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1 Timotheus 6

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Verse 1-5

Arbeitnehmer und gesunde Worte


1Tim 6,1. Paulus beginnt dieses Kapitel mit Anordnungen für gläubige Sklaven. Sie bildeten einen wesentlichen Teil der Gemeinde in Ephesus. Die Tatsache, dass ein Sklave gläubig war, änderte nichts an seiner Stellung als Sklave. Sklaverei ist nicht von Gott gegeben, sondern eine Folge der Sünde. Dennoch bedeutet das nicht, dass ein Sklave bei seiner Bekehrung seine Freiheit zurückbekommt. Das Christentum verändert nämlich nicht die (verkehrten) Verhältnisse, sondern die Herzen. So war der Herr Jesus nicht gekommen, diesen Missstand und andere Missstände zu beheben, sondern Sünder zu erretten.

Ein gläubiger Sklave konnte auf verschiedene Weise in diese Stellung gekommen sein: durch Geburt, durch Kriegsgefangenschaft oder durch Schulden. Gerade ein Sklave kann verdeutlichen, was Christsein bedeutet (Tit 2,10; 1Pet 2,18). Mit dieser Absicht schickte Paulus den entlaufenen Sklaven Onesimus sogar zu Philemon, seinem Herrn, zurück. Allerdings hoffte Paulus, dass Philemon seinen Sklaven Onesimus freilassen würde, damit dieser dem Apostel in seinem Dienst für den Herrn helfen könnte (siehe den Brief an Philemon).

Sklaven konnten in der damaligen Zeit keinerlei Ansprüche geltend machen und hatten keine Rechte. Nach römisch-griechischem Verständnis waren Sklaven keine Personen, sondern Werkzeuge. Sie gehörten uneingeschränkt zum Besitz ihres Herrn und hatten überhaupt keine Rechte. Für sie gab es kein Privatleben. Insofern kann man das nicht mit den Verhältnissen hier im Westen vergleichen. Wir können die gegebenen Anordnungen allerdings auf das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer anwenden. Der gläubige Arbeitnehmer erwartet sein Heil nicht von Gewerkschaften und greift nicht zu Druckmitteln wie Streik, Betriebsbesetzungen und Dienst-nach-Vorschrift-Aktionen. Wenn er dabei nicht mitmacht, wird er vielleicht von seinen Arbeitskollegen geschmäht, hat dafür aber in jedem Fall die Zustimmung des Herrn.

Von einem gläubigen Arbeitnehmer wird erwartet, dass er seinen Arbeitgeber „aller Ehre würdig achtet“. In 1Tim 6,1 geht es noch um einen ungläubigen Arbeitgeber. Ein gläubiger Arbeitnehmer sollte in respektvoller Weise von ihm reden und ihn mit Respekt behandeln. Er wird sich auch nicht (mehr) beteiligen, wenn zum Widerstand oder zum Trödeln aufgerufen wird.

Wenn ein Sklave sich widersetzt und seinem Herrn gegenüber ungehorsam ist, hätten andere Grund zu sagen: Was ist das für ein Gott, der Unordnung zulässt? Was ist das für eine Lehre, die Aufstand und Gewalt duldet? Auch heutzutage geht von einem Gläubigen an seinem Arbeitsplatz ein positives oder ein negatives Zeugnis für seinen Herrn aus. Wenn er bei seiner Arbeit die Anweisungen seines Vorgesetzen genau befolgt, wird „der Name Gottes und die Lehre [nicht] verlästert“ werden. Denn es geht ja darum, dass Gott als Heiland vorgestellt wird, in Übereinstimmung mit der christlichen Lehre. Die Lehre und die Praxis gehören untrennbar zusammen.

1Tim 6,2. In diesem Vers geht es um solche, „die gläubige Herren haben“. In einem solchen Fall geht es um eine doppelte Beziehung: die zum Bruder und die zum Chef. Es besteht dann die Gefahr, die geistliche und die gesellschaftliche Beziehung miteinander zu vermengen. Man geht dann vielleicht zu freundschaftlich mit dem Chef um oder glaubt, sich mehr erlauben zu können, weil er ein Bruder ist. Das hieße aber, die Beziehungen nicht zu respektieren und den Chef im Grunde genommen zu verachten. Das ist kein Zeugnis gegenüber den ungläubigen Kollegen.

Die Tatsache, dass dein Chef ein Gläubiger ist, sollte dich vielmehr dazu veranlassen, ihm „umso mehr [zu] dienen“. Dann darfst du dir darüber im Klaren sein, für deinen gläubigen Chef gute Arbeit zu leisten (wobei dann auch von ihm erwartet wird, dass er das zu schätzen weiß und es entsprechend würdigt). Die Qualität eines solchen Dienstes ist viel besser, weil er nicht aus Angst, sondern aus Liebe geschieht.

Eine solche Situation erfordert übrigens von beiden Seiten viel Weisheit und Umsicht. Es kann sehr schnell etwas geschehen, was die Bruderliebe beschädigt und zu Spannungen führt, die das Arbeitsklima belasten. Hinzu kommt noch, dass in der Gemeinde die Rollen umgekehrt sein können. Nicht in dem Sinn, dass der eine über dem anderen steht, wohl aber dass der Sklave mehr als sein Herr eine führende Stellung einnimmt. Dann ist es schon wichtig, dass beide eine geistliche Gesinnung zeigen.

Es war nötig, dass Timotheus auch diese Dinge lehrte und darauf bestand, dass diese Belehrung auch in die Praxis umgesetzt wurde.

1Tim 6,3. Etwas anderes zu lehren, würde das Verhältnis zwischen dem Sklaven und seinem Herrn untergraben. Das geschieht, wenn jemand seine eigenen menschlichen und fleischlichen Gedanken und Vorstellungen hinsichtlich der gesellschaftlichen Beziehungen vorträgt und übersieht, was der Herr dazu sagt. Das Streikrecht könnte man z. B. als eine solche andere Lehre bezeichnen. Man tritt dann nicht „den gesunden Worten, die unseres Herrn Jesus Christus sind“, bei.

Alle Worte, die der Herr gesprochen hat, als Er hier auf der Erde war, waren gesunde Worte. Wir finden sie in den Evangelien. Der Herr hatte sie von seinem Vater gehört und an seine Jünger weitergegeben (Joh 17,8). Daran schließt sich die Belehrung des Apostels Paulus, wie wir sie in seinen Briefen finden, nahtlos an. Die Worte des Herrn und die Belehrung des Apostels zielen auf ein Leben ab, durch das Gott geehrt wird, welche gesellschaftliche Stellung ein Gläubiger auch immer haben mag.

1Tim 6,4. Wer das nicht predigt, ist „aufgeblasen“. Aufgeblasenheit entsteht, wenn jemand von seiner eigenen Kenntnis erfüllt ist (1Kor 8,1). Es ist die Arroganz der Unwissenheit, die sich einbildet, alles zu wissen. Paulus spricht das Urteil Gottes über einen solchen Menschen aus: Er „weiß nichts“. Wenn es nur dabei bliebe. Doch solche Leute sind „krank an Streitfragen und Wortgezänken“. Der Beweis dafür, dass ihr Geist krank ist, ist der rechthaberische Geist, der sie endlos debattieren lässt und sie zu zahlreichen, unsinnigen Spekulationen führt. Die Politik, auch die sogenannte christliche, ist voll davon.

Das kranke Denken der falschen Lehrer zeigt sich in ihren kleinlichen Haarspaltereien und pseudointellektuellen Theorien, bei denen sich alles um lächerliche Wortunterscheidungen dreht. Solche Leute sind krank und bilden einen Herd für Verunreinigungen. Wer sich mit ihnen einlässt, zieht sich ebenfalls Krankheiten zu. Denn was entsteht aus ihrem Denken? „Neid, Streit, Lästerungen, böse Verdächtigungen.“ Der Kontrast zwischen dem, was an Worten und Lehre krank macht, und dem, was gesund ist und zur Gesundung führt, wird hier ganz deutlich dargestellt.

Bei ihrer Streitsucht und ihren Wortgezänken sind solche Leute neidisch auf den, der besser debattieren kann, überzeugender wirkt und mehr Anhänger für sich gewinnt. Man ist neidisch auf das, was ein anderer besitzt, und möchte das selbst haben. Statt Meinungsverschiedenheiten beizulegen, entsteht Entfremdung und Streit. Um trotzdem recht zu behalten, zieht man dann über den anderen her. Es werden Lügen weitererzählt und dem Gegner sogar böse Motive unterstellt.

1Tim 6,5. So geht das in einem fort. Ohne aufzuhören, stiften diese Menschen Unruhe. Ihr Denken ist verdorben. Sie sind nicht mehr in der Lage, normal auf die Wahrheit zu reagieren, und haben jeden Realitätssinn verloren. Von ihnen wird gesagt, dass sie „die Wahrheit verloren haben“. Früher wussten sie einmal, was Gott in Christus offenbart hat. Aber das ist ihnen abhandengekommen, weil sie nicht mehr den gesunden Worten und der gesunden Lehre beigetreten sind. Du siehst, in welch einen Abwärtssog du gerätst, wenn du menschliche Vorstellungen dem Wort Gottes vorziehst.

Bei all ihrem Unverstand glaubten sie auch noch, „die Gottseligkeit sei ein Mittel zum Gewinn“. Dazu hatten sie auch allen Grund. Sie ließen sich für ihre verrückten Vorstellungen bezahlen, und die Leute taten das auch noch gern. Werden nicht auch heute Theologen von Kirchen finanziell unterstützt, damit sie ihre törichten Gedankengänge in Wort und Schrift verbreiten können? Für ihre ungeheuerlichen Hirngespinste werden sie prompt bezahlt. Das genießen die Leute. Ob es wahr ist, interessiert sie nicht. Ein Beispiel dafür aus jüngerer Zeit ist das Buch Sakrileg – Der Da Vinci Code.

Was für ein Vorrecht, dass du alles an der unveränderlichen Norm des Wortes Gottes prüfen kannst. Darauf möchte ich dich am Schluss dieses Abschnittes doch gern noch eben hinweisen.

Lies noch einmal 1. Timotheus 6,1–5.

Frage oder Aufgabe: Wie empfindest du deinen Platz in der Gesellschaft?

Verse 1-5

Arbeitnehmer und gesunde Worte


1Tim 6,1. Paulus beginnt dieses Kapitel mit Anordnungen für gläubige Sklaven. Sie bildeten einen wesentlichen Teil der Gemeinde in Ephesus. Die Tatsache, dass ein Sklave gläubig war, änderte nichts an seiner Stellung als Sklave. Sklaverei ist nicht von Gott gegeben, sondern eine Folge der Sünde. Dennoch bedeutet das nicht, dass ein Sklave bei seiner Bekehrung seine Freiheit zurückbekommt. Das Christentum verändert nämlich nicht die (verkehrten) Verhältnisse, sondern die Herzen. So war der Herr Jesus nicht gekommen, diesen Missstand und andere Missstände zu beheben, sondern Sünder zu erretten.

Ein gläubiger Sklave konnte auf verschiedene Weise in diese Stellung gekommen sein: durch Geburt, durch Kriegsgefangenschaft oder durch Schulden. Gerade ein Sklave kann verdeutlichen, was Christsein bedeutet (Tit 2,10; 1Pet 2,18). Mit dieser Absicht schickte Paulus den entlaufenen Sklaven Onesimus sogar zu Philemon, seinem Herrn, zurück. Allerdings hoffte Paulus, dass Philemon seinen Sklaven Onesimus freilassen würde, damit dieser dem Apostel in seinem Dienst für den Herrn helfen könnte (siehe den Brief an Philemon).

Sklaven konnten in der damaligen Zeit keinerlei Ansprüche geltend machen und hatten keine Rechte. Nach römisch-griechischem Verständnis waren Sklaven keine Personen, sondern Werkzeuge. Sie gehörten uneingeschränkt zum Besitz ihres Herrn und hatten überhaupt keine Rechte. Für sie gab es kein Privatleben. Insofern kann man das nicht mit den Verhältnissen hier im Westen vergleichen. Wir können die gegebenen Anordnungen allerdings auf das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer anwenden. Der gläubige Arbeitnehmer erwartet sein Heil nicht von Gewerkschaften und greift nicht zu Druckmitteln wie Streik, Betriebsbesetzungen und Dienst-nach-Vorschrift-Aktionen. Wenn er dabei nicht mitmacht, wird er vielleicht von seinen Arbeitskollegen geschmäht, hat dafür aber in jedem Fall die Zustimmung des Herrn.

Von einem gläubigen Arbeitnehmer wird erwartet, dass er seinen Arbeitgeber „aller Ehre würdig achtet“. In 1Tim 6,1 geht es noch um einen ungläubigen Arbeitgeber. Ein gläubiger Arbeitnehmer sollte in respektvoller Weise von ihm reden und ihn mit Respekt behandeln. Er wird sich auch nicht (mehr) beteiligen, wenn zum Widerstand oder zum Trödeln aufgerufen wird.

Wenn ein Sklave sich widersetzt und seinem Herrn gegenüber ungehorsam ist, hätten andere Grund zu sagen: Was ist das für ein Gott, der Unordnung zulässt? Was ist das für eine Lehre, die Aufstand und Gewalt duldet? Auch heutzutage geht von einem Gläubigen an seinem Arbeitsplatz ein positives oder ein negatives Zeugnis für seinen Herrn aus. Wenn er bei seiner Arbeit die Anweisungen seines Vorgesetzen genau befolgt, wird „der Name Gottes und die Lehre [nicht] verlästert“ werden. Denn es geht ja darum, dass Gott als Heiland vorgestellt wird, in Übereinstimmung mit der christlichen Lehre. Die Lehre und die Praxis gehören untrennbar zusammen.

1Tim 6,2. In diesem Vers geht es um solche, „die gläubige Herren haben“. In einem solchen Fall geht es um eine doppelte Beziehung: die zum Bruder und die zum Chef. Es besteht dann die Gefahr, die geistliche und die gesellschaftliche Beziehung miteinander zu vermengen. Man geht dann vielleicht zu freundschaftlich mit dem Chef um oder glaubt, sich mehr erlauben zu können, weil er ein Bruder ist. Das hieße aber, die Beziehungen nicht zu respektieren und den Chef im Grunde genommen zu verachten. Das ist kein Zeugnis gegenüber den ungläubigen Kollegen.

Die Tatsache, dass dein Chef ein Gläubiger ist, sollte dich vielmehr dazu veranlassen, ihm „umso mehr [zu] dienen“. Dann darfst du dir darüber im Klaren sein, für deinen gläubigen Chef gute Arbeit zu leisten (wobei dann auch von ihm erwartet wird, dass er das zu schätzen weiß und es entsprechend würdigt). Die Qualität eines solchen Dienstes ist viel besser, weil er nicht aus Angst, sondern aus Liebe geschieht.

Eine solche Situation erfordert übrigens von beiden Seiten viel Weisheit und Umsicht. Es kann sehr schnell etwas geschehen, was die Bruderliebe beschädigt und zu Spannungen führt, die das Arbeitsklima belasten. Hinzu kommt noch, dass in der Gemeinde die Rollen umgekehrt sein können. Nicht in dem Sinn, dass der eine über dem anderen steht, wohl aber dass der Sklave mehr als sein Herr eine führende Stellung einnimmt. Dann ist es schon wichtig, dass beide eine geistliche Gesinnung zeigen.

Es war nötig, dass Timotheus auch diese Dinge lehrte und darauf bestand, dass diese Belehrung auch in die Praxis umgesetzt wurde.

1Tim 6,3. Etwas anderes zu lehren, würde das Verhältnis zwischen dem Sklaven und seinem Herrn untergraben. Das geschieht, wenn jemand seine eigenen menschlichen und fleischlichen Gedanken und Vorstellungen hinsichtlich der gesellschaftlichen Beziehungen vorträgt und übersieht, was der Herr dazu sagt. Das Streikrecht könnte man z. B. als eine solche andere Lehre bezeichnen. Man tritt dann nicht „den gesunden Worten, die unseres Herrn Jesus Christus sind“, bei.

Alle Worte, die der Herr gesprochen hat, als Er hier auf der Erde war, waren gesunde Worte. Wir finden sie in den Evangelien. Der Herr hatte sie von seinem Vater gehört und an seine Jünger weitergegeben (Joh 17,8). Daran schließt sich die Belehrung des Apostels Paulus, wie wir sie in seinen Briefen finden, nahtlos an. Die Worte des Herrn und die Belehrung des Apostels zielen auf ein Leben ab, durch das Gott geehrt wird, welche gesellschaftliche Stellung ein Gläubiger auch immer haben mag.

1Tim 6,4. Wer das nicht predigt, ist „aufgeblasen“. Aufgeblasenheit entsteht, wenn jemand von seiner eigenen Kenntnis erfüllt ist (1Kor 8,1). Es ist die Arroganz der Unwissenheit, die sich einbildet, alles zu wissen. Paulus spricht das Urteil Gottes über einen solchen Menschen aus: Er „weiß nichts“. Wenn es nur dabei bliebe. Doch solche Leute sind „krank an Streitfragen und Wortgezänken“. Der Beweis dafür, dass ihr Geist krank ist, ist der rechthaberische Geist, der sie endlos debattieren lässt und sie zu zahlreichen, unsinnigen Spekulationen führt. Die Politik, auch die sogenannte christliche, ist voll davon.

Das kranke Denken der falschen Lehrer zeigt sich in ihren kleinlichen Haarspaltereien und pseudointellektuellen Theorien, bei denen sich alles um lächerliche Wortunterscheidungen dreht. Solche Leute sind krank und bilden einen Herd für Verunreinigungen. Wer sich mit ihnen einlässt, zieht sich ebenfalls Krankheiten zu. Denn was entsteht aus ihrem Denken? „Neid, Streit, Lästerungen, böse Verdächtigungen.“ Der Kontrast zwischen dem, was an Worten und Lehre krank macht, und dem, was gesund ist und zur Gesundung führt, wird hier ganz deutlich dargestellt.

Bei ihrer Streitsucht und ihren Wortgezänken sind solche Leute neidisch auf den, der besser debattieren kann, überzeugender wirkt und mehr Anhänger für sich gewinnt. Man ist neidisch auf das, was ein anderer besitzt, und möchte das selbst haben. Statt Meinungsverschiedenheiten beizulegen, entsteht Entfremdung und Streit. Um trotzdem recht zu behalten, zieht man dann über den anderen her. Es werden Lügen weitererzählt und dem Gegner sogar böse Motive unterstellt.

1Tim 6,5. So geht das in einem fort. Ohne aufzuhören, stiften diese Menschen Unruhe. Ihr Denken ist verdorben. Sie sind nicht mehr in der Lage, normal auf die Wahrheit zu reagieren, und haben jeden Realitätssinn verloren. Von ihnen wird gesagt, dass sie „die Wahrheit verloren haben“. Früher wussten sie einmal, was Gott in Christus offenbart hat. Aber das ist ihnen abhandengekommen, weil sie nicht mehr den gesunden Worten und der gesunden Lehre beigetreten sind. Du siehst, in welch einen Abwärtssog du gerätst, wenn du menschliche Vorstellungen dem Wort Gottes vorziehst.

Bei all ihrem Unverstand glaubten sie auch noch, „die Gottseligkeit sei ein Mittel zum Gewinn“. Dazu hatten sie auch allen Grund. Sie ließen sich für ihre verrückten Vorstellungen bezahlen, und die Leute taten das auch noch gern. Werden nicht auch heute Theologen von Kirchen finanziell unterstützt, damit sie ihre törichten Gedankengänge in Wort und Schrift verbreiten können? Für ihre ungeheuerlichen Hirngespinste werden sie prompt bezahlt. Das genießen die Leute. Ob es wahr ist, interessiert sie nicht. Ein Beispiel dafür aus jüngerer Zeit ist das Buch Sakrileg – Der Da Vinci Code.

Was für ein Vorrecht, dass du alles an der unveränderlichen Norm des Wortes Gottes prüfen kannst. Darauf möchte ich dich am Schluss dieses Abschnittes doch gern noch eben hinweisen.

Lies noch einmal 1. Timotheus 6,1–5.

Frage oder Aufgabe: Wie empfindest du deinen Platz in der Gesellschaft?

Verse 6-11

Reich werden wollen und der Mensch Gottes


1Tim 6,6. Paulus leugnet nicht, dass Gottseligkeit Gewinn bringt. Nur fügt er dem noch „Genügsamkeit“ hinzu. Er weiß, wovon er redet (Phil 4,11-15). Seine Genügsamkeit oder Zufriedenheit ist die Folge der Abhängigkeit von Gott. Wenn du wirklich zufrieden bist, geht es dir nicht um äußere Dinge, sondern um den Herrn, der für alles sorgt, was du nötig hast. Zufriedenheit kann auch eine Folge eigener Anstrengung sein. So wollten sich die Stoiker beispielsweise durch nichts beeinflussen lassen und alles so hinnehmen, wie es kam. Das mag nach Zufriedenheit aussehen, ist aber Härte und das Ergebnis eigener Willenskraft.

Zufriedenheit muss deshalb mit Gottseligkeit gepaart sein. Das führt dann nicht einfach nur zum Gewinn, sondern ist wirklich „ein großer Gewinn“. Dieser Gewinn lässt sich nicht in harter Währung beziffern, sondern bedeutet einen geistlichen Gewinn. Wo etwas in Gemeinschaft mit Gott geschieht und man die Ehre Gottes im Blick hat, wird man geistlich reicher.

1Tim 6,7. Was hattest du bei dir, als du auf die Welt kamst, als du also geboren wurdest? Nichts. Du wirst sicher mit Hiob übereinstimmen, der gesagt hat: „Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen“ (Hiob 1,21; Pred 5,14). Weißt du, was du aus der Welt mitnehmen kannst, wenn du sie wieder verlassen musst? Auch nichts (Ps 49,14; 15). Am Anfang und am Ende des Lebens lernt man, den wirklichen Wert der materiellen Dinge richtig einzuschätzen. Es geht darum, zu erkennen, wie relativ alles ist, was du an Geld und Gut in diesem Leben erwerben kannst. Du kannst das alles im Lauf deines Lebens ganz schnell verlieren (Spr 23,4; 5). Jedenfalls musst du alles zurücklassen, wenn du die Welt verlässt. Vielleicht kennst du das Sprichwort: Das letzte Hemd hat keine Taschen.

1Tim 6,8. Wenn du „Nahrung und Bedeckung“ hast, verfügst du über die grundlegenden Dinge, die du zum Leben brauchst (5Mo 10,18; Mt 6,25-32). Wenn du damit zufrieden bist (Heb 13,5), bist du ein glücklicher Mensch. Es bewahrt dich davor, ständig mit materiellen Dingen beschäftigt zu sein, so wie du das bei den Menschen der Welt um dich herum wahrnimmst. Diese Aufforderung zur Zufriedenheit darfst du natürlich nicht dazu missbrauchen, die Faulheit schönzureden (2Thes 3,10). Es geht darum, dass du nicht fieberhaft nach immer mehr Luxus strebst.

1Tim 6,9. Das alles bedeutet nun nicht, dass es verkehrt wäre, reich zu sein. Wenn jemand reich ist, kann das eine Folge des Segens des Herrn sein (1Mo 13,2; Spr 22,2; 1Sam 2,7). Verkehrt ist es jedoch, „reich werden zu wollen“. Es ist auch wichtig, sich bewusst zu sein, dass Reichtum eine Gefahr für das Glaubensleben sein kann (Mt 13,22). Er kann sogar zu einem Hindernis für die Errettung werden (Mt 19,23; 24).

Wenn du reich werden willst, wirst du ganz sicher „in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden“ fallen. Du wärst nicht der Erste, der in Versuchung gerät, durch Glücksspiel, Wetten und Börsenspekulationen reich zu werden. Reich werden zu wollen, bedeutet, sich durch „unvernünftige und schädliche Begierden“ mitreißen zu lassen. Dann brauchst du auch nicht zu beten: „Führe uns nicht in Versuchung“, denn du bist dann zielstrebig darauf aus, reich zu werden.

Nach der „Versuchung“ und dem „Fallstrick“ erwartet dich am Ende „Verderben und Untergang“. Darin versinkst du dann. Das Wort „versenken“ (o. versinken) weist auf ein Schiff hin, das versinkt, weil es überladen ist. Siehe Lukas 5,7 (Lk 5,7), die einzige Stelle im Neuen Testament, wo das Wort sonst noch vorkommt und wo es im wörtlichen Sinn gebraucht wird. Hier geht es um eine Seele, die von der Sucht nach Reichtum besessen ist und nun im Meer ihrer Begierden immer weiter versinkt. Der unvernünftige Umgang mit Geld, mit dem Wunsch, immer mehr zu bekommen, hat schon viele ins Verderben gestürzt.

1Tim 6,10. „Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen.“ Diesen Vers musst du gründlich auf dich einwirken lassen. Geldliebe ist eine Form von Habsucht, die ihrem Wesen nach Götzendienst ist (Kol 3,5; Eph 5,5). Sie ist nicht die Wurzel, sondern eine Wurzel, wohl aber eine Wurzel, aus der alle möglichen Formen des Bösen hervorkommen. Es gibt noch mehr Wurzeln, aus denen Böses hervorkommt, aber es gibt nichts Böses, das nicht aus dieser Wurzel hervorkommen kann.

Die Warnung ist ernst und eindringlich: Wenn du danach strebst, reich zu werden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du vom Glauben abirrst! Dein Bekenntnis, ein Christ zu sein, ist mit Geldliebe unvereinbar. Deine Liebe zum Geld, in welche Form von Luxus du das auch umsetzen magst, wird deine Augen für all das verschließen, was Christus dir zu bieten hat. Alle Glaubenswahrheiten werden dir dann nichts mehr bedeuten.

Wenn Geldliebe eine reale Gefahr für dich ist, sieh dir Menschen an, die sich ebenfalls dadurch leiten ließen. Da gibt es Geschichten bitterer Erfahrungen, kaputter Familienverhältnisse, zügelloser und verschwenderischer Kinder, ständiger Angst vor Verlust. Das alles gehört unvermeidbar dazu, wenn du Reichtum zu deinem Lebensziel gemacht hast. Denk schließlich auch an das Danach (Lk 12,20; 21). Was für eine Enttäuschung muss es sein, auf dem Sterbebett entdecken zu müssen, dass du von allem irdischen Reichtum nichts mitnehmen kannst. Das sind einige der „vielen Schmerzen“, mit denen du dich dann selbst „durchbohrst“.

1Tim 6,11a. Paulus kommt nun mit einer Alternative, mit einer völlig anderen Lebensperspektive. Er leitet sie ein mit den Worten: „Du aber, o Mensch Gottes“. Ein Mensch Gottes ist jemand, der in seinem Leben und seinem Verhalten die Kennzeichen Gottes in einer gottentfremdeten Welt sichtbar werden lässt. Das kann ein Mann oder eine Frau sein. Im Neuen Testament findet sich dieser Ausdruck nur noch in 2. Timotheus 3 (2Tim 3,17). Im Alten Testament wird so jemand als „Mann Gottes“ bezeichnet (Mose in 5Mo 33,1; David in 2Chr 8,14; Elia in 1Kön 17,18; Elisa in 2Kön 4,7; siehe auch 1Kön 12,22; 1Kön 13,1; 1Kön 20,28; 2Chr 25,7; Jer 35,4).

Ein „Mensch Gottes“ ist ein Mensch, mit dem Gott seinen Namen verbindet, weil dieser Mensch im Volk Gottes, das Gottes Rechte nicht (mehr) beachtet, für diese Rechte eintritt. Ein Mensch Gottes ist ein Einzelner, der treu Gottes Interessen inmitten der von Ihm abgewichenen Masse vertritt. In einem solchen Menschen gibt Gott zu erkennen, wer Er ist. Timotheus war solch ein Mensch. Macht ihn das zu einem Menschen, der über alle Versuchungen erhaben ist? Sicher nicht. Die erste Aufforderung, die an ihn gerichtet wird, lautet: „Fliehe diese Dinge.“ Er wird davor gewarnt, zu meinen, er stünde über diesen Versuchungen, und das solltest du ebenso wenig meinen.

Fliehen ist kein Zeichen von Schwachheit, sondern zeigt Charakter und Selbsterkenntnis. „Diese Dinge“, das ist die Geldliebe und was damit zusammenhängt. Auch für dich als junger Gläubiger ist die Aufforderung, zu „fliehen“, äußerst wichtig. Du bist für die Reklame, die jede Woche im Briefkasten liegt und die täglich durch die Medien wie eine Flutwelle über dich hinwegrollt, nicht empfindungslos. Du musst dich davor verschließen und den Herrn um das bitten, was du brauchst.

Vor Dingen, die eine große Versuchung bilden, weil sie dein sündiges Fleisch ansprechen, solltest du stets fliehen. Solche Fälle sind für dein geistliches Leben eine große Gefahr. Deshalb heißt es auch: „Flieht die Hurerei“ (1Kor 6,18), „Flieht den Götzendienst“ (1Kor 10,14), und: „Die jugendlichen Begierden aber fliehe“ (2Tim 2,22). Josef ist ein anschauliches Beispiel für jemanden, der vor der Hurerei floh (1Mo 39,12).

Es gibt übrigens auch Fälle, wo du nicht fliehen, sondern widerstehen sollst. Das ist dann der Fall, wenn der Teufel sich als Widersacher des Glaubens zeigt (Jak 4,7; 1Pet 5,9; Eph 6,12; 13). In diesen Fällen geht es um dein Zeugnis gegenüber der Welt. Der Feind möchte, dass du davor zurückschreckst. Wenn du dich dann auf die Flucht begibst, bist du ein Verlierer. Diese beiden Fälle dürfen deshalb nicht miteinander verwechselt werden. Du solltest also wissen, wann du fliehen und wann du standhaft im Glauben widerstehen musst.

Die Aufforderung, zu fliehen, betrifft eine Seite deines Lebens als Christ. Und diese Seite ist ganz wichtig. Aber es gibt auch noch eine andere Seite. Du kannst nun und du musst auch zeigen, dass dein Leben als Christ auch beinhaltet, nach gewissen Dingen zu streben und zu kämpfen. Diese Seite werden wir uns im folgenden Abschnitt ansehen.

1Tim 6,11b. Timotheus wird also einerseits aufgefordert zu fliehen, andererseits soll er aber auch nach Dingen streben und kämpfen. Es geht hier um eine immer wiederkehrende und fortwährende Aktivität. Du wirst damit nie fertig. Du kannst nicht sagen, dass der Moment in deinem Leben kommen wird, wo du nicht mehr fliehen, Dingen nachstreben und kämpfen musst.

Nach dem Negativen (aber dem notwendigen „Fliehen“) folgt nun das Positive: Du musst deine Energie einsetzen, um nach etwas zu streben oder zu jagen (Röm 14,19; Phil 3,12; 14; 1Thes 5,15; Heb 12,14). In diesem Wort liegt eine Aktivität sowie ein zügiges und zielgerichtetes Handeln. Dabei geht es darum, dass die genannten Dinge, nach denen du streben solltest, ein praktischer Bestandteil deines Lebens werden.

Als Erstes wird Gerechtigkeit genannt. Damit ist nicht die Gerechtigkeit aus Gott gemeint, die du aufgrund des Glaubens empfangen hast (Phil 3,9b), so dass du dich nicht mehr vor der Hölle zu fürchten brauchst. Nein, hier geht es um das, was sich in deinem Leben zeigt. Es geht darum, dass dein Reden und Handeln gerecht ist. Das ist der Fall, wenn es mit den Rechten Gottes übereinstimmt. Du wirst dann niemandem etwas vorenthalten, sondern jedem das geben, worauf er ein Anrecht hat. Das kann sich auf Geld beziehen, aber auch auf die Art und Weise, wie du deine Zeit als Arbeitnehmer zubringst, oder auf die Ehre, die du jemandem erweist.

Das Nächste, nach dem es zu streben gilt, ist „Gottseligkeit“. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, bedeutet Gottseligkeit Ehrfurcht vor Gott und eine auf Ihn ausgerichtete Haltung, die Ihm wohlgefällig ist. Das beinhaltet, dass du Gott gegenüber die richtige Haltung einnimmst. Du ehrst Ihn, wenn du gottesfürchtig lebst. Das hat nichts mit Angst vor Gott zu tun, sondern mit einer Angst vor dir selbst, etwas zu tun, was Ihn verunehren könnte.

In Bezug auf „Glauben“ gilt das Gleiche wie bei „Gerechtigkeit“. Es geht hier nicht um den errettenden Glauben, der dir das Bewusstsein gibt, ein Kind Gottes zu sein, sondern um das praktische Glaubensvertrauen. Es ist eine Aufforderung, dich anzustrengen, Gott in allen Dingen des täglichen Lebens zu vertrauen, obwohl du Ihn nicht siehst. Ein Leben des Glaubens steht einem Leben gegenüber, bei dem man sich nur von dem leiten lässt, was man sieht und was greifbar ist. Halte daran fest, dass die Dinge, die du siehst, zeitlich sind, die Dinge aber, die du nicht siehst, ewig.

Vielleicht hättest du erwartet, dass „Liebe“ an erster Stelle gestanden hätte. Das ist also nicht der Fall. In einer christlichen Welt, wo viele tun, was recht ist in ihren Augen, geht es in erster Linie darum, nach Gerechtigkeit zu streben. Das heißt aber nicht, dass es ohne Liebe ginge. Nach Liebe zu streben, heißt, in der Liebe zuzunehmen. Deine Liebe zu Gott, zu deinen Brüdern und Schwestern sowie zu deinem Nächsten im Allgemeinen muss wachsen. Liebe ist das Wesen Gottes (1Joh 4,8; 16). Er will, dass wir diese Liebe praktisch sichtbar werden lassen.

„Ausharren“ ist nötig, weil wir in einer Welt leben, die darauf aus ist, uns das Leben als Mensch Gottes schwer zu machen. Als Mensch Gottes muss man gegen den Strom schwimmen und darf nicht aufgeben. Solange wir noch nicht beim Herrn sind, haben wir Ausharren nötig. Schöne Beispiele dafür hast du in Kaleb (5Mo 1,36 und Jos 14,8; 9; 14) und in den Gläubigen der Anfangszeit der Gemeinde (Apg 2,42). Um auszuharren, darfst du dich auf die Hilfe Gottes stützen, der „der Gott es Ausharrens“ genannt wird (Röm 15,5).

„Sanftmut des Geistes“ ist das abschließende Kennzeichen des Menschen Gottes. Das zeigt uns die Gesinnung, in der wir ausharren sollen. Bei allem Widerstand, der dir begegnet, besteht die Gefahr, bitter zu werden oder dich aufzulehnen oder Böses mit Bösem zu vergelten. Ein Mensch Gottes reagiert jedoch so, wie der Herr Jesus es getan hat (Mt 11,29). Dann bestehst du nicht auf deinen eigenen Rechten, sondern siehst davon zugunsten anderer gerade ab.

Lies noch einmal 1. Timotheus 6,6–11.

Frage oder Aufgabe: Welche Rolle spielt Geld in deinem Leben?

Verse 6-11

Reich werden wollen und der Mensch Gottes


1Tim 6,6. Paulus leugnet nicht, dass Gottseligkeit Gewinn bringt. Nur fügt er dem noch „Genügsamkeit“ hinzu. Er weiß, wovon er redet (Phil 4,11-15). Seine Genügsamkeit oder Zufriedenheit ist die Folge der Abhängigkeit von Gott. Wenn du wirklich zufrieden bist, geht es dir nicht um äußere Dinge, sondern um den Herrn, der für alles sorgt, was du nötig hast. Zufriedenheit kann auch eine Folge eigener Anstrengung sein. So wollten sich die Stoiker beispielsweise durch nichts beeinflussen lassen und alles so hinnehmen, wie es kam. Das mag nach Zufriedenheit aussehen, ist aber Härte und das Ergebnis eigener Willenskraft.

Zufriedenheit muss deshalb mit Gottseligkeit gepaart sein. Das führt dann nicht einfach nur zum Gewinn, sondern ist wirklich „ein großer Gewinn“. Dieser Gewinn lässt sich nicht in harter Währung beziffern, sondern bedeutet einen geistlichen Gewinn. Wo etwas in Gemeinschaft mit Gott geschieht und man die Ehre Gottes im Blick hat, wird man geistlich reicher.

1Tim 6,7. Was hattest du bei dir, als du auf die Welt kamst, als du also geboren wurdest? Nichts. Du wirst sicher mit Hiob übereinstimmen, der gesagt hat: „Nackt bin ich aus meiner Mutter Leib gekommen“ (Hiob 1,21; Pred 5,14). Weißt du, was du aus der Welt mitnehmen kannst, wenn du sie wieder verlassen musst? Auch nichts (Ps 49,14; 15). Am Anfang und am Ende des Lebens lernt man, den wirklichen Wert der materiellen Dinge richtig einzuschätzen. Es geht darum, zu erkennen, wie relativ alles ist, was du an Geld und Gut in diesem Leben erwerben kannst. Du kannst das alles im Lauf deines Lebens ganz schnell verlieren (Spr 23,4; 5). Jedenfalls musst du alles zurücklassen, wenn du die Welt verlässt. Vielleicht kennst du das Sprichwort: Das letzte Hemd hat keine Taschen.

1Tim 6,8. Wenn du „Nahrung und Bedeckung“ hast, verfügst du über die grundlegenden Dinge, die du zum Leben brauchst (5Mo 10,18; Mt 6,25-32). Wenn du damit zufrieden bist (Heb 13,5), bist du ein glücklicher Mensch. Es bewahrt dich davor, ständig mit materiellen Dingen beschäftigt zu sein, so wie du das bei den Menschen der Welt um dich herum wahrnimmst. Diese Aufforderung zur Zufriedenheit darfst du natürlich nicht dazu missbrauchen, die Faulheit schönzureden (2Thes 3,10). Es geht darum, dass du nicht fieberhaft nach immer mehr Luxus strebst.

1Tim 6,9. Das alles bedeutet nun nicht, dass es verkehrt wäre, reich zu sein. Wenn jemand reich ist, kann das eine Folge des Segens des Herrn sein (1Mo 13,2; Spr 22,2; 1Sam 2,7). Verkehrt ist es jedoch, „reich werden zu wollen“. Es ist auch wichtig, sich bewusst zu sein, dass Reichtum eine Gefahr für das Glaubensleben sein kann (Mt 13,22). Er kann sogar zu einem Hindernis für die Errettung werden (Mt 19,23; 24).

Wenn du reich werden willst, wirst du ganz sicher „in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden“ fallen. Du wärst nicht der Erste, der in Versuchung gerät, durch Glücksspiel, Wetten und Börsenspekulationen reich zu werden. Reich werden zu wollen, bedeutet, sich durch „unvernünftige und schädliche Begierden“ mitreißen zu lassen. Dann brauchst du auch nicht zu beten: „Führe uns nicht in Versuchung“, denn du bist dann zielstrebig darauf aus, reich zu werden.

Nach der „Versuchung“ und dem „Fallstrick“ erwartet dich am Ende „Verderben und Untergang“. Darin versinkst du dann. Das Wort „versenken“ (o. versinken) weist auf ein Schiff hin, das versinkt, weil es überladen ist. Siehe Lukas 5,7 (Lk 5,7), die einzige Stelle im Neuen Testament, wo das Wort sonst noch vorkommt und wo es im wörtlichen Sinn gebraucht wird. Hier geht es um eine Seele, die von der Sucht nach Reichtum besessen ist und nun im Meer ihrer Begierden immer weiter versinkt. Der unvernünftige Umgang mit Geld, mit dem Wunsch, immer mehr zu bekommen, hat schon viele ins Verderben gestürzt.

1Tim 6,10. „Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen.“ Diesen Vers musst du gründlich auf dich einwirken lassen. Geldliebe ist eine Form von Habsucht, die ihrem Wesen nach Götzendienst ist (Kol 3,5; Eph 5,5). Sie ist nicht die Wurzel, sondern eine Wurzel, wohl aber eine Wurzel, aus der alle möglichen Formen des Bösen hervorkommen. Es gibt noch mehr Wurzeln, aus denen Böses hervorkommt, aber es gibt nichts Böses, das nicht aus dieser Wurzel hervorkommen kann.

Die Warnung ist ernst und eindringlich: Wenn du danach strebst, reich zu werden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du vom Glauben abirrst! Dein Bekenntnis, ein Christ zu sein, ist mit Geldliebe unvereinbar. Deine Liebe zum Geld, in welche Form von Luxus du das auch umsetzen magst, wird deine Augen für all das verschließen, was Christus dir zu bieten hat. Alle Glaubenswahrheiten werden dir dann nichts mehr bedeuten.

Wenn Geldliebe eine reale Gefahr für dich ist, sieh dir Menschen an, die sich ebenfalls dadurch leiten ließen. Da gibt es Geschichten bitterer Erfahrungen, kaputter Familienverhältnisse, zügelloser und verschwenderischer Kinder, ständiger Angst vor Verlust. Das alles gehört unvermeidbar dazu, wenn du Reichtum zu deinem Lebensziel gemacht hast. Denk schließlich auch an das Danach (Lk 12,20; 21). Was für eine Enttäuschung muss es sein, auf dem Sterbebett entdecken zu müssen, dass du von allem irdischen Reichtum nichts mitnehmen kannst. Das sind einige der „vielen Schmerzen“, mit denen du dich dann selbst „durchbohrst“.

1Tim 6,11a. Paulus kommt nun mit einer Alternative, mit einer völlig anderen Lebensperspektive. Er leitet sie ein mit den Worten: „Du aber, o Mensch Gottes“. Ein Mensch Gottes ist jemand, der in seinem Leben und seinem Verhalten die Kennzeichen Gottes in einer gottentfremdeten Welt sichtbar werden lässt. Das kann ein Mann oder eine Frau sein. Im Neuen Testament findet sich dieser Ausdruck nur noch in 2. Timotheus 3 (2Tim 3,17). Im Alten Testament wird so jemand als „Mann Gottes“ bezeichnet (Mose in 5Mo 33,1; David in 2Chr 8,14; Elia in 1Kön 17,18; Elisa in 2Kön 4,7; siehe auch 1Kön 12,22; 1Kön 13,1; 1Kön 20,28; 2Chr 25,7; Jer 35,4).

Ein „Mensch Gottes“ ist ein Mensch, mit dem Gott seinen Namen verbindet, weil dieser Mensch im Volk Gottes, das Gottes Rechte nicht (mehr) beachtet, für diese Rechte eintritt. Ein Mensch Gottes ist ein Einzelner, der treu Gottes Interessen inmitten der von Ihm abgewichenen Masse vertritt. In einem solchen Menschen gibt Gott zu erkennen, wer Er ist. Timotheus war solch ein Mensch. Macht ihn das zu einem Menschen, der über alle Versuchungen erhaben ist? Sicher nicht. Die erste Aufforderung, die an ihn gerichtet wird, lautet: „Fliehe diese Dinge.“ Er wird davor gewarnt, zu meinen, er stünde über diesen Versuchungen, und das solltest du ebenso wenig meinen.

Fliehen ist kein Zeichen von Schwachheit, sondern zeigt Charakter und Selbsterkenntnis. „Diese Dinge“, das ist die Geldliebe und was damit zusammenhängt. Auch für dich als junger Gläubiger ist die Aufforderung, zu „fliehen“, äußerst wichtig. Du bist für die Reklame, die jede Woche im Briefkasten liegt und die täglich durch die Medien wie eine Flutwelle über dich hinwegrollt, nicht empfindungslos. Du musst dich davor verschließen und den Herrn um das bitten, was du brauchst.

Vor Dingen, die eine große Versuchung bilden, weil sie dein sündiges Fleisch ansprechen, solltest du stets fliehen. Solche Fälle sind für dein geistliches Leben eine große Gefahr. Deshalb heißt es auch: „Flieht die Hurerei“ (1Kor 6,18), „Flieht den Götzendienst“ (1Kor 10,14), und: „Die jugendlichen Begierden aber fliehe“ (2Tim 2,22). Josef ist ein anschauliches Beispiel für jemanden, der vor der Hurerei floh (1Mo 39,12).

Es gibt übrigens auch Fälle, wo du nicht fliehen, sondern widerstehen sollst. Das ist dann der Fall, wenn der Teufel sich als Widersacher des Glaubens zeigt (Jak 4,7; 1Pet 5,9; Eph 6,12; 13). In diesen Fällen geht es um dein Zeugnis gegenüber der Welt. Der Feind möchte, dass du davor zurückschreckst. Wenn du dich dann auf die Flucht begibst, bist du ein Verlierer. Diese beiden Fälle dürfen deshalb nicht miteinander verwechselt werden. Du solltest also wissen, wann du fliehen und wann du standhaft im Glauben widerstehen musst.

Die Aufforderung, zu fliehen, betrifft eine Seite deines Lebens als Christ. Und diese Seite ist ganz wichtig. Aber es gibt auch noch eine andere Seite. Du kannst nun und du musst auch zeigen, dass dein Leben als Christ auch beinhaltet, nach gewissen Dingen zu streben und zu kämpfen. Diese Seite werden wir uns im folgenden Abschnitt ansehen.

1Tim 6,11b. Timotheus wird also einerseits aufgefordert zu fliehen, andererseits soll er aber auch nach Dingen streben und kämpfen. Es geht hier um eine immer wiederkehrende und fortwährende Aktivität. Du wirst damit nie fertig. Du kannst nicht sagen, dass der Moment in deinem Leben kommen wird, wo du nicht mehr fliehen, Dingen nachstreben und kämpfen musst.

Nach dem Negativen (aber dem notwendigen „Fliehen“) folgt nun das Positive: Du musst deine Energie einsetzen, um nach etwas zu streben oder zu jagen (Röm 14,19; Phil 3,12; 14; 1Thes 5,15; Heb 12,14). In diesem Wort liegt eine Aktivität sowie ein zügiges und zielgerichtetes Handeln. Dabei geht es darum, dass die genannten Dinge, nach denen du streben solltest, ein praktischer Bestandteil deines Lebens werden.

Als Erstes wird Gerechtigkeit genannt. Damit ist nicht die Gerechtigkeit aus Gott gemeint, die du aufgrund des Glaubens empfangen hast (Phil 3,9b), so dass du dich nicht mehr vor der Hölle zu fürchten brauchst. Nein, hier geht es um das, was sich in deinem Leben zeigt. Es geht darum, dass dein Reden und Handeln gerecht ist. Das ist der Fall, wenn es mit den Rechten Gottes übereinstimmt. Du wirst dann niemandem etwas vorenthalten, sondern jedem das geben, worauf er ein Anrecht hat. Das kann sich auf Geld beziehen, aber auch auf die Art und Weise, wie du deine Zeit als Arbeitnehmer zubringst, oder auf die Ehre, die du jemandem erweist.

Das Nächste, nach dem es zu streben gilt, ist „Gottseligkeit“. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, bedeutet Gottseligkeit Ehrfurcht vor Gott und eine auf Ihn ausgerichtete Haltung, die Ihm wohlgefällig ist. Das beinhaltet, dass du Gott gegenüber die richtige Haltung einnimmst. Du ehrst Ihn, wenn du gottesfürchtig lebst. Das hat nichts mit Angst vor Gott zu tun, sondern mit einer Angst vor dir selbst, etwas zu tun, was Ihn verunehren könnte.

In Bezug auf „Glauben“ gilt das Gleiche wie bei „Gerechtigkeit“. Es geht hier nicht um den errettenden Glauben, der dir das Bewusstsein gibt, ein Kind Gottes zu sein, sondern um das praktische Glaubensvertrauen. Es ist eine Aufforderung, dich anzustrengen, Gott in allen Dingen des täglichen Lebens zu vertrauen, obwohl du Ihn nicht siehst. Ein Leben des Glaubens steht einem Leben gegenüber, bei dem man sich nur von dem leiten lässt, was man sieht und was greifbar ist. Halte daran fest, dass die Dinge, die du siehst, zeitlich sind, die Dinge aber, die du nicht siehst, ewig.

Vielleicht hättest du erwartet, dass „Liebe“ an erster Stelle gestanden hätte. Das ist also nicht der Fall. In einer christlichen Welt, wo viele tun, was recht ist in ihren Augen, geht es in erster Linie darum, nach Gerechtigkeit zu streben. Das heißt aber nicht, dass es ohne Liebe ginge. Nach Liebe zu streben, heißt, in der Liebe zuzunehmen. Deine Liebe zu Gott, zu deinen Brüdern und Schwestern sowie zu deinem Nächsten im Allgemeinen muss wachsen. Liebe ist das Wesen Gottes (1Joh 4,8; 16). Er will, dass wir diese Liebe praktisch sichtbar werden lassen.

„Ausharren“ ist nötig, weil wir in einer Welt leben, die darauf aus ist, uns das Leben als Mensch Gottes schwer zu machen. Als Mensch Gottes muss man gegen den Strom schwimmen und darf nicht aufgeben. Solange wir noch nicht beim Herrn sind, haben wir Ausharren nötig. Schöne Beispiele dafür hast du in Kaleb (5Mo 1,36 und Jos 14,8; 9; 14) und in den Gläubigen der Anfangszeit der Gemeinde (Apg 2,42). Um auszuharren, darfst du dich auf die Hilfe Gottes stützen, der „der Gott es Ausharrens“ genannt wird (Röm 15,5).

„Sanftmut des Geistes“ ist das abschließende Kennzeichen des Menschen Gottes. Das zeigt uns die Gesinnung, in der wir ausharren sollen. Bei allem Widerstand, der dir begegnet, besteht die Gefahr, bitter zu werden oder dich aufzulehnen oder Böses mit Bösem zu vergelten. Ein Mensch Gottes reagiert jedoch so, wie der Herr Jesus es getan hat (Mt 11,29). Dann bestehst du nicht auf deinen eigenen Rechten, sondern siehst davon zugunsten anderer gerade ab.

Lies noch einmal 1. Timotheus 6,6–11.

Frage oder Aufgabe: Welche Rolle spielt Geld in deinem Leben?

Verse 12-13

Streben, kämpfen, ergreifen, bezeugen


1Tim 6,12. Wenn du nach den im vorigen Abschnitt genannten Eigenschaften strebst, bist du gut darauf vorbereitet, „den guten Kampf des Glaubens“ zu kämpfen. Wie bereits gesagt, kann man in der Welt nicht als ein Mensch Gottes leben, ohne dabei Widerstand zu erfahren. Wer als Mensch Gottes lebt, kann Kampf nicht vermeiden.

Bei dem Kämpfen hier geht es eigentlich nicht darum, Krieg zu führen. Natürlich hast du es mit einem Feind zu tun, der Widerstand leistet. Doch du wirst nicht aufgerufen, dich auf den Widersacher zu konzentrieren, sondern auf Gott. Hier geht es deshalb auch nicht um den Kampf gegen einen Feind, sondern um das Kämpfen in einem Wettkampf, bei dem es darum geht, entsprechend den Regeln zu kämpfen. Die Regeln wurden im Vorhergehenden genannt. Man hat dann die Kraft, den guten Kampf zu kämpfen und den Preis zu gewinnen.

Der gute Kampf ist der Kampf des Glaubens. Ein Mensch Gottes setzt sich dafür ein, alles, was den Glauben ausmacht und was ihn beinhaltet, bis zum Ende seines Lebens hier auf der Erde festzuhalten. Wenn du ein Mensch Gottes sein willst, darfst du keine Glaubenswahrheit aufgeben. Das heißt, dass du biblischen Begriffen auch die volle biblische Bedeutung zuerkennst und ihnen keine andere Bedeutung gibst. Paulus konnte sagen, dass er diesen Kampf gekämpft hatte (2Tim 4,7).

Du bist dann auch in der Lage, den nächsten Befehl auszuführen, der zu einem gewaltigen Segen führt, wenn man ihn befolgt: „Ergreife das ewige Leben.“ Das wird zu jemandem gesagt, der das ewige Leben bereits besitzt. Die Aufforderung „ergreife“ richtet sich also nicht an einen Ungläubigen, sondern an einen Gläubigen. Gemeint ist deshalb, dass du genießt, was du besitzt, dass du dich dadurch leiten lässt und dass du darin und danach lebst. Du streckst dich dann nach dem aus, was du einmal in seiner ganzen Fülle im Himmel genießen wirst. Das ewige Leben ist der Herr Jesus (1Joh 5,20). Mit Ihm Umgang zu haben, ist das Schönste, was es auf der Erde gibt und was wir im Himmel dann vollkommen genießen werden.

Das ist es, „zu dem du berufen worden bist“. Timotheus hatte den Ruf Gottes bei seiner Bekehrung gehört. Das endgültige Ziel der Berufung besteht darin, das ewige Leben in vollem Umfang und ungestört bei Ihm zu genießen. Dass er das ewige Leben besaß, hatte Timotheus „bekannt … vor vielen Zeugen“. Es war „das gute Bekenntnis“. Du kannst von außen nicht erkennen, ob jemand ewiges Leben hat. Dazu gehört ein Bekenntnis. Dabei kannst du an die Taufe denken. Das ist ein öffentliches Zeugnis, dass du mit deinem alten Leben abgerechnet hast und dass du fortan „in Neuheit des Lebens“ wandeln willst (Röm 6,4).

1Tim 6,13. Die vielen Zeugen, vor denen Timotheus einmal sein gutes Bekenntnis abgelegt hatte, waren nicht immer in seiner direkten Nähe. Wer jedoch stets bei ihm war und sein Leben beobachtete, war Gott und war der Herr Jesus. Paulus stellt Timotheus zuallererst in die Gegenwart Gottes. Er stellt Gott als denjenigen vor, „der alles am Leben erhält“. Gott ist der Erhalter des Lebens aller Menschen (1Tim 4,10). Er ist auch der „Quell des Lebens“ (Ps 36,10). Ebenso wie Timotheus darfst du dir dessen bewusst sein, dass Er dir alles gibt, damit du als sein Zeuge auftreten kannst. Du darfst Zeugnis von dem wirklichen Leben ablegen.

Danach stellt Paulus sein Kind im Glauben in die Gegenwart des Herrn Jesus. Auch Er ist ganz in das Zeugnis, das seine Jünger ablegen, einbezogen. Im Blick auf das Ablegen des guten Bekenntnisses ist Er das vollkommene Vorbild. Das kann man natürlich in Bezug auf das ganze Leben des Herrn Jesus sagen. Dennoch weist Paulus auf einen besonderen Augenblick im Leben des Herrn Jesus hin, um deutlich zu machen, worauf es beim Ablegen des guten Bekenntnisses ankommt. Das war der Augenblick, als der Herr vor Pontius Pilatus stand.

Pilatus fragt den Herrn, ob Er ein König sei. Der Herr bezeugt dann, dass Er das tatsächlich sei. Aber der Herr geht noch weiter. Er erklärt, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei, auch wenn Er ein König sei. Das macht Ihn zu einem verworfenen König. Genau darin besteht das gute Bekenntnis, das von dir erwartet wird. Du gehörst zu einem Reich, das nicht von dieser Welt ist, und zu einem verworfenen König. Wenn du vor der Welt daran festhältst und es bezeugst, bist du ein würdiger Jünger des Herrn Jesus, auf den Er mit Wohlgefallen herabblickt.

Lies noch einmal 1. Timotheus 6,12–13.

Frage oder Aufgabe: Wie legst du das gute Bekenntnis ab?

Verse 12-13

Streben, kämpfen, ergreifen, bezeugen


1Tim 6,12. Wenn du nach den im vorigen Abschnitt genannten Eigenschaften strebst, bist du gut darauf vorbereitet, „den guten Kampf des Glaubens“ zu kämpfen. Wie bereits gesagt, kann man in der Welt nicht als ein Mensch Gottes leben, ohne dabei Widerstand zu erfahren. Wer als Mensch Gottes lebt, kann Kampf nicht vermeiden.

Bei dem Kämpfen hier geht es eigentlich nicht darum, Krieg zu führen. Natürlich hast du es mit einem Feind zu tun, der Widerstand leistet. Doch du wirst nicht aufgerufen, dich auf den Widersacher zu konzentrieren, sondern auf Gott. Hier geht es deshalb auch nicht um den Kampf gegen einen Feind, sondern um das Kämpfen in einem Wettkampf, bei dem es darum geht, entsprechend den Regeln zu kämpfen. Die Regeln wurden im Vorhergehenden genannt. Man hat dann die Kraft, den guten Kampf zu kämpfen und den Preis zu gewinnen.

Der gute Kampf ist der Kampf des Glaubens. Ein Mensch Gottes setzt sich dafür ein, alles, was den Glauben ausmacht und was ihn beinhaltet, bis zum Ende seines Lebens hier auf der Erde festzuhalten. Wenn du ein Mensch Gottes sein willst, darfst du keine Glaubenswahrheit aufgeben. Das heißt, dass du biblischen Begriffen auch die volle biblische Bedeutung zuerkennst und ihnen keine andere Bedeutung gibst. Paulus konnte sagen, dass er diesen Kampf gekämpft hatte (2Tim 4,7).

Du bist dann auch in der Lage, den nächsten Befehl auszuführen, der zu einem gewaltigen Segen führt, wenn man ihn befolgt: „Ergreife das ewige Leben.“ Das wird zu jemandem gesagt, der das ewige Leben bereits besitzt. Die Aufforderung „ergreife“ richtet sich also nicht an einen Ungläubigen, sondern an einen Gläubigen. Gemeint ist deshalb, dass du genießt, was du besitzt, dass du dich dadurch leiten lässt und dass du darin und danach lebst. Du streckst dich dann nach dem aus, was du einmal in seiner ganzen Fülle im Himmel genießen wirst. Das ewige Leben ist der Herr Jesus (1Joh 5,20). Mit Ihm Umgang zu haben, ist das Schönste, was es auf der Erde gibt und was wir im Himmel dann vollkommen genießen werden.

Das ist es, „zu dem du berufen worden bist“. Timotheus hatte den Ruf Gottes bei seiner Bekehrung gehört. Das endgültige Ziel der Berufung besteht darin, das ewige Leben in vollem Umfang und ungestört bei Ihm zu genießen. Dass er das ewige Leben besaß, hatte Timotheus „bekannt … vor vielen Zeugen“. Es war „das gute Bekenntnis“. Du kannst von außen nicht erkennen, ob jemand ewiges Leben hat. Dazu gehört ein Bekenntnis. Dabei kannst du an die Taufe denken. Das ist ein öffentliches Zeugnis, dass du mit deinem alten Leben abgerechnet hast und dass du fortan „in Neuheit des Lebens“ wandeln willst (Röm 6,4).

1Tim 6,13. Die vielen Zeugen, vor denen Timotheus einmal sein gutes Bekenntnis abgelegt hatte, waren nicht immer in seiner direkten Nähe. Wer jedoch stets bei ihm war und sein Leben beobachtete, war Gott und war der Herr Jesus. Paulus stellt Timotheus zuallererst in die Gegenwart Gottes. Er stellt Gott als denjenigen vor, „der alles am Leben erhält“. Gott ist der Erhalter des Lebens aller Menschen (1Tim 4,10). Er ist auch der „Quell des Lebens“ (Ps 36,10). Ebenso wie Timotheus darfst du dir dessen bewusst sein, dass Er dir alles gibt, damit du als sein Zeuge auftreten kannst. Du darfst Zeugnis von dem wirklichen Leben ablegen.

Danach stellt Paulus sein Kind im Glauben in die Gegenwart des Herrn Jesus. Auch Er ist ganz in das Zeugnis, das seine Jünger ablegen, einbezogen. Im Blick auf das Ablegen des guten Bekenntnisses ist Er das vollkommene Vorbild. Das kann man natürlich in Bezug auf das ganze Leben des Herrn Jesus sagen. Dennoch weist Paulus auf einen besonderen Augenblick im Leben des Herrn Jesus hin, um deutlich zu machen, worauf es beim Ablegen des guten Bekenntnisses ankommt. Das war der Augenblick, als der Herr vor Pontius Pilatus stand.

Pilatus fragt den Herrn, ob Er ein König sei. Der Herr bezeugt dann, dass Er das tatsächlich sei. Aber der Herr geht noch weiter. Er erklärt, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei, auch wenn Er ein König sei. Das macht Ihn zu einem verworfenen König. Genau darin besteht das gute Bekenntnis, das von dir erwartet wird. Du gehörst zu einem Reich, das nicht von dieser Welt ist, und zu einem verworfenen König. Wenn du vor der Welt daran festhältst und es bezeugst, bist du ein würdiger Jünger des Herrn Jesus, auf den Er mit Wohlgefallen herabblickt.

Lies noch einmal 1. Timotheus 6,12–13.

Frage oder Aufgabe: Wie legst du das gute Bekenntnis ab?

Verse 14-21

Lobpreis und letzte Ermahnungen


1Tim 6,14. Das Gebot, das Paulus ihm mitgeteilt hatte (nämlich den guten Kampf zu kämpfen), sollte Timotheus „unbefleckt und unsträflich bewahren“. Du kannst bei dem Wort „bewahren“ an gehorchen denken (Joh 8,51; Joh 14,21), es kann aber auch das Festhalten an dem ursprünglichen Zustand einer Sache bedeuten. Es sollte nicht durch menschliche Meinungen befleckt, sondern unverfälscht weitergegeben werden.

Das scheint ein fast unmöglicher Auftrag zu sein. Wie kannst du so etwas festhalten? Indem du deinen Blick auf die „Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus“ richtest. Bis zu diesem Augenblick sollte Timotheus sich dem ihm gegebenen Auftrag widmen, und das gilt auch für dich. Der Herr Jesus hat verheißen, bald wiederzukommen und seinen Lohn mitzubringen (Off 22,12). Dabei geht es nicht um sein Wiederkommen für die Gemeinde. Das hat nichts mit Lohn zu tun. Wenn Er jedoch die Gemeinde entrückt hat (1Thes 4,15-18), wird Er danach mit allen seinen Heiligen auf die Erde kommen (1Thes 4,14). Dann wird Er das Friedensreich auf der Erde aufrichten. Alle, die Ihm gedient haben, wird Er dann entsprechend der Treue belohnen, mit der sie Ihm gedient haben, als Er noch verworfen war. Ist das kein schönes Motiv, um in dem guten Kampf durchzuhalten?

1Tim 6,15. Jedenfalls führt der Gedanke an dieses gewaltige Ereignis den Apostel zum Lobpreis. Bei dieser Erscheinung wird der „selige und alleinige Machthaber“ sich öffentlich zeigen. Derjenige, der sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen ließ, als Er hier auf der Erde war, wird sich dann als Machthaber offenbaren. Er ist niemand anderes als „der selige Gott“ (1Tim 1,11). Er braucht nichts, was außerhalb seiner selbst liegt, um selig zu sein. Nichts kann seine ewige Ruhe, seinen vollkommenen Frieden und seine tiefe Seligkeit stören (Hiob 35,5-7). Er ist auch „der alleinige Gott“, der niemanden seinesgleichen hat. Nichts und niemand steht mit Ihm auf einer Stufe.

Er lenkt und beherrscht alles. Dabei braucht Er niemanden. Er ist in allem souverän. Er herrscht über Leben und Tod und lenkt alles nach seinem Wohlgefallen und nach seiner Weisheit (Ps 89,10-12). In Ihm wohnt alle Macht. Er ist der „König der Könige und Herr der Herren“ (Off 17,14; Off 19,16). Seiner universellen Herrschaft unterstehen auch alle Machthaber der Erde (1Chr 29,11; 12).

Der Zeitpunkt, an dem der Herr Jesus erscheinen wird, liegt einzig und allein in den Händen Gottes (Sach 14,7; Mt 24,36; Apg 1,7). Wenn Er erscheinen wird, wird jedes Auge Ihn äußerlich als Herrscher, König und Herrn erkennen (Off 1,7).

1Tim 6,16. Aber es gibt auch Merkmale, die man nicht sehen kann. Paulus rühmt in seinem Lobpreis auch die innere Größe Gottes. Er ist nicht dem Tod unterworfen. Er, „der allein Unsterblichkeit hat“, kann nicht sterben.

Unsterblichkeit bedeutet mehr als ein Leben ohne Ende: Es ist ein für den Tod unantastbarer Zustand. Es bedeutet auch mehr, als nicht zu sterben. In dem Augenblick, als Adam und Eva sündigten, starben sie nicht den leiblichen Tod, wohl aber den geistlichen Tod. Jeder Mensch, der kein Leben aus Gott hat, ist geistlich tot. Wer sich bekehrt, empfängt Leben aus Gott und wird beim Kommen des Herrn mit Unsterblichkeit bekleidet werden (1Kor 15,53; 54). Das macht ihn dann für den Tod unantastbar.

Gott, der sich selbst in seinem Sohn gezeigt hat (Joh 1,14; Joh 14,9), ist ein Gott, „der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann“ (vgl. 2Mo 33,20; Joh 1,18; 1Joh 4,12; Kol 1,15). Nie werden wir etwas von Gott außerhalb seines Sohnes erkennen können. Wo immer Gott sich offenbart, tut Er das durch seinen Sohn.

Tief unter dem Eindruck der gewaltigen Größe und Majestät Gottes preist Paulus Ihn, „dem Ehre sei und ewige Macht! Amen.“ Paulus drückt hier keinen Wunsch aus, sondern bezeugt mit einem kräftigen „Amen“, dass Gott aller Ehrbezeugung würdig ist und eine sich nie verringernde Kraft besitzt. Alle seine Werke werden Ihn preisen, ob es Werke der alten oder Werke der neuen Schöpfung sind. Durch seine ewige Macht wird Er sie dazu befähigen.

1Tim 6,17. Wenn der Brief hiermit geendet hätte, wäre das ein wunderbarer Schluss gewesen. Paulus fügt aber noch zwei Ermahnungen hinzu, eine für die Reichen (1Tim 6,17-19) und eine für Timotheus (1Tim 6,20; 21). Wie du gesehen hast, ist Reichtum an sich nicht verkehrt, wohl aber, reich werden zu wollen. Der Apostel fordert nicht dazu auf, allen Besitz zu verkaufen und alles Geld wegzugeben. Es ist allerdings für einen Reichen sehr schwer, reich zu sein und nicht auf seinen Reichtum zu vertrauen. Wenn das geschieht, handelt er in Unabhängigkeit von Gott. Das aber ist vom Wesen her Hochmut, vor dem Timotheus warnen soll.

Der Reiche ist, wie sein Reichtum, ach so vergänglich (Jak 1,10; 11). Irdischer Besitz vergeht und die Zeit fliegt dahin. Reichtum kann im Nu verfliegen (Spr 23,4; 5). Wer auf seinen Reichtum vertraut, wird zum Gespött werden (Ps 52,7-9). Den Reichen muss vorgestellt werden, worauf sie ihre Hoffnung nicht setzen sollten und worauf wohl. Ihnen wird geraten, nicht „auf die Ungewissheit des Reichtums Hoffnung zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuss“.

Du darfst das, was Gott dir so reichlich gibt, durchaus genießen, wenn du nur bedenkst, dass Gott die Quelle wahrer Freude ist und Reichtum und Luxus dir diese Freude nicht geben können. Damit ist allerdings nicht gemeint, dass du dich den Dingen hingibst und ein genießerisches und luxuriöses Leben führst (Jak 5,5). Das Geld ist nicht dein Eigentum, du hast es nur zu verwalten. Gott hat es dir gegeben, um in seinem Sinn damit zu wirtschaften.

1Tim 6,18. Reichtum bietet deshalb, trotz aller Gefahren, gerade auch Möglichkeiten, Gott damit zu dienen. Das wird dir geistliche Freude und Erfüllung schenken. Deinen Reichtum kannst du auf verschiedene Weise einsetzen. Du kannst anderen damit Gutes tun. Sie werden Gott dafür preisen. Du kannst auch reich sein in guten Werken. Was du abgibst, macht dich in anderer Hinsicht reicher, nämlich in guten Werken (Spr 11,25).

Du kannst auch „freigebig“ und „mitteilsam“ sein. Wenn du freigebig bist, handelst du ebenso, wie Gott mit dir gehandelt hat. Es soll jedoch mit Überlegung geschehen und nicht wild drauflos. Mitteilsam zu sein, bedeutet, andere an den materiellen Dingen, die dir gehören, teilhaben zu lassen. Dürfen sie sich z. B. einmal, falls nötig, dein Auto leihen, oder hast du Angst vor einem Kratzer?

1Tim 6,19. Wenn du Reichtum so betrachtest und damit umgehst, bist du dabei, dir „eine gute Grundlage für die Zukunft [zu] sammeln“. Menschlich gesehen hast du das, was du abgibst, verloren. Geistlich gesehen schickst du voraus, was du abgibst. Abgeben ist die beste Form der Kapitalanlage. Wenn du dich in dieser Weise auf die Zukunft orientierst, ergreifst du bereits auf der Erde „das wirkliche Leben. Das ist eigentlich erst richtiges Leben, wenn du für andere lebst. Das tat und tut der Herr Jesus, und so folgst du Ihm darin nach.

1Tim 6,20. Wenn Paulus Timotheus dann mit Namen anspricht, ist das Ausdruck der persönlichen Fürsorge des Apostels für seinen jungen Freund. Er bindet es ihm aufs Herz, das ihm anvertraute Gut, die Wahrheit, so wie er sie Timotheus in diesem Brief mitgeteilt hat, zu bewahren. Mit „ungöttlichen, leeren Geschwätzen“ sollte er sich nicht abgeben. Das wäre eine Verschwendung von Zeit und Kraft.

Er sollte sich auch nicht auf die „Widersprüche der fälschlich so genannten Kenntnis“ einlassen. Paulus spielt hier auf die Hirngespinste von Leuten an, die glaubten, einer höheren Klasse anzugehören und eine höhere Kenntnis zu besitzen. Aber nicht Bildung und Intelligenz sind die Schlüssel, um die Schrift zu verstehen, sondern eine Gesinnung, die dem Geist Gottes unterwürfig ist.

1Tim 6,21. Wer den Verstand über die Schrift stellt, wird ganz sicher vom Glauben abirren.

Zum Schluss wünscht Paulus Timotheus und den Gläubigen in Ephesus, wo Timotheus sich aufhielt, Gnade. Nur in dem Bewusstsein der Gnade können sie, mitten in all den Gefahren des Abweichens, im Genuss der Gemeinschaft mit Gott und untereinander bewahrt bleiben. Diese Gnade haben auch wir täglich nötig.

Lies noch einmal 1. Timotheus 6,14–21.

Frage oder Aufgabe: Worin besteht das dir anvertraute Gut, das du bewahren sollst?

Verse 14-21

Lobpreis und letzte Ermahnungen


1Tim 6,14. Das Gebot, das Paulus ihm mitgeteilt hatte (nämlich den guten Kampf zu kämpfen), sollte Timotheus „unbefleckt und unsträflich bewahren“. Du kannst bei dem Wort „bewahren“ an gehorchen denken (Joh 8,51; Joh 14,21), es kann aber auch das Festhalten an dem ursprünglichen Zustand einer Sache bedeuten. Es sollte nicht durch menschliche Meinungen befleckt, sondern unverfälscht weitergegeben werden.

Das scheint ein fast unmöglicher Auftrag zu sein. Wie kannst du so etwas festhalten? Indem du deinen Blick auf die „Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus“ richtest. Bis zu diesem Augenblick sollte Timotheus sich dem ihm gegebenen Auftrag widmen, und das gilt auch für dich. Der Herr Jesus hat verheißen, bald wiederzukommen und seinen Lohn mitzubringen (Off 22,12). Dabei geht es nicht um sein Wiederkommen für die Gemeinde. Das hat nichts mit Lohn zu tun. Wenn Er jedoch die Gemeinde entrückt hat (1Thes 4,15-18), wird Er danach mit allen seinen Heiligen auf die Erde kommen (1Thes 4,14). Dann wird Er das Friedensreich auf der Erde aufrichten. Alle, die Ihm gedient haben, wird Er dann entsprechend der Treue belohnen, mit der sie Ihm gedient haben, als Er noch verworfen war. Ist das kein schönes Motiv, um in dem guten Kampf durchzuhalten?

1Tim 6,15. Jedenfalls führt der Gedanke an dieses gewaltige Ereignis den Apostel zum Lobpreis. Bei dieser Erscheinung wird der „selige und alleinige Machthaber“ sich öffentlich zeigen. Derjenige, der sich wie ein Lamm zur Schlachtbank führen ließ, als Er hier auf der Erde war, wird sich dann als Machthaber offenbaren. Er ist niemand anderes als „der selige Gott“ (1Tim 1,11). Er braucht nichts, was außerhalb seiner selbst liegt, um selig zu sein. Nichts kann seine ewige Ruhe, seinen vollkommenen Frieden und seine tiefe Seligkeit stören (Hiob 35,5-7). Er ist auch „der alleinige Gott“, der niemanden seinesgleichen hat. Nichts und niemand steht mit Ihm auf einer Stufe.

Er lenkt und beherrscht alles. Dabei braucht Er niemanden. Er ist in allem souverän. Er herrscht über Leben und Tod und lenkt alles nach seinem Wohlgefallen und nach seiner Weisheit (Ps 89,10-12). In Ihm wohnt alle Macht. Er ist der „König der Könige und Herr der Herren“ (Off 17,14; Off 19,16). Seiner universellen Herrschaft unterstehen auch alle Machthaber der Erde (1Chr 29,11; 12).

Der Zeitpunkt, an dem der Herr Jesus erscheinen wird, liegt einzig und allein in den Händen Gottes (Sach 14,7; Mt 24,36; Apg 1,7). Wenn Er erscheinen wird, wird jedes Auge Ihn äußerlich als Herrscher, König und Herrn erkennen (Off 1,7).

1Tim 6,16. Aber es gibt auch Merkmale, die man nicht sehen kann. Paulus rühmt in seinem Lobpreis auch die innere Größe Gottes. Er ist nicht dem Tod unterworfen. Er, „der allein Unsterblichkeit hat“, kann nicht sterben.

Unsterblichkeit bedeutet mehr als ein Leben ohne Ende: Es ist ein für den Tod unantastbarer Zustand. Es bedeutet auch mehr, als nicht zu sterben. In dem Augenblick, als Adam und Eva sündigten, starben sie nicht den leiblichen Tod, wohl aber den geistlichen Tod. Jeder Mensch, der kein Leben aus Gott hat, ist geistlich tot. Wer sich bekehrt, empfängt Leben aus Gott und wird beim Kommen des Herrn mit Unsterblichkeit bekleidet werden (1Kor 15,53; 54). Das macht ihn dann für den Tod unantastbar.

Gott, der sich selbst in seinem Sohn gezeigt hat (Joh 1,14; Joh 14,9), ist ein Gott, „der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann“ (vgl. 2Mo 33,20; Joh 1,18; 1Joh 4,12; Kol 1,15). Nie werden wir etwas von Gott außerhalb seines Sohnes erkennen können. Wo immer Gott sich offenbart, tut Er das durch seinen Sohn.

Tief unter dem Eindruck der gewaltigen Größe und Majestät Gottes preist Paulus Ihn, „dem Ehre sei und ewige Macht! Amen.“ Paulus drückt hier keinen Wunsch aus, sondern bezeugt mit einem kräftigen „Amen“, dass Gott aller Ehrbezeugung würdig ist und eine sich nie verringernde Kraft besitzt. Alle seine Werke werden Ihn preisen, ob es Werke der alten oder Werke der neuen Schöpfung sind. Durch seine ewige Macht wird Er sie dazu befähigen.

1Tim 6,17. Wenn der Brief hiermit geendet hätte, wäre das ein wunderbarer Schluss gewesen. Paulus fügt aber noch zwei Ermahnungen hinzu, eine für die Reichen (1Tim 6,17-19) und eine für Timotheus (1Tim 6,20; 21). Wie du gesehen hast, ist Reichtum an sich nicht verkehrt, wohl aber, reich werden zu wollen. Der Apostel fordert nicht dazu auf, allen Besitz zu verkaufen und alles Geld wegzugeben. Es ist allerdings für einen Reichen sehr schwer, reich zu sein und nicht auf seinen Reichtum zu vertrauen. Wenn das geschieht, handelt er in Unabhängigkeit von Gott. Das aber ist vom Wesen her Hochmut, vor dem Timotheus warnen soll.

Der Reiche ist, wie sein Reichtum, ach so vergänglich (Jak 1,10; 11). Irdischer Besitz vergeht und die Zeit fliegt dahin. Reichtum kann im Nu verfliegen (Spr 23,4; 5). Wer auf seinen Reichtum vertraut, wird zum Gespött werden (Ps 52,7-9). Den Reichen muss vorgestellt werden, worauf sie ihre Hoffnung nicht setzen sollten und worauf wohl. Ihnen wird geraten, nicht „auf die Ungewissheit des Reichtums Hoffnung zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuss“.

Du darfst das, was Gott dir so reichlich gibt, durchaus genießen, wenn du nur bedenkst, dass Gott die Quelle wahrer Freude ist und Reichtum und Luxus dir diese Freude nicht geben können. Damit ist allerdings nicht gemeint, dass du dich den Dingen hingibst und ein genießerisches und luxuriöses Leben führst (Jak 5,5). Das Geld ist nicht dein Eigentum, du hast es nur zu verwalten. Gott hat es dir gegeben, um in seinem Sinn damit zu wirtschaften.

1Tim 6,18. Reichtum bietet deshalb, trotz aller Gefahren, gerade auch Möglichkeiten, Gott damit zu dienen. Das wird dir geistliche Freude und Erfüllung schenken. Deinen Reichtum kannst du auf verschiedene Weise einsetzen. Du kannst anderen damit Gutes tun. Sie werden Gott dafür preisen. Du kannst auch reich sein in guten Werken. Was du abgibst, macht dich in anderer Hinsicht reicher, nämlich in guten Werken (Spr 11,25).

Du kannst auch „freigebig“ und „mitteilsam“ sein. Wenn du freigebig bist, handelst du ebenso, wie Gott mit dir gehandelt hat. Es soll jedoch mit Überlegung geschehen und nicht wild drauflos. Mitteilsam zu sein, bedeutet, andere an den materiellen Dingen, die dir gehören, teilhaben zu lassen. Dürfen sie sich z. B. einmal, falls nötig, dein Auto leihen, oder hast du Angst vor einem Kratzer?

1Tim 6,19. Wenn du Reichtum so betrachtest und damit umgehst, bist du dabei, dir „eine gute Grundlage für die Zukunft [zu] sammeln“. Menschlich gesehen hast du das, was du abgibst, verloren. Geistlich gesehen schickst du voraus, was du abgibst. Abgeben ist die beste Form der Kapitalanlage. Wenn du dich in dieser Weise auf die Zukunft orientierst, ergreifst du bereits auf der Erde „das wirkliche Leben. Das ist eigentlich erst richtiges Leben, wenn du für andere lebst. Das tat und tut der Herr Jesus, und so folgst du Ihm darin nach.

1Tim 6,20. Wenn Paulus Timotheus dann mit Namen anspricht, ist das Ausdruck der persönlichen Fürsorge des Apostels für seinen jungen Freund. Er bindet es ihm aufs Herz, das ihm anvertraute Gut, die Wahrheit, so wie er sie Timotheus in diesem Brief mitgeteilt hat, zu bewahren. Mit „ungöttlichen, leeren Geschwätzen“ sollte er sich nicht abgeben. Das wäre eine Verschwendung von Zeit und Kraft.

Er sollte sich auch nicht auf die „Widersprüche der fälschlich so genannten Kenntnis“ einlassen. Paulus spielt hier auf die Hirngespinste von Leuten an, die glaubten, einer höheren Klasse anzugehören und eine höhere Kenntnis zu besitzen. Aber nicht Bildung und Intelligenz sind die Schlüssel, um die Schrift zu verstehen, sondern eine Gesinnung, die dem Geist Gottes unterwürfig ist.

1Tim 6,21. Wer den Verstand über die Schrift stellt, wird ganz sicher vom Glauben abirren.

Zum Schluss wünscht Paulus Timotheus und den Gläubigen in Ephesus, wo Timotheus sich aufhielt, Gnade. Nur in dem Bewusstsein der Gnade können sie, mitten in all den Gefahren des Abweichens, im Genuss der Gemeinschaft mit Gott und untereinander bewahrt bleiben. Diese Gnade haben auch wir täglich nötig.

Lies noch einmal 1. Timotheus 6,14–21.

Frage oder Aufgabe: Worin besteht das dir anvertraute Gut, das du bewahren sollst?

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 1 Timothy 6". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/1-timothy-6.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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