegenden Gebiet, wo das Evangelium noch nie gehört worden ist. Da es für diese Insel ein Neuanfang ist, finden wir auch hier Zeichen. Zeichen geschehen nicht um ihrer selbst willen, sondern begleiten immer die Verkündigung des Wortes (Heb 2,4). Natürlich hat Paulus auch das Wort verkündigt. Das ist so selbstverständlich, dass Lukas es nicht extra erwähnt.
Es ist klar, dass die Inselbewohner außergewöhnlich dankbar sind, dass sie das Evangelium gehört und angenommen haben und dass ihre Krankheiten geheilt wurden. Die Ehrenerweisungen, die sie Paulus und seinen Begleitern erzeigen, haben mit der Erweisung göttlicher Ehren nichts zu tun, denn die hätte Paulus sofort abgewiesen.
Petrus ruft uns in seinem ersten Brief in einem allgemeinen Sinn auf, alle zu ehren (1Pet 2,17). Paulus sagt, dass wir die ehren sollen, denen Ehre gebührt (Röm 13,7). Es geht um die Wertschätzung anderer als Geschöpfe Gottes. Und wenn jemand dann auch noch das tut, was ehrenwert ist, sollten wir dem anderen unsere Wertschätzung nicht vorenthalten. Das ist es, was die Inselbewohner getan haben.
Als die Reisegesellschaft die Insel verlässt, erhalten sie alle noch das, was sie für die weitere Reise nötig haben. Hiermit helfen die Inselbewohner ihnen auf eine Gottes würdige Weise (vgl. 3Joh 1,5-8).
Verse 11-16
Ankunft in Rom
Inzwischen ist es Ende Januar/Anfang Februar, als sie erneut an Bord eines alexandrinischen Schiffes gehen (Apg 27,6), um die Reise nach Rom fortzusetzen. Das Schiff hat, wie Lukas berichtet, das „Zeichen der Dioskuren“. Dioskuren bedeutet „Söhne des Zeus“. Sie galten als Beschützer der Seefahrer und wurden deswegen in vielen Hafenstädten verehrt. Durch die Erwähnung des Zeichens dieses Schiffes, wo Paulus an Bord ist, werden wir darauf hingewiesen, dass die Verkündigung des Evangeliums, dessen Repräsentant Paulus ist, ein geistlicher Kampf ist. Dieser Kampf ist immer noch in vollem Gange (Phil 1,27; 28).
Die erste Hafenstadt, die angesteuert wird, ist Syrakus auf der italienischen Insel Sizilien. Dort bleiben sie drei Tage, vielleicht um Ladung zu löschen oder einen günstigen Wind abzuwarten. Von Syrakus aus setzen sie nach Rhegium über, zum Festland Italiens. Da sie nach Norden müssen und ein Südwind aufkommt, verläuft der Rest der Seereise völlig reibungslos. Nach zwei Tagen kommen sie in Puteoli an, dem Hafen Neapels.
In Puteoli suchen Paulus und seine Begleiter nach „Brüdern“, und die finden sie auch. „Brüder“ war zu der Zeit die allgemeine Bezeichnung für die Gläubigen. Die Brüder bitten Paulus und seine Begleiter, sieben Tage zu bleiben. Sieben Tage bedeutet immer, dass ein Sonntag dabei ist (Apg 20,6; 7; Apg 21,4). Dann geht es über Land weiter nach Rom.
Während Paulus sieben Tage in Puteoli war, konnte die Nachricht von ihm bis Rom vorauseilen. Von dort kommen ihm die Brüder entgegen. Als Paulus sie sieht, dankt er Gott und fasst Mut. Er hatte diese Brüder nie zuvor gesehen, doch die Tatsache, dass es Brüder sind, die ihn herzlich begrüßen und umarmen, ist ein großes Geschenk und kann nur von Gott gewirkt sein.
Aus dem Bericht des Lukas über die Begegnungen, die Paulus mit den verschiedenen Gruppen von Brüdern hat, kann man schließen, dass Paulus niedergeschlagen war. Er war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir. Zu einer früheren Zeit der Niedergeschlagenheit war ihm der Herr selbst erschienen, um ihn zu ermutigen (Apg 23,11). Hier tut der Herr das durch die Brüder.
Die Liebe der Brüder ermutigt und stärkt ihn wieder. Er erfährt das, was er bereits früher in seinem Brief „an die Geliebten Gottes, die in Rom sind“, geschrieben hat (Röm 1,7; 12). Eine Gruppe von Brüdern kommt ihm aus Rom – ungefähr fünfundsechzig Kilometer entfernt – entgegen. Er umarmt sie in Appii-Forum. Eine andere Gruppe, die vielleicht etwas später Rom verließ, kommt ihm ungefähr in fünfzig Kilometern Entfernung entgegen und umarmt ihn in Tres-Tabernä. So hat der Herr für Paulus eine zweifache Ermutigung auf dem letzten Stück seiner Reise nach Rom.
Dann kommt Paulus schließlich im Herzen der damaligen Welt an. Was muss ihn wohl bewegt haben, als er die Stadt betrat, die er schon so lange besuchen wollte (Röm 1,10; Röm 15,23). Wie schon früher erwähnt, kommt er auf andere Weise dorthin, als er sich das vorgestellt hatte. Dass er als Gefangener kommen würde, wird ihm nicht in den Sinn gekommen sein. Doch Gott hat es so bestimmt, und was für ein Segen ist aus dieser Gefangenschaft hervorgegangen! Denken wir nur an die Briefe, die er während dieser Gefangenschaft geschrieben hat und die wir nun in der Bibel haben.
Außerdem hat Paulus gerade als Gefangener eine Gelegenheit bekommen, die andere in Rom nicht bekommen, nämlich das Evangelium an den Hof des Kaisers zu bringen, was auch wieder eine Ermunterung für andere war (Phil 1,12-14). Zugleich hat seine Gefangenschaft die Echtheit des Glaubens vieler auf die Probe gestellt. Es gab solche, die sich seiner Fesseln schämten und ihn in Rom vergaßen, während jemand wie Onesiphorus sich gerade nicht schämte, sondern ihn in Rom aufgesucht hat (2Tim 1,16; 17). Das war allerdings während seiner zweiten Gefangenschaft, doch das Prinzip ist dasselbe. Paulus war ein Gefangener.
Bei dieser ersten Gefangenschaft bekommt Paulus die Erlaubnis, für sich allein zu wohnen, wobei er dauerhaft gefesselt ist und von einem Soldaten bewacht wird. Im Vergleich zu einer Zelle im Gefängnis kann man diese Form der Gefangenschaft als mild bezeichnen.
Verse 11-16
Ankunft in Rom
Inzwischen ist es Ende Januar/Anfang Februar, als sie erneut an Bord eines alexandrinischen Schiffes gehen (Apg 27,6), um die Reise nach Rom fortzusetzen. Das Schiff hat, wie Lukas berichtet, das „Zeichen der Dioskuren“. Dioskuren bedeutet „Söhne des Zeus“. Sie galten als Beschützer der Seefahrer und wurden deswegen in vielen Hafenstädten verehrt. Durch die Erwähnung des Zeichens dieses Schiffes, wo Paulus an Bord ist, werden wir darauf hingewiesen, dass die Verkündigung des Evangeliums, dessen Repräsentant Paulus ist, ein geistlicher Kampf ist. Dieser Kampf ist immer noch in vollem Gange (Phil 1,27; 28).
Die erste Hafenstadt, die angesteuert wird, ist Syrakus auf der italienischen Insel Sizilien. Dort bleiben sie drei Tage, vielleicht um Ladung zu löschen oder einen günstigen Wind abzuwarten. Von Syrakus aus setzen sie nach Rhegium über, zum Festland Italiens. Da sie nach Norden müssen und ein Südwind aufkommt, verläuft der Rest der Seereise völlig reibungslos. Nach zwei Tagen kommen sie in Puteoli an, dem Hafen Neapels.
In Puteoli suchen Paulus und seine Begleiter nach „Brüdern“, und die finden sie auch. „Brüder“ war zu der Zeit die allgemeine Bezeichnung für die Gläubigen. Die Brüder bitten Paulus und seine Begleiter, sieben Tage zu bleiben. Sieben Tage bedeutet immer, dass ein Sonntag dabei ist (Apg 20,6; 7; Apg 21,4). Dann geht es über Land weiter nach Rom.
Während Paulus sieben Tage in Puteoli war, konnte die Nachricht von ihm bis Rom vorauseilen. Von dort kommen ihm die Brüder entgegen. Als Paulus sie sieht, dankt er Gott und fasst Mut. Er hatte diese Brüder nie zuvor gesehen, doch die Tatsache, dass es Brüder sind, die ihn herzlich begrüßen und umarmen, ist ein großes Geschenk und kann nur von Gott gewirkt sein.
Aus dem Bericht des Lukas über die Begegnungen, die Paulus mit den verschiedenen Gruppen von Brüdern hat, kann man schließen, dass Paulus niedergeschlagen war. Er war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir. Zu einer früheren Zeit der Niedergeschlagenheit war ihm der Herr selbst erschienen, um ihn zu ermutigen (Apg 23,11). Hier tut der Herr das durch die Brüder.
Die Liebe der Brüder ermutigt und stärkt ihn wieder. Er erfährt das, was er bereits früher in seinem Brief „an die Geliebten Gottes, die in Rom sind“, geschrieben hat (Röm 1,7; 12). Eine Gruppe von Brüdern kommt ihm aus Rom – ungefähr fünfundsechzig Kilometer entfernt – entgegen. Er umarmt sie in Appii-Forum. Eine andere Gruppe, die vielleicht etwas später Rom verließ, kommt ihm ungefähr in fünfzig Kilometern Entfernung entgegen und umarmt ihn in Tres-Tabernä. So hat der Herr für Paulus eine zweifache Ermutigung auf dem letzten Stück seiner Reise nach Rom.
Dann kommt Paulus schließlich im Herzen der damaligen Welt an. Was muss ihn wohl bewegt haben, als er die Stadt betrat, die er schon so lange besuchen wollte (Röm 1,10; Röm 15,23). Wie schon früher erwähnt, kommt er auf andere Weise dorthin, als er sich das vorgestellt hatte. Dass er als Gefangener kommen würde, wird ihm nicht in den Sinn gekommen sein. Doch Gott hat es so bestimmt, und was für ein Segen ist aus dieser Gefangenschaft hervorgegangen! Denken wir nur an die Briefe, die er während dieser Gefangenschaft geschrieben hat und die wir nun in der Bibel haben.
Außerdem hat Paulus gerade als Gefangener eine Gelegenheit bekommen, die andere in Rom nicht bekommen, nämlich das Evangelium an den Hof des Kaisers zu bringen, was auch wieder eine Ermunterung für andere war (Phil 1,12-14). Zugleich hat seine Gefangenschaft die Echtheit des Glaubens vieler auf die Probe gestellt. Es gab solche, die sich seiner Fesseln schämten und ihn in Rom vergaßen, während jemand wie Onesiphorus sich gerade nicht schämte, sondern ihn in Rom aufgesucht hat (2Tim 1,16; 17). Das war allerdings während seiner zweiten Gefangenschaft, doch das Prinzip ist dasselbe. Paulus war ein Gefangener.
Bei dieser ersten Gefangenschaft bekommt Paulus die Erlaubnis, für sich allein zu wohnen, wobei er dauerhaft gefesselt ist und von einem Soldaten bewacht wird. Im Vergleich zu einer Zelle im Gefängnis kann man diese Form der Gefangenschaft als mild bezeichnen.
Verse 17-22
Erste Unterredung mit den Juden in Rom
Die milde Form seiner Gefangenschaft zeigt sich auch in der Möglichkeit, jeden frei empfangen oder sogar einladen zu können. Bereits nach drei Tagen lädt er die Vornehmsten der Juden ein, zu ihm zu kommen. Da er keine Gelegenheit hat, eine Synagoge aufzusuchen, ist es ihm eben auf diese Weise möglich, auch in Rom nach dem Grundsatz zu handeln: „sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen“ (Röm 1,16). Nachdem die vornehmsten Juden eingetroffen sind, verteidigt er als Erstes seine Person. Er erklärt zunächst, warum er nach Rom gekommen ist, denn dass er als Gefangener hier ist, erfordert eine Erklärung.
Er fasst sehr knapp zusammen, was geschehen ist. Bemerkenswert ist dabei, dass er nicht den Anlass und die Mordversuche erwähnt. Er beschuldigt mit keinem Wort seine jüdischen Brüder, wie viel Böses sie ihm auch angetan haben. Dies ist echte, selbstlose Liebe.
Was seine Behandlung durch die Römer betrifft, so stellt er auch sie in ein günstiges Licht. Er erwähnt lediglich, dass sie ihn freilassen wollten, weil sie bei ihm nichts gefunden hatten, was den Tod verdiente (Apg 23,29; Apg 25,25; Apg 26,32). Paulus stellt also die Römer in ein gutes Licht. Diese Juden wohnten unter ihnen und kannten sie.
Ohne jegliches Werturteil spricht Paulus davon, wie die Juden seinem Freispruch seitens der Römer widersprachen und wie er dadurch genötigt war, sich auf den Kaiser zu berufen. Er ist also nicht hier, um seine Brüder zu beschuldigen, sondern damit das Recht seinen Lauf nimmt. Das wollte er sie gern wissen lassen, und deshalb hatte er sie zu sich kommen lassen.
Zugleich lässt er sie wissen, dass er kein abgefallener Jude ist, sondern dass er die Hoffnung aller Juden teilt. „Die Hoffnung Israels“ bezieht sich auf die Erfüllung der Verheißungen an die Väter, eine Hoffnung, die untrennbar mit dem Messias verbunden ist. Am Ende dieses Buches wird dadurch nicht nur ins Licht gestellt, dass das Christentum das neue Zeugnis ist, sondern auch, dass Gott sein Volk nicht aus dem Auge verliert. Paulus klagt nicht sein Volk für seine Ketten an, sondern weist als Begründung für seine Ketten auf die Hoffnung Israels hin, auf den Messias.
Nachdem Paulus ausgeredet hat, sagen die römischen Juden ihm, dass sie nichts über ihn wissen. Man hat keine Briefe aus Judäa an sie geschrieben, und es sind auch keine Brüder von dort zu ihnen gekommen, um etwas Böses über ihn zu berichten. Sie können daher also kein Urteil fällen. Sie geben ihm die Gelegenheit, ihnen seine Gedanken zu erläutern. Gleichzeitig sagen sie, dass das, was sie über das Christentum gehört haben, ihnen den Eindruck gibt, dass es eine entgegengesetzte Bewegung ist, die dem Judentum nichts Gutes bringt. Eine solche Gelegenheit, sich zu verantworten, gaben nicht einmal die Pharisäer dem Herrn Jesus, obwohl Nikodemus sehr dafür gesprochen hatte (Joh 7,51).
Diese Juden wollen zwar zuhören, lassen aber auch merken, dass sie kritisch dazu eingestellt sind. Die Haltung dieser Juden ist nachahmenswert. Es ist wichtig, dass wir über die Ansichten einer Person, die nicht mit unseren Auffassungen übereinstimmen, erst dann ein Urteil fällen, wenn die betreffende Person Gelegenheit bekommen hat, sich zu verantworten.
Verse 17-22
Erste Unterredung mit den Juden in Rom
Die milde Form seiner Gefangenschaft zeigt sich auch in der Möglichkeit, jeden frei empfangen oder sogar einladen zu können. Bereits nach drei Tagen lädt er die Vornehmsten der Juden ein, zu ihm zu kommen. Da er keine Gelegenheit hat, eine Synagoge aufzusuchen, ist es ihm eben auf diese Weise möglich, auch in Rom nach dem Grundsatz zu handeln: „sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen“ (Röm 1,16). Nachdem die vornehmsten Juden eingetroffen sind, verteidigt er als Erstes seine Person. Er erklärt zunächst, warum er nach Rom gekommen ist, denn dass er als Gefangener hier ist, erfordert eine Erklärung.
Er fasst sehr knapp zusammen, was geschehen ist. Bemerkenswert ist dabei, dass er nicht den Anlass und die Mordversuche erwähnt. Er beschuldigt mit keinem Wort seine jüdischen Brüder, wie viel Böses sie ihm auch angetan haben. Dies ist echte, selbstlose Liebe.
Was seine Behandlung durch die Römer betrifft, so stellt er auch sie in ein günstiges Licht. Er erwähnt lediglich, dass sie ihn freilassen wollten, weil sie bei ihm nichts gefunden hatten, was den Tod verdiente (Apg 23,29; Apg 25,25; Apg 26,32). Paulus stellt also die Römer in ein gutes Licht. Diese Juden wohnten unter ihnen und kannten sie.
Ohne jegliches Werturteil spricht Paulus davon, wie die Juden seinem Freispruch seitens der Römer widersprachen und wie er dadurch genötigt war, sich auf den Kaiser zu berufen. Er ist also nicht hier, um seine Brüder zu beschuldigen, sondern damit das Recht seinen Lauf nimmt. Das wollte er sie gern wissen lassen, und deshalb hatte er sie zu sich kommen lassen.
Zugleich lässt er sie wissen, dass er kein abgefallener Jude ist, sondern dass er die Hoffnung aller Juden teilt. „Die Hoffnung Israels“ bezieht sich auf die Erfüllung der Verheißungen an die Väter, eine Hoffnung, die untrennbar mit dem Messias verbunden ist. Am Ende dieses Buches wird dadurch nicht nur ins Licht gestellt, dass das Christentum das neue Zeugnis ist, sondern auch, dass Gott sein Volk nicht aus dem Auge verliert. Paulus klagt nicht sein Volk für seine Ketten an, sondern weist als Begründung für seine Ketten auf die Hoffnung Israels hin, auf den Messias.
Nachdem Paulus ausgeredet hat, sagen die römischen Juden ihm, dass sie nichts über ihn wissen. Man hat keine Briefe aus Judäa an sie geschrieben, und es sind auch keine Brüder von dort zu ihnen gekommen, um etwas Böses über ihn zu berichten. Sie können daher also kein Urteil fällen. Sie geben ihm die Gelegenheit, ihnen seine Gedanken zu erläutern. Gleichzeitig sagen sie, dass das, was sie über das Christentum gehört haben, ihnen den Eindruck gibt, dass es eine entgegengesetzte Bewegung ist, die dem Judentum nichts Gutes bringt. Eine solche Gelegenheit, sich zu verantworten, gaben nicht einmal die Pharisäer dem Herrn Jesus, obwohl Nikodemus sehr dafür gesprochen hatte (Joh 7,51).
Diese Juden wollen zwar zuhören, lassen aber auch merken, dass sie kritisch dazu eingestellt sind. Die Haltung dieser Juden ist nachahmenswert. Es ist wichtig, dass wir über die Ansichten einer Person, die nicht mit unseren Auffassungen übereinstimmen, erst dann ein Urteil fällen, wenn die betreffende Person Gelegenheit bekommen hat, sich zu verantworten.
Verse 23-28
Zweite Unterhaltung mit den Juden
Nach dem Gespräch des Kennenlernens wird vereinbart, dass sie auf diese Sache tiefer eingehen wollen. Bei dieser Gelegenheit kommen weitere Personen zu Paulus in seine Herberge. Er legt ihnen aus, was das Reich Gottes ist und was es bedeutet. Hier ist zum sechsten Mal in diesem Buch vom Reich die Rede. Über ein Leben im Reich Gottes zu sprechen, bedeutet, über ein Leben unter der Herrschaft des Herrn Jesus zu sprechen. Einmal wird dieses Reich in Herrlichkeit aufgerichtet werden, wenn der Herr Jesus kommt, um auf der Erde zu regieren.
Nachdem Er nun verworfen ist, ist das Reich Gottes nicht sichtbar, trotzdem ist es da. Es ist nämlich überall dort, wo Menschen den Herrn Jesus als Herrn bekennen und das in der Praxis ihres täglichen Lebens durch die Kraft des Heiligen Geistes zeigen (Röm 14,17). Wenn jeder Gläubige in seinem Leben mehr verwirklichen würde, was es heißt, ein Untertan im Reich zu sein, würde die Wahrheit von der Gemeinde besser in die Praxis umgesetzt werden und hätten viele Trennungen innerhalb der Gemeinde nie stattgefunden.
Paulus legte die Wahrheit aus, er erklärte die Bedeutung und bezeugte – das heißt, er sprach eindringlich darüber –, dass auch danach gelebt werden muss. Er tut das den ganzen Tag. Es gab niemanden, der auf die Uhr schaute. Es muss atemberaubend fesselnd gewesen sein, ihn anhand des Gesetzes Moses und der Propheten über den Herrn Jesus reden zu hören. Er legte sein ganzes Herz da hinein, denn er wollte sie so gern von „Jesus“ überzeugen. Wenn sie nur in dem Herrn Jesus den von Gott gesandten Messias erkennen würden, würden sie errettet werden, und darum ging es ihm. Hier sehen wir, dass intensives Bibelstudium mit Auslegung auch eine Möglichkeit ist, Menschen für Christus zu gewinnen.
Die Reaktionen bleiben nicht aus. Wie immer, verursacht die Predigt des Wortes eine Zweiteilung unter den Zuhörern. Manche lassen sich überzeugen, andere glauben hingegen nicht. Diskutierend entfernen sie sich, nachdem Paulus ein ernstes Wort aus Jesaja zitiert hat (Jes 6,9; 10). Jesaja hat dieses Wort an das ungläubige Volk in seiner Gesamtheit gerichtet, und Paulus wendet es jetzt auf die ungläubigen Juden an, an die er das Wort gerichtet hat. Der Herr Jesus hat dieses Wort in seinen Tagen ebenfalls im Blick auf das Volk gebraucht (Mt 13,14-16).
Die große Frage, ob das Volk doch noch zum Glauben kommt, wird mit diesem Zitat deutlich beantwortet. Es scheint ein hartes Wort zu sein, aber es trifft wegen ihrer Ablehnung völlig auf sie zu. Es ist das letzte und endgültige Urteil über die Verhärtung, die Paulus festgestellt hat. Sie haben ihr Herz verschlossen, so dass sie das Wort Gottes nicht in sich aufnehmen können. Sie ziehen sich zu ihrem eigenen Verderben zurück (Heb 10,39).
Diese Feststellung ihrer Verhärtung führt Paulus zu den letzten Worten, die wir von ihm in diesem Buch hören. Diese Worte betreffen den Punkt, zu dem wir in diesem Buch geführt worden sind, und zwar, dass die Tür des Heils zu den Nationen geöffnet wurde wegen der Verwerfung des Heils seitens der Juden (Apg 13,46; Apg 18,6; Röm 11,25-32). Zu ihnen wird das Wort nicht vergeblich gelangen. Sie werden auch hören. Obwohl nicht alle Völker das Evangelium angenommen haben, haben viele aus den Nationen es im Lauf der Jahrhunderte gehört und angenommen (1Tim 3,16).
Verse 23-28
Zweite Unterhaltung mit den Juden
Nach dem Gespräch des Kennenlernens wird vereinbart, dass sie auf diese Sache tiefer eingehen wollen. Bei dieser Gelegenheit kommen weitere Personen zu Paulus in seine Herberge. Er legt ihnen aus, was das Reich Gottes ist und was es bedeutet. Hier ist zum sechsten Mal in diesem Buch vom Reich die Rede. Über ein Leben im Reich Gottes zu sprechen, bedeutet, über ein Leben unter der Herrschaft des Herrn Jesus zu sprechen. Einmal wird dieses Reich in Herrlichkeit aufgerichtet werden, wenn der Herr Jesus kommt, um auf der Erde zu regieren.
Nachdem Er nun verworfen ist, ist das Reich Gottes nicht sichtbar, trotzdem ist es da. Es ist nämlich überall dort, wo Menschen den Herrn Jesus als Herrn bekennen und das in der Praxis ihres täglichen Lebens durch die Kraft des Heiligen Geistes zeigen (Röm 14,17). Wenn jeder Gläubige in seinem Leben mehr verwirklichen würde, was es heißt, ein Untertan im Reich zu sein, würde die Wahrheit von der Gemeinde besser in die Praxis umgesetzt werden und hätten viele Trennungen innerhalb der Gemeinde nie stattgefunden.
Paulus legte die Wahrheit aus, er erklärte die Bedeutung und bezeugte – das heißt, er sprach eindringlich darüber –, dass auch danach gelebt werden muss. Er tut das den ganzen Tag. Es gab niemanden, der auf die Uhr schaute. Es muss atemberaubend fesselnd gewesen sein, ihn anhand des Gesetzes Moses und der Propheten über den Herrn Jesus reden zu hören. Er legte sein ganzes Herz da hinein, denn er wollte sie so gern von „Jesus“ überzeugen. Wenn sie nur in dem Herrn Jesus den von Gott gesandten Messias erkennen würden, würden sie errettet werden, und darum ging es ihm. Hier sehen wir, dass intensives Bibelstudium mit Auslegung auch eine Möglichkeit ist, Menschen für Christus zu gewinnen.
Die Reaktionen bleiben nicht aus. Wie immer, verursacht die Predigt des Wortes eine Zweiteilung unter den Zuhörern. Manche lassen sich überzeugen, andere glauben hingegen nicht. Diskutierend entfernen sie sich, nachdem Paulus ein ernstes Wort aus Jesaja zitiert hat (Jes 6,9; 10). Jesaja hat dieses Wort an das ungläubige Volk in seiner Gesamtheit gerichtet, und Paulus wendet es jetzt auf die ungläubigen Juden an, an die er das Wort gerichtet hat. Der Herr Jesus hat dieses Wort in seinen Tagen ebenfalls im Blick auf das Volk gebraucht (Mt 13,14-16).
Die große Frage, ob das Volk doch noch zum Glauben kommt, wird mit diesem Zitat deutlich beantwortet. Es scheint ein hartes Wort zu sein, aber es trifft wegen ihrer Ablehnung völlig auf sie zu. Es ist das letzte und endgültige Urteil über die Verhärtung, die Paulus festgestellt hat. Sie haben ihr Herz verschlossen, so dass sie das Wort Gottes nicht in sich aufnehmen können. Sie ziehen sich zu ihrem eigenen Verderben zurück (Heb 10,39).
Diese Feststellung ihrer Verhärtung führt Paulus zu den letzten Worten, die wir von ihm in diesem Buch hören. Diese Worte betreffen den Punkt, zu dem wir in diesem Buch geführt worden sind, und zwar, dass die Tür des Heils zu den Nationen geöffnet wurde wegen der Verwerfung des Heils seitens der Juden (Apg 13,46; Apg 18,6; Röm 11,25-32). Zu ihnen wird das Wort nicht vergeblich gelangen. Sie werden auch hören. Obwohl nicht alle Völker das Evangelium angenommen haben, haben viele aus den Nationen es im Lauf der Jahrhunderte gehört und angenommen (1Tim 3,16).
Verse 29-31
Paulus predigt ungehindert weiter
Die Dauer dieser Gefangenschaft des Paulus, die er „in seinem eigenen gemieteten Haus“ verbringen durfte, gibt Lukas mit zwei ganzen Jahren an. Es scheint so, dass Paulus nach dieser Zeit freigelassen worden ist, weil seine Ankläger nicht erschienen. Der Prozess konnte nicht stattfinden, wenn nicht sowohl die Angeklagten als auch die Ankläger vor dem Richter erschienen (Apg 23,35; Apg 25,16). Es war daher auch nicht rechtens, dass Paulus, nachdem er zwei Jahre festgehalten worden war, nicht freigelassen wurde (Apg 24,27). Für den Fall, dass die Ankläger nicht erschienen, schrieb das römische Recht vor, dass der Angeklagte freigelassen werden musste. Die Juden haben wohl die Reise nach Rom als ein zu großes Unternehmen empfunden. Vielleicht hat es ihnen ausgereicht, dass Paulus gefangen genommen und nach Rom abtransportiert wurde.
Dass Paulus nach zwei Jahren in die Freiheit entlassen wurde, ohne vor dem Kaiser zu erscheinen, muss nicht als Widerspruch dazu aufgefasst werden, dass er gerade deshalb nach Rom musste. Nach Aussage des Textes ist es nicht notwendigerweise so, dass sein Erscheinen vor dem Kaiser während dieser Gefangenschaft geschehen musste. Es sollte nämlich eine zweite Gefangenschaft folgen, und dann würde er tatsächlich vor dem Kaiser erscheinen.
Paulus hatte während dieser ersten Gefangenschaft eine unbekannte Anzahl von unbekannten Menschen zu Besuch. Das können Brüder, Juden und auch Heiden gewesen sein (1Kor 10,32). Unter ihnen befand sich auch ein entlaufener Sklave namens Onesimus, von dem wir wissen, dass er sich durch den Dienst des Paulus bekehrt hat (Phlm 1,10). Diesem Onesimus hat er den Brief an Philemon mitgegeben, den er während der Gefangenschaft aus Anlass der Bekehrung des Onesimus geschrieben hat. In diesen beiden Jahren hat er auch die Briefe an die Gemeinden in Ephesus, Philippi und Kolossä geschrieben.
Allen, die zu ihm kamen, hat er das Reich Gottes gepredigt, das den Herrn Jesus Christus zum Inhalt hat. Das Buch begann mit der Predigt des Reiches Gottes (Apg 1,3) und hier, wo es zum siebten und letzten Mal erwähnt wird, schließt das Buch damit. Paulus predigt den Herrn dieses Reiches in der Stadt des Kaisers, dem großen Herrn des Erdkreises. Er tut das „ungehindert“. Das ist das letzte Wort der Apostelgeschichte, jedenfalls im griechischen Text.
Das Buch endet mit einem offenen Ende, weil das Wirken des Geistes, der nicht gebunden ist, nicht beendet ist. Die Geschichte der Gemeinde setzt sich in jedem ihrer Glieder fort. Dadurch hat das Wort die Enden des Römischen Reiches erreicht. Das Christentum ist von einer jüdischen Sekte zu einer „Weltreligion“ geworden. Von Jerusalem ist das Evangelium ausgegangen bis an das Ende des Erdkreises und wird weiterlaufen bis zum Ende der gegenwärtigen Haushaltung. Wir dürfen uns an der Weitergabe dieser Botschaft beteiligen, nämlich dass ein anderer König ist als die Herrscher der Welt: der verherrlichte Herr im Himmel. Bis zu dem Augenblick, wo Er zurückkommt, wünschen wir uns, dass es Tag wird.
Verse 29-31
Paulus predigt ungehindert weiter
Die Dauer dieser Gefangenschaft des Paulus, die er „in seinem eigenen gemieteten Haus“ verbringen durfte, gibt Lukas mit zwei ganzen Jahren an. Es scheint so, dass Paulus nach dieser Zeit freigelassen worden ist, weil seine Ankläger nicht erschienen. Der Prozess konnte nicht stattfinden, wenn nicht sowohl die Angeklagten als auch die Ankläger vor dem Richter erschienen (Apg 23,35; Apg 25,16). Es war daher auch nicht rechtens, dass Paulus, nachdem er zwei Jahre festgehalten worden war, nicht freigelassen wurde (Apg 24,27). Für den Fall, dass die Ankläger nicht erschienen, schrieb das römische Recht vor, dass der Angeklagte freigelassen werden musste. Die Juden haben wohl die Reise nach Rom als ein zu großes Unternehmen empfunden. Vielleicht hat es ihnen ausgereicht, dass Paulus gefangen genommen und nach Rom abtransportiert wurde.
Dass Paulus nach zwei Jahren in die Freiheit entlassen wurde, ohne vor dem Kaiser zu erscheinen, muss nicht als Widerspruch dazu aufgefasst werden, dass er gerade deshalb nach Rom musste. Nach Aussage des Textes ist es nicht notwendigerweise so, dass sein Erscheinen vor dem Kaiser während dieser Gefangenschaft geschehen musste. Es sollte nämlich eine zweite Gefangenschaft folgen, und dann würde er tatsächlich vor dem Kaiser erscheinen.
Paulus hatte während dieser ersten Gefangenschaft eine unbekannte Anzahl von unbekannten Menschen zu Besuch. Das können Brüder, Juden und auch Heiden gewesen sein (1Kor 10,32). Unter ihnen befand sich auch ein entlaufener Sklave namens Onesimus, von dem wir wissen, dass er sich durch den Dienst des Paulus bekehrt hat (Phlm 1,10). Diesem Onesimus hat er den Brief an Philemon mitgegeben, den er während der Gefangenschaft aus Anlass der Bekehrung des Onesimus geschrieben hat. In diesen beiden Jahren hat er auch die Briefe an die Gemeinden in Ephesus, Philippi und Kolossä geschrieben.
Allen, die zu ihm kamen, hat er das Reich Gottes gepredigt, das den Herrn Jesus Christus zum Inhalt hat. Das Buch begann mit der Predigt des Reiches Gottes (Apg 1,3) und hier, wo es zum siebten und letzten Mal erwähnt wird, schließt das Buch damit. Paulus predigt den Herrn dieses Reiches in der Stadt des Kaisers, dem großen Herrn des Erdkreises. Er tut das „ungehindert“. Das ist das letzte Wort der Apostelgeschichte, jedenfalls im griechischen Text.
Das Buch endet mit einem offenen Ende, weil das Wirken des Geistes, der nicht gebunden ist, nicht beendet ist. Die Geschichte der Gemeinde setzt sich in jedem ihrer Glieder fort. Dadurch hat das Wort die Enden des Römischen Reiches erreicht. Das Christentum ist von einer jüdischen Sekte zu einer „Weltreligion“ geworden. Von Jerusalem ist das Evangelium ausgegangen bis an das Ende des Erdkreises und wird weiterlaufen bis zum Ende der gegenwärtigen Haushaltung. Wir dürfen uns an der Weitergabe dieser Botschaft beteiligen, nämlich dass ein anderer König ist als die Herrscher der Welt: der verherrlichte Herr im Himmel. Bis zu dem Augenblick, wo Er zurückkommt, wünschen wir uns, dass es Tag wird.