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1 Timotheus 4

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Verse 1-5

Abfall in späteren Zeiten


1Tim 4,1. Die letzten Verse des vorhergehenden Kapitels bilden die Einleitung zu diesem Kapitel. Dort findest du, dass sich im Haus Gottes alles um den Herrn Jesus dreht. Wenn das, wovon dort die Rede ist, aufgegeben wird, bedeutet das Abfall. Denn Abfall liegt dann vor, wenn man an der Person des Herrn Jesus nicht mehr genug hat. Man will noch etwas dazu haben, um noch „christlicher“ zu sein. Das aber ist ein Angriff auf seine Person. Und darum geht es in den ersten Versen dieses Kapitels. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Kapitel 4,1 erfüllt (1Tim 4,1), wenn man die Wahrheit von Kapitel 3,15.16 nicht festhält (1Tim 3,15; 16).

In den Tagen des Paulus traten bereits Kennzeichen des Verfalls auf. Deshalb konnte der Apostel Ermahnungen geben, die zu seiner Zeit von praktischem Nutzen waren. In dem Maß, wie die Zeit fortgeschritten ist, sind auch diese Ermahnungen dringender geworden. Es kann sein, dass Paulus für die späteren Zeiten eine besondere Botschaft vom Heiligen Geist erhalten hat. Weil der Geist es sagt, wird es auch ganz sicher so eintreffen. Das Wort „ausdrücklich“ legt besonderen Nachdruck auf das, was „der Geist aber sagt“ über die „späteren Zeiten“, und dass es äußerst ratsam ist, seine Worte zu Herzen zu nehmen.

Der Ausdruck „Der Geist aber sagt“ ist einer der Beweise dafür, dass der Heilige Geist eine (göttliche) Person ist und nicht nur eine Kraft oder ein Einfluss. Der Geist spricht diese eindringliche Warnung aus, damit die Heiligen nicht überrascht werden. Er spricht von Zeiten, die damals noch zukünftig waren, inzwischen aber eingetreten sind. Deshalb ist das, was Er sagt, besonders aktuell für uns.

Diese „späteren Zeiten“ sind durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet, an denen man sie erkennen kann. Es ist ein besonderes Merkmal dieser Zeiten, dass „einige von dem Glauben abfallen werden“. Hier ist noch von „einigen“ die Rede. Das Böse hat sich hier noch nicht allgemein ausgebreitet, was in den letzten Tagen (2Tim 3,1; 2Pet 3,3; Jud 1,18), in denen wir jetzt leben, jedoch sehr wohl der Fall sein wird.

„Von dem Glauben abfallen“ können nur die, die keine echten Gläubigen sind. Die Sicherheit des Heils besitzen alle, die sich zu Gott bekehrt, ihre Sünden aufrichtig bekannt und Christus als Herrn und Heiland angenommen haben (Joh 5,24; Joh 10,27-30; Röm 8,38; 39; Heb 10,14). „Abfallen“ bedeutet, sich von einer ursprünglich eingenommenen Position zu distanzieren. Menschen, die vom Glauben abfallen, kehren dem, was sie einmal geglaubt haben, bewusst den Rücken zu. Ein solcher Glaube war lediglich auf verstandesmäßige Annahmen gegründet (vgl. Joh 2,23-25).

Obwohl der Geist in die ganze Wahrheit leitet (Joh 16,13), weichen diese Menschen von der Wahrheit ab und liefern sich dem Einfluss betrügerischer Geister und ihrer Lehren aus. Damit beschäftigen sie sich dann, suchen dort ihr Heil und klammern sich an deren „Wahrheiten“. Sie sind blind für die Tatsache, dass sie sich Dämonen anvertrauen, bösen Geistern, die Werkzeuge Satans sind.

1Tim 4,2. Dämonen können sich ja so fromm geben. Doch der Schein trügt. Sie täuschen ihre Frömmigkeit vor, während das, was sie sagen, von dem Vater der Lüge kommt. „Heuchelei“ ist ein Wort, das mit Schauspielen zu tun hat. Es ist ein Rollenspiel, bei dem jemand eine andere Person und nicht sich selbst darstellt. Es ist wie das Tragen einer Maske, die die wahre Identität verbirgt. So trugen diese Verführer die Maske der Frömmigkeit, die sich in Ehelosigkeit und dem Enthalten von Speisen zeigte (1Tim 4,3).

Solche Leute haben ihr „eigenes Gewissen wie mit einem Brenneisen gehärtet“. Ihr Wesen trägt das Kennzeichen, dass sie für das Evangelium völlig verschlossen sind, und dieses Kennzeichen ist ihnen wie mit einem Brenneisen aufgedrückt und nicht mehr zu entfernen. Gewissenlos geben sie Dingen, die Gott gegeben hat, eine andere Bedeutung, als Gott es getan hat. Sie stellen ihre Lehren so dar, als würden sie zu einem höheren Zustand der Heiligkeit führen, durch den Gott mehr geehrt würde.

1Tim 4,3. Paulus nennt zwei dieser Lehren, und zwar solche, die sich auf die Ehe und Speisen beziehen. Beide hat Gott dem Menschen bei seiner Erschaffung zum Segen gegeben. Im Gegensatz dazu stellen Dämonen Ehe und Speisen als etwas hin, was „nur“ zur alten Schöpfung gehöre und einen niedrigeren Rang habe. Sie konnten darauf hinweisen, dass ein Christ nicht mehr zur alten Schöpfung gehörte, sondern eine neue Schöpfung war. Und da lagen die Dinge doch ganz anders.

Doch es gibt nichts, was der Schöpfungsordnung Gottes Abbruch täte. Ehe und Speisen gehörten bereits zur Schöpfung, bevor es die Sünde gab. Diese Gaben abzuwerten, bedeutet, den Schöpfer abzuwerten. Gott erwartet gerade von uns als neuen Menschen, dass wir den von Ihm gegebenen Dingen im Christentum den rechten Platz zukommen lassen. Zugleich geht es hier um einen Angriff auf Christus. Das Zölibat (die Verpflichtung zur Ehelosigkeit für einen Priester in der römisch-katholische Kirche) ist eine Lehre von Dämonen. Sie ist ein Angriff auf die Wahrheit von Christus und der Gemeinde.

Bei der zweiten Irrlehre, „sich von Speisen zu enthalten“, konnten sich die Verführer auf die Speisevorschriften des Alten Testaments berufen (z. B. in 3. Mose 11). Die Irrlehre liegt in dem (selbsterdachten) Gebot, sich bestimmter Speisen zu enthalten. So ist jemand, der aus Überzeugung Vegetarier ist und sich nur von pflanzlicher Nahrung ernährt, weil er kein Fleisch essen will, in eine Lehre von Dämonen verstrickt. Auch diese Irrlehre ist ein Angriff auf Christus, dieses Mal auf sein Werk. Wer es grundsätzlich ablehnt, Fleisch zu essen, weigert sich, sich durch den Tod eines anderen zu nähren. Der Tod eines Tieres, von dem der Mensch sich ernähren darf, ist ein Bild des Todes Christi, durch den ein Mensch Leben empfangen kann.

Paulus kommt auf den Anfang zurück: Alles, was „Gott geschaffen hat“, hat Er zu einem bestimmten Zweck geschaffen: Der Mensch soll es genießen und Ihn dafür ehren. Durch falsche Lehren wird dem Menschen dieses Vorrecht vorenthalten. Dadurch wird das Danken, das für einen Gläubigen selbstverständlich sein sollte, verhindert. Indem du Ihm für die Speise dankst, erkennst du an, dass du sie von Ihm empfangen hast.

Auch Ungläubige bekommen Nahrung (Apg 14,17), doch sie danken Gott nicht dafür. Nur Kinder Gottes sind in der Lage, Nahrung als ein Geschenk Gottes zu sich zu nehmen. Sie sind solche, die glauben und die Wahrheit kennen, wodurch sie vor diesen Lügen über Enthaltsamkeit bewahrt bleiben. Die Schrift macht deutlich, dass es Gründe geben kann, um sich für eine Zeit in der Ehe (1Kor 7,5) und auch der Nahrung zu enthalten (zu fasten, wie in Apg 13,2; 3). Aber das ist ein anderes Thema.

1Tim 4,4. Was von einem gütigen Schöpfergott kommt, kann nicht anders als gut sein. Die Einschränkungen, die das Gesetz bestimmte, sind durch das Licht des Evangeliums aufgehoben worden (Apg 10,9-16). Eine Ausnahme bleibt auch im Christentum: das Verbot, Blut zu essen (Apg 15,28; 29).

Wenn falsche Lehrer mit ihren Lehren die guten, von Gott gegebenen Dinge verwerfen, erklärt Paulus demgegenüber, dass „nichts verwerflich [ist], wenn es mit Danksagung genommen wird“. Die einzige Voraussetzung, das von Gott geschaffene Gute zu genießen, ist, dass man es „mit Danksagung“ dem gegenüber tut, der das Gute gegeben hat.

1Tim 4,5. Dass die Speisen „geheiligt [werden] durch Gottes Wort und durch Gebet“ hat nichts mit der übrigens guten Gewohnheit zu tun, dass man vor oder nach dem Essen dankt und vor oder nach der Mahlzeit etwas aus dem Wort Gottes liest. Auch der Herr Jesus dankte stets vor einer Mahlzeit (Mt 15,36; Lk 22,19; Joh 6,11). Paulus geht davon aus, dass das allgemein die Regel ist (Röm 14,6), und handelt auch selbst danach (Apg 27,35).

Es geht hier vielmehr darum, dass du, wenn du Nahrung heiligst, von aller Nahrung einen Teil nimmst, um ihn in Gemeinschaft mit Gott zu dir zu nehmen und zu genießen. Das tust du, weil das Wort Gottes dir klargemacht hat, in welchem Verhältnis die geschaffenen Dinge zum Schöpfer tatsächlich stehen. Auch in den einfachen Dingen wie Essen und Trinken genießt du die Gemeinschaft mit Gott. Diese Gemeinschaft mit Gott erfährst du darüber hinaus noch ganz besonders im Gebet.

Lies noch einmal 1. Timotheus 4,1–5.

Frage oder Aufgabe: Warum spricht Paulus von Lehren von Dämonen, wenn es um so alltägliche Dinge wie Ehe und Nahrung geht?

Verse 1-5

Abfall in späteren Zeiten


1Tim 4,1. Die letzten Verse des vorhergehenden Kapitels bilden die Einleitung zu diesem Kapitel. Dort findest du, dass sich im Haus Gottes alles um den Herrn Jesus dreht. Wenn das, wovon dort die Rede ist, aufgegeben wird, bedeutet das Abfall. Denn Abfall liegt dann vor, wenn man an der Person des Herrn Jesus nicht mehr genug hat. Man will noch etwas dazu haben, um noch „christlicher“ zu sein. Das aber ist ein Angriff auf seine Person. Und darum geht es in den ersten Versen dieses Kapitels. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Kapitel 4,1 erfüllt (1Tim 4,1), wenn man die Wahrheit von Kapitel 3,15.16 nicht festhält (1Tim 3,15; 16).

In den Tagen des Paulus traten bereits Kennzeichen des Verfalls auf. Deshalb konnte der Apostel Ermahnungen geben, die zu seiner Zeit von praktischem Nutzen waren. In dem Maß, wie die Zeit fortgeschritten ist, sind auch diese Ermahnungen dringender geworden. Es kann sein, dass Paulus für die späteren Zeiten eine besondere Botschaft vom Heiligen Geist erhalten hat. Weil der Geist es sagt, wird es auch ganz sicher so eintreffen. Das Wort „ausdrücklich“ legt besonderen Nachdruck auf das, was „der Geist aber sagt“ über die „späteren Zeiten“, und dass es äußerst ratsam ist, seine Worte zu Herzen zu nehmen.

Der Ausdruck „Der Geist aber sagt“ ist einer der Beweise dafür, dass der Heilige Geist eine (göttliche) Person ist und nicht nur eine Kraft oder ein Einfluss. Der Geist spricht diese eindringliche Warnung aus, damit die Heiligen nicht überrascht werden. Er spricht von Zeiten, die damals noch zukünftig waren, inzwischen aber eingetreten sind. Deshalb ist das, was Er sagt, besonders aktuell für uns.

Diese „späteren Zeiten“ sind durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet, an denen man sie erkennen kann. Es ist ein besonderes Merkmal dieser Zeiten, dass „einige von dem Glauben abfallen werden“. Hier ist noch von „einigen“ die Rede. Das Böse hat sich hier noch nicht allgemein ausgebreitet, was in den letzten Tagen (2Tim 3,1; 2Pet 3,3; Jud 1,18), in denen wir jetzt leben, jedoch sehr wohl der Fall sein wird.

„Von dem Glauben abfallen“ können nur die, die keine echten Gläubigen sind. Die Sicherheit des Heils besitzen alle, die sich zu Gott bekehrt, ihre Sünden aufrichtig bekannt und Christus als Herrn und Heiland angenommen haben (Joh 5,24; Joh 10,27-30; Röm 8,38; 39; Heb 10,14). „Abfallen“ bedeutet, sich von einer ursprünglich eingenommenen Position zu distanzieren. Menschen, die vom Glauben abfallen, kehren dem, was sie einmal geglaubt haben, bewusst den Rücken zu. Ein solcher Glaube war lediglich auf verstandesmäßige Annahmen gegründet (vgl. Joh 2,23-25).

Obwohl der Geist in die ganze Wahrheit leitet (Joh 16,13), weichen diese Menschen von der Wahrheit ab und liefern sich dem Einfluss betrügerischer Geister und ihrer Lehren aus. Damit beschäftigen sie sich dann, suchen dort ihr Heil und klammern sich an deren „Wahrheiten“. Sie sind blind für die Tatsache, dass sie sich Dämonen anvertrauen, bösen Geistern, die Werkzeuge Satans sind.

1Tim 4,2. Dämonen können sich ja so fromm geben. Doch der Schein trügt. Sie täuschen ihre Frömmigkeit vor, während das, was sie sagen, von dem Vater der Lüge kommt. „Heuchelei“ ist ein Wort, das mit Schauspielen zu tun hat. Es ist ein Rollenspiel, bei dem jemand eine andere Person und nicht sich selbst darstellt. Es ist wie das Tragen einer Maske, die die wahre Identität verbirgt. So trugen diese Verführer die Maske der Frömmigkeit, die sich in Ehelosigkeit und dem Enthalten von Speisen zeigte (1Tim 4,3).

Solche Leute haben ihr „eigenes Gewissen wie mit einem Brenneisen gehärtet“. Ihr Wesen trägt das Kennzeichen, dass sie für das Evangelium völlig verschlossen sind, und dieses Kennzeichen ist ihnen wie mit einem Brenneisen aufgedrückt und nicht mehr zu entfernen. Gewissenlos geben sie Dingen, die Gott gegeben hat, eine andere Bedeutung, als Gott es getan hat. Sie stellen ihre Lehren so dar, als würden sie zu einem höheren Zustand der Heiligkeit führen, durch den Gott mehr geehrt würde.

1Tim 4,3. Paulus nennt zwei dieser Lehren, und zwar solche, die sich auf die Ehe und Speisen beziehen. Beide hat Gott dem Menschen bei seiner Erschaffung zum Segen gegeben. Im Gegensatz dazu stellen Dämonen Ehe und Speisen als etwas hin, was „nur“ zur alten Schöpfung gehöre und einen niedrigeren Rang habe. Sie konnten darauf hinweisen, dass ein Christ nicht mehr zur alten Schöpfung gehörte, sondern eine neue Schöpfung war. Und da lagen die Dinge doch ganz anders.

Doch es gibt nichts, was der Schöpfungsordnung Gottes Abbruch täte. Ehe und Speisen gehörten bereits zur Schöpfung, bevor es die Sünde gab. Diese Gaben abzuwerten, bedeutet, den Schöpfer abzuwerten. Gott erwartet gerade von uns als neuen Menschen, dass wir den von Ihm gegebenen Dingen im Christentum den rechten Platz zukommen lassen. Zugleich geht es hier um einen Angriff auf Christus. Das Zölibat (die Verpflichtung zur Ehelosigkeit für einen Priester in der römisch-katholische Kirche) ist eine Lehre von Dämonen. Sie ist ein Angriff auf die Wahrheit von Christus und der Gemeinde.

Bei der zweiten Irrlehre, „sich von Speisen zu enthalten“, konnten sich die Verführer auf die Speisevorschriften des Alten Testaments berufen (z. B. in 3. Mose 11). Die Irrlehre liegt in dem (selbsterdachten) Gebot, sich bestimmter Speisen zu enthalten. So ist jemand, der aus Überzeugung Vegetarier ist und sich nur von pflanzlicher Nahrung ernährt, weil er kein Fleisch essen will, in eine Lehre von Dämonen verstrickt. Auch diese Irrlehre ist ein Angriff auf Christus, dieses Mal auf sein Werk. Wer es grundsätzlich ablehnt, Fleisch zu essen, weigert sich, sich durch den Tod eines anderen zu nähren. Der Tod eines Tieres, von dem der Mensch sich ernähren darf, ist ein Bild des Todes Christi, durch den ein Mensch Leben empfangen kann.

Paulus kommt auf den Anfang zurück: Alles, was „Gott geschaffen hat“, hat Er zu einem bestimmten Zweck geschaffen: Der Mensch soll es genießen und Ihn dafür ehren. Durch falsche Lehren wird dem Menschen dieses Vorrecht vorenthalten. Dadurch wird das Danken, das für einen Gläubigen selbstverständlich sein sollte, verhindert. Indem du Ihm für die Speise dankst, erkennst du an, dass du sie von Ihm empfangen hast.

Auch Ungläubige bekommen Nahrung (Apg 14,17), doch sie danken Gott nicht dafür. Nur Kinder Gottes sind in der Lage, Nahrung als ein Geschenk Gottes zu sich zu nehmen. Sie sind solche, die glauben und die Wahrheit kennen, wodurch sie vor diesen Lügen über Enthaltsamkeit bewahrt bleiben. Die Schrift macht deutlich, dass es Gründe geben kann, um sich für eine Zeit in der Ehe (1Kor 7,5) und auch der Nahrung zu enthalten (zu fasten, wie in Apg 13,2; 3). Aber das ist ein anderes Thema.

1Tim 4,4. Was von einem gütigen Schöpfergott kommt, kann nicht anders als gut sein. Die Einschränkungen, die das Gesetz bestimmte, sind durch das Licht des Evangeliums aufgehoben worden (Apg 10,9-16). Eine Ausnahme bleibt auch im Christentum: das Verbot, Blut zu essen (Apg 15,28; 29).

Wenn falsche Lehrer mit ihren Lehren die guten, von Gott gegebenen Dinge verwerfen, erklärt Paulus demgegenüber, dass „nichts verwerflich [ist], wenn es mit Danksagung genommen wird“. Die einzige Voraussetzung, das von Gott geschaffene Gute zu genießen, ist, dass man es „mit Danksagung“ dem gegenüber tut, der das Gute gegeben hat.

1Tim 4,5. Dass die Speisen „geheiligt [werden] durch Gottes Wort und durch Gebet“ hat nichts mit der übrigens guten Gewohnheit zu tun, dass man vor oder nach dem Essen dankt und vor oder nach der Mahlzeit etwas aus dem Wort Gottes liest. Auch der Herr Jesus dankte stets vor einer Mahlzeit (Mt 15,36; Lk 22,19; Joh 6,11). Paulus geht davon aus, dass das allgemein die Regel ist (Röm 14,6), und handelt auch selbst danach (Apg 27,35).

Es geht hier vielmehr darum, dass du, wenn du Nahrung heiligst, von aller Nahrung einen Teil nimmst, um ihn in Gemeinschaft mit Gott zu dir zu nehmen und zu genießen. Das tust du, weil das Wort Gottes dir klargemacht hat, in welchem Verhältnis die geschaffenen Dinge zum Schöpfer tatsächlich stehen. Auch in den einfachen Dingen wie Essen und Trinken genießt du die Gemeinschaft mit Gott. Diese Gemeinschaft mit Gott erfährst du darüber hinaus noch ganz besonders im Gebet.

Lies noch einmal 1. Timotheus 4,1–5.

Frage oder Aufgabe: Warum spricht Paulus von Lehren von Dämonen, wenn es um so alltägliche Dinge wie Ehe und Nahrung geht?

Verse 6-11

Übe dich zur Gottseligkeit


1Tim 4,6. Paulus beauftragt Timotheus, diese soeben genannten Dinge den Gläubigen vorzustellen. Paulus erteilt diesen Auftrag nicht als einen Befehl. Er wendet sich an Timotheus als jemanden, der „ein guter Diener Christi Jesu“ sein will. Auch sagt er nicht, dass Timotheus den Gläubigen befehlen solle, das zu befolgen, was er zum Thema Ehe und Nahrung gesagt hat; er soll es ihnen vorstellen.

Mit dem nötigen Taktgefühl soll er ihnen darlegen, wozu Gott die Ehe und Nahrung gegeben hat. Es geht dabei nicht einfach um eine wörtliche Weitergabe, sondern auch darum, es den Hörern zu erläutern. Auf diese Weise würde er eine Basis für die Belehrungen des Paulus schaffen, die sich in diesem Brief besonders mit dem Verhalten im Haus Gottes beschäftigen. Darunter fallen auch so alltägliche Dinge wie Heiraten und die Verwendung von Nahrungsmitteln.

Wenn er sich so seiner Aufgabe widmen würde, würde er ein guter Diener sein, in dem Christus Jesus verherrlicht würde. „Diener“ bezeichnet hier nicht ein offizielles Amt, sondern beschreibt eine Tätigkeit. Es geht ganz einfach um jemanden, der Christus dient. Das kannst also auch du sein. Ein guter Diener sorgt für die Gläubigen.

Gleichzeitig sorgt er auch für sein eigenes geistliches Wohlbefinden, indem er sich vom Wort nährt. „Die Worte des Glaubens“ haben ihn „auferzogen“ (o. genährt), sie sind und bleiben seine Nahrung und das, was ihn bildet. Die Worte des Heiligen Geistes sind die tägliche Nahrung für einen Diener. Ich hoffe, dass das Wort Gottes auch für dich die tägliche Nahrung ist. Durch die „gute Lehre“, das heißt die durch die Schrift offenbarten Wahrheiten, wird der Diener geistlich am Leben erhalten.

Timotheus hatte sich nach sorgfältiger Beschäftigung mit der „guten Lehre“ diese Lehre persönlich angeeignet (2Tim 3,10; vgl. Apg 17,11). Das zeigte sich in seinem Dienst. Nur dann ist jemand in der Lage, anderen das vorzustellen, was er gelernt hat. Es ist auch für dich ganz wichtig, dass du dir die Belehrungen der Schrift zunächst persönlich zu eigen machst und sie in die Praxis umsetzt, bevor du sie anderen vorstellst (Esra 7,10).

1Tim 4,7. Im direkten Gegensatz zu den Worten des Glaubens und der guten Lehre stehen die „ungöttlichen und altweibischen Fabeln“. Paulus befiehlt, dieses Geschwätz von schwachsinnigen alten Quatschköpfen ständig zurückzuweisen und zu verwerfen. Es hat nicht den geringsten Berührungspunkt mit dem, was von Gott kommt, und kann daher in keiner Weise Nahrung für den Gläubigen sein. Diese törichten Vorstellungen sind die Nahrung leichtgläubiger Menschen, die sich von Gott und seinem Wort abwenden. Sie ernähren sich von dem, was gar keine Nahrung ist.

Nach der Aufforderung, etwas zu verwerfen, erhält Timotheus die Aufforderung, etwas zu vervollkommnen. Paulus ruft ihm zu: „Übe dich aber zur Gottseligkeit.“ Damit meint er, man soll üben oder trainieren, das zu tun, was Gott wohlgefällig ist. Man konzentriert sich darauf, sich bei allem, was man tut, zu fragen, ob es dem Willen Gottes entspricht. Mit diesem Üben (wörtlich: Gymnastik) ist kein Gehirntraining zur Verbesserung der Gedächtnisleistung gemeint. Es geht darum, Herz und Gewissen in der Gegenwart Gottes darin zu üben, den Willen Gottes zu erkennen.

1Tim 4,8. Das ist ein Lernprozess, bei dem es darum geht, alles, auch die kleinen Dinge, vor Gott zu bringen und sich Schritt für Schritt von Ihm leiten zu lassen. Mit dieser Übung wird man auf der Erde nie zu Ende kommen. Anders ist das bei der „leiblichen Übung“. Diese „ist zu wenigem nützlich“. Der Erfolg eines körperlichen Trainings ist messbar und auf eine bestimmte Zeit begrenzt. Es hat nicht die geringste Auswirkung auf das zukünftige Leben, und du erreichst damit in dieser Hinsicht auch nichts. Das Üben in der Gottseligkeit nützt dagegen nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele und dem Geist.

Paulus plädiert hier nicht dafür, sich von allem zu enthalten, was einen rein körperlichen Bezug hat. Er will die Dinge nur in den richtigen Blickwinkel rücken. Wenn man die leibliche Übung mit der Übung zur Gottseligkeit vergleicht, muss das Schwergewicht auf dem Bemühen liegen, zur Gottseligkeit geübt zu sein. Es geht ihm darum, zu zeigen, dass das geistliche Training einen unmittelbaren Wert und Nutzen hat, wogegen körperliches Training nur begrenzt nützlich ist.

Wo es Gottseligkeit gibt, sieht man die Dinge im Licht Gottes. Das Üben in der Gottseligkeit führt Geist, Seele und Leib in die Gegenwart Gottes. Gott verheißt dem, der sich darin übt, den wahren Sinn des Lebens zu zeigen und ihm die Kraft zur Erfüllung zu schenken. Der Wert eines solchen Lebens ist schon auf der Erde groß für Gott und den Gläubigen selbst, und dieser Wert bleibt auch in Ewigkeit bestehen. Wenn du dein Leben auf Gott ausrichtest und danach strebst, seinen Willen zu tun, macht Er die dir gegebene Verheißung wahr. Du wirst dann im „jetzigen“ Leben bereits Gemeinschaft mit Gott genießen und sie im „zukünftigen“ Leben fortsetzen. Du nimmst das aus diesem Leben mit in die Ewigkeit.

1Tim 4,9. Du kannst sicher sein, dass es so ist. Wie wichtig es ist, sich in der Gottseligkeit zu üben, erkennen wir, wenn Paulus feststellt, dass „das Wort gewiss ist“, und wenn er ermutigt, dass es auch „aller Annahme wert“ ist. Weil es ein solch zuverlässiges Wort ist (Gott hat es ja gesagt), ist es auch „aller Annahme wert“. Wer es nicht annimmt, schadet sich selbst ganz gewaltig. Du kannst dich darauf verlassen, dass dieses Wort eben wirklich nützlich ist.

1Tim 4,10. Jedenfalls bedeutete es für Paulus alles. Er hat die Verheißung gut im Blick. Sie bestimmte sein Leben. Und er weiß, dass diese Verheißung im Leben jedes Gläubigen eine zentrale Stellung haben muss. Deshalb weist er Timotheus darauf hin, dass er sich „dafür“ einsetzt. Mit dem Einsatz all seiner Kräfte bis an den Rand der Erschöpfung (denn das bedeutet das Wort „arbeiten“) will er die Gläubigen, und auch dich, davon überzeugen, wie wichtig es ist, sich in der Gottseligkeit zu üben.

Sich zu bemühen, dass Gläubige dabei nicht „aus der Übung“ kommen, ist wirklich Schwerstarbeit, denn wir alle vergessen nur allzu schnell, worum es in unserem Leben wirklich geht. Wenn du dich darum bemühst, wird das Kampf mit sich bringen. Man stößt dabei unvermeidlich auf Kräfte, die die Gläubigen in eine andere Richtung drängen wollen. Paulus geht dem Kampf, den das mit sich bringt, nicht aus dem Weg. Ich hoffe, du auch nicht.

Bei leiblicher Übung geht es oft um die Ehre von Menschen. Um in dieser Arbeit und in diesem Kampf durchzuhalten, darf es dir nicht um Ehre von Menschen gehen, sondern um die Ehre Gottes. Paulus setzte seine Hoffnung auf den lebendigen Gott. Daraus schöpfte er die Kraft für seine schwere Arbeit und den damit verbundenen Kampf (oder die „Schmach“, wie man auch übersetzen kann). Paulus hatte Ihn vor Augen. Darin liegt zugleich auch die Kraft für den Dienst, den Timotheus ausüben sollte, und auch für dich und deinen Dienst.

Dieser Dienst geschieht an Menschen. Indem Er sich als der „lebendige Gott“ und „Erhalter aller Menschen“ vorstellt, gibt Gott selbst ein Beispiel für diesen Dienst. Es geht darum, dass sie dem entsprechen, was Gott von ihnen erwartet: ein gottseliges Leben. Nur in einem Leben dieser Qualität findet der Mensch seine wahre Bestimmung und Befriedigung. Ein Leben, das mit anderen Dingen erfüllt ist, enthält Gott etwas vor und schadet dem Menschen selbst.

Gott ist ein „lebendiger Gott“. Er, der selbst schon immer existiert hat, ist der Ursprung des Lebens. Alles Leben entspringt aus Ihm. Wirkliches Leben ist ein Leben, das Er schenkt und das für Ihn gelebt wird. Ohne Ihn gibt es kein Leben. Menschen, die ohne Ihn leben, sind tot.

Dennoch genießen alle Menschen in gewissem Maß, was Gläubige in vollem Umfang genießen. Obwohl Ungläubige Ihm nicht dafür danken, sorgt Er doch für ihren Leib. Er ist ihr „Erhalter“ oder „Heiland“ oder „Erretter“. Er ist nicht der Heiland der Ungläubigen in dem Sinn, dass sie für ewig errettet wären, sondern in dem Sinn, dass Er für sie sorgt, indem Er ihnen Nahrung gibt (Apg 14,17). Gott verachtet nichts, was zu seiner Schöpfung gehört, weder die Nahrung noch die Ehe, und auch nicht den Menschen.

Paulus, der keine Sicherheiten für seinen Lebensunterhalt hatte, wusste sehr wohl, dass Gott der Erhalter aller Menschen und „besonders der Gläubigen“ war (vgl. Phil 4,19; Röm 8,32; 1Pet 3,12). Die Sicherheit, die Paulus hatte, darf auch deine Sicherheit sein, in welcher Prüfung du dich auch befinden magst. Es ist gut, an die unermesslichen Vorrechte zu denken, die du als Erlöster genießen darfst, und dafür dankbar zu sein, dass du ewiges Leben hast und eine himmlische Hoffnung besitzt. Doch vergiss auch niemals die beständige und liebevolle Fürsorge Gottes, die du im täglichen Leben erfährst.

1Tim 4,11. Timotheus sollte die vorgenannten Dinge „gebieten“. „Gebieten“ ist ein stärkeres Wort als „vorstellen“ in 1Tim 4,6. Er sollte mit Autorität deutlich machen, dass die angeführten negativen Dinge zu unterbleiben hatten und die positiven Dinge getan werden sollten. Er sollte diese Dinge auch lehren, das heißt das Befohlene erklären.

Lies noch einmal 1. Timotheus 4,6–11.

Frage oder Aufgabe: Wie trainierst du dich selbst zur Gottseligkeit?

Verse 6-11

Übe dich zur Gottseligkeit


1Tim 4,6. Paulus beauftragt Timotheus, diese soeben genannten Dinge den Gläubigen vorzustellen. Paulus erteilt diesen Auftrag nicht als einen Befehl. Er wendet sich an Timotheus als jemanden, der „ein guter Diener Christi Jesu“ sein will. Auch sagt er nicht, dass Timotheus den Gläubigen befehlen solle, das zu befolgen, was er zum Thema Ehe und Nahrung gesagt hat; er soll es ihnen vorstellen.

Mit dem nötigen Taktgefühl soll er ihnen darlegen, wozu Gott die Ehe und Nahrung gegeben hat. Es geht dabei nicht einfach um eine wörtliche Weitergabe, sondern auch darum, es den Hörern zu erläutern. Auf diese Weise würde er eine Basis für die Belehrungen des Paulus schaffen, die sich in diesem Brief besonders mit dem Verhalten im Haus Gottes beschäftigen. Darunter fallen auch so alltägliche Dinge wie Heiraten und die Verwendung von Nahrungsmitteln.

Wenn er sich so seiner Aufgabe widmen würde, würde er ein guter Diener sein, in dem Christus Jesus verherrlicht würde. „Diener“ bezeichnet hier nicht ein offizielles Amt, sondern beschreibt eine Tätigkeit. Es geht ganz einfach um jemanden, der Christus dient. Das kannst also auch du sein. Ein guter Diener sorgt für die Gläubigen.

Gleichzeitig sorgt er auch für sein eigenes geistliches Wohlbefinden, indem er sich vom Wort nährt. „Die Worte des Glaubens“ haben ihn „auferzogen“ (o. genährt), sie sind und bleiben seine Nahrung und das, was ihn bildet. Die Worte des Heiligen Geistes sind die tägliche Nahrung für einen Diener. Ich hoffe, dass das Wort Gottes auch für dich die tägliche Nahrung ist. Durch die „gute Lehre“, das heißt die durch die Schrift offenbarten Wahrheiten, wird der Diener geistlich am Leben erhalten.

Timotheus hatte sich nach sorgfältiger Beschäftigung mit der „guten Lehre“ diese Lehre persönlich angeeignet (2Tim 3,10; vgl. Apg 17,11). Das zeigte sich in seinem Dienst. Nur dann ist jemand in der Lage, anderen das vorzustellen, was er gelernt hat. Es ist auch für dich ganz wichtig, dass du dir die Belehrungen der Schrift zunächst persönlich zu eigen machst und sie in die Praxis umsetzt, bevor du sie anderen vorstellst (Esra 7,10).

1Tim 4,7. Im direkten Gegensatz zu den Worten des Glaubens und der guten Lehre stehen die „ungöttlichen und altweibischen Fabeln“. Paulus befiehlt, dieses Geschwätz von schwachsinnigen alten Quatschköpfen ständig zurückzuweisen und zu verwerfen. Es hat nicht den geringsten Berührungspunkt mit dem, was von Gott kommt, und kann daher in keiner Weise Nahrung für den Gläubigen sein. Diese törichten Vorstellungen sind die Nahrung leichtgläubiger Menschen, die sich von Gott und seinem Wort abwenden. Sie ernähren sich von dem, was gar keine Nahrung ist.

Nach der Aufforderung, etwas zu verwerfen, erhält Timotheus die Aufforderung, etwas zu vervollkommnen. Paulus ruft ihm zu: „Übe dich aber zur Gottseligkeit.“ Damit meint er, man soll üben oder trainieren, das zu tun, was Gott wohlgefällig ist. Man konzentriert sich darauf, sich bei allem, was man tut, zu fragen, ob es dem Willen Gottes entspricht. Mit diesem Üben (wörtlich: Gymnastik) ist kein Gehirntraining zur Verbesserung der Gedächtnisleistung gemeint. Es geht darum, Herz und Gewissen in der Gegenwart Gottes darin zu üben, den Willen Gottes zu erkennen.

1Tim 4,8. Das ist ein Lernprozess, bei dem es darum geht, alles, auch die kleinen Dinge, vor Gott zu bringen und sich Schritt für Schritt von Ihm leiten zu lassen. Mit dieser Übung wird man auf der Erde nie zu Ende kommen. Anders ist das bei der „leiblichen Übung“. Diese „ist zu wenigem nützlich“. Der Erfolg eines körperlichen Trainings ist messbar und auf eine bestimmte Zeit begrenzt. Es hat nicht die geringste Auswirkung auf das zukünftige Leben, und du erreichst damit in dieser Hinsicht auch nichts. Das Üben in der Gottseligkeit nützt dagegen nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele und dem Geist.

Paulus plädiert hier nicht dafür, sich von allem zu enthalten, was einen rein körperlichen Bezug hat. Er will die Dinge nur in den richtigen Blickwinkel rücken. Wenn man die leibliche Übung mit der Übung zur Gottseligkeit vergleicht, muss das Schwergewicht auf dem Bemühen liegen, zur Gottseligkeit geübt zu sein. Es geht ihm darum, zu zeigen, dass das geistliche Training einen unmittelbaren Wert und Nutzen hat, wogegen körperliches Training nur begrenzt nützlich ist.

Wo es Gottseligkeit gibt, sieht man die Dinge im Licht Gottes. Das Üben in der Gottseligkeit führt Geist, Seele und Leib in die Gegenwart Gottes. Gott verheißt dem, der sich darin übt, den wahren Sinn des Lebens zu zeigen und ihm die Kraft zur Erfüllung zu schenken. Der Wert eines solchen Lebens ist schon auf der Erde groß für Gott und den Gläubigen selbst, und dieser Wert bleibt auch in Ewigkeit bestehen. Wenn du dein Leben auf Gott ausrichtest und danach strebst, seinen Willen zu tun, macht Er die dir gegebene Verheißung wahr. Du wirst dann im „jetzigen“ Leben bereits Gemeinschaft mit Gott genießen und sie im „zukünftigen“ Leben fortsetzen. Du nimmst das aus diesem Leben mit in die Ewigkeit.

1Tim 4,9. Du kannst sicher sein, dass es so ist. Wie wichtig es ist, sich in der Gottseligkeit zu üben, erkennen wir, wenn Paulus feststellt, dass „das Wort gewiss ist“, und wenn er ermutigt, dass es auch „aller Annahme wert“ ist. Weil es ein solch zuverlässiges Wort ist (Gott hat es ja gesagt), ist es auch „aller Annahme wert“. Wer es nicht annimmt, schadet sich selbst ganz gewaltig. Du kannst dich darauf verlassen, dass dieses Wort eben wirklich nützlich ist.

1Tim 4,10. Jedenfalls bedeutete es für Paulus alles. Er hat die Verheißung gut im Blick. Sie bestimmte sein Leben. Und er weiß, dass diese Verheißung im Leben jedes Gläubigen eine zentrale Stellung haben muss. Deshalb weist er Timotheus darauf hin, dass er sich „dafür“ einsetzt. Mit dem Einsatz all seiner Kräfte bis an den Rand der Erschöpfung (denn das bedeutet das Wort „arbeiten“) will er die Gläubigen, und auch dich, davon überzeugen, wie wichtig es ist, sich in der Gottseligkeit zu üben.

Sich zu bemühen, dass Gläubige dabei nicht „aus der Übung“ kommen, ist wirklich Schwerstarbeit, denn wir alle vergessen nur allzu schnell, worum es in unserem Leben wirklich geht. Wenn du dich darum bemühst, wird das Kampf mit sich bringen. Man stößt dabei unvermeidlich auf Kräfte, die die Gläubigen in eine andere Richtung drängen wollen. Paulus geht dem Kampf, den das mit sich bringt, nicht aus dem Weg. Ich hoffe, du auch nicht.

Bei leiblicher Übung geht es oft um die Ehre von Menschen. Um in dieser Arbeit und in diesem Kampf durchzuhalten, darf es dir nicht um Ehre von Menschen gehen, sondern um die Ehre Gottes. Paulus setzte seine Hoffnung auf den lebendigen Gott. Daraus schöpfte er die Kraft für seine schwere Arbeit und den damit verbundenen Kampf (oder die „Schmach“, wie man auch übersetzen kann). Paulus hatte Ihn vor Augen. Darin liegt zugleich auch die Kraft für den Dienst, den Timotheus ausüben sollte, und auch für dich und deinen Dienst.

Dieser Dienst geschieht an Menschen. Indem Er sich als der „lebendige Gott“ und „Erhalter aller Menschen“ vorstellt, gibt Gott selbst ein Beispiel für diesen Dienst. Es geht darum, dass sie dem entsprechen, was Gott von ihnen erwartet: ein gottseliges Leben. Nur in einem Leben dieser Qualität findet der Mensch seine wahre Bestimmung und Befriedigung. Ein Leben, das mit anderen Dingen erfüllt ist, enthält Gott etwas vor und schadet dem Menschen selbst.

Gott ist ein „lebendiger Gott“. Er, der selbst schon immer existiert hat, ist der Ursprung des Lebens. Alles Leben entspringt aus Ihm. Wirkliches Leben ist ein Leben, das Er schenkt und das für Ihn gelebt wird. Ohne Ihn gibt es kein Leben. Menschen, die ohne Ihn leben, sind tot.

Dennoch genießen alle Menschen in gewissem Maß, was Gläubige in vollem Umfang genießen. Obwohl Ungläubige Ihm nicht dafür danken, sorgt Er doch für ihren Leib. Er ist ihr „Erhalter“ oder „Heiland“ oder „Erretter“. Er ist nicht der Heiland der Ungläubigen in dem Sinn, dass sie für ewig errettet wären, sondern in dem Sinn, dass Er für sie sorgt, indem Er ihnen Nahrung gibt (Apg 14,17). Gott verachtet nichts, was zu seiner Schöpfung gehört, weder die Nahrung noch die Ehe, und auch nicht den Menschen.

Paulus, der keine Sicherheiten für seinen Lebensunterhalt hatte, wusste sehr wohl, dass Gott der Erhalter aller Menschen und „besonders der Gläubigen“ war (vgl. Phil 4,19; Röm 8,32; 1Pet 3,12). Die Sicherheit, die Paulus hatte, darf auch deine Sicherheit sein, in welcher Prüfung du dich auch befinden magst. Es ist gut, an die unermesslichen Vorrechte zu denken, die du als Erlöster genießen darfst, und dafür dankbar zu sein, dass du ewiges Leben hast und eine himmlische Hoffnung besitzt. Doch vergiss auch niemals die beständige und liebevolle Fürsorge Gottes, die du im täglichen Leben erfährst.

1Tim 4,11. Timotheus sollte die vorgenannten Dinge „gebieten“. „Gebieten“ ist ein stärkeres Wort als „vorstellen“ in 1Tim 4,6. Er sollte mit Autorität deutlich machen, dass die angeführten negativen Dinge zu unterbleiben hatten und die positiven Dinge getan werden sollten. Er sollte diese Dinge auch lehren, das heißt das Befohlene erklären.

Lies noch einmal 1. Timotheus 4,6–11.

Frage oder Aufgabe: Wie trainierst du dich selbst zur Gottseligkeit?

Verse 12-16

Ermahnungen für den Diener


Die 1Tim 4,12-16 sind voller Ermahnungen. Sie richten sich zwar direkt an Timotheus, gelten aber gleichzeitig auch für jeden Diener zu allen Zeiten. Somit auch für dich heute. Du findest darin das Geheimnis eines persönlichen Zeugnisses. Du wirst darin auch die Kraft finden, die du für deinen Dienst an den Menschen brauchst. In diesen Versen liest du, wie der Diener
1. lebt im Bewusstsein der Gnade (1Tim 4,12),
2. dient mit seinen geistlichen Gaben (1Tim 4,13; 14) und
3. sich geistlich entwickelt (1Tim 4,15; 16).

1Tim 4,12. Der erste Hinweis hat mit seinem Alter zu tun. Zu jedem Alter gehört ein bestimmtes Verhaltensmuster. Es passt nicht zu einem jungen Gläubigen, wenn er sich so verhält, als hätte er schon eine sehr große Bibelkenntnis und bereits eine ganze Menge Erfahrungen mit dem Herrn gemacht. Bei einem älteren Gläubigen darf man eine gewisse Kenntnis und Reife erwarten.

Nun war Timotheus für unsere Begriffe durchaus nicht mehr so ganz jung. Angenommen, er war etwa 20 Jahre alt, als er von Paulus so um das Jahr 50 n. Chr. auf dessen zweiter Missionsreise mitgenommen wurde (Apg 16,3). Dann wäre er jetzt etwa 33 Jahre alt gewesen. Für die damaligen Verhältnisse war er also noch jung. Wenn Lukas Saulus einen „Jüngling“ nennt (Apg 7,58), muss dieser auch in den Dreißigern gewesen sein.

Timotheus sollte sich so verhalten, dass es seinem Alter entsprach, um keinen Anlass zur Verachtung zu geben. Zugleich gilt dieser Hinweis auch denen, die diesen Brief ebenfalls lesen würden. Weil Timotheus verhältnismäßig jung war, konnte bei der älteren Generation ein Gefühl der Geringschätzung aufkommen, wenn er etwas mit Autorität sagen würde. Seine natürliche Schüchternheit (1Kor 16,11) könnte dann zu einem etwas zurückhaltenden Auftreten führen. Das wäre jedoch für das geistliche Wohl der Gläubigen schädlich.

Timotheus sollte aber auch nicht meinen, dass er allein schon wegen seiner Autorität erwarten könnte, dass man seine Anweisungen befolgen würde. Paulus weist ihn auf seine Verantwortung hin, ein Vorbild zu sein. Sein Vorbild würde für die Gläubigen eine Hilfe sein. Sie konnten dann erkennen, wie sie die Anweisungen praktizieren konnten.

Er sollte ein Vorbild sein „in Wort“ und „in Wandel“. Wort und Wandel umfassen das gesamte Leben. Seine Worte durften nicht unaufrichtig oder leichtfertig klingen. Das gilt sowohl für das persönliche Gespräch als auch für das öffentliche Reden. Er sollte seine Worte sorgfältig wählen und sorgfältig damit umgehen. Sein Wandel umfasst seinen ganzen Lebensstil. Wo immer er auch hinging oder sich aufhielt, sein Verhalten sollte immer das eines treuen Jüngers des Herrn Jesus sein.

Seine Kontakte mit den Glaubensgeschwistern sollten „in Liebe, in Glauben, in Keuschheit“ sein. Er sollte nicht aus einem emotionalen Impuls heraus handeln. Sein ehrliches Bemühen um das Wohl der anderen sollte der Liebe Gottes entspringen, die durch den Heiligen Geist in sein Herz ausgegossen war (Röm 5,5). Dabei konnte er sich im Glauben auf Gott und sein Wort stützen. Die anderen sollten in seinem Leben das Ergebnis seines Glaubens sehen.

Was in Liebe und Glauben gewurzelt ist, das ist auch rein. Alles, was unrein ist, wird dann verabscheut. Der Kontakt zu anderen, besonders zu jemand vom anderen Geschlecht, sollte in Reinheit (Keuschheit) erfolgen. Darauf hinzuweisen, ist gerade in unserer Zeit durchaus kein überflüssiger Luxus. Halte dich rein in allen Bereichen deines Lebens. Dabei spielt es keine Rolle, ob du noch zur Schule gehst, ob du einen Arbeitsplatz hast, ob du einen bestimmten Dienst für den Herrn tust oder sonst etwas machst.

1Tim 4,13. Bei der Ermahnung in diesem Vers geht es vor allem um das, was Timotheus in den Zusammenkünften tun sollte, und zwar anhaltend. Er sollte immer wieder „vorlesen“. Zur damaligen Zeit standen nicht jedem persönlich die Heiligen Schriften zur Verfügung. Deshalb war es sehr wichtig, daraus vorzulesen. Auch der Herr Jesus tat das (Lk 4,16-27; Apg 13,15a; 2Kor 3,14).

Das Vorlesen aus der Heiligen Schrift ist die Grundlage für jede christliche Belehrung. Das war damals das Mittel, die Wahrheit weiterzugeben. Allein schon das Vorlesen bewirkt eine reiche geistliche Frucht, vorausgesetzt, es geschieht in einem Geist der Unterwürfigkeit, der auch das Zuhören bestimmt (Off 1,3).

Nach dem Vorlesen sollte er dann „mit dem Ermahnen, mit dem Lehren“ seinen Dienst fortsetzen. Beim „Ermahnen“ geht es darum, das, was vorgelesen wurde, auf Herz und Gewissen anzuwenden (Apg 13,15b). Das sollte zu einem bestimmten Verhalten führen, das in Übereinstimmung mit der betreffenden Schriftstelle stand. Das konnte zum einen Korrektur eines verkehrten Verhaltens bedeuten. Es konnte aber auch eine Ermutigung sein, weiterzumachen und sein Verhalten nicht zu ändern. Mit „dem Lehren“ ist das Auslegen des Vorgelesenen gemeint, so dass man es verstehen kann. Bei einem Zusammenkommen, wo das Wort Gottes eine zentrale Rolle spielt, sind beide Aspekte äußerst wichtig. Solange Paulus noch nicht anwesend war, sollte Timotheus damit beschäftigt sein.

1Tim 4,14. Um ihn in diesem Dienst zu ermutigen, weist Paulus ihn auf seine Gnadengabe hin. Welche Gnadengabe das nun genau war, wird nicht gesagt. Der Besitz einer Gnadengabe – und jeder Gläubige hat eine, also auch du – beinhaltet die Verantwortung, sie zu benutzen. Hier ist von der Gefahr die Rede, die Gnadengabe zu vernachlässigen. Das kann auf verschiedene Weise geschehen, beispielsweise durch Gleichgültigkeit, durch Trägheit oder weil man andere Dinge für wichtiger hält.

Bei Timotheus lag die Gefahr in seiner Schüchternheit. Darum erinnert Paulus ihn an das, was durch Weissagungen bereits früher angekündigt worden war (siehe 1Tim 1,18), dass er zu einem besonderen Dienst berufen werden würde. Und er erinnert ihn an eine weitere Besonderheit: Die Ältesten hatten ihm als Zeichen ihrer Zustimmung zu seinem Dienst die Hände aufgelegt. Das Auflegen der Hände bedeutet keine Einführung oder Berufung, sondern Einsmachen und Gemeinschaft (1Tim 5,22; Apg 6,6; Apg 13,3; 3Mo 1,4; 3Mo 4,4).

1Tim 4,15. Durch die Erinnerung an diese Dinge wollte Paulus Timotheus Mut machen. Wenn Paulus anschließend sagt: „Bedenke dies sorgfältig, lebe darin“, soll die Ermahnung auf fruchtbaren Boden fallen. Anderen diese Dinge zu befehlen (1Tim 4,11) wird nur dann Wirkung zeigen, wenn man sie selbst beherzigt. Es muss eine Herzenssache sein. Wenn die Botschaft wirklich ankommen soll, reicht es nicht, die Dinge nur pflichtgemäß zu tun. Es ist wichtig, darin zu leben, ganz darin aufzugehen. Du musst dich mit all deinen Gedanken, deiner ganzen Zeit und all deinen Fähigkeiten auf diese Dinge konzentrieren.

Ein Leben mit dem Herrn kann nicht unbemerkt bleiben. Das macht einen tiefen Eindruck und verleiht moralische Autorität. Jede auf den Dienst oder das Alter bezogene Kritik verstummt dann. Die Fortschritte, die du darin machst, den Willen des Herrn zu erkennen, um ihn auf dein eigenes Leben und das deiner Zuhörer anzuwenden, ist etwas, was „allen offenbar“ wird.

Fortschritte kann man nicht ohne Anstrengung erzielen. Das für „Fortschritte“ gebrauchte Wort beschreibt eine Vorhut, die sich unter großen Anstrengungen einen Weg durch schwieriges Gebiet oder durch einen Urwald bahnt. Solche Anstrengungen werden dich aber immer mehr dazu befähigen, Dinge nach der Schrift zu beurteilen und in geistlicher Weise zu anderen zu reden, so dass es für sie zum Nutzen ist.

1Tim 4,16. Bevor du anderen dienen kannst, musst du zunächst dafür sorgen, dass dein eigenes Leben in Übereinstimmung mit der Wahrheit ist (Apg 20,28). Dann erst bist du geeignet und in der Lage, darauf zu achten, dass nur die gesunde Lehre vorgestellt wird, und auf jede entsprechende Abweichung hinzuweisen und sie dann zurückzuweisen. Dabei ist es wichtig, durchzuhalten, um einerseits nicht selbst abzuweichen und andererseits ununterbrochen die gesunde Lehre vorzustellen.

Wenn du so mit diesen Dinge geistlich aktiv beschäftigt bist, hat das heilsame Folgen, sowohl für dich selbst als auch für andere. Du selbst und die, die dich hören, werden dann sicher das Endziel erreichen. Die Errettung, um die es hier geht, ist die Bewahrung in den vielen Gefahren auf dem Weg zur Herrlichkeit. Die Gefahren liegen in den bösen Lehren und Praktiken, vor denen am Anfang dieses Kapitels gewarnt wurde. Du siehst, dass deine Verantwortung als Diener groß ist, dass aber mit der Treue auch großer Segen verbunden ist.

Lies noch einmal 1. Timotheus 4,12–16.

Frage oder Aufgabe: Wie viele und welche Ermahnungen stehen in diesen Versen?

Verse 12-16

Ermahnungen für den Diener


Die 1Tim 4,12-16 sind voller Ermahnungen. Sie richten sich zwar direkt an Timotheus, gelten aber gleichzeitig auch für jeden Diener zu allen Zeiten. Somit auch für dich heute. Du findest darin das Geheimnis eines persönlichen Zeugnisses. Du wirst darin auch die Kraft finden, die du für deinen Dienst an den Menschen brauchst. In diesen Versen liest du, wie der Diener
1. lebt im Bewusstsein der Gnade (1Tim 4,12),
2. dient mit seinen geistlichen Gaben (1Tim 4,13; 14) und
3. sich geistlich entwickelt (1Tim 4,15; 16).

1Tim 4,12. Der erste Hinweis hat mit seinem Alter zu tun. Zu jedem Alter gehört ein bestimmtes Verhaltensmuster. Es passt nicht zu einem jungen Gläubigen, wenn er sich so verhält, als hätte er schon eine sehr große Bibelkenntnis und bereits eine ganze Menge Erfahrungen mit dem Herrn gemacht. Bei einem älteren Gläubigen darf man eine gewisse Kenntnis und Reife erwarten.

Nun war Timotheus für unsere Begriffe durchaus nicht mehr so ganz jung. Angenommen, er war etwa 20 Jahre alt, als er von Paulus so um das Jahr 50 n. Chr. auf dessen zweiter Missionsreise mitgenommen wurde (Apg 16,3). Dann wäre er jetzt etwa 33 Jahre alt gewesen. Für die damaligen Verhältnisse war er also noch jung. Wenn Lukas Saulus einen „Jüngling“ nennt (Apg 7,58), muss dieser auch in den Dreißigern gewesen sein.

Timotheus sollte sich so verhalten, dass es seinem Alter entsprach, um keinen Anlass zur Verachtung zu geben. Zugleich gilt dieser Hinweis auch denen, die diesen Brief ebenfalls lesen würden. Weil Timotheus verhältnismäßig jung war, konnte bei der älteren Generation ein Gefühl der Geringschätzung aufkommen, wenn er etwas mit Autorität sagen würde. Seine natürliche Schüchternheit (1Kor 16,11) könnte dann zu einem etwas zurückhaltenden Auftreten führen. Das wäre jedoch für das geistliche Wohl der Gläubigen schädlich.

Timotheus sollte aber auch nicht meinen, dass er allein schon wegen seiner Autorität erwarten könnte, dass man seine Anweisungen befolgen würde. Paulus weist ihn auf seine Verantwortung hin, ein Vorbild zu sein. Sein Vorbild würde für die Gläubigen eine Hilfe sein. Sie konnten dann erkennen, wie sie die Anweisungen praktizieren konnten.

Er sollte ein Vorbild sein „in Wort“ und „in Wandel“. Wort und Wandel umfassen das gesamte Leben. Seine Worte durften nicht unaufrichtig oder leichtfertig klingen. Das gilt sowohl für das persönliche Gespräch als auch für das öffentliche Reden. Er sollte seine Worte sorgfältig wählen und sorgfältig damit umgehen. Sein Wandel umfasst seinen ganzen Lebensstil. Wo immer er auch hinging oder sich aufhielt, sein Verhalten sollte immer das eines treuen Jüngers des Herrn Jesus sein.

Seine Kontakte mit den Glaubensgeschwistern sollten „in Liebe, in Glauben, in Keuschheit“ sein. Er sollte nicht aus einem emotionalen Impuls heraus handeln. Sein ehrliches Bemühen um das Wohl der anderen sollte der Liebe Gottes entspringen, die durch den Heiligen Geist in sein Herz ausgegossen war (Röm 5,5). Dabei konnte er sich im Glauben auf Gott und sein Wort stützen. Die anderen sollten in seinem Leben das Ergebnis seines Glaubens sehen.

Was in Liebe und Glauben gewurzelt ist, das ist auch rein. Alles, was unrein ist, wird dann verabscheut. Der Kontakt zu anderen, besonders zu jemand vom anderen Geschlecht, sollte in Reinheit (Keuschheit) erfolgen. Darauf hinzuweisen, ist gerade in unserer Zeit durchaus kein überflüssiger Luxus. Halte dich rein in allen Bereichen deines Lebens. Dabei spielt es keine Rolle, ob du noch zur Schule gehst, ob du einen Arbeitsplatz hast, ob du einen bestimmten Dienst für den Herrn tust oder sonst etwas machst.

1Tim 4,13. Bei der Ermahnung in diesem Vers geht es vor allem um das, was Timotheus in den Zusammenkünften tun sollte, und zwar anhaltend. Er sollte immer wieder „vorlesen“. Zur damaligen Zeit standen nicht jedem persönlich die Heiligen Schriften zur Verfügung. Deshalb war es sehr wichtig, daraus vorzulesen. Auch der Herr Jesus tat das (Lk 4,16-27; Apg 13,15a; 2Kor 3,14).

Das Vorlesen aus der Heiligen Schrift ist die Grundlage für jede christliche Belehrung. Das war damals das Mittel, die Wahrheit weiterzugeben. Allein schon das Vorlesen bewirkt eine reiche geistliche Frucht, vorausgesetzt, es geschieht in einem Geist der Unterwürfigkeit, der auch das Zuhören bestimmt (Off 1,3).

Nach dem Vorlesen sollte er dann „mit dem Ermahnen, mit dem Lehren“ seinen Dienst fortsetzen. Beim „Ermahnen“ geht es darum, das, was vorgelesen wurde, auf Herz und Gewissen anzuwenden (Apg 13,15b). Das sollte zu einem bestimmten Verhalten führen, das in Übereinstimmung mit der betreffenden Schriftstelle stand. Das konnte zum einen Korrektur eines verkehrten Verhaltens bedeuten. Es konnte aber auch eine Ermutigung sein, weiterzumachen und sein Verhalten nicht zu ändern. Mit „dem Lehren“ ist das Auslegen des Vorgelesenen gemeint, so dass man es verstehen kann. Bei einem Zusammenkommen, wo das Wort Gottes eine zentrale Rolle spielt, sind beide Aspekte äußerst wichtig. Solange Paulus noch nicht anwesend war, sollte Timotheus damit beschäftigt sein.

1Tim 4,14. Um ihn in diesem Dienst zu ermutigen, weist Paulus ihn auf seine Gnadengabe hin. Welche Gnadengabe das nun genau war, wird nicht gesagt. Der Besitz einer Gnadengabe – und jeder Gläubige hat eine, also auch du – beinhaltet die Verantwortung, sie zu benutzen. Hier ist von der Gefahr die Rede, die Gnadengabe zu vernachlässigen. Das kann auf verschiedene Weise geschehen, beispielsweise durch Gleichgültigkeit, durch Trägheit oder weil man andere Dinge für wichtiger hält.

Bei Timotheus lag die Gefahr in seiner Schüchternheit. Darum erinnert Paulus ihn an das, was durch Weissagungen bereits früher angekündigt worden war (siehe 1Tim 1,18), dass er zu einem besonderen Dienst berufen werden würde. Und er erinnert ihn an eine weitere Besonderheit: Die Ältesten hatten ihm als Zeichen ihrer Zustimmung zu seinem Dienst die Hände aufgelegt. Das Auflegen der Hände bedeutet keine Einführung oder Berufung, sondern Einsmachen und Gemeinschaft (1Tim 5,22; Apg 6,6; Apg 13,3; 3Mo 1,4; 3Mo 4,4).

1Tim 4,15. Durch die Erinnerung an diese Dinge wollte Paulus Timotheus Mut machen. Wenn Paulus anschließend sagt: „Bedenke dies sorgfältig, lebe darin“, soll die Ermahnung auf fruchtbaren Boden fallen. Anderen diese Dinge zu befehlen (1Tim 4,11) wird nur dann Wirkung zeigen, wenn man sie selbst beherzigt. Es muss eine Herzenssache sein. Wenn die Botschaft wirklich ankommen soll, reicht es nicht, die Dinge nur pflichtgemäß zu tun. Es ist wichtig, darin zu leben, ganz darin aufzugehen. Du musst dich mit all deinen Gedanken, deiner ganzen Zeit und all deinen Fähigkeiten auf diese Dinge konzentrieren.

Ein Leben mit dem Herrn kann nicht unbemerkt bleiben. Das macht einen tiefen Eindruck und verleiht moralische Autorität. Jede auf den Dienst oder das Alter bezogene Kritik verstummt dann. Die Fortschritte, die du darin machst, den Willen des Herrn zu erkennen, um ihn auf dein eigenes Leben und das deiner Zuhörer anzuwenden, ist etwas, was „allen offenbar“ wird.

Fortschritte kann man nicht ohne Anstrengung erzielen. Das für „Fortschritte“ gebrauchte Wort beschreibt eine Vorhut, die sich unter großen Anstrengungen einen Weg durch schwieriges Gebiet oder durch einen Urwald bahnt. Solche Anstrengungen werden dich aber immer mehr dazu befähigen, Dinge nach der Schrift zu beurteilen und in geistlicher Weise zu anderen zu reden, so dass es für sie zum Nutzen ist.

1Tim 4,16. Bevor du anderen dienen kannst, musst du zunächst dafür sorgen, dass dein eigenes Leben in Übereinstimmung mit der Wahrheit ist (Apg 20,28). Dann erst bist du geeignet und in der Lage, darauf zu achten, dass nur die gesunde Lehre vorgestellt wird, und auf jede entsprechende Abweichung hinzuweisen und sie dann zurückzuweisen. Dabei ist es wichtig, durchzuhalten, um einerseits nicht selbst abzuweichen und andererseits ununterbrochen die gesunde Lehre vorzustellen.

Wenn du so mit diesen Dinge geistlich aktiv beschäftigt bist, hat das heilsame Folgen, sowohl für dich selbst als auch für andere. Du selbst und die, die dich hören, werden dann sicher das Endziel erreichen. Die Errettung, um die es hier geht, ist die Bewahrung in den vielen Gefahren auf dem Weg zur Herrlichkeit. Die Gefahren liegen in den bösen Lehren und Praktiken, vor denen am Anfang dieses Kapitels gewarnt wurde. Du siehst, dass deine Verantwortung als Diener groß ist, dass aber mit der Treue auch großer Segen verbunden ist.

Lies noch einmal 1. Timotheus 4,12–16.

Frage oder Aufgabe: Wie viele und welche Ermahnungen stehen in diesen Versen?

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 1 Timothy 4". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/1-timothy-4.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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