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Apostelgeschichte 20

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Verse 1-6

Von Ephesus nach Troas


Nach dem Tumult ruft Paulus die Jünger in Ephesus zu sich und ermahnt (o. ermuntert, tröstet) sie. Mit einem Gruß nimmt er von ihnen Abschied und reist, wie er sich das vorgenommen hatte, weiter nach Mazedonien (Apg 19,21). Dort schreibt er seinen zweiten Brief an die Korinther, nachdem er von Titus die gute Nachricht über die Reaktion der Korinther auf seinen ersten Brief erhalten hatte. Mit wenigen Worten wird die Reise durch Mazedonien erwähnt, ohne Ortsangaben oder eine Aufenthaltsdauer.

Auf seiner Durchreise hat Paulus die Gläubigen immer wieder besucht und getröstet. Auch wenn von einem langen Aufenthalt keine Rede ist, hat er dennoch keine flüchtigen oder oberflächlichen Worte geredet. Er hat die Gläubigen intensiv und „mit vielen Worten“ ermahnt oder ermutigt. Er hat sie ermuntert und auf ihren allerheiligsten Glauben auferbaut.

Dann erreicht er Griechenland, ohne dass auch hier eine Ortsangabe gemacht wird. In den drei Monaten, in denen Paulus in Griechenland ist, wird er sicherlich die Gemeinde in Korinth besucht haben. In diesen drei Monaten schreibt er aus Korinth seinen Brief an die Römer. Er sieht davon ab, nach Syrien zu reisen. Er hätte es gern getan, denn dann hätte er über Antiochien nach Jerusalem kommen können und so den ersten Teil seines Plans ausführen können. Die Juden sind jedoch der Anlass, dass er seine Reiseroute ändert. Sie schmieden einen weiteren Anschlag auf ihn. Das veranlasst ihn, auf dem Landweg durch Mazedonien zurückzukehren. Er hat sich zweifellos dabei vom Geist leiten lassen, aber es entspricht zugleich völlig seinen eigenen Überlegungen, wie er auf den Plan der Juden reagieren muss, die ihn töten wollen.

Lukas führt danach die Reisegefährten von Paulus auf. Insgesamt sind es sieben. Die Aufzählung der Namen zeigt das Interesse Gottes an den Menschen, die mit Paulus zogen und seinen Dienst unterstützten. Sie kommen aus verschiedenen Orten, wo Paulus das Evangelium verkündigt und die Gläubigen belehrt hat.

Sopater kommt aus Beröa, wo die Gläubigen das Wort, das Paulus brachte, mit aller Bereitwilligkeit aufgenommen hatten, wobei sie täglich die Schriften untersuchten, ob das, was Paulus sagte, damit übereinstimmte (Apg 17,11). Ein derart bereitwilliger und durch die Schriften gereifter Gläubiger wird für Paulus eine große Stütze gewesen sein. Er war der Sohn des Pyrrhus, was „brennend“ bedeutet. Möglicherweise war Sopater genau wie Apollos „brennend im Geist“.

Aristarchus und Sekundus kommen aus Thessalonich, wo Paulus den Herrn Jesus als Herrn gepredigt hat. Sie stellen sich unter seine Autorität. Paulus nennt Aristarchus seinen „Mitgefangenen“ und seinen „Mitarbeiter“ (Kol 4,10; Phlm 1,24). Sekundus bedeutet „der Zweite“, ein Name, der darauf hinweist, dass er den zweiten Platz einnimmt und dass für ihn der Herr Jesus der Erste ist.

Gajus kommt aus Derbe, woher auch Timotheus kommt. Tychikus und Trophimus kommen aus der Provinz Asien; wobei wir von Trophimus wissen, dass er aus Ephesus kommt (Apg 21,29). Paulus nennt Tychikus einen „geliebten Bruder und treuen Diener im Herrn“ und „Mitknecht im Herrn“ (Eph 6,21; Kol 4,7). Trophimus musste die Reise abbrechen, weil er krank wurde; deshalb musste Paulus ihn in Milet zurücklassen (2Tim 4,20).

Diese sieben Männer reisen voraus nach Troas, wo sie auf Paulus und Lukas warten. Wir sehen am Gebrauch des Wortes „uns“, dass Lukas sich inzwischen Paulus wieder angeschlossen hat. Paulus und Lukas, der in Philippi zurückgeblieben war (siehe das „sie“ in Apg 16,40 nach dem „wir“ in Apg 16,10), reisen nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab.

Übrigens liegt zwischen der Zeit, in der Paulus aus Philippi abreist während Lukas dort zurückbleibt und dem Augenblick hier, wo sie einander wieder treffen, eine Zeitspanne von ungefähr sechs bis sieben Jahren. In der ganzen Zeit hat Lukas sicher der Gemeinde gedient. Darüber sagt er jedoch nichts. Er tritt völlig in den Hintergrund. Es geht ihm um das Werk Gottes durch das von Ihm dazu auserwählte Gefäß.

Lukas erwähnt als Zeitpunkt der Abreise aus Philippi, dass es „nach den Tagen der ungesäuerten Brote“ war. Bis zum Pfingsttag, also der Zeit, zu der Paulus in Jerusalem sein möchte (Apg 20,16), sind also lediglich noch sieben Wochen. Es ist Eile geboten. Diese Eile führt nicht zur Hast, denn nachdem Paulus und Lukas in Troas angekommen sind, bleiben sie dort sieben Tage.

Verse 1-6

Von Ephesus nach Troas


Nach dem Tumult ruft Paulus die Jünger in Ephesus zu sich und ermahnt (o. ermuntert, tröstet) sie. Mit einem Gruß nimmt er von ihnen Abschied und reist, wie er sich das vorgenommen hatte, weiter nach Mazedonien (Apg 19,21). Dort schreibt er seinen zweiten Brief an die Korinther, nachdem er von Titus die gute Nachricht über die Reaktion der Korinther auf seinen ersten Brief erhalten hatte. Mit wenigen Worten wird die Reise durch Mazedonien erwähnt, ohne Ortsangaben oder eine Aufenthaltsdauer.

Auf seiner Durchreise hat Paulus die Gläubigen immer wieder besucht und getröstet. Auch wenn von einem langen Aufenthalt keine Rede ist, hat er dennoch keine flüchtigen oder oberflächlichen Worte geredet. Er hat die Gläubigen intensiv und „mit vielen Worten“ ermahnt oder ermutigt. Er hat sie ermuntert und auf ihren allerheiligsten Glauben auferbaut.

Dann erreicht er Griechenland, ohne dass auch hier eine Ortsangabe gemacht wird. In den drei Monaten, in denen Paulus in Griechenland ist, wird er sicherlich die Gemeinde in Korinth besucht haben. In diesen drei Monaten schreibt er aus Korinth seinen Brief an die Römer. Er sieht davon ab, nach Syrien zu reisen. Er hätte es gern getan, denn dann hätte er über Antiochien nach Jerusalem kommen können und so den ersten Teil seines Plans ausführen können. Die Juden sind jedoch der Anlass, dass er seine Reiseroute ändert. Sie schmieden einen weiteren Anschlag auf ihn. Das veranlasst ihn, auf dem Landweg durch Mazedonien zurückzukehren. Er hat sich zweifellos dabei vom Geist leiten lassen, aber es entspricht zugleich völlig seinen eigenen Überlegungen, wie er auf den Plan der Juden reagieren muss, die ihn töten wollen.

Lukas führt danach die Reisegefährten von Paulus auf. Insgesamt sind es sieben. Die Aufzählung der Namen zeigt das Interesse Gottes an den Menschen, die mit Paulus zogen und seinen Dienst unterstützten. Sie kommen aus verschiedenen Orten, wo Paulus das Evangelium verkündigt und die Gläubigen belehrt hat.

Sopater kommt aus Beröa, wo die Gläubigen das Wort, das Paulus brachte, mit aller Bereitwilligkeit aufgenommen hatten, wobei sie täglich die Schriften untersuchten, ob das, was Paulus sagte, damit übereinstimmte (Apg 17,11). Ein derart bereitwilliger und durch die Schriften gereifter Gläubiger wird für Paulus eine große Stütze gewesen sein. Er war der Sohn des Pyrrhus, was „brennend“ bedeutet. Möglicherweise war Sopater genau wie Apollos „brennend im Geist“.

Aristarchus und Sekundus kommen aus Thessalonich, wo Paulus den Herrn Jesus als Herrn gepredigt hat. Sie stellen sich unter seine Autorität. Paulus nennt Aristarchus seinen „Mitgefangenen“ und seinen „Mitarbeiter“ (Kol 4,10; Phlm 1,24). Sekundus bedeutet „der Zweite“, ein Name, der darauf hinweist, dass er den zweiten Platz einnimmt und dass für ihn der Herr Jesus der Erste ist.

Gajus kommt aus Derbe, woher auch Timotheus kommt. Tychikus und Trophimus kommen aus der Provinz Asien; wobei wir von Trophimus wissen, dass er aus Ephesus kommt (Apg 21,29). Paulus nennt Tychikus einen „geliebten Bruder und treuen Diener im Herrn“ und „Mitknecht im Herrn“ (Eph 6,21; Kol 4,7). Trophimus musste die Reise abbrechen, weil er krank wurde; deshalb musste Paulus ihn in Milet zurücklassen (2Tim 4,20).

Diese sieben Männer reisen voraus nach Troas, wo sie auf Paulus und Lukas warten. Wir sehen am Gebrauch des Wortes „uns“, dass Lukas sich inzwischen Paulus wieder angeschlossen hat. Paulus und Lukas, der in Philippi zurückgeblieben war (siehe das „sie“ in Apg 16,40 nach dem „wir“ in Apg 16,10), reisen nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab.

Übrigens liegt zwischen der Zeit, in der Paulus aus Philippi abreist während Lukas dort zurückbleibt und dem Augenblick hier, wo sie einander wieder treffen, eine Zeitspanne von ungefähr sechs bis sieben Jahren. In der ganzen Zeit hat Lukas sicher der Gemeinde gedient. Darüber sagt er jedoch nichts. Er tritt völlig in den Hintergrund. Es geht ihm um das Werk Gottes durch das von Ihm dazu auserwählte Gefäß.

Lukas erwähnt als Zeitpunkt der Abreise aus Philippi, dass es „nach den Tagen der ungesäuerten Brote“ war. Bis zum Pfingsttag, also der Zeit, zu der Paulus in Jerusalem sein möchte (Apg 20,16), sind also lediglich noch sieben Wochen. Es ist Eile geboten. Diese Eile führt nicht zur Hast, denn nachdem Paulus und Lukas in Troas angekommen sind, bleiben sie dort sieben Tage.

Vers 7

Der erste Tag der Woche


Der Grund für den Aufenthalt von sieben Tagen in Troas scheint kein anderer zu sein, als dass sie in Troas das Abendmahl feiern wollten (vgl. Apg 21,4; 5; Apg 28,14). Sie tun das am Abend des ersten Tages der Woche. Die Zusammenkunft war abends, weil der Sonntag ein gewöhnlicher Arbeitstag war. Paulus und Lukas sind also montags angekommen. Sie organisieren nicht der Eile wegen eine Zusammenkunft am Montag oder Dienstag, um an diesen Tagen das Abendmahl zu feiern, sondern warten bis Sonntag.

Das ist der geeignete Tag, um das Abendmahl zu feiern, und zwar in Verbindung mit der örtlichen Gemeinde (s. 1Kor 10,14-22; 1Kor 11,17-34). Von einer Abendmahlsfeier mit seinen Begleitern irgendwo unterwegs, ohne eine örtliche Gemeinde, ist nirgends die Rede. So kommen sie alle am ersten Tag der Woche mit den Gläubigen vor Ort zusammen, um Brot zu brechen. Dabei nimmt Paulus denselben Platz ein wie der Jüngste im Glauben.

Der erste Tag der Woche ist der Tag der Auferstehung des Herrn Jesus (Mt 28,1-10). Zweimal ist Er an diesem Tag seinen Jüngern erschienen, als sie zusammengekommen waren (Joh 20,19; 26). Dieser Tag wird auch bezeichnenderweise „der Tag des Herrn“ genannt (Off 1,10). Es ist der Tag, der in besonderer Weise geeignet ist, des „Herrn Mahl“ (1Kor 11,20) zu feiern.

Es ist nicht ohne Bedeutung, dass in beiden Fällen im Griechischen vor „dem Herrn“ ein Wort gebraucht wird, das nur in diesen beiden Fällen vorkommt und „dem Herrn gehörend“ bedeutet. Das ist doch wohl ein deutlicher Hinweis darauf, das Mahl des Herrn am Tag des Herrn zu feiern. Wenn wir dann noch berücksichtigen, was wir hier bei den Gläubigen in Troas finden, wo so nachdrücklich steht, dass sie am ersten Tag der Woche zusammenkommen, um Brot zu brechen, dann haben wir doch deutliche Hinweise darauf, an welchem Tag Christen das Abendmahl feiern sollten.

Dass hier kein Gebot gegeben wird, sondern lediglich Hinweise, das passt zum Christentum. Das Suchen nach alternativen Tagen bedeutet im Allgemeinen das Verlassen der christlichen Stellung, um zum Judentum zurückzukehren, das mit der Schöpfung verbunden ist. Wer das tut, vergisst, dass der siebte Tag der Schöpfung Platz gemacht hat für einen Neuanfang aus dem Tod. Anstelle der Ruhe nach einer Woche der Arbeit, beginnt das Leben eines Christen mit Ruhe. Das dürfen wir im Abendmahl zum Ausdruck bringen.

Nachdem Paulus mit den Gläubigen das Abendmahl gefeiert hat, hält er eine Ansprache an die Gemeinde. Das erste Ziel des Zusammenkommens war also, das Brot zu brechen, auch wenn der große Apostel Paulus in ihrer Mitte war. Doch die Gemeinde gibt, nachdem das Brot gebrochen worden war, Paulus die Gelegenheit, ihnen das Wort Gottes zu bringen.

Vers 7

Der erste Tag der Woche


Der Grund für den Aufenthalt von sieben Tagen in Troas scheint kein anderer zu sein, als dass sie in Troas das Abendmahl feiern wollten (vgl. Apg 21,4; 5; Apg 28,14). Sie tun das am Abend des ersten Tages der Woche. Die Zusammenkunft war abends, weil der Sonntag ein gewöhnlicher Arbeitstag war. Paulus und Lukas sind also montags angekommen. Sie organisieren nicht der Eile wegen eine Zusammenkunft am Montag oder Dienstag, um an diesen Tagen das Abendmahl zu feiern, sondern warten bis Sonntag.

Das ist der geeignete Tag, um das Abendmahl zu feiern, und zwar in Verbindung mit der örtlichen Gemeinde (s. 1Kor 10,14-22; 1Kor 11,17-34). Von einer Abendmahlsfeier mit seinen Begleitern irgendwo unterwegs, ohne eine örtliche Gemeinde, ist nirgends die Rede. So kommen sie alle am ersten Tag der Woche mit den Gläubigen vor Ort zusammen, um Brot zu brechen. Dabei nimmt Paulus denselben Platz ein wie der Jüngste im Glauben.

Der erste Tag der Woche ist der Tag der Auferstehung des Herrn Jesus (Mt 28,1-10). Zweimal ist Er an diesem Tag seinen Jüngern erschienen, als sie zusammengekommen waren (Joh 20,19; 26). Dieser Tag wird auch bezeichnenderweise „der Tag des Herrn“ genannt (Off 1,10). Es ist der Tag, der in besonderer Weise geeignet ist, des „Herrn Mahl“ (1Kor 11,20) zu feiern.

Es ist nicht ohne Bedeutung, dass in beiden Fällen im Griechischen vor „dem Herrn“ ein Wort gebraucht wird, das nur in diesen beiden Fällen vorkommt und „dem Herrn gehörend“ bedeutet. Das ist doch wohl ein deutlicher Hinweis darauf, das Mahl des Herrn am Tag des Herrn zu feiern. Wenn wir dann noch berücksichtigen, was wir hier bei den Gläubigen in Troas finden, wo so nachdrücklich steht, dass sie am ersten Tag der Woche zusammenkommen, um Brot zu brechen, dann haben wir doch deutliche Hinweise darauf, an welchem Tag Christen das Abendmahl feiern sollten.

Dass hier kein Gebot gegeben wird, sondern lediglich Hinweise, das passt zum Christentum. Das Suchen nach alternativen Tagen bedeutet im Allgemeinen das Verlassen der christlichen Stellung, um zum Judentum zurückzukehren, das mit der Schöpfung verbunden ist. Wer das tut, vergisst, dass der siebte Tag der Schöpfung Platz gemacht hat für einen Neuanfang aus dem Tod. Anstelle der Ruhe nach einer Woche der Arbeit, beginnt das Leben eines Christen mit Ruhe. Das dürfen wir im Abendmahl zum Ausdruck bringen.

Nachdem Paulus mit den Gläubigen das Abendmahl gefeiert hat, hält er eine Ansprache an die Gemeinde. Das erste Ziel des Zusammenkommens war also, das Brot zu brechen, auch wenn der große Apostel Paulus in ihrer Mitte war. Doch die Gemeinde gibt, nachdem das Brot gebrochen worden war, Paulus die Gelegenheit, ihnen das Wort Gottes zu bringen.

Verse 8-9

Der Sturz des Eutychus


Danach beschreibt Lukas ein Ereignis, das im Dienst des Paulus eine wichtige Bedeutung hat. Wir sehen in dem, was Eutychus widerfährt, die Gefahr, die jede Gemeinde und jeden einzelnen Gläubigen bedroht. Lukas beschreibt zunächst die Räumlichkeit, in der die Gläubigen zusammen waren. Es ist ein Obersaal, irgendwo in einer gewöhnlichen Wohnung im dritten Stock. Die Schrift erwähnt an keiner Stelle ein besonders geweihtes Gebäude, in dem Christen zusammenkamen.

Lukas sagt nicht nur, dass es ein Obersaal ist, sondern auch, dass dort viele Lampen sind. Möglicherweise erwähnt Lukas das, damit wir uns vorstellen können, dass es dort gehörig warm war, denn Öllampen geben nicht nur Licht, sondern auch Wärme. Vielleicht hat das auch dazu geführt, dass Eutychus eingeschlafen ist. Das wäre möglich. Doch wie konnten es die anderen im Saal aushalten? Eutychus saß immerhin an der Stelle, wo es die meiste frische Luft gab. Durch seine Position verhinderte er gar, dass die notwendige frische Luft in den zweifellos vollen Obersaal hineinströmen konnte. Darum scheint es so, dass die Erwähnung der „vielen Lampen“ mehr bedeutet als nur die Angabe einer natürlichen Ursache für den Sturz des Eutychus.

Zweifellos enthält diese Geschichte eine Belehrung für uns. Wir sehen, dass Eutychus einen gefährlichen Platz eingenommen hat. Er sitzt im Fenster, also an der Schnittstelle zwischen zwei Welten. Auf der einen Seite ist dort der Raum mit viel Licht, auf der anderen Seite hört er unten die Betriebsamkeit der Welt. Das Wort „überwältigt“ weist darauf hin, dass er nicht plötzlich vom Schlaf übermannt wurde, sondern dass er langsam aber sicher einschlief. Es wurde sein Todesschlaf, denn er fällt hinunter und wird tot aufgehoben. Er muss aus seinem Todesschlaf aufgeweckt werden. Das tut Paulus. Das ist eine Illustration für das, was Paulus den Gläubigen in Ephesus zuruft. Er sagt ihnen, dass sie aufwachen sollen, weil sie schlafen. Sie müssen aufwachen und aufstehen aus den Toten (Eph 5,14). Es gibt bei Schläfern genauso wenig Aktivität wie bei Toten.

Die Diskussion, ob Eutychus wirklich tot war oder ob seine Seele noch in ihm war, ist nicht so wichtig. Es geht darum, dass kein Leben mehr sichtbar ist. Auch wir können uns in einer solchen Situation befinden, wenn das Licht, das wir empfangen durften, nicht mit Christus in Verbindung gebracht wird. Leben wird nur sichtbar, wenn Christus über uns leuchtet. Vielleicht sollten wir uns selbst einmal die Frage stellen: Was hält mich eigentlich wach? Christen, die einnicken, wenn der Vortrag mal eine Stunde dauert, sind vielleicht durchaus in der Lage, eine Nacht lang zu angeln, Sportereignissen zuzusehen, Konzerte zu besuchen oder lange Fernsehsendungen anzuschauen.

Eutychus war weder drinnen noch draußen. Vielleicht war er gekommen, um den großen Apostel einmal zu sehen und sprechen zu hören. So können auch heute junge Leute großen Namen nachlaufen, jedoch die Zusammenkünfte im Allgemeinen nicht besuchen. Vielleicht war es nicht ganz nach Wunsch und er verlor nach und nach sein Interesse an dem, was Paulus sagte. Vielleicht sah er seine Freunde oder dachte an sie und an die schönen Dinge, die er mit ihnen hätte tun können, während er hier in einem muffigen Raum mit muffigen Menschen einer muffigen Predigt zuhörte.

Eutychus musste lernen, und jeder von uns muss das lernen, dass nicht der Prediger das Wort wertvoll macht, sondern der Zustand der Seele des Zuhörers. Oft ist ein Fall, eine sündige Tat, die Folge der Erschlaffung in geistlichen Dingen. Bevor Eutychus aus dem Fenster fiel, fiel er zunächst in Schlaf. So können auch wir einschlafen, wenn wir Paulus zuhören, d. h. seine Briefe lesen. Der Schlaf, in den die Kirche gefallen ist und der tote oder nahezu tote Zustand als Folge davon, entsteht auch, weil man nicht mehr auf das achtet, was Paulus gesagt hat.

Verse 8-9

Der Sturz des Eutychus


Danach beschreibt Lukas ein Ereignis, das im Dienst des Paulus eine wichtige Bedeutung hat. Wir sehen in dem, was Eutychus widerfährt, die Gefahr, die jede Gemeinde und jeden einzelnen Gläubigen bedroht. Lukas beschreibt zunächst die Räumlichkeit, in der die Gläubigen zusammen waren. Es ist ein Obersaal, irgendwo in einer gewöhnlichen Wohnung im dritten Stock. Die Schrift erwähnt an keiner Stelle ein besonders geweihtes Gebäude, in dem Christen zusammenkamen.

Lukas sagt nicht nur, dass es ein Obersaal ist, sondern auch, dass dort viele Lampen sind. Möglicherweise erwähnt Lukas das, damit wir uns vorstellen können, dass es dort gehörig warm war, denn Öllampen geben nicht nur Licht, sondern auch Wärme. Vielleicht hat das auch dazu geführt, dass Eutychus eingeschlafen ist. Das wäre möglich. Doch wie konnten es die anderen im Saal aushalten? Eutychus saß immerhin an der Stelle, wo es die meiste frische Luft gab. Durch seine Position verhinderte er gar, dass die notwendige frische Luft in den zweifellos vollen Obersaal hineinströmen konnte. Darum scheint es so, dass die Erwähnung der „vielen Lampen“ mehr bedeutet als nur die Angabe einer natürlichen Ursache für den Sturz des Eutychus.

Zweifellos enthält diese Geschichte eine Belehrung für uns. Wir sehen, dass Eutychus einen gefährlichen Platz eingenommen hat. Er sitzt im Fenster, also an der Schnittstelle zwischen zwei Welten. Auf der einen Seite ist dort der Raum mit viel Licht, auf der anderen Seite hört er unten die Betriebsamkeit der Welt. Das Wort „überwältigt“ weist darauf hin, dass er nicht plötzlich vom Schlaf übermannt wurde, sondern dass er langsam aber sicher einschlief. Es wurde sein Todesschlaf, denn er fällt hinunter und wird tot aufgehoben. Er muss aus seinem Todesschlaf aufgeweckt werden. Das tut Paulus. Das ist eine Illustration für das, was Paulus den Gläubigen in Ephesus zuruft. Er sagt ihnen, dass sie aufwachen sollen, weil sie schlafen. Sie müssen aufwachen und aufstehen aus den Toten (Eph 5,14). Es gibt bei Schläfern genauso wenig Aktivität wie bei Toten.

Die Diskussion, ob Eutychus wirklich tot war oder ob seine Seele noch in ihm war, ist nicht so wichtig. Es geht darum, dass kein Leben mehr sichtbar ist. Auch wir können uns in einer solchen Situation befinden, wenn das Licht, das wir empfangen durften, nicht mit Christus in Verbindung gebracht wird. Leben wird nur sichtbar, wenn Christus über uns leuchtet. Vielleicht sollten wir uns selbst einmal die Frage stellen: Was hält mich eigentlich wach? Christen, die einnicken, wenn der Vortrag mal eine Stunde dauert, sind vielleicht durchaus in der Lage, eine Nacht lang zu angeln, Sportereignissen zuzusehen, Konzerte zu besuchen oder lange Fernsehsendungen anzuschauen.

Eutychus war weder drinnen noch draußen. Vielleicht war er gekommen, um den großen Apostel einmal zu sehen und sprechen zu hören. So können auch heute junge Leute großen Namen nachlaufen, jedoch die Zusammenkünfte im Allgemeinen nicht besuchen. Vielleicht war es nicht ganz nach Wunsch und er verlor nach und nach sein Interesse an dem, was Paulus sagte. Vielleicht sah er seine Freunde oder dachte an sie und an die schönen Dinge, die er mit ihnen hätte tun können, während er hier in einem muffigen Raum mit muffigen Menschen einer muffigen Predigt zuhörte.

Eutychus musste lernen, und jeder von uns muss das lernen, dass nicht der Prediger das Wort wertvoll macht, sondern der Zustand der Seele des Zuhörers. Oft ist ein Fall, eine sündige Tat, die Folge der Erschlaffung in geistlichen Dingen. Bevor Eutychus aus dem Fenster fiel, fiel er zunächst in Schlaf. So können auch wir einschlafen, wenn wir Paulus zuhören, d. h. seine Briefe lesen. Der Schlaf, in den die Kirche gefallen ist und der tote oder nahezu tote Zustand als Folge davon, entsteht auch, weil man nicht mehr auf das achtet, was Paulus gesagt hat.

Verse 10-12

Die Wiederherstellung des Eutychus


Es ist eindrucksvoll und lehrreich, wie Paulus mit Eutychus umgeht. Zunächst geht Paulus zu ihm hinab. Er begibt sich auf das Niveau des gefallenen jungen Mannes und offenbart damit die echte Haltung eines Hirten. Zweitens wirft er sich auf ihn. Er richtet also nicht vom dritten Stock aus, von oben herab, allerlei Vorwürfe an den jungen Mann, dass er beispielsweise nicht so dumm hätte sein sollen, sich an den gefährlichen Ort ins Fenster zu setzen. Er stellt ihm nicht seine eigene Schuld vor. All das hätte keinen Sinn gemacht, denn Eutychus hörte sowieso nichts. Es hat keinen Sinn, jemandem, der abgeirrt ist, so zu begegnen. Es ist wichtig, sich auf sein Niveau hinab zu begeben und ihn dann anzusprechen. Indem er auf den jungen Mann fällt, macht er sich gleichsam mit ihm eins (vgl. 1Kön 17,21; 22; 2Kön 4,34). Drittens umarmt Paulus den jungen Mann. Anstelle von Abweisung lässt er ihn seine Liebe und Annahme empfinden.

Auf diese Weise können wir die drei Stufen, die Paulus hinabsteigt, einteilen in drei Schritte, die nötig sind, um jemanden wieder zurückzubringen in die Gemeinschaft mit Christus und mit den Gläubigen:
1. Auf sein Niveau hinabsteigen.
2. Sich auf ihn werfen, sich also mit seinem Handeln einsmachen und ihm aus dieser Haltung heraus vorstellen, was er getan hat.
3. Ihn umarmen, d. h. ihn in Liebe für Christus gewinnen, gegen den er gesündigt hat.

Den anderen sagt Paulus, dass sie sich nicht beunruhigen sollen. Alles Aufregen über jemanden, der abgewichen ist, hilft nichts. Wichtig ist es, Hirtendienst mit gläubigem Gebet zu unterstützen, anstatt sich aufzuregen über den Fall, von dem jemand ereilt worden ist. Durch den Geist bekommt Paulus die Kraft, die Funktionen des Lebens wiederherzustellen. Die Verbindung zwischen Seele und Leib wird wiederhergestellt.

Nach der Wiederherstellung des Eutychus geht Paulus wieder nach oben. Das Ereignis hat ihn weder geschockt noch verärgert. Wohl ist er hungrig geworden und isst darum Brot. Danach redet er noch lange mit ihnen, da er weiß, dass er sie auf der Erde nicht wiedersehen wird. Gegen Morgen wird es Zeit, nicht, um ins Bett zu gehen, sondern um abzureisen. Paulus ist ein Mann mit beispielloser Energie.

Er verlässt die Gläubigen in Troas mit einem großen Vorrat an Belehrung und mit großem Trost durch die Wiederherstellung des Eutychus. Die Worte und das, was mit Eutychus geschehen ist, werden noch lange Zeit als kräftiger Impuls für das Glaubensleben der Gemeinde in Troas gedient haben.

Verse 10-12

Die Wiederherstellung des Eutychus


Es ist eindrucksvoll und lehrreich, wie Paulus mit Eutychus umgeht. Zunächst geht Paulus zu ihm hinab. Er begibt sich auf das Niveau des gefallenen jungen Mannes und offenbart damit die echte Haltung eines Hirten. Zweitens wirft er sich auf ihn. Er richtet also nicht vom dritten Stock aus, von oben herab, allerlei Vorwürfe an den jungen Mann, dass er beispielsweise nicht so dumm hätte sein sollen, sich an den gefährlichen Ort ins Fenster zu setzen. Er stellt ihm nicht seine eigene Schuld vor. All das hätte keinen Sinn gemacht, denn Eutychus hörte sowieso nichts. Es hat keinen Sinn, jemandem, der abgeirrt ist, so zu begegnen. Es ist wichtig, sich auf sein Niveau hinab zu begeben und ihn dann anzusprechen. Indem er auf den jungen Mann fällt, macht er sich gleichsam mit ihm eins (vgl. 1Kön 17,21; 22; 2Kön 4,34). Drittens umarmt Paulus den jungen Mann. Anstelle von Abweisung lässt er ihn seine Liebe und Annahme empfinden.

Auf diese Weise können wir die drei Stufen, die Paulus hinabsteigt, einteilen in drei Schritte, die nötig sind, um jemanden wieder zurückzubringen in die Gemeinschaft mit Christus und mit den Gläubigen:
1. Auf sein Niveau hinabsteigen.
2. Sich auf ihn werfen, sich also mit seinem Handeln einsmachen und ihm aus dieser Haltung heraus vorstellen, was er getan hat.
3. Ihn umarmen, d. h. ihn in Liebe für Christus gewinnen, gegen den er gesündigt hat.

Den anderen sagt Paulus, dass sie sich nicht beunruhigen sollen. Alles Aufregen über jemanden, der abgewichen ist, hilft nichts. Wichtig ist es, Hirtendienst mit gläubigem Gebet zu unterstützen, anstatt sich aufzuregen über den Fall, von dem jemand ereilt worden ist. Durch den Geist bekommt Paulus die Kraft, die Funktionen des Lebens wiederherzustellen. Die Verbindung zwischen Seele und Leib wird wiederhergestellt.

Nach der Wiederherstellung des Eutychus geht Paulus wieder nach oben. Das Ereignis hat ihn weder geschockt noch verärgert. Wohl ist er hungrig geworden und isst darum Brot. Danach redet er noch lange mit ihnen, da er weiß, dass er sie auf der Erde nicht wiedersehen wird. Gegen Morgen wird es Zeit, nicht, um ins Bett zu gehen, sondern um abzureisen. Paulus ist ein Mann mit beispielloser Energie.

Er verlässt die Gläubigen in Troas mit einem großen Vorrat an Belehrung und mit großem Trost durch die Wiederherstellung des Eutychus. Die Worte und das, was mit Eutychus geschehen ist, werden noch lange Zeit als kräftiger Impuls für das Glaubensleben der Gemeinde in Troas gedient haben.

Verse 13-16

Von Troas nach Milet


Früh am Montagmorgen reist die Gesellschaft aus Troas ab. Das nächste Ziel ist Assos. Das Ziel soll per Schiff erreicht werden. Paulus möchte jedoch zu Fuß nach Assos gehen, ungefähr 40 km von Troas entfernt. Dass Paulus diese Wanderung nach einer schlaflosen Nacht unternimmt, macht einmal mehr deutlich, dass er eine große Willenskraft und auch große körperliche Kraft besaß.

Lukas erwähnt nicht, warum Paulus zu Fuß gehen will. Wir können uns aber vorstellen, dass er allein sein wollte, um mit dem Herrn über sein Werk zu sprechen. Er wollte Ihn hören und in seiner Gegenwart sein, ohne dass Menschen dabei sind, die – wenn auch unbeabsichtigt – doch häufig für „störende Geräusche“ beim Umgang mit dem Herrn sorgen. Solch eine Zeit hat jeder Diener ab und zu nötig, damit er seine Arbeit und die damit verbundene Verantwortung (erneut) so sieht, wie Gott sie sieht.

In Assos schließt Paulus sich ihnen wieder an. Lukas und die anderen nehmen ihn an Bord. Sie werden ihn herzlich willkommen geheißen haben. Vielleicht haben sie unterwegs miteinander darüber gesprochen, warum Paulus zu Fuß gegangen ist. Er hatte doch solch eine Eile. Doch sie scheinen ihm dazu keine Fragen gestellt zu haben und nehmen ihn, wie er ist. Sie vertrauen ihm, dass er seinen Weg mit dem Herrn geht. Dieses Vertrauen ist von großer Bedeutung in jeder Situation, in der jemand einen Weg geht, der anders ist als der Weg, den wir gehen. Wenn wir wissen, dass jemand mit dem Herrn lebt, ist es wichtig, ihn herzlich aufzunehmen, wenn er zu uns kommt.

Von Assos aus fährt die Gesellschaft nach Mitylene. Einen Tag später kommen sie in die Höhe von Chios. Wieder einen Tag später legen sie in Samos an, wo sie einen kurzen Aufenthalt in Trogyllion haben. Nach einem weiteren Tag erreichen sie einen der Häfen von Milet. An Ephesus sind sie vorbeigefahren. Das hat Paulus bewusst gemacht. Er weiß, dass das Anlegen in Ephesus einen längeren Aufenthalt bedeutet hätte. Sein Plan stand fest, und die Zeit drängte.

Verse 13-16

Von Troas nach Milet


Früh am Montagmorgen reist die Gesellschaft aus Troas ab. Das nächste Ziel ist Assos. Das Ziel soll per Schiff erreicht werden. Paulus möchte jedoch zu Fuß nach Assos gehen, ungefähr 40 km von Troas entfernt. Dass Paulus diese Wanderung nach einer schlaflosen Nacht unternimmt, macht einmal mehr deutlich, dass er eine große Willenskraft und auch große körperliche Kraft besaß.

Lukas erwähnt nicht, warum Paulus zu Fuß gehen will. Wir können uns aber vorstellen, dass er allein sein wollte, um mit dem Herrn über sein Werk zu sprechen. Er wollte Ihn hören und in seiner Gegenwart sein, ohne dass Menschen dabei sind, die – wenn auch unbeabsichtigt – doch häufig für „störende Geräusche“ beim Umgang mit dem Herrn sorgen. Solch eine Zeit hat jeder Diener ab und zu nötig, damit er seine Arbeit und die damit verbundene Verantwortung (erneut) so sieht, wie Gott sie sieht.

In Assos schließt Paulus sich ihnen wieder an. Lukas und die anderen nehmen ihn an Bord. Sie werden ihn herzlich willkommen geheißen haben. Vielleicht haben sie unterwegs miteinander darüber gesprochen, warum Paulus zu Fuß gegangen ist. Er hatte doch solch eine Eile. Doch sie scheinen ihm dazu keine Fragen gestellt zu haben und nehmen ihn, wie er ist. Sie vertrauen ihm, dass er seinen Weg mit dem Herrn geht. Dieses Vertrauen ist von großer Bedeutung in jeder Situation, in der jemand einen Weg geht, der anders ist als der Weg, den wir gehen. Wenn wir wissen, dass jemand mit dem Herrn lebt, ist es wichtig, ihn herzlich aufzunehmen, wenn er zu uns kommt.

Von Assos aus fährt die Gesellschaft nach Mitylene. Einen Tag später kommen sie in die Höhe von Chios. Wieder einen Tag später legen sie in Samos an, wo sie einen kurzen Aufenthalt in Trogyllion haben. Nach einem weiteren Tag erreichen sie einen der Häfen von Milet. An Ephesus sind sie vorbeigefahren. Das hat Paulus bewusst gemacht. Er weiß, dass das Anlegen in Ephesus einen längeren Aufenthalt bedeutet hätte. Sein Plan stand fest, und die Zeit drängte.

Vers 17

Paulus ruft die Ältesten von Ephesus zu sich


Obwohl Paulus aus Zeitgründen nicht nach Ephesus ging, verlangte er doch danach, mit der Gemeinde Kontakt zu haben. Die ganze Gemeinde zu sich zu rufen, war nicht möglich, wohl aber die Verantwortlichen der Gemeinde. Deshalb verweilt er in Milet, um die Ältesten der Gemeinde von Ephesus zu sich zu rufen.

Dass er das mit einer besonderen Absicht tat und nicht einfach aus einer Gefühlsregung heraus, macht seine Rede an sie deutlich. Seine ersten beiden Reden richteten sich zum einen an die Juden (Apg 13,15-41) und zum anderen an die Heiden (Apg 17,22-31). Hier richtet er sich an die Ältesten der Gemeinde in Ephesus und damit an die ganze Gemeinde dort und über sie hinaus auch an die weltweite Gemeinde.

Älteste werden immer in der Mehrzahl genannt und stehen immer nur in Verbindung mit der örtlichen Gemeinde. Es gibt also nicht so etwas wie einen Pastor oder einen Lehrältesten. Älteste und Aufseher bezeichnen dieselben Personen. Das sieht man auch in Apg 20,28, wo Paulus dieselbe Gruppe der Ältesten Aufseher nennt (vgl. Tit 1,5; 7).

Lukas widmet dieser Rede einen breiten Raum, weil sie nicht nur für die Ältesten in Ephesus und die Gemeinde dort von Bedeutung ist, sondern für die ganze christliche Kirche. Wir finden darin eine Zusammenfassung des Dienstes des Paulus. Es geht dabei nicht so sehr um die Auswirkung seines Dienstes nach außen und die Ergebnisse, die dies für andere hervorgebracht hat. Es geht vor allen Dingen um die innere Seite seines Dienstes, was er selbst dabei erfahren und durchlebt hat, den Kampf und die Seelenübungen, die damit verbunden waren, die Tränen und Sorgen und die Hingabe, mit der er seinen Dienst ausgeübt hat. Er fühlt sich in dieser kleinen Gruppe von Verantwortlichen frei, seine Empfindungen zu äußern und sie mit ihnen wie mit Freunden zu teilen.

Seine Rede hat auch eine prophetische Reichweite. Er spricht davon, was die Auswirkung seines Dienstes in der Geschichte der christlichen Kirche sein wird, wenn er und die anderen Apostel heimgegangen sein werden.

In seiner Rede schaut er zurück (Apg 20,18-21), schaut auf die Gegenwart (Apg 20,22-27) und schaut in die Zukunft (Apg 20,28-31). Er spricht über seinen Dienst als Evangelist (Apg 20,21; 24), als Lehrer (Apg 20,25; 27), als Prophet (Apg 20,29; 30) und als Hirte (Apg 20,31-35). Als Hirte hat er die ganze Herde im Blick und nennt dabei besonders seine Fürsorge für die Schwachen (Apg 20,35).

Wir können seine Rede in vier Abschnitte einteilen, wobei die Wörtchen „und nun (siehe)“ die verschiedenen Abschnitte markieren:
1. Das Vorbild des Apostels (Apg 20,17-21)
2. Der Weg des Apostels (Apg 20,22-24)
3. Die Entwicklungen nach seinem Abscheiden (Apg 20,25-31)
4. Er befiehlt sie Gott und seiner Gnade an (Apg 20,32-35).

Vers 17

Paulus ruft die Ältesten von Ephesus zu sich


Obwohl Paulus aus Zeitgründen nicht nach Ephesus ging, verlangte er doch danach, mit der Gemeinde Kontakt zu haben. Die ganze Gemeinde zu sich zu rufen, war nicht möglich, wohl aber die Verantwortlichen der Gemeinde. Deshalb verweilt er in Milet, um die Ältesten der Gemeinde von Ephesus zu sich zu rufen.

Dass er das mit einer besonderen Absicht tat und nicht einfach aus einer Gefühlsregung heraus, macht seine Rede an sie deutlich. Seine ersten beiden Reden richteten sich zum einen an die Juden (Apg 13,15-41) und zum anderen an die Heiden (Apg 17,22-31). Hier richtet er sich an die Ältesten der Gemeinde in Ephesus und damit an die ganze Gemeinde dort und über sie hinaus auch an die weltweite Gemeinde.

Älteste werden immer in der Mehrzahl genannt und stehen immer nur in Verbindung mit der örtlichen Gemeinde. Es gibt also nicht so etwas wie einen Pastor oder einen Lehrältesten. Älteste und Aufseher bezeichnen dieselben Personen. Das sieht man auch in Apg 20,28, wo Paulus dieselbe Gruppe der Ältesten Aufseher nennt (vgl. Tit 1,5; 7).

Lukas widmet dieser Rede einen breiten Raum, weil sie nicht nur für die Ältesten in Ephesus und die Gemeinde dort von Bedeutung ist, sondern für die ganze christliche Kirche. Wir finden darin eine Zusammenfassung des Dienstes des Paulus. Es geht dabei nicht so sehr um die Auswirkung seines Dienstes nach außen und die Ergebnisse, die dies für andere hervorgebracht hat. Es geht vor allen Dingen um die innere Seite seines Dienstes, was er selbst dabei erfahren und durchlebt hat, den Kampf und die Seelenübungen, die damit verbunden waren, die Tränen und Sorgen und die Hingabe, mit der er seinen Dienst ausgeübt hat. Er fühlt sich in dieser kleinen Gruppe von Verantwortlichen frei, seine Empfindungen zu äußern und sie mit ihnen wie mit Freunden zu teilen.

Seine Rede hat auch eine prophetische Reichweite. Er spricht davon, was die Auswirkung seines Dienstes in der Geschichte der christlichen Kirche sein wird, wenn er und die anderen Apostel heimgegangen sein werden.

In seiner Rede schaut er zurück (Apg 20,18-21), schaut auf die Gegenwart (Apg 20,22-27) und schaut in die Zukunft (Apg 20,28-31). Er spricht über seinen Dienst als Evangelist (Apg 20,21; 24), als Lehrer (Apg 20,25; 27), als Prophet (Apg 20,29; 30) und als Hirte (Apg 20,31-35). Als Hirte hat er die ganze Herde im Blick und nennt dabei besonders seine Fürsorge für die Schwachen (Apg 20,35).

Wir können seine Rede in vier Abschnitte einteilen, wobei die Wörtchen „und nun (siehe)“ die verschiedenen Abschnitte markieren:
1. Das Vorbild des Apostels (Apg 20,17-21)
2. Der Weg des Apostels (Apg 20,22-24)
3. Die Entwicklungen nach seinem Abscheiden (Apg 20,25-31)
4. Er befiehlt sie Gott und seiner Gnade an (Apg 20,32-35).

Verse 18-21

Der Dienst des Paulus unter den Ephesern


Nachdem die Ältesten bei ihm eingetroffen sind, beginnt Paulus seine eindrucksvolle Abschiedsrede. Wir können sie mit den Reden Josuas und Samuels vergleichen, die sie bei ihrem Abschied gehalten haben (Jos 23,1-16; Jos 24,1-28; 1Sam 12,1-24). Seine Rede zeigt, dass er sie nicht dazu aufruft, sich seiner Autorität zu unterwerfen oder der eines möglichen Nachfolgers, sondern er bittet sie, seinem Vorbild nachzufolgen.

Er beginnt seine Rede damit, die Ältesten an die erste Begegnung zu erinnern. Er war nicht zu ihnen gekommen, sie um eine Stadtbesichtigung zu bitten und ihm allerlei interessante Orte zu zeigen. Er brauchte keine Zeit, sich einzuarbeiten oder Dinge zu untersuchen oder auf diplomatische Weise eine bestimmte Atmosphäre für seine Botschaft zu schaffen. Vom ersten Augenblick an widmete er sich seiner Aufgabe. Das hatten sie gesehen. Sein Betragen unter ihnen war transparent. Man brauchte sich nicht zu fragen, was er denn wohl tat. Er war „bei ihnen“ gewesen, er war also einer von ihnen und nicht ein Prediger, der über ihnen stand.

Zuerst einmal erinnert er sie an seine dienende Haltung. Danach gibt er ihnen eine Übersicht seines Dienstes: Er bezeugte die Buße und den Glauben (Apg 20,21), dann bezeugte er das Evangelium der Gnade Gottes (Apg 20,24); er predigte das Reich Gottes (Apg 20,25) und verkündigte den ganzen Ratschluss Gottes (Apg 20,27). Aber er beginnt mit dem Hinweis auf seine Gesinnung. Es geht nicht nur um das, was jemand sagt, sondern auch darum, wer es sagt und wie er es sagt. Er tat es in Demut. So diente er den Gläubigen, doch hier sagt er, dass er dem Herrn diente.

Der Dienst an den Gläubigen bedeutet in Wirklichkeit Dienst für den Herrn, und solch einen Dienst wird Er auch belohnen (Mt 25,40). Er diente in Demut und nicht als eine gefeierte Hoheit, die von anderen verlangte, dass sie ihm dienten. Er ist ein echter Nachfolger seines Herrn, von dem er diese Demut gelernt hat (Mt 11,29).

Diese Demut kommt in besonderer Weise durch die Tränen zum Ausdruck, die während des Dienstes zum Vorschein kamen. Er diente nicht kühl, von oben herab oder aus Distanz. Seine Tränen zeigen sein Interesse an anderen. Er schämte sich seiner Tränen nicht (Apg 20,31; 37; 2Kor 2,4; Phil 3,18). Gott zählt derartige Tränen (Ps 56,9) und würde bald jede Träne von seinen Augen abwischen (Off 7,17).

Diese Demut und diese Tränen waren kein Zeichen von Schwäche. Sie gingen einher mit Prüfungen durch Anschläge auf sein Leben seitens der Juden. Wer dabei standhaft bleibt, ist kein Schwächling, sondern ein Mann mit Mut, Kraft und Entschlossenheit.

Er ließ sich durch das leiten, was für die Gläubigen nützlich war und nicht durch seine eigenen Vorlieben. Immer ging es ihm um den Herrn, und weil beim Herrn immer das Interesse an anderen im Vordergrund steht, war das auch bei Paulus so. Da er das suchte, was für andere nützlich war, hat er nichts zurückgehalten. Er hat alles verkündigt, was ihm für die Gemeinde anvertraut war. Hätte er etwas zurückgehalten, hätte das bedeutet, dass er dem untreu gewesen wäre, der ihn gesandt hatte, und dass er dann nicht die Empfindungen des Herrn Jesus für seine Gemeinde teilte. Paulus hatte jedoch sowohl in der Öffentlichkeit, das ist die Synagoge und die Schule des Tyrannus, als auch in kleinerem Kreis, in den Häusern, den Gläubigen gedient.

Der erste Teil des Dienstes bestand darin, die Buße zu Gott zu bezeugen, und damit war untrennbar der Glaube an den Herrn Jesus verbunden. Er hat dieses Zeugnis – die Basis von allem – vor Juden und Griechen abgelegt (den Juden zuerst). Bekehrung zu Gott bedeutet: Jemand sieht sich selbst in der Gegenwart Gottes, und das führt ihn zum völligen Selbstgericht. In der Gegenwart Gottes wird alles so beurteilt, wie es in den Augen Gottes ist. Wir rechtfertigen uns selbst nicht länger und wollen das auch gar nicht mehr.

Darauf folgt das Bekenntnis der Sünden vor Gott durch ein Gewissen, das sich der Gegenwart Gottes bewusst ist (Heb 4,12). Wir rechtfertigen Gott, indem wir uns verurteilen, doch zugleich vertrauen wir auf seine Gnade. Denn Er, der Licht ist, ist auch Liebe. Das führt zum Glauben an den Herrn Jesus.

Glaube an den Herrn Jesus bedeutet, dass wir auf sein Werk vertrauen, wodurch unsere Sünden weggetan sind, denn Er ist für unsere Sünden gestorben. Danach hat Er sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt (Heb 1,3). Der Glaube richtet sich ausschließlich auf seine Person. Er ist auch unsere Gerechtigkeit vor Gott. Wir sind in Ihm angenehm gemacht (Eph 1,6).

Wenn eine echte Bekehrung in der Gegenwart Gottes zu Ihm hin stattgefunden hat, entstehen Vertrauen und Frieden durch den Glauben an den Herrn Jesus. Bekehrung und Glaube sind beide erforderlich und können nicht voneinander getrennt werden. Nur dann wird jemand ein Kind Gottes, wenn beide Aspekte anwesend sind.

Verse 18-21

Der Dienst des Paulus unter den Ephesern


Nachdem die Ältesten bei ihm eingetroffen sind, beginnt Paulus seine eindrucksvolle Abschiedsrede. Wir können sie mit den Reden Josuas und Samuels vergleichen, die sie bei ihrem Abschied gehalten haben (Jos 23,1-16; Jos 24,1-28; 1Sam 12,1-24). Seine Rede zeigt, dass er sie nicht dazu aufruft, sich seiner Autorität zu unterwerfen oder der eines möglichen Nachfolgers, sondern er bittet sie, seinem Vorbild nachzufolgen.

Er beginnt seine Rede damit, die Ältesten an die erste Begegnung zu erinnern. Er war nicht zu ihnen gekommen, sie um eine Stadtbesichtigung zu bitten und ihm allerlei interessante Orte zu zeigen. Er brauchte keine Zeit, sich einzuarbeiten oder Dinge zu untersuchen oder auf diplomatische Weise eine bestimmte Atmosphäre für seine Botschaft zu schaffen. Vom ersten Augenblick an widmete er sich seiner Aufgabe. Das hatten sie gesehen. Sein Betragen unter ihnen war transparent. Man brauchte sich nicht zu fragen, was er denn wohl tat. Er war „bei ihnen“ gewesen, er war also einer von ihnen und nicht ein Prediger, der über ihnen stand.

Zuerst einmal erinnert er sie an seine dienende Haltung. Danach gibt er ihnen eine Übersicht seines Dienstes: Er bezeugte die Buße und den Glauben (Apg 20,21), dann bezeugte er das Evangelium der Gnade Gottes (Apg 20,24); er predigte das Reich Gottes (Apg 20,25) und verkündigte den ganzen Ratschluss Gottes (Apg 20,27). Aber er beginnt mit dem Hinweis auf seine Gesinnung. Es geht nicht nur um das, was jemand sagt, sondern auch darum, wer es sagt und wie er es sagt. Er tat es in Demut. So diente er den Gläubigen, doch hier sagt er, dass er dem Herrn diente.

Der Dienst an den Gläubigen bedeutet in Wirklichkeit Dienst für den Herrn, und solch einen Dienst wird Er auch belohnen (Mt 25,40). Er diente in Demut und nicht als eine gefeierte Hoheit, die von anderen verlangte, dass sie ihm dienten. Er ist ein echter Nachfolger seines Herrn, von dem er diese Demut gelernt hat (Mt 11,29).

Diese Demut kommt in besonderer Weise durch die Tränen zum Ausdruck, die während des Dienstes zum Vorschein kamen. Er diente nicht kühl, von oben herab oder aus Distanz. Seine Tränen zeigen sein Interesse an anderen. Er schämte sich seiner Tränen nicht (Apg 20,31; 37; 2Kor 2,4; Phil 3,18). Gott zählt derartige Tränen (Ps 56,9) und würde bald jede Träne von seinen Augen abwischen (Off 7,17).

Diese Demut und diese Tränen waren kein Zeichen von Schwäche. Sie gingen einher mit Prüfungen durch Anschläge auf sein Leben seitens der Juden. Wer dabei standhaft bleibt, ist kein Schwächling, sondern ein Mann mit Mut, Kraft und Entschlossenheit.

Er ließ sich durch das leiten, was für die Gläubigen nützlich war und nicht durch seine eigenen Vorlieben. Immer ging es ihm um den Herrn, und weil beim Herrn immer das Interesse an anderen im Vordergrund steht, war das auch bei Paulus so. Da er das suchte, was für andere nützlich war, hat er nichts zurückgehalten. Er hat alles verkündigt, was ihm für die Gemeinde anvertraut war. Hätte er etwas zurückgehalten, hätte das bedeutet, dass er dem untreu gewesen wäre, der ihn gesandt hatte, und dass er dann nicht die Empfindungen des Herrn Jesus für seine Gemeinde teilte. Paulus hatte jedoch sowohl in der Öffentlichkeit, das ist die Synagoge und die Schule des Tyrannus, als auch in kleinerem Kreis, in den Häusern, den Gläubigen gedient.

Der erste Teil des Dienstes bestand darin, die Buße zu Gott zu bezeugen, und damit war untrennbar der Glaube an den Herrn Jesus verbunden. Er hat dieses Zeugnis – die Basis von allem – vor Juden und Griechen abgelegt (den Juden zuerst). Bekehrung zu Gott bedeutet: Jemand sieht sich selbst in der Gegenwart Gottes, und das führt ihn zum völligen Selbstgericht. In der Gegenwart Gottes wird alles so beurteilt, wie es in den Augen Gottes ist. Wir rechtfertigen uns selbst nicht länger und wollen das auch gar nicht mehr.

Darauf folgt das Bekenntnis der Sünden vor Gott durch ein Gewissen, das sich der Gegenwart Gottes bewusst ist (Heb 4,12). Wir rechtfertigen Gott, indem wir uns verurteilen, doch zugleich vertrauen wir auf seine Gnade. Denn Er, der Licht ist, ist auch Liebe. Das führt zum Glauben an den Herrn Jesus.

Glaube an den Herrn Jesus bedeutet, dass wir auf sein Werk vertrauen, wodurch unsere Sünden weggetan sind, denn Er ist für unsere Sünden gestorben. Danach hat Er sich zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt (Heb 1,3). Der Glaube richtet sich ausschließlich auf seine Person. Er ist auch unsere Gerechtigkeit vor Gott. Wir sind in Ihm angenehm gemacht (Eph 1,6).

Wenn eine echte Bekehrung in der Gegenwart Gottes zu Ihm hin stattgefunden hat, entstehen Vertrauen und Frieden durch den Glauben an den Herrn Jesus. Bekehrung und Glaube sind beide erforderlich und können nicht voneinander getrennt werden. Nur dann wird jemand ein Kind Gottes, wenn beide Aspekte anwesend sind.

Verse 22-24

Das Evangelium der Gnade Gottes


Dann lässt Paulus die Ältesten an seinem Reiseziel teilnehmen und dem Drang, den er dahin fühlt. Er fühlt sich schon seit geraumer Zeit innerlich stark gedrängt, nach Jerusalem zu gehen. Er sagt, dass er gebunden ist in seinem Geist (gemeint ist sein eigener menschlicher Geist und nicht der Heilige Geist); das könnte darauf hinweisen, dass es eine Verpflichtung aus Liebe zu seinem Volk war, die ihren Ursprung nicht direkt in einem Auftrag Gottes hatte, obwohl das auch nicht zwangsläufig gegen den Willen Gottes sein musste. Es ist ähnlich wie mit dem Wunsch, den er geäußert hat, wegen seiner Brüder nach dem Fleisch durch einen Fluch von Christus entfernt sein zu wollen (Röm 9,3).

Diese Wünsche des Paulus haben nichts mit dem sündigen Fleisch zu tun; sie könnten höchstens ein Eifer sein aus den erhabensten Motiven. Sollte dies wie eine Schwachheit erscheinen, dann fehlt dabei doch jede Selbstsucht. Das einzige Motiv ist seine brennende Liebe für sein eigenes Volk. Das treibt ihn sozusagen in die Höhle des Löwen.

Paulus ist eigentlich ein Sklave (was in dem Wort „gebunden“ enthalten ist) seines eigenen Gemüts. Er wird so gedrängt, dass für ihn kein anderer Weg offensteht. Obwohl es möglich ist, dass Paulus nicht unter der direkten Leitung des Heiligen Geistes handelt, sondern aus der Schwachheit seines eigenen Geistes heraus im Hinblick auf seine Liebe für seine Verwandten nach dem Fleisch, wird der Herr das dennoch zur Ehre seines Namens gebrauchen. Paulus unterliegt keinem Selbstbetrug.

Das erkennen wir auch an dem, was der Heilige Geist ihm bezeugt. Das Zeugnis des Geistes hätte für Paulus ein Anlass sein können, einen Ausweg zu suchen, doch das tut er nicht. Er wusste, was der Heilige Geist ihm sagte, und das konnte bedeuten, dass er nicht zu gehen brauchte. Der Geist sagte nicht direkt, dass er nicht gehen sollte, sondern sagte ihm nur, was ihn erwartete.

Paulus wählte bewusst das, was ihn erwartete, aus Liebe zum Herrn Jesus und zu seinem irdischen Volk, um einige aus seinem Volk zu erretten. Er wusste, dass die Hand Gottes darin war. Und wir wissen, dass Gott seine Gefangenschaft gebrauchte, dass er Briefe schreiben konnte mit den höchsten christlichen Wahrheiten.

Alle Leiden konnten Paulus nicht daran hindern, sich nach dem Willen Gottes zu richten. Er hatte von seinem Meister gelernt, wie Leiden in einer Welt voller Sünde und Elend zur Verherrlichung Gottes dienen. Paulus trug die Kennzeichen dieser Leiden an seinem Körper (Gal 6,17).

Paulus konnte rechnen. Er berechnete einerseits den Wert seines Lebens, wenn er es für sich selbst lebte, und andererseits den Wert seines Lebens im Dienst für seinen Herrn. Diese Rechnung stellt alles in den Schatten vor dem Herrn Jesus und dem Auftrag, den Er ihm gegeben hatte (vgl Phil 3,8; 11). Er sah sein Leben als Geschenk Gottes an ihn, mit dem Gott einen Plan hatte: einen Dienst, den er völlig erfüllen wollte. Er würde seinen Lauf vollenden (2Tim 4,6; 7). Für Paulus bedeutet das: Bei der Erfüllung seines Laufs muss er das Evangelium der Gnade Gottes auch seinem eigenen Volk bezeugen.

Das Evangelium der Gnade Gottes ist das volle Evangelium. Die Gnade Gottes umfasst mehr als Bekehrung und Glaube. Bei Bekehrung und Glaube liegt die Betonung mehr auf der Not des Sünders. Beim Evangelium der Gnade Gottes liegt die Betonung auf der Seite Gottes, auf allem, was Er getan hat, um seine Gnade bekanntzumachen. Wir finden dieses Evangelium im Brief an die Römer. Wir lernen dort unter anderem, dass der Gläubige in der Gnade Gottes steht und dass er allein durch Glauben gerechtfertigt wird, aufgrund des Todes und der Auferstehung des Herrn Jesus (Röm 5,1; 2).

Verse 22-24

Das Evangelium der Gnade Gottes


Dann lässt Paulus die Ältesten an seinem Reiseziel teilnehmen und dem Drang, den er dahin fühlt. Er fühlt sich schon seit geraumer Zeit innerlich stark gedrängt, nach Jerusalem zu gehen. Er sagt, dass er gebunden ist in seinem Geist (gemeint ist sein eigener menschlicher Geist und nicht der Heilige Geist); das könnte darauf hinweisen, dass es eine Verpflichtung aus Liebe zu seinem Volk war, die ihren Ursprung nicht direkt in einem Auftrag Gottes hatte, obwohl das auch nicht zwangsläufig gegen den Willen Gottes sein musste. Es ist ähnlich wie mit dem Wunsch, den er geäußert hat, wegen seiner Brüder nach dem Fleisch durch einen Fluch von Christus entfernt sein zu wollen (Röm 9,3).

Diese Wünsche des Paulus haben nichts mit dem sündigen Fleisch zu tun; sie könnten höchstens ein Eifer sein aus den erhabensten Motiven. Sollte dies wie eine Schwachheit erscheinen, dann fehlt dabei doch jede Selbstsucht. Das einzige Motiv ist seine brennende Liebe für sein eigenes Volk. Das treibt ihn sozusagen in die Höhle des Löwen.

Paulus ist eigentlich ein Sklave (was in dem Wort „gebunden“ enthalten ist) seines eigenen Gemüts. Er wird so gedrängt, dass für ihn kein anderer Weg offensteht. Obwohl es möglich ist, dass Paulus nicht unter der direkten Leitung des Heiligen Geistes handelt, sondern aus der Schwachheit seines eigenen Geistes heraus im Hinblick auf seine Liebe für seine Verwandten nach dem Fleisch, wird der Herr das dennoch zur Ehre seines Namens gebrauchen. Paulus unterliegt keinem Selbstbetrug.

Das erkennen wir auch an dem, was der Heilige Geist ihm bezeugt. Das Zeugnis des Geistes hätte für Paulus ein Anlass sein können, einen Ausweg zu suchen, doch das tut er nicht. Er wusste, was der Heilige Geist ihm sagte, und das konnte bedeuten, dass er nicht zu gehen brauchte. Der Geist sagte nicht direkt, dass er nicht gehen sollte, sondern sagte ihm nur, was ihn erwartete.

Paulus wählte bewusst das, was ihn erwartete, aus Liebe zum Herrn Jesus und zu seinem irdischen Volk, um einige aus seinem Volk zu erretten. Er wusste, dass die Hand Gottes darin war. Und wir wissen, dass Gott seine Gefangenschaft gebrauchte, dass er Briefe schreiben konnte mit den höchsten christlichen Wahrheiten.

Alle Leiden konnten Paulus nicht daran hindern, sich nach dem Willen Gottes zu richten. Er hatte von seinem Meister gelernt, wie Leiden in einer Welt voller Sünde und Elend zur Verherrlichung Gottes dienen. Paulus trug die Kennzeichen dieser Leiden an seinem Körper (Gal 6,17).

Paulus konnte rechnen. Er berechnete einerseits den Wert seines Lebens, wenn er es für sich selbst lebte, und andererseits den Wert seines Lebens im Dienst für seinen Herrn. Diese Rechnung stellt alles in den Schatten vor dem Herrn Jesus und dem Auftrag, den Er ihm gegeben hatte (vgl Phil 3,8; 11). Er sah sein Leben als Geschenk Gottes an ihn, mit dem Gott einen Plan hatte: einen Dienst, den er völlig erfüllen wollte. Er würde seinen Lauf vollenden (2Tim 4,6; 7). Für Paulus bedeutet das: Bei der Erfüllung seines Laufs muss er das Evangelium der Gnade Gottes auch seinem eigenen Volk bezeugen.

Das Evangelium der Gnade Gottes ist das volle Evangelium. Die Gnade Gottes umfasst mehr als Bekehrung und Glaube. Bei Bekehrung und Glaube liegt die Betonung mehr auf der Not des Sünders. Beim Evangelium der Gnade Gottes liegt die Betonung auf der Seite Gottes, auf allem, was Er getan hat, um seine Gnade bekanntzumachen. Wir finden dieses Evangelium im Brief an die Römer. Wir lernen dort unter anderem, dass der Gläubige in der Gnade Gottes steht und dass er allein durch Glauben gerechtfertigt wird, aufgrund des Todes und der Auferstehung des Herrn Jesus (Röm 5,1; 2).

Verse 25-27

Das Königreich und der Ratschluss Gottes


Paulus kündigt seinen Abschied an. Es soll ein endgültiger Abschied sein. Er weiß, dass sie einander nicht mehr wiedersehen werden. Auf dem Hintergrund dieser Ankündigung erinnert er die Ältesten daran, dass er unter ihnen umhergegangen ist, um das Reich Gottes zu predigen. Das Reich Gottes wird hier zum fünften Mal erwähnt – insgesamt wird in der Apostelgeschichte siebenmal darüber gesprochen (Apg 1,3; Apg 8,12; Apg 14,22; Apg 19,8; Apg 20,25; Apg 28,23; 31).

Paulus hat nicht nur über das Reich in seiner zukünftigen herrlichen Form gesprochen, so wie es sein wird, wenn der Herr Jesus auf der Erde regiert. Er hat auch die Bedeutung des Reiches verkündigt, die es in dieser Zeit hat, in der es noch nicht sichtbar, wohl aber anwesend ist (Kol 1,13; Röm 14,17). Die Gläubigen sind in diesem Reich Untertanen des Herrn Jesus. Mit dem Reich ist der Gedanke von Herrschaft und Dienen verbunden. Gläubige erkennen den Herrn Jesus als ihren Herrn an und dienen Ihm. Das Reich hat zu tun mit unserer Anerkennung der Herrschaft des Herrn Jesus im täglichen Leben, und zwar in jedem Bereich.

Da sie sein Angesicht nicht mehr sehen werden („deshalb“), bezeugt er an diesem Tag, dass er rein ist vom Blut aller. Bereits früher sagte er zu Ungläubigen, dass er rein sei von ihrem Blut (Apg 18,6), hier sagt er das zu Gläubigen. Er wusste, dass er ihnen gegenüber nicht schuldig war. Er hatte ihnen ja alles gesagt, was er ihnen sagen musste. Das Wort „denn“ gibt den Grund dafür an, dass er vom Blut aller rein war, und das nicht nur in Bezug auf die Ältesten. Er hat vom ganzen Ratschluss Gottes nichts zurückgehalten.

Die Verkündigung des Ratschlusses Gottes ist der vierte Teil seines Dienstes. Später wird er den Ratschluss vor allem in den Briefen an die Gemeinden in Kolossä und Ephesus darlegen. Es ist der Ratschluss Gottes, der sich von Ewigkeit zu Ewigkeit erstreckt. Sein Dienst im Blick auf den Ratschluss Gottes kommt zu Ende, denn alles, was er mitzuteilen hatte, hat er mitgeteilt. Nach dem, was ihm anvertraut wurde, würden keine neuen Dinge mehr offenbart werden (Kol 1,25).

Verse 25-27

Das Königreich und der Ratschluss Gottes


Paulus kündigt seinen Abschied an. Es soll ein endgültiger Abschied sein. Er weiß, dass sie einander nicht mehr wiedersehen werden. Auf dem Hintergrund dieser Ankündigung erinnert er die Ältesten daran, dass er unter ihnen umhergegangen ist, um das Reich Gottes zu predigen. Das Reich Gottes wird hier zum fünften Mal erwähnt – insgesamt wird in der Apostelgeschichte siebenmal darüber gesprochen (Apg 1,3; Apg 8,12; Apg 14,22; Apg 19,8; Apg 20,25; Apg 28,23; 31).

Paulus hat nicht nur über das Reich in seiner zukünftigen herrlichen Form gesprochen, so wie es sein wird, wenn der Herr Jesus auf der Erde regiert. Er hat auch die Bedeutung des Reiches verkündigt, die es in dieser Zeit hat, in der es noch nicht sichtbar, wohl aber anwesend ist (Kol 1,13; Röm 14,17). Die Gläubigen sind in diesem Reich Untertanen des Herrn Jesus. Mit dem Reich ist der Gedanke von Herrschaft und Dienen verbunden. Gläubige erkennen den Herrn Jesus als ihren Herrn an und dienen Ihm. Das Reich hat zu tun mit unserer Anerkennung der Herrschaft des Herrn Jesus im täglichen Leben, und zwar in jedem Bereich.

Da sie sein Angesicht nicht mehr sehen werden („deshalb“), bezeugt er an diesem Tag, dass er rein ist vom Blut aller. Bereits früher sagte er zu Ungläubigen, dass er rein sei von ihrem Blut (Apg 18,6), hier sagt er das zu Gläubigen. Er wusste, dass er ihnen gegenüber nicht schuldig war. Er hatte ihnen ja alles gesagt, was er ihnen sagen musste. Das Wort „denn“ gibt den Grund dafür an, dass er vom Blut aller rein war, und das nicht nur in Bezug auf die Ältesten. Er hat vom ganzen Ratschluss Gottes nichts zurückgehalten.

Die Verkündigung des Ratschlusses Gottes ist der vierte Teil seines Dienstes. Später wird er den Ratschluss vor allem in den Briefen an die Gemeinden in Kolossä und Ephesus darlegen. Es ist der Ratschluss Gottes, der sich von Ewigkeit zu Ewigkeit erstreckt. Sein Dienst im Blick auf den Ratschluss Gottes kommt zu Ende, denn alles, was er mitzuteilen hatte, hat er mitgeteilt. Nach dem, was ihm anvertraut wurde, würden keine neuen Dinge mehr offenbart werden (Kol 1,25).

Verse 28-31

Warnungen


So hat er sich nun in Bezug auf seine Motive und seinen Dienst verantwortet. Nun richtet er sich an die Ältesten. Er ruft sie dazu auf, in erster Linie auf ihre eigene geistliche Gesinnung zu achten. Nur dann, wenn diese in Ordnung ist, können sie auch auf die Herde achthaben, um ihr das zu geben, was nötig ist (vgl. 1Tim 4,16). Paulus spricht wie gesagt diese Gruppe von Ältesten als Aufseher an. Er weist sie auch auf den Ursprung ihres Dienstes hin. Kein Geringerer als der Heilige Geist hat ihnen diesen Platz in der Gemeinde in Ephesus gegeben.

Von einer Anstellung von Ältesten durch die Gemeinde oder durch die eine oder andere menschliche Organisation ist keine Rede. Der Heilige Geist stellt sie an. Wenn irgendein Mensch dabei eine Rolle spielt, so ist das ein Apostel oder ein von ihm Beauftragter. Das kann man an den Stellen erkennen, wo von der Anstellung von Ältesten die Rede ist (Apg 14,23; Tit 1,5). Da es keine Apostel mehr gibt, kommt die Anstellung durch Menschen nicht in Frage.

Wie bereits gesagt sind Älteste und Aufseher Bezeichnungen für dieselben Personen. In der Kirche ist man damit anders umgegangen. Das griechische Wort für „Älteste“ ist presbyteros. Davon ist unser Wort „Priester“ abgeleitet. Das griechische Wort für „Aufseher“ ist episkopos. Daraus hat sich das Wort „Bischof“ gebildet. Schon früh wurde in der christlichen Kirche zwischen Priester und Bischof unterschieden. Diesen Unterschied gibt es jedoch im Neuen Testament nicht. Es geht um dieselben Personen mit einer unterschiedlichen Betonung. Bei Ältesten geht es mehr um das Alter, die Weisheit und Lebenserfahrung. Bei Aufsehern geht es mehr um ihre Aufgabe und die Fürsorge für die Herde.

Älteste oder Aufseher üben ihre Tätigkeit in der örtlichen Gemeinde aus. Die örtliche Gemeinde ist eine Miniatur-Abbildung der weltweiten Gemeinde. Die gesamte Gemeinde ist die Gemeinde Gottes. Er hat sie sich durch das Blut seines eigenen [Sohnes] erworben. Es ist das Blut dessen, der von Ihm ist. Es ist das Blut seines Eigenen. Das Wort „Sohn“ steht dort nicht. Sein eigenes Blut ist daher auch nicht das Blut Gottes. Das geht zu weit, denn so spricht die Schrift an keiner Stelle. Überall in der Schrift ist das Blut mit dem Herrn Jesus verbunden, dem Sohn Gottes, der Mensch wurde, um sein Blut als Kaufpreis für die Gemeinde geben zu können.

Es ist die Gemeinde Gottes und nicht die der Ältesten oder irgendeines Menschen. Es mag von manchen unbewusst geschehen, doch jeder Führer, der von „meiner Gemeinde“ spricht, tritt sehr anmaßend gegenüber den Rechten Gottes auf. Nur der Herr Jesus hat das Recht, „meine Gemeinde“ zu sagen (Mt 16,18). Kein Mensch hat sich die Gemeinde erworben. Das hat der Herr Jesus getan. Wie unpassend ist es daher, wenn ein Mensch von seiner Gemeinde spricht.

Anschließend spricht Paulus von der sehr nahen Zukunft. Er spricht über die Zeit „nach meinem Abschied“. Zuerst sagt er, dass böse Wölfe von außen hereinkommen werden (vgl. Mt 7,15; Joh 10,12), um ihr zerstörerisches Werk in der Gemeinde zu tun. Sie können hereinkommen, weil die Hirten nicht wachsam blieben. Von solchen Leuten haben wir ein Beispiel im zweiten Brief des Johannes, wo wir auch die Anweisung finden, dass solch bösen Wölfen der Zugang verwehrt werden muss (2Joh 1,10; 11).

Zweitens – und das ist noch schlimmer – werden aus der Mitte der Gemeinde Menschen aufstehen, die die Wahrheit verdrehen. Sie tun das, um sich selbst statt Christus zum Mittelpunkt zu machen. Irrlehrer bringen nicht nur falsche Lehre, sondern suchen auch Anhänger. Sie führen sich als Sektenführer auf. Diese sind oft schwieriger zu erkennen als böse Wölfe. Für diese Gefahren von innen heraus haben wir im dritten Brief des Johannes in der Person von Diotrephes ein vielsagendes Beispiel (3Joh 1,9; 10).

In Verbindung mit dem, was in Kürze passieren wird, fordert Paulus zur Wachsamkeit auf. Er erinnert sie an ihre Verantwortung. Sie sollten daran denken, was er ihnen gesagt hatte, um sie auf dem rechten Weg zu halten, und auch wie er das getan hatte. Unaufhörlich, Tag und Nacht (1Mo 31,38-40; 1Sam 25,16), war er damit beschäftigt, drei Jahre lang. Immer wieder waren dabei Tränen geflossen, so besorgt war er um seine geliebten Epheser. Seine Botschaft war von Tränen begleitet. Solche Worte müssen wohl ihr Ziel erreichen in Herzen, die erfüllt sind von echter Sorge für die Gemeinde.

Verse 28-31

Warnungen


So hat er sich nun in Bezug auf seine Motive und seinen Dienst verantwortet. Nun richtet er sich an die Ältesten. Er ruft sie dazu auf, in erster Linie auf ihre eigene geistliche Gesinnung zu achten. Nur dann, wenn diese in Ordnung ist, können sie auch auf die Herde achthaben, um ihr das zu geben, was nötig ist (vgl. 1Tim 4,16). Paulus spricht wie gesagt diese Gruppe von Ältesten als Aufseher an. Er weist sie auch auf den Ursprung ihres Dienstes hin. Kein Geringerer als der Heilige Geist hat ihnen diesen Platz in der Gemeinde in Ephesus gegeben.

Von einer Anstellung von Ältesten durch die Gemeinde oder durch die eine oder andere menschliche Organisation ist keine Rede. Der Heilige Geist stellt sie an. Wenn irgendein Mensch dabei eine Rolle spielt, so ist das ein Apostel oder ein von ihm Beauftragter. Das kann man an den Stellen erkennen, wo von der Anstellung von Ältesten die Rede ist (Apg 14,23; Tit 1,5). Da es keine Apostel mehr gibt, kommt die Anstellung durch Menschen nicht in Frage.

Wie bereits gesagt sind Älteste und Aufseher Bezeichnungen für dieselben Personen. In der Kirche ist man damit anders umgegangen. Das griechische Wort für „Älteste“ ist presbyteros. Davon ist unser Wort „Priester“ abgeleitet. Das griechische Wort für „Aufseher“ ist episkopos. Daraus hat sich das Wort „Bischof“ gebildet. Schon früh wurde in der christlichen Kirche zwischen Priester und Bischof unterschieden. Diesen Unterschied gibt es jedoch im Neuen Testament nicht. Es geht um dieselben Personen mit einer unterschiedlichen Betonung. Bei Ältesten geht es mehr um das Alter, die Weisheit und Lebenserfahrung. Bei Aufsehern geht es mehr um ihre Aufgabe und die Fürsorge für die Herde.

Älteste oder Aufseher üben ihre Tätigkeit in der örtlichen Gemeinde aus. Die örtliche Gemeinde ist eine Miniatur-Abbildung der weltweiten Gemeinde. Die gesamte Gemeinde ist die Gemeinde Gottes. Er hat sie sich durch das Blut seines eigenen [Sohnes] erworben. Es ist das Blut dessen, der von Ihm ist. Es ist das Blut seines Eigenen. Das Wort „Sohn“ steht dort nicht. Sein eigenes Blut ist daher auch nicht das Blut Gottes. Das geht zu weit, denn so spricht die Schrift an keiner Stelle. Überall in der Schrift ist das Blut mit dem Herrn Jesus verbunden, dem Sohn Gottes, der Mensch wurde, um sein Blut als Kaufpreis für die Gemeinde geben zu können.

Es ist die Gemeinde Gottes und nicht die der Ältesten oder irgendeines Menschen. Es mag von manchen unbewusst geschehen, doch jeder Führer, der von „meiner Gemeinde“ spricht, tritt sehr anmaßend gegenüber den Rechten Gottes auf. Nur der Herr Jesus hat das Recht, „meine Gemeinde“ zu sagen (Mt 16,18). Kein Mensch hat sich die Gemeinde erworben. Das hat der Herr Jesus getan. Wie unpassend ist es daher, wenn ein Mensch von seiner Gemeinde spricht.

Anschließend spricht Paulus von der sehr nahen Zukunft. Er spricht über die Zeit „nach meinem Abschied“. Zuerst sagt er, dass böse Wölfe von außen hereinkommen werden (vgl. Mt 7,15; Joh 10,12), um ihr zerstörerisches Werk in der Gemeinde zu tun. Sie können hereinkommen, weil die Hirten nicht wachsam blieben. Von solchen Leuten haben wir ein Beispiel im zweiten Brief des Johannes, wo wir auch die Anweisung finden, dass solch bösen Wölfen der Zugang verwehrt werden muss (2Joh 1,10; 11).

Zweitens – und das ist noch schlimmer – werden aus der Mitte der Gemeinde Menschen aufstehen, die die Wahrheit verdrehen. Sie tun das, um sich selbst statt Christus zum Mittelpunkt zu machen. Irrlehrer bringen nicht nur falsche Lehre, sondern suchen auch Anhänger. Sie führen sich als Sektenführer auf. Diese sind oft schwieriger zu erkennen als böse Wölfe. Für diese Gefahren von innen heraus haben wir im dritten Brief des Johannes in der Person von Diotrephes ein vielsagendes Beispiel (3Joh 1,9; 10).

In Verbindung mit dem, was in Kürze passieren wird, fordert Paulus zur Wachsamkeit auf. Er erinnert sie an ihre Verantwortung. Sie sollten daran denken, was er ihnen gesagt hatte, um sie auf dem rechten Weg zu halten, und auch wie er das getan hatte. Unaufhörlich, Tag und Nacht (1Mo 31,38-40; 1Sam 25,16), war er damit beschäftigt, drei Jahre lang. Immer wieder waren dabei Tränen geflossen, so besorgt war er um seine geliebten Epheser. Seine Botschaft war von Tränen begleitet. Solche Worte müssen wohl ihr Ziel erreichen in Herzen, die erfüllt sind von echter Sorge für die Gemeinde.

Vers 32

Gott und das Wort seiner Gnade


Paulus hat über seinen Dienst gesprochen, sowohl was seine Gesinnung und sein Betragen als auch den Inhalt betrifft. Er hat sie auch auf ihre Verantwortung im Blick auf die bevorstehenden Entwicklungen hingewiesen. Nun befiehlt er sie Gott und seiner Gnade an, wie sie in seinem Wort zum Ausdruck kommt. Paulus und die anderen Apostel haben ihre Autorität nicht in menschliche Hände gelegt. Nirgends ist die Rede von einer apostolischen Nachfolge. Was bleibt, wenn die Apostel nicht mehr da sind, ist Gott und das Wort seiner Gnade.

Das Wort ist immer geblieben. Aus dieser Quelle kann der Gläubige zu allen Zeiten Kraft schöpfen, um die Gedanken Gottes über den Herrn Jesus kennenzulernen und um zu seiner Ehre zu leben. Doch auch die Angriffe sind geblieben, die darauf ausgerichtet sind, dass das Volk Gottes nicht seine Kraft daraus schöpft. Man versucht, dem Wort neue Offenbarungen hinzuzufügen, sowohl durch Traditionen als auch durch Menschen, die sagen, dass Gott ihnen bestimmte Dinge gezeigt habe. In der Geschichte der Kirche haben Traditionen schon früh die Auslegung bestimmt. Heute wird die Autorität des Wortes untergraben und kritisiert.

Alle diese Angriffe können wir nur abwehren, wenn wir die völlige Autorität des Wortes über unser Leben anerkennen und uns bewusst sind, dass die Gnade Gottes uns dabei helfen will. Dann bietet das Wort nicht nur Schutz, sondern baut auf, gründet, tröstet, ermutigt uns und führt uns in das Erbteil ein. Wir haben bereits Anteil am Erbe der Heiligen im Licht (Kol 1,12) und wir werden in sichtbarer Weise Teil daran haben, wenn wir mit Christus regieren werden (Eph 1,10-14).

„Unter allen Geheiligten“ bedeutet: inmitten aller Geheiligten, zusammen mit ihnen. Die Geheiligten sind eine Gruppe von Menschen, die Gott beiseitegesetzt hat, damit sie dieses Erbteil besitzen. Es ist ein großes Vorrecht, zu den Geheiligten gehören zu dürfen. Das verdanken wir ausschließlich Gott und dem Wort seiner Gnade.

Vers 32

Gott und das Wort seiner Gnade


Paulus hat über seinen Dienst gesprochen, sowohl was seine Gesinnung und sein Betragen als auch den Inhalt betrifft. Er hat sie auch auf ihre Verantwortung im Blick auf die bevorstehenden Entwicklungen hingewiesen. Nun befiehlt er sie Gott und seiner Gnade an, wie sie in seinem Wort zum Ausdruck kommt. Paulus und die anderen Apostel haben ihre Autorität nicht in menschliche Hände gelegt. Nirgends ist die Rede von einer apostolischen Nachfolge. Was bleibt, wenn die Apostel nicht mehr da sind, ist Gott und das Wort seiner Gnade.

Das Wort ist immer geblieben. Aus dieser Quelle kann der Gläubige zu allen Zeiten Kraft schöpfen, um die Gedanken Gottes über den Herrn Jesus kennenzulernen und um zu seiner Ehre zu leben. Doch auch die Angriffe sind geblieben, die darauf ausgerichtet sind, dass das Volk Gottes nicht seine Kraft daraus schöpft. Man versucht, dem Wort neue Offenbarungen hinzuzufügen, sowohl durch Traditionen als auch durch Menschen, die sagen, dass Gott ihnen bestimmte Dinge gezeigt habe. In der Geschichte der Kirche haben Traditionen schon früh die Auslegung bestimmt. Heute wird die Autorität des Wortes untergraben und kritisiert.

Alle diese Angriffe können wir nur abwehren, wenn wir die völlige Autorität des Wortes über unser Leben anerkennen und uns bewusst sind, dass die Gnade Gottes uns dabei helfen will. Dann bietet das Wort nicht nur Schutz, sondern baut auf, gründet, tröstet, ermutigt uns und führt uns in das Erbteil ein. Wir haben bereits Anteil am Erbe der Heiligen im Licht (Kol 1,12) und wir werden in sichtbarer Weise Teil daran haben, wenn wir mit Christus regieren werden (Eph 1,10-14).

„Unter allen Geheiligten“ bedeutet: inmitten aller Geheiligten, zusammen mit ihnen. Die Geheiligten sind eine Gruppe von Menschen, die Gott beiseitegesetzt hat, damit sie dieses Erbteil besitzen. Es ist ein großes Vorrecht, zu den Geheiligten gehören zu dürfen. Das verdanken wir ausschließlich Gott und dem Wort seiner Gnade.

Verse 33-35

Paulus weist auf sein Vorbild hin


Paulus hat ihnen nicht nur seine Lehre hinterlassen, sondern auch sein Vorbild. Lehre und Praxis gehören zusammen. Das Weitergeben der Lehre muss mit einem guten Vorbild gepaart sein. Bei einigen christlichen Führern ist Geld die Triebfeder ihres Wirkens. Für sie ist die Religion eine Quelle von Einkünften (1Tim 6,5). Das war bei Paulus nicht so. Er wollte völlig unabhängig von ihnen sein. Er war sich auch nicht zu fein, einfach mit seinen Händen zu arbeiten. Er zeigte den Ältesten seine zerfurchten und schwieligen Hände. Damit hatte er nicht nur für sich selbst gearbeitet, sondern auch für die, die bei ihm waren.

Was für einen uneingeschränkten Einsatz hat dieser Mann gezeigt, und das alles zum Wohl anderer. Dabei hat er sich vor allen Dingen um die Armen gekümmert. Wir sollten nicht von den Schwachen profitieren, sondern uns vielmehr für sie einsetzen. Wie leicht setzen wir uns lieber für Menschen ein, an denen wir selbst Freude haben. Oder wir setzen uns ein wegen eines Vorteils, den uns das einbringt. Dann sind wir nicht dem Herrn Jesus ähnlich. Paulus wollte dem Herrn Jesus ähnlich sein, und das stellt er den Ältesten und uns vor.

Paulus zitiert ein Wort des Herrn Jesus, um zu unterstreichen, wie wichtig es ist, zu arbeiten. Wenn wir die Evangelien lesen, werden wir diesem Wort nicht begegnen. Doch zeigt uns dieses Wort nicht die Grundhaltung des Lebens des Herrn und stimmt es nicht mit dem überein, was Er über das Geben gelehrt hat (Lk 14,14)?

Verse 33-35

Paulus weist auf sein Vorbild hin


Paulus hat ihnen nicht nur seine Lehre hinterlassen, sondern auch sein Vorbild. Lehre und Praxis gehören zusammen. Das Weitergeben der Lehre muss mit einem guten Vorbild gepaart sein. Bei einigen christlichen Führern ist Geld die Triebfeder ihres Wirkens. Für sie ist die Religion eine Quelle von Einkünften (1Tim 6,5). Das war bei Paulus nicht so. Er wollte völlig unabhängig von ihnen sein. Er war sich auch nicht zu fein, einfach mit seinen Händen zu arbeiten. Er zeigte den Ältesten seine zerfurchten und schwieligen Hände. Damit hatte er nicht nur für sich selbst gearbeitet, sondern auch für die, die bei ihm waren.

Was für einen uneingeschränkten Einsatz hat dieser Mann gezeigt, und das alles zum Wohl anderer. Dabei hat er sich vor allen Dingen um die Armen gekümmert. Wir sollten nicht von den Schwachen profitieren, sondern uns vielmehr für sie einsetzen. Wie leicht setzen wir uns lieber für Menschen ein, an denen wir selbst Freude haben. Oder wir setzen uns ein wegen eines Vorteils, den uns das einbringt. Dann sind wir nicht dem Herrn Jesus ähnlich. Paulus wollte dem Herrn Jesus ähnlich sein, und das stellt er den Ältesten und uns vor.

Paulus zitiert ein Wort des Herrn Jesus, um zu unterstreichen, wie wichtig es ist, zu arbeiten. Wenn wir die Evangelien lesen, werden wir diesem Wort nicht begegnen. Doch zeigt uns dieses Wort nicht die Grundhaltung des Lebens des Herrn und stimmt es nicht mit dem überein, was Er über das Geben gelehrt hat (Lk 14,14)?

Verse 36-38

Der Abschied


Paulus erwartete keine Antwort. Er hat aus seinem Herzen zu denen gesprochen, die er liebt. Nun bleibt nur noch übrig, den Worten Taten folgen zu lassen und sie Gott aufgrund des Wortes seiner Gnade anzubefehlen. Darum kniet er nieder und betet mit ihnen allen. Es steht nicht dabei, ob auch sie gebetet haben. Wir lesen aber, dass sie viel weinten. Was Paulus gesagt hat, hat sie zutiefst beeindruckt. Sicher ist das auch eine Folge der Worte, die er ihnen im Blick auf die zukünftigen Ereignisse mitgeteilt hat. Am meisten betrübt es sie jedoch, dass Paulus gesagt hat, dass sie ihn nicht mehr wiedersehen würden.

Durch diese tiefsinnige Bemerkung will der Heilige Geist uns vielleicht sagen, dass sie doch nicht ganz den Ernst dessen verstanden haben, was Paulus ihnen gesagt hatte. Hätten sie sonst nicht mehr über die drohenden Gefahren geweint, die Paulus angekündigt hat, als über seinen Abschied? Wir wissen, dass bereits damals die Gemeinde von großen Gefahren bedroht war (1Tim 1,3; 4; vgl. Off 2,1-5).

Wie dem auch sei, sie liebten ihn von Herzen. Ihre Traurigkeit über seinen Abschied war aufrichtig. Ihre Äußerungen der Liebe waren emotional. Wenn wir selbst einmal miterlebt haben, dass jemand, der uns sehr viel bedeutet hat, nicht mehr da ist, und welchen Eindruck das auf uns gemacht hat, dann können wir uns in etwa vorstellen, dass sein endgültiger Abschied sie sehr getroffen hat. Nach dem herzzerreißenden Bild des Weinens, des Umarmens und der Küsse bringen sie Paulus zum Schiff.

Verse 36-38

Der Abschied


Paulus erwartete keine Antwort. Er hat aus seinem Herzen zu denen gesprochen, die er liebt. Nun bleibt nur noch übrig, den Worten Taten folgen zu lassen und sie Gott aufgrund des Wortes seiner Gnade anzubefehlen. Darum kniet er nieder und betet mit ihnen allen. Es steht nicht dabei, ob auch sie gebetet haben. Wir lesen aber, dass sie viel weinten. Was Paulus gesagt hat, hat sie zutiefst beeindruckt. Sicher ist das auch eine Folge der Worte, die er ihnen im Blick auf die zukünftigen Ereignisse mitgeteilt hat. Am meisten betrübt es sie jedoch, dass Paulus gesagt hat, dass sie ihn nicht mehr wiedersehen würden.

Durch diese tiefsinnige Bemerkung will der Heilige Geist uns vielleicht sagen, dass sie doch nicht ganz den Ernst dessen verstanden haben, was Paulus ihnen gesagt hatte. Hätten sie sonst nicht mehr über die drohenden Gefahren geweint, die Paulus angekündigt hat, als über seinen Abschied? Wir wissen, dass bereits damals die Gemeinde von großen Gefahren bedroht war (1Tim 1,3; 4; vgl. Off 2,1-5).

Wie dem auch sei, sie liebten ihn von Herzen. Ihre Traurigkeit über seinen Abschied war aufrichtig. Ihre Äußerungen der Liebe waren emotional. Wenn wir selbst einmal miterlebt haben, dass jemand, der uns sehr viel bedeutet hat, nicht mehr da ist, und welchen Eindruck das auf uns gemacht hat, dann können wir uns in etwa vorstellen, dass sein endgültiger Abschied sie sehr getroffen hat. Nach dem herzzerreißenden Bild des Weinens, des Umarmens und der Küsse bringen sie Paulus zum Schiff.

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op Acts 20". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/acts-20.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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