the Fourth Week of Advent
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Schlachter Bibel
Jeremia 7
Tadel und Gerichtsandrohung
1 Dies ist das Wort, welches vom Herrn an Jeremia erging:
2 Tritt unter das Tor am Hause des Herrn
und predige dort dieses Wort und sprich:
Höret das Wort des Herrn,
ihr alle aus Juda, die ihr zu diesen Toren eingehet,
um den Herrn anzubeten!
3 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:
Bessert euren Wandel und eure Taten,
so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen!
4 Verlaßt euch nicht auf trügerische Worte wie diese:
„Der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn,
der Tempel des Herrn ist dies!"
5 Denn nur wenn ihr euren Wandel und eure Taten ernstlich bessert,
wenn ihr wirklich Recht schafft untereinander,
6 wenn ihr die Fremdlinge, die Waisen und Witwen nicht bedrückt
und an dieser Stätte kein unschuldiges Blut vergießt
und nicht andern Göttern nachwandelt zu eurem eigenen Schaden, -
7 dann will ich euch an diesem Orte wohnen lassen,
in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe,
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
8 Seht, ihr verlaßt euch auf trügerische Reden,
die keinen Nutzen bringen!
9 Nachdem ihr gestohlen, gemordet, die Ehe gebrochen,
falsch geschworen, dem Baal geräuchert habt
und andern Göttern, die ihr nicht kennet, nachgelaufen seid,
10 so kommt ihr hernach und tretet vor mein Angesicht
in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist,
und sprecht: „Wir sind geborgen!" -
damit ihr alle diese Greuel verüben könnt.
11 Ist denn dieses Haus, das nach meinem Namen genannt ist,
in euren Augen zu einer Räuberhöhle[a] geworden?
Ja wahrlich, auch ich sehe es so an, spricht der Herr.
12 Denn geht doch hin zu meiner Stätte in Silo,
wo ich zuerst meinen Namen wohnen ließ,
und seht, wie ich mit ihr verfahren bin
wegen der Bosheit meines Volkes Israel!
13 Und nun, weil ihr alle diese Freveltaten verübt habt,
spricht der Herr,
und ich frühe und fleißig[b] zu euch geredet habe, ihr aber nicht hören wolltet,
weil ich euch gerufen, ihr aber nicht geantwortet habt,
14 so will ich auch mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist
und darauf ihr euch verlasset,
mit dem Orte, den ich euch und euren Vätern gegeben habe,
so verfahren, wie ich mit Silo verfahren bin;
15 und ich will auch euch von meinem Angesicht verwerfen,
gleichwie ich alle eure Brüder,
die ganze Nachkommenschaft Ephraims, verworfen habe!
16 Du aber sollst für dieses Volk keine Fürbitte einlegen,
nicht flehen und für sie beten
und nicht in mich dringen;
denn ich werde dich keineswegs erhören!
17 Siehst du denn nicht, was sie in den Städten Judas
und auf den Gassen von Jerusalem tun?
18 Die Kinder lesen Holz zusammen,
und die Väter zünden das Feuer an,
die Frauen aber kneten Teig,
um der Himmelskönigin Kuchen zu backen;
und fremden Göttern gießen sie Trankopfer aus,
um mich zu ärgern.
19 Indes, sollten sie mich damit ärgern? spricht der Herr;
nicht vielmehr sich selbst,
auf daß sie zuschanden werden?
20 Darum spricht Gott, der Herr, also:
Siehe, mein Zorn und mein Grimm wird sich über diesen Ort ergießen,
über die Menschen und über das Vieh,
über die Bäume des Feldes und über die Früchte der Erde,
und er wird unauslöschlich brennen!
21 So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels:
Füget nur eure Brandopfer zu den Schlachtopfern hinzu
und esset Fleisch!
22 Denn ich habe zu euren Vätern nichts gesagt und ihnen nichts befohlen
in bezug auf Brandopfer und Schlachtopfer
am Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte,
23 sondern dieses habe ich ihnen befohlen:
Gehorchet meiner Stimme,
so will ich euer Gott sein,
und ihr sollt mein Volk sein;
und wandelt in allen Wegen, die ich euch gebieten werde,
damit es euch wohlergehe!
24 Aber sie gehorchten nicht und neigten mir ihre Ohren nicht zu,
sondern wandelten nach den Ratschlägen, nach dem Starrsinn ihres bösen Herzens,
und sie wandten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht.
25 Von dem Tage an, da eure Väter aus Ägyptenland zogen,
bis auf diesen Tag
habe ich euch alle meine Knechte, die Propheten, gesandt,
täglich, frühe und fleißig;
26 aber sie haben mir nicht gehorcht und mir kein Gehör geschenkt,
sondern erzeigten sich noch halsstarriger
und böser als ihre Väter.
27 Und wenn du auch alle diese Worte zu ihnen redest, so werden sie doch nicht auf dich hören;
und wenn du ihnen zurufst, werden sie dir nicht antworten.
28 Darum sollst du zu ihnen sagen:
Dies ist das Volk, welches auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, nicht hören
und keine Züchtigung annehmen will;
dahin ist die Wahrhaftigkeit, weggetilgt aus ihrem Munde!
Das Würgetal
29 So schere nun deinen Haarschmuck ab und wirf ihn weg
und stimme auf kahlen Höhen ein Klagelied an!
Denn verworfen und verstoßen hat der Herr
das Geschlecht, über das er zornig ist.
30 Denn die Kinder Juda haben getan, was in meinen Augen böse ist,
spricht der Herr;
sie haben ihre Greuel in das Haus gesetzt,
das nach meinem Namen genannt ist,
und es dadurch verunreinigt.
31 Sie haben auch die Höhen des Tophet im Tal Ben-Hinnom gebaut,
um ihre Söhne und Töchter mit Feuer zu verbrennen,
was ich ihnen nie befohlen habe
und was mir nie in den Sinn gekommen ist.
32 Darum siehe, es kommen Tage, spricht der Herr,
da man nicht mehr vom „Tophet" oder vom „Tal Ben-Hinnom" reden wird,
sondern vom „Würgetal";
und man wird im Tophet begraben müssen, weil sonst kein Raum mehr ist;
33 und die Leichname dieses Volkes werden den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren zur Speise dienen,
und niemand wird sie verscheuchen.
34 Also will ich in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems
das Jubel- und Freudengeschrei,
die Stimme des Bräutigams und der Braut zum Verstummen bringen;
denn das Land soll verwüstet werden!