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Friday, November 22nd, 2024
the Week of Proper 28 / Ordinary 33
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Copyright Statement
Kingcomments op de hele Bijbel © 2021 G. de Koning. Alle rechten voorbehouden. Gebruikt met toestemming van de auteur.
Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
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Niets uit de uitgaven mag - anders dan voor eigen gebruik - worden verveelvoudigd en/of openbaar gemaakt worden d.m.v. druk, fotokopie, microfilm of op welke andere wijze ook zonder de voorafgaande schriftelijke toestemming van 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland, of de auteur.
Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 2 Thessalonians 3". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/2-thessalonians-3.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
de Koning, Ger. Commentaar op 2 Thessalonians 3". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/
Whole Bible (1)
Verse 1-5
Betet für uns
2Thes 3,1. Paulus hat bisher sein Hauptthema behandelt. Jetzt kommt er noch auf einige andere Dinge zu sprechen. Eigentlich sind es ergänzende Bemerkungen. Das kannst du an dem einleitenden „Im Übrigen“ sehen. Das bedeutet nicht, dass es um weniger wichtige Dinge ginge, so als könnte man sie lesen, wenn man gerade Zeit dafür hat oder einem der Sinn danach steht. Nein, das, was er noch hinzufügen will, kommt aus der brüderlichen Verbindung hervor, die er mit ihnen hat.
Als erstes nennt er das Gebet. Er bittet um Fürbitte. Dabei bezieht er sich auf ihre Verbundenheit mit ihm. Er bittet allerdings nicht so sehr um Gebet für sich selbst, sondern dass das Wort des Herrn laufe. Darum ging es in seinem Leben. Das Wort verändert das Leben von Menschen. Wenn es etwas in der Welt gibt, woran Gott sich erfreuen kann, ist das dem Wirken seines Wortes zu verdanken. Die Welt liegt in ihrer Gesamtheit im Bösen (1Joh 5,19). Wo das Wort jedoch sein Werk tut und angenommen wird, löst sich die Verbindung zur Welt und gibt es eine Verbindung zu Gott.
Dort findet ein Sieg über die Macht der Welt, der Sünde und des Satan statt. Da wird die Macht des Wortes gesehen. In jedem Fall, wo die Macht des Wortes in einem Menschenleben sichtbar wird, wird auch das Wort verherrlicht und geehrt (Apg 13,48). „Verherrlicht“ kannst du hier im Sinn von „gekrönt“ verstehen. Das Wort hat seinen Lauf vollendet, wenn es im Glauben angenommen wird und völlig in dieser Person zur Auswirkung kommt.
Bei „laufen“ können wir an einen Athleten denken, der in einer Rennbahn läuft, um als erster die Ziellinie zu überschreiten (Ps 147,15). Das „Laufen“ kann man auf die Verkündigung des Evangeliums und auch auf Herzen anwenden, in die das Wort gekommen ist. Das Wort ist nicht statisch, sondern dynamisch. Die Thessalonicher waren der Beweis dafür. In dieser Hinsicht konnte Paulus auf sie verweisen. So wie bei ihnen das Wort lief, so sollten sie auch dafür beten, dass das überall geschähe. Ihr Leben war sozusagen die Werbung für das Laufen des Wortes. Ist auch dein Leben eine Werbung dafür? Die Botschaft des Evangeliums ist so anziehend, wie dein Leben aussieht.
2Thes 3,2. Nach seiner Bitte um Fürbitte für das Wort, setzt er fort mit der Bitte um das Gebet für ihn selbst. Er würde gern von den Menschen befreit werden, die das Laufen des Wortes Gottes behindern (Röm 15,31; 2Tim 4,18). Diese Menschen verhielten sich ungehörig und dem Evangelium gegenüber ungebührlich. Wundere dich nicht darüber. Das Evangelium ruft diese Reaktion nun einmal hervor. Menschen, die sich ihm nicht beugen wollen, fühlen sich dadurch in ihrer Position bedroht. Deswegen attackieren sie es mit unredlichen Mitteln. Würden sie nüchtern nachdenken, würden sie einsehen, dass das Evangelium nur Vorteile bedeutet. Das können sie jedoch nicht, weil ihr Inneres nichts taugt. Sie haben eine böse Gesinnung. Sie wollen sich Gott und dem Herrn Jesus nicht übergeben.
Wenn du mit einer Arbeit für den Herrn beschäftigt bist, wirst du Gegnern auf deinem Weg begegnen. Du siehst hier, dass du dafür beten kannst, dass diese Gegner ihr Werk nicht weiterführen können. Diese Menschen sind Gegner des Evangeliums, weil sie dem Wort Gottes nicht treu sind. Sie glauben nicht daran und anerkennen auch nicht seine Autorität. Sie anerkennen nur die Teile, mit denen sie einverstanden sind. So spielen sie sich als Beurteiler über das Wort auf, lassen sich jedoch nicht dadurch beurteilen.
2Thes 3,3. Während Untreue das Kennzeichen derer ist, die das Wort Gottes nicht ernstnehmen, ist das Kennzeichen des Herrn, dass Er immer treu ist. Ihm kannst du vertrauen und dich auf Ihn verlassen. Er bleibt sich selbst immer treu (2Tim 2,13). Am Ende des ersten Briefes steht, dass Gott treu ist (1Thes 5,24); hier liest du, dass der Herr treu ist. Beide göttlichen Personen sind treu. Inmitten aller Untreue ist der Herr eine starke Festung. Er ist noch genauso treu wie zu der Zeit, als Er uns rief (1Kor 1,9). Weil Er treu ist, wird Er uns bewahren (1Thes 5,23; 24) und seine Verheißungen erfüllen (Heb 10,23). Seine Name ist „Treu“ (Off 19,11).
Paulus weist dich auf die Treue des Herrn hin, um anschließend darauf hinzuweisen, was Er tut. Er befestigt und bewahrt vor dem Bösen. Er gibt die Kraft, dem Druck standhalten zu können. Darüber hinaus wacht Er über dich und hält den Bösen von dir weg, so dass dieser dich nicht antastet (2Tim 4,18; 1Joh 5,18; Mt 6,13). Ihm liegt an dir, und Er sorgt für dich. Von Ihm geht Kraft und Schutz aus. Sein Vermögen ist genauso groß wie seine Fürsorge. In seinen Händen bist du sicher, und kein Feind kann dir nahen.
2Thes 3,4. Geborgenheit macht nicht sorglos. Sicherheit macht nicht arbeitslos. Einerseits darfst du wissen, dass der Herr dich stärkt und bewahrt. Andererseits wird hier von dir erwartet, die Gebote des Paulus zu bewahren, das heißt, dass du dem Wort Gottes gehorchst. Paulus vertraut darauf, dass die Thessalonicher seinen Geboten gehorsam sein werden. Der Grund seines Vertrauens beruhte auf der Tatsache, dass sie in Gemeinschaft mit dem Herrn lebten. Wenn du Umgang mit dem Herrn hast, dürfen andere darauf vertrauen, dass du dem Wort Gottes gehorsam sein wirst.
2Thes 3,5. Es gibt kein schöneres Motiv, gehorsam zu sein, als auf die Liebe Gottes zu schauen. Es gibt kein schöneres Motiv, Leiden zu ertragen, als auf das Ausharren Christi zu schauen. Paulus wünscht, dass der Herr ihre Herzen darauf richtet. Das Wort „richten“ bedeutet, dass der Weg von Hindernissen befreit wird, so dass das Herz sich ungehindert konzentrieren kann. Wir müssen uns der Liebe Gottes immer wieder und immer mehr bewusst werden. Die Liebe Gottes zu uns ist unveränderlich, doch unser Wissen darum unterliegt gehörigen Schwankungen.
Judas ruft in seinem Brief die Gläubigen auf, sich selbst in der Liebe Gottes zu erhalten (Jud 1,21). Das ist derselbe Gedanke wie hier. Du darfst wissen, dass die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist in dein Herz ausgegossen worden ist (Röm 5,5). Doch nur dann, wenn du dich damit beschäftigst, wenn es für dich lebendig ist, dass Gott dich liebt, ist dein Herz darauf gerichtet. Sehr leicht schieben sich Umstände oder verkehrte Taten zwischen die Liebe Gottes und dich, so dass du dir dieser Liebe nicht mehr bewusst bist. Wie kommt es, dass du es manchmal schwierig findest, dem Wort Gottes zu gehorchen? Liegt es nicht oft daran, dass du in dem Fall nicht an die Liebe Gottes zu dir denkst?
Wenn du im Bewusstsein der Liebe Gottes zu dir lebst, lebst du ein glückliches Leben. Dann bist du in der Gegenwart Gottes. Du erfährst das, was der Herr Jesus immer erfahren hat. Gab es je einen Augenblick, in dem sein Herz nicht auf die Liebe Gottes gerichtet war? Er war sich ihrer ständig bewusst. Deshalb ging Er in völliger Ruhe und in völligem Frieden seinen Weg, wenn der Weg auch noch so schwer war. Wenn du dich der Liebe Gottes ständig bewusst bist, wirst du über die Umstände erhoben.
In Situationen von Leiden und Ablehnung, weil du mit dem Herrn Jesus verbunden bist, ist es eine Ermutigung, wenn dein Herz auf das Ausharren des Christus gerichtet wird. Sieh auf Ihn, wie Er auf der Erde seinen Weg ging, und sieh auf Ihn, wie Er nun im Himmel ist. Auf der Erde siehst du Ihn, wie sein Blick auf die vor Ihm liegende Freude gerichtet war. Deswegen erduldete Er das Kreuz und achtete die Schande nicht (Heb 12,2; 3). Er ging mit Ausharren weiter, ohne sich vom Weg des Gehorsams und der Leiden abbringen zu lassen. Nimm dir ein Beispiel an Ihm, an seinem Leben auf der Erde.
Aber auch im Himmel ist Er für dich ein Beispiel für Ausharren. Denkst du nicht, dass Er allen Leiden der Seinen nicht gern ein Ende machen würde? Und wie viel hat der Vater Ihm als Belohnung für sein Werk versprochen. Er wartet darauf, dass der Vater Ihm seine Feinde als Schemel seiner Füße hinlegt (Heb 10,13). Wenn dein Herz auf seine Geduld gerichtet ist, wirst auch du durchhalten können.
Die Liebe Gottes und das Ausharren des Christus sind der Welt, in der du lebst, völlig fremd. Die Liebe Gottes wird abgewiesen. Fragen, die mit „Wenn Gott Liebe ist …“ anfangen, sind oft die Einleitung für das Infragestellen der Liebe Gottes. Man will Gott damit zur Verantwortung rufen. So werden auch Ausharren und Geduld in Prüfungen und Leiden nicht akzeptiert. Es muss sofort einen Ausweg geben. Der Mensch der Welt will sofort die Befriedigung seiner Bedürfnisse.
Wenn dein Herz auf die Liebe Gottes und das Ausharren des Christus gerichtet ist, wird das nicht nur dich selbst glücklich machen, sondern wird das auch ein Zeugnis für deine Umgebung sein. Das wird dir zwar keinen Applaus einbringen, doch in deinem Leben wird dann der Herr Jesus sichtbar. Das bedeutet Segen für deine Umgebung, so wie das Leben des Herrn Jesus für alle, denen Er begegnete, Segen bedeutete.
Lies noch einmal 2. Thessalonicher 3,1–5.
Frage oder Aufgabe: Wie kannst du die Bitte des Paulus um Fürbitte in dein Leben übertragen?
Verse 1-5
Betet für uns
2Thes 3,1. Paulus hat bisher sein Hauptthema behandelt. Jetzt kommt er noch auf einige andere Dinge zu sprechen. Eigentlich sind es ergänzende Bemerkungen. Das kannst du an dem einleitenden „Im Übrigen“ sehen. Das bedeutet nicht, dass es um weniger wichtige Dinge ginge, so als könnte man sie lesen, wenn man gerade Zeit dafür hat oder einem der Sinn danach steht. Nein, das, was er noch hinzufügen will, kommt aus der brüderlichen Verbindung hervor, die er mit ihnen hat.
Als erstes nennt er das Gebet. Er bittet um Fürbitte. Dabei bezieht er sich auf ihre Verbundenheit mit ihm. Er bittet allerdings nicht so sehr um Gebet für sich selbst, sondern dass das Wort des Herrn laufe. Darum ging es in seinem Leben. Das Wort verändert das Leben von Menschen. Wenn es etwas in der Welt gibt, woran Gott sich erfreuen kann, ist das dem Wirken seines Wortes zu verdanken. Die Welt liegt in ihrer Gesamtheit im Bösen (1Joh 5,19). Wo das Wort jedoch sein Werk tut und angenommen wird, löst sich die Verbindung zur Welt und gibt es eine Verbindung zu Gott.
Dort findet ein Sieg über die Macht der Welt, der Sünde und des Satan statt. Da wird die Macht des Wortes gesehen. In jedem Fall, wo die Macht des Wortes in einem Menschenleben sichtbar wird, wird auch das Wort verherrlicht und geehrt (Apg 13,48). „Verherrlicht“ kannst du hier im Sinn von „gekrönt“ verstehen. Das Wort hat seinen Lauf vollendet, wenn es im Glauben angenommen wird und völlig in dieser Person zur Auswirkung kommt.
Bei „laufen“ können wir an einen Athleten denken, der in einer Rennbahn läuft, um als erster die Ziellinie zu überschreiten (Ps 147,15). Das „Laufen“ kann man auf die Verkündigung des Evangeliums und auch auf Herzen anwenden, in die das Wort gekommen ist. Das Wort ist nicht statisch, sondern dynamisch. Die Thessalonicher waren der Beweis dafür. In dieser Hinsicht konnte Paulus auf sie verweisen. So wie bei ihnen das Wort lief, so sollten sie auch dafür beten, dass das überall geschähe. Ihr Leben war sozusagen die Werbung für das Laufen des Wortes. Ist auch dein Leben eine Werbung dafür? Die Botschaft des Evangeliums ist so anziehend, wie dein Leben aussieht.
2Thes 3,2. Nach seiner Bitte um Fürbitte für das Wort, setzt er fort mit der Bitte um das Gebet für ihn selbst. Er würde gern von den Menschen befreit werden, die das Laufen des Wortes Gottes behindern (Röm 15,31; 2Tim 4,18). Diese Menschen verhielten sich ungehörig und dem Evangelium gegenüber ungebührlich. Wundere dich nicht darüber. Das Evangelium ruft diese Reaktion nun einmal hervor. Menschen, die sich ihm nicht beugen wollen, fühlen sich dadurch in ihrer Position bedroht. Deswegen attackieren sie es mit unredlichen Mitteln. Würden sie nüchtern nachdenken, würden sie einsehen, dass das Evangelium nur Vorteile bedeutet. Das können sie jedoch nicht, weil ihr Inneres nichts taugt. Sie haben eine böse Gesinnung. Sie wollen sich Gott und dem Herrn Jesus nicht übergeben.
Wenn du mit einer Arbeit für den Herrn beschäftigt bist, wirst du Gegnern auf deinem Weg begegnen. Du siehst hier, dass du dafür beten kannst, dass diese Gegner ihr Werk nicht weiterführen können. Diese Menschen sind Gegner des Evangeliums, weil sie dem Wort Gottes nicht treu sind. Sie glauben nicht daran und anerkennen auch nicht seine Autorität. Sie anerkennen nur die Teile, mit denen sie einverstanden sind. So spielen sie sich als Beurteiler über das Wort auf, lassen sich jedoch nicht dadurch beurteilen.
2Thes 3,3. Während Untreue das Kennzeichen derer ist, die das Wort Gottes nicht ernstnehmen, ist das Kennzeichen des Herrn, dass Er immer treu ist. Ihm kannst du vertrauen und dich auf Ihn verlassen. Er bleibt sich selbst immer treu (2Tim 2,13). Am Ende des ersten Briefes steht, dass Gott treu ist (1Thes 5,24); hier liest du, dass der Herr treu ist. Beide göttlichen Personen sind treu. Inmitten aller Untreue ist der Herr eine starke Festung. Er ist noch genauso treu wie zu der Zeit, als Er uns rief (1Kor 1,9). Weil Er treu ist, wird Er uns bewahren (1Thes 5,23; 24) und seine Verheißungen erfüllen (Heb 10,23). Seine Name ist „Treu“ (Off 19,11).
Paulus weist dich auf die Treue des Herrn hin, um anschließend darauf hinzuweisen, was Er tut. Er befestigt und bewahrt vor dem Bösen. Er gibt die Kraft, dem Druck standhalten zu können. Darüber hinaus wacht Er über dich und hält den Bösen von dir weg, so dass dieser dich nicht antastet (2Tim 4,18; 1Joh 5,18; Mt 6,13). Ihm liegt an dir, und Er sorgt für dich. Von Ihm geht Kraft und Schutz aus. Sein Vermögen ist genauso groß wie seine Fürsorge. In seinen Händen bist du sicher, und kein Feind kann dir nahen.
2Thes 3,4. Geborgenheit macht nicht sorglos. Sicherheit macht nicht arbeitslos. Einerseits darfst du wissen, dass der Herr dich stärkt und bewahrt. Andererseits wird hier von dir erwartet, die Gebote des Paulus zu bewahren, das heißt, dass du dem Wort Gottes gehorchst. Paulus vertraut darauf, dass die Thessalonicher seinen Geboten gehorsam sein werden. Der Grund seines Vertrauens beruhte auf der Tatsache, dass sie in Gemeinschaft mit dem Herrn lebten. Wenn du Umgang mit dem Herrn hast, dürfen andere darauf vertrauen, dass du dem Wort Gottes gehorsam sein wirst.
2Thes 3,5. Es gibt kein schöneres Motiv, gehorsam zu sein, als auf die Liebe Gottes zu schauen. Es gibt kein schöneres Motiv, Leiden zu ertragen, als auf das Ausharren Christi zu schauen. Paulus wünscht, dass der Herr ihre Herzen darauf richtet. Das Wort „richten“ bedeutet, dass der Weg von Hindernissen befreit wird, so dass das Herz sich ungehindert konzentrieren kann. Wir müssen uns der Liebe Gottes immer wieder und immer mehr bewusst werden. Die Liebe Gottes zu uns ist unveränderlich, doch unser Wissen darum unterliegt gehörigen Schwankungen.
Judas ruft in seinem Brief die Gläubigen auf, sich selbst in der Liebe Gottes zu erhalten (Jud 1,21). Das ist derselbe Gedanke wie hier. Du darfst wissen, dass die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist in dein Herz ausgegossen worden ist (Röm 5,5). Doch nur dann, wenn du dich damit beschäftigst, wenn es für dich lebendig ist, dass Gott dich liebt, ist dein Herz darauf gerichtet. Sehr leicht schieben sich Umstände oder verkehrte Taten zwischen die Liebe Gottes und dich, so dass du dir dieser Liebe nicht mehr bewusst bist. Wie kommt es, dass du es manchmal schwierig findest, dem Wort Gottes zu gehorchen? Liegt es nicht oft daran, dass du in dem Fall nicht an die Liebe Gottes zu dir denkst?
Wenn du im Bewusstsein der Liebe Gottes zu dir lebst, lebst du ein glückliches Leben. Dann bist du in der Gegenwart Gottes. Du erfährst das, was der Herr Jesus immer erfahren hat. Gab es je einen Augenblick, in dem sein Herz nicht auf die Liebe Gottes gerichtet war? Er war sich ihrer ständig bewusst. Deshalb ging Er in völliger Ruhe und in völligem Frieden seinen Weg, wenn der Weg auch noch so schwer war. Wenn du dich der Liebe Gottes ständig bewusst bist, wirst du über die Umstände erhoben.
In Situationen von Leiden und Ablehnung, weil du mit dem Herrn Jesus verbunden bist, ist es eine Ermutigung, wenn dein Herz auf das Ausharren des Christus gerichtet wird. Sieh auf Ihn, wie Er auf der Erde seinen Weg ging, und sieh auf Ihn, wie Er nun im Himmel ist. Auf der Erde siehst du Ihn, wie sein Blick auf die vor Ihm liegende Freude gerichtet war. Deswegen erduldete Er das Kreuz und achtete die Schande nicht (Heb 12,2; 3). Er ging mit Ausharren weiter, ohne sich vom Weg des Gehorsams und der Leiden abbringen zu lassen. Nimm dir ein Beispiel an Ihm, an seinem Leben auf der Erde.
Aber auch im Himmel ist Er für dich ein Beispiel für Ausharren. Denkst du nicht, dass Er allen Leiden der Seinen nicht gern ein Ende machen würde? Und wie viel hat der Vater Ihm als Belohnung für sein Werk versprochen. Er wartet darauf, dass der Vater Ihm seine Feinde als Schemel seiner Füße hinlegt (Heb 10,13). Wenn dein Herz auf seine Geduld gerichtet ist, wirst auch du durchhalten können.
Die Liebe Gottes und das Ausharren des Christus sind der Welt, in der du lebst, völlig fremd. Die Liebe Gottes wird abgewiesen. Fragen, die mit „Wenn Gott Liebe ist …“ anfangen, sind oft die Einleitung für das Infragestellen der Liebe Gottes. Man will Gott damit zur Verantwortung rufen. So werden auch Ausharren und Geduld in Prüfungen und Leiden nicht akzeptiert. Es muss sofort einen Ausweg geben. Der Mensch der Welt will sofort die Befriedigung seiner Bedürfnisse.
Wenn dein Herz auf die Liebe Gottes und das Ausharren des Christus gerichtet ist, wird das nicht nur dich selbst glücklich machen, sondern wird das auch ein Zeugnis für deine Umgebung sein. Das wird dir zwar keinen Applaus einbringen, doch in deinem Leben wird dann der Herr Jesus sichtbar. Das bedeutet Segen für deine Umgebung, so wie das Leben des Herrn Jesus für alle, denen Er begegnete, Segen bedeutete.
Lies noch einmal 2. Thessalonicher 3,1–5.
Frage oder Aufgabe: Wie kannst du die Bitte des Paulus um Fürbitte in dein Leben übertragen?
Verse 6-10
Unordentlich wandeln
2Thes 3,6. Paulus hat noch etwas auf dem Herzen. Das Thema, das er jetzt anschneidet, ist für die Thessalonicher nicht so schmeichelhaft. Dennoch ist es sehr nötig, dass er sie darauf anspricht. Worum geht es denn? Unter ihnen befanden sich Gläubige, die unordentlich wandelten. Sie scherten sich keinen Deut um die Anweisungen des Paulus über das Führen eines normalen Christenlebens. Was könnte wohl die Ursache gewesen sein?
Vielleicht hatte das mit den Belehrungen über das Kommen des Herrn Jesus zu tun, bei denen sie gut zugehört hatten. Es kann sein, dass sie daraus falsche Schlussfolgerungen gezogen hatten. Möglicherweise dachten sie wie folgt: Kommt der Herr Jesus bald? Nun, dann hat es keinen Sinn, sich für den täglichen Lebensunterhalt noch abzumühen. Deswegen hatten sie das Arbeiten drangegeben und starrten mit verschränkten Armen zum Himmel. Jedenfalls konnte ihre Haltung der Arbeitslosigkeit nicht mit der Zustimmung des Paulus rechnen.
Vielleicht meinten sie, sehr geistlich zu sein. Das Irdische hatte für sie nur noch wenig Bedeutung. Wenn der Herr käme, müssten sie sowieso alles zurücklassen. Der Himmel war das, worum es ging. Das klang sehr fromm. Trotzdem war es völlig falsch. Paulus nennt ihr Verhalten „unordentlicher Wandel“. Und nicht nur das. Er befiehlt den Thessalonichern, wie sie auf dieses Verhalten reagieren müssten. Und keiner sollte denken, dass es sich mit diesem Befehl schon geben würde: Er verbindet die volle Autorität des Namens des Herrn Jesus damit.
Sie waren vielleicht erschrocken, als sie dies so hörten. Ist es nicht lieblos, seine Hand von einem Bruder abzuziehen und sich nicht mehr um ihn zu kümmern? Ging es Paulus nicht soeben um die Liebe Gottes? Und dann noch die Weise, wie er das sagt. Dadurch könnte man sich unter Druck gesetzt fühlen! Oft ist das die (menschliche) Reaktion, wenn Zucht erforderlich ist. Und genau darum geht es hier. Wie kannst du jemandem Freundlichkeit erweisen, wenn du dadurch seine Faulheit stützt? Wirkliche Liebe denen gegenüber, die abweichen, ist nicht, ihr Verhalten zu unterstützen, sondern in allem dem Herrn Jesus treu zu bleiben.
Zucht muss ausgeübt werden, wenn sich Böses in der Gemeinde befindet. Zucht hat immer zum Ziel, dass das Verkehrte weggetan wird und die Gemeinde wieder rein ist, so dass sich der Herr wieder zu Hause fühlen kann. Das Böse, das in Thessalonich eingedrungen war, betraf einige Brüder, die eine Schande für das christliche Zeugnis waren. Ihr Wandel war nicht so, wie der der meisten Gläubigen in Thessalonich, von denen ja gerade solch ein gutes Zeugnis ausging.
Die „Unordentlichen“ waren einem apostolischen Gebot bewusst ungehorsam. „Unordentlich“ ist, wenn ein Soldat inmitten von Soldaten, die im Gleichschritt marschieren, aus der Reihe tanzt. Solch ein Soldat hält sich nicht an die vorgeschriebene Aufstellung der Schlachtordnung. Er verhält sich seinen Kameraden gegenüber unsozial und ist seinem Befehlshaber ungehorsam. Wer in der Gemeinde unordentlich wandelt, tut dasselbe im Blick auf seine Mitgeschwister und den Herrn.
So jemand muss dazu gebracht werden, sich wieder entsprechend den Regeln zu verhalten, die für Christen gelten. Obwohl ein Christ nicht unter dem Gesetz ist, sondern unter der Gnade, heißt das nicht, dass er tun und lassen kann, was er will. Wer den Herrn liebt, wird die Gebote des Herrn halten (Joh 14,21). Wenn du den Herrn liebst, wirst du dich gern allem unterwerfen, was Er sagt. Ein Christ hat Verpflichtungen und ein Verantwortungsbewusstsein. Wem das fehlt, dem muss es beigebracht werden.
Die Weise, die Paulus hier vorschreibt, ist, dass die Gemeinde sich von so jemandem zurückzieht. Indem sie sich von ihm zurückzieht, gibt sie ihm zu verstehen, dass sich sein Verhalten nicht gehört. In seinem ersten Brief hatte Paulus der Gemeinde schon eine Ermahnung im Blick auf die Unordentlichen gegeben (1Thes 5,14). Offensichtlich hatten sie dem kein Gehör geschenkt, so dass Paulus hier deutlicher werden musste, wie man mit Unordentlichen zu handeln hat. Sich zurückziehen von jemandem heißt ihn oder sie meiden, wodurch die betreffende Person isoliert wird, obwohl sie weiterhin am Abendmahl teilnimmt. Unangebrachte Gastfreundschaft würde dazu führen, dass diese Person ihr unordentliches Leben, indem sie nicht arbeitet, fortsetzen kann.
2Thes 3,7. Das Abweichen der Unordentlichen wird deutlich, wenn du ihr Verhalten mit dem Verhalten des Paulus vergleichst. Er hatte sich nicht unordentlich verhalten. Das hatten sie selbst wahrgenommen, als er bei ihnen war. Er hatte ihnen gezeigt, wie sie ihn nachahmen sollten. Sein Vorbild enthält keine Bitte, sondern einen Befehl. Sie konnten auf genau dieselbe Weise handeln, wie er es gezeigt hatte. Sie konnten sein Verhalten gleichsam kopieren. Die Thessalonicher brauchten keinen Katalog mit Vorschriften, weil sie ein lebendes Vorbild vor Augen hatten. Paulus sagt nicht: Tut, was ich sage (was er als Apostel tun konnte), sondern: Tut, wie ich es getan habe.
Im Heidentum herrscht die Vorstellung, dass Heilige nicht arbeiten. Es ist genauso heidnisch zu denken, dass Gläubige, die ihre Arbeitsstelle in der Gesellschaft aufgeben, um sich mit geistlichen Dingen zu beschäftigen, eine höhere Art von Christen wären. Das ist eine rein praktische Angelegenheit, weil es auf geistlichem Gebiet so viel zu tun gibt. Jemand darf das nur dann tun, wenn der Herr ihm das klar macht. Solche Christen hören dann auch nicht auf zu arbeiten, sondern werden sich mit doppeltem Eifer der Arbeit widmen, die der Herr ihnen aufgetragen hat. Er wird ihnen dafür den Lohn geben.
2Thes 3,8. Die normale Situation für einen Christen ist, dass er eine Arbeit in der Gesellschaft hat, um für seinen eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Paulus ist das große Vorbild für unermüdliches Arbeiten, wobei er auch oft mit einem einfachen Handwerk beschäftigt war, um für seinen Lebensunterhalt und den seiner Begleiter zu sorgen (Apg 18,3; Apg 20,34). Er wollte jedem Verdacht vorbeugen, auf finanziellen Gewinn aus zu sein (Apg 20,34; 1Kor 9,12-19; 1Kor 4,12). Er suchte nicht ihr Gutes, sondern suchte das Gute für sie. Paulus wusste übrigens auch zu schätzen, was die Gläubigen ihm für seinen Lebensunterhalt zusandten (Phil 4,14-20).
2Thes 3,9. Er wusste sehr gut, dass jeder Diener, der vom Herrn ausgesandt ist, ein Recht auf Unterstützung hat (1Kor 9,14). Der Herr hat selbst gesagt, dass der Arbeiter seines Lohnes wert ist (Lk 10,7). Man muss aber nicht von jedem Recht Gebrauch machen. Es muss eine Übung in der Gegenwart des Herrn sein, wann man etwas annimmt und wann nicht. Der Diener muss, was ihn selbst betrifft, prüfen, ob er sich nicht durch Habsucht leiten lässt. Was den Geber betrifft, muss der Diener zu erkennen suchen, ob auf Anweisung des Herrn hin gegeben wird und nicht, um Einfluss auf ihn ausüben zu können. Er darf sich durch Geld nicht manipulieren lassen.
Der Beweggrund von Paulus war klar. Er wollte selbst ein Vorbild sein, ohne dass die Klarheit seines Vorbildes in irgendeiner Weise durch Geld getrübt würde. Du siehst, wie Paulus all seine eigenen Interessen zum Wohl der Gläubigen zurückstellt. Er gibt sich selbst zum Vorbild, weil er wusste, dass sie, wenn sie ihn nachahmten, in Wirklichkeit dem Herrn Jesus nachfolgten (1Kor 11,1). Und es ging ihm allein um dessen Ehre.
2Thes 3,10. Neben dem Hinweis auf das Vorbild, das er gegeben hatte, als er bei ihnen war, erinnert er sie auch an einen Befehl, den er erteilt hatte, als er bei ihnen war. Er zitiert das für die Vergesslichen: „Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen.“ Es geht also um jemanden, der nicht arbeiten will. Jeder, der unfreiwillig arbeitslos ist, muss sich weiterhin einsetzen, dass er Arbeit findet. Der Antrieb dazu kann nach vielen enttäuschenden Versuchen stark schwinden. Es kann auch geschehen, dass jemandem eine Arbeit angeboten wird, die eine Einkommensminderung mit sich bringt. Die Gefahr ist dann groß, dass jemand sich weigert, diese Arbeit anzunehmen.
Wenn feststeht, dass jemand nicht arbeiten will, darf man ihm nichts zu essen geben. Solche Personen missbrauchen leichtfertig die Gutmütigkeit anderer. Sie gehen häufig sogar so weit, dass sie meinen, dass andere verpflichtet seien, ihnen zu essen zu geben. Wer moralisch so abgewichen ist, hat wirklich den Weg verlassen. Seiner eigenen Verantwortung will er nicht nachkommen, doch er weiß genau, was die Verantwortung der anderen ist, und das nur, um selbst einen Vorteil dadurch zu haben.
Das Zitat ist deutlich: Willst du nicht arbeiten? – Dann gilt auch: nicht essen. Das ist kein Befehl für die Unordentlichen. Die stören sich nicht daran und werden alles essen, was man ihnen vorsetzt. Es ist ein Befehl an die Gläubigen, nicht ihr freigiebiges Herz sprechen zu lassen, wenn so jemand zu ihnen kommt und mitessen will. Der möge dann Hunger bekommen und sich an die Arbeit begeben, um seinen Hunger zu stillen (Spr 16,26).
Lies noch einmal 2. Thessalonicher 3,6–10.
Frage oder Aufgabe: Was meinst du, wie deine Umgebung dich kennt: als eifrig oder als jemanden, der eine ruhige Kugel schiebt?
Verse 6-10
Unordentlich wandeln
2Thes 3,6. Paulus hat noch etwas auf dem Herzen. Das Thema, das er jetzt anschneidet, ist für die Thessalonicher nicht so schmeichelhaft. Dennoch ist es sehr nötig, dass er sie darauf anspricht. Worum geht es denn? Unter ihnen befanden sich Gläubige, die unordentlich wandelten. Sie scherten sich keinen Deut um die Anweisungen des Paulus über das Führen eines normalen Christenlebens. Was könnte wohl die Ursache gewesen sein?
Vielleicht hatte das mit den Belehrungen über das Kommen des Herrn Jesus zu tun, bei denen sie gut zugehört hatten. Es kann sein, dass sie daraus falsche Schlussfolgerungen gezogen hatten. Möglicherweise dachten sie wie folgt: Kommt der Herr Jesus bald? Nun, dann hat es keinen Sinn, sich für den täglichen Lebensunterhalt noch abzumühen. Deswegen hatten sie das Arbeiten drangegeben und starrten mit verschränkten Armen zum Himmel. Jedenfalls konnte ihre Haltung der Arbeitslosigkeit nicht mit der Zustimmung des Paulus rechnen.
Vielleicht meinten sie, sehr geistlich zu sein. Das Irdische hatte für sie nur noch wenig Bedeutung. Wenn der Herr käme, müssten sie sowieso alles zurücklassen. Der Himmel war das, worum es ging. Das klang sehr fromm. Trotzdem war es völlig falsch. Paulus nennt ihr Verhalten „unordentlicher Wandel“. Und nicht nur das. Er befiehlt den Thessalonichern, wie sie auf dieses Verhalten reagieren müssten. Und keiner sollte denken, dass es sich mit diesem Befehl schon geben würde: Er verbindet die volle Autorität des Namens des Herrn Jesus damit.
Sie waren vielleicht erschrocken, als sie dies so hörten. Ist es nicht lieblos, seine Hand von einem Bruder abzuziehen und sich nicht mehr um ihn zu kümmern? Ging es Paulus nicht soeben um die Liebe Gottes? Und dann noch die Weise, wie er das sagt. Dadurch könnte man sich unter Druck gesetzt fühlen! Oft ist das die (menschliche) Reaktion, wenn Zucht erforderlich ist. Und genau darum geht es hier. Wie kannst du jemandem Freundlichkeit erweisen, wenn du dadurch seine Faulheit stützt? Wirkliche Liebe denen gegenüber, die abweichen, ist nicht, ihr Verhalten zu unterstützen, sondern in allem dem Herrn Jesus treu zu bleiben.
Zucht muss ausgeübt werden, wenn sich Böses in der Gemeinde befindet. Zucht hat immer zum Ziel, dass das Verkehrte weggetan wird und die Gemeinde wieder rein ist, so dass sich der Herr wieder zu Hause fühlen kann. Das Böse, das in Thessalonich eingedrungen war, betraf einige Brüder, die eine Schande für das christliche Zeugnis waren. Ihr Wandel war nicht so, wie der der meisten Gläubigen in Thessalonich, von denen ja gerade solch ein gutes Zeugnis ausging.
Die „Unordentlichen“ waren einem apostolischen Gebot bewusst ungehorsam. „Unordentlich“ ist, wenn ein Soldat inmitten von Soldaten, die im Gleichschritt marschieren, aus der Reihe tanzt. Solch ein Soldat hält sich nicht an die vorgeschriebene Aufstellung der Schlachtordnung. Er verhält sich seinen Kameraden gegenüber unsozial und ist seinem Befehlshaber ungehorsam. Wer in der Gemeinde unordentlich wandelt, tut dasselbe im Blick auf seine Mitgeschwister und den Herrn.
So jemand muss dazu gebracht werden, sich wieder entsprechend den Regeln zu verhalten, die für Christen gelten. Obwohl ein Christ nicht unter dem Gesetz ist, sondern unter der Gnade, heißt das nicht, dass er tun und lassen kann, was er will. Wer den Herrn liebt, wird die Gebote des Herrn halten (Joh 14,21). Wenn du den Herrn liebst, wirst du dich gern allem unterwerfen, was Er sagt. Ein Christ hat Verpflichtungen und ein Verantwortungsbewusstsein. Wem das fehlt, dem muss es beigebracht werden.
Die Weise, die Paulus hier vorschreibt, ist, dass die Gemeinde sich von so jemandem zurückzieht. Indem sie sich von ihm zurückzieht, gibt sie ihm zu verstehen, dass sich sein Verhalten nicht gehört. In seinem ersten Brief hatte Paulus der Gemeinde schon eine Ermahnung im Blick auf die Unordentlichen gegeben (1Thes 5,14). Offensichtlich hatten sie dem kein Gehör geschenkt, so dass Paulus hier deutlicher werden musste, wie man mit Unordentlichen zu handeln hat. Sich zurückziehen von jemandem heißt ihn oder sie meiden, wodurch die betreffende Person isoliert wird, obwohl sie weiterhin am Abendmahl teilnimmt. Unangebrachte Gastfreundschaft würde dazu führen, dass diese Person ihr unordentliches Leben, indem sie nicht arbeitet, fortsetzen kann.
2Thes 3,7. Das Abweichen der Unordentlichen wird deutlich, wenn du ihr Verhalten mit dem Verhalten des Paulus vergleichst. Er hatte sich nicht unordentlich verhalten. Das hatten sie selbst wahrgenommen, als er bei ihnen war. Er hatte ihnen gezeigt, wie sie ihn nachahmen sollten. Sein Vorbild enthält keine Bitte, sondern einen Befehl. Sie konnten auf genau dieselbe Weise handeln, wie er es gezeigt hatte. Sie konnten sein Verhalten gleichsam kopieren. Die Thessalonicher brauchten keinen Katalog mit Vorschriften, weil sie ein lebendes Vorbild vor Augen hatten. Paulus sagt nicht: Tut, was ich sage (was er als Apostel tun konnte), sondern: Tut, wie ich es getan habe.
Im Heidentum herrscht die Vorstellung, dass Heilige nicht arbeiten. Es ist genauso heidnisch zu denken, dass Gläubige, die ihre Arbeitsstelle in der Gesellschaft aufgeben, um sich mit geistlichen Dingen zu beschäftigen, eine höhere Art von Christen wären. Das ist eine rein praktische Angelegenheit, weil es auf geistlichem Gebiet so viel zu tun gibt. Jemand darf das nur dann tun, wenn der Herr ihm das klar macht. Solche Christen hören dann auch nicht auf zu arbeiten, sondern werden sich mit doppeltem Eifer der Arbeit widmen, die der Herr ihnen aufgetragen hat. Er wird ihnen dafür den Lohn geben.
2Thes 3,8. Die normale Situation für einen Christen ist, dass er eine Arbeit in der Gesellschaft hat, um für seinen eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Paulus ist das große Vorbild für unermüdliches Arbeiten, wobei er auch oft mit einem einfachen Handwerk beschäftigt war, um für seinen Lebensunterhalt und den seiner Begleiter zu sorgen (Apg 18,3; Apg 20,34). Er wollte jedem Verdacht vorbeugen, auf finanziellen Gewinn aus zu sein (Apg 20,34; 1Kor 9,12-19; 1Kor 4,12). Er suchte nicht ihr Gutes, sondern suchte das Gute für sie. Paulus wusste übrigens auch zu schätzen, was die Gläubigen ihm für seinen Lebensunterhalt zusandten (Phil 4,14-20).
2Thes 3,9. Er wusste sehr gut, dass jeder Diener, der vom Herrn ausgesandt ist, ein Recht auf Unterstützung hat (1Kor 9,14). Der Herr hat selbst gesagt, dass der Arbeiter seines Lohnes wert ist (Lk 10,7). Man muss aber nicht von jedem Recht Gebrauch machen. Es muss eine Übung in der Gegenwart des Herrn sein, wann man etwas annimmt und wann nicht. Der Diener muss, was ihn selbst betrifft, prüfen, ob er sich nicht durch Habsucht leiten lässt. Was den Geber betrifft, muss der Diener zu erkennen suchen, ob auf Anweisung des Herrn hin gegeben wird und nicht, um Einfluss auf ihn ausüben zu können. Er darf sich durch Geld nicht manipulieren lassen.
Der Beweggrund von Paulus war klar. Er wollte selbst ein Vorbild sein, ohne dass die Klarheit seines Vorbildes in irgendeiner Weise durch Geld getrübt würde. Du siehst, wie Paulus all seine eigenen Interessen zum Wohl der Gläubigen zurückstellt. Er gibt sich selbst zum Vorbild, weil er wusste, dass sie, wenn sie ihn nachahmten, in Wirklichkeit dem Herrn Jesus nachfolgten (1Kor 11,1). Und es ging ihm allein um dessen Ehre.
2Thes 3,10. Neben dem Hinweis auf das Vorbild, das er gegeben hatte, als er bei ihnen war, erinnert er sie auch an einen Befehl, den er erteilt hatte, als er bei ihnen war. Er zitiert das für die Vergesslichen: „Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen.“ Es geht also um jemanden, der nicht arbeiten will. Jeder, der unfreiwillig arbeitslos ist, muss sich weiterhin einsetzen, dass er Arbeit findet. Der Antrieb dazu kann nach vielen enttäuschenden Versuchen stark schwinden. Es kann auch geschehen, dass jemandem eine Arbeit angeboten wird, die eine Einkommensminderung mit sich bringt. Die Gefahr ist dann groß, dass jemand sich weigert, diese Arbeit anzunehmen.
Wenn feststeht, dass jemand nicht arbeiten will, darf man ihm nichts zu essen geben. Solche Personen missbrauchen leichtfertig die Gutmütigkeit anderer. Sie gehen häufig sogar so weit, dass sie meinen, dass andere verpflichtet seien, ihnen zu essen zu geben. Wer moralisch so abgewichen ist, hat wirklich den Weg verlassen. Seiner eigenen Verantwortung will er nicht nachkommen, doch er weiß genau, was die Verantwortung der anderen ist, und das nur, um selbst einen Vorteil dadurch zu haben.
Das Zitat ist deutlich: Willst du nicht arbeiten? – Dann gilt auch: nicht essen. Das ist kein Befehl für die Unordentlichen. Die stören sich nicht daran und werden alles essen, was man ihnen vorsetzt. Es ist ein Befehl an die Gläubigen, nicht ihr freigiebiges Herz sprechen zu lassen, wenn so jemand zu ihnen kommt und mitessen will. Der möge dann Hunger bekommen und sich an die Arbeit begeben, um seinen Hunger zu stillen (Spr 16,26).
Lies noch einmal 2. Thessalonicher 3,6–10.
Frage oder Aufgabe: Was meinst du, wie deine Umgebung dich kennt: als eifrig oder als jemanden, der eine ruhige Kugel schiebt?
Verse 11-18
Die Unordentlichen und Abschiedsgruß
2Thes 3,11. Paulus geht auf die Frage des Arbeitens für den Lebensunterhalt so ausführlich ein, weil er etwas gehört hat. Es gab Gläubige in Thessalonich, so hörte er es immer wieder aus vertrauenswürdiger Quelle, die nicht arbeiteten. Wie du schon gesehen hast, sind solche Gläubigen keine Werbung für den christlichen Glauben. Das muss denen, die sich in diesem Punkt schuldig machen, bewusst werden. Doch es blieb nicht dabei, dass sie nicht arbeiteten. Menschen, die nicht arbeiten, haben viel Zeit, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Wer sich nicht in der Weise beschäftigt, wie der Herr das will, wird sich auf die falsche Weise beschäftigen.
Solche Gläubigen sind eine Plage für die Gemeinde. Selbst tun sie nichts, und wenn sie was tun, dann das, dass sie andere von der Arbeit abhalten. Sie stecken ihre Nase in Sachen, die sie nichts angehen. Einmischen ist eine üble Sache, wovor auch an anderen Stellen in der Schrift gewarnt wird (1Tim 5,13; 1Pet 4,15). Wenn du solche Menschen zu Besuch hast, wirst du sie nur schlecht wieder los. Sie rauben dir Zeit und Energie und erwarten auch noch, dass du sie einlädst, zum Essen dazubleiben. Wenn sie endlich wieder weg sind, musst du doppelt so hart arbeiten, um den Rückstand wieder aufzuholen.
2Thes 3,12. Dann richtet Paulus sich an die Unordentlichen. Er hat für sie einen Befehl und eine Ermahnung „in dem Herrn Jesus Christus“. Durch seinen Befehl und seine Ermahnung stellt er sich nicht über sie, sondern neben sie. Er anerkannte sie als Brüder „in dem Herrn Jesus Christus“. Das ist der Ausgangspunkt für seinen Befehl und seine Ermahnung. Dadurch klingt sein Auftrag an sie nicht fordernd, sondern liebevoll und zugleich voller Kraft.
Er trägt ihnen auf, ihr eigenes Brot zu essen, also für ihren eigenen Lebensunterhalt zu sorgen, statt das Brot anderer zu essen. Das ist das Gegenteil von 2Thes 3,10. Er sagt dazu, dass sie in der Stille arbeiten sollen. Ein Christ ist nicht ruhelos und gehetzt auf der Suche, beständig mehr haben zu wollen. Das Prädikat „workaholic“ (jemand, der der Arbeit verfallen ist) ist auch keine Werbung. Das Leben eines Christen strahlt Ruhe aus, obwohl er gleichzeitig sehr aktiv ist (vgl. 1Tim 2,2; 1Pet 3,4). Da ist ein geordnetes Leben voller Sinn, und das steht in krassem Gegensatz zu der Ziellosigkeit der Unordentlichen.
2Thes 3,13. In 2Thes 3,13 richtet Paulus sich wieder an die ganze Gemeinde, doch vor allem an die Ordentlichen. Die Gefahr besteht, damit aufzuhören, Gutes zu tun. Du hast investiert, du hast gemeint, helfen zu müssen. Eine Zeit später stellst du fest, dass der Nichtsnutz deine Güte missbraucht hat. Das habe ich auch schon erlebt. Dann sagt man sich: Das wird mir nicht ein zweites Mal passieren. Daher sagt Paulus hier: nicht mutlos werden, Gutes zu tun. Einfach damit weitermachen, Gutes zu tun, jedoch an denen, die es wirklich nötig haben. Gut möglich, dass du dich noch einmal täuschst. Doch auch dann bleibt das Wort bestehen: weitermachen, Gutes zu tun.
2Thes 3,14. Sollte es so sein, dass sich jemand immer noch nichts von dem zu Herzen nimmt, was Paulus sagt, dann muss er „bezeichnet“ werden. Diese Maßnahme bedeutet, dass öffentlich in der Gemeinde bekanntgemacht wird, bei welchen Dingen sich die betreffende Person hartnäckig weigert, sich den Regeln des normalen christlichen Lebens zu fügen. Diese Maßnahme gilt übrigens nicht nur für den Fall, dass jemand nicht arbeiten will, sondern auch für alles, was dem christlichen Wandel und damit dem Zeugnis schadet. Die Maßnahme bedeutet, dass alle sozialen Kontakte mit der betreffenden Person abgebrochen werden. Derjenige, der sich „andersartig“ und trotzig verhält, bekommt auch einen „andersartigen Status“.
Bezeichnen ist die Nennung eines persönlichen Kennzeichens, wodurch jemand identifiziert werden kann. Er bekommt gleichsam einen Stempel aufgedrückt. So jemand kann nicht länger die segensreiche Gemeinschaft seiner Geschwister erfahren. Seine Isolation soll ihn dazu bringen, dass er das Verkehrte seines Verhaltens empfindet. Er gehört nicht der Welt an, und die Gläubigen haben keinen Umgang mit ihm.
2Thes 3,15. Der normale geschwisterliche Umgang ist nicht mehr möglich und stark abgekühlt. Die Person soll jedoch nicht als Feind betrachtet werden (vgl. Mt 18,17). Sie ist kein „Böser“. Die Zucht, die an einem Bösen ausgeübt werden muss, geht viel weiter. Wenn von einem Bösen die Rede ist, geht es um jemanden, bei dem du dich fragen musst, ob er wirklich ein Bruder ist. Das ist hier nicht der Fall, denn er soll „als ein Bruder“ zurechtgewiesen werden. Im Falle eines Bösen gibt es nichts mehr zurechtzuweisen. Alle Versuche, ihn zu gewinnen, sind fehlgeschlagen. Es bleibt nichts anderes übrig, als ihn auszuschließen (1Kor 5,13).
Du kannst den Unterschied zwischen diesen Zuchtmaßnahmen der Gemeinde mit dem vergleichen, was in einer Familie mit einem Kind geschehen kann, das ungebärdig ist. Die ernsteste Zuchtmaßnahme ist, dass einem Kind der Zugang zum Haus untersagt wird. Das wird nicht schnell geschehen. Die Eltern werden eine ganze Reihe anderer Maßnahmen ergriffen haben, bevor sie dazu übergehen. Wenn ein Kind ungebärdig ist, wird zunächst geredet werden. Erweist es sich jedoch, dass das Kind immer so weitermacht und ständig Streit sucht oder sich weigert, sich anzupassen, kann es zum Beispiel isoliert werden. Diese Maßnahme hat nur dann Wirkung, wenn die übrigen Familienglieder dieselbe Haltung wie die Eltern einnehmen. Gleichzeitig wird es anhaltendes Gebet geben, dass der Herr das Kind den fehlenden Familienkontakt spüren lassen wird, damit es zur Einsicht kommt.
Jemand, der bezeichnet werden muss, kann weiterhin am Abendmahl teilnehmen. Er gehört zur Gemeinde und darf das auch durch das Brotbrechen ausdrücken. Nur für alles andere ist er auf sich allein gestellt. Und wenn es Kontakte gibt, müssen die Gläubigen die Gelegenheit nutzen, ihn zurechtzuweisen. Es ist wirklich wichtig, dass wir uns bei jeder Zuchtmaßnahme bewusst sind, dass auch wir selbst oft versagen. Ermahnung darf nie hochmütig geschehen. Das Ziel einer Zuchtmaßnahme ist, dass die Person beschämt wird und eine Änderung der Herzenseinstellung stattfindet.
2Thes 3,16. Nach der Ermahnung richtet Paulus den Blick auf „den Herrn des Friedens“ (Röm 15,33; Phil 4,9). Das ist dringend nötig, weil bei der Ausübung der Zucht sehr schnell Unfriede aufkommen kann. Unfriede über die Zuchtmaßnahme, Unfriede über die Art und Weise, wie man damit umgeht. Paulus wünscht ihnen, dass sie den Frieden des Herrn, seinen persönlichen Frieden, erfahren. Das macht seinen Wunsch, der eigentlich ein Gebet ist, zu mehr als nur einem Gefühl. Das führt dazu, dass man die Gemeinschaft mit dem Herrn erlebt. Wenn es von uns abhinge, wie viel Unfriede gäbe es dann wohl. Daher ist es so wichtig, auf Ihn zu sehen, der regiert und Frieden bewirken kann. Er ist der große Friedefürst.
Er kann dafür sorgen, dass der Friede gewahrt bleibt, wenn sich Sünde in der Gemeinde zeigt. Er wird dann schenken, dass es auf die richtige Weise behandelt wird. Das geschieht nur, wenn sich alle in allem, was in der Gemeinde geschieht, auf Ihn ausrichten. Doch Er ist auch der Herr des Friedens auf allen Gebieten des Lebens, die außerhalb der Gemeinde liegen. Er ist in der Lage, „allezeit“ und „auf alle Weise“ den Frieden zu geben. Allezeit ist ununterbrochen, andauernd. Auf jede Weise schließt jede Möglichkeit aufkommender Panik aus. Sein Friede ist ununterbrochen im Blick auf die Zeit und unverbrüchlich im Blick auf die Umstände.
In welcher Situation du dich auch befindest, der Herr ist in der Lage, dir Frieden zu geben. Es ist die Ruhe des Herzens, das auf Gott vertraut und dadurch über die Umstände erhoben wird. Der Wunsch um Frieden bedeutet, dass es dem ganzen Menschen, also nach Geist, Seele und Leib, gut ergehe. Das ist kein Wunsch oder Gebet um Befreiung von der Prüfung, sondern um Frieden in der Prüfung.
Er wünscht ihnen allen die Nähe des Herrn. Das schließt auch den unordentlich lebenden Bruder mit ein. In dem Augenblick, als Paulus dies schrieb, hatte er selbst erst kurz zuvor die Nähe des Herrn erfahren, als er es auch nicht einfach hatte (Apg 18,10). Der Herr sagt das auch zu dir ganz persönlich: „Und siehe, ich bin bei euch“ (Mt 28,20).
2Thes 3,17. Da die Thessalonicher durch einen Brief beunruhigt waren, der angeblich von Paulus geschrieben sein sollte, betont er, dass dieser Brief wirklich von ihm kommt. Daran brauchten sie nicht den geringsten Zweifel zu haben. Meistens diktierte Paulus seine Briefe (Röm 16,22). Wenn er selbst einen Brief schrieb, erwähnte er das (Gal 6,11; Phlm 1,19), weil es da eine Ausnahme war. Unter diktierte Briefe setzte er seine „Unterschrift“, indem er eigenhändig einige Zeilen zum Abschluss schrieb. Das schloss bei den Empfängern jeden Zweifel aus (vgl. 1Kor 16,21; Kol 4,18). Sie konnten an seiner Handschrift erkennen, dass der Brief von ihm war.
2Thes 3,18. Er schließt damit, dass er ihnen allen die Gnade des Herrn Jesus wünscht. Dies ist wieder ein Wunsch, der allen gilt. Dieser Abschiedsgruß gilt also auch für die Unordentlichen. Er will niemandem die Gnade Gottes vorenthalten. Alle brauchen diese Gnade. Auch du. Es ist großartig, das füreinander zu erbitten.
Lies noch einmal 2. Thessalonicher 3,11–18.
Frage oder Aufgabe: Woran erkennt man die Fürsorge des Paulus für die treuen Gläubigen, und wie zeigt sich seine Fürsorge für die Unordentlichen?
Verse 11-18
Die Unordentlichen und Abschiedsgruß
2Thes 3,11. Paulus geht auf die Frage des Arbeitens für den Lebensunterhalt so ausführlich ein, weil er etwas gehört hat. Es gab Gläubige in Thessalonich, so hörte er es immer wieder aus vertrauenswürdiger Quelle, die nicht arbeiteten. Wie du schon gesehen hast, sind solche Gläubigen keine Werbung für den christlichen Glauben. Das muss denen, die sich in diesem Punkt schuldig machen, bewusst werden. Doch es blieb nicht dabei, dass sie nicht arbeiteten. Menschen, die nicht arbeiten, haben viel Zeit, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Wer sich nicht in der Weise beschäftigt, wie der Herr das will, wird sich auf die falsche Weise beschäftigen.
Solche Gläubigen sind eine Plage für die Gemeinde. Selbst tun sie nichts, und wenn sie was tun, dann das, dass sie andere von der Arbeit abhalten. Sie stecken ihre Nase in Sachen, die sie nichts angehen. Einmischen ist eine üble Sache, wovor auch an anderen Stellen in der Schrift gewarnt wird (1Tim 5,13; 1Pet 4,15). Wenn du solche Menschen zu Besuch hast, wirst du sie nur schlecht wieder los. Sie rauben dir Zeit und Energie und erwarten auch noch, dass du sie einlädst, zum Essen dazubleiben. Wenn sie endlich wieder weg sind, musst du doppelt so hart arbeiten, um den Rückstand wieder aufzuholen.
2Thes 3,12. Dann richtet Paulus sich an die Unordentlichen. Er hat für sie einen Befehl und eine Ermahnung „in dem Herrn Jesus Christus“. Durch seinen Befehl und seine Ermahnung stellt er sich nicht über sie, sondern neben sie. Er anerkannte sie als Brüder „in dem Herrn Jesus Christus“. Das ist der Ausgangspunkt für seinen Befehl und seine Ermahnung. Dadurch klingt sein Auftrag an sie nicht fordernd, sondern liebevoll und zugleich voller Kraft.
Er trägt ihnen auf, ihr eigenes Brot zu essen, also für ihren eigenen Lebensunterhalt zu sorgen, statt das Brot anderer zu essen. Das ist das Gegenteil von 2Thes 3,10. Er sagt dazu, dass sie in der Stille arbeiten sollen. Ein Christ ist nicht ruhelos und gehetzt auf der Suche, beständig mehr haben zu wollen. Das Prädikat „workaholic“ (jemand, der der Arbeit verfallen ist) ist auch keine Werbung. Das Leben eines Christen strahlt Ruhe aus, obwohl er gleichzeitig sehr aktiv ist (vgl. 1Tim 2,2; 1Pet 3,4). Da ist ein geordnetes Leben voller Sinn, und das steht in krassem Gegensatz zu der Ziellosigkeit der Unordentlichen.
2Thes 3,13. In 2Thes 3,13 richtet Paulus sich wieder an die ganze Gemeinde, doch vor allem an die Ordentlichen. Die Gefahr besteht, damit aufzuhören, Gutes zu tun. Du hast investiert, du hast gemeint, helfen zu müssen. Eine Zeit später stellst du fest, dass der Nichtsnutz deine Güte missbraucht hat. Das habe ich auch schon erlebt. Dann sagt man sich: Das wird mir nicht ein zweites Mal passieren. Daher sagt Paulus hier: nicht mutlos werden, Gutes zu tun. Einfach damit weitermachen, Gutes zu tun, jedoch an denen, die es wirklich nötig haben. Gut möglich, dass du dich noch einmal täuschst. Doch auch dann bleibt das Wort bestehen: weitermachen, Gutes zu tun.
2Thes 3,14. Sollte es so sein, dass sich jemand immer noch nichts von dem zu Herzen nimmt, was Paulus sagt, dann muss er „bezeichnet“ werden. Diese Maßnahme bedeutet, dass öffentlich in der Gemeinde bekanntgemacht wird, bei welchen Dingen sich die betreffende Person hartnäckig weigert, sich den Regeln des normalen christlichen Lebens zu fügen. Diese Maßnahme gilt übrigens nicht nur für den Fall, dass jemand nicht arbeiten will, sondern auch für alles, was dem christlichen Wandel und damit dem Zeugnis schadet. Die Maßnahme bedeutet, dass alle sozialen Kontakte mit der betreffenden Person abgebrochen werden. Derjenige, der sich „andersartig“ und trotzig verhält, bekommt auch einen „andersartigen Status“.
Bezeichnen ist die Nennung eines persönlichen Kennzeichens, wodurch jemand identifiziert werden kann. Er bekommt gleichsam einen Stempel aufgedrückt. So jemand kann nicht länger die segensreiche Gemeinschaft seiner Geschwister erfahren. Seine Isolation soll ihn dazu bringen, dass er das Verkehrte seines Verhaltens empfindet. Er gehört nicht der Welt an, und die Gläubigen haben keinen Umgang mit ihm.
2Thes 3,15. Der normale geschwisterliche Umgang ist nicht mehr möglich und stark abgekühlt. Die Person soll jedoch nicht als Feind betrachtet werden (vgl. Mt 18,17). Sie ist kein „Böser“. Die Zucht, die an einem Bösen ausgeübt werden muss, geht viel weiter. Wenn von einem Bösen die Rede ist, geht es um jemanden, bei dem du dich fragen musst, ob er wirklich ein Bruder ist. Das ist hier nicht der Fall, denn er soll „als ein Bruder“ zurechtgewiesen werden. Im Falle eines Bösen gibt es nichts mehr zurechtzuweisen. Alle Versuche, ihn zu gewinnen, sind fehlgeschlagen. Es bleibt nichts anderes übrig, als ihn auszuschließen (1Kor 5,13).
Du kannst den Unterschied zwischen diesen Zuchtmaßnahmen der Gemeinde mit dem vergleichen, was in einer Familie mit einem Kind geschehen kann, das ungebärdig ist. Die ernsteste Zuchtmaßnahme ist, dass einem Kind der Zugang zum Haus untersagt wird. Das wird nicht schnell geschehen. Die Eltern werden eine ganze Reihe anderer Maßnahmen ergriffen haben, bevor sie dazu übergehen. Wenn ein Kind ungebärdig ist, wird zunächst geredet werden. Erweist es sich jedoch, dass das Kind immer so weitermacht und ständig Streit sucht oder sich weigert, sich anzupassen, kann es zum Beispiel isoliert werden. Diese Maßnahme hat nur dann Wirkung, wenn die übrigen Familienglieder dieselbe Haltung wie die Eltern einnehmen. Gleichzeitig wird es anhaltendes Gebet geben, dass der Herr das Kind den fehlenden Familienkontakt spüren lassen wird, damit es zur Einsicht kommt.
Jemand, der bezeichnet werden muss, kann weiterhin am Abendmahl teilnehmen. Er gehört zur Gemeinde und darf das auch durch das Brotbrechen ausdrücken. Nur für alles andere ist er auf sich allein gestellt. Und wenn es Kontakte gibt, müssen die Gläubigen die Gelegenheit nutzen, ihn zurechtzuweisen. Es ist wirklich wichtig, dass wir uns bei jeder Zuchtmaßnahme bewusst sind, dass auch wir selbst oft versagen. Ermahnung darf nie hochmütig geschehen. Das Ziel einer Zuchtmaßnahme ist, dass die Person beschämt wird und eine Änderung der Herzenseinstellung stattfindet.
2Thes 3,16. Nach der Ermahnung richtet Paulus den Blick auf „den Herrn des Friedens“ (Röm 15,33; Phil 4,9). Das ist dringend nötig, weil bei der Ausübung der Zucht sehr schnell Unfriede aufkommen kann. Unfriede über die Zuchtmaßnahme, Unfriede über die Art und Weise, wie man damit umgeht. Paulus wünscht ihnen, dass sie den Frieden des Herrn, seinen persönlichen Frieden, erfahren. Das macht seinen Wunsch, der eigentlich ein Gebet ist, zu mehr als nur einem Gefühl. Das führt dazu, dass man die Gemeinschaft mit dem Herrn erlebt. Wenn es von uns abhinge, wie viel Unfriede gäbe es dann wohl. Daher ist es so wichtig, auf Ihn zu sehen, der regiert und Frieden bewirken kann. Er ist der große Friedefürst.
Er kann dafür sorgen, dass der Friede gewahrt bleibt, wenn sich Sünde in der Gemeinde zeigt. Er wird dann schenken, dass es auf die richtige Weise behandelt wird. Das geschieht nur, wenn sich alle in allem, was in der Gemeinde geschieht, auf Ihn ausrichten. Doch Er ist auch der Herr des Friedens auf allen Gebieten des Lebens, die außerhalb der Gemeinde liegen. Er ist in der Lage, „allezeit“ und „auf alle Weise“ den Frieden zu geben. Allezeit ist ununterbrochen, andauernd. Auf jede Weise schließt jede Möglichkeit aufkommender Panik aus. Sein Friede ist ununterbrochen im Blick auf die Zeit und unverbrüchlich im Blick auf die Umstände.
In welcher Situation du dich auch befindest, der Herr ist in der Lage, dir Frieden zu geben. Es ist die Ruhe des Herzens, das auf Gott vertraut und dadurch über die Umstände erhoben wird. Der Wunsch um Frieden bedeutet, dass es dem ganzen Menschen, also nach Geist, Seele und Leib, gut ergehe. Das ist kein Wunsch oder Gebet um Befreiung von der Prüfung, sondern um Frieden in der Prüfung.
Er wünscht ihnen allen die Nähe des Herrn. Das schließt auch den unordentlich lebenden Bruder mit ein. In dem Augenblick, als Paulus dies schrieb, hatte er selbst erst kurz zuvor die Nähe des Herrn erfahren, als er es auch nicht einfach hatte (Apg 18,10). Der Herr sagt das auch zu dir ganz persönlich: „Und siehe, ich bin bei euch“ (Mt 28,20).
2Thes 3,17. Da die Thessalonicher durch einen Brief beunruhigt waren, der angeblich von Paulus geschrieben sein sollte, betont er, dass dieser Brief wirklich von ihm kommt. Daran brauchten sie nicht den geringsten Zweifel zu haben. Meistens diktierte Paulus seine Briefe (Röm 16,22). Wenn er selbst einen Brief schrieb, erwähnte er das (Gal 6,11; Phlm 1,19), weil es da eine Ausnahme war. Unter diktierte Briefe setzte er seine „Unterschrift“, indem er eigenhändig einige Zeilen zum Abschluss schrieb. Das schloss bei den Empfängern jeden Zweifel aus (vgl. 1Kor 16,21; Kol 4,18). Sie konnten an seiner Handschrift erkennen, dass der Brief von ihm war.
2Thes 3,18. Er schließt damit, dass er ihnen allen die Gnade des Herrn Jesus wünscht. Dies ist wieder ein Wunsch, der allen gilt. Dieser Abschiedsgruß gilt also auch für die Unordentlichen. Er will niemandem die Gnade Gottes vorenthalten. Alle brauchen diese Gnade. Auch du. Es ist großartig, das füreinander zu erbitten.
Lies noch einmal 2. Thessalonicher 3,11–18.
Frage oder Aufgabe: Woran erkennt man die Fürsorge des Paulus für die treuen Gläubigen, und wie zeigt sich seine Fürsorge für die Unordentlichen?