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1 Johannes 5

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Verse 1-5

Liebe und überwindender Glaube


1Joh 5,1. Johannes nennt ein neues Kennzeichen, an dem du erkennen kannst, ob jemand aus Gott geboren ist: „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren.“ Jesus, der demütige Mensch auf der Erde, ist der Mann des Wohlgefallens Gottes. Er ist es, an dem Gott alle seine Freude findet und in dem Gott alle seine Pläne zur Ausführung bringt. Jesus ist nicht eine zeitweise Erscheinungsform, sondern der Sohn Gottes, der Mensch geworden ist und immer Mensch bleiben wird. Zugleich ist Er niemand anders als der Sohn des lebendigen Gottes, der ewige Sohn Gottes (Mt 16,16). Was Er für den Vater ist, ist Er für jeden, der aus Gott geboren ist.

Wo du daher Liebe zu Gott findest als dem, der geboren hat, also dem Geber des neuen Lebens, findest du auch Liebe zu jedem, der aus Gott geboren ist. Wenn du dich fragst, wer dein Bruder ist, dann ist das jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist. Dieser Glaube ist der Beweis dafür, dass so jemand dasselbe neue Leben hat, das auch du hast. Du und der andere, ihr habt das neue Leben von dem, aus dem ihr geboren seid. Ihr habt einen gemeinsamen Vater. Deine Beziehung zu jedem Gläubigen geht über Gott, aus dem jeder Gläubige geboren ist. Du kannst den Vater nicht lieben, ohne auch seine Kinder zu lieben. Es trifft Gott in seinem Herzen, wenn du sagen würdest, dass du Ihn liebst, während du seine Kinder hasst.

Die Liebe zu allen Kindern Gottes ist also eine allgemeine Tatsache. Diese Liebe ist da, weil alle Kinder Gottes einen gemeinsamen Vater haben. Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass alle Menschen Kinder eines Vaters seien. Das ist natürlich eine grobe Leugnung der Tatsache, dass alle Menschen Sünder sind und durch ihre Sünden von Gott getrennt sind. Es ist Bekehrung und eine neue Geburt nötig. Nur dann, wenn Leben aus Gott da ist, nur dann, wenn jemand von neuem geboren ist, ist er in eine Beziehung zu Gott als seinem Vater gebracht.

1Joh 5,2. In diesem Vers dreht Johannes das um. In 1Joh 5,1 sagt er, dass du wissen kannst, dass jemand Gott liebt, wenn er die Kinder Gottes liebt. In 1Joh 5,2 sagt er, dass du wissen kannst, dass jemand die Kinder Gottes liebt, wenn er Gott liebt und seine Gebote hält. Die allgemeine Liebe zu den Kindern Gottes bekommt hier eine Norm. Man kann sagen, dass die allgemeine Liebe zu allen Kindern Gottes durch die Liebe zu Gott bestimmt wird und dass die Liebe zu Gott ihrerseits wieder durch den Gehorsam gegenüber seinem Wort bestimmt wird. Das bedeutet in der Praxis, dass du nicht immer mit jedem Gläubigen denselben Weg des Glaubens gehen kannst. Ich möchte das an einem Beispiel klarmachen.

Jan und Wim bekommen von ihrem Vaters den Auftrag, irgendwohin einen Botengang zu machen. Ihr Vater sagt ihnen, auf welchem Weg sie dahin gehen sollen. Unterwegs sagt Jan, dass er einen besseren, kürzeren Weg weiß, und schlägt vor, diesen Weg zu nehmen. Wim antwortet, der Vater habe ihnen doch gesagt, sie sollten einen bestimmten Weg gehen, und er wolle diesen gern gehen. Er schätzt seinen Vater und vertraut ihm, dass er den besten Weg vorgesehen hat. Die Liebe zu seinem Vater und auch die Liebe zu seinem Bruder hindern ihn daran, auf den Vorschlag seines Bruders einzugehen. Deshalb erinnert er seinen Bruder an das, was der Vater gesagt hat. Die Belehrung ist klar, denke ich. Unsere Liebe zueinander muss durch die Liebe zum Vater bestimmt werden, und diese Liebe zeigt sich darin, dass wir seine Gebote halten.

1Joh 5,3. Es ist klar, dass das Halten der Gebote Gottes nicht im Halten von Gesetzen oder Regeln besteht, sondern in einer Gesinnung. Es ist die Frage nach seinem Willen, nach seinen Geboten. Die Gebote des Vaters waren für den Herrn Jesus für sein Erdenleben bestimmend. Daher wusste Er, was Er sagen und was Er reden sollte (Joh 12,49) und was Er zu tun hatte (Joh 14,31). Er wusste daher auch, dass Er sein Leben lassen und es wiedernehmen sollte (Joh 10,18). Er unterwarf sich Gott, und das müssen auch wir tun (Joh 15,10). Dann werden die Gedanken Gottes über unsere Geschwister auch unsere Gedanken und wir bleiben in der Liebe des Herrn Jesus.

Johannes sagt kurz und bündig, dass die Liebe Gottes gleichbedeutend damit ist, dass du seine Gebote hältst. Er fügt sofort als Ermunterung hinzu, dass seine Gebote nicht schwer sind. Das Halten der Gebote besteht darin, dass du sie in deinem Herzen hast und danach lebst und das tust, was Ihm wohlgefällig ist. Doch manchmal empfindest du das als nicht leicht, manchmal sogar als schwer. Wie kann Johannes dann sagen, dass seine Gebote nicht schwer sind? Wenn du zum Beispiel an die Bruderliebe denkst, ist das manchmal ziemlich schwierig und schwer in die Praxis umzusetzen.

Du musst bei dem, was Johannes sagt, wieder bedenken, in welcher Weise er die Dinge vorstellt. Er spricht über das neue Leben. Meinst du, dass die Gebote Gottes für das neue Leben, das göttliche Leben, schwer sind? Ich denke nicht. Es sind die Gebote, die das Leben des Herrn Jesus kennzeichneten. Die Gebote und das neue Leben gehören zusammen wie der Fisch und das Wasser. Wenn du einem Fisch sagen würdest, dass er im Wasser schwimmen soll, so ist das keine schwierige Aufgabe für das Tier. Der Fisch wird das mit dem größten Vergnügen tun. So werden auch die Gebote von dem neuen Leben mit der größten Freude erfüllt.

Hier siehst du zugleich den großen Unterschied zwischen diesen Geboten und den Geboten des Alten Testaments. Das Gesetz war für Israel ein schweres Joch, das sie nicht zu tragen vermochten (Apg 15,10). Das Gesetz war ja auch einem Volk im Fleisch gegeben, einem sündigen Volk, mit dem Auftrag, sich daran zu halten und sich auf diese Weise das Leben zu verdienen. Der Unterschied zwischen dem Gesetz und dem Glauben besteht darin, dass das Gesetz sagt: Tu dies und lebe, während der Glaube sagt: Lebe und tu dies. Das Gesetz hat den Menschen als Ausgangspunkt, der Glaube hat Gott als Ausgangspunkt. Wenn du glaubst, bist du von Herzen der Lehre gehorsam geworden, in der du unterwiesen worden bist (Röm 6,17). Du hast eine Natur bekommen, die danach verlangt, zu gehorchen. Ein Gebot ist nicht schwer, wenn es in Einklang mit dem ist, was du willst.

1Joh 5,4. Nach der Beziehung zu Gott und der zu den Brüdern geht es nun um die Beziehung zur Welt. Die Beziehung zu Gott und zu den Brüdern wird durch das neue Leben bestimmt. Das bildet die Verbindung zwischen dir und Gott einerseits und dir und den Brüdern andererseits. Wenn du jedoch die Beziehung zur Welt betrachtest, siehst du nichts, was zu dem neuen Leben passt. Es gibt keine Schnittstellen. Das neue Leben hat seine eigene Sphäre, da steht die Welt völlig außerhalb. Du hast durch dein neues Leben eine eigene Welt, das ist die Welt, in der der Herr Jesus und der Vater alles sind.

Deine Beziehung zur Welt wird nicht nur dadurch charakterisiert, dass jegliche Berührungspunkte zwischen der gesamten Gemeinschaft, zu der du gehörst, und der Welt fehlen. Diese Beziehung ist auch durch Krieg gekennzeichnet. Die Welt will ihren bösen Einfluss auf dich ausüben. Die große Ermutigung, die du nun bekommst, besteht darin, dass du wissen darfst, dass du zu der Gemeinschaft der Überwinder gehörst. Und worin besteht dieser Sieg? In deinem Glauben. Um tatsächlich ein Überwinderleben zu führen, ist es wichtig, dass dein Glaube auch praktisch auf Christus als das Zentrum der Welt des Vaters gerichtet ist. Beschäftige dich mit Ihm, lies über Ihn, denk an Ihn, sprich mit Ihm. Halte dich in der Gemeinschaft von Siegern auf und höre auf das, was sie von Ihm wissen.

Die gesamte Familie der Kinder Gottes ist in der Welt eine siegende Gemeinschaft. Die Kraft ihrer Überwindung ist ihr Glaube, weil der Glaube sie lehrt, von der feindlichen Welt wegzuschauen und den Blick auf die unsichtbare Welt des Vaters zu richten. Die Welt ist die Gesellschaft der Menschen, die den Herrn Jesus getötet hat, sie ist das Herrschaftsgebiet Satans. Inmitten dieser Welt lebst du als Gläubiger. Das bedeutet Kampf. Doch du besitzt das Überwinderleben aus Gott, mit dem du durch den Glauben in einer Lebensverbindung stehst. Solange du in der Welt bist, hält der Kampf an, doch es gibt auch fortwährend Sieg. Der Sieg ist durch deinen Glauben eine feststehende Tatsache. Auf das neue Leben, das in der Kraft des Glaubens gelebt wird, hat der Böse keinen Zugriff. Das ist der Sieg.

1Joh 5,5. Der Sieg über die ganze Welt durch den Glauben ist der Teil eines jeden, der glaubt, „dass Jesus der Sohn Gottes ist“. Zu Beginn dieses Kapitels hat Johannes gesagt, dass jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, aus Gott geboren ist (1Joh 5,1). Dadurch wird jemand ein Glied der Familie Gottes und dadurch gerät er gleichzeitig in das Spannungsfeld zur Welt. Im Blick auf den Sieg über die Welt spricht Johannes nun über den Glauben an Jesus als den Sohn Gottes. Das legt den Nachdruck einerseits auf seine wahrhaftige Menschheit und andererseits auf seine ewige Gottheit. In diesen beiden Aspekten seiner Person (wenn ich das so sagen darf) liegt das ganze Geheimnis seiner Person. Er ist sowohl als Mensch als auch als Gott der Gegenstand des Glaubens jedes Kindes Gottes.

Wer nicht in dieser Weise an Ihn glaubt, hat kein Teil an Ihm. Für den, der so an Ihn glaubt, steht der Sieg fest.

Lies noch einmal 1. Johannes 5,1–5.

Frage oder Aufgabe: Warum sind die Gebote Gottes nicht schwer?

Verse 1-5

Liebe und überwindender Glaube


1Joh 5,1. Johannes nennt ein neues Kennzeichen, an dem du erkennen kannst, ob jemand aus Gott geboren ist: „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren.“ Jesus, der demütige Mensch auf der Erde, ist der Mann des Wohlgefallens Gottes. Er ist es, an dem Gott alle seine Freude findet und in dem Gott alle seine Pläne zur Ausführung bringt. Jesus ist nicht eine zeitweise Erscheinungsform, sondern der Sohn Gottes, der Mensch geworden ist und immer Mensch bleiben wird. Zugleich ist Er niemand anders als der Sohn des lebendigen Gottes, der ewige Sohn Gottes (Mt 16,16). Was Er für den Vater ist, ist Er für jeden, der aus Gott geboren ist.

Wo du daher Liebe zu Gott findest als dem, der geboren hat, also dem Geber des neuen Lebens, findest du auch Liebe zu jedem, der aus Gott geboren ist. Wenn du dich fragst, wer dein Bruder ist, dann ist das jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist. Dieser Glaube ist der Beweis dafür, dass so jemand dasselbe neue Leben hat, das auch du hast. Du und der andere, ihr habt das neue Leben von dem, aus dem ihr geboren seid. Ihr habt einen gemeinsamen Vater. Deine Beziehung zu jedem Gläubigen geht über Gott, aus dem jeder Gläubige geboren ist. Du kannst den Vater nicht lieben, ohne auch seine Kinder zu lieben. Es trifft Gott in seinem Herzen, wenn du sagen würdest, dass du Ihn liebst, während du seine Kinder hasst.

Die Liebe zu allen Kindern Gottes ist also eine allgemeine Tatsache. Diese Liebe ist da, weil alle Kinder Gottes einen gemeinsamen Vater haben. Vielleicht hast du schon einmal gehört, dass alle Menschen Kinder eines Vaters seien. Das ist natürlich eine grobe Leugnung der Tatsache, dass alle Menschen Sünder sind und durch ihre Sünden von Gott getrennt sind. Es ist Bekehrung und eine neue Geburt nötig. Nur dann, wenn Leben aus Gott da ist, nur dann, wenn jemand von neuem geboren ist, ist er in eine Beziehung zu Gott als seinem Vater gebracht.

1Joh 5,2. In diesem Vers dreht Johannes das um. In 1Joh 5,1 sagt er, dass du wissen kannst, dass jemand Gott liebt, wenn er die Kinder Gottes liebt. In 1Joh 5,2 sagt er, dass du wissen kannst, dass jemand die Kinder Gottes liebt, wenn er Gott liebt und seine Gebote hält. Die allgemeine Liebe zu den Kindern Gottes bekommt hier eine Norm. Man kann sagen, dass die allgemeine Liebe zu allen Kindern Gottes durch die Liebe zu Gott bestimmt wird und dass die Liebe zu Gott ihrerseits wieder durch den Gehorsam gegenüber seinem Wort bestimmt wird. Das bedeutet in der Praxis, dass du nicht immer mit jedem Gläubigen denselben Weg des Glaubens gehen kannst. Ich möchte das an einem Beispiel klarmachen.

Jan und Wim bekommen von ihrem Vaters den Auftrag, irgendwohin einen Botengang zu machen. Ihr Vater sagt ihnen, auf welchem Weg sie dahin gehen sollen. Unterwegs sagt Jan, dass er einen besseren, kürzeren Weg weiß, und schlägt vor, diesen Weg zu nehmen. Wim antwortet, der Vater habe ihnen doch gesagt, sie sollten einen bestimmten Weg gehen, und er wolle diesen gern gehen. Er schätzt seinen Vater und vertraut ihm, dass er den besten Weg vorgesehen hat. Die Liebe zu seinem Vater und auch die Liebe zu seinem Bruder hindern ihn daran, auf den Vorschlag seines Bruders einzugehen. Deshalb erinnert er seinen Bruder an das, was der Vater gesagt hat. Die Belehrung ist klar, denke ich. Unsere Liebe zueinander muss durch die Liebe zum Vater bestimmt werden, und diese Liebe zeigt sich darin, dass wir seine Gebote halten.

1Joh 5,3. Es ist klar, dass das Halten der Gebote Gottes nicht im Halten von Gesetzen oder Regeln besteht, sondern in einer Gesinnung. Es ist die Frage nach seinem Willen, nach seinen Geboten. Die Gebote des Vaters waren für den Herrn Jesus für sein Erdenleben bestimmend. Daher wusste Er, was Er sagen und was Er reden sollte (Joh 12,49) und was Er zu tun hatte (Joh 14,31). Er wusste daher auch, dass Er sein Leben lassen und es wiedernehmen sollte (Joh 10,18). Er unterwarf sich Gott, und das müssen auch wir tun (Joh 15,10). Dann werden die Gedanken Gottes über unsere Geschwister auch unsere Gedanken und wir bleiben in der Liebe des Herrn Jesus.

Johannes sagt kurz und bündig, dass die Liebe Gottes gleichbedeutend damit ist, dass du seine Gebote hältst. Er fügt sofort als Ermunterung hinzu, dass seine Gebote nicht schwer sind. Das Halten der Gebote besteht darin, dass du sie in deinem Herzen hast und danach lebst und das tust, was Ihm wohlgefällig ist. Doch manchmal empfindest du das als nicht leicht, manchmal sogar als schwer. Wie kann Johannes dann sagen, dass seine Gebote nicht schwer sind? Wenn du zum Beispiel an die Bruderliebe denkst, ist das manchmal ziemlich schwierig und schwer in die Praxis umzusetzen.

Du musst bei dem, was Johannes sagt, wieder bedenken, in welcher Weise er die Dinge vorstellt. Er spricht über das neue Leben. Meinst du, dass die Gebote Gottes für das neue Leben, das göttliche Leben, schwer sind? Ich denke nicht. Es sind die Gebote, die das Leben des Herrn Jesus kennzeichneten. Die Gebote und das neue Leben gehören zusammen wie der Fisch und das Wasser. Wenn du einem Fisch sagen würdest, dass er im Wasser schwimmen soll, so ist das keine schwierige Aufgabe für das Tier. Der Fisch wird das mit dem größten Vergnügen tun. So werden auch die Gebote von dem neuen Leben mit der größten Freude erfüllt.

Hier siehst du zugleich den großen Unterschied zwischen diesen Geboten und den Geboten des Alten Testaments. Das Gesetz war für Israel ein schweres Joch, das sie nicht zu tragen vermochten (Apg 15,10). Das Gesetz war ja auch einem Volk im Fleisch gegeben, einem sündigen Volk, mit dem Auftrag, sich daran zu halten und sich auf diese Weise das Leben zu verdienen. Der Unterschied zwischen dem Gesetz und dem Glauben besteht darin, dass das Gesetz sagt: Tu dies und lebe, während der Glaube sagt: Lebe und tu dies. Das Gesetz hat den Menschen als Ausgangspunkt, der Glaube hat Gott als Ausgangspunkt. Wenn du glaubst, bist du von Herzen der Lehre gehorsam geworden, in der du unterwiesen worden bist (Röm 6,17). Du hast eine Natur bekommen, die danach verlangt, zu gehorchen. Ein Gebot ist nicht schwer, wenn es in Einklang mit dem ist, was du willst.

1Joh 5,4. Nach der Beziehung zu Gott und der zu den Brüdern geht es nun um die Beziehung zur Welt. Die Beziehung zu Gott und zu den Brüdern wird durch das neue Leben bestimmt. Das bildet die Verbindung zwischen dir und Gott einerseits und dir und den Brüdern andererseits. Wenn du jedoch die Beziehung zur Welt betrachtest, siehst du nichts, was zu dem neuen Leben passt. Es gibt keine Schnittstellen. Das neue Leben hat seine eigene Sphäre, da steht die Welt völlig außerhalb. Du hast durch dein neues Leben eine eigene Welt, das ist die Welt, in der der Herr Jesus und der Vater alles sind.

Deine Beziehung zur Welt wird nicht nur dadurch charakterisiert, dass jegliche Berührungspunkte zwischen der gesamten Gemeinschaft, zu der du gehörst, und der Welt fehlen. Diese Beziehung ist auch durch Krieg gekennzeichnet. Die Welt will ihren bösen Einfluss auf dich ausüben. Die große Ermutigung, die du nun bekommst, besteht darin, dass du wissen darfst, dass du zu der Gemeinschaft der Überwinder gehörst. Und worin besteht dieser Sieg? In deinem Glauben. Um tatsächlich ein Überwinderleben zu führen, ist es wichtig, dass dein Glaube auch praktisch auf Christus als das Zentrum der Welt des Vaters gerichtet ist. Beschäftige dich mit Ihm, lies über Ihn, denk an Ihn, sprich mit Ihm. Halte dich in der Gemeinschaft von Siegern auf und höre auf das, was sie von Ihm wissen.

Die gesamte Familie der Kinder Gottes ist in der Welt eine siegende Gemeinschaft. Die Kraft ihrer Überwindung ist ihr Glaube, weil der Glaube sie lehrt, von der feindlichen Welt wegzuschauen und den Blick auf die unsichtbare Welt des Vaters zu richten. Die Welt ist die Gesellschaft der Menschen, die den Herrn Jesus getötet hat, sie ist das Herrschaftsgebiet Satans. Inmitten dieser Welt lebst du als Gläubiger. Das bedeutet Kampf. Doch du besitzt das Überwinderleben aus Gott, mit dem du durch den Glauben in einer Lebensverbindung stehst. Solange du in der Welt bist, hält der Kampf an, doch es gibt auch fortwährend Sieg. Der Sieg ist durch deinen Glauben eine feststehende Tatsache. Auf das neue Leben, das in der Kraft des Glaubens gelebt wird, hat der Böse keinen Zugriff. Das ist der Sieg.

1Joh 5,5. Der Sieg über die ganze Welt durch den Glauben ist der Teil eines jeden, der glaubt, „dass Jesus der Sohn Gottes ist“. Zu Beginn dieses Kapitels hat Johannes gesagt, dass jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, aus Gott geboren ist (1Joh 5,1). Dadurch wird jemand ein Glied der Familie Gottes und dadurch gerät er gleichzeitig in das Spannungsfeld zur Welt. Im Blick auf den Sieg über die Welt spricht Johannes nun über den Glauben an Jesus als den Sohn Gottes. Das legt den Nachdruck einerseits auf seine wahrhaftige Menschheit und andererseits auf seine ewige Gottheit. In diesen beiden Aspekten seiner Person (wenn ich das so sagen darf) liegt das ganze Geheimnis seiner Person. Er ist sowohl als Mensch als auch als Gott der Gegenstand des Glaubens jedes Kindes Gottes.

Wer nicht in dieser Weise an Ihn glaubt, hat kein Teil an Ihm. Für den, der so an Ihn glaubt, steht der Sieg fest.

Lies noch einmal 1. Johannes 5,1–5.

Frage oder Aufgabe: Warum sind die Gebote Gottes nicht schwer?

Verse 6-13

Das Zeugnis Gottes über seinen Sohn


1Joh 5,6. Johannes geht nun näher auf die Person ein, die er soeben „Jesus, der Sohn Gottes“, genannt hat (1Joh 5,5). Er spricht darüber, wer Er ist, und auch über das Werk, das Er vollbracht hat. Er weist zunächst auf Ihn hin als den, der gekommen ist. Das bezieht sich auf sein Kommen auf die Erde und sein ganzes irdisches Dasein. So hat Er erfüllt, was Er zu Gott sagte, als Er in die Welt kam: „Siehe, ich komme …, um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Heb 10,7). Das zeigt, dass Er bei dem Vater war und in die Welt kam.

Die gesamte Zeit seines Hierseins auf der Erde wurde durch „Wasser“ gekennzeichnet, das bedeutet, dass Er vollkommen vom Wort Gottes lebte (Mt 4,4), wovon das Wasser ein Bild ist (Eph 5,26).

Allerdings ist Er „nicht durch das Wasser allein“ gekommen. Sein tadelloses, Gott verherrlichendes Leben allein hätte dir keine Errettung bringen können. Er ist auch „durch das Blut“ gekommen. Sein vollkommenes, Gott geweihtes Leben musste mit dem Vergießen seines Blutes enden. Er musste sein Blut für deine Sünden geben. Sein Werk auf dem Kreuz ist eng mit seinem Leben auf der Erde verbunden. Ohne sein Blut gibt es kein Leben für uns. Jesus Christus hat vom Wort Gottes gelebt und sein Blut gegeben.

Nachdem Christus gestorben war, kam aus seiner Seite Blut und Wasser hervor (Joh 19,34) als Beweis, dass Er wirklich gestorben war. Es ist zugleich ein Zeugnis dafür, dass wir dadurch das ewige Leben empfangen konnten. In seinem Evangelium spricht Johannes zuerst über das „Blut“ und dann über das „Wasser“. Das kann man die historische Reihenfolge nennen. So geschah es auf dem Kreuz. Das Blut ist für Gott die Grundlage, um Menschen von ihren Sünden erlösen zu können. Deshalb kann Er Menschen das ewige Leben schenken. Das Wasser betont mehr die Reinigung des Sünders von seinen Sünden durch die Kraft des Wortes.

Hier in seinem ersten Brief spricht Johannes zuerst von „Wasser“ und dann von „Blut“. Das kannst du die praktische Reihenfolge nennen. So bist du damit in Berührung gekommen. Zuerst hat dich das Wasser von deinen Sünden gereinigt, denn sie waren das große Hindernis zwischen dir und Gott. Danach siehst du, dass das Blut alle deine Sünden vor Gott weggetan hat. Wasser bezieht sich mehr auf das, was du nötig hattest, und Blut bezieht sich mehr auf das, was für Gott erforderlich war.

Auf das Zeugnis von dem Wasser und dem Blut folgt noch das Zeugnis des Geistes: „Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt.“ Er legt Zeugnis davon ab, wer der Herr Jesus ist und was Er getan hat. Wasser und Blut sind bildhafte oder symbolische Zeugen. Sie stellen etwas dar. Der Geist ist kein symbolischer, sondern ein persönlicher Zeuge. Er wird als Zeuge nach den Zeugen genannt, die in ihrer Bedeutung von dem Leben und dem Sterben des Herrn Jesus sprechen. Der Geist kam als Zeuge, nachdem der Herr Jesus auferstanden und verherrlicht war (Joh 7,39). Durch den Geist erfahren wir die Bedeutung der bildhaften oder symbolischen Zeugen. Der Geist ist die Wahrheit. Du hast die Wahrheit Gottes durch das Wirken des Geistes der Wahrheit gefunden.

1Joh 5,7. Es gibt also drei Zeugen und jeder hat ein besonderes Zeugnis. Und doch bilden sie in ihrem Zeugnis zusammen eine Einheit. Keiner der Zeugen ist von den anderen Zeugen unabhängig. Der Geist spricht durch das Wort. Der Geist spricht durch das Wort über das Wasser und über das Blut, und darum hast du das vollständige und unbestreitbare Zeugnis dieser drei Zeugen angenommen. Das Zeugnis ist absolut vertrauenswürdig, denn „aus dem Mund von zwei oder drei Zeugen wird jede Sache bestätigt werden“ (2Kor 13,1).

1Joh 5,8. In diesem Vers nennt Johannes die Zeugen noch einmal (vgl. 1Joh 5,6), doch nun nennt er den Geist zuerst. Er tut das, weil der Geist dich dazu gebracht hat, das Zeugnis über den Sohn Gottes anzunehmen. Es ist das Werk des Geistes in deinem Herzen, dass du verstanden und geglaubt hast, wer der Herr Jesus ist und was Er getan hat. Die drei Zeugen sind „einstimmig“ in ihrem Zeugnis über das, was du nötig hattest, um Anteil am ewigen Leben zu bekommen, das dir in dem Sohn gegeben ist. Dieses dreifache Zeugnis gibt dir die zweifelsfreie Gewissheit, dass du den Sohn als dein Leben hast.

1Joh 5,9. Johannes stellt „das Zeugnis Gottes“ dem „Zeugnis der Menschen“ gegenüber und damit meint er wohl besonders das Zeugnis der Irrlehrer. Menschen können sagen, was sie wollen, doch wenn sie die Bedeutung des Wassers und des Blutes nicht kennen und daher also auch den Geist nicht besitzen, sind sie Lügner. Es gibt solche, die behaupten, dass sie dir sagen können, wie du ohne das Blut mit dem Sohn in Verbindung kommen kannst. Sie sprechen zum Beispiel über Jesus in Verbindung mit „das Wasser allein“. Das heißt, dass sie Ihn als einen guten Menschen und ein nachahmenswertes Vorbild hinstellen. Sie sprechen von Ihm jedoch mit keinem Wort als das Sühnopfer, das ein Sünder nötig hat.

Du musst deshalb gut auf das Zeugnis Gottes achtgeben, das größer ist als das Zeugnis irgendeines Menschen. Gott hat Zeugnis über seinen Sohn gegeben, als Er im Jordan getauft wurde und auch bei seiner Verklärung auf dem Berg (Mt 3,17; Mt 17,5). Das Zeugnis ist damals erklungen, doch der Klang ist nicht verstummt. Das Zeugnis erklingt in völliger, nicht nachlassender Kraft bis heute und wird es in Ewigkeit tun.

1Joh 5,10. Wenn dies nun das Zeugnis ist, das der dreieine Gott über seinen Sohn gezeugt hat, wie solltest du dann noch auf ein einziges Wort hören, das Menschen, die den Geist nicht haben, über den Sohn sagen? Es mögen die gelehrtesten Menschen sein, mit den wohlklingendsten Namen, die in eindrucksvoller Weise über Jesus sprechen, doch sie sind Blinde und Toren. Ihr Zeugnis ist nicht nur falsch, du hast es auch überhaupt nicht nötig. Du hast das Zeugnis in dir selbst. Du glaubst an den Sohn Gottes. Du hast das Zeugnis Gottes über seinen Sohn angenommen, du stimmst damit überein. Dadurch hast du neues Leben bekommen. Das besitzt du, es ist in dir. Das neue Leben ist vollständig, es braucht nicht vervollständigt zu werden. Es muss zwar wachsen, doch das ist etwas anderes, als dass etwas daran fehlt, was die falschen Lehrer dir dann geben könnten.

Diese falschen Lehrer haben nicht „an das Zeugnis geglaubt …, das Gott bezeugt hat über seinen Sohn“. Sie glauben einfach nicht, was Gott gesagt hat, und damit haben sie Ihn zum Lügner gemacht. So gibt es auch heute viele, die sich Christen nennen, aber das Wort Gottes in Frage stellen. Sie legen das, was Gott gesagt hat, auf ihre eigene Weise aus. Sie meinen, es besser zu wissen als Gott, und erklären Ihn damit zum Lügner.

1Joh 5,11. Was immer sie behaupten mögen, das Zeugnis steht fest und die gemeinsten und gröbsten Angriffe können ihm nichts anhaben. Du brauchst dich daher selbst von dem heftigsten Widerstand nicht beeindrucken zu lassen. Der Inhalt des Zeugnisses ist, dass Gott dir ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Deshalb ist es völlig unabhängig von irgendeinem Menschen und es ist zugleich unangreifbar durch irgendwelche Irrlehre.

Du darfst wissen und auch erleben, dass du durch den Besitz des ewigen Lebens, das du von Gott empfangen hast, in Beziehung zu Gott gebracht bist. Auch wenn du nicht alles weißt, was das ewige Leben beinhaltet, so hast du es doch empfangen, es ist in dir. Wohlgemerkt, dieses Leben ist das Leben, das „in seinem Sohn“ ist. Das Leben, das du hast, ist Er. Er ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben, wie es später heißt (1Joh 5,20). Du kannst das mit deiner Hand vergleichen, die zwar Leben hat, doch nur in Verbindung mit deinem Körper. Das Leben deiner Hand ist das Leben des ganzen Menschen. Wenn die Hand vom Körper abgetrennt wird, ist das Leben entwichen. In der gleichen Weise hat auch ein Blatt an einem Baum Leben. Das ewige Leben kann also nicht außerhalb des Sohnes genossen oder erlebt werden.

1Joh 5,12. Trotz allem, was jemand sagen oder behaupten mag – die kurze und kräftige Schlussfolgerung ist: Hast du den Sohn, so hast du das Leben und alles, was es beinhaltet; hast du den Sohn nicht, so hast du nichts und es fehlt dir all das, was mit dem Leben verbunden ist. Der große Unterschied besteht darin, ob jemand den Sohn Gottes als sein Leben hat oder nicht.

1Joh 5,13. Johannes beendet allmählich seinen Brief. Als Einleitung zu seinen Schlussworten teilt er dir mit, warum er all das Vorhergehende geschrieben hat. Wenn es um die Sicherheit dessen geht, was gesagt worden ist, so legt die Bibel den Nachdruck auf das geschriebene Wort. Er hat geschrieben, damit du nicht nur mit deinem Verstand, sondern mit deinem Herzen weißt, dass du ewiges Leben hast. Du weißt, dass du es besitzt, weil du gesehen hast, was das ewige Leben ist. Du hast nämlich gesehen, wer Jesus Christus ist: dass Er der Sohn Gottes ist. Du glaubst an Ihn, an seinen Namen. Sein Name ist eine Beschreibung der vollen Offenbarung dessen, wer Er ist. In diesem Namen ist alle Herrlichkeit und Pracht dieser Person enthalten. Um davon mehr kennenzulernen, musst du das Wort Gottes lesen und studieren. Alles, was du darin über Ihn entdeckst, wirst du mit größter Liebe und Dankbarkeit in dein Herz aufnehmen.

Es ist damit wie mit dem Volk Israel, dem alle Segnungen des verheißenen Landes gegeben worden waren, bevor es hineinzog. Im fünften Buch Mose stellt Mose dem Volk die reichen Segnungen des Landes vor. Um diese Segnungen jedoch tatsächlich genießen zu können, musste das Volk das Land Schritt für Schritt in Besitz nehmen (Jos 1,2; 3). So bist auch du mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern gesegnet (Eph 1,3). Man kann sie mit dem Begriff „ewiges Leben“, den Johannes hier gebraucht, zusammenfassen. Du bist in dem himmlischen Land, doch du musst dessen Schätze entdecken. Du musst deinen Fuß daraufsetzen, und jeden Ort, auf den du deinen Fuß setzt, darfst du dein Eigentum nennen, wobei dir grundsätzlich das ganze Land gegeben ist. Wenn du so Schritt für Schritt das entdeckst, was dir in der Gabe des ewigen Lebens alles gegeben ist, wirst du auch danach verlangen, dem Vater dafür zu danken (vgl. 5Mo 26,1; 2; Joh 4,10; 14; 23; 24).

Lies noch einmal 1. Johannes 5,6–13.

Frage oder Aufgabe: Worin besteht das Zeugnis, das Gott über seinen Sohn gezeugt hat, und was bedeutet es?

Verse 6-13

Das Zeugnis Gottes über seinen Sohn


1Joh 5,6. Johannes geht nun näher auf die Person ein, die er soeben „Jesus, der Sohn Gottes“, genannt hat (1Joh 5,5). Er spricht darüber, wer Er ist, und auch über das Werk, das Er vollbracht hat. Er weist zunächst auf Ihn hin als den, der gekommen ist. Das bezieht sich auf sein Kommen auf die Erde und sein ganzes irdisches Dasein. So hat Er erfüllt, was Er zu Gott sagte, als Er in die Welt kam: „Siehe, ich komme …, um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Heb 10,7). Das zeigt, dass Er bei dem Vater war und in die Welt kam.

Die gesamte Zeit seines Hierseins auf der Erde wurde durch „Wasser“ gekennzeichnet, das bedeutet, dass Er vollkommen vom Wort Gottes lebte (Mt 4,4), wovon das Wasser ein Bild ist (Eph 5,26).

Allerdings ist Er „nicht durch das Wasser allein“ gekommen. Sein tadelloses, Gott verherrlichendes Leben allein hätte dir keine Errettung bringen können. Er ist auch „durch das Blut“ gekommen. Sein vollkommenes, Gott geweihtes Leben musste mit dem Vergießen seines Blutes enden. Er musste sein Blut für deine Sünden geben. Sein Werk auf dem Kreuz ist eng mit seinem Leben auf der Erde verbunden. Ohne sein Blut gibt es kein Leben für uns. Jesus Christus hat vom Wort Gottes gelebt und sein Blut gegeben.

Nachdem Christus gestorben war, kam aus seiner Seite Blut und Wasser hervor (Joh 19,34) als Beweis, dass Er wirklich gestorben war. Es ist zugleich ein Zeugnis dafür, dass wir dadurch das ewige Leben empfangen konnten. In seinem Evangelium spricht Johannes zuerst über das „Blut“ und dann über das „Wasser“. Das kann man die historische Reihenfolge nennen. So geschah es auf dem Kreuz. Das Blut ist für Gott die Grundlage, um Menschen von ihren Sünden erlösen zu können. Deshalb kann Er Menschen das ewige Leben schenken. Das Wasser betont mehr die Reinigung des Sünders von seinen Sünden durch die Kraft des Wortes.

Hier in seinem ersten Brief spricht Johannes zuerst von „Wasser“ und dann von „Blut“. Das kannst du die praktische Reihenfolge nennen. So bist du damit in Berührung gekommen. Zuerst hat dich das Wasser von deinen Sünden gereinigt, denn sie waren das große Hindernis zwischen dir und Gott. Danach siehst du, dass das Blut alle deine Sünden vor Gott weggetan hat. Wasser bezieht sich mehr auf das, was du nötig hattest, und Blut bezieht sich mehr auf das, was für Gott erforderlich war.

Auf das Zeugnis von dem Wasser und dem Blut folgt noch das Zeugnis des Geistes: „Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt.“ Er legt Zeugnis davon ab, wer der Herr Jesus ist und was Er getan hat. Wasser und Blut sind bildhafte oder symbolische Zeugen. Sie stellen etwas dar. Der Geist ist kein symbolischer, sondern ein persönlicher Zeuge. Er wird als Zeuge nach den Zeugen genannt, die in ihrer Bedeutung von dem Leben und dem Sterben des Herrn Jesus sprechen. Der Geist kam als Zeuge, nachdem der Herr Jesus auferstanden und verherrlicht war (Joh 7,39). Durch den Geist erfahren wir die Bedeutung der bildhaften oder symbolischen Zeugen. Der Geist ist die Wahrheit. Du hast die Wahrheit Gottes durch das Wirken des Geistes der Wahrheit gefunden.

1Joh 5,7. Es gibt also drei Zeugen und jeder hat ein besonderes Zeugnis. Und doch bilden sie in ihrem Zeugnis zusammen eine Einheit. Keiner der Zeugen ist von den anderen Zeugen unabhängig. Der Geist spricht durch das Wort. Der Geist spricht durch das Wort über das Wasser und über das Blut, und darum hast du das vollständige und unbestreitbare Zeugnis dieser drei Zeugen angenommen. Das Zeugnis ist absolut vertrauenswürdig, denn „aus dem Mund von zwei oder drei Zeugen wird jede Sache bestätigt werden“ (2Kor 13,1).

1Joh 5,8. In diesem Vers nennt Johannes die Zeugen noch einmal (vgl. 1Joh 5,6), doch nun nennt er den Geist zuerst. Er tut das, weil der Geist dich dazu gebracht hat, das Zeugnis über den Sohn Gottes anzunehmen. Es ist das Werk des Geistes in deinem Herzen, dass du verstanden und geglaubt hast, wer der Herr Jesus ist und was Er getan hat. Die drei Zeugen sind „einstimmig“ in ihrem Zeugnis über das, was du nötig hattest, um Anteil am ewigen Leben zu bekommen, das dir in dem Sohn gegeben ist. Dieses dreifache Zeugnis gibt dir die zweifelsfreie Gewissheit, dass du den Sohn als dein Leben hast.

1Joh 5,9. Johannes stellt „das Zeugnis Gottes“ dem „Zeugnis der Menschen“ gegenüber und damit meint er wohl besonders das Zeugnis der Irrlehrer. Menschen können sagen, was sie wollen, doch wenn sie die Bedeutung des Wassers und des Blutes nicht kennen und daher also auch den Geist nicht besitzen, sind sie Lügner. Es gibt solche, die behaupten, dass sie dir sagen können, wie du ohne das Blut mit dem Sohn in Verbindung kommen kannst. Sie sprechen zum Beispiel über Jesus in Verbindung mit „das Wasser allein“. Das heißt, dass sie Ihn als einen guten Menschen und ein nachahmenswertes Vorbild hinstellen. Sie sprechen von Ihm jedoch mit keinem Wort als das Sühnopfer, das ein Sünder nötig hat.

Du musst deshalb gut auf das Zeugnis Gottes achtgeben, das größer ist als das Zeugnis irgendeines Menschen. Gott hat Zeugnis über seinen Sohn gegeben, als Er im Jordan getauft wurde und auch bei seiner Verklärung auf dem Berg (Mt 3,17; Mt 17,5). Das Zeugnis ist damals erklungen, doch der Klang ist nicht verstummt. Das Zeugnis erklingt in völliger, nicht nachlassender Kraft bis heute und wird es in Ewigkeit tun.

1Joh 5,10. Wenn dies nun das Zeugnis ist, das der dreieine Gott über seinen Sohn gezeugt hat, wie solltest du dann noch auf ein einziges Wort hören, das Menschen, die den Geist nicht haben, über den Sohn sagen? Es mögen die gelehrtesten Menschen sein, mit den wohlklingendsten Namen, die in eindrucksvoller Weise über Jesus sprechen, doch sie sind Blinde und Toren. Ihr Zeugnis ist nicht nur falsch, du hast es auch überhaupt nicht nötig. Du hast das Zeugnis in dir selbst. Du glaubst an den Sohn Gottes. Du hast das Zeugnis Gottes über seinen Sohn angenommen, du stimmst damit überein. Dadurch hast du neues Leben bekommen. Das besitzt du, es ist in dir. Das neue Leben ist vollständig, es braucht nicht vervollständigt zu werden. Es muss zwar wachsen, doch das ist etwas anderes, als dass etwas daran fehlt, was die falschen Lehrer dir dann geben könnten.

Diese falschen Lehrer haben nicht „an das Zeugnis geglaubt …, das Gott bezeugt hat über seinen Sohn“. Sie glauben einfach nicht, was Gott gesagt hat, und damit haben sie Ihn zum Lügner gemacht. So gibt es auch heute viele, die sich Christen nennen, aber das Wort Gottes in Frage stellen. Sie legen das, was Gott gesagt hat, auf ihre eigene Weise aus. Sie meinen, es besser zu wissen als Gott, und erklären Ihn damit zum Lügner.

1Joh 5,11. Was immer sie behaupten mögen, das Zeugnis steht fest und die gemeinsten und gröbsten Angriffe können ihm nichts anhaben. Du brauchst dich daher selbst von dem heftigsten Widerstand nicht beeindrucken zu lassen. Der Inhalt des Zeugnisses ist, dass Gott dir ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Deshalb ist es völlig unabhängig von irgendeinem Menschen und es ist zugleich unangreifbar durch irgendwelche Irrlehre.

Du darfst wissen und auch erleben, dass du durch den Besitz des ewigen Lebens, das du von Gott empfangen hast, in Beziehung zu Gott gebracht bist. Auch wenn du nicht alles weißt, was das ewige Leben beinhaltet, so hast du es doch empfangen, es ist in dir. Wohlgemerkt, dieses Leben ist das Leben, das „in seinem Sohn“ ist. Das Leben, das du hast, ist Er. Er ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben, wie es später heißt (1Joh 5,20). Du kannst das mit deiner Hand vergleichen, die zwar Leben hat, doch nur in Verbindung mit deinem Körper. Das Leben deiner Hand ist das Leben des ganzen Menschen. Wenn die Hand vom Körper abgetrennt wird, ist das Leben entwichen. In der gleichen Weise hat auch ein Blatt an einem Baum Leben. Das ewige Leben kann also nicht außerhalb des Sohnes genossen oder erlebt werden.

1Joh 5,12. Trotz allem, was jemand sagen oder behaupten mag – die kurze und kräftige Schlussfolgerung ist: Hast du den Sohn, so hast du das Leben und alles, was es beinhaltet; hast du den Sohn nicht, so hast du nichts und es fehlt dir all das, was mit dem Leben verbunden ist. Der große Unterschied besteht darin, ob jemand den Sohn Gottes als sein Leben hat oder nicht.

1Joh 5,13. Johannes beendet allmählich seinen Brief. Als Einleitung zu seinen Schlussworten teilt er dir mit, warum er all das Vorhergehende geschrieben hat. Wenn es um die Sicherheit dessen geht, was gesagt worden ist, so legt die Bibel den Nachdruck auf das geschriebene Wort. Er hat geschrieben, damit du nicht nur mit deinem Verstand, sondern mit deinem Herzen weißt, dass du ewiges Leben hast. Du weißt, dass du es besitzt, weil du gesehen hast, was das ewige Leben ist. Du hast nämlich gesehen, wer Jesus Christus ist: dass Er der Sohn Gottes ist. Du glaubst an Ihn, an seinen Namen. Sein Name ist eine Beschreibung der vollen Offenbarung dessen, wer Er ist. In diesem Namen ist alle Herrlichkeit und Pracht dieser Person enthalten. Um davon mehr kennenzulernen, musst du das Wort Gottes lesen und studieren. Alles, was du darin über Ihn entdeckst, wirst du mit größter Liebe und Dankbarkeit in dein Herz aufnehmen.

Es ist damit wie mit dem Volk Israel, dem alle Segnungen des verheißenen Landes gegeben worden waren, bevor es hineinzog. Im fünften Buch Mose stellt Mose dem Volk die reichen Segnungen des Landes vor. Um diese Segnungen jedoch tatsächlich genießen zu können, musste das Volk das Land Schritt für Schritt in Besitz nehmen (Jos 1,2; 3). So bist auch du mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern gesegnet (Eph 1,3). Man kann sie mit dem Begriff „ewiges Leben“, den Johannes hier gebraucht, zusammenfassen. Du bist in dem himmlischen Land, doch du musst dessen Schätze entdecken. Du musst deinen Fuß daraufsetzen, und jeden Ort, auf den du deinen Fuß setzt, darfst du dein Eigentum nennen, wobei dir grundsätzlich das ganze Land gegeben ist. Wenn du so Schritt für Schritt das entdeckst, was dir in der Gabe des ewigen Lebens alles gegeben ist, wirst du auch danach verlangen, dem Vater dafür zu danken (vgl. 5Mo 26,1; 2; Joh 4,10; 14; 23; 24).

Lies noch einmal 1. Johannes 5,6–13.

Frage oder Aufgabe: Worin besteht das Zeugnis, das Gott über seinen Sohn gezeugt hat, und was bedeutet es?

Verse 14-21

Die Kenntnis des ewigen Lebens


1Joh 5,14. Dieser Vers beschreibt eine großartige Folge, die der Besitz des ewigen Lebens mit sich bringt. Über dieses Leben hatte Johannes im vorhergehenden Vers gesprochen. Wer das ewige Leben hat, hat auch „Zuversicht“ oder „Freimütigkeit“. Diese Freimütigkeit zeigt sich in deinem Gebetsleben, weil darin die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn zum Ausdruck kommt. Es ist das offene Sprechen mit dem Vater und dem Sohn über alles, was dich beschäftigt, ebenso wie Kinder das tun, die eine vertraute Beziehung zu ihrem Vater haben. Freimütigkeit bedeutet auch Vertrauen und Sicherheit. Du hast eine vertraute Beziehung zu Gott und fühlst dich bei Ihm zu Hause. Das alles beruht auf dem Besitz und dem Kennen des ewigen Lebens.

Wenn du so in seiner Gegenwart lebst, in dieser Sphäre des Vertrauens, lässt du Ihn deine Wünsche wissen. Er kennt sie natürlich schon. Es geht auch nicht darum, dass du Ihm etwas sagst, was Er nicht wüsste, sondern Beten bedeutet, dass du sehr bewusst Gemeinschaft mit Ihm hast. Der Herr Jesus betete beständig. Sein Leben war Gebet (Ps 109,4), doch Er hatte auch besondere Gebetszeiten. Er lebte immer in der bewussten Gemeinschaft mit Gott, doch Er betete auch im Blick auf besondere Ereignisse. Bei Ihm gab es keine Unkenntnis in Bezug auf die Erhörung seiner Gebete. Er wusste, dass der Vater Ihn immer erhörte (Joh 11,42).

1Joh 5,15. Bei dir und mir ist das schon einmal anders. Du weißt manchmal nicht, wie du beten sollst, und auch nicht, ob du um das Richtige bittest. Und doch darfst du bitten, dazu hast du die Freimütigkeit. Und wenn du etwas erbittest, was nach seinem Willen ist, so hört Er. Das bedeutet hier, dass Er erhört, denn Er hört dich ja immer. Ein schönes Beispiel für eine Frau, deren Bitte erhört wurde, ist Hanna, die Mutter Samuels. Sie betete um einen Sohn. Nachdem sie sicher war, dass sie erhört werden würde, sah sie anders aus (1Sam 1,17; 18).

Ein praktischer Punkt bei unseren Gebeten ist häufig, dass wir uns keine oder jedenfalls zu wenig Zeit zum Gebet nehmen. Das zeigt eigentlich, dass wir Gebet doch nicht für so wichtig halten. Für das Gebet solltest du dir Zeit nehmen. Wenn du zu beten aufhörst, hört der Segen auf. Es geht beim Gebet um Zeit, Ausdauer und Ermutigung in Form der Erhörung. Man kann die Lektion des Gebets nur erlernen, indem man betet. So kannst du zum Beispiel für den Dienst beten, den ein Bruder oder eine Schwester tut. Wenn du Gott für ihn oder sie um Kraft und Segen bittest, dann weißt du, dass es ein Gebet nach seinem Willen ist. Er will gerade, dass wir Ihn darum bitten. Er erhört das.

1Joh 5,16. Ein besonderes Gebet ist das Gebet für einen Bruder, den du sündigen siehst. Wenn du einen Bruder sündigen siehst, reagierst du – so setzt der Apostel voraus – mit christlicher Liebe. Diese Liebe äußert sich, indem du für den anderen betest. Die Gemeinschaft zwischen ihm und dem Vater ist ja gestört. Er hat keine Freimütigkeit mehr und kann die Segnungen dieser Gemeinschaft nicht genießen. Deine Liebe wird dich deshalb zuerst einmal dazu bringen, für ihn zu beten.

Wenn Sünde ins Leben von jemandem gekommen ist, ist damit auch der Tod hineingekommen. Das bedeutet in diesem Fall, dass der Genuss des Lebens fehlt. Das Gebet bewirkt, dass der Bruder in der Gemeinschaft der Familie der Kinder Gottes das Leben wieder genießen kann, dort, wo Tod und Sünde nicht hingehören.

Nun macht Johannes noch einen Unterschied zwischen Sünden, die begangen worden sind. Er spricht von einer „Sünde nicht zum Tod“ und von „Sünde zum Tod“. Für die erste Art von Sünde darf gebetet werden, nicht aber für die zweite Art. Wie kannst du nun feststellen, mit welcher Art von Sünde du zu tun hast? Das wird im Umgang mit dem Herrn klarwerden. Du kannst im Allgemeinen davon ausgehen, dass es sich bei der Sünde eines Gläubigen nicht um eine Sünde zum Tod handelt.

Wenn es um eine Sünde zum Tod geht, wird das zum Beispiel an bestimmten Umständen zu erkennen sein (z. B. 1Kor 11,30). Für Petrus war deutlich, dass Ananias und Sapphira zum Tod gesündigt hatten (Apg 5,1-10). Auch Mose hatte zum Tod gesündigt, denn er durfte wegen seiner Sünde das Land nicht betreten. Als er Gott darum bat, ihn doch in das Land hinüberziehen zu lassen, bekam er zur Antwort, er solle nicht mehr von dieser Angelegenheit sprechen (5Mo 3,25; 26). Jeremia wurde gesagt, er solle nicht mehr für das Volk bitten, weil es sehr weit vom Herrn abgewichen war. So war es unvermeidlich geworden, dass sie in die Gefangenschaft weggeführt würden (Jer 11,14; Jer 15,1).

Es scheint so, dass eine Sünde zum Tod eine Sünde ist, die dem Zeugnis Gottes in besonderer Weise Schaden zufügt. Durch diese Sünde wird der Name Gottes ernstlich und öffentlich geschmäht. Durch das Verhalten eines der Seinen bekommt der Widersacher Gottes einen besonderen Anlass, den Namen Gottes zu schmähen. Dann kann es sein, dass Gott so jemanden nicht länger als seinen Zeugen auf der Erde gebrauchen kann und ihn daher wegnimmt. Wenn das der Fall ist, ist von Sünde zum Tod die Rede.

1Joh 5,17. Dadurch, dass hier der Nachdruck auf der Sünde zum Tod liegt, kann es so scheinen, als wären andere Arten von Sünde nicht so schwer. Das wäre jedoch ein tragischer Irrtum. Johannes stellt noch einmal ausdrücklich fest, dass „jede Ungerechtigkeit“ Sünde ist, wenn auch häufig nicht Sünde zum Tod. Wir sollten uns gründlich bewusst sein, dass dies nur deshalb gesagt werden kann, weil der Herr Jesus für jede Sünde der Kinder Gottes den Tod erlitten hat, „denn der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Röm 6,23). Sünde darf daher auch absolut keinen Platz im Leben eines Kindes Gottes haben. Wenn es doch geschieht, dass es sündigt, muss die Sünde so bald wie möglich bekannt werden. Das Gebet füreinander ist dazu ein wichtiger Beitrag.

1Joh 5,18. Johannes beendet seinen Brief mit drei Versen, die alle drei mit „wir wissen“ beginnen (1Joh 5,18; 19; 20). In 1Joh 5,21 gibt er noch eine allgemeine Warnung. Mit diesem dreimaligen „wir wissen“ – das ist ein sicheres Wissen – legt Johannes noch einmal die klaren Grundsätze dar, die er in seinem Brief ausführlich behandelt hat.

Das erste „wir wissen“ betrifft das Wissen, „dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt“, was immer Menschen auch behaupten mögen. Du bist aus Gott geboren und kraft deines neuen Lebens passt die Praxis des Sündigens nicht zu dir. Das neue Leben kann nicht sündigen und will nichts anderes als den Willen Gottes tun. Du bist aus Gott geboren und hast daher seine Natur. Kann Gott sündigen? Unmöglich! In ihm ist keine Sünde. Dann kannst du das in deinem neuen Leben auch nicht. Das weiß jeder Gläubige.

Johannes sieht dich in dem neuen Leben, das du empfangen hast, weil du aus Gott geboren bist, und spricht dich so an. Das neue Leben „bewahrt sich“. Es ist vollkommen sicher und der Böse kann es nicht antasten. Der Böse hat keinerlei Anknüpfungspunkt daran, wie der Herr Jesus das auch von sich selbst sagt (Joh 14,30). Und Er ist das neue Leben in dir. Der Böse hat ebenso wenig Zugriff auf deine neue Natur, wie Er Zugriff auf den Herrn Jesus hatte.

1Joh 5,19. Außer mit dem Bösen hast du auch mit seinem Instrument, der Welt, zu tun. In seinem zweiten „wir wissen“ weist Johannes auf die radikale Trennung hin, die zwischen denen, die aus Gott sind, und der ganzen Welt besteht. Es geht hier also nicht so sehr um deine Geburt aus Gott, sondern um Gott selbst als den, dem du angehörst und mit dem du verbunden bist. Du gehörst Gott an, während die Welt dem Bösen angehört und vollständig von Bosheit umgeben ist. Die ganze Welt – ohne jede Ausnahme – atmet Bosheit und ist das Mittel, mit dem der Böse versucht, die Kontrolle über dich zu gewinnen. Weil du weißt, wem du angehörst, hast du ein scharfes Auge dafür, was die Welt ist und dass dein Platz auf der anderen Seite der Trennungslinie ist. Du willst mit der Welt nichts mehr zu tun haben.

1Joh 5,20. Das dritte „wir wissen“ richtet deine Aufmerksamkeit auf den, der die Mitte in der Welt Gottes einnimmt, das ist der Sohn Gottes. Du weißt, dass Er in die Welt gekommen ist und dir „Verständnis gegeben hat“, um den „Wahrhaftigen“ zu erkennen. Früher warst du verfinstert am Verstand (Eph 4,18), wie intelligent du vielleicht auch bist. Nun hast du Verständnis, wie wenig du vielleicht auch in der Welt zählst. Du hast das dem Kommen des Sohnes Gottes zu verdanken. Wenn Er nicht gekommen wäre, wärest du in der Finsternis geblieben. Doch Er ist gekommen und hat dir das Verständnis geöffnet (Lk 24,45). Du hast Einsicht in die Pläne Gottes bekommen und wie Er sie erfüllen wird. Alles geschieht durch seinen Sohn.

Du kennst den Wahrhaftigen, das ist Gott als der, der in sich selbst wahr ist. In der Welt herrscht die Lüge, doch die findet in dem neuen Leben keinen Anknüpfungspunkt. Das liegt daran, dass du Ihn kennst, der echt ist und immer und über alle Dinge die Wahrheit spricht. Du kennst Ihn nicht nur, hier steht sogar, dass du in Ihm bist. Es ist keine Erkenntnis auf Abstand, denn du bist in die innigste Verbindung mit Ihm gebracht.

Das bedeutet nicht, dass du in die Gottheit eingeführt worden wärest. Johannes fügt sofort hinzu, auf welche Weise du in dem Wahrhaftigen bist, nämlich dadurch, dass du in seinem Sohn Jesus Christus bist. In Ihm, der als Mensch gekommen ist, bist du in dem Wahrhaftigen. Du konntest nicht Gott werden, aber Gott konnte Mensch werden und sich so mit dir vereinen. Zur gleichen Zeit ist und bleibt Er, der Mensch geworden ist, der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Das bringt dich zu dem unergründlichen Wunder seiner Person. Dazu passt die Aufforderung: „Kommt, lasst uns anbeten.“

1Joh 5,21. Der letzte Vers ist in diesem Licht sehr passend. Hüte dich vor den Götzen. Das sind Dinge oder Menschen, die die Anbetung fordern, die nur dem Sohn zukommt. Johannes hat Ihn dir in diesem Brief als das ewige Leben vorgestellt. Er ist das ewige Leben, das du empfangen hast. Du kennst den Vater und Ihn, den Er gesandt hat. Dadurch bist du in die Sphäre des ewigen Lebens gebracht (Joh 17,3). Halte dich darin auf und beschäftige dich mit Ihm, der das ewige Leben ist. Lass dich nicht verleiten, deine Zeit, deine Aufmerksamkeit und deine Bewunderung etwas oder jemand anderem zu geben. Nur dem Vater und dem Sohn kommt die Anbetung zu, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Lies noch einmal 1. Johannes 5,14–21.

Frage oder Aufgabe: Was hast du in diesem Brief über das ewige Leben gelernt?

Verse 14-21

Die Kenntnis des ewigen Lebens


1Joh 5,14. Dieser Vers beschreibt eine großartige Folge, die der Besitz des ewigen Lebens mit sich bringt. Über dieses Leben hatte Johannes im vorhergehenden Vers gesprochen. Wer das ewige Leben hat, hat auch „Zuversicht“ oder „Freimütigkeit“. Diese Freimütigkeit zeigt sich in deinem Gebetsleben, weil darin die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn zum Ausdruck kommt. Es ist das offene Sprechen mit dem Vater und dem Sohn über alles, was dich beschäftigt, ebenso wie Kinder das tun, die eine vertraute Beziehung zu ihrem Vater haben. Freimütigkeit bedeutet auch Vertrauen und Sicherheit. Du hast eine vertraute Beziehung zu Gott und fühlst dich bei Ihm zu Hause. Das alles beruht auf dem Besitz und dem Kennen des ewigen Lebens.

Wenn du so in seiner Gegenwart lebst, in dieser Sphäre des Vertrauens, lässt du Ihn deine Wünsche wissen. Er kennt sie natürlich schon. Es geht auch nicht darum, dass du Ihm etwas sagst, was Er nicht wüsste, sondern Beten bedeutet, dass du sehr bewusst Gemeinschaft mit Ihm hast. Der Herr Jesus betete beständig. Sein Leben war Gebet (Ps 109,4), doch Er hatte auch besondere Gebetszeiten. Er lebte immer in der bewussten Gemeinschaft mit Gott, doch Er betete auch im Blick auf besondere Ereignisse. Bei Ihm gab es keine Unkenntnis in Bezug auf die Erhörung seiner Gebete. Er wusste, dass der Vater Ihn immer erhörte (Joh 11,42).

1Joh 5,15. Bei dir und mir ist das schon einmal anders. Du weißt manchmal nicht, wie du beten sollst, und auch nicht, ob du um das Richtige bittest. Und doch darfst du bitten, dazu hast du die Freimütigkeit. Und wenn du etwas erbittest, was nach seinem Willen ist, so hört Er. Das bedeutet hier, dass Er erhört, denn Er hört dich ja immer. Ein schönes Beispiel für eine Frau, deren Bitte erhört wurde, ist Hanna, die Mutter Samuels. Sie betete um einen Sohn. Nachdem sie sicher war, dass sie erhört werden würde, sah sie anders aus (1Sam 1,17; 18).

Ein praktischer Punkt bei unseren Gebeten ist häufig, dass wir uns keine oder jedenfalls zu wenig Zeit zum Gebet nehmen. Das zeigt eigentlich, dass wir Gebet doch nicht für so wichtig halten. Für das Gebet solltest du dir Zeit nehmen. Wenn du zu beten aufhörst, hört der Segen auf. Es geht beim Gebet um Zeit, Ausdauer und Ermutigung in Form der Erhörung. Man kann die Lektion des Gebets nur erlernen, indem man betet. So kannst du zum Beispiel für den Dienst beten, den ein Bruder oder eine Schwester tut. Wenn du Gott für ihn oder sie um Kraft und Segen bittest, dann weißt du, dass es ein Gebet nach seinem Willen ist. Er will gerade, dass wir Ihn darum bitten. Er erhört das.

1Joh 5,16. Ein besonderes Gebet ist das Gebet für einen Bruder, den du sündigen siehst. Wenn du einen Bruder sündigen siehst, reagierst du – so setzt der Apostel voraus – mit christlicher Liebe. Diese Liebe äußert sich, indem du für den anderen betest. Die Gemeinschaft zwischen ihm und dem Vater ist ja gestört. Er hat keine Freimütigkeit mehr und kann die Segnungen dieser Gemeinschaft nicht genießen. Deine Liebe wird dich deshalb zuerst einmal dazu bringen, für ihn zu beten.

Wenn Sünde ins Leben von jemandem gekommen ist, ist damit auch der Tod hineingekommen. Das bedeutet in diesem Fall, dass der Genuss des Lebens fehlt. Das Gebet bewirkt, dass der Bruder in der Gemeinschaft der Familie der Kinder Gottes das Leben wieder genießen kann, dort, wo Tod und Sünde nicht hingehören.

Nun macht Johannes noch einen Unterschied zwischen Sünden, die begangen worden sind. Er spricht von einer „Sünde nicht zum Tod“ und von „Sünde zum Tod“. Für die erste Art von Sünde darf gebetet werden, nicht aber für die zweite Art. Wie kannst du nun feststellen, mit welcher Art von Sünde du zu tun hast? Das wird im Umgang mit dem Herrn klarwerden. Du kannst im Allgemeinen davon ausgehen, dass es sich bei der Sünde eines Gläubigen nicht um eine Sünde zum Tod handelt.

Wenn es um eine Sünde zum Tod geht, wird das zum Beispiel an bestimmten Umständen zu erkennen sein (z. B. 1Kor 11,30). Für Petrus war deutlich, dass Ananias und Sapphira zum Tod gesündigt hatten (Apg 5,1-10). Auch Mose hatte zum Tod gesündigt, denn er durfte wegen seiner Sünde das Land nicht betreten. Als er Gott darum bat, ihn doch in das Land hinüberziehen zu lassen, bekam er zur Antwort, er solle nicht mehr von dieser Angelegenheit sprechen (5Mo 3,25; 26). Jeremia wurde gesagt, er solle nicht mehr für das Volk bitten, weil es sehr weit vom Herrn abgewichen war. So war es unvermeidlich geworden, dass sie in die Gefangenschaft weggeführt würden (Jer 11,14; Jer 15,1).

Es scheint so, dass eine Sünde zum Tod eine Sünde ist, die dem Zeugnis Gottes in besonderer Weise Schaden zufügt. Durch diese Sünde wird der Name Gottes ernstlich und öffentlich geschmäht. Durch das Verhalten eines der Seinen bekommt der Widersacher Gottes einen besonderen Anlass, den Namen Gottes zu schmähen. Dann kann es sein, dass Gott so jemanden nicht länger als seinen Zeugen auf der Erde gebrauchen kann und ihn daher wegnimmt. Wenn das der Fall ist, ist von Sünde zum Tod die Rede.

1Joh 5,17. Dadurch, dass hier der Nachdruck auf der Sünde zum Tod liegt, kann es so scheinen, als wären andere Arten von Sünde nicht so schwer. Das wäre jedoch ein tragischer Irrtum. Johannes stellt noch einmal ausdrücklich fest, dass „jede Ungerechtigkeit“ Sünde ist, wenn auch häufig nicht Sünde zum Tod. Wir sollten uns gründlich bewusst sein, dass dies nur deshalb gesagt werden kann, weil der Herr Jesus für jede Sünde der Kinder Gottes den Tod erlitten hat, „denn der Lohn der Sünde ist der Tod“ (Röm 6,23). Sünde darf daher auch absolut keinen Platz im Leben eines Kindes Gottes haben. Wenn es doch geschieht, dass es sündigt, muss die Sünde so bald wie möglich bekannt werden. Das Gebet füreinander ist dazu ein wichtiger Beitrag.

1Joh 5,18. Johannes beendet seinen Brief mit drei Versen, die alle drei mit „wir wissen“ beginnen (1Joh 5,18; 19; 20). In 1Joh 5,21 gibt er noch eine allgemeine Warnung. Mit diesem dreimaligen „wir wissen“ – das ist ein sicheres Wissen – legt Johannes noch einmal die klaren Grundsätze dar, die er in seinem Brief ausführlich behandelt hat.

Das erste „wir wissen“ betrifft das Wissen, „dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt“, was immer Menschen auch behaupten mögen. Du bist aus Gott geboren und kraft deines neuen Lebens passt die Praxis des Sündigens nicht zu dir. Das neue Leben kann nicht sündigen und will nichts anderes als den Willen Gottes tun. Du bist aus Gott geboren und hast daher seine Natur. Kann Gott sündigen? Unmöglich! In ihm ist keine Sünde. Dann kannst du das in deinem neuen Leben auch nicht. Das weiß jeder Gläubige.

Johannes sieht dich in dem neuen Leben, das du empfangen hast, weil du aus Gott geboren bist, und spricht dich so an. Das neue Leben „bewahrt sich“. Es ist vollkommen sicher und der Böse kann es nicht antasten. Der Böse hat keinerlei Anknüpfungspunkt daran, wie der Herr Jesus das auch von sich selbst sagt (Joh 14,30). Und Er ist das neue Leben in dir. Der Böse hat ebenso wenig Zugriff auf deine neue Natur, wie Er Zugriff auf den Herrn Jesus hatte.

1Joh 5,19. Außer mit dem Bösen hast du auch mit seinem Instrument, der Welt, zu tun. In seinem zweiten „wir wissen“ weist Johannes auf die radikale Trennung hin, die zwischen denen, die aus Gott sind, und der ganzen Welt besteht. Es geht hier also nicht so sehr um deine Geburt aus Gott, sondern um Gott selbst als den, dem du angehörst und mit dem du verbunden bist. Du gehörst Gott an, während die Welt dem Bösen angehört und vollständig von Bosheit umgeben ist. Die ganze Welt – ohne jede Ausnahme – atmet Bosheit und ist das Mittel, mit dem der Böse versucht, die Kontrolle über dich zu gewinnen. Weil du weißt, wem du angehörst, hast du ein scharfes Auge dafür, was die Welt ist und dass dein Platz auf der anderen Seite der Trennungslinie ist. Du willst mit der Welt nichts mehr zu tun haben.

1Joh 5,20. Das dritte „wir wissen“ richtet deine Aufmerksamkeit auf den, der die Mitte in der Welt Gottes einnimmt, das ist der Sohn Gottes. Du weißt, dass Er in die Welt gekommen ist und dir „Verständnis gegeben hat“, um den „Wahrhaftigen“ zu erkennen. Früher warst du verfinstert am Verstand (Eph 4,18), wie intelligent du vielleicht auch bist. Nun hast du Verständnis, wie wenig du vielleicht auch in der Welt zählst. Du hast das dem Kommen des Sohnes Gottes zu verdanken. Wenn Er nicht gekommen wäre, wärest du in der Finsternis geblieben. Doch Er ist gekommen und hat dir das Verständnis geöffnet (Lk 24,45). Du hast Einsicht in die Pläne Gottes bekommen und wie Er sie erfüllen wird. Alles geschieht durch seinen Sohn.

Du kennst den Wahrhaftigen, das ist Gott als der, der in sich selbst wahr ist. In der Welt herrscht die Lüge, doch die findet in dem neuen Leben keinen Anknüpfungspunkt. Das liegt daran, dass du Ihn kennst, der echt ist und immer und über alle Dinge die Wahrheit spricht. Du kennst Ihn nicht nur, hier steht sogar, dass du in Ihm bist. Es ist keine Erkenntnis auf Abstand, denn du bist in die innigste Verbindung mit Ihm gebracht.

Das bedeutet nicht, dass du in die Gottheit eingeführt worden wärest. Johannes fügt sofort hinzu, auf welche Weise du in dem Wahrhaftigen bist, nämlich dadurch, dass du in seinem Sohn Jesus Christus bist. In Ihm, der als Mensch gekommen ist, bist du in dem Wahrhaftigen. Du konntest nicht Gott werden, aber Gott konnte Mensch werden und sich so mit dir vereinen. Zur gleichen Zeit ist und bleibt Er, der Mensch geworden ist, der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Das bringt dich zu dem unergründlichen Wunder seiner Person. Dazu passt die Aufforderung: „Kommt, lasst uns anbeten.“

1Joh 5,21. Der letzte Vers ist in diesem Licht sehr passend. Hüte dich vor den Götzen. Das sind Dinge oder Menschen, die die Anbetung fordern, die nur dem Sohn zukommt. Johannes hat Ihn dir in diesem Brief als das ewige Leben vorgestellt. Er ist das ewige Leben, das du empfangen hast. Du kennst den Vater und Ihn, den Er gesandt hat. Dadurch bist du in die Sphäre des ewigen Lebens gebracht (Joh 17,3). Halte dich darin auf und beschäftige dich mit Ihm, der das ewige Leben ist. Lass dich nicht verleiten, deine Zeit, deine Aufmerksamkeit und deine Bewunderung etwas oder jemand anderem zu geben. Nur dem Vater und dem Sohn kommt die Anbetung zu, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Lies noch einmal 1. Johannes 5,14–21.

Frage oder Aufgabe: Was hast du in diesem Brief über das ewige Leben gelernt?

Bibliographical Information
de Koning, Ger. Commentaar op 1 John 5". "Kingcomments op de hele Bijbel". https://www.studylight.org/commentaries/ger/kng/1-john-5.html. 'Stichting Titus' / 'Stichting Uitgeverij Daniël', Zwolle, Nederland. 2021.
 
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