Lectionary Calendar
Friday, November 22nd, 2024
the Week of Proper 28 / Ordinary 33
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Schlachter Bibel

Habakuk 2

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Glaubenshaltung des Propheten

1 Auf meine Warte will ich treten
und mich stellen auf den Turm,
damit ich erspähe und sehe, was er mir sagen wird
und was für eine Antwort ich auf meine Klage bekommen werde.

2 Da antwortete mir der Herr und sprach:

Schreibe das Gesicht nieder
und grabe es auf Tafeln,
damit man es geläufig lesen kann!
3 Denn das Gesicht gilt noch für die bestimmte Zeit
und eilt dem Ende zu und wird nicht trügen;
wenn es verzieht, so harre seiner,
denn es wird gewiß kommen und sich nicht verspäten.
4 Siehe, der Aufgeblasene, - unaufrichtig ist seine Seele in ihm;
aber der Gerechte wird durch seinen Glauben leben[a].

Der Unterdrücker wird gerichtet

5 Und dazu kommt noch der tückische Wein.
Der Mann wird übermütig und bleibt nicht ruhig;
er wird so begehrlich wie der Scheol
und unersättlich wie der Tod,
daß er alle Völker zu sich sammeln
und alle Nationen an sich ziehen will.
6 Werden nicht diese alle einen Spruch über ihn machen
und ein Spottlied in Rätseln auf ihn dichten?
Man wird sagen:
Wehe dem, der sich bereichert mit fremdem Gut -
wie lange noch? -,
der sich mit Pfandgut beschwert!
7 Werden nicht plötzlich aufstehen, die dich betreiben werden,
und aufwachen, die dich peinigen werden,
so daß du ihnen zur Beute wirst?
8 Denn wie du viele Völker geplündert hast,
so sollen alle übriggebliebenen Völker dich plündern
wegen des vergossenen Menschenblutes
und der Vergewaltigung des Landes,
der Stadt und aller ihrer Bewohner!
9 Wehe dem, der nach bösem Gewinn trachtet für sein Haus,
um dann sein Nest in der Höhe anzulegen
und sicher zu sein vor der Hand des Bösewichts!
10 Du hast beschlossen, was deinem Haus zur Schande gereicht,
die Vertilgung vieler Völker,
und durch deine Sünden hast du deine Seele verwirkt.
11 Ja, der Stein wird aus der Mauer heraus schreien
und die Sparre im Holzwerk ihm antworten.
12 Wehe dem, der die Stadt mit Blut baut
und die Burg mit Ungerechtigkeit befestigt!
13 Siehe, kommt es nicht vom Herrn der Heerscharen,
daß Völker fürs Feuer arbeiten
und Nationen für nichts sich abmühen?
14 Denn die Erde wird voll werden der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn,
gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.
15 Wehe dem, der seinem Nächsten zu trinken gibt aus dem Becher seines Grimms
und ihn sogar trunken macht,
damit er seine Blöße sehe!
16 Du hast dich von Schande gesättigt, statt von Ehre;
so trinke auch du und entblöße dich.
Die Reihe wird auch an dich kommen, den Becher zu nehmen aus der rechten Hand des Herrn,
und Schande wird fallen auf deine Herrlichkeit.
17 Denn der Frevel am Libanon wird auf dir lasten,
und die Verheerung der wilden Tiere wird dich schrecken,
um des vergossenen Menschenblutes willen
und wegen der Vergewaltigung des Landes,
der Stadt und aller ihrer Bewohner.
18 Was nützt ein gemeißeltes Bild, daß der Bildhauer es geschaffen hat,
ein gegossenes Bild und ein Lügenlehrer dazu?
Denn der es gemacht hat, vertraut auf sein eigenes Machwerk,
so daß er stumme Götzen verfertigt.
19 Wehe dem, der zum Holz spricht: «Wache auf!»
und zum stummen Stein: «Stehe auf!»
Kann er lehren?
Siehe, er ist in Gold und Silber gefaßt,
und es ist gar kein Geist in ihm!
20 Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel, -
stille sei vor ihm alle Welt!

 
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