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Apostelgeschichte 23

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Verse 1-5

Paulus in Konflikt mit dem Hohenpriester


Paulus wendet sich an das Synedrium und spricht es an. Er wird nicht zuerst befragt, sondern ergreift sofort das Wort. Er steht auf demselben Niveau wie sie, denn sie sind vor der Obrigkeit – die durch den Obersten repräsentiert wird – beide eine Partei. Mit seiner Anrede „Brüder“ verdeutlicht er erneut das Band, das er mit ihnen hat, er identifiziert sich mit ihnen und versichert sich ihrer Aufmerksamkeit.

Er fängt mit dem Zeugnis eines völlig guten Gewissens vor Gott an. Das hatte er immer (2Tim 1,3), auch als er die Gemeinde verfolgte. Er meinte ja, Gott einen Dienst zu erweisen (Joh 16,2). Dies zeigt uns, wie relativ das Gewissen ist. Seine Veränderung, seine Bekehrung, hat keine Folgen für die Wirkung seines Gewissens. Auch nach seiner Bekehrung hat er nichts anderes als das getan, wovon er vor Gott überzeugt war. Er ist immer darauf bedacht, sein Gewissen von jeglicher Anklage gegen sich selbst frei zu halten (Apg 24,16).

Ein gutes Gewissen kann man bewahren, wenn man alles, wozu dieses Gewissen anregt, aufrichtig und streng ausführt. Zugleich ist das Gewissen eine ganz und gar persönliche Sache. Nur wenn es dem Wort Gottes unterworfen ist, kann es so wirken, dass es zum Segen anderer und zur Ehre Gottes ist. Gerade weil das Gewissen so stark personengebunden ist, ist es kein starkes Argument. Es ist sehr subjektiv. Niemand kann es kontrollieren.

Diese Worte über sein Gewissen sind die einzigen Worte, die Paulus sagen kann. Er bekommt keine Möglichkeit, etwas über den Herrn Jesus zu sagen. Der Hohepriester wird sehr ärgerlich, möglicherweise sowohl durch den Eifer des Paulus als auch durch das, was er sagt. Wie wagt es dieser abgefallene Jude, über einen Wandel vor Gott mit einem guten Gewissen zu reden?! Er will die Sache sofort wieder selbst in die Hand nehmen und tut das, indem er den Auftrag erteilt, Paulus mit Gewalt den Mund zu verbieten. Als Paulus das hört, reagiert er unmittelbar mit einer scharfen Bemerkung. Seine Antwort ist zu Recht, sie offenbart aber nicht die Sanftmut Christi. Das Urteil, das Paulus hier fällt, hat den Charakter einer Prophezeiung, die sich nach der außerbiblischen Geschichte auch erfüllt hat.

Den Ausdruck „getünchte Wand“, den Paulus für den Hohenpriester gebraucht, hat er sich nicht selbst ausgedacht. Er hat ihn vom Propheten Hesekiel entlehnt, der diesen Ausdruck für die heuchlerischen Obersten Israels braucht, die das Volk in die Irre geführt haben (Hes 13,10; Mt 23,27). Ihr Reden glich dem Gebrauch von weißem Kalk, mit dem Risse und Löcher verschlossen wurden, so dass sie nicht mehr zu sehen waren. Ihre Worte machten den zerrissenen Zustand im Volk nicht nur unsichtbar, sondern gaben ihm ein schönes Ansehen. Gott wird diesen Zustand jedoch offenbaren und richten.

Die Umherstehenden sind über die Beschimpfung des Hohenpriesters entrüstet. Für sie war er der Hohepriester Gottes. Offensichtlich war der Hohepriester nicht in Amtstracht erschienen und für Paulus daher nicht als solcher erkennbar. Es ist auch möglich, dass Paulus ihn nicht gut erkennen konnte, da er besonders schlechte Augen hatte (Gal 4,15; Gal 6,11). Paulus hat Respekt vor dem Amt, nicht vor dem Mann. Er redet nicht von dem „Hohenpriester Gottes“.

Er akzeptiert jedoch die Korrektur seiner Ausfälligkeit, weil er innerlich an ein Wort aus der Schrift erinnert wird (2Mo 22,27). Das Wort bringt Paulus zum Bekenntnis. Das zitierte Wort bezieht sich nicht auf einen Hohenpriester, sondern auf jemanden, der Autorität im Volk ausübt. Doch der Grundsatz hat allgemeine Gültigkeit und kann deswegen auch auf den Hohenpriester im Blick auf sein Amt angewandt werden, wie unwürdig der Mann sich in diesem Amt auch verhielt.

Paulus versucht nicht, seine Aussage zu relativieren, indem er den Text anders erklärt. Darin ist er uns ein Vorbild. Für ihn traf nicht zu, was der Herr sagen konnte: „Wer von euch überführt mich der Sünde?“ (Joh 8,46). Der Herr brauchte auch nie zu sagen: „Ich wusste nicht“. Der Herr antwortete dem Hohenpriester auf eine vollkommen würdige Weise und bekam dafür auch einen Schlag ins Gesicht. Seine Reaktion darauf war genauso vollkommen würdig wie seine Bemerkung zuvor (Joh 18,22; 23).

Verse 1-5

Paulus in Konflikt mit dem Hohenpriester


Paulus wendet sich an das Synedrium und spricht es an. Er wird nicht zuerst befragt, sondern ergreift sofort das Wort. Er steht auf demselben Niveau wie sie, denn sie sind vor der Obrigkeit – die durch den Obersten repräsentiert wird – beide eine Partei. Mit seiner Anrede „Brüder“ verdeutlicht er erneut das Band, das er mit ihnen hat, er identifiziert sich mit ihnen und versichert sich ihrer Aufmerksamkeit.

Er fängt mit dem Zeugnis eines völlig guten Gewissens vor Gott an. Das hatte er immer (2Tim 1,3), auch als er die Gemeinde verfolgte. Er meinte ja, Gott einen Dienst zu erweisen (Joh 16,2). Dies zeigt uns, wie relativ das Gewissen ist. Seine Veränderung, seine Bekehrung, hat keine Folgen für die Wirkung seines Gewissens. Auch nach seiner Bekehrung hat er nichts anderes als das getan, wovon er vor Gott überzeugt war. Er ist immer darauf bedacht, sein Gewissen von jeglicher Anklage gegen sich selbst frei zu halten (Apg 24,16).

Ein gutes Gewissen kann man bewahren, wenn man alles, wozu dieses Gewissen anregt, aufrichtig und streng ausführt. Zugleich ist das Gewissen eine ganz und gar persönliche Sache. Nur wenn es dem Wort Gottes unterworfen ist, kann es so wirken, dass es zum Segen anderer und zur Ehre Gottes ist. Gerade weil das Gewissen so stark personengebunden ist, ist es kein starkes Argument. Es ist sehr subjektiv. Niemand kann es kontrollieren.

Diese Worte über sein Gewissen sind die einzigen Worte, die Paulus sagen kann. Er bekommt keine Möglichkeit, etwas über den Herrn Jesus zu sagen. Der Hohepriester wird sehr ärgerlich, möglicherweise sowohl durch den Eifer des Paulus als auch durch das, was er sagt. Wie wagt es dieser abgefallene Jude, über einen Wandel vor Gott mit einem guten Gewissen zu reden?! Er will die Sache sofort wieder selbst in die Hand nehmen und tut das, indem er den Auftrag erteilt, Paulus mit Gewalt den Mund zu verbieten. Als Paulus das hört, reagiert er unmittelbar mit einer scharfen Bemerkung. Seine Antwort ist zu Recht, sie offenbart aber nicht die Sanftmut Christi. Das Urteil, das Paulus hier fällt, hat den Charakter einer Prophezeiung, die sich nach der außerbiblischen Geschichte auch erfüllt hat.

Den Ausdruck „getünchte Wand“, den Paulus für den Hohenpriester gebraucht, hat er sich nicht selbst ausgedacht. Er hat ihn vom Propheten Hesekiel entlehnt, der diesen Ausdruck für die heuchlerischen Obersten Israels braucht, die das Volk in die Irre geführt haben (Hes 13,10; Mt 23,27). Ihr Reden glich dem Gebrauch von weißem Kalk, mit dem Risse und Löcher verschlossen wurden, so dass sie nicht mehr zu sehen waren. Ihre Worte machten den zerrissenen Zustand im Volk nicht nur unsichtbar, sondern gaben ihm ein schönes Ansehen. Gott wird diesen Zustand jedoch offenbaren und richten.

Die Umherstehenden sind über die Beschimpfung des Hohenpriesters entrüstet. Für sie war er der Hohepriester Gottes. Offensichtlich war der Hohepriester nicht in Amtstracht erschienen und für Paulus daher nicht als solcher erkennbar. Es ist auch möglich, dass Paulus ihn nicht gut erkennen konnte, da er besonders schlechte Augen hatte (Gal 4,15; Gal 6,11). Paulus hat Respekt vor dem Amt, nicht vor dem Mann. Er redet nicht von dem „Hohenpriester Gottes“.

Er akzeptiert jedoch die Korrektur seiner Ausfälligkeit, weil er innerlich an ein Wort aus der Schrift erinnert wird (2Mo 22,27). Das Wort bringt Paulus zum Bekenntnis. Das zitierte Wort bezieht sich nicht auf einen Hohenpriester, sondern auf jemanden, der Autorität im Volk ausübt. Doch der Grundsatz hat allgemeine Gültigkeit und kann deswegen auch auf den Hohenpriester im Blick auf sein Amt angewandt werden, wie unwürdig der Mann sich in diesem Amt auch verhielt.

Paulus versucht nicht, seine Aussage zu relativieren, indem er den Text anders erklärt. Darin ist er uns ein Vorbild. Für ihn traf nicht zu, was der Herr sagen konnte: „Wer von euch überführt mich der Sünde?“ (Joh 8,46). Der Herr brauchte auch nie zu sagen: „Ich wusste nicht“. Der Herr antwortete dem Hohenpriester auf eine vollkommen würdige Weise und bekam dafür auch einen Schlag ins Gesicht. Seine Reaktion darauf war genauso vollkommen würdig wie seine Bemerkung zuvor (Joh 18,22; 23).

Verse 6-10

Paulus spaltet das Synedrium


Paulus sieht, dass es keinerlei Bereitschaft gibt, ihm zuzuhören. Dann macht er von seiner Kenntnis über beide Parteien Gebrauch und spielt sie gegeneinander aus. Wenn sie sich gegenseitig in die Haare kriegen, rückt eine einstimmige Verurteilung seinerseits in weite Ferne. Er weiß, dass der eine Teil des Synedriums aus Pharisäern besteht und der andere aus Sadduzäern. Mit lauter Stimme spricht er das Synedrium wieder mit „Brüder“ an. Anschließend erläutert er, dass er ein Pharisäer ist, und zwar nicht, weil er dieser Zunft beigetreten ist, sondern weil sein Vater bereits einer war. Er macht also klar, mit welcher der beiden Gruppen des Synedriums er sich verbunden weiß. Das wird diese Gruppe zuerst einmal keineswegs als eine Ehre angesehen haben.

Dann sagt Paulus etwas, was das Synedrium entzweit. Er ist ein Pharisäer, der sich wegen der Hoffnung und der Auferstehung aus den Toten verantworten muss. Im Synedrium kamen die beiden Gruppen gut miteinander aus, wobei sie den Dingen, die sie trennten, gut aus dem Weg gingen. Da jedoch diese Lehrfrage nun in ihrer Mitte aufgeworfen wird, wird sie zur Streitsache.

Die Erklärung des Paulus, dass er ein Pharisäer war, war nicht falsch, jedoch unter dem Niveau seiner eigenen Worte in Philipper 3 (Phil 3,7). Dort nimmt er davon Abstand, denn im Licht Christi hat diese Tatsache keinerlei Bedeutung mehr für ihn. Paulus spricht auch nicht über die Auferstehung aus den Toten, der Wahrheit, die mit dem verherrlichten Christus verbunden ist, der für die Seinen zurückkommt, sondern über die Auferstehung der Toten. Jeder gottesfürchtige Jude bekannte sich zur Auferstehung der Toten, das taten sogar gottesfürchtige Heiden (Hiob 19,25-27).

Der Geist und die Atmosphäre der Gesellschaft, in der Paulus sich befindet, hat Einfluss auf sein Zeugnis. Paulus wollte seine Treue gegenüber dem Gesetz beweisen, und dazu gehörte auch, dass er ein Pharisäer war. Dazu gehörte ebenfalls die Auferstehung als die Hoffnung Israels. Als Pharisäer spricht er über die messianische Hoffnung Israels, denn die Hoffnung Israels ist der Messias. Er sucht das, was sie als Juden verbindet, und das ist ja die Erwartung des Messias.

Der Streit, der daraufhin zwischen den Pharisäern und Sadduzäern entbrennt, ist nicht ein Streit um Paulus oder um die Wahrheit, sondern um die Partei. Parteimenschen betrachten alles vom Standpunkt der Partei aus und nicht von der unabhängigen Quelle des Wortes Gottes. Sadduzäer sind die Freisinnigen. Was sie nicht beweisen können, glauben sie nicht. Deswegen sagen sie, dass es keine Auferstehung gebe und auch keine Engel oder Geister.

Das zeigte sich auch in ihrem Leben. Das Leben auf der Erde war für sie alles. Sie badeten im Luxus und gaben sich den gröbsten Formen der Genusssucht hin. Sie schwelgten nach dem Grundsatz: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!“ (1Kor 15,32). Trotzdem betrachteten sie sich selbst als orthodox, denn sie glaubten den fünf Büchern Mose, den herausragenden Büchern der Juden. Sie behaupteten, sich strikt an das Gesetz Moses zu halten, das war für sie das Wort Gottes.

Im Gegensatz dazu glaubten die Pharisäer allen Büchern der Bibel, also dem gesamten Alten Testament. Damit glaubten sie auch an die Auferstehung, an Engel und Geister. Sie erwarteten den Messias. Sie hatten jedoch dem Wort Gottes vieles hinzugefügt. Deshalb waren sie in den Augen der Sadduzäer die Freisinnigen.

Wenn wir das Bekenntnis der Sadduzäer kennen, ist es nicht verwunderlich, dass vor allen Dingen sie sich in der Apostelgeschichte als Feinde des Evangeliums offenbaren. In der Apostelgeschichte wird ja die Auferstehung des Herrn Jesus mit großer Kraft gepredigt. Für die Pharisäer gilt, dass gerade sie sich während des Lebens des Herrn Jesus als seine Widersacher offenbarten, was uns im Licht ihres Bekenntnisses verbunden mit ihrem Unglauben ebenso wenig verwundert.

Das Ergebnis der Geschicklichkeit des Paulus lässt nicht lange auf sich warten. Sein Auftreten vor dem Synedrium gibt ein Minimum an Zeugnis und ein Maximum an Verwirrung. Es entsteht ein großes Geschrei, wobei der Ton von einigen Schriftgelehrten angegeben wird, die den Pharisäern angehören. Die Schriftgelehrten der Pharisäer werden durch die Worte des Paulus vorsichtig. Man stelle sich vor, dass dieser Mann eine Botschaft aus der unsichtbaren Welt erhalten hat?! Nun verklagen sie Paulus nicht länger, sondern erklären, dass sie auf seiner Seite stehen, um gemeinsam mit ihm eine Front gegen die Sadduzäer zu bilden.

Der Oberste, der bis dahin alles beobachtet hat, fürchtet erneut um das Leben des Paulus. Er greift zum zweiten Mal ein, um zu verhindern, dass Paulus von seinem eigenen Volk ermordet wird.

Verse 6-10

Paulus spaltet das Synedrium


Paulus sieht, dass es keinerlei Bereitschaft gibt, ihm zuzuhören. Dann macht er von seiner Kenntnis über beide Parteien Gebrauch und spielt sie gegeneinander aus. Wenn sie sich gegenseitig in die Haare kriegen, rückt eine einstimmige Verurteilung seinerseits in weite Ferne. Er weiß, dass der eine Teil des Synedriums aus Pharisäern besteht und der andere aus Sadduzäern. Mit lauter Stimme spricht er das Synedrium wieder mit „Brüder“ an. Anschließend erläutert er, dass er ein Pharisäer ist, und zwar nicht, weil er dieser Zunft beigetreten ist, sondern weil sein Vater bereits einer war. Er macht also klar, mit welcher der beiden Gruppen des Synedriums er sich verbunden weiß. Das wird diese Gruppe zuerst einmal keineswegs als eine Ehre angesehen haben.

Dann sagt Paulus etwas, was das Synedrium entzweit. Er ist ein Pharisäer, der sich wegen der Hoffnung und der Auferstehung aus den Toten verantworten muss. Im Synedrium kamen die beiden Gruppen gut miteinander aus, wobei sie den Dingen, die sie trennten, gut aus dem Weg gingen. Da jedoch diese Lehrfrage nun in ihrer Mitte aufgeworfen wird, wird sie zur Streitsache.

Die Erklärung des Paulus, dass er ein Pharisäer war, war nicht falsch, jedoch unter dem Niveau seiner eigenen Worte in Philipper 3 (Phil 3,7). Dort nimmt er davon Abstand, denn im Licht Christi hat diese Tatsache keinerlei Bedeutung mehr für ihn. Paulus spricht auch nicht über die Auferstehung aus den Toten, der Wahrheit, die mit dem verherrlichten Christus verbunden ist, der für die Seinen zurückkommt, sondern über die Auferstehung der Toten. Jeder gottesfürchtige Jude bekannte sich zur Auferstehung der Toten, das taten sogar gottesfürchtige Heiden (Hiob 19,25-27).

Der Geist und die Atmosphäre der Gesellschaft, in der Paulus sich befindet, hat Einfluss auf sein Zeugnis. Paulus wollte seine Treue gegenüber dem Gesetz beweisen, und dazu gehörte auch, dass er ein Pharisäer war. Dazu gehörte ebenfalls die Auferstehung als die Hoffnung Israels. Als Pharisäer spricht er über die messianische Hoffnung Israels, denn die Hoffnung Israels ist der Messias. Er sucht das, was sie als Juden verbindet, und das ist ja die Erwartung des Messias.

Der Streit, der daraufhin zwischen den Pharisäern und Sadduzäern entbrennt, ist nicht ein Streit um Paulus oder um die Wahrheit, sondern um die Partei. Parteimenschen betrachten alles vom Standpunkt der Partei aus und nicht von der unabhängigen Quelle des Wortes Gottes. Sadduzäer sind die Freisinnigen. Was sie nicht beweisen können, glauben sie nicht. Deswegen sagen sie, dass es keine Auferstehung gebe und auch keine Engel oder Geister.

Das zeigte sich auch in ihrem Leben. Das Leben auf der Erde war für sie alles. Sie badeten im Luxus und gaben sich den gröbsten Formen der Genusssucht hin. Sie schwelgten nach dem Grundsatz: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!“ (1Kor 15,32). Trotzdem betrachteten sie sich selbst als orthodox, denn sie glaubten den fünf Büchern Mose, den herausragenden Büchern der Juden. Sie behaupteten, sich strikt an das Gesetz Moses zu halten, das war für sie das Wort Gottes.

Im Gegensatz dazu glaubten die Pharisäer allen Büchern der Bibel, also dem gesamten Alten Testament. Damit glaubten sie auch an die Auferstehung, an Engel und Geister. Sie erwarteten den Messias. Sie hatten jedoch dem Wort Gottes vieles hinzugefügt. Deshalb waren sie in den Augen der Sadduzäer die Freisinnigen.

Wenn wir das Bekenntnis der Sadduzäer kennen, ist es nicht verwunderlich, dass vor allen Dingen sie sich in der Apostelgeschichte als Feinde des Evangeliums offenbaren. In der Apostelgeschichte wird ja die Auferstehung des Herrn Jesus mit großer Kraft gepredigt. Für die Pharisäer gilt, dass gerade sie sich während des Lebens des Herrn Jesus als seine Widersacher offenbarten, was uns im Licht ihres Bekenntnisses verbunden mit ihrem Unglauben ebenso wenig verwundert.

Das Ergebnis der Geschicklichkeit des Paulus lässt nicht lange auf sich warten. Sein Auftreten vor dem Synedrium gibt ein Minimum an Zeugnis und ein Maximum an Verwirrung. Es entsteht ein großes Geschrei, wobei der Ton von einigen Schriftgelehrten angegeben wird, die den Pharisäern angehören. Die Schriftgelehrten der Pharisäer werden durch die Worte des Paulus vorsichtig. Man stelle sich vor, dass dieser Mann eine Botschaft aus der unsichtbaren Welt erhalten hat?! Nun verklagen sie Paulus nicht länger, sondern erklären, dass sie auf seiner Seite stehen, um gemeinsam mit ihm eine Front gegen die Sadduzäer zu bilden.

Der Oberste, der bis dahin alles beobachtet hat, fürchtet erneut um das Leben des Paulus. Er greift zum zweiten Mal ein, um zu verhindern, dass Paulus von seinem eigenen Volk ermordet wird.

Vers 11

Der Herr ermutigt Paulus


Paulus wird nicht glücklich gewesen sein. Nicht, weil seine List misslungen wäre, denn wenn er seinen Glauben an die Auferstehung mit der Absicht dargelegt hat, die beiden Parteien gegeneinander auszuspielen, so war diese List gelungen. Seine Entmutigung wird vor allem damit zusammenhängen, dass sein Zeugnis nicht angenommen wurde und dass er nicht einmal die Chance hatte, Zeugnis abzulegen. Als er so niedergeschlagen im Gefängnis sitzt, im Dunkeln seiner Zelle, in der Finsternis der Nacht und der Verzweiflung seiner Seele, erscheint ihm der Herr. Er macht es um ihn hell, so dass die Finsternis weichen muss.

Der Herr machte Paulus keine Vorwürfe. Allein diese Tatsache sollte uns zu größter Vorsicht mahnen bei unserer Beurteilung des Weges, den Paulus gegangen ist. Der Herr kommt ihm in seiner Entmutigung entgegen. Der Herr weiß aus Erfahrung, was es heißt, wenn der Dienst abgewiesen wird und man das Gefühl hat, dass alles umsonst gewesen sei (Jes 49,4).

Das Zeugnis, das Paulus in Jerusalem abgelegt hat, hatte für ihn nicht das gebracht, was er sich erhofft hatte. Er konnte es durch eigene Schuld als misslungen betrachten. Doch schau dir die Beurteilung des Herrn an. Der Herr betrachtet sein Zeugnis in Jerusalem als ausreichend und fügt hinzu, dass er auf dieselbe Weise auch in Rom zeugen müsse. Auch wenn es keine direkten Ergebnisse des Zeugnisses gibt, der Herr weiß es zu schätzen. Mit einem „Sei guten Mutes!“ richtet Er Paulus auf (vgl. Apg 18,9; 10; Apg 27,22-25; 2Tim 4,16; 17).

Vers 11

Der Herr ermutigt Paulus


Paulus wird nicht glücklich gewesen sein. Nicht, weil seine List misslungen wäre, denn wenn er seinen Glauben an die Auferstehung mit der Absicht dargelegt hat, die beiden Parteien gegeneinander auszuspielen, so war diese List gelungen. Seine Entmutigung wird vor allem damit zusammenhängen, dass sein Zeugnis nicht angenommen wurde und dass er nicht einmal die Chance hatte, Zeugnis abzulegen. Als er so niedergeschlagen im Gefängnis sitzt, im Dunkeln seiner Zelle, in der Finsternis der Nacht und der Verzweiflung seiner Seele, erscheint ihm der Herr. Er macht es um ihn hell, so dass die Finsternis weichen muss.

Der Herr machte Paulus keine Vorwürfe. Allein diese Tatsache sollte uns zu größter Vorsicht mahnen bei unserer Beurteilung des Weges, den Paulus gegangen ist. Der Herr kommt ihm in seiner Entmutigung entgegen. Der Herr weiß aus Erfahrung, was es heißt, wenn der Dienst abgewiesen wird und man das Gefühl hat, dass alles umsonst gewesen sei (Jes 49,4).

Das Zeugnis, das Paulus in Jerusalem abgelegt hat, hatte für ihn nicht das gebracht, was er sich erhofft hatte. Er konnte es durch eigene Schuld als misslungen betrachten. Doch schau dir die Beurteilung des Herrn an. Der Herr betrachtet sein Zeugnis in Jerusalem als ausreichend und fügt hinzu, dass er auf dieselbe Weise auch in Rom zeugen müsse. Auch wenn es keine direkten Ergebnisse des Zeugnisses gibt, der Herr weiß es zu schätzen. Mit einem „Sei guten Mutes!“ richtet Er Paulus auf (vgl. Apg 18,9; 10; Apg 27,22-25; 2Tim 4,16; 17).

Verse 12-15

Die Verschwörung gegen Paulus


Die Juden sind rasend, dass Paulus nicht verurteilt wird. Ihr großer Feind lebt immer noch, und das können sie nicht wegstecken. Daher beschließen sie, das Recht selbst in die Hand zu nehmen. Vierzig Juden schmieden ein Komplott, eine Verschwörung, Paulus zu töten. Es ist ihnen derart ernst, dass sie sich selbst mit einem Eid verfluchen. Zu ihrem Eid gehört, dass sie nichts essen oder trinken wollen, bis sie Paulus getötet haben. Diesen Eid werden sie wohl gebrochen haben oder sind tatsächlich an Hunger gestorben, denn ihre Verschwörung wird offensichtlich bemerkt.

Diese vierzig Leute gehen zu den Hohenpriestern und Ältesten, die hauptsächlich zur Partei der Sadduzäer gehörten. Über die Pharisäer, zu denen vor allem die Schriftgelehrten gehörten, wird hier nichts gesagt. Die waren ja nicht mehr so auf den Tod des Paulus erpicht. Zunächst sagen sie, was sie sich in ihrem grenzenlosen Hass Paulus gegenüber selbst auferlegt haben. Sie sind lediglich von einer Sache erfüllt, nämlich von seinem Tod.

Sie legen ihren Plan dem Synedrium vor. Das Synedrium soll dem Obersten klar machen, dass er ihnen Paulus noch einmal vorführen möge. Die faule Ausrede besteht darin, dass sie seine Sache noch einmal genauer untersuchen wollen. Sie wollen dann einen Hinterhalt legen, um ihn auf dem Weg zum Synedrium vom Hinterhalt aus zu ermorden. Mit den paar Leuten, die ihn begleiten werden, werden sie schon fertig werden.

Verse 12-15

Die Verschwörung gegen Paulus


Die Juden sind rasend, dass Paulus nicht verurteilt wird. Ihr großer Feind lebt immer noch, und das können sie nicht wegstecken. Daher beschließen sie, das Recht selbst in die Hand zu nehmen. Vierzig Juden schmieden ein Komplott, eine Verschwörung, Paulus zu töten. Es ist ihnen derart ernst, dass sie sich selbst mit einem Eid verfluchen. Zu ihrem Eid gehört, dass sie nichts essen oder trinken wollen, bis sie Paulus getötet haben. Diesen Eid werden sie wohl gebrochen haben oder sind tatsächlich an Hunger gestorben, denn ihre Verschwörung wird offensichtlich bemerkt.

Diese vierzig Leute gehen zu den Hohenpriestern und Ältesten, die hauptsächlich zur Partei der Sadduzäer gehörten. Über die Pharisäer, zu denen vor allem die Schriftgelehrten gehörten, wird hier nichts gesagt. Die waren ja nicht mehr so auf den Tod des Paulus erpicht. Zunächst sagen sie, was sie sich in ihrem grenzenlosen Hass Paulus gegenüber selbst auferlegt haben. Sie sind lediglich von einer Sache erfüllt, nämlich von seinem Tod.

Sie legen ihren Plan dem Synedrium vor. Das Synedrium soll dem Obersten klar machen, dass er ihnen Paulus noch einmal vorführen möge. Die faule Ausrede besteht darin, dass sie seine Sache noch einmal genauer untersuchen wollen. Sie wollen dann einen Hinterhalt legen, um ihn auf dem Weg zum Synedrium vom Hinterhalt aus zu ermorden. Mit den paar Leuten, die ihn begleiten werden, werden sie schon fertig werden.

Verse 16-22

Die Verschwörung entdeckt


Der Mensch kann sich noch so viel ausdenken, Gott steht über allem. Der Mensch, der Pläne ohne Gott macht, wird immer beschämt werden. Um den bösartigen Plan der Juden zu vereiteln, setzt Gott dieses Mal ein Familienmitglied des Paulus ein. Wir hören hier zum ersten Mal von einer Schwester des Paulus und von ihrem Sohn, also dem Neffen des Paulus. Danach hören wir nichts mehr von ihnen. Sie erscheinen kurz auf der Bildfläche, weil Gott das so will.

Immer dann, wenn Gott wirkt, tut Er das auf seine eigene und oft überraschende Weise. Es gibt bei Ihm kein Standardvorgehen, das Er immer wieder anwendet. So kommt Er beispielsweise nicht wieder in einer Vision zu Paulus, um ihn zu warnen. Er gebraucht gewöhnliche Wege. Er lenkt die Umstände so, dass der Neffe des Paulus von der Verschwörung hört und es Paulus berichtet.

Als Paulus dies hört, macht er gerne von seinem Recht Gebrauch, diese böse Sache anzuzeigen und damit seine eigene Sicherheit zu gewährleisten. Die Zusage des Herrn in Apg 23,11 lässt ihn nicht untätig werden. Sicher kannte er seinen Neffen als einen vertrauenswürdigen jungen Mann, der nicht mit erdichteten Geschichten zu ihm kommt.

Paulus ruft einen der Hauptleute zu sich. Das zeigt, dass Paulus ein gewisses Maß an Freiheit hat und auch ein gewisses Maß an Respekt seitens seiner Bewacher. Er bittet den Hauptmann – ohne eine weitere Erklärung –, seinen Neffen zum Obersten zu führen, weil dieser ihm etwas zu berichten habe. Der Hauptmann tut, was Paulus ihm aufträgt, und bringt seinen Neffen zu dem Obersten. Korrekt erstattet er Bericht über die Bitte des „Gefangenen Paulus“, eine Bezeichnung, die Paulus auch mehrere Male für sich selbst gebraucht (Eph 3,1; Eph 4,1; 2Tim 1,8; Phlm 1,9).

Der Oberste nimmt den jungen Mann ernst, weil dieser von Paulus geschickt ist und er den „Gefangenen Paulus“ inzwischen schon einigermaßen kennengelernt hat. Dieser besondere Gefangene muss den wohl abgehärteten Mann beeindruckt haben. Es mag ihm so ergehen wie dem Hauptmann, der beim Kreuz des Herrn Jesus ebenfalls zu der Überzeugung kam, dass er es mit einem Gerechten zu tun hatte (Lk 23,47).

Natürlich sehen wir in alledem die Hand des Herrn, für den Paulus in erster Linie ein Gefangener ist. Er lenkt auch die Gefühle eines abgehärteten Mannes, der – so wie Paulus – den jungen Mann ernstnimmt. Mit seinem guten Gespür für drohende Gefahren nimmt er den Neffen des Paulus beiseite. Was dieser junge Mann ihm zu melden hat, ist nicht für andere Ohren bestimmt.

Er lädt den jungen Mann ein, ihm zu sagen, was er zu berichten hat. Der Neffe des Paulus berichtet von seiner Entdeckung. Er erzählt von der Vereinbarung, die die Juden mit dem Synedrium getroffen haben, den Obersten zu bitten, Paulus dem Synedrium vorzuführen. Er fügt hinzu, welche Gründe sie dafür vorgeben. Der junge Mann berichtet ferner in Einzelheiten, was diese vierzig Männer dem Synedrium vorgestellt haben.

Lukas berichtet nicht, wie er das erfahren hat. Eine auf der Hand liegende Erklärung wäre, dass ein Geheimnis, das mindestens vierzig Männer für sich behalten sollten, schwierig geheim zu halten ist. In solch einer großen Gruppe gibt es schnell ein Leck. Dann ist es allerdings immer noch die Frage, ob so etwas aus erster Hand und so detailliert gehört wird oder über den Umweg von Gerüchten. Wie dem auch sei, der Herr hat dafür gesorgt, dass der Neffe des Paulus das Komplott mitbekommen hat und genau wusste, was geplant war.

Der Neffe war kein kleiner Junge mehr. Er konnte selbstständig denken und schlussfolgern. Um den Ernst der Sache zu unterstreichen, drängt er den Obersten, sich nicht vom Synedrium irreführen zu lassen. Möglicherweise lag dem Obersten die Bitte des Synedriums schon vor, als der Neffe ihm seine Entdeckung erzählte. Der junge Mann spricht nämlich davon, dass das Synedrium bereit sei und auf seine Zusage warte. Das macht die Geschichte für den Obersten auch glaubwürdig. Sonst hätte er wohl die Anfrage des Synedriums abwarten und so kontrollieren können, ob die Geschichte des jungen Mannes wirklich stimmte.

Der Oberste erkennt die Gefahr, denn er weiß inzwischen bestens Bescheid über den Hass der Juden gegen Paulus. Er gebietet dem jungen Mann, niemandem etwas über den Inhalt des Gespräches zu sagen und entlässt ihn. Damit verschwindet dieses Familienmitglied von der Bildfläche. Der Herr hat ihn für eine kurze Zeit benutzt, um sein Ziel zu erreichen. Nun nimmt der Herr den Obersten wieder an die Hand, ohne dass dieser sich dessen bewusst ist, um seinen Gefangenen Paulus dorthin zu bekommen, wo Er ihn haben will: nach Rom.

Verse 16-22

Die Verschwörung entdeckt


Der Mensch kann sich noch so viel ausdenken, Gott steht über allem. Der Mensch, der Pläne ohne Gott macht, wird immer beschämt werden. Um den bösartigen Plan der Juden zu vereiteln, setzt Gott dieses Mal ein Familienmitglied des Paulus ein. Wir hören hier zum ersten Mal von einer Schwester des Paulus und von ihrem Sohn, also dem Neffen des Paulus. Danach hören wir nichts mehr von ihnen. Sie erscheinen kurz auf der Bildfläche, weil Gott das so will.

Immer dann, wenn Gott wirkt, tut Er das auf seine eigene und oft überraschende Weise. Es gibt bei Ihm kein Standardvorgehen, das Er immer wieder anwendet. So kommt Er beispielsweise nicht wieder in einer Vision zu Paulus, um ihn zu warnen. Er gebraucht gewöhnliche Wege. Er lenkt die Umstände so, dass der Neffe des Paulus von der Verschwörung hört und es Paulus berichtet.

Als Paulus dies hört, macht er gerne von seinem Recht Gebrauch, diese böse Sache anzuzeigen und damit seine eigene Sicherheit zu gewährleisten. Die Zusage des Herrn in Apg 23,11 lässt ihn nicht untätig werden. Sicher kannte er seinen Neffen als einen vertrauenswürdigen jungen Mann, der nicht mit erdichteten Geschichten zu ihm kommt.

Paulus ruft einen der Hauptleute zu sich. Das zeigt, dass Paulus ein gewisses Maß an Freiheit hat und auch ein gewisses Maß an Respekt seitens seiner Bewacher. Er bittet den Hauptmann – ohne eine weitere Erklärung –, seinen Neffen zum Obersten zu führen, weil dieser ihm etwas zu berichten habe. Der Hauptmann tut, was Paulus ihm aufträgt, und bringt seinen Neffen zu dem Obersten. Korrekt erstattet er Bericht über die Bitte des „Gefangenen Paulus“, eine Bezeichnung, die Paulus auch mehrere Male für sich selbst gebraucht (Eph 3,1; Eph 4,1; 2Tim 1,8; Phlm 1,9).

Der Oberste nimmt den jungen Mann ernst, weil dieser von Paulus geschickt ist und er den „Gefangenen Paulus“ inzwischen schon einigermaßen kennengelernt hat. Dieser besondere Gefangene muss den wohl abgehärteten Mann beeindruckt haben. Es mag ihm so ergehen wie dem Hauptmann, der beim Kreuz des Herrn Jesus ebenfalls zu der Überzeugung kam, dass er es mit einem Gerechten zu tun hatte (Lk 23,47).

Natürlich sehen wir in alledem die Hand des Herrn, für den Paulus in erster Linie ein Gefangener ist. Er lenkt auch die Gefühle eines abgehärteten Mannes, der – so wie Paulus – den jungen Mann ernstnimmt. Mit seinem guten Gespür für drohende Gefahren nimmt er den Neffen des Paulus beiseite. Was dieser junge Mann ihm zu melden hat, ist nicht für andere Ohren bestimmt.

Er lädt den jungen Mann ein, ihm zu sagen, was er zu berichten hat. Der Neffe des Paulus berichtet von seiner Entdeckung. Er erzählt von der Vereinbarung, die die Juden mit dem Synedrium getroffen haben, den Obersten zu bitten, Paulus dem Synedrium vorzuführen. Er fügt hinzu, welche Gründe sie dafür vorgeben. Der junge Mann berichtet ferner in Einzelheiten, was diese vierzig Männer dem Synedrium vorgestellt haben.

Lukas berichtet nicht, wie er das erfahren hat. Eine auf der Hand liegende Erklärung wäre, dass ein Geheimnis, das mindestens vierzig Männer für sich behalten sollten, schwierig geheim zu halten ist. In solch einer großen Gruppe gibt es schnell ein Leck. Dann ist es allerdings immer noch die Frage, ob so etwas aus erster Hand und so detailliert gehört wird oder über den Umweg von Gerüchten. Wie dem auch sei, der Herr hat dafür gesorgt, dass der Neffe des Paulus das Komplott mitbekommen hat und genau wusste, was geplant war.

Der Neffe war kein kleiner Junge mehr. Er konnte selbstständig denken und schlussfolgern. Um den Ernst der Sache zu unterstreichen, drängt er den Obersten, sich nicht vom Synedrium irreführen zu lassen. Möglicherweise lag dem Obersten die Bitte des Synedriums schon vor, als der Neffe ihm seine Entdeckung erzählte. Der junge Mann spricht nämlich davon, dass das Synedrium bereit sei und auf seine Zusage warte. Das macht die Geschichte für den Obersten auch glaubwürdig. Sonst hätte er wohl die Anfrage des Synedriums abwarten und so kontrollieren können, ob die Geschichte des jungen Mannes wirklich stimmte.

Der Oberste erkennt die Gefahr, denn er weiß inzwischen bestens Bescheid über den Hass der Juden gegen Paulus. Er gebietet dem jungen Mann, niemandem etwas über den Inhalt des Gespräches zu sagen und entlässt ihn. Damit verschwindet dieses Familienmitglied von der Bildfläche. Der Herr hat ihn für eine kurze Zeit benutzt, um sein Ziel zu erreichen. Nun nimmt der Herr den Obersten wieder an die Hand, ohne dass dieser sich dessen bewusst ist, um seinen Gefangenen Paulus dorthin zu bekommen, wo Er ihn haben will: nach Rom.

Verse 23-30

Der Brief des Lysias an Felix


Der Oberste lässt kein Gras über die Sache wachsen. Er gibt Anweisungen für den Transport des Paulus. Die Stunde der Abreise wird festgelegt auf die dritte Stunde der Nacht, das ist neun Uhr abends. Die Größe der Begleitung hatte nichts zu tun mit der Sicherheit von Paulus als Christ, sondern als Römer. Der Oberste würde schlecht abschneiden, wenn während seiner Amtszeit ein Römer getötet würde.

Der Oberste nimmt die Sache sehr ernst, denn er weiß, wie fanatisch religiöse Menschen sind. Deswegen schickt er nicht weniger als eine Truppe von 470 Mann mit, um Paulus zu beschützen. Er stellt Paulus sogar ein Reittier zur Verfügung, so dass er nicht laufen muss. Seine Absicht war, Paulus nach Cäsarea zu bringen, wo der Statthalter Felix wohnte. Die Sache ist ihm, wie er meint, über den Kopf gewachsen, und Felix sollte nun als sein Vorgesetzter und Verantwortlicher für die Rechtsordnung in Judäa sein Urteil dazu fällen.

Um die Übergabe des Gefangenen zu erläutern, schreibt der Oberste einen Brief an Felix, dessen Inhalt Lukas uns mitteilt. Wir wissen nicht, wie Lukas an den Inhalt dieses Briefes gekommen ist. So hatte auch der Oberste keine Ahnung, dass das, was er nur für Felix bestimmt hatte, heute alle in der Bibel lesen können. Das heißt nicht, dass sein Brief inspiriert war, sondern dass Lukas inspiriert wurde, diesen Brief in das Wort Gottes aufzunehmen. Es gibt ja auch Aussagen von Ungläubigen und sogar vom Teufel in der Bibel. Ungläubige oder der Teufel sind nicht inspiriert, sondern der Bibelschreiber, der diese Worte niedergeschrieben hat.

Aus der Einleitung des Briefes erfahren wir den Namen der Person, die uns nun schon öfter begegnet ist und bisher immer der „Oberste“ genannt wurde. Der Oberste heißt also Klaudius Lysias, später „Lysias, der Oberste“ genannt.

In seinem Brief erläutert Lysias den Grund dafür, warum er Paulus zum Statthalter bringt. Dabei stellt er die Fakten so dar, wie sie für ihn selbst günstig sind, auch wenn er hier und da der Wahrheit Gewalt antut. So hatte er Paulus überhaupt nicht den Juden entrissen, weil er gehört hatte, dass er ein Römer war. Diese Information hatte er erst erhalten, als er ihn geißeln lassen wollte. Er stellte es besser dar, als es tatsächlich war. Doch weiter gibt er einen korrekten Bericht der Ereignisse.

Darüber hinaus ist es bemerkenswert, dass in diesem offiziellen, amtlichen Schreiben festgestellt wird, dass Paulus nichts getan hat, was des Todes oder der Gefangenschaft wert wäre. Erneut wird von einem Heiden die Unschuld des Paulus bezeugt. Aus dem Brief geht weiterhin hervor, dass er den Anklägern die Überstellung von Paulus nach Cäsarea mitgeteilt hat und dass sie sich dorthin begeben können, um ihre Anklage gegen Paulus vorzubringen.

Verse 23-30

Der Brief des Lysias an Felix


Der Oberste lässt kein Gras über die Sache wachsen. Er gibt Anweisungen für den Transport des Paulus. Die Stunde der Abreise wird festgelegt auf die dritte Stunde der Nacht, das ist neun Uhr abends. Die Größe der Begleitung hatte nichts zu tun mit der Sicherheit von Paulus als Christ, sondern als Römer. Der Oberste würde schlecht abschneiden, wenn während seiner Amtszeit ein Römer getötet würde.

Der Oberste nimmt die Sache sehr ernst, denn er weiß, wie fanatisch religiöse Menschen sind. Deswegen schickt er nicht weniger als eine Truppe von 470 Mann mit, um Paulus zu beschützen. Er stellt Paulus sogar ein Reittier zur Verfügung, so dass er nicht laufen muss. Seine Absicht war, Paulus nach Cäsarea zu bringen, wo der Statthalter Felix wohnte. Die Sache ist ihm, wie er meint, über den Kopf gewachsen, und Felix sollte nun als sein Vorgesetzter und Verantwortlicher für die Rechtsordnung in Judäa sein Urteil dazu fällen.

Um die Übergabe des Gefangenen zu erläutern, schreibt der Oberste einen Brief an Felix, dessen Inhalt Lukas uns mitteilt. Wir wissen nicht, wie Lukas an den Inhalt dieses Briefes gekommen ist. So hatte auch der Oberste keine Ahnung, dass das, was er nur für Felix bestimmt hatte, heute alle in der Bibel lesen können. Das heißt nicht, dass sein Brief inspiriert war, sondern dass Lukas inspiriert wurde, diesen Brief in das Wort Gottes aufzunehmen. Es gibt ja auch Aussagen von Ungläubigen und sogar vom Teufel in der Bibel. Ungläubige oder der Teufel sind nicht inspiriert, sondern der Bibelschreiber, der diese Worte niedergeschrieben hat.

Aus der Einleitung des Briefes erfahren wir den Namen der Person, die uns nun schon öfter begegnet ist und bisher immer der „Oberste“ genannt wurde. Der Oberste heißt also Klaudius Lysias, später „Lysias, der Oberste“ genannt.

In seinem Brief erläutert Lysias den Grund dafür, warum er Paulus zum Statthalter bringt. Dabei stellt er die Fakten so dar, wie sie für ihn selbst günstig sind, auch wenn er hier und da der Wahrheit Gewalt antut. So hatte er Paulus überhaupt nicht den Juden entrissen, weil er gehört hatte, dass er ein Römer war. Diese Information hatte er erst erhalten, als er ihn geißeln lassen wollte. Er stellte es besser dar, als es tatsächlich war. Doch weiter gibt er einen korrekten Bericht der Ereignisse.

Darüber hinaus ist es bemerkenswert, dass in diesem offiziellen, amtlichen Schreiben festgestellt wird, dass Paulus nichts getan hat, was des Todes oder der Gefangenschaft wert wäre. Erneut wird von einem Heiden die Unschuld des Paulus bezeugt. Aus dem Brief geht weiterhin hervor, dass er den Anklägern die Überstellung von Paulus nach Cäsarea mitgeteilt hat und dass sie sich dorthin begeben können, um ihre Anklage gegen Paulus vorzubringen.

Verse 31-35

Paulus wird zu Felix überstellt


Der Transport des Gefangenen beginnt. Wie es zu guten Soldaten passt, handeln sie nach dem Befehl ihres Vorgesetzten (Mt 8,9) und holen Paulus ab. Der erste Teil der Reise findet nachts statt und hat Antipatris zum Ziel. Am folgenden Tag kehrt das Fußvolk zurück, während die Reiter mit Paulus in der Mitte nach Cäsarea weiterreisen. In Cäsarea gehen sie zum Statthalter Felix und geben ihm den Brief des Klaudius Lysias, in dem der Grund ihres Besuches erklärt ist. Dieser Grund steht in der Person des Paulus nun leibhaftig vor ihm.

Nachdem Felix den Brief gelesen hat, fragt er Paulus, aus welcher Provinz er stamme. Die Antwort ist, dass er aus Zilizien stamme, wo auch Tarsus liegt. Das gehörte zwar nicht zum Autoritätsgebiet des Felix, er sieht aber keinen Grund, Paulus diesem Bezirk zu überstellen. Möglicherweise wollte er den Juden nicht zu sehr vor den Kopf stoßen, die dann nämlich bis nach Zilizien hätten reisen müssen, um dort ihre Anklagen vorzutragen.

Er teilt Paulus mit, dass er ihn verhören will, sobald seine Ankläger gekommen sind. Das römische Recht schrieb vor, dass die Angeklagten und die Kläger gemeinsam vor dem Richter erscheinen mussten. Die Ankläger konnten ihre Anklage dann vorbringen, worauf der Angeklagte die Gelegenheit bekam, sich zu verteidigen und sie zu widerlegen.

Nach seiner Mitteilung an Paulus befiehlt Felix, dass Paulus im Prätorium des Herodes verwahrt werden solle. Das Prätorium des Herodes ist der von Herodes dem Großen gebaute Palast, der von den Römern zum Amtssitz des Statthalters bestimmt worden war.

Verse 31-35

Paulus wird zu Felix überstellt


Der Transport des Gefangenen beginnt. Wie es zu guten Soldaten passt, handeln sie nach dem Befehl ihres Vorgesetzten (Mt 8,9) und holen Paulus ab. Der erste Teil der Reise findet nachts statt und hat Antipatris zum Ziel. Am folgenden Tag kehrt das Fußvolk zurück, während die Reiter mit Paulus in der Mitte nach Cäsarea weiterreisen. In Cäsarea gehen sie zum Statthalter Felix und geben ihm den Brief des Klaudius Lysias, in dem der Grund ihres Besuches erklärt ist. Dieser Grund steht in der Person des Paulus nun leibhaftig vor ihm.

Nachdem Felix den Brief gelesen hat, fragt er Paulus, aus welcher Provinz er stamme. Die Antwort ist, dass er aus Zilizien stamme, wo auch Tarsus liegt. Das gehörte zwar nicht zum Autoritätsgebiet des Felix, er sieht aber keinen Grund, Paulus diesem Bezirk zu überstellen. Möglicherweise wollte er den Juden nicht zu sehr vor den Kopf stoßen, die dann nämlich bis nach Zilizien hätten reisen müssen, um dort ihre Anklagen vorzutragen.

Er teilt Paulus mit, dass er ihn verhören will, sobald seine Ankläger gekommen sind. Das römische Recht schrieb vor, dass die Angeklagten und die Kläger gemeinsam vor dem Richter erscheinen mussten. Die Ankläger konnten ihre Anklage dann vorbringen, worauf der Angeklagte die Gelegenheit bekam, sich zu verteidigen und sie zu widerlegen.

Nach seiner Mitteilung an Paulus befiehlt Felix, dass Paulus im Prätorium des Herodes verwahrt werden solle. Das Prätorium des Herodes ist der von Herodes dem Großen gebaute Palast, der von den Römern zum Amtssitz des Statthalters bestimmt worden war.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 23". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-23.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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